[AAR] Vergiss Canossa! (HRR)

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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Heinrich IV
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[AAR] Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 3. Januar 2011 16:42

Deutschland 1080



O Fortuna! (Öffnen)
O Fortuna!
Wie der Mond
So veränderlich,
Wachst du immer
Oder schwindest! -
Schmähliches Leben!
Erst mißhandelt,
Dann verwöhnt es
Spielerisch den wachen Sinn.
Dürftigkeit,
Großmächtigkeit
Sie zergehn vor ihm wie Eis.


Schicksal,
Ungeschlacht und eitel!
Rad, du rollendes!
Schlimm dein Wesen,
Dein Glück nichtig,
Immer im Zergehn!
Überschattet
Und verschleiert
Kommst du nun auch über mich.
Um des Spieles
Deiner Bosheit
Trag ich jetzt den Buckel bloß.


Los des Heiles
Und der Tugend
Sind jetzt gegen mich.
Willenskraft
Und Schwachheit liegen
Immer in der Fron.
Drum zur Stunde
Ohne Saumen
Rührt die Saiten! -
wie den Wackeren
Das Schicksal
Hinstreckt; alle klagt mit mir!



Das Heilige Römische Reich…

Im Zentrum Europas…

Erschaffen, um die Armeen der Heiden aus dem Osten abzuwehren.
Dies – und dem Papst zu trotzen – sind unsere Ambitionen.
Nicht Canossa ist unser Ziel. Wir denken nicht einmal daran.

Doch konkurrierende Nationen rings um unser Reich gefährden uns. Die Grenzen sind lang, und nur eine Streitmacht außerordentlicher Größe kann uns davor bewahren, die Macht in Zentraleuropa zu verlieren.
Lasst es nicht dabei bewenden, erbliche Prinzen und Prinzessinnen hervorzubringen. Was wir in diesem Moment benötigen sind fähige Heerführer und gewitzte Hauptleute!
Und was wir noch benötigen sind Generäle, Generäle, Generäle…

In diesem Sinne wollen wir zumindest die nächsten einhundert Jahre überstehen und das Reich zu dem machen, was wir uns vorgestellt haben:
Die größte und einflussreichste Nation auf dem Europäischen Kontinent!


Unsere Städte:

Frankfurt – die gegenwärtige Hauptstadt,
Bologna, Innsbruck, Nürnberg, Staufen und Wien

Primärziele:

Hamburg und Antwerpen im Norden,
Magdeburg und Breslau im Nordosten,
Prag im Osten,
Florenz im Süden,
Bern im Südwesten und Metz im Westen

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:strategie_zone_207: Kaiser Heinrich belagert Bologna.
Dietrich von Sachsen marschiert auf Magdeburg.
Maximillian Mandorf sowie Leopold marschieren auf Prag.
Otto von Kassel marschiert nach Westen.
Prinz Henry marschiert auf Metz.
Hauptmann Markus marschiert auf Hamburg.


Deutschland 1082


Der Adelsrat beauftragt uns mit der Mission, Magdeburg zu erobern. Als Belohnung winken uns 2.500 Gulden. Nun gut, die Idee hatten wir schon selber. Die Belohnung werden wir bald einstreichen.
:strategie_zone_54: In Bologna tobt ein Aufstand. Es wurden 525 Bürger und 9 Soldaten getötet.



Deutschland 1084


:strategie_zone_112: Einer unserer Kaufleute wurde von fremden Händlern über's Ohr gehauen. Seither gilt er als verschollen.
:strategie_zone_161: Thorsten wurde als Sohn des Kaisers geboren.



Deutschland 1088


:strategie_zone_57: Schlacht um Metz:
Prinz Henry mit 433 Soldaten gegen die Rebellen unter Hauptmann Jaques mit 251 Soldaten.
Metz ist erobert. Der Gegner wurde vollständig vernichtet, wir verloren 90 Soldaten.

:strategie_zone_57: Schlacht um Florenz:
Kaiser Heinrich mit 722 Soldaten gegen die Rebellen unter Hauptmann Benvenuto mit 252 Soldaten.
Florenz ist erobert. Der Gegner wurde vollständig vernichtet, wir verloren 181 Soldaten.

:strategie_zone_225: Prinzessin Agnes hat mit ihrem unglaublichen Charme Prinz Kálmán, den Erben des Ungarischen Reiches, um den Finger gewickelt und ihn dazu bewogen, sie zur Ehefrau zu nehmen.

:strategie_zone_225: Unserem Botschafter Wolfram Ermolt ist es gelungen, am Dänischen Hof eine Hochzeit unseres Prinzen Henry mit der dänischen Prinzessin Ingrid zu vermitteln.


Deutschland 1090


brummi Prinz Henry adoptiert Helmut Roht.



Deutschland 1092


:strategie_zone_57: Schlacht um Magdeburg:
Dietrich von Sachsen kämpft mit 501 Soldaten gegen die Rebellenarmee des Hauptmanns Elberhard mit 213 Soldaten.
Es wird ein knapper Sieg, aber mit Gottes Hilfe ein Sieg!
Wir verlieren 226 Soldaten, unter den Opfern ist der glorreiche General Dietrich von Sachsen. Er erhält ein ehrenvolles Staatsbegräbnis in unserer Hauptstadt und die Bürger Frankfurts sind auf Ewigkeiten verpflichtet, sein Andenken zu bewahren. An jedem jährlichen Todestag des Generals wird in der Salvatorkirche ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Die Bürger sind angewiesen, 5% ihres Einkommens in die Kollekte zu stiften. Die Einhaltung der Anweisung wird von unseren Spionen streng überwacht. Säumige Bürger sollen peinlichst ermahnt, oder gar sofort aus der Stadt gejagt werden.
Die Rebellen verlieren 170 Soldaten.

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:strategie_zone_225: Leopold heiratet Rainilda von Balk.

:strategie_zone_54: Aufstand in Metz:
Dabei werden 34 Bürger getötet.

Gefahr aus dem Osten!
Die Stadt Breslau, die wir gern in unser Reich einverleiben möchten, ist in Gefahr, von den Polen übernommen zu werden. Um dem zuvor zu kommen, schicken wir General Maximillian Mandorf mit 3 Kompanien gen Breslau, um die Belagerung vor dem Eintreffen der polnischen Armee in die eigenen Hände zu nehmen.

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Währenddessen macht sich Otto von Kassel mit 5 Kompanien auf den Weg nach Bern. Dies ist eine sehr starke Hochburg der Rebellen und die Stadt sitzt uns wie ein Stachel in unserem Fleisch. Da Deutschland von 8 Himmelsrichtungen aus gleichzeitig bedroht ist, wird uns jede Stadt, die wir vor unseren Konkurrenten übernehmen, eine weitere Atempause verschaffen.
Und natürlich kontinuierlichen Reichtum.

:strategie_zone_58: Admiral Wikerus geriet mit seinen 3 Schiffen in einen Hinterhalt der Piraten des Admirals Petros. Seine Flotte musste den Rückzug einleiten und flüchtete sich auf’s offene Meer.
Um die See-Hoheit zu erlangen, müssen wir noch sehr viel tun.

:strategie_zone_207: Prinz Henry ist mit 7 Kompanien vor Dijon angekommen und belagert die Stadt. Die Franzosen waren auch scharf darauf, Dijon einzunehmen, doch wir kommen ihnen zuvor.

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Mittlerweile führen wir einen 3-Fronten-Krieg und es wird nicht besser werden. Unsere Truppen bräuchten eine Atempause!
Doch das kann noch nicht geschehen.

Hauptmann Heinricus macht sich mit 3 Kompanien auf den Weg nach Bern, um Otto von Kassel zu unterstützen. Wie es aussieht, werden wir noch mehr Truppen benötigen, um Bern zu erobern.
Die Schweizer sind ein wirklich niederträchtiges Bergvolk mit sehr vielen ketzerischen Verteidigern, die mit ihren Hellebarden furchterregend daher kommen. Doch wenn wir sie erst einmal genommen haben, wird die Stadt uns sehr viel Reichtum bringen.


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:strategie_zone_129: Zur Zeit überlegen wir schon unser weiteres Vorgehen, falls die Einnahme der Stadt Breslau misslingen sollte. Einige gute Ratschläge aus der Bevölkerung wären uns sehr willkommen.

...

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Danke für den Hinweis zu den Datei-Anhängen.

Gibt es eine Beschränkung der Größe von Beiträgen, also die Anzahl der Zeichen? Falls ja, wo kann man eigentlich sehen, wieviel man noch übrig hat?
Zuletzt geändert von Heinrich IV am 21. Dezember 2013 17:25, insgesamt 14-mal geändert.
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Re: Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 4. Januar 2011 14:15

Deutschland 1094


Aus den Erinnerungen des Johann Albrecht, ehemals kaiserlicher Kurier und zur Zeit im Besitz von Merseburg

»Viele Jahre ist es nun schon her«, seufzte der alte Johann Albrecht. »Damals, 1094, war ich noch ein junger, heißsporniger Mann. Was hatte ich nicht alles erlebt, was hatte man mir nicht angetragen?«

Ächzend wälzte er sich auf seinem Lager, welches außer armseligem Stroh nichts Anderes enthielt.

»Glauben Sie mir, junger Freund«, fuhr er an den Mönch gewandt fort, der ihm seit Tagen nicht von der Seite wich und jedes seiner Worte aufzeichnete, »glauben Sie mir. Nicht in diesem Moment bin ich dem Tode nah, auch wenn es vielleicht für Sie so aussieht. Nein! Damals, damals Anno 1094, diesem eigentlich historisch unbedeutendem Jahr, war ich dem Tode näher, als mir lieb war.«

Der Mönch mit der Schriftrolle beugte sich näher zu dem Sterbenden. »Erzählt mir davon, Meister Albrecht. Auch kommende Generationen wollen wissen, wie ihr gelebt habt.« Extra für diesen Moment schlug der Mönch eine neue Seite in seinem Manuskript auf und tunkte die vergammelte Feder erneut in sein Tintenfass. Er war erregt, denn nun würde er alles, aber auch alles erfahren!

»Chmmm, chmmm!« Ein arger Hustenanfall schüttelte den sterbenden Johann Albrecht. Doch dann, nach einer Weile, fing er sich wieder.

»Sie wollen es also wirklich wissen, Diener des Herrn? ... Jaaa. Ich sehe es Ihnen an, wie sie lechzen, wie sie mich in Anspruch nehmen wollen, nur damit ich Ihnen all das berichte, was damals passierte. Doch seien Sie auf der Hut! Nicht nur Sie und Ihr selbstgefälliger Papst – verflucht sei er - , sind auf der Suche nach der Wahrheit und dem, was geschah. Hätte ich alle Angebote angenommen, von Leuten, die mich dafür bezahlen wollten, damit ich es ihnen erzähle, wäre ich jetzt der zweitreichste Mann unserer bekannten Welt. Nach Kaiser Heinrich natürlich.«

»Und was ich Ihnen nicht vorenthalten sollte, Schnüffler des Papstes: Kaiserliche Spione haben schon seit Wochen mein Haus umstellt. Selbst wenn sie alles aufschreiben, was ich Ihnen anvertraue, es wird Ihnen schwer fallen, mein Haus unbeobachtet zu verlassen, glauben Sie mir.«

Die Schreibfeder des Mönchs bewegte sich nicht mehr. Für einen kurzen Moment. Um dann um so eifriger fortzufahren, auf dem Papier Zeichen um Zeichen neu zu setzen, was so lange weiter ging, bis der Mönch das Haus – übrigens erstaunlicherweise unbehelligt – verließ. Aber dazu kommen wir später.

»Also hören Sie«, begann der Alte.
»Wir hatten in Deutschland ein schweres, ein sehr schweres Jahr. Dürren und Missernten verursachten in den Provinzen einen Bauernaufstand nach dem anderen.
Auch mir war es nicht vergönnt, Reichtum zu erlangen. Meine kleine Stadt im Zentrum Deutschlands war eigentlich nicht zu halten. Banditen kamen von allerorts und trieben sich herum. Dazu kam, dass ich mich auch nicht darum kümmern konnte, denn ein verhängnisvoller Auftrag sollte all meine Aufmerksamkeit beanspruchen.
Um das zu erläutern, muss ich weiter ausholen.
Ich war damals im Auftrag der kaiserlichen Armee unterwegs.«

Der Schreiber stutzte. »Sie? Ein Kaiserlicher?«

»Weshalb denn nicht?« lachte Johann. »Ich hatte gedacht, Ihnen sei das bekannt.«

Kopfschüttelnd zeigte der Mönch mit seiner spitzen Feder auf Johann. »Weiter!« rief er.

»Also gut.« meinte Johann.
»Eines Tages fand ich mich im Wald vor Frankfurt wieder, voll von Informationen und zitternd vor Angst. Sie wissen doch, was ein Schwarzer Botschafter ist?«

»Nicht genau«, räumte der Mönch ein.

»Aber genau das sollten Sie wissen, bevor sie mein Haus mit diesem Gekritzel verlassen, um es weiß Gott wo zu verkaufen, sie schäbiger Mistkerl.«

Da sich der Mönch von dieser Attacke offenbar nicht beeindrucken ließ, fuhr Johann Albrecht fort.

»Also gut. Der Wald vor Frankfurt.
Hier stand ich und konnte dennoch nicht entscheiden, ob Flucht und schändlicher Verrat mir einen Vorteil brachten.
Mein Bündel, welches ich gerade öffnete, enthielt 2 Dinge. Einen schwarzen Umhang in der Art, wie sie Mönche zu tragen pflegten und einen spitz geschliffenen Dolch nach Art der Attentäter.
Beides legte ich an, sorgsam darauf achtend, nichts zu beschädigen oder zu verfälschen. Und ohne, dass ich es wollte, bzw. herbeigesehnt hatte, machte ich mich auf den Weg nach Frankfurt. Dem Kaiser zu berichten, oder den Kaiser zu töten.
Fragen Sie mich nicht, was ich bevorzugt hätte. Nein! Fragen Sie nicht.
Ich denke, was ich getan habe, habe ich richtig getan.«

Während Johann berichtete, kam die Schreibfeder kaum einmal zur Ruhe. Ein einziges Mal wurde sie abgelegt, als der Mönch dem alten Mann einen Krug Wasser holen musste. Es war schon erstaunlich, dessen war sich der Mönch bewusst, was Johann über die Ereignisse von 1094 und die folgenden Jahre berichtete.
Doch weshalb er einen Dolch bei sich gehabt hatte, als er zum Kaiser ging, das berichtete er nicht. Je öfter der Mönch danach fragte, um so ungehaltener wurde Johann. Und letztendlich konnte er es auch nicht mehr beantworten.
Denn mit einem leisen Seufzer starb Johann Albrecht, den niemand unter diesem Namen kannte.
Die Feder des Mönchs huschte noch einige Zeit über das Papier, danach kam sie zur Ruhe.

Wie bereits erwähnt, verließ der Mönch unbehelligt das Haus. Keiner der kaiserlichen Spione hielt ihn auf. Warum sollten sie auch? Der Mönch war einer von ihnen und in seinen Händen war die Schrift sicher aufgehoben und würde an einen Ort gebracht werden, zu dem nur Auserwählte Zutritt hatten.
Aber fragen Sie mich nicht, wo man diese Dokumente jetzt finden kann.


...

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Re: Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 5. Januar 2011 17:23

Deutschland 1094

»Hoppla! Wen haben wir denn da? Seine Majestät lässt es sich samt Gattin beim opulenten Frühstück wohl ergehen. Ich bin entzückt über so viel Kaltschnäuzigkeit. Hoppla.« Till Fröling schlug einen doppelten Purzelbaum und kam direkt vor dem Kaiser zu stehen und sah ihm mit einem schelmischen Grinsen in die Augen. »Werdet ihr nach dem Mahl eine weitere Armee in den Untergang schicken, mein Herr?«

Während Heinrich unbeeindruckt ein weiteres Ei aufschlug, hob Bertada die Augen, um Fröling anzufunkeln.
»Es reicht, Till! Schon am frühen Morgen belästigst Du uns. Scher Dich hinaus.«
»Oh ja, hinaus will ich ziehen, die glorreichen Truppen des Kaisers begleiten und trommelnd das Verderben verkünden. Das wird ein närrischer Spaß.«

Till Fröling war nicht gerade ein Zwerg, aber zumindest bezeichneten alle, die ihn kannten, ihn als kleinwüchsig. Seine Stimme glich einer quietschenden Käfigtür, er sah nicht gut aus und besonders kräftig war er sicher auch nicht. Niemand hatte ihn je im Fechtunterricht gesehen. Seine Bemühungen am Hofe, sich endlich zu verheiraten, waren alle kläglich gescheitert. Keine der vornehmen Damen wollte sich mit so einer Missgeburt blicken lassen. Und man war allgemein der Ansicht, dass so ein Kerl aus der Stadt geworfen werden sollte.
Alle, außer einem.

Nachdem Heinrich sein drittes Frühstücksei genüsslich verzehrt hatte - er war überzeugt davon, dass Eier tatsächlich die Potenz erhöhten -, sah er zuerst Bertada an und dann diesen komischen Mann.
»Setz Dich dort rüber.« befahl er, und zeigte auf eine Fensternische, unter der eine einfache Fußbank stand. »Wir reden später.«
Fröling verbeugte sich schweigend, nicht ohne noch einen verächtlichen Blick auf die Kaiserin zu werfen. Er ging hinüber zum Fenster, setzte sich gehorsam und versank scheinbar in Gedanken.
In Wirklichkeit verfolgte er das weitere Geschehen sehr aufmerksam.

»Ich möchte mit diesem Mann nicht in einem Raum sein.« begehrte Bertada auf. »Er ist einfach unverschämt. Schon wie er mich ansieht, das kann ich nicht länger hinnehmen.«
»Das musst Du auch nicht, holde Frau. Geh einfach wo anders hin. Triff Dich meinetwegen mit Deiner Mutter. Alles ist besser, als Dich mit diesem Kerl streiten zu sehen.«
Wutentbrannt stand die Kaiserin auf und verließ den Saal.

»Und jetzt zu Dir, Till. Dein Benehmen lässt sehr zu wünschen übrig. Es geht nicht an, dass Du Dir herausnimmst, Dich über mich oder die Kaiserin lustig zu machen.«
Fröling erwachte allmählich wieder aus seiner Versenkung und sah dem Kaiser in die Augen. »Verzeiht mir, mein Herr, das war nicht meine Absicht. Doch es gibt etwas zu besprechen, was keinen Aufschub duldet. Die Fürsten sitzen Euch mit ihren Forderungen im Nacken. Nicht, dass sie Recht damit hätten, doch ihr tätet gut daran, deren Wünsche zu respektieren.«

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»Du meinst Stettin? Das ist mir bekannt. Die Stadt wird in Kürze fallen, falls Gott will. Gibt es sonst noch Wichtiges?«
»Nur ein Staatsbegräbnis, nichts Weltbewegendes. Wir müssen Otto von Kassel unter die Erde bringen.«
»Was sagt Ihr da, Kerl? Das ist unmöglich, Otto ist in Bern.«
»Nun ja, genaugenommen war er vor Bern, kam gar nicht erst in die Stadt hinein und ist auch vor Bern gefallen. Und mit ihm 329 seiner Männer. Es war ein Desaster. Aber er wollte ja partout nicht auf Verstärkung warten. Der heldenhafte Otto hat nur Schande über Euch gebracht. Doch hat er sich zumindest durch seinen Heldentod von seiner Dummheit entschuldigt.«

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Mittlerweile war der Kaiser an Fröling herangetreten. »Woher weißt Du das alles?«
»Nun ja, mein Kaiser, es gibt da einen Mann, von dem ich mich allerdings distanzieren möchte. Er hat eine Art an sich, die nicht zu akzeptieren ist.«
»Was für ein Mann?«
»Er ist gegenwärtig am Hof anwesend. Ich lasse ihn gern für Euch rufen. Doch gebt Acht! Dieser Mann ist Euch nicht wohl gesinnt.«
»Ruf ihn her, ich will ihn sprechen!«

Der Mann, der daraufhin den Saal betrat, war von einem geheimnisvollen Äußeren. Hochgewachsen und durchtrainiert erscheinend durchschritt er die Tür. Für den ersten Augenblick mochte man ihn für einen Diener Gottes halten. Doch als er vor dem Kaiser auf die Knie fiel sah man, dass es keine Robe war, die er anhatte. Es war ein schlichter schwarzer Umhang und er verdeckte geschickt, was der Mann darunter trug.

»Erhebe Dich«, sagte der Kaiser, »und sag mir Deinen Namen.«
»Ich bin Johann Albrecht.«
»Dein Name sagt mir nichts. Sind wir uns schon früher begegnet?«
»Das ist unwahrscheinlich, Kaiser. Ich bin gewöhnlich an Orten unterwegs, die zu betreten Euch – bisher noch – verwehrt sind.«
»Ich verstehe«, meinte der Kaiser, »du bist also ein Spion. Kein sehr ehrenwerter Beruf. Versteh mich nicht falsch, ich schätze meine Spione. Doch weshalb trägst Du Schwarz? Gab es einen Todesfall in Deiner Familie?«
»Bisher nicht, mein Kaiser. Doch es ist gut möglich, dass sich im Laufe unserer Unterredung ein Todesfall in meiner Familie ereignen könnte.«

Stirnrunzelnd neigte sich der Kaiser Fröling zu. »Was meint er damit?«
»Ihr müsst ihn töten, Herr.« sagte Fröling. »Er ist ein Schwarzer Botschafter. Es ist so Sitte.«
»Weiter!«
»Überbringer schlechter Nachrichten werden gemeinhin getötet. So war das schon immer.« meinte Fröling darauf. »Und glaubt mir. Dieser Mann sieht nicht danach aus, als würde er sich dafür töten lassen, dass er seine Arbeit gemacht hat. Seht unter sein schwarzes Gewand, dann werden Sie sehen, was er im Schilde führt.«

Nach kurzem Nachdenken wandte sich der Kaiser wieder an Johann Albrecht.
»Mein«, - hier zögerte er ein wenig, bevor er weiter sprach - »Berater, dieser kleine Mann dort am Fenster, hat mich vor Dir gewarnt. Das ist nicht besonders tragisch, er warnt mich vor allen möglichen Leuten. Vor Verrätern, vor Ketzern, vor falschen Beratern, vor allem vor Angehörigen des Klerus. Sag mir ehrlich, muss ich mir Sorgen machen? Muss ich Dich tatsächlich durchsuchen lassen?«
Albrecht lächelte. »Durchsucht mich, Herr, doch was Ihr finden werdet, wird Euch nicht gefallen. Belasst Ihr es jedoch dabei, mir zu gestatten, Euch zu berichten, werde ich den Saal verlassen, ohne dass ein Unglück über mich hereinbricht. Nehmt es, wie Ihr wollt.« Damit verneigte er sich, wohl wissend, dass er die richtigen Worte gewählt hatte.

»Brav gesprochen!« jubelte Fröling und sah auf den Kaiser. Dann neigte er sich zu ihm und flüsterte: »Ich schlage vor, wir trauen ihm. Sein Bericht wird uns nützlicher sein, als sein schneller Tod. Meint Ihr nicht auch?«

Der Kaiser ging statt dessen einige Zeit im Raum hin und her, wobei er es vermied, in gar zu enge Nähe des Schwarzen Botschafters zu kommen. Doch endlich hatte er einen Entschluss gefasst.
»Gut, Herr Albrecht, sprich. Lass nichts aus, falls es für das Reich von Wichtigkeit ist. Du kannst gewiss sein, nach unserer Unterredung diesen Saal als freier Mann zu verlassen. Ob mit oder ohne Anerkennung meinerseits wird an Dir liegen.« sprach der Kaiser, wobei er das Wort Herr in etwa so aussprach, als wolle er seinen Gegenüber verspotten.

Johann Albrecht war wenig beeindruckt davon und begann:
»Wie Euch gewiss schon bekannt ist, Kaiser, ist der ehrenwerte Otto von Kassel vor Bern mit seiner Armee kläglich gescheitert. Ich erlangte diese Information von etlichen Deserteuren, die sich zur Zeit im Reich herumtreiben und nichts als Unfug stiften.
Otto war natürlich ein Narr«, und damit blickte er in Richtung Till Frölings, »sich einzubilden, Bern mit seiner lächerlichen Armee zu bezwingen. Er hätte warten müssen, das sagen alle. Er hätte auf die Verstärkung warten müssen, anstatt sich selber in den Untergang zu stürzen.
Was Breslau betrifft, das wissen Sie sicher auch schon. Die Polen sind uns zuvor gekommen. Nun ja, das war zu erwarten. Zu zögerlich war Maximillian Mandorf, den Ihr sehr schätzt, wie mir bekannt ist. Doch er war einfach zu schlapp.«

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»Und es gibt keinerlei gute Nachrichten?« fragte der Kaiser.
»Das würde ich so nicht sagen.« meinte Johann Albrecht.
»Prag ist gefallen und in das Reich eingegliedert worden. Leopold ist ein guter Feldherr und wird es noch weit bringen, falls ich meine bescheidene Meinung hier sagen darf.«

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»Einen bemerkenswerten Zwischenfall gab es in der Nähe von Frankfurt. Als Hauptmann Jens mit 2 Kompanien der Stadtwache unterwegs war, um die Gegend zu erkunden, traf er auf die Rebellen unter Hauptmann Michael. Völlig überrascht, doch nicht ohne Witz, ordnete Hauptmann Jens an, die Feinde in Eilmärschen zu umgehen und jeweils von der Flanke her anzugreifen. Was ihm damit gelang, war eine Vernichtung der Rebellen vor Frankfurt. Was ihm allerdings nicht gelang: Da die Rebellen in die nahegelegenen Wälder flohen, konnte er sie nicht alle vernichten. Da wird Euch, Kaiser, noch Einiges bevorstehen.«

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»Hoppla!« kam der Narr dem Kaiser lachend näher. »Ist das nicht eine glorreiche Begebenheit?«
»Du hast Recht, Fröling. Ich möchte diesen unbedeutenden Hauptmann in den Adelsstand erheben. Dies hat er sich wahrlich verdient.«

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»Und nun berichte weiter, Spion!«
»Ich möchte nun, falls erlaubt, die wirtschaftlichen Aspekte des Reiches erörtern.
Ich nehme mir heraus, vorzuschlagen, dass wir mehr Forschung betreiben sollten. Was unsere Mönche bisher zutage brachten, sind nichts als alte Legenden, mit Forschung hat das nichts zu tun. Andere Völker sind uns da weit voraus.«

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»Auch sollten wir unsere Wirtschaft vorantreiben, denn nur so können wir ein grandioses Reich errichten.«

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Der Kaiser war beeindruckt von dem Bericht des Spions.
»Ich danke Dir. Doch sag mir, was ist mit Bern? Dieses Bergvolk scheint mir gar sehr stark zu sein.«

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»Und nun zu Dir, Spion. Ohne Dich hätte ich nicht so viele Erkenntnisse, wie ich sie jetzt habe. Dafür bin ich Dir dankbar, auch wenn es nicht ganz klar ist, was Du eigentlich im Schilde führtest. Doch wie wir aus naheliegenden Gründen beschlossen haben, werde ich Dich auch jetzt nicht durchsuchen lassen. Doch eine Bedingung habe ich, das wirst Du mir nicht abschlagen. Ich möchte, dass Du jederzeit für mich Informationen sammelst und stets bei mir erscheinst, sobald es Neuigkeiten gibt. Dies, und mehr nicht, - das versichere ich Dir – soll unsere Vereinbarung sein. Sind wir uns dessen einig?«
»Nichts liegt mir näher, mein Kaiser.« Mit diesen Worten verließ der Spion den kaiserlichen Saal.

Fröling sah ihm noch eine Weile nachdenklich nach, doch dann fasste er sich ein Herz.
»Der wird uns eine treue Seele sein, glaube ich.«

»Meinst Du, Fröling?«
»Aber gewiss! Doch, weshalb habt Ihr ihn nicht durchsuchen lassen?«
»Weshalb warst Du so erpicht darauf?«
Verschmitzt sahen sich die beiden an und dann mussten sie lachen.

Ein Kaiser und sein Stellvertreter.

Nachdem sie dann beide nicht mehr lächelten, ergriff Fröling wieder das Wort:
»Setzt Ihr nun Euer Frühstück fort, Kaiser?«
»Natürlich, weshalb nicht?« erwiderte Friedrich.
»Nun ja, es könnte verdorben sein. Wissen Sie noch nichts von dem Dioxin?«
»Was soll das sein?«
»Dioxin ist so eine Art Gift, ein Massenvernichtungsmittel, welches in Eiern enthalten ist.«
Wütend spuckte der Kaiser seinen letzten Bissen Ei auf den Tisch.
»Es wurde gerade erst erfunden.« lachte der Narr. »Und wie ich sie kenne, werden Sie es tatsächlich gegen Ihre Feinde ausnutzen.«
»Falls ich diese Mahlzeit hier überlebe, ganz gewiss!«

...

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Re: Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 6. Januar 2011 22:36

Deutschland 1096


Man muss nicht königlicher sein als der König.



Palästina-Lied (Öffnen)



Palästinalied
Nu allerst lebe ich mir werde
sit min suendic ouge siht
daz reine lant und ouch die erde
den man so vil eren gibt
mirst geschehen des ich ie bat
ich bin komen an die stat
da got mennischlichen trat

Schoenu lant rich unde here
swaz ich der noch han gesehen,
so bist duz ir aller ere:
waz ist wunders hie geschehen!
daz ein magt ein kint gebar
here ueber aller engel schar
war daz niht ein wunder gar?

Hie liez er sich reine toufen
daz der mensche reine si.
do liez er sich herre verkoufen
daz wir eigen wurden fri
anders waeren wir verlorn:
wol dir, sper, kriuz unde dorn!
we dir, heiden! deist dir zorn.

Hinnen fuor der sun zer helle
von dem grabe, da er inne lac.
des was ie der vater geselle
und der geist, den niemen mac
sunder scheinen: est al ein,
sieht und ebener danne ein zein,
als er Abrahame erschein.

In diz lant hat er gesprochen
einen angeslichen tac.
da diu witwe wirt gerochen
und der weise klagen mac
und der arme den gewalt
der da wirt an ime gestalt.
wol im dort, der hie vergalt!
Jetzt erst erhält mein Leben einen tieferen Sinn
da meine sündigen Augen die heilige Erde schauen
und das Land, das man so sehr verehrt und preist.
Ich darf nun erleben, worum ich immer bat,
ich bin an die Stätte gekommen
wo Gott bei uns war in menschlicher Gestalt.

Viele Länder, schön und reich und herrlich,
habe ich gesehen.
Du überstrahlst sie alle.
Wieviel Wunderbares ist hier geschehen!
Dass eine Jungfrau ein Kind gebar,
heiliger als alle Engelheere,
was das kein grossen Wunder?

Hier liess sich der Reine taufen
und machte die Menschen rein
Der Herr wurde zum Knecht
und machte uns Knechte frei
Sonst wären wir verloren
Dank sei Lanze, Kreuz und Dornen!
Weh euch, ihr Heiden, dass ihr darüber zürnt.

Aus dem Grab, in dem er lag,
fuhr der Sohn in die Hölle
Immer war der Vater bei ihm
und der Geist, den vom Vater und Sohn
niemand trennen kann: Alle sind eins
glatt und gerade, wie ein Pfeil
wie der dreieinige Gott Abraham erschien.

In diesem Land, so hat er verkündet,
wird er einen furchtbaren Gerichtstag halten
Da werden die Witwe und die Waisen gerächt
Und Arme dürfen klagen gegen die Gewalt
die man ihnen angetan hat.
Wer hier seine Schuld bezahlte, wird dort froh sein.




:strategie_zone_85: Die Stadt Dijon ist kampflos gefallen.

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:strategie_zone_207: Helmut Roht belagert mit 8 Kompanien die Stadt Bern.

Unsere Spione berichten, dass in der Stadt Antwerpen 7 Kompanien Rebellen und in Brügge 8 Kompanien stationiert sind. Prinz Henry ist mit 6 Kompanien auf dem Weg nach Norden. Während er noch überlegt, welche der beiden Städte – Antwerpen oder Brügge – er zuerst belagern soll, wird ihm die Entscheidung durch einen glücklichen Umstand abgenommen.
Unser fähigster Botschafter Wolfram Ermolt hat den Rat der Stadt Brügge durch ein großzügiges Geldgeschenk dazu gebracht, sich dem Deutschen Reich zu unterwerfen.
Leider laufen nicht auch sämtliche Soldaten der ehemaligen Garnison von Brügge zu uns über. Es ist davon auszugehen, dass sich noch versprengte Truppen im Umfeld der Stadt befinden, um dort ihr Unwesen zu treiben.

Mittlerweile sind in Bern Unterstützungstruppen eingetroffen. Helmut Roht befehligt jetzt 13 Kompanien. 2 weitere Einheiten führt Jens von Bremen nach Bern. Er wird in Kürze dort eintreffen.

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Vor Stettin stehen 3 polnische Kompanien. Wir schicken Leopold mit seiner Armee dem Maximillian Mandorf als Verstärkung hinterher. Es kann nicht hingenommen werden, dass uns die Polen Stettin auch noch vor der Nase wegschnappen!

Währenddessen ereignete sich fernab von dem Geschehen in Deutschland eine Katastrophe. Ein seltsamer Mönch, den man Peter den Einsiedler nannte, hatte Bauern und verarmte Adlige zu einem Kreuzzug angestachelt, dessen Verlauf jedoch unter keinem guten Stern stand.

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Seine "Armee" erreichte die beachtliche Größe von etwa 20.000 Mann, welche jedoch zum größten Teil Abenteurer, Halunken und Gesindel waren. Auf ihrem Weg machten sie auch nicht davor halt, christliche Städte auszuplündern.

Ein riesiger Tross mit Karren, die Habe und Beute bargen, mit Priestern und Frauen, Kindern und Kranken setzte sich in Bewegung; die Züge waren schlecht bewaffnet, hatten kaum Kampfpferde und waren durch eine mangelhafte Disziplin gekennzeichnet.

Schließlich ist es eine Ironie der Geschichte, dass es ausgerechnet ein muselmanisches Heer war, welches die Menschheit von dieser Plage erlöste. In Kleinasien wurden die selbsternannten Kreuzfahrer von den Türken vernichtend geschlagen, die Gefangenen entweder getötet, oder in die Sklaverei verschleppt.
Bemerkenswerterweise war Peter der Einsiedler nicht einmal bei dieser Schlacht zugegen, da er sich zu dem Zeitpunkt in Konstantinopel aufhielt, und entging somit dem Schicksal der Sklaverei.

Bei solchen Ereignissen fragt man sich doch ernsthaft, was Gott eigentlich von Gerechtigkeit hält.

Damit endete der "Kreuzzug des Volkes", der so viele Energien der bäuerlichen Massen freigesetzt und so viele Wünsche und Hoffnungen geweckt hatte, mit dem aber ebenso viel Irreführung und Tragik verbunden waren.


Memento semper finis, et quia perditum non redit tempus.
Denke immer an das Ende, da die verlorene Zeit nicht zurückkehrt.


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Re: [AAR] Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 11. Januar 2011 17:20

Deutschland 1098 bis 1108


Der Kaiser, einst Heinrich der Streiter, den man jetzt aber nur noch Heinrich den Beobachter nennt, hat seine Drohung wahr gemacht und den Papst herausgefordert. Doch auch im Inneren Deutschlands brodelt es. Intriganten, Verräter und feige Meuchelmörder treiben ihr Unwesen und bedrohen damit die Stabilität des Reiches.
Auch militärische Misserfolge sind mittlerweile zu verzeichnen und es steht uns eine ungewisse Zukunft bevor. Jedoch stehen uns auch treue Generäle zur Seite, die bisher noch immer alles zum Guten wenden konnten.

Als Maximillian Mandorf und Leopold nach einem anstrengenden Marsch mit ihrer Armee vor Stettin eintrafen, mussten sie enttäuscht feststellen, dass uns die Polen ein weiteres Mal zuvor gekommen waren und sich bereits über die Stadt hergemacht hatten.

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Um das Desaster noch zu vervollständigen, traf auch noch ein Bote im Heerlager ein, der berichtete, dass Hauptmann Markus, der seit einiger Zeit Hamburg belagerte, sich von den Pfeffersäcken hatte bestechen lassen und mit allen seinen 12 Kompanien zum Feind übergelaufen war. Und das, als die Stadt kurz davor war, sich ergeben zu müssen. Damit, und mit der gekauften, verräterischen Armee war Hamburg jetzt stärker als zuvor.

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Als General Mandorf die Nachricht vernahm, soll er vor Wut außer sich gewesen sein und um ein Haar den Boten erschlagen haben. Fünf kräftige Männer waren nötig, um den rasenden Mandorf davon abzuhalten.
Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, nicht ohne zuvor im Kommandozelt alles kurz und klein geschlagen zu haben, beriet er sich mit Leopold. Sie kamen dazu überein, Stettin vorerst den Polen zu überlassen und sich stattdessen mit Hamburg zu beschäftigen. Es musste ein Exempel statuiert werden, um zu verhindern, dass noch weitere Truppen dem Beispiel des Hauptmann Markus folgten.
Glücklicherweise hatte der Kaiser bereits erkannt, woran es nun Mandorf und Leopold am meisten mangeln würde. Er hatte ihnen genügend Goldstücke gesandt, damit sie ihre erschöpfte Armee mit Söldnern auffrischen konnten.


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»Also gut«, beschloss Mandorf die Unterredung, »Markus, dem abtrünnigen Verräter, wird nicht mehr viel Zeit bleiben, sein Judasgold zu verprassen. Wir werden ihn uns holen, und sein Gold gleich mit. Denn denen ist das Gold gut, die es recht zu gebrauchen wissen, aber denen bringt es ernstlich Schaden, die es übel brauchen.«
Mit diesen Worten begab er sich nach draußen, um ein paar knappe Befehle zu geben.

Dem polnischen Hauptmann Przemyslaw, welcher Stettin belagerte, war die Ankunft der deutschen Truppen natürlich nicht verborgen geblieben und er hatte sich bereits ernsthaft Sorgen gemacht, ob er es nun mit zwei feindlichen Armeen auf einmal aufnehmen musste. Wobei ihm die Stettiner die geringere Sorge bereiteten.
Am nächsten Morgen jedoch, als er die Umgebung inspizierte, musste er zu seinem Erstaunen feststellen, dass das Heerlager der Deutschen verlassen war. Nicht einmal die polnischen Wachen konnten mit Gewissheit sagen, wann in der Nacht die deutschen Truppen abmarschiert waren. Genau so, wie sie ihm auch nicht sagen konnten, was eigentlich mit 4 seiner besten Kompanien Speerträger und Armbrustschützen geschehen war, von denen seit letzter Nacht jede Spur fehlte.

Von da an verliefen die Ereignisse wieder zugunsten des Reiches. Vorerst jedenfalls.
Helmut Roht belagerte Bern nur kurz. Da die Stadt sich nicht ergeben wollte, verlor er die Geduld und ließ seine Truppen tage- und nächtelang gegen die Tore stürmen, während er gleichzeitig die Innenstadt mit einem Feuerhagel überschüttete.

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Der Erfolg gab ihm Recht und niemand hat hernach die Toten gezählt, die seine plündernden Soldaten nach dem Fall der Stadt in Bern zurück ließen. Es war ein Massaker und seitdem nennt man ihn nur noch Helmut den Zornigen.

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Von Rohts schnellem Sieg wurden auch die anderen Generäle angestachelt und sie wollten es ihm gleich tun. Der Kaiser brauchte praktisch nur noch mit dem Finger auf eine Stadt zu zeigen und bereitwillig machten sich seine Soldaten an die Arbeit. Für Till Fröling, der den Kaiser eifrig beriet, war es eine Freude, ihm beim Regieren zuzusehen.

Und nicht nur die Generäle waren vom Eifer beseelt. Als Prinz Henry vor Antwerpen aufmarschierte, kam er nicht einmal dazu, eine Schlacht zu schlagen. Der pfiffige Wolfram Ermolt hatte sein Glanzstück von Brügge wiederholt und die Stadt zum Aufgeben überredet. Dies bewog den Kaiser dazu, Ermolt in Richtung Caen in Marsch zu setzen, ausgestattet mit Versprechungen und reichlich Gold. »Versucht Euer Glück ein weiteres Mal, mein guter Ermolt.« verabschiedete er ihn. »Denn, aller guten Dinge sind drei. Wollen wir doch mal sehen, ob Dir dies mit Caen auch noch gelingt.«
Auch ein anderer Diplomat des Kaisers, ein gewisser Edmund Christensen, scheint eine goldene Zunge zu haben. Er überredete den Rebellenhauptmann Volkmar Richter mit 4 Kompanien in unsere Dienste zu treten. Wer weiß, vielleicht war auch der Anblick der Nürnberger Stadtmiliz, welche bereits Jagd auf Richter machte, der Grund für sein bereitwilliges Einlenken.

Und dann war es endlich soweit. Maximillian Mandorf stand mit zwei weiteren Generälen vor Hamburg. Aus allen Richtungen strömten Freiwillige zu ihm, um bei der Eroberung der Stadt - und selbstverständlich auch bei der anschließenden Plünderung - behilflich zu sein.
Dem konnte nun auch Hamburg nichts mehr entgegensetzen. Der Untergang war abzusehen und er kam schnell und grausam in Gestalt des Generals Mandorf. Bevor er jedoch die Stadt ausplündern ließ, setzte er alles daran, seine abtrünnige Armee aufzuspüren. Als er sie dann hatte, schlug er Markus eigenhändig den Kopf ab. Dies war das Zeichen für seine Soldaten, auch den Rest der Verräter abzuschlachten.


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Schließlich war das ganze Reich im Siegestaumel und der Kaiser zeigte mit seinem Finger auf Arhus, dann auf Mailand und dann auf Genua.

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Arhus war übrigens Mandorfs Idee. Er hatte dem Kaiser eingeredet, wenn wir einmal hier oben sind, machen wir doch gleich noch kurzen Prozess mit den Dänen, dann sind die schon mal aus dem Weg.
Und genau so kam es dann auch. Das dänische Königreich hörte auf zu bestehen. Die einzige Dänin, die nicht in diesem bösen Spiel verlor war Prinzessin Ingrid, die ja bekanntlich glücklich mit dem deutschen Kronprinzen verheiratet ist.

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In der Gegend um Mailand treiben sich noch einige Rebellen herum und vor Genua steht eine Piratenflotte, doch scheinen die Städte einigermaßen gesichert zu sein. Einzig der letzte Fingerzeig des Kaisers macht uns nun große Sorgen für die Zukunft. In eindeutiger Selbstüberschätzung – wie wir meinen -, hat er noch einmal seine Hand erhoben und auf Nordafrika gezeigt.

Was verspricht er sich davon? Ist es nicht genug, dass ihn der Papst bereits exkommuniziert hat und er sich sämtliche katholischen Nationen zum Feind gemacht hat? Weshalb legt er es darauf an, es sich auch noch mit den muslimischen Völkern zu verscherzen?
Oder sollte es gar sein, dass er mit den Mauren...? Nein, daran wage ich nicht einmal zu denken.
Doch Tatsache ist, dass er in Nordafrika eine Armee stationieren ließ und dass jetzt vor der afrikanischen Küste ständig Schiffe des Reiches patrouillieren.

Hoffen wir darauf, dass ihm bewusst ist, dass es außer Sieg oder Niederlage nichts anderes geben wird. Denn im Krieg wird kein Trostpreis vergeben.

Nun, da das Jahr 1108 angebrochen ist, gibt es noch eine traurige Ergänzung zu meinem Bericht. Ingrid, die dänische Prinzessin und Gemahlin unseres Kronprinzen, ist vor einigen Tagen überraschend von uns gegangen. Ihr plötzliches Ableben lässt die Möglichkeit eines Giftanschlags offen, doch bisher ist nichts bewiesen.

Der Herrgott soll sie bewahren, auf dass ihr die Erde ein warmes Bett ist.



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Re: [AAR] Vergiss Canossa! (HRR)

Beitragvon Heinrich IV » 15. Januar 2011 18:11

Deutschland 1110


Am Neujahrstag Anno 1110 war der Kaiser, den man seit der Vernichtung des Dänischen Reiches unter dem Namen Heinrich der Gerissene kennt, mit seiner Leibgarde auf dem Weg nach Florenz. Er hielt sich jetzt des Öfteren dort auf. Nicht, weil ihm die Stadt so gut gefiel. Das war zweitrangig. Ihm lag nichts an der Gegend hier. Zumal das toskanische Klima für seine Begriffe sehr gewöhnungsbedürftig war. In diesem Winter hatte es noch nicht ein einziges Mal geschneit. Immer nur dieser elende, kalte Regen.
Was ihn jedoch außerordentlich erfreute war die die Nähe zu Rom. Manchmal träumte er, er bräuchte nur die Hand ausstrecken, um den Papst, der ihn aus der Kirche verstoßen hatte, an der Gurgel zu packen. Nur aus diesem Grund hielt er sich so gern in Florenz auf. Wenn der Tag der Entscheidung gekommen war, würde er nach Rom reiten und nachschauen, wie seine Heiligkeit so wohnte. Till Fröling, den er für einen gebildeten Menschen hielt, hatte ihm glaubhaft versichert, dass es in Rom ein milderes Klima gäbe. Doch auch das war für den Kaiser zweitrangig.
In einem seiner Träume durchstöberte eine Horde Söldner, begleitet von Kriegselefanten den Palast des Papstes, um ihn ein wenig zu erschrecken.
Er sehnte sich nach dem Tag, an dem der Papst vor ihm niederknien und ihn um Verzeihung bitten würde. Vielleicht wird es ein wenig – nur ein kleines bisschen – Überredung brauchen, damit der Papst seine Entscheidung zurückzieht. Doch dem Kaiser stehen die besten Überredungskünstler des Reiches zur Verfügung und ein jeder von ihnen möchte der erste sein, der sein Können beweisen will. Die meisten von ihnen leben in finsteren Ritterburgen, wo es Verliese gibt, die sie manchmal selbst nicht wiederfinden. Bei diesem Gedanken musste der Kaiser lächeln und er schloss die Augen. Er wollte noch ein wenig vom Gurgelpacken träumen, während der Tross sich weiter auf die Stadt zu bewegte. Sein Pferd kannte ja den Weg.

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Am selben Tag, jedoch etwa 800 Meilen weiter im Süden, schleppte sich schwitzend und ächzend der erschöpfte Trupp unter Hauptmann Jonas durch den brennenden Wüstensand. Sie hätten wohl grimmig aufgelacht, würden sie die Gedanken des Kaisers gekannt haben. Einen kalten Regenguss konnten sie jetzt gewiss gebrauchen.
Jonas wusste, wie es um seine Truppe bestellt war, die Moral war am Boden. Viele hatten Angst, man würde sich in der Wüste verirren, einige Soldaten waren schon desertiert und es war nur eine Frage der Zeit, wann ihrem Beispiel weitere folgen würden.
Deshalb ließ er den Trupp nun halt machen, um Ihnen etwas Ruhe zu gönnen.
»Hört mir zu, meine tapferen Männer! Viele von euch fragen sich bestimmt, weshalb uns Admiral Jost gerade in dieser Einöde an Land geschickt hat. Hätten wir nicht einfach nach Jerusalem weitersegeln sollen? Was wollen wir denn hier, wo uns die Stechmücken um die Ohren surren und wir uns durch stachliges Gestrüpp kämpfen müssen, um überhaupt weiter zu kommen?«
»Ja genau! Was haben wir hier zu suchen?« rief jemand aus dem Trupp.
»Lasst uns umkehren, Hauptmann. Wir werden hier noch alle elend verdursten.« rief ein anderer.
Jonas hob seine Hand, in der er eine Schriftrolle hielt und wartete, bis die Rufe verstummten. Neugierig geworden warteten die Männer, dass er fort fuhr.
»Ich weiß genau,« rief Jonas, »dass niemand von euch mit leeren Händen nach Hause kommen will. Die Schande wäre zu groß für euch. Doch das werdet ihr auch nicht. Jedenfalls nicht, so lange ich euch anführe. Denn seht...«
Mit diesen Worten entrollte er die Schriftrolle und eine Karte des Gebiets kam zum Vorschein.
»Seht, Männer!« sagte er. »Hier sind wir. Mitten in der lybischen Wüste. Doch nur noch einige Tagesmärsche im Westen wartet eine blühende Stadt auf uns, miserabel befestigt und schlecht bewacht. Tripolis ist das Ziel. Und so Gott will, werden wir mit Hilfe der Flotte des Admirals auch noch Tunis einnehmen. Er patrouilliert vor der Küste und wird uns unterstützen. Alles, was ich von euch verlange, ist Geduld und Loyalität. Ich versichere euch jetzt schon, dass die Städte zur Plünderung freigegeben werden. Alles, was ihr dort findet, wird euch gehören.«

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Währenddessen machte noch ein anderer Kommandant an diesem Tag von sich reden. Hauptmann Ulrich, versehen mit reichlich Gold, um jederzeit und allerorten Söldner anzuwerben, durchkämmte die Berge, um auch die letzten Rebellen des Reichs zu finden und zu unterwerfen.

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Hauptmann Ulrichs Truppen bereiten sich auf eine Bergschlacht vor

Mit seinen ungewöhnlichen Taktiken war er überaus erfolgreich...

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...und als der Hof später davon erfuhr, war Jens von Bremen so begeistert, dass er Ulrich herzlich in seine Familie aufnahm. Ulrich, jetzt Ulrich von Mähren, war der geborene Taktiker und würde es noch weit bringen.

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Doch die Rebellen schienen überall zu sein. Vor Frankfurt erschien Hauptmann Conrad mit einer Übermacht. Ansgar, der für Frankfurt verantwortlich war, getraute sich nicht, einen Ausfall zu wagen. Doch mit seiner jämmerlichen Stadtmiliz konnte er nichts ausrichten und vielleicht ist es seiner Vorsicht und Hinhaltetaktik zu verdanken, dass Frankfurt noch nicht gefallen ist.

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Als der Kaiser an diesem Tag in Florenz eintraf, wartete schon ein Bote auf ihn. Als er sah wer es war, durchfuhr ihn ein kleiner Schauer. Dieser Mann, Johann Albrecht, den manche Leute den Schwarzen Botschafter nannten, hatte sich nicht gescheut, ihm – dem Kaiser – zu verstehen zu geben, dass er sich ihm widersetzen würde.
Doch seine Nützlichkeit hatte er schon oft bewiesen und er war sich gewiss, dass er auch heute nicht mit leeren Händen kam.
»Sprich, Johann, welche Neuigkeiten bringst Du uns?«
»Nun, es gibt Anzeichen dafür, dass die erwünschte Stabilität im Reich noch längst nicht erreicht ist. Auch im Ausland sind wir nicht beliebt. Es ist keine Seltenheit mehr, dass man unsere Kaufleute, die friedlichen Handel treiben, einfach ermordet. Nackt und ausgeraubt lässt man sie einfach auf den Straßen liegen, um andere davon abzuhalten, ebenfalls Handel zu treiben.«

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»Was gedenkst du, dagegen zu tun?« fragte der Kaiser.
»Ich habe bereits einiges in die Wege geleitet. Zwei meiner Vertrauten sind bereits auf dem Weg nach Mailand und Venedig. Sie sollen die Unruhestifter finden.«
»Du meinst Spione?« fragte der Kaiser.
»Ich nenne sie Beobachter, mein Kaiser, falls ihr diese Bemerkung erlaubt. Es wird sich auch nicht vermeiden lassen, Beobachter in andere Länder zu entsenden. Nur so können wir den Überblick behalten.«
»Nun gut.« antwortete der Kaiser, »Leite das in die Wege. Fröling wird dir die nötigen Mittel anweisen. Und jetzt fahr fort, doch fasse dich kurz.«

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Währenddessen üben unsere Spione noch an harmlosen Passanten, um nicht aus der Übung zu kommen.

»Es wird euch sicher erfreuen, und nicht nur euch, dessen bin ich mir sicher, dass Stettin der Belagerung der Polen standgehalten hat. Die Polen sind wieder abgezogen, so berichtet mir einer meiner fähigsten Beobachter, Charles von der Lombardei. Zur Zeit hält er sich in der Stadt auf und wartet nur auf ein Zeichen von uns.«
»Mandorf!« rief der Kaiser. »Das wird ihn freuen. Lass deinen Charles Kontakt mit ihm aufnehmen. Das wird den General eine Freude sein!«
»Ich habe mir erlaubt«, meinte Johann, »dies bereits in die Wege zu leiten. Die Stettiner sind bereits geschwächt und werden es nicht mehr lange machen.«
»Gut, gut. Doch sag, gibt es Neuigkeiten den Papst betreffend?«
»Nicht viel, mein Herr. Nur so viel, er hat den König von Schottland exkommuniziert.«
»Ha!« rief der Kaiser. »Der Kerl wagt es weiterhin, sich als Autorität aufzuspielen? Dieses Gebaren wird ihm bald vergehen. Ich brauche unbedingt Informationen, wie es um die Region um Rom aussieht. Wie lange wirst du dazu brauchen?«
»Nicht länger, als es dauern wird, mein Kaiser.« meinte Johann Albrecht und verließ den kaiserlichen Saal.




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