[AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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[AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 5. Dezember 2010 21:38

Das ist eine Multi-AAR, die Ich in der TW-Zone begonnen hatte :strategie_zone_44: . In näherer Zukunft wird das Projekt auch wieder mit 1648:Total War nach Halbjähriger Pause wiederaufgenommen. Es soll die Geschichte dieses Hauses von ihren Anfängen im Mittelalter bis zu ihrem Fall nach dem 1. Weltkrieg zeigen. Dazu werden voraussichtlich nur TW-Spiele und Mods verwendet.

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Zuletzt geändert von Prinz_Eugen123 am 8. Dezember 2010 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Von Grafen und Kaisern

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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Jupiter » 5. Dezember 2010 21:45

Hallo Prinz Eugen.

Die Nachricht hat uns alle getroffen, aber es sollte unser aller Ziel sein, dass diese großartige Community zusammen bleibt. Ich freue mich, dass du dein Multi-AAR hier fortsetzen möchtest. Um den Erzählfluss nicht zu stören, kannst du hier einen eigenen Kommentar-Thread aufmachen. :strategie_zone_264:


Gruß
Jupiter
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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 5. Dezember 2010 21:53

TEIL 1: Zwei Brüder, Zwei Könige und eine Nation

Kapitel 1

Graf Otto betrachtete Stolz sein Werk.

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Oder vielmehr das seiner Untertanen. Wie auch immer, er war wie immer stolz auf sich. Endlich hatte er eine Burg die seinen Ansprüchen genügt. Die Habichtsburg oder Habsburg war fertig ausgebaut, und er war in Gedanken schon beim nächsten Trinkgelage. Nun konnte er sich stolz "von Habsburg" nennen, als erster in der Geschichte und bei weitem nicht als letzter.
„Eine dringende Nachricht vom Herzog von Schwaben!“. Sein jüngerer Bruder Albrecht kam hastig angeritten.

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Abgesehen davon, dass Albrecht der etwas lebhaftere und unruhigere war, waren die beiden sich in Gestalt und Geist so ähnlich, dass man sie oft für Zwillinge hielt.
„Was lässt der gute Herr Vetter denn ausrichten?“ Die beiden waren die Cousins des Herzogs von Schwaben, was die Bezahlung der Arbeiter erleichterte. In Deutschland hätte er einfach die Bauern dazu zwingen können, wozu er eigentlich auch hier das Recht hätte. Aber das hier waren Schweizer, und es war schon schwierig genug sie auch so im Zaum zu halten.
„Wir sollen mit allen unseren Rittern nach Augsburg gehen, und uns beim Herzog einfinden.“
Otto traf das wie ein Blitz. Er wollte nur die Früchte seiner, oder wessen auch immer, Arbeit genießen, und nicht Tagelang umhermarschieren. „Muss das wirklich sein? Die Burg ist gerade fertig und...“ Aber als Albrecht ihn mit einem wütendem Gesicht ansah, sah Otto ein, dass es keine Wahl gab. „Gut wir brechen Morgen auf, geh zu ihnen, und sag sie sollen ihre Knechte mitne... Steht in dem Brief eigentlich was von Knechten?“ - „Nein, nur Ritter.“ - „Sag ihnen, sie sollen ihre Knechte daheim lassen.“.

So geschah es auch, und einige Tage später trafen sie Herzog Friedrich von Schwaben.

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„Meine Vetter, kommt an meine Brust!“, begrüßte er sie herzlich. „Aber jetzt zur Sache, schließlich habe Ich euch nicht aus Jux und Tollerei hergeschickt. Ihr habt sicher schon vom Krieg gehört.“ Stille. Ich muss wohl nicht erklären wie lange eine Nachricht bis in das Bergige Aargau brauchte „Vom Bügerkrieg?Nichts?“ Weiteres Schweigen. Aber Otto erinnerte sich an irgendwas, was sein Bruder geplappert hat, irgendwas mit Heinrich und Rudolf und dem Papst. „Jedenfalls muss Ich diesen Krieg jetzt mitfüheren, und zwar unter anderem mit euren Rittern.“ Otto rutschte das Herz in die Hose. Wenn überhaupt würde er erst in Monaten oder gar Jahren in seine Burg zurückkehren. „Du aber gehst nach Zürich, um die dortigen Unabhängigkeitsstreben zu unterbinden. Du wirst Teile des Zürichgaues mit den dortigen Rittern als Lehen erhalten, falls du Aufstände niederschlagen musst. Albrecht wird deine Truppen anführen.“ Teils wütend, teils glücklich, fügte er sich seinem Willen, und trennte sich von seinem Bruder. Ob er ihn wohl jemals wiedersehen würde?

Kapitel2

Die Stunde der Trennung war für Albrecht und Otto gekommen. Während Albrecht nach Osten mit dem Herzog musste, ging Otto den westlichen Weg nach Zürich. Er wollte ursprünglich den südlichen Weg gehen, der in auch zu seiner Burg für ein kurzes Trinkgelage gebracht hätte. Aber aus irgendeinen Grund hatte ihm Friedrich befohlen, den westlichen Weg zu gehen. „Pass gut auf dich auf, Bruderherz.“- „Mir passiert schon nichts.“ Ihre Tränen zurückhaltend umarmten sie sich noch. Keiner von beiden wusste, ob er den anderen jemals wiedersehen würde.

Herzog Friedrich II veranlasste ein Treffen mit den anwesenden Grafen, und obwohl eigentlich nur ein einfacher Ritter, war Albrecht auch dabei. Es war schon immer so, dass alles was seinem Bruder gehörte irgendwie auch ihm gehörte.
„Die Bayern sind uns an Zahl weit überlegen. Wenn wir nicht wollen das Augsburg genommen wird, müssen wir etwas tun! Vorschläge?“
Albrecht ergriff das Wort : „Einen so überlegenen Feind können wir nicht in freiem Felde angreifen! Wenn Welf Augsburg belagern will, lasst ihn doch! Hinter den Mauern können wir ihn erwarten, wo seine Überzahl nichts wert ist!“
Hinter Mauern tapfer zu sein, ist bekanntlich leicht. Albrecht hätte das vielleicht noch gerade geschafft. Doch als nächstes ergriff ein echter Graf das Wort: „Ich habe mir erlaubt, meine Knappen den Feind erkunden zu lassen. Er hat sein Heer zum Marsch getrennt. Einige seiner Marschkolonnen sind noch sehr weit zurück. Er leitet die vorderste. Wenn wir eine nach der anderen attackieren, können wir ihn töten, und seine Männer schlagen, ohne jemals gegen eine Überzahl fechten zu müssen.“
Albrecht mochte diesen Plan nicht, jedoch er behielt seinen Missmut für sich. Aber Friedrich selbst brachte einen Einwand : „Ich erwarte noch einen Zuzug von 80 meiner besten Ritter. Sie könnten Schlachtentscheidend sein.“- „Ihr habt die Wahl mein Herr: Wollt ihr mit 80 mehr, oder gegen Tausende weniger fechten?“ Es wurde beschlossen, noch in der selben Nacht anzugreifen.

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Albrecht war so nervös, dass er sich hinter seine Ritter stellte, angeblich um sie anzuweisen, wie man fechtet, während alle anderen Grafen selbstverständlich ins erste Glied rückten.

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Albrecht mit seinen Rittern war auf der äußersten linken Flanke. Nachdem die Bogenschützen ihre Pfeile abgeschossen haben, begann das eigentliche Gefecht. Es war ein typische Schlacht, ohne große Taktik, einfach ein brutales, ungeordnetes Zusammentreffen. Während Albrecht von hinten zuschaute, und befehle schrie, die eh niemand hörte, kamen zwei Gefühle in im hoch: Erstens war er glücklich, nicht sein Leben riskiert zu haben, zweitens erfüllte ihn Scham, dass er sämtliche Ritterlichkeit abgelegt hatte, und nicht von sich dasselbe wie von seinen Rittern verlangte.
Da die Kaiserlichen (Albrecht wusste, im Gegensatz zu Otto über den Krieg recht genau Bescheid) an Rittern erheblich überlegen waren – 240 Ritter, jeder mit 2-3 Knechten(außer Albrechts Ritter) - , und auf einem Hügel kämpften, gewannen sie die Schlacht. Herzog Welf entkam jedoch irgendwie.

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Albrecht freute sich schon, die Schlacht überlebt zu haben, aber im Lager hörte er schlechte Neuigkeiten: Für Morgen Mittag war der Angriff auf die zweite Marschkolonne geplant. Weil alle zu Müde waren, um die Gefangenen zu bewachen, und weil Friedrich meinte, dass sie den Kaiser verraten hatten und keine Gnade verdienten, wurden sie hingerichtet. Albrecht protestierte lautstark dagegen, aber als Friedrich ihn mit dem gleichen Schicksal drohte, gab er nach. Das versprach für Albrecht eine schlaflose Nacht zu werden.

Otto ging langsam durch die Wildnis. Seine Glieder wurden immer schwerer, und weder sein Pack- noch sein Schlachtpferd konnten ihn im Moment tragen. Warum bloß hatte er seine Knechte daheim gelassen? Aber wenigstens war er bald in Straßburg. Die Wegkreuzung da vorn war nur 2 Kilometer von der Stadt entfernt.
Noch mehr Truppen marschieren wohl in den Krieg, dachte er sich, als er einige Ritter auf dem Weg vor ihnen sah. Einer von ihnen kam ihn aber bekannt vor. War es etwa.. Er rief nach ihm: „Vater, bist du es?“ Der Mann blickte ihn erstaunt an. „Otto?“ Es war tatsächlich Ottos Vater, Landgraf Werner von Elsass.

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„Was machst du denn hier, Otto?“- „Der Friedrich hat mich nach Zürich als Statthalter geschickt.“- „Hat er es dir gar nicht gesagt?“ Otto hasste es, nie zu wissen, worüber die anderen reden. „Was denn?“ - „Na, dass die Burgunder die gesamte Schweiz erobert haben.“ Otto war entsetzt. „Wahrscheinlich haben sie das Aargau erreicht, just nachdem du weggegangen bist.“ Otto dachte über all das Unheil nach, dass die Burgunder angerichtet haben müssen. Unheil von dem er und seine Ritter seine Grafschaft beschützt hätte müssten. Und er dachte an seine Burg, die wahrscheinlich zerstört war, die er verteidigt hätte müssen. „Aber Ich hab hier einiges an guten Männern. Sobald Ich hier meine Pflicht erfüllt habe, erobern wir Zürich und die Schweiz zurück.“ Otto schöpfte wieder Mut. „Ich werde dir bei deiner Mission helfen. Was ist sie eigentlich?“ - „Ich muss Straßburg gegen ein Burgundisches Heer decken.“ - „Heißt dass wir müssen kämpfen....In einer richtigen Schlacht?“ Otto war auch nicht mutiger als sein Bruder. „Keine Sorge, es wird dir schon nichts passieren. Du wirst einfach hinter den Rittern mit reiten, und dir wird schon nichts passieren. Die Ankunft ihres Heeres wird für Morgen Früh erwartet. Komm mit, das Nachtlager ist schon aufgebaut“
Das versprach für Otto eine schlaflose Nacht zu werden.

Kapitel3

„Aufwachen! Alle Mann aufwachen!“, schrie Friedrich. Albrecht gelang es erst beim Morgengrauen einzuschlafen, und jetzt war es erst kurz nach Sonnenaufgang. Trotzdem raffte er sich auf. Der einzige der nicht Müde schien, war Friedrich. Bald jedenfalls trafen sie das gegnerische Teilheer unter einem gewissen Graf Udalrich von Formbach.

Wie schon beim letzten mal, waren die Kaiserlichen überlegen. Diesmal allerdings nur leicht.

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Mit den Knechten vor den Rittern und den berittenen Knechten als rechten Flankenschutz kamen die Bayern anmarschiert.

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Gegen die kaum gepanzerten berittenen Knechte richteten die Bogenschützen großen Schaden an.

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So entschlossen sich die Bayern, sie anzugreifen. Um diese zu schützen, befahl Friedrich den Gegengriff. Albrecht befehligte wie letztes mal an der äußerten linken Flanke.

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Nachdem seine Schweizer mit einigen anderen Rittern die Knechte vertrieben hatten, stürmten sie ihnen dank Albrechts Führung nicht blind nach, sondern schwenkten gegen das Zentrum ein, und entschieden die Schlacht.

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Da die anderen Bayrischen Verbände sich schockiert zurückzogen, entließ Friedrich das Heer, wies sie jedoch an, bereit zu sein sich bis eine Woche nach dem Aufgebot in Augsburg zu sammeln. Auch für Albrecht galt das, und so musste er in Schwaben bleiben. Aber wenigstens bekam er bald eine Meldung, die ihn mit Hoffnung erfüllte.


Landgraf Werner von Elsass musterte sein Heer. 400 Ritter hatte er zur Verfügung, darunter solche Herren wie den Straßburger Bischof Otto, und Graf Hermann von Hasenburg, einen Bastardsohn Friedrichs I, und natürlich seinen Sohn Otto. Dazu eine relativ geringe Zahl an Knechten, nur 1-2 pro Ritter. Verstärkt allerdings durch ein Aufgebot der Elsässer Bauern, 750 Mann, die Werner jedoch nur im Notfall einsetzen wollte.

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Als ihr Gegner, der Bischof Hermann, sah, wie stark das Kaiserliche Heer war, suchte er sich eine günstige Stellung auf einem Berg nahe Straßburg, und bot Werner die Schlacht. Die meisten hätten sich jetzt ihrerseits irgendwo verkrochen, aber Werner war im Gegensatz zu seinen Söhnen ein echter Haudegen, und wollte diesen Verräter so schnell wie möglich besiegen.

Aber die gegnerische Stellung war zu stark, um sie einfach Frontal anzugreifen. Also teilte Werner seine Armee: Der größere Teil mit allen Bogenschützen unter seinem Kommando sollte sie mit Pfeilbeschuss und seiner Anwesenheit binden, während Graf Hermann mit über 200 Rittern und berittenen Knechten die feindliche Stellung rechts umging, um ihr in den Rücken zu fallen.

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Einige Fußsoldaten, die aus irgendeinen Grund in Reichweite der Bogenschützen kam, wurden fast vollständig aufgerieben.

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In der Zwischenzeit war die Umgehung gelungen, und Graf Hermann gab das Zeichen für den allgemeinen Angriff.

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Von beiden Seiten eingekesselt, wurden die Päpstlichen Streitkräfte vernichtend geschlagen.

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Für den gefangenen Bischof und seine Armee verlangte Werner von den Aufständischen ein Lösegeld, aber sie hatten angeblich nicht genug Geld, und so mussten die Gefangenen hingerichtet werden.
Als Friedrich vom Sieg hörte, dachte er wohl, dass Otto die Truppen angeführt hätte, denn er verlieh ihm den Titel des Herzoglichen Marschalls.

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Er wurde von allen als großer Feldherr gefeiert. Werner aber schwieg in seiner Bescheidenheit und Liebe zu seinem Sohn darüber. Aber Otto hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen: Er musste Zürich befreien.
Von Grafen und Kaisern

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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 5. Dezember 2010 22:13

Kapitel 4

Der Herzog von Schwaben hatte, nachdem der Krieg fast Zwei Jahre eingeschlafen ist, sein Heer neu gesammelt. Da die Bayern nicht mit einem neuen Heer kamen, und ihre Hauptstadt von den Franken bedroht wurde, konnte das Heer eine neue Aufgabe ins Visier nehmen. Friedrich hatte schon hochfliegende Pläne.
„Albrecht und Eberhard(Eberhard war der Halbbruder Friedrichs II), ihr werdet zusammen mit dem Heer des Herzogs von Tirol gegen die Bayern vorgehen. Aber nicht dort, wo sie es erwarten! Ihr werdet an Regensburg vorbei nach Salzburg gehen, und dort Eberhard zum neuen Erzbischof machen. Ich werde hier bleiben, um Augsburg zu verwalten und zu schützen.“
Albrecht aber fragte:„Wird der Papst nicht etwas dagegen haben?“- „Schon, aber das ist egal. Er hat jüngst den Kaiser neuerlich exkommuniziert. Uns droht auch so dasselbe Schicksal.“

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Und so marschierten sie los. Nach ein paar Wochen waren sie dann unerwartet vor Salzburg, und belagerten die Stadt. Sobald die 4 Rammen fertig waren, griffen sie an, in der Angst, dass ein Entsatzheer kommen könnte.

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Graf Adalbert von Tirol war ein kluger, erfahrener Heerführer, und wusste, dass er mit einem geteilten Heer zumindest eine Diversion, vielleicht sogar eine Einkesselung erreicht werden konnte. So teilte er sein Heer in drei Teile: Mit dem ersten, bestehend aus 300 Fußknechten, 2 Rammen, und knapp 250 Rittern wollte er von Süden aus angreifen, wo die Salzburger sie erwarteten. Im Westen war Albrecht mit einigen Rittern und Knechten, sowie der Kaufmannsmiliz, die wohl besten Fußsoldaten, die Schwaben hatte. Im Osten griff der zukünftige Erzbischof mit einer ähnlichen Macht an. Tatsächlich gelang es dem Grafen, alle Gegner zu binden, sodass Albrecht und Eberhard ihnen in die Flanken und in den Rücken fallen konnten.

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Schließlich gaben sie auf, nachdem sie ihre hoffnungslose Lage erkannten. So konnte Adalbert einen relativ blutarmen Sieg erringen.

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Wenig später folgte die Investitur Eberhards als Erzbischof von Salzburg. Da nach dem Abkommen zwischen dem Papst und dem Kaiser die geistliche Investitur zum Papst überging, erhielt er nur die weltliche (mit dem Bischofsring als Zeichen der weltlichen Macht).


Auch Werner von Elsass entließ für kurze Zeit sein Heer. Die Ritter hatten nicht genug Verpflegung für den Marsch nach Süden und eine Belagerung mitgebracht. Erst 1081 konnte das Heer neu ausgehoben werden. Unter dem förmlichen Kommando des frischgebackenen Marschalls, tatsächlich vom Landgraf geführt machte sich das Heer auf dem Weg. Nach fast einem Jahr der Belagerung, entschlossen sich die Burgunder, unter ihrem selbsternannten Herzog von Zähringen, zum Angriff.
Werner stellte seine Männer in der üblichen Weise auf: Eine lange Linie von Rittern, davor die Bogenschützen, dahinter die Linie die Fußknechte, und die berittenen als Flankenschutz.

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Durch die Unordnung der Feinde, und die Überlegenheit der Schwäbischen Ritter, siegten sie im Zentrum, noch bevor die Fußknechte überhaupt eingreifen konnten.

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Aber erst als Berthold starb, gaben die Burgunder endgültig auf.

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Damit hatte Otto es endgültig geschafft: Als Friedrich davon hörte, ernannte er ihn zum Graf von Kyburg.

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Somit besaß er fast die gesamte Schweiz. Die Zweite Nachricht von diesem aber erfreute ihn noch mehr: Seinem Bruder ging es gut, er hat die Feldzüge gut überstanden, und war mit dem Heer in Salzburg. Bei dieser Nachricht schmiedete er einen Plan, der die Geschichte ändern sollte. Aber zunächst gab es noch ein anderes Problem: Ein zweites Auständisches Heer unter einem Bischof Otto beherrschte noch kleinere Teile der Schweiz. Während Otto seine Burg wiederaufbaute, noch größer und besser als vorher, besiegte sein Vater sie spielend.

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Eigentlich hatte Otto den Befehl erhalten, das Heer wieder aufzulösen, und tatsächlich waren die Vorräte fast aufgebraucht, aber stattdessen gab er ihnen von den Ernten seines Besitzes, und behielt sie bei der Fahne. Während er seinen Vater wieder ins Elsass zurückschickte, und in seinen Besitzungen Vögte (Statthalter) einsetzte, ging er selbst mit seinem Heer in Richtung Salzburg.

Kapitel 5

„Ein Heer nähert sich, einige Hunderte sind es!“ Albrecht war schockiert. Adalbert hatte doch gesagt, es gäbe mit Sicherheit kein Rebellenheer auch nur in der Nähe der Mark! Warum hatte dieser Idiot sich auch entschlossen, Wien einnehmen zu wollen? Jetzt würden sie von beide Seiten.... Er schaute die ferne Streitkraft ganz genau an. Die Wappen kamen ihn bekannt vor. Ja, das eine war das von Schwaben, aber das andere? Er hatte es schon irgendwo gesehen... Genau! In Kyburg! Das heißt dieser Mann an der spitze konnte nur einer sein. Er rannte wie besessen auf ihn zu. „Otto!?“ Otto hätte diese Stimme unter Tausenden erkannt. „Albrecht! Mein Bruder!“. Kurz darauf umarmten sie sich. „Das reicht, Albrecht.“ Sagte er nach einigen Sekunden. Er hatte schon Angst, was die Männer denken würden, als er sich schließlich befreite. Auch Albrecht fasste sich allmählich. „Was macht denn der Graf von Kyburg, der Marschall und Kriegsheld hier? Willst du uns bei der Eroberung Wiens helfen?“- „Du hast es erfasst! Aber nicht nur das, Ich werde der Reihe meiner Titel einen hinzufügen!“ Bei den letzten Worten flüsterte Otto, und es war Albrecht als wäre es irgendwie kälter geworden, und als hätte ein Schatten auf seinem Gesicht gelegen. „Aber dem Herzog wird es sicher nicht gefallen, wenn...“- „Der Herzog muss es ja noch nicht wissen, und die endgültige Entscheidung trifft ja Heinrich.“ Albrecht sah, dass der Krieg ihn verändert hatte. Er war stärker, vielleicht auch etwas mutiger geworden, aber um welchen Preis?
Aber plötzlich verzog sich der Schatten, und Otto fragte, wo denn das Bier ist. Albrecht nahm das Geheimnis über dieses Gespräch mit ins Grab.

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Otto kam gerade rechtzeitig. Denn am nächsten Morgen versuchten die Österreicher den lange erwartete Ausfall. Angeführt wurden sie jedoch nicht von ihrem eigenen Markgrafen, sondern vom Markgrafen der Steiermark, weil er, wie alle Steirer, den Wienern in jeder Hinsicht absolut überlegen war.

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Das Schwäbische Heer war jedoch nicht richtig vorbereitet, und irgendwer musste zum Tor vorstürmen, und für das Heer Zeit kaufen, auch damit die Bogenschützen zur Wirksamkeit kommen konnten. Otto meldete sich dafür freiwillig. Albrecht wollte ihn abhalten, aber Otto sagte nur „ Entweder Ich oder sie alle zusammen mit dir. Wenn Ich nicht zurückkomme, mein Testament liegt unter meinem Bett.“ Albrecht hatte schon lange das Gefühl, dass Otto nicht der große furchtlose Kriegsheld war, für den man ihn hielt. „Zum Angriff! Ob dort oben oder hier unten, wir werden unsere Belohnung für unsere Tat bekommen!“ Während er redete, zitterte sein Schwert in seiner Hand. Da erkannte Albrecht, dass Otto eine andere Art Held war. Eine größere Art Held.

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Während Otto um sein Leben rang, bettelte Albrecht Adalbert an, doch endlich den Angriff zu starten. Aber die Schlachtlinie war noch nicht geordnet. Manche sagen, er hätte sich damit extra Zeit gelassen, weil er Otto hasste, oder weil er die Wirkung der Bogenschützen abwarten wollte. Wie dem es auch sei, gerade als der Angriff endlich stattfand, starb Otto vor Albrechts Augen.

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Voller Wut versuchte Albrecht sich zu ihm durchzukämpfen, wobei er um ein Haar selbst gefallen wäre.
Auch als Ottokar, der feindliche Heerführer starb, gaben die Österreicher nicht auf.

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Erst als alle ihre Fürsten und ein Großteil ihres Heeres tot war, gaben sie schließlich auf. Aber niemand wagte es, über diesen Sieg zu Jubeln. Auch auf Kaiserlicher Seite gab es jede Menge Verluste. Albrecht selbst nannte es „den Traurigsten Sieg aller Zeiten“.
Alrecht beschloss unmittelbar nach der Schlacht, sein Testament zu verlesen. Es war das übliche blabla, wer was kriegt, und was für ein toller Kriegsheld er war, dass er die Schweizer besitzungen anstatt Otto einjährigen Sohn erhalten würde, und dass... Hatte er richtig gelesen? „Und sollte die Markgrafschaft Österreich tatsächlich vakant werden, so ist es mein letzter Wunsch an den Kaiser, für den Ich, wenn dies vorgelesen wird, mein Leben geopfert habe, meinen Bruder Albrecht mit diesem Lehen auszustatten. Er wird es nicht bereuen.“
Alle Anwesenden zeigten Albrecht ihre vollste Sympathie, und es schien der Wunsch aller zu sein, dass das tatsächlich geschehe. Nur es war nicht Albrechts Wunsch. „Als Markgraf muss Ich doch etwas von Kriegsführung verstehen.“ „Aber in Salzburg habt ihr euch doch hervorragend geschlagen!“, wandte Adalbert ein. „Aber Ich bin doch nur ein einfacher Ritter, wie kann Ich...“ „Warum sollte der Sohn eines Landgrafen kein Markgraf werden können?“, unterbrach ihn ein anderer. Auch seine Frau wollte, dass er es zumindest versucht, und so beschloß er nach Franken zu gehen.

Ehrfurchtsvoll schaute er Heinrich IV an. Seine vielen Narben,die er in dem Krieg bekommen hatte, schienen ihn mehr zu schmücken, als die prachtvolle Reichskrone, die er einfach irgendwo abgestellt hatte.

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„Nun sprecht also, wer seid ihr, und was wollt ihr?“ - „Ich bin Albrecht, Graf von Habsburg, und Kyb....“ - „Seid ihr also der große Kriegsheld, von dem mir erzählt wurde?“- „Nein, Herr das war mein Bruder“- „War?“- „Er ist in der Schlacht um Wien gefallen, als er heldenhaft voran ritt, um mit seinem Blut unseren Sieg zu bezahlen.“- „Das tut mir Leid. Nun denn, was ist euer Begehr?“- „Der letzte Wille meines Bruders, um den Ich jetzt bitte: Macht mich zum Markgraf der Ostmark!“- „Normalerweise ist das eine Sache die in meinem Ermessen liegt, und nicht in der eines anmaßenden Schweizer Grafen.“ Albrecht wusste nicht ob er bestürzt oder glücklich sein soll. „Aber da mir kein anderer einfällt, nun gut nehmt es als eine späte Ehrung eines Kriegshelden. Aber nur unter einer Bedingung: Wenn ihr zurückkommt, sammelt euer Heer. Und sagt allen treuen Fürsten im Süden dasselbe. Sammelpunkt ist in Sachsen. Es wird Zeit, dass wir diesen Krieg ein für alle mal beenden.“- „Es ist mir eine Ehre unter eurem Kommando zu dienen, mein Kaiser.“- „Auf dieses Privileg werdet ihr verzichten müssen. Ich selbst werde in Lothringen gebraucht. Ihr werdet das Kommando haben. Wenn ihr euch eures Bruders als würdig erweist, könnt ihr euren Titel behalten.Das heißt, wenn ihr zurückkommt.“

Kapitel 6

Es war ein fast verstörender Anblick: Da war ein Mann, in fein gearbeiteter Rüstung und edlem Gewand, reich an Ehren und Titeln, und er kniete im Matsch vor einem reich geschmückten Grab, mit dem grausamen Schicksal hadernd, bald sich, bald den vor ihn liegenden bald alle verfluchend.
„Warum hast du das getan? Wie konntest du mich nur verlassen?“ Albrecht blickte nach oben. „Und wie konntest du das tun?! WIE KONNTEST DU MIR MEINEN BRUDER WEGNEHMEN?!“.
Werner konnte das nicht länger mit ansehen. „Du hast schon auf seiner Beerdigung endlos geweint. Und jetzt hockst du schon seit 4 Stunden da! Es wird Zeit, das Heer zu sammeln!“ Albrecht schwieg. „Er hat das sicher nicht getan, damit du dir hier den Tod holst!“- „WAS WEISST DU DEN SCHON DARÜBER, ALTER MANN?!“- „Denkst du etwa, für mich wäre es leicht? Denkst du es wäre einfach, meinen erstgeborenen Sohn zu Grabe zu tragen, mein ein und all....“- „Du wünscht dir, Ich wäre an seiner Stelle gewesen, nicht war, Vater?“. Werner zögerte. „Sag doch so etwas nicht, Ich würde mir nie....“- „Schon gut, kein Grund, Schuldgefühle zu kriegen.“ Albrecht erhob sich wieder. „Ich wünsche mir dasselbe.“
Nachdem Albrecht gegangen war, kniete sich Werner ebenfalls vor Ottos Grab hin, und nahm ein Messer hervor. „Bei deinem Grab, mein Sohn schwöre Ich feierlich,“ sagte er, während er sich die Hand aufschnitt. Ein kurzes Zucken schien der Schmerz hervorzurufen, aber sofort versteckte er jeden Schmerz. „,dass Ich nicht zulassen werde, dass deinem Bruder irgendetwas passiert, oder dass weitere Väter und Söhne im Namen dieses falschen Königs getötet werden. Ich werde entweder diesen Eid erfüllen, oder dabei Sterben. Gott und alle Heiligen seien meine Zeugen!“ Dann folgte er Albrecht. Als Albrecht die Verwundung an dem Arm seines Vaters sah, fragte er ihn ob das nicht weh täte. „Im Moment trage Ich zwei Wunden“ ,erwiderte er “,aber Ich trage sie wie ein Mann.

Am nächsten Tag schien wieder die Sonne, aber für Albrecht schien es fast wie das Hohngelächter des Himmels. Mit Gleichgültigkeit blickte er auf die versammelte Ritterschaft des Südens. Etliche Grafen und Bischöfe waren gekommen, mit etwa 800 Rittern. Der einzige Herzog in der Versammlung war der Herzog von Kärnten, . Friedrich war nicht gekommen. Er wollte nicht Albrechts befehle befolgen, teils weil er wegen der ganzen Entwicklung wütend auf ihn war. Seit der Schlacht am Lechfeld gab es kein so großes Heer in Deutschland. Er ging mit grimmigen Blick auf einen der Ritter zu, und nahm ihm den Helm ab. Es war sein Sohn Ulrich.
„Ulrich, wie oft soll Ichs dir noch sagen! Du kommst nicht mit! Du bleibst hier, um auf deine Mutter und deinen Bruder aufzupassen!“- „Aber Papa!“- „Es ist zu gefährlich, und damit basta!“- „Aber du darfst doch auch gehen, und sie alle hier!“- „Wir müssen alle gehen, es ist eine Pflicht, kein Privileg. Allein das du das noch nicht verstehst, ist schon Grund genug, dich hierzulassen. Abgesehen davon kann Ich nicht die ganze Zeit auf dich aufpassen.“- „Ich möchte auch nicht, dass du auf mich aufpasst, Ich will auf dich aufpassen!“- „Du auf mich aufpassen?“- „Ja, Ich möchte nur, dass du nicht auch auf einmal weg bist.“ Albrecht wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte, oder beides zugleich. „Aber Ich werde nie weg sein, Ich bin immer für dich da.“ Ulrich schaute unwillkürlich nach oben. „Nein, da drinnen.“ Albrecht zeigte auf Ulrichs Brust. Da verstand Ulrich, aber er bat Albrecht im Gegenzug um eine Sache: „Versprich mir aber, dass du Leibhaftig wiederkommst!“ Albrecht versprach es, und so brach das Heer auf.

Man war inzwischen in Nürnberg, und auch der letzte Schwäbische Ritter hatte sich eingefunden man konnte aufbrechen. „Alles fertig für die Reise? Gut, dann wollen wir mal losmarschieren!“ „Aber wohin?“ wandte Werner ein. Albrecht war überrascht. Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Er glaubte, es werde sich schon alles von selbst klären. „Ich nehm mal an nach Sachsen. Der Rudolf wird schon dort irgendwo sein.“ Es war nicht ihre Mission, Städte zu erobern, oder ähnliches. Sie sollten nur den Gegenkönig gefangen nehmen oder besser noch-töten. Man sah Werner an, dass er eigentlich nicht einfach erwarten wollte, dass sich alles im Feindesland kläre, aber er wusste keinen besseren Rat, und so gab er den Befehl.

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Nach einigem bitten konnte Werner Heinrich überreden, das Heeres zusammen mit seinem Sohn zu leiten. Als Heinrich entgegnete, dass ein einfacher Landgraf (also ein Aftervassal des Kaisers) kein Kaiserliches Heer leiten könnte, aber Werner nicht nachließ, machte er ihn kurzerhand zum Reichsmarschall.

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Kurz nachdem Albrecht aufbrach erreichte eine wichtige Nachricht Wien: Der alte Kriegstreiber Gregor VII war unerwartet gestorben. Der neue Papst Sixtus löste den Bann Heinrichs und einigte sich mit ihm im Investiturstreit: Dem Kaiser war es nach wie vor vorbehalten, die Bischöfe ihre weltlichen Lehen einzusetzen, womit die Macht und das Land der Bischöfe weiterhin in seiner Hand blieben. Außerdem hatte er eine Art Vorschlagsrecht. Die geistliche Investitur erfolgte aber vom Papst (oder besser gesagt von einem Päpstlichen Kollegium). Nun gab es für Rudolf keine Rechtfertigung mehr für seine Taten, und tatsächlich wechselten einige die Seiten, aber im ganzen veränderte sich die Machtsituation kaum.

Von all dem wussten Albrecht und Werner nichts, als sie auf Sächsischen Gebiet eine Entdeckung machten: ein sächsisches Heer. Es war an Zahl und Qualität um einiges überlegen, und so ließ Werner zum Angriff reiten. Die Linie der Ritter war so lang, dass man nicht von einem bis zum anderen Ende sehen konnte. Werner sagte, nicht einmal die Engelsheere könnten einem Ansturm dieses Heeres widerstehen. „Trotzdem müssen wir ihn erst einmal schnappen!

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Einzig ein Gegner machte ihm Sorgen: Kriegstüchtige Söldner mit langen Speeren, perfekt um den Rittern die Pferde weg zustechen.

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Er überlegte schon, ober er die Fußknechte gegen sie vor schicken sollte, aber diesen Gedanken verwarf er bald. Er setzte alles daran, mit einem einzigen mächtigen Ansturm die Entscheidung zu suchen. Die leichten berittenen Knechte hatte er in Reserve, um Rudolf zu verfolgen, falls er fliehen wollte.

Es war ein kurzer Kampf, und bald war der Feind geflohen. Aber niemand hatte Rudolf gesehen. Während die Knechte die fliehenden jagten, suchte Werner die Leichen nach Rudolf ab. Albrecht war vor dieser Arbeit zurückgeschreckt. Als er endlich alle durch hatte redete er sich ein, der Verräter wäre wohl geflohen. Als die Knechte endlich von der Verfolgung zurückkamen, fragte er sie nach Rudolfs verbleib. Sie antworteten nur, dass sie ihn nicht Gefangen genommen hatten, und dass die einzigen Ritter, die entkommen sind, ganz sicher keine Krone auf dem Helm hatten, und auch sonst nicht nach ihm aussahen. Er hätte es sich auch eigentlich denken können. Rudolf galt selbst bei seinen Feinden als großer Anführer. Wo war er bloß? Ein gefangener Graf namens Udo von Stade antwortete auf die geistig und rhetorisch gestellte Frage: „Ihr sucht den König, der ist hier nirgends! Warum sollte er auch genau dieses Heer befehligen?“ Werner verfluchte seine Dummheit. „Er ist kein König, er ist nichts als ein Verräter! Dann hat er sich wohl hinter irgendwelchen Mauern verkrochen.“ Der Gefangene lachte. Werner zog sein Schwert. „Wo ist dieser Schweinehund? Sprecht!“- „Niemals!“ Werner holte zum Schlag aus. „Niemals würde Ich eure frage unbeantwortet lassen! Er wird mittlerweile in Böhmen sein.“, sagte er zitternd. „In Böhmen? Warum will er sich dessen bemächtigen?“- „Das will er gar nicht, er ist nur auf durchreise. Er hat die Pilgerfahrt auf sich genommen, und ist auf den Weg ins heilige Land, um das Grab unseres Her...“- „Er ist auf dem Kreuzzug?!“
Papst Gregor VII hat noch zu Lebzeiten, wie zum Beweis wie sehr er den Frieden hasst zu einem heiligen Krieg aufgerufen, um Jerusalem zu befreien.
Als er seine Information bekommen hatte, holte er noch einmal aus, aber sein Sohn hielt ihn zurück. „Er hat geredet. Wir sollten ihn gegen ein Lösegeld wieder freilassen. Er hat sicher auch Vater oder Bruder oder Söhne.“ Zögernd steckte Werner sein Schert wieder in die Scheide.

„Und was nun? Bis er wiederkommt, ist er außer Reichweite, und darauf dass die Sarazenen unsere Arbeit machen, würde Ich mich auch nicht verlassen.“- „Wir können ihn vielleicht nicht aufholen, aber wir können ihm folgen. Wir gehen auf Kreuzzug!“
Von Grafen und Kaisern

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Re: Von Grafen, Erzherzögen, Königen und Kaisern:Die Habsbur

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 5. Dezember 2010 22:26

Es war ein seltsames Gefühl das Kreuz aufzuheben, mit der Gewissheit, niemals in Palästina anzukommen, oder das heilige Grab zu besuchen. Aber etwas anderes nagte noch mehr an ihn: Sein Vater war während des Marsches zusammengebrochen. Er war krank und kraftlos, aber er lies sich nichts anmerken. Sofort lies Albrecht halt machen, und Ärzte herbeischaffen. Aber war es rechtzeitig? Bange Minuten vergingen – oder waren es Jahre? Albrecht wusste es nicht so genau. Plötzlich wurde er in Werners Zelt hineingerufen.
Sein Vater lag im sterben. Die Ärzte warfen Albrecht beim hinausgehen Blicke zu, die ihn mehr als alle Worte überzeugten, dass nichts mehr zu machen war.
„Ich habe geschworen.....“, begann Werner auf einmal schwach und mühsam, und Albrecht wollte ihm schon sagen, er solle seine Kraft schonen. Aber das würde nichts helfen. „..deinen Bruder zu rächen. Nun, da Ich es wohl nicht mehr schaffen werde, musst du das machen. Mach dem Krieg ein Ende! Schwöre es!“ Albrecht schwor es, und in dem Moment als er zu Ende gesprochen hatte, starb sein Vater.

Bild


Für eine ordentliche Beerdigung war keine Zeit, und Eile war ohnehin wichtiger. Das Heer war wieder zum Abmarsch bereit, und alles wartete nur noch auf ihn. Er stand am Grab seines Vaters, und kämpfte gegen seine Tränen. „Herr Markgraf, wir wären dann soweit!“ rief einer. Albrecht stand noch immer da, und stimmte einen leisen Gesang an:

Wie viele Brüder, wie viele Väter?
Wie viel Deutsches Blut?
Wie viele Treue und Hochverräter?
Bis man es beenden tut?

Wie viele Köpfe müssen rollen?
Wie viel Leid wird noch entfacht?
Wie oft muss der Krieg noch tollen?
Bis man dem ein Ende macht?


Dann merkte er, dass die Antwort in seiner Hand lag. „Abmarsch! Wir verdoppeln die Marschleistung! Los jetzt, los!“


Mit dem Tod des Reichsmarschalls, hätte Albrecht als sein einziger Sohn eigentlich gewohnheitsmäßig den Titel erhalten sollen, doch der Kaiser überging ihn, weil er „jetzt als Landgraf schon genug Titel hat.“, und gab seinem Sohn Ulrich den Titel, der damit der jüngste Reichsmarschall in der Geschichte wurde. Ihn störte es nicht, denn er war vor den Toren Wiens. Nur ein kleiner Teil ihres Weges war damit beendet – oder besser, des Weges, den sie vorgaben, gehen zu wollen. Ulrich kam schon lachend aus dem Tor heraus, als sie sich ihm näherten. Albrecht lächelte nicht. „Papa, Papa, Ich bin so froh dich zu sehen! Papa, hast du gewonnen?! Bist du jetzt ein Held? Papa!“ so kam er angestürmt, ohne die Traurige Miene seines Vaters zu sehen. „Wo ist Opa?“ fragte er, als er endlich ankam. “Er ist jetzt bei Onkel Otto.“, entgegnete Otto traurig. „Das heißt er ist..“ Ulrich stockte. „.. du weißt schon, als du den Verräter getötet hast?“ Er fuchtelte wild mit einem Stock herum. „Nein, er war nicht dort, wo wir ihn suchten.Er ist irgendwo im Balkan. Wir müssen ihm bald folgen. Wir werden hier nur unsere Vorräte aufstocken, und.“ Albrecht blickte nach oben, als ob er bis jetzt vergessen hätte, dass es so etwas wie Tageszeiten gibt. Es war Abend. „Und hier übernachten. Morgen in aller früh müssen wir weiter, und du wirst nicht mitkommen!“- „Ja, Ich weiß, aber dann musst du mir es noch einmal versprechen.“ - „Was denn?“ - „Dass du heil wiederkommst!“- „Ich verspreche es.“

Nach einer schlaflosen Nacht brach Albrecht mit dem Heer auf. Er verstärkte sein Heer nicht weiter, da die Versorgung ohnehin schon schwierig genug war, stattdessen verstärkte er die Besatzung Wiens, und richtete nach Vorbild anderer Städte im Reich eine Kaufmannsmiliz ein.

Einige Stunden nachdem Albrecht über dem Horizont verschwunden war, tauchte ein Päpstlicher Abgesandter auf. Ulrich wurde geweckt, und empfing ihn. Er wirkte Müde, aber nicht als hätte er zu wenig geschlafen, sondern als wollte er einfach trotzdem weiterschlafen. „ Das heilige Grab ist befreit! Der König der Ungarn hat Jerusalem der Christenheit zurückgewonnen. Und euer Vater hat nichts dazu beigetragen! Der Kreuzzug ist abgesagt! Wo ist Albrecht?“, fragte er ihn hastig aus. Ulrich nahm sich mit seiner Antwort Zeit. „Nun“, begann er, noch sein Frühstück essend(aber er schluckte vorm Reden das Essen wenigstens immer runter, was aber natürlich Zeit brauchte, und - beabsichtigt oder nicht – nur mehr Wut erzeugte). „Er ist schon Weg, und Ich sehe keine Möglichkeit ihn noch zu erreichen.“ Der Legat wurde langsam wütend. „Dann reite Ich selbst zu ihm! Sollte er nicht schon einen Tag voraus sein, habe Ich Befehl, ihn aufzuhalten!“ Ulrich überlegte kurz, schluckte dann den letzten Bissen herunter, und griff nach einem ledernen Beutel. Er spielt etwas mit ihm rum, und steckte ihn schließlich in die Hand des Abgesandten. „Aber wozu die Eile, ihr seid sicher müde. Nehmt dieses Geld und lasst es euch im Gasthaus gut gehen. Unser Bier kann es vielleicht nicht mit eurem Wein aufnehmen, aber die Salzburger Nockerln müsst ihr unbedingt probieren! Köstlich! Nehmt euch sagen wir..“ er tat kurz so als würde er überlegen “.. bis Morgen früh frei. Der Papst muss ja nicht wissen, dass ihr schon heute angekommen seid.“ Während Ulrich über das Bier redete, schien der Legat schon fast ablehnen zu wollen, aber die Nockerln (was sollte das bloß sein?) machten ihn neugierig. Das funkeln des Goldes machten den Ausschlag, und so konnte Albrecht seinen „Kreuzzug“ weiterführen. Besser noch als den Schwertarm fand Ulrich diese Methode, und das sollte er sich merken.

Müde saß Albrecht auf einem seiner Pferde. Schon lange marschierten sie, ohne ein Zeichen des Feindes (von keinen der beiden). Er wusste inzwischen schon, dass der Kreuzzug beendet war. Vor seinen Rittern hielt er es allerdings geheim. Aber von vor der Kolonne kam ein Späher. Ob er schon wieder irgendeine Belanglosigkeit bekannt geben würde. Aber sein Gesicht sah froh aus. Konnte es etwa sein? Hat er..? „Ich hab ihn gefunden, Ich habe den verhassten Feind gefunden.“, flüsterte er ihm ins Ohr, aber am liebsten mochte er laut brüllen. Albrecht hat schon darauf geartet – sein Auftritt. „Meine Edlen Gefährten!“, fing er an, nachdem das Heer zum stehen gebracht worden war. „Ihr alle kennt den Mann, so unchristlich wie die Sarazenen, auf Kreuzzug gegangen ist.“ Es gab ein großes Getöse, und viele Buhrufe. „Den Eidbrecher und Verräter!“ Noch mehr Getöse. „Durch Gottes gerechten Willen wurden wir an sein Heer geleitet, dass vom Ziel weg marschiert! Was sollen wir tun!?“ - „KÄMPFEN! IHN TÖTEN!“ - „FÜR DEN FRIEDEN!“ So täuschte er die Nachwelt und seine Soldaten. Nun waren sie auf den Kampf erpicht.


Albrecht war schon ein Jahr weg, und Ulrich übernahm mehr und mehr die Tatsächliche Macht von seinen Beratern. Abgesehen von ein paar Streiten zwischen Grafen, Rittern oder Bauern (es amüsierte ihn zu sehen, dass sie immer aus den selben Gründen stattfanden) , war es ein ruhiger Job. Er hätte sich nur ein wenig mehr zu tun gewünscht. Sein Wunsch wurde zu seinem Unglück erhört.

„Die Bayern! Die Bayern kommen!“ Ulrich fragte sich, ob er sich Sorgen machen sollte, oder lachen. „Unmöglich! Die Bayern sind doch so gut wie besiegt! Nur durch eine Reihe von Wundern wurde Regensburg nie gestürmt, ihre letzte Stadt.“ - Dennoch haben sie ein Heer von über 600 Mann zusammengebracht, und marschieren auf Wien. „Dann müssen wir wohl kämpfen.“, sagte er mit Traurigem Gesicht, aber von einer Sekunde zur anderen schien er fröhlich zu werden. „Dann müssen wir wohl kämpfen! Meine Gelegenheit, mich zu beweisen! Lasst die Ritter aufbieten, und ruft die Milizen zusammenrufen! Morgen früh brechen wir auf!“ - „Wohin denn aufbrechen? Wollt ihr den Feind nicht hinter den Mauern erwarten?“ - „Nein, wir werden die Bauern der Mark nicht im Stich lassen! Wir werden dem Feind im offenen Feld begeben, statt hier zu sitzen, und zu hoffen, dass sie uns nicht aushungern wollen. Wir werden ausreiten, und uns den Kampf stellen!“ Dass die Hauptmotivation war, sich endlich beweisen zu können, und dass ihm die Bauern egal waren, verschwieg er.
Endlich hatten die Späher die Lage des feindlichen Heeres herausgefunden. Und noch eine interessante Entdeckung wurde gemacht: Die Nachhut war mehrere Wegstunden hinter dem Hauptheer. Ulrich wusste von der Erfahrung seines Vaters bei der Doppelschlacht bei Augsburg, was jetzt zu tun war: „Wir schlagen das Lager früher auf, schickt alle bei Sonnenuntergang ins Bett. Zu Mitternacht werden wir dem Hauptheer eine schöne Überraschung bereiten.
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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 6. Dezember 2010 16:33

Ulrich war nervös. Ihm wurde auf einmal klar, dass er von der Heerführung eigentlich keine Ahnung hatte. Trotzdem musste er da irgendwie durch. Als Reichsmarschall wäre es doch eine Schande, irgendwem anderes die Führung anzuvertrauen. Wem überhaupt! Einen wirklich erfahrenen Hauptmann gab es in Wien nicht mehr. Er war der einzige, der das übernehmen konnte. Aber eins machte ihn noch mehr sorgen: Das feindliche Heer war verschwunden. Es sollte genau dort sein, wo er stand. Sein militärischer Berater, ein vornehmer Ritter, und von denen die da waren, der mit der meisten Kampferfahrung (was immer noch nicht viel war) , bat ihn, in Schlachtposition ausschwenken zu lassen. „Ich habe ein ungutes Gefühl dabei, Herr Marschall.“ Und tatsächlich, kurz nachdem sie fertig aufmarschiert waren, kamen aus dem Wald auf einmal etliche Feinde wie ein Blitz hervorschießend.

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Ulrich dachte schon, er säße in der Falle, aber sie erkundeten nur ihre Stellung, und zogen sich daraufhin zurück. Ulrich sah seine Chance, und lies den Gegner verfolgen. Bei einem nahen Hügel startete der Gegner einen Gegenangriff, der aufgrund des Höhenvorteils, und des Fehlens der Fußknechte fast die Entscheidung gebracht hätte.

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Doch er wurde gestoppt, und der Kampf wurde erbittert weitergeführt. Als die Lage doch noch langsam aussichtsloser wurde, kamen unerwartet die Fußkämpfer zu Hilfe- irgendjemand hatte die Händlermiliz in den Rücken geführt,

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während die Knechte gegen einige schon geflohene, aber dann wieder zurückgekehrte Ritter kämpften.

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Das war übrigens der erste dokumentierte Fall, wo Fußknechte allein gegen Ritter gesiegt hatten. Ulrich interessierte das herzlich wenig. Er hatte nur noch Augen, für das, was um ihn herum geschah. Niemand hatte ihn darauf vorbereitet. Hier ein abgehackter Kopf, da ein Sterbender, der gerade am eigenen Blut erstickt. Überall Leichen, es schien ihm wie in einem Schlachthaus, und jeder konnte der nächste sein. Als endlich der gegnerische Feldherr starb, und die Bayern rannten, und alle „Sieg!“ schrien, stand er nur still neben dem Leichnam seines Beraters. Er war direkt neben ihm gewesen, und Fortuna hätte ihre Geschicke genauso Gut vertauschen können. „Gramt euch nicht so, junger Marschall! Wir haben einen großen, relativ blutarmen Sieg errungen! Es musste halt sein.“, sagte einer der älteren zu ihm. „Und doch“, antwortete er traurig “sagt mir mein Herz, dass dieses Blut unnötig vergossen wurde.“ Als er gerade eben zu Ende gesprochen hatte, kam ein Sendbote mit einer wichtigen Botschaft für ihn.

Für Taktik war keine Zeit, oder für Verhandlungen. Ob er wohl auf seinen Titel verzichtet hätte? Aber selbst wenn: Albrecht wollte seinen Eid erst als vollfüllt ansehen, wenn Rudolf von Rheinfelden Tod war. Als er aus seinen Gedanken erwachte sah er, dass er tatsächlich schon auf ihn zu ritt. Das Gelände zwischen den Heeren war flach, das einzig ungewöhnliche eine kleine Burg. Er fiel zurück. Ohnehin besser, so konnte er die Schlacht gefahrlos von hinten lenken. Außerdem hatte er zwei Versprechen abgeben müssen.

http://img217.imageshack.us/img217/4661 ... 140439.png


Die Heere prallten mit einer ungeheuren Wucht aneinander, wie zwei Steine, die aufeinander geschleudert werden. Es sah gut aus, dachte sich Albrecht. Trotzdem setzte er seine Reserven noch nicht ein. Erst wenn sie die Schlacht entscheiden, dürfen sie eingesetzt werden, so hielten es schon die Römer. Er schaute um sich. Aber was war das?! Der Hochverräter selbst hatte mit einer kleinen Schar Ritter ein Umgehungsmanöver, das von der Burg verdeckt wurde gestartet. Er war eben noch immer der beste Feldherr Deutschlands, wahrscheinlich der Welt. Jetzt setzte Albrecht seine Reserven ein, und Rudolf war Haushoch unterlegen.

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Dennoch behauptete er sich, und erst als er der letzte war, und schon ein dutzend erschlagen hatte, versuchte Rudolf zu fliehen. Er wurde jedoch eingeholt und erschlagen. Nicht, wie oft erzählt wird von Albrecht selbst, sondern von einem einfachen Ritter. Albrecht war schon zur eigentlichen Schlacht geritten, die immer noch hin-und her wogte. Er wollte die kämpfenden voneinander trennen, aber erst die Nachricht von Rudolfs Tod brachte die Reihen langsam auseinander. Die Heere standen sich einander Grimmig gegenüber, und viele Kaiserliche Ritter drängten dazu, die Schlacht fortzusetzen, und auch die Sachsen schienen eher auf Rache aus zu sein, und als hätten sie nur aus kurzweiligem Schrecken die Waffen niedergelegt. Albrecht erschien das widersinnig. Warum sollten sie noch weiter kämpfen, die sie jetzt in zwei Reihen sich gegenüberstanden, aber vorhin kaum zu unterscheiden waren? Und Albrecht hatte in jenem Moment seine erste und einzige Epiphanie, und doch war ihm, als ob er das was er jetzt sagte schon lange in seinem Herzen trug. Er ging zum Raum zwischen den Rittern, und sprach laut und deutlich wie niemals zuvor:
„Sieht uns an! Was erkennt ihr für Unterschiede?“ Er drehte sich zu seinen Männern um, die keinen Hehl aus ihrer Verachtung gemacht hatten. „Und ihr auch! Blickt über die Farben hinweg, und die starken Wappentiere, die zu falschen Stolz und Krieg verleiten!“ Und als ob ein Vorhang zwischen ihnen Aufgehe, sahen sie sich anders als jemals zuvor. „Ein großer König sagte einmal : „Wir sind mehr als wir sind, wir sind eins.“ Wir sind ein Volk, und teilen eine Nation. Aber noch mehr sind wir Teil einer Welt.“ Er ging, und alle dachten über das nach, was er gesagt hatte.

Die Siegesfeier stieg schon in großen Zelten, als Albrecht eintreten wollte. Aber der Graf von Tirol, Adalbert hielt ihn zurück. „Große Worte hast du gesagt, die mir viel zu denken gaben. Doch verschwendet hast du sie! Nicht einer dieser Geistlosen hat länger darüber nachgedacht, oder wird sie in Erinnerung behalten!“ Als hätte er nur den letzten Satz gehört, ging er mit langem Gesicht ins Zelt, und Adlabert folgte ihm. Aber was er drinnen sah erfreute ihn sehr: Sachsen, Österreicher, Schwaben und Schweizer saßen beisammen und feierten den Triumph, als hätten sie allesamt gewonnen. Er wandte sich mit einem tiefgründigen Grinsen an den Grafen: „Es scheint, als hätten sie meine Worte zumindest in ihren Herzen behalten. Damit habe Ich die Welt zu einem etwas besseren Ort gemacht! Aber jetzt gesell dich zu mir, zu Speis und Trank!“

Und so feierte er mit, und wie im stillen Einverständnis stimmten alle ein Lied an (oder zumindest die, die nicht gerade aßen oder tranken, oder schon einige zu viel hatten, was gar nicht so viele waren)
Seit Jahrzehnten schon sangen es siegreiche Ritter nach der Schlacht.

Auf der Siegesbeute sitzen wir,
darunter auch etliche Fass Bier,
Die wollen wir schnell saufen,
bevor wir uns ums letzte raufen!
Das ist des Ritters Leeben!

Die Politik interessiert uns nicht,
noch wofür der Herr ficht.
Hauptsache wir füllen unsre Leiber,
und beglücken viele Weiber!
Das ist des Ritters Leeben!

Wir schwören bei unsrer Ehr,
wir besiegen jedes Heer,
und selbst wenn wir nicht heimkommen mehr,
im Himmel wird der Krug niemals leer!
Das ist des Ritters Leeeeeeeeeben!

Danach war das letzte woran sich Albrecht an diese Nacht noch erinnerte, ein Glücksgefühl, tiefer als der Alkoholrausch, und den Geschmack eines kühlen, wohlverdienten Bieres.

Am nächsten Tag wurden die zahlreichen Gefallenen bestattet, viele Ritter und viele Edle waren darunter. Aber wie die Soldaten sich die Freude um den Sieg verdoppelten, als sie sie teilten, halbierten sie genauso ihre Trauer. Es gab viele Tränen, aber das ist nicht immer etwas schlechtes.

Und so zogen alle am Tage darauf zusammen einer neuen Zukunft in ihrer Heimat entgegen.

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Es dauerte lange, bis man wieder nach Wien kam, und dort wurden die Heere entlassen, und Albrechts wiedersehen mit Ulrich war freudig. Aber Albrecht wollte dem König noch immer persönlich Bericht erstatten, und machte sich auf nach Franken.

Der Kaiser war gerade von seinem langen Feldzug in Lothringen zurück, wo er viele Schlachten geschlagen hatte. Sein Gesicht schien noch mehr als bei ihrer ersten Begegnung als das typische Gesicht eines großen Königs. Aber nicht das eines Heerführers, sondern eines weisen, alten Königs, der nur noch in seiner dunklen Erinnerungen und in seinem Geiste Schlachten ausfechtete. Trotz der wenigen vergangenen Jahre war er merklich gealtert.
„Wir sind wieder stark, wir sind wieder stolz, wir sind wieder eins mein Herr, der Krieg ist vorbei!“ Er gab einem Diener ein Handzeichen, worauf ein verdeckter Körper hereingetragen wurde. „Der Übeltäter hat seine Strafe bekommen. Als er als letzter noch kämpfender zu fliehen versuchte, wurde er erschlagen!“ - „Ich wäre gern dabei gewesen. Gut gemacht, ihr habt euch eurer vielen Titel als würdig erwiesen.“ Er nahm das Tuch vom Körper, und entdeckte seinen Rivalen. „Was ist dies? Eine Wunde an der Hand, die mir die Treue Schwor? Sagt, wäre es nicht Bildhaft, wenn diese seine Hand in der Schlacht abgeschlagen worden wäre?“ Albrecht verstand seinen Gedankengang nicht. Heinrich indes hob sein Schwert, und schlug die Hand ganz ab. „Das wäre nun erledigt.“ - „Habt doch ein wenig mehr Respekt vor den Toten Herr, Ich dachte Ihr bekämpft nur die Lebenden!“ „Schweig! Das habe Ich im Kampf gegen Lebende getan! Ein bittere Pille ist das für seine Anhänger, die es leider immer noch gibt. Sein Bruder Magnus, den er als Herzog in Sachsen zurückließ, hat Rache geschworen, und sich selbst als neuer König proklamiert. Doch seine Anhängerschar ist klein. Ja, du bringst niemandem neue Nachricht, sein Tod ist allen hier schon bekannt. Du wirst mit mir ausreiten, und wir werden auch ihn Töten!“ - „Nein.“ - „Nein?! Das war ein königlicher Befehl! Was für ein Recht hast du, mir zu widersprechen?! Es muss sein, um des Friedens willen!“ - „Noch lässt sich der Frieden mit friedlichen Mitteln herstellen! Ich will nicht noch mehr Leichen und Tod sehen. Es reicht! Ich gehe nach Sachsen, und werde den Krieg mit Worten beenden! Einig sind wir stärker, und können alles vollbringen! Wenn Ich diese Mission nicht erfüllen sollte, so sei mein Leben verwirkt.“ Heinrich schien eine Ungeheure Wut zurückzuhalten, doch auf einmal wurde er nachdenklich, und sagte schließlich: „Ihr habt Recht.“ Er hat es verstanden. „Frankreich wartet nur auf so eine Gelegenheit.“ Er hat es zumindest teilweise verstanden. „Es ist zwar nicht mein Wunsch, dass einer meiner Grafen stirbt, aber wenn es eurer ist, so sei es! Während Ich mein Heer aufbiete, reitet ihr voraus. Wenn ihr eure Mission nicht erfüllt werdet ihr das nächste Opfer dieses Krieges. Geht nur, aber hegt keine Hoffnung: Für mich seit ihr schon ein toter Mann.“

Und so ging Albrecht fort, um nun den Kampf der Feder gegen das Schwert zu führen. Diesmal hatte er niemanden versprochen, nach Wien zurück zu kommen. Dieses Versprechen hätte er ohnehin nicht geben können.
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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 6. Dezember 2010 16:44

Ulrich stand einem unsichtbarem Heer entgegen. „Warum hast du uns umgebracht?!“ riefen sie immer wieder, und Ulrich versuchte sich zu verteidigen „Aber Ich musste doch.. Ich wusste doch nicht dass der Krieg schon vorbei war, Ich..“ Aber sie wiederholten ihr wehklagen weiter, und Ulrich lag jämmerlich am Boden und weinte. Auf einmal hörte er eine andere Stimme, die seinen Namen rief, kein gespenstisches Wehklagen, sondern eine Liebevolle und besorgte Stimme. „Ulrich!“ Die Gespenster waren weg, und er blickte in das Gesicht seiner Mutter. „Es war nur ein Albtraum. Und jetzt Schlaf wieder!“ - „Ist es nicht egal, ob Ich schlafe, oder nicht? Ich erwache Heutzutage sowieso nur von einem Albtraum in den nächsten.“ Seine Mutter ging wieder, und Ulrich lag bis zum nächsten Morgen wach.

Es war Hochsommer, und die Sonne versank glutrot am Horizont, als er in Bremen ankam. Albrecht war nervös. Erst jetzt, wo er vor den Toren Bremens war, begann er darüber nachzudenken, was er sagen sollte. Ihm wollte partout nichts einfallen. „Wer seid ihr, und was wünscht ihr?“, fragte einer der Wachen. „Ich bin Markgraf Albrecht von Habsburg, und Ich will zum Herzog vorgelassen werden.“ Die Wachen sahen ihn völlig entgeistert an, und sie fragten sich insgeheim was ausgerechnet er ausgerechnet hier ausgerechnet mit Magnus besprechen wollte. Albrecht fragte sich dasselbe. „Fragt den König,“, das Wort König betonte die Wache besonders, und blickte dabei wieder zu Albrecht zurück, „ ob er ihn sehen will.“ Einer der Wachen lief in die Stadt. Albrecht hoffte insgeheim fast, dass man ihn abweisen würde. Endlich kam die andere Wache zurück „Der König ist geneigt, euch anzuhören, kommt mit!“ Albrecht folgte ihm. „Eine schöne Stadt habt ihr hier“, sagte Albrecht. „Ja, Ich würde mein Leben dafür geben, aber wer würde das nicht, für seine Heimat?“, antwortete er. - „Wie heißt du Leichtsinniger?“- „Johannes,Soh von Werner ist mein Name, Fürst. Und Ich bin lieber leichten Sinnes, als leichten Herzens.Was ist deine Heimat? Ich hörte ihr stammt nicht aus der Ostmark, die ihr regiert.“ - „Nun, meine Heimat ist das Reich, geboren bin Ich im Aargau, in der Schweiz. Und auch Ich will diese meine Heimat nicht zerstört vorfinden, weder durch eine fremden König, noch durch zwei Kaiser.“ Albrecht ahnte nichts, aber Johannes legte seine Hand an sein Schwertgriff. „Ihr wollt doch nicht auch noch unseren neuen Herrscher töten?!“ - „Nein, natürlich nicht!“ - „Ich fürchte aber, Ich muss trotzdem eure Waffen nehmen!“ - „Ich fürchte meinerseits, dass das nicht gehen wird.“ Johannes zog sein Schwert. „Ich habe keinerlei Waffen.“ - „Und mich schimpfst du leichtsinnig, der du ohne Rüstzeug zum feindlichen Herrscher gehst? Dein Mut wird dir früher als mir Verderben bringen!“ - „Dennoch bleibe Ich bei meinem Urteil: Du bist Mutig, um andere zu vernichten, Ich um andere zu bewahren.“ - „Manchmal kann man etwas nur durch das Schwert bewahren, und meines wird nie so schartig und rostig werden, als dass eine Feder mächtiger wäre, oder Ich damit ein Wort nicht verklingen lassen könnte.“ Erst jetzt bemerkte Albrecht wie groß das Schwert Johannes war, wie für die Sachsen üblich. „Ein wahrhaft mächtige Klinge führst du Johannes, Sohn des Werner. Doch hoffen wir beide, dass du sie nie gegen mich ziehen musst!“ - „Mein Herz sagt mir, dass Ich das nicht tun werde.“ Sie waren beim Garten des Palastes angekommen. Magnus erwartete sie mit einem wütenden Blick im Gesicht und einem Schwert in der Hand. Johannes verabschiedete sich hastig, und ging fort. „Sag mir auch nur einen Grund, grooßer Heerführer,“, begann er in einem unheimlichen leisen, doch wütenden Tonfall. Er wünschte er hätte geschrien. „WARUM ICH DIR NICHT DEINEN VERFLUCHTEN KOPF ABSCHLAGEN SOLLTE!!!!!!!“ Albrecht hasste es, wenn seine Wünsche in Erfüllung gingen. Es war, als hätte ein Bär in sein Ohr gebrüllt, obwohl er noch einen beträchtlichen Sicherheitsabstand hielt. „Ich musste tun, was Ich tat. Ich habe es meinem Vaters am Totenbett geschworen.“ „Und Ich habe auf dem Grab meines Bruders geschworen, ihn zu rächen!“ - „Soll dann auf ewig Streit herrschen im Reich zwischen unseren Familien, bis sie alle am Totenbett und in Gräbern liegen?“ - „Wenn Ich dich töten kann, soll es so sein!“ Magnus erhob sein Schwert. „Habe Ich nicht deinen Truppen Gnade gewährt, als sie unbewaffnet waren, und das kämpfen Sinnlos? Rudolf ist auf mein Heer zugestürzt, hätte Ich mich und sie alle einfach opfern sollen?“ Er hielt sein Schwert weiter drohend über Albrechts Kopf. „Auf deine Gnade kann Ich verzichten!“ - „Warum kannst du die Vergangenheit nicht hinter dir lassen.“ Magnus holte aus, aber schlug ihm nur mit dem Griff heftig an den Kopf. Ohne nachzudenken sagte Albrecht: „Warum hast du das getan!“ - „Wen interessierts? Es ist vergangen!“ - „Aber es tut immer noch weh!“ - „Ja, du sagst es. Es tut immer noch weh, nie wieder bei ihm sein zu können.“ - „Aber natürlich kannst du das! Ich führe dich zu ihm!“ Magnus wusste nicht recht. Wollte er ihn umbringen, oder Rudolfs Leichnam zeigen? Er lies sein Schwert fallen, hielt seinen Dolch jedoch griffbereit. Dann folgte er eilends Albrecht der schon ein ganzes Stück voraus war. „Aber was..“, begann er zu fragen, aber Albrecht unterbrach ihn. „Du wirst schon sehen!“ Albrecht führte Magnus an einen kleinen Teich, an der anderen Seite des Gartens. „Willst du nun meinen Bruder hier herbeizaubern?Los Ich warte!“ - „Sieh ins Wasser!“ Halb hoffend, sah er ins Wasser. Er verbarg seine Enttäuschung in Wut. „Dein Unterricht bei den Hexenmeistern ist fruchtlos gewesen! Dort ist nur mein Spiegelbild.“ - „Sieh näher hin.“ Albrecht berührte das Wasser, und für eine Sekunde glaubte Magnus seinen Bruder sehen zu können. „Siehst du? Er lebt in dir!“ Jetzt verstand Magnus. „Erzähl mir von deinem Bruder, Magnus.“
Sie redeten danach noch die ganze Nacht über Rudolf, und Otto, und was sie mit ihren Brüdern erlebt hatten. Als schon eine neue Sonne aufging, kamen sie auf den Schwur, den Magnus geleistet habe. „Kannst du den Schwur nicht ruhen lassen, ist er denn so wichtig?“ - „Jedes Versprechen ist wichtig. All das hat erst begonnen, weil ein Versprechen nicht gehalten wurde. Und Ich habe versprochen, dass mein Schwert mit deinen Kopf Bekanntschaft machen wird...“ - „Mit diesen Worten?“ - Ähm, ja, aber...“ - „Dann hast du dein Versprechen doch schon eingelöst!“ Er zeigte auf die Beule auf seinen Kopf, die sich mittlerweile gebildet hatte. „Und Ich habe geschworen, dir niemals zu verzeihen“ - „Dann verzeih mir eben nicht! Was Ich getan habe, ist unverzeihlich. Und obwohl Ich es tun musste, tut es mir aufrichtig Leid.“ - „Wenn Ich dir schon nicht vergeben kann, dann will Ich wenigstens deine Entschuldigung annehmen. Und nun komm, Ich werde zum Kaiser gehen, und meinen Anspruch fallen lassen. Ich habe nicht die Weisheit eines Königs.“ - „Schon mit diesem Satz zeigst du mehr Weisheit, als Heinrich! Dennoch habe Ich lieber ihn als Kaiser eines friedlichen Deutschlandes, als einen Weisen als Herrscher eines Friedhofs!“ So gingen sie fort, um sich für die Reise fertig zu machen. Während Magnus alles vorbereitete, sprach Albrecht noch mit Johannes. Er konnte es nicht fassen, dass Albrecht noch am Leben war, und Magnus seine Meinung geändert hatte.

Als zu Mittag endlich alles vorbereitet war, merkten Albrecht und Magnus erst, wie Müde sie eigentlich waren. Sie beschlossen, erst Morgen aufzubrechen. Albrecht aß noch mit dem Herzog, und lies sich noch von Johannes die Stadt zeigen. Obwohl er gar nicht so lange geschlafen hatte, fühlte sich Albrecht am nächsten Morgen so ausgeruht, wie selten zuvor.

Am nächsten Nachmittag waren sie schon auf dem Weg, als sie auf einmal Lärm hörten. „Sind das etwa Räuberbanden?“ fragte Albrecht. „Nein, für eine normale Räuberbande sind es zu viele, es kann sich nur um die größte aller Räuberbanden handeln.“ Als sie um die nächste Biegung ritten, sahen sie Heinrich mit einem großem Heer hinter sich. Zuerst schien er sie gar nicht wahrzunehmen, und die beiden näherten sich ihm. Als sie fast da waren bemerkte er Albrecht endlich. „Nun, ihr seid wohl zurückgekommen, um euer Urteil zu erwarten. Keine Angst, Ich werde euch nicht töten, die Schande straft euch genug. Wer ist euer Begleiter? Ich dachte, ihr währt allein fortgezogen?“ „Das bin Ich auch,“, antwortete Albrecht „aber den Rückweg teile Ich mit dem Herzog von Sachsen, und dieser hat euch etwas zu sagen.“ Magnus warf seinen Mantel zurück, und Heinrich erkannte ihn. Wie ein Vater, der von einem Kind eine Entschuldigung erzwingt, drängte er Magnus zu sprechen. „Ich lasse hiermit sämtliche Ansprüche auf den Königsthron fallen, und entschuldige meinen Hochmut. Lasst Milde walten, und mich erneut den Lehnseid schwören!“ Heinrich konnte seinen Augen nicht trauen. Er saß sprachlos da. „Und was sagt ihr?“, fragte Albrecht endlich. Heinrich schien wieder zu sich zu kommen. „So sei es, mein Herzog.“ Er legte seine Hände um die des Magnus, der die altbekannte Formel sprach: „Deine Freunde sind meine Freunde, deine Feinde sind meine Feinde. Ich will dir allzeit treu und gewährtig sein.“ Heinrich wandte sich sofort danach wieder an Albrecht. „Verfügt ihr über irgendeine mir nicht bekannte Zauberkraft, Albrecht? Oder wie sonst schafft ihr es, Feinde in Freunde zu verwandeln?"- „Nur durch die Macht des Wortes hat man mich überzeugt“, wandte Magnus ein. Heinrich würdigte ihm keines Blickes. „Wahrlich, Ich habe mich in euch getäuscht, es gibt keinen Titel, der euch Ehre genug wäre.“ - „Nicht Titel ehren Menschen, Menschen verschaffen Titeln Ehre." Damit gingen alle wieder ihren Weg Heim.

Albrecht starb 1111 friedlich im Schlaf. Ulrich führte die Markgrafschaft von da an in eine friedliche Zukunft. Im Zuge des Streites zwischen Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa erhielt er 1156 die Herzogswürde. Die Unterzeichnung des Vertrags (genannt Privilegium, später Privilegium minus) war seine letzte Amtshandlung.

Auch Ulrichs Enkel Leopold V. war von dem Regierungstil seines Großvaters überzeugt, und vermehrte seine Ländereien politisch, indem er den kinderlosen Herzog der Steiermark, Ottokar IV. überredete, ihn zu seinen Nachfolger zu machen. (Die Georgenberger Handfeste von 1186)So wurde die Heirats- und Erb- Politik der Habsburger Begründet.

Aber Machtgier fand wieder seinen Weg in die Herzen der Habsburger, und die sollte sich in dem längsten und schrecklichsten Kriege, die bis dahin auf deutschen Boden geführt wurden, entladen.
Wir schreiben das Jahr 1618.........

ENDE TEIL1
Von Grafen und Kaisern

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Re: [AAR] Von Grafen bis Kaisern: Die Habsburger

Beitragvon Prinz_Eugen123 » 6. Dezember 2010 18:53

TEIL 2: Ein Kaiser. Ein Reich. Ein Glaube?

Prolog:
Für den höfischen Schreiber Philipp Fabricius war es ein normaler Arbeitstag in der Prager Burg, am 23. Mai 1618.
Das heißt, bis auf einmal ein Haufen an Böhmen gemeinsam in das Verwaltungsgebäude eindrangen. Jaroslav Borsita Graf von Martinitz, der Statthalter des Kaisers stellte sich ihnen in den Weg. "Was wollt ihr hier, ihr habt hier nichts zu suchen!"
Heinrich Matthias von Thurn, anscheinend der Anführer der Bande, antwortete: "Wir sind hier um die Beamten des unrechtmäßigen Königs ihrer gerechten Strafe zuzuführen." - "Das Ich nicht lache! Seit wann bestimmt den der Pöbel über seinen Herrn, ob dieser Rechtmäßig ist? Und welche Schandtaten werft ihr mir, oder meinem König vor?" - "Seit in Böhmischen Herzen Mut ist! Du und dein falscher Herr sind angeklagt wegen Eidbruchs und Vertragsverlezung, unter anderem des Majestätsbriefes." - "Wer gibt euch das Recht, über mich zu befinden?" - "Wir natürlich! Und unser Urteil lautet: Sturz aus dem Fenster!"

Philipp sah unwillkürlich aus dem Fenster. Es war ganze 17 Meter hoch. Ob er das Überleben würde? Kurz gab es ein Schweigen, dann stürmte der Haufen auf den Statthalter zu. Er wehrte sich aufs heftigste. "Lasst mich los, ihr Pöbel!". Phillip und Wilhelm Slavata, ebenfalls Kaiserlicher Beamter, wurden festgehalten. Sie sahen zu wie er zum Fenster geschleift, und schließlich herausgeworfen wurde. Wilhelm war der nächste, doch er hielt sich am Fenstersims fest. Philipp wollte schon hoffen, als er sah, wie die Eindringlinge seinem Kollegen die Hand blutig schlugen, bis er los lies. Er kämpfte noch einmal gegen die Umklammerung an, aber sie war zu stark. Während er auf das Fenster zugeschleift wurde, sagte er leise das Ave Maria auf. Sein letztes Stünlein hatte wohl geschlagen. Er schloss die Augen, spürte die Wucht vieler Arme, die ihm aus dem Fenster stießen. Der Fall schien ewig zu dauern. Bald müsste er landen. Und er prallte auf..... aber unerwartet sanft. Er hatte keine Schmerzen, nur ein ekel erregender Gestank machte sich in seiner Nase breit. Als er die Augen schließlich öffnete, sah er dass er in einem großen Misthaufen gelandet war. Er wusste nicht, ob er lachen, weinen, glücklich oder wütend sein sollte, aber er rappelte sich wieder auf. Auch seine 2 Kollegen waren wohlauf.

Die Böhmen wussten das zuerst wohl auch nicht, aber bald höhrten sie auf zu lachen und fingen an zu schießen, jedoch konnten sie nicht ordentlich zielen, und so konnten die 3 entkommen.

Philipp wurde, nachdem er FerdinandII bericht erstattet hatte, mit dem Titel eines Grafen zu Hohenfall ausgestattet, den er vortan mit einer Mischung aus Scham und Stolz trug.
Er ahnte schon, dass das Krieg bedeuten würde, aber was für einen, davon hatte er, wie alle anderen keine Vorstellung.
Von Grafen und Kaisern

DANKE MICK! für die vergangenden Jahre, und DANKE Team von der Strategiezone für den hoffentlich würdigen Nachfolger!

Verfasser der Zahlen 1600,1900 und 4400

WOT Garage: Marder II, KV3, IS Elite mit 100% Crew, StuGIII, PanzerIV nur Elite, Jagdpanther, T28, IS, VK3601