[AAR] Britannia/Stainless Steel - The Plantagenets (England)

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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[AAR] Britannia/Stainless Steel - The Plantagenets (England)

Beitragvon Knight » 10. Oktober 2011 18:57

Seid gegrüßt, liebe Leser.
Als es die gute alte TW-Zone noch gab ( :strategie_zone_34: ) hab ich ab und zu mal AARs geschrieben und möchte damit jetzt weitermachen. Losgehen soll es mit der Britania Kampagne aus M2TW: Kingdoms. Ich habe ein kleines bischen daran rumgeschraubt, die Änderungen sind aber recht unsprektakulär. Gespielt wird auf SS/M mit den Engländern. Später werde ich dann die Kamapgne mit Stainless Steel 6.4 auf der großen Karte fortsetzen. Kingdoms ist also eher die Vorgeschichte. Ich hoffe jemand findet Gefallen daran ;)

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Teil I: Henry III
Akt I: Rebellion in Wales


Henry sah sich in einer schwierigen Position. Sowohl die Iren als auch die Waliser schienen ernsthafte Gegner zu sein und die Finanzen der Krone erlaubten keine langwierigen Kriegsjahre mit kostspieligen Feldzügen. Dennoch ließ der König das Heer aufmarschieren. Die Dukes und Earls nahmen ihren Dienst als Lehnsmänner wahr und schickten ihre Truppen. Gleichzeitig wurde Henrys Tochter Beatrice Plantagenet in den Norden entsandt, um mit den Schotten einen neuen Vertrag zur gegenseitigen Waffenruhe auszuhandeln. Schließlich war das letzte, das England nun gebrauchen konnte ein Krieg von drei Seiten.
Noch während das königliche Heer sich in Bewegung setzte, um zur walisischen Grenze zu gelangen, tauchten walisische Marodeure an der Grenze zu Chester auf. Der Earl of Chester, Alan la Zouche, der kurz vorher seine eigenen Truppen zur Grenzüberquerung gesammelt hatte, zog den Walisern mit einer kleinen Vorhut entgegen und rieb sie unter geringen Verlusten auf. Es stellte sich heraus, dass die Waliser Ryhl-Castle schutzlos zurückgelassen hatten. Alan of Chester zog rasch aus, um die äußerst günstig positionierte Burg zu besetzen. Somit war ein walisischer Vorstoß über die Nordküste ausgeschlossen.
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Während an der walisischen Grenze die ersten Vorbereitungen zu einem Feldzug getroffen wurden, spitze sich die Lage in Irland stetig zu. Der Pöbel von Dublin warf Maurice Fitzgerald, Steward of Ireland, aus der Stadt und jagte ihn mitsamt seinen Soldaten fort. Fitzgerald vereinte seine Streitkräfte bei der treu zu ihm stehenden Feste Trim und zog seine Truppen zusammen, um jeglichen weiteren Erfolg der irischen Unabhängigkeitsbewegung sofort zu unterbinden. In Eilmärschen zog er dem neuen König der Iren, der von Stadt zu Stadt zog und immer mehr Anhänger gewann, entgegen.
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Es sah praktischerweise nach Ruhe aus dem Norden aus, da sich Norweger und Schotten fortan bekämpften und England einen neuen Nichtangriffspakt mit Schottland erreicht hatte.

Nun erreichte König Henry mitsamt seinen Söhnen Edmund und Edward und dem Lord Marshal die walisische Grenze mit seinem Heer. Zuvor hatte ein Späher eine walisische Armee nahe Cardiff gesichtet und der Earl of Gloucester, dem eine große Streitmacht zur Verfügung gestellt worden war, stellte die Waliser.
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Es wurde weniger eine Schlacht als ein Massaker. Die schwere englische Kavallerie schaltete frühzeitig die wenigen Bogenschützen der Waliser aus, sodass die walisischen Fußtruppen rasch im Pfeilhagel der englischen Langbögen untergingen. Der schnelle Tod ihrers Heerführers war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sodass die Waliser in einer Massenpanik davonliefen. Kaum einer entkam den englischen Reitern auf der Flucht.
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In Irland fand zeitgleich die Schlacht zwischen dem Steward und dem selbsternannten King of Ireland statt. Trotz klarer Unterlegenheit stellte sich König Brian den Engländern und scheiterte erwartungsgemäß kläglich.
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Der König selbst geriet in Gefangenschaft, schaffte es jedoch sich mitsamt seiner Mitgefangenen für beinahe 15000 Pfund loszukaufen, was dem gesamten irischen Staatsschatz entsprach.
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Fitzgerald dachte jedoch nicht einmal daran den König am Leben zu lassen und setzte den freigekauften Soldaten mit Eilmärschen nach. Keine zwei Wochen später wurde das klägliche Heer des Königs eingeholt und aufgerieben. König Brian fand nun doch seinen gewaltsamen Tod.
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Fitzgerald plante nun den größten irischen Militärstützpunkt, Lifford, zu erobern. Dazu schickte er nach den Besatzungstruppen des aufmüpfigen Derry, das sich kurz darauf der englischen Herrschaft entzog. Glücklicherweise schlossen sich die nun freien irischen Regionen nicht dem Thronfolger Brians an, sondern bildeten eine eigene Koalition gegen die Engländer.

Inzwischen hatte der Earl of Gloucester mit seinen Truppen diverse walisische Befestigungen überrannt und drang nach Pembroke vor, wo er in einer einseitigen Feldschlacht mühelos zwei voneinander abgeschnittene walische Heere vernichtete.
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Pembroke fiel ihm somit ohne größere Verluste in die Hände, was König Henry an der Grenze zu einem Vorstoß bewegte. Montgomery wurde von seinem Heer eingekesselt.

Im Feldlager hatte der König wenig Muße sich um seine Tochter und deren Vermählung zu kümmern, daher gab er halbherzig seinen Segen zu ihrer Verbindung mit dem Franzosen Simon de Monteford und wandte sich rasch wieder seinem Feldzug zu. Ein Fehler, wie sich später zeigen sollte.

Mittlerweile waren drei Jahre ins Land gegangen, während derer einige lustlose Scharmützel geschalgen wurden. Die Belagerung Montgomerys zog sich hin. Ab und an zogen die englischen Truppen ab, um sich an kleineren Zielen zu versuchen und irgendwie gelang es den Walisern relativ unbeeindruckt die Kriegszeiten zu überstehen. 1261 jedoch regte sich der Widerstand der Waliser in diesem erlahmten Krieg gegen England.
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Angestachelt von der Niederlage bei Pembroke zogen marodierende walische Soldaten durch die Lande und schürrten den Hass auf England. Der Earl of Gloucester sah sich gezwungen zu handeln, wollte er nicht seine soeben beruhigtes Neuland durch einen Kleinkrieg gefährden. So zog sein Heer erneut aus. Die Marodeure wurden wie tollwütiges Wild verfolgt und nach Gaufron-Castle getrieben, wo ein walischer General die versprengten Truppen ordnete und gegen die Engländer in die Schlacht führte.
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Die ungeübten Truppen hatten jedoch keine Chance gegen Übermacht der schweren englischen Reiter und geübter Langbogenschützen und wurden niedergemetzelt.
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Sir Lewes of Gloucester hatte sich mittlerweile zu einem wahren Waliserschreck entwickelt.

Einzelne Soldaten entkamen dem Massaker bei Gaufron-Castle und taten sich mit weiteren Widerstandskämpfern bei Montgomery zusammen. Sie wurden umgehend mit der englischen Armee unter König Henry konfrontiert, der eigens seinen Truppen von Montgomery abzog. König Llywelin von Wales sah sich gezwungen seinen Leuten zur Hilfe zu kommen. In diesem Krieg hatten die Waliser schon zu viele bittere Niederlagen erlitten. Die Moral sank und es bedurfte dringend eines großen Sieges.
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Die Schlacht wurde zu einem Debakel für Wales, da die Vorhut der Engländer, angeführt von Henrys jüngstem Sohn Edmund, die noch marschierenden Waliser überraschte und deren Katapulte ausschaltete. Im Feuer der englischen Geschütze mussten die Waliser zum Großangriff übergehen, den sie gegen die besser ausgerüsteten Infanteristen der Engländer klar verloren. König Llywelin selbst fiel Edmunds Reitern zum Opfer, woraufhin aus der Schalcht eine wilde und erbarmungslose Jagd wurde. Auf dieser verunglückte Edmund und fiel vom Pferd, sodass er sich das Genick brach. Der Tod des jungen Prinzen blieb der einzige Wehrmutstropfen für die Engländer.
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So kam es, dass das schutzlose Montgomery aus Wut und Trauer des Königs geplündert wurde und noch Monate nach der Schlacht die englischen Besatzer Grausamkeiten mit den bedauernswerten Bewohnern trieben.

Der verbliebene walisische Widerstand sammelte sich bei Caervanon, wo König Henry schließlich mit Hilfe von Alan of Chester Llywelins Sohn Dafidd stellte und tötete. 43 über 1000 Gefangene wurden nach der Schlacht hingerichtet und die walisische Rebellion war beendet.
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Die Bevölkerung Caervanons verschloss die Tore vor den Engländern, sodass diese erneut zu einer langen Belagerung gezwungen wurden. Doch 1262 gelang die Eroberung der Festung und die grausamen Plünderungen machten die walisische Bevölkerung gefügig.
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Wahrend der Krieg in Wales also ein vergleichweise schnelles Ende nach vier Kriegsjahren genommen hatte, waren die Fortschritte in Irland nur minimal. Ein weiterer Feldzug würde nötig sein, um auch wieder auf der grünen Insel die englische Herrschaft herzustellen.
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Doch zuvor musste die Staatskasse geschont und einige aufmüpfige Bauern und Landadelige in England gemaßregel werden, die aufgrund der hohen Kriegssteuer den Aufstand probten.

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Für eventuelle Kommentare bitte das dafür vorgesehene Thema nutzen!
Zuletzt geändert von Knight am 27. Oktober 2011 20:43, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: [AAR] The destiny of a dynasty: The Plantagenets (Englan

Beitragvon Knight » 16. Oktober 2011 21:15

Bitte nicht die Jahreszahlen und die Map aus den Screens beachten, da ich die Konflikte lieber einzelnd abhandle und der Handlung eine logischeren Zeitraum geben möchte. Ich weiß nicht warum die Bilder manchmal so klein dargestellt werden und kann es auch nicht ändern. Aber ihr müsst eh draufklicken um sie ganz zu sehen.

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Akt II: Gnadengesuch abgelehnt


Im Sommer 1262 konnten König Henry und Prinz Edward endlich wieder zur vollen Zeit am Parlament teilnehmen, das während der jungen Jahre des Königs einiges an Macht gewonnen hatte. Zur Zeit des Walesfeldzuges hatte es des Königs Schwiegersohn, Simon de Montford Earl of Trim, zu ansehnlicher Stellung gebracht. Die Entscheidungen des Paralaments der letzten beiden Jahre waren zum Großteil durch sein Wirken entstanden. So fühlte sich der Earl verständlicherweise nicht wohl, als in diesem Jahr sein ärgster politischer Widersacher, nämlich sein Schwager Prinz Edward, zur Gänze in das Geschehen eingriff. Ursprünglich hatte de Montford geplant die vakanten Positionen in den walisischen Lehen mit seinen Leuten zu besetzen, doch es kam anders. Sämtliche Adelige, die sich der Revolte angeschlossen hatten wurden des Hochverrats angeklagt, für Schuldig befunden und hingerichtet. Dabei wurden sie zuerst erhängt, bis sie kaum noch Atem hatten, annschließend am Bauch aufgeschlitzt und dann mit dem Tode ringend verbrannt. Die Asche ließ König Henry an Schweine verfüttern. Anschließend schickte er deren Kot zur Residenz des selbsternannten Königs von Irland, der zur Zeit seine Scharmützel mit den Truppen des Steward of Ireland ausfocht, welcher beim Parlament massgeblich zu dieser letzten Idee beigetragen hatte. Die größten Lehen aus Wales vergab der König an die Earls of Chester und Glouster, die in Westminster als Kriegshelden gefeiert wurden. Da Der Earl of Chester und nun auch of Caervanon in die Jahre kam, entschied man dem jüngeren Earl of Glouster das wichtigere Lehen Montgomery zu übertragen und dazu seinem Bruder, der bis dato titellos gewesen war, die Grafschaft Pembroke. Für die meisten anderen Lehen in Wales berief das Parlament einige Kriegsveteranen und ebenfalls ein paar walisische Adelige, die sich während der Revolte königstreu gezeigt hatten.

Neben dieser Neuordnung Wales' stand ein sehr pikanter Punkt auf der Liste der Angelegenheiten, die das PArlament zu besprechen hatte. Immer mehr Landadelige aus England erhoben sich und entzogen sich mit Bauern- und Söldnerheeren der königlichen Autorität. Die bisherigen Versuche sie zur Vernunft zu bewegen hatten keine Wirkung gezeigt. So wurden königstreue Earls mit der Beseitigung dieser Rebellen beauftragt und entsprechende Gelder zur Anwerbung von Soldaten an sie gesandt. Dem Earl of Exeter entsandte man gar einige walisische Truppen, um den neuen Zusammenhalt zu stärken.

Im Winter begannen die neuen Würdentrager aus Gloucter und Chester durch die walisischen Lande zu ziehen und mit ihren Truppen die restlichen verprengten Widerstandskämpfer zu vernichten. Wer nicht im Kampf starb, der wurde aufgeknüpft. Anschließend wurden die versprochenen Verstärkungen nach Exeter verschifft.

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Zur gleichen Zeit focht Sir Francis of Old Sarum Earl of Oxford mit dem königlichen Segen eine Schlacht gegen den rebellischen Earl George of Worcester, dessen unzureichend gerüsteten Bauern dem Ansturm der schweren Kavallerie nichts entgegenzusetzen hatten und allesamt den Tod fanden. Sir George wurde anschließend in den Tower verfrachtet, wo er bis zu seiner Hinrichtung Ende des Jahres darbte.

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Nahe York traf Oxford auch auf den ebenfalls aufmüpfigen Earl Roger of Derby, der wie zuvor Worcester eine bittere Niederlage erlitt. Nachdem er den Winter am Hofe beim König verbrachte marschierte er in die Grafschaft Chester um dort Crewe-Castle zu belagern, in welcher sich Aufständische verkrochen hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die dortigen Rebellen den Tod fanden.

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Doch Oxford konnte nicht überall zgleich sein. DIe Rebellen bei Exeter rückten weiter vor und drohten die Stadt Launceston zu überfallen, der Earl of Exeter bat dringend um die Truppen aus Wales. Außerdem erhoben sich die Söhne des Earl of March, welcher krank und daher bettlägrig war. Gegen den Willen ihres Vaters zogen sie plündernd und brandschatzend umher und bezahlten dabei ihre Truppen vom Geld des Earls.

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König Henry, der Anfangs wenig Bedenken hinsichtlich seines Erfolges gegen die versprengten Rebellen gehabt hatte, zeigte sich nun besorgt und grübelte über den Grund der Rebellionen nach. Es musste schließlich einen trifftigen Grund geben, dass Aufständische wie Bäume aus dem Boden zu sprießen schienen. Prinz Edward zeigte mehr Verständnis für das Offensichtliche und sagte seinem Vater unverblümt, dass das Volk unter der Last der hohen Steuern ächzte und die offene Verschwendungssucht des Königs sie wütend machte.
Der König wollte jedoch von Steuersenkung nichts hören. Die Krone war de facto längst bankrott und Henry lieh sich immer höhere Summen bei den Tempelrittern. Diese jedoch wollten seine Prunksucht nicht länger finanzieren. Es kam zu offenen Streitigkeiten zwischen dem Seneschall der Templer und König Henry. Heftige Debatten entbrannten, die den König vollauf beschäftigten. So kam es das Simon de Montford aus dem Schatten der politischen Niederlagen des letzten Parlaments trat und seinen Einfluss im Rücken des Königs nutzte. Er gewann den einflussreichen Kardinal Adam of York für sich und übte Druck auf den Earl of Oxford aus, er möge sich der Krone dienliich erweisen und gefälligst schneller die Rebellen vernichten. In Wahrheit ging es ihm nur darum das Ansehen des Heerführers zu sabotieren. Er spekulierte darauf selbst das Kommando über die Truppen zu erhalten.

Derweil kam es bei Launceston zur Schlacht zwischen dem Earl of Exeter und Lord Howard Fitzthomas. Die Waliser auf Seiten des Earls entschieden die Schlacht klar für die Köngstreuen.

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Den Reden des zwilichtigen Earl of Trim zum Trotze überwand gleichzeitig der Earl of Oxford die Rebellen in Crewe-Castle und umstellte sogleich den Rückzugsort einiger Aufständischer nahe der schottischen Grenze.

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Im Spätsommer des Jahres 1263 war König Henry ermüdet von Debatten und politischem Geplänkel und entschloss sich spontan zu einem Feldzug nach Irland, wo der Krieg nicht so recht enden wollte. Simon de Montford schloss sich seinem Schwiegervater seltsamerweise an, anstatt die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und weitere seiner Günstlinge in Abwesenheit von König und Prinz in einflussreiche Positionen zu hiefen. Doch der Earl of Trim hatte andere Pläne, denn seine Bemühungen den Einfluss der Krone zu mindern wollten in England nicht so recht fruchten. Nun würde er auf der grünen Insel sein Ränekspiel fortsetzen.
Zuletzt geändert von Knight am 24. Oktober 2011 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [AAR] The destiny of a dynasty: The Plantagenets (Englan

Beitragvon Knight » 23. Oktober 2011 12:17

Akt III: Verrat


Kurz nachdem König Henry sich auf den Weg nach Irland gemacht hatte, erreichte den Lord High Steward in London die Nachricht, dass norwegische Segel im Norden gesichtet worden waren. König Haakon war persönlich aus Norwegen mit frischen Streitkräften eingetroffen. In London war man sich einig, dass Haakon sich wohl auf den Krieg gegen Schottland beschränken würde, daher sandte man einen Boten in den Norden, um sich der Freundschaft des Skandinaviers zu versichern. Außerdem sollte der Bote als Kundschafter fungieren, um die Situation im hohen Norden im Auge zu behalten.

Schließlich erreichte des Königs Armee die irische Küstenstadt Downpatrick und eroberte sie im Kampf gegen eine hoffnungslos unterlegene Garnison.

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Derweil setzte Maurice Fitzgerald, seines Zeichens Steward of Ireland und jahrelang unermüdlicher Kämpfer auf der rebellischen Insel, mit Hilfe von Robert de Montfort, welcher ein Adoptivsohn des Simon de Montfort war, die Burg Lifford unter Belagerung. Diese Burg stellte das militärische Zentrum der irischen Freiheitsbewegung dar und war gleichzeitig der momentane Sitz des selbsternannten Königs. Nach dem einfachen Sieg bei Downpatrick marschierte Henry zur Unterstützung des Stewards weiter nach Norden. Dort schlugen die drei englischen Armeen die Besatzung Liffords mit vereeinten Kräften.

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Die Macht der irischen Rebellen war also im Norden gebrochen und der König tot. Man wollte die Gelegenheit nutzen und auch die unabhängigen Städte Dublin und Derry zurückerobern, die sich gegen die englische Herrschaft auf empörende Weise gewehrt hatten.

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Derry wurde zur Plünderung freigegeben als Strafe für die Illoyalität. Dennoch reichte das Geld der königlichen Kasse auch nach diesem Sieg nicht aus, um den Feldzug fortsetzen zu können. Henry kehrte mit seinem Sohn Edward nach London zurück und beratschlagte dort bei einem Parlament das weitere Vorgehen. Man entschloss sich, weitere Gelder bei den Templern zu leihen, um einen neuen Feldzug zur Einigung Irlands finanzieren zu können.
Die Gespräche mit den Templern liefen denkbar schlecht. Von neuen Krediten wollte der Seneschall nichts wissen. Im Gegenteil. Er forderte die baldige Rückzahlung der jetzt schon astronomischen Schulden. Es kam zu langen und bösartigen Debatten, die fast das ganze Jahr andauerten. Schließlich gingen die Templer bis zum Äußersten und forderten ein Pfand. Es schwebte ihnen nichts weniger als die Kronjuwelen seiner Majestät vor, die an das Ordenshaus von Paris geliefert werden sollten, bis die Schulden getilgt waren. Diese Forderung wurde von Seiner Heiligkeit dem Papst unterstüzt, der Aufgrund der kriegerischen Machenschaften der Plantagenets in Wales und Irland generell den Engländern skeptisch gegenüberstand. So kam es zur Zwangsaushändigung der Kronjuwelen, die Henry wütend und Edward vor Zorn rasend machte.

1265 begaben sich Vater und Sohn trotz finanzieller Engpässe wieder mit vielen Soldaten nach Irland um dort Dublin zurückzuerobern. Bezahlt wurden die Soldaten von den versprochenen Plünderungen in Dublin. Kaum hatte sich das Heer jedoch bei Downpatrick abgesetzt und sich bei Lefford durch die Truppen des Steward verstärkt, da kam eine interessante Nachricht aus Rom.

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Papst Hadrian V. hatte den Plantagenets ein interessantes Abkommen vorzuschlagen. Die Kronjuwelen sollten zurück nach London geschickt werden und drei viertel der Schulden bei den Templern erlassen werden, sollte Edward sich dem Kreuzzug von König Louis von Frankreich anschließen und helfen dem Wüten des Mamelukensultans Baybars im Heiligen Land Einhalt zu gebieten. Nach reiflicher Überlegung willigte Edward ein und sammelte eine Privatarmee, mit der er sich auf den Zug gen Osten begab. Allseits wurde er vor Baybars gewarnt, den die Sarazenen auch "Die Armbrust" nannten. Der König von England selbst soll seinem Sohn vor dem Abschied gesagt haben: "Richard the Lionheart hat einst gegen Saladin Schlachten geschlagen, die in ganz Europa niemals in Vergessenheit geraten werden. Doch vergesse nicht, wenn du es ihm gleichtust und gegen den neuen Sultan ziehst: Saladin mocht ein Ungläubiger sein, doch er war stets ein Mann von Ehre, der seinen Gegnern Respekt entgegenbrachte. Erwarte nichts dergleichen von Baybars. Dieser Mann ist ein Monster ohne einen Funken Anstand im Leib."

Mit der Abreise des Prinzen musste einiges geregelt werden. König Henry rechnete selbst nicht damit bei der Rückkehr seines Sohnes noch am Leben zu sein und daher wurde Edwards Sohn Anthony, der bereits das Amt des Lord Marshal innehatte, zum Lord Protector ernannt, dessen Amt im Falle eines frühzeitigen Ablebens des Königs in Kraft treten sollte.

Die Iren dachten wohl, dass dieser Tumult in England den Besatzern das Leben schwer machen würde. Deshalb attackierten sie rasch eine Burg nahe Dublin, die von Engländern besetzt war.
Sie hatten ejdoch nicht mit einem Ensatzheer aus Trim gerechnet. So wurde der Angriff blutig zurückgeschlagen und der Kopf des irischen Generals in einem Korb zur irischen Regierung gesandt.

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Kurz darauf trat man an den Verhandlungstisch und es wurde ein offizieller Frieden zwischen Irland und England ausgehandelt, der die Iren eine enorme Summe Gold kostete.

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König Henry fuhr derweil mit dem Marsch auf Dublin fort. Es gab eine kurze Belagerung und eine anschließende blutige Schlacht, deren Ausgang im Zeichen des englischen Löwen stand. Auch diese rebellische Stadt wurde geplündert.
Mittlerweile hatte sich König Henry entschlossen ernsthafte Verhandlungen mit dem neuen norwegischen König Magnus zu führen, der im hohen Norden einen wackeligen Frieden mit Schottland geschlossen hatte. Es wurden kurze und ertragreiche Verhandlungen, an dessen Ende ein militärisches Bündnis stand. Dieses Bündnis war eine klare Nachricht an Schottland. Nur die unsichere Situation in Irland stand einer englisch-norwegischen Invasion gegen Schottland im Wege.

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Es folgten zwei gute Jahre für England, in denen endlich einmal kein Feldzug anstand und es überall Frieden gab. Auch auf dem Kontinent lief es bestens. Neue Freundschaftsverträge wurden mit den Franzosen und auch mit Portugal geschlossen und die Staatskasse erfreute sich unegewohnter Fülle. Dennoch dachte König Henry nicht mal an Rückzahlungen an den Templerorden.
Schließlich kam der Winter des Jahres 1267 und mit ihm eine schreckliche Nachricht. Des Königs Schwiegersohn Simon de Montfort hatte mit seinen Truppen die irischen Städte Trim und Dublin besetzt und zusammen mit einigen anderen Baronen zum Sturz des Königs aufgerufen. Dieser Ruf nach Rebellion hätte in einem schlimmen Bürgerkrieg und damit in einer Katastrophe enden können, doch die Politik gegen Aufständische in den letzten Jahren war den unzufriedenen Lords und Bauern im Gedächtnis geblieben. Nur auf Irland folgte man dem Anführer der Baronallianz, sodass sich die Gefährdung des Königreichs in Grenzen hielt.

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Dennoch war man sich einig, dass dieser Verrat schnellstmöglich gesühnt werden müsse, bevor der Funke des Aufstandes auf England überspringen konnte. Zwei weitere furchtbare Nachrichten erschütterten den König von England kurz darauf. zum einen war der Earl of Chester verstorben, zum anderen hatten schottische Marodeure die Grenze überschritten und angefangen Engländer zu schlachten. Es folgte keine Entschuldigung seitens der Schotten, sodass kurz darauf der offizielle Kriegszustand mit dem nördlichen Nachbarn erklärt wurde.

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Ein Adoptivsohn des Earls of Oxford kümmerte sich rasch um die Schotten und man ließ die Leichen fünf Fuß hinter der englisch-schottischen Grenze aufstapeln, um ein Zeichen zu setzen.

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Kleinere Rebellenheere wurden etwa zur gleichen Zeit aufgerieben.

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König Henry ließ sein Heer die erneut verräterische Stadt Dublin umstellen und schwor, dass seine Rache an Dublin furchtbar sein würde. Er selbst begab sich kurz darauf zurück nach London, wo er sich lange in seine Gemächer zurückzog. Es hieß dem Monarchen ginge es gesundheitlich nicht gut. Die Masse an schlechter Kunde hatte ihn zermürbt und ein schlimmer Husten plagten den Herrscher.
Ein hastig einberufenes Parlament begann unter den immer schwächer werdenden Augen des Königs dessen Nachfolge zu regeln. Anthony Plantagenet wurde zum Lord Protector ernannt und bekam die Insignien des Königs ausgehändigt. Schließlich verabschiedete König Henry ein neues Gesetz, dem die meisten Lords und Commons zustimmten, sodass es durchgesetzt wurde. Alle Verräter, die im Kampf gegen England in Gefangenschaft gerieten sollten demnach umgehend einem Verräter entsprechend hingerichtet werden. Gnade walten zu lassen oder Lösegeld zu verlangen wurde gesetzlich und unter Strafe verboten.
Dies war vielleicht Henrys letzte große Tat.
Im Frühling 1268 verstarb der König.

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Der Lord Protector wurde umgehend zum Prinzen ernannt, wie es der Thronfolge entsprach. Anschließend sandte der Prinz eine Nachricht an seinen Vater in Outremer: Edward Plantagenet war jetzt König von England und Irland.
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Re: [AAR] The destiny of a dynasty: The Plantagenets (Englan

Beitragvon Knight » 24. Oktober 2011 16:35

Teil II: Prinz Anthony, Lord Protector
Akt I: Erste Amtshandlungen

Prinz Anthony schaffte es recht reibungslos die Fürsten für sich zu gewinnen. Die meisten Engländer verehrten den abwesenden König Edward abgöttisch für seine Triumphe in Wales und nicht weniger für die Vielzahl an Siegen gegen die Sarazenen. Man sah in ihm einen Mann, der mit harter Hand, aber dennoch gerecht, endlich Frieden nach Britanien bringen konnte. Doch noch war diese Figur nicht zugegen. Als des Königs Sohn und anerkannter Lord Protector fand auch Anthony rasch großen Zuspruch, obgleich des Königs Vertraute ihn immer im Auge behielten. So kam es zu keinerlei Abtrünnigen, die sich Simon de Montforts Allianz anschließen wollten. Es kam zu einigen Protesten in Oxford und auch nahe Newcastle, doch nirgends hegte man Sympathien für den französichen Lord, der in Irland den Frieden störte. Anthony sandte einen fähigen jungen Feldherren mit Namen Charles Brandon nach Dublin und ließ ihn den Angriff auf de Montfort führen. Es wurde ein klarer Sieg für die Königstreuen.

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Angesichts dieser Niederlage beging Simon de Montfort während seiner Haft Suizid. Dies bestätigte für viele seine Verkommenheit, denn Jedermann wusste, wer den Freitod wählte, dem blieben die Pforten des Himmelreichs auf Ewig verschlossen. De Montforts Frau, des Königs Schwester und damit Tante des Lord Protector, wurde daraufhin mit einem niederländischen Fürsten verheiratet. Dieser Fürst war ebenfalls verwitwet und brachte drei Kinder in die neue Ehe. Alle drei wurden an den englischen Hof entsandt und in das Gefolge des Lord Protector aufgenommen. Später führte die unverholene Zuneigung dieses niederländischen Fürstengeschlechts zur Verbannung aus dem heiligen römischen Reich und zur Enteignung, was später wiederum zu viel Streit zwischen englischen Königen und deutschen Kaisern führen sollte.
Auch die Heirat der jüngeren Tante des Lord Protectors wurde in diesem Jahr verheiratet. Ihr Ehemann war ein Gewisser Fürst Knud von Bergen, der im Zuge der norwegischen Invasion in Nordschottland weitere Lehen erhalten hatte. Später würde ebendieser Knud das Lager wechseln und nach London ziehen, was zum Bruch mit dem norwegischen Königshaus und zum Verlust des Fürstentums Bergen führte. So kam es also, dass zwei Ausländer in die Königsfamilie Englands aufgenommen wurden und sich dort letzlich auch nicht unerheblich etablierten. Ihre Söhen sollten Ende des Jahrhunderts tonagebend in der englischen Politik sein.

Nach dem Triumph bei Dublin, dem ein grausames Gemetzel an der Bevölkerung nachgefolgt war, wurde auch Trim umstellt und die Truppen weiter verstärkt, damit der Sturm bald beginnen konnte.

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An der schottischen Grenze besetzten die lokalen Earls mit ihren Truppen alle wichtigen Flussübergänge. Dies geschah auf ausdrücklichen Befehl des Lord Protector. Er wollte einen Vorstoß der Schotten verhindern um zur rechten Zeit mit aller Macht zuschlagen zu können. Bevorzugt, wenn König Edward zurückkehrte.

Der neue irische König Angus of Munster erklärte nun dem vermeindlich durch innere Konflikte geschwächten England den Krieg und besetzte mit seinem Heer eine Befestigung nahe Dublin. Kurz darauf legte er einen Belagerungsring um die leidgeprüfte Hafenstadt.

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Der Lord Protector wusste, dass Dublin so kurz nach dem Massaker durch die Königstreuen einer Belagerung keinen Monat lang Widerstand leisten konnte. So schickte er Lord Robert de Montfort, einen immerzu loyalen Sohn der Königinschwester und Earl of Derry, mit seinen Mannen zu der Armee, die Trim belagerte und befahl ihm die Burg mit allen Mitteln zu nehmen. So griffen die Engländer trotz des einsetzenden Schnees an und überumpelten die Verteidiger, die nicht mit einem so überhasteten Angriff gerechnet hatten. So ging die Baronallianz nach denkbar kurzer Zeit wieder unter.

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Mit Eilmärschen stieß Robert nach Dublin vor und vertrieb König Angus in einer verlustreichen Schlacht von den Mauern der Hafenstadt.

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Derweile waren zwei junge Söhne des Earl of Oxford mit ihren Getreuen gegen die weit überlegenen Heere der Aufständischen vorgegangen. Es war ein Wunder, dass sie nicht nur überlebten, sondern auch siegten. Die beiden Heißsporne wurden bald schon als Helden gefeiert und als offenbar fähige Krieger nach Norden an die schottische Grenze beordert.

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Die Rebellen nahe Oxford überließ der alternde Earl jedoch lieber dem Hauptmann seiner Privatstreitkräfte.

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Re: [AAR] The destiny of a dynasty: The Plantagenets (Englan

Beitragvon Knight » 25. Oktober 2011 18:03

Akt II: Die Bündniskriege


Sowohl Schotten als auch Iren sahen ein, dass Anthony die inneren Streitigkeiten ohne Probleme überwunden hatte und schlossen sich zu einem antienglischen Bund zusammen. Die englischen Bündnispartner aus Norwegen erklärten ihrerseits Schottland den Krieg und sandten ihre Drachenboote um sämtliche Häfen der Iren zu umstellen. Es begann eine Zeit der Bündniskriege. Norwegen und England gegen Irland und Schottland.

1270 stellte sich ein Mann namens William Wallace an die Spitze der schottischen Antienglandbewegung. Er vermochte es die Clans zu einen und Soldaten scharenweise an die englische Grenze zu schicken. Die Norweger konnten jedoch nicht weiter vorrücken, um die Blöße im Norden auszunutzen, da die Festung Inverness sich hartnäckig der Einnahme entzog und ihren Vormarsch aufhielt.

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Angesichts dieser beunruhigenden Neuigkeiten beschleunigten die kampflustigen Söhne des Ealrs of Oxford ihren Marsch gen Norden und geriten prompt in einen Hinterhalt Aufständischer, der jedoch in einem Debakel für die Rebellen endete.

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In Irland beobachteten die angeschlagenen Truppen der Engländer den Aufmarsch einer großen irischen Armee, die sich auf Trim zubewegte. Zuvor hatte Robert de Montfort König Angus in der Feste nahe Dublin ausgehungert. Die Rachegelüste der Iren waren offenkundig.

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Eiligst wurde Nachricht nach London gesandt, wo Prinz Anthony sofort die Ausheben neuer Truppen im Parlament durchsetzte. Tausende von Pfund wurden für die Rekrutierung walisischer Söldner, englischer Schwertkämpfer und die Ausrüstung von schwerer Kavallerie ausgegeben.
Diese frischen Aushebungen konnten jedoch niemals rechtzeitig Trim erreichen, sodass Robert de Montfort gezwungen war sein Heer mit Söldnern und Zwangsrekruten aus Dublin und Downpatrick aufzufüllen und das Heer der Iren im Feld zu stellen.

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Die irischen Truppen wurden zu ihrem Unglück von einem blutjungen General befehligt, der viel zu viel Artillerie aufbot. Neben einem Dutzend an Geschützen bestand sein Heer aus Massen an leichter Infanterie, einigen Plänklern und wenigen Speeträgern. Dagegen standen die englischen Langbögen und die schwere Reiterei. Jene Kavallerie umging den Feind im Schutz der Langbogenschützen und massakrierte die Besatzungen der Artillerie. Derweil forderten die Schützen der Engländer einen hohen Blutzoll bei den Irischen Infanteristen ein, welche schließlich durch ihre hohen Verluste im Handgemenge gegen die englischen Speeträger viel Boden verloren. Als ihnen die englischen Reiter in den Rücken fielen, floh ihr General und kurz darauf auch der Rest. Einge Hundert entkamen der recht unorganisierten Verfolgung der Engländer, doch im Großen und Ganzen war die Schlacht von Trim ein Debakel von dem sich Irland nicht mehr erholen sollte.

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Gemäß der Doktrin des verstorbenen Königs Henry wurden die über eintausend Gefangenen ohne große Umschweife hingerichtet. Die Henker gingen an diesem Tag mit schweren Gliedern zu Bett.

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An der schottischen Grenze kam es im Winter 1270 zu einem Aufeiandertreffen der Feinde an einem seichten Flussübergang.

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Die Schotten wussten um die gut ausgebildeten Speeträger in den Reihen der Engländer und warteten den Angriff auf ihrer Seite des Flusses ab. Dies war ein Fehler. Die englischen Bogenschützen nahmen ihre Feinde in Ruhe aufs Korn und töteten mehr als ein Drittel bereits aus der Distanz. So dezimiert hatten die Schotten im Handgemenge das Nachsehen und wurden vom Schlachtfeld geajgt.

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Prinz Anthony wurde klar, dass die neuen Soldaten viel eher den Massen an Schotten im Norden würden entgegentreten müssen, daher schickte er Robert mehr Geld für Söldner und ließ ihn auf die verbliebenen Stützpunkte der Iren zumarschieren. Darüber hinaus stach eine Flotte aus Wales in See, um eine Armee aus Walisern und Engländern an der Küste Irlands abzusetzen. Man wollte mit dieser Truppe dem Feind in den Rücken fallen. Der Rest der walisischen Aushebungen wurde ebenfalls per Schiff Richtung Norden gesandt. Desweiteren rückte Lord Nigel of Athenty mit seinen Mannen aus dem Nordwesten Irlands gegen einge versprengte Verbände der Iren vor und besetzte eine günstig gelegene Burg.

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Ein Kundschafter konnte derweil die gute Nachricht überbringen, dass die Norweger endlich den Widerstand bei Innverness gebrochen hatten und ihre Horden bald über den Norden Schottlands herfallen würden.

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Im Winter 1271 war es soweit. Robert de Montfort stellte die letzte irische Großstreitmacht mit Unterstützung von Lord Nigel bei Tipperary.

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Die Schlacht verlief gewohnt einseitig und endete mit dem Tod des letzten irischen Königs. Die Gefangenen wurden erneut kaltblütig hingerichtet.

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Tripperary wurde belagert und die soeben gelandeten Truppen aus Wales umstellten die Küstenstadt Cork. Das Ende der irischen Freiheitsbewegung stand unmittelbar bevor.

Im Sommer 1272 wurde Tripperary gestürmt und der Rest des irischen Hochadels erschlagen. Somit endete die fast 15 Jahre andauernde Rebellion der Iren.

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Eigentlich hätten die Norweger dieses Ereignis begrüßen müssen, bedeutete es doch, dass England nun mit aller Macht gegen die Schotten vorgehen würde. Doch offensichtlich fürchteten die Nordmänner mit einem Mal die Macht ihres Bündnispartners. Eine Flotte ihrer gefürchteten Drachenboote stellte die Transportschiffe einiger Katapulte aus Chester, die an die schottische Grenze gebracht werden sollte und versenkte sie mit Mann und Maus. Dies war ein offener Akt des Verrats und bedeutete den Krieg zwischen Norwegen und England. Zur Strafe besetzten die Neuaushebungen aus Wales, die eigentlich auf dem Weg nach Schottland gewesen waren, die Burg Castletown, die bis dato der wichtigste militärische Stützpunkt der Norweger gewesen war.

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Diese Ereignisse bewirkten eine Entwicklung in der britischen Politik, die sich nicht mehr stoppen ließ. Von jetzt an hieß es jeder gegen jeden. Kampf bis zum Tod und ohne Gnade.

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In diesem Gewirr ging beinahe ein bedeutendes Großereignis unter. König Edward war zurückgekehrt und begutachtete sein Reich. Und was er sah gefiel ihm gar nicht.

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Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.

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Re: [AAR] Britannia/Stainless Steel - The Plantagenets (Engl

Beitragvon Knight » 27. Oktober 2011 20:39

Teil III: Edward I.
Akt I: Hammer of the Scots


Mit der Rückkehr Edwards änderte sich einiges. Seine Krönung wurde rasch vollzogen, sodass er schnell mit seinem Heer gen Norden ziehen konnte. Dabei wurde er von fast 600 Soldaten des Templerordens unterstützt. Bis heute ist man sich nicht sicher, wieso der Orden dem englischen König bei seinem Feldzug gegen andere Katholiken half. Man munkelte, Edward hätte in Outremer einige brisante Geheimnisse über den Orden aufgedeckt und würde sein Stillschweigen nur im Austausch gegen die gefürchteten Krieger mit dem roten Kreuz auf der Brust versichern.
Das Parlament wurde ebenso hastig abgehalten. Anthony wurde der Titel des Lord Protector wieder entzogen. Stattdessen ernannte sein Vater ihm zum Lord High Steward. Darüber hinaus verlieh er dem Earl of Oxford den Titel des Lord of the Prival Seal.
Durch diese Maßnahmen war er sich sicher, dass während des Feldzuges alles zu seiner Zufriedenheit in England sein würde. Er versicherte sich erneut der Loyalität des Earl of Gloucester und des Steward of Ireland, in dessen Gefolge sich ja Robert de Montfort befand. Schließlich war er vollends überzeugt, dass ihm niemand in den Rücken fallen würde und zog Richtung Schottland, wo seine Vasallen bereits den Kampf gegen William Wallace aufgenommen hatten. Der Sohn des Earl of Oxford, ein äußerst fähiger General mit namen Roger Barnard, stieß über die Grenze vor und fing ein kleineres Heer der Schotten an der Küste ab, das wohl den gleichen Weg hatte nehmen wollen, um nach England zu gelangen. Die Soldaten, die größtenteils Bauern und Milizen waren, starben unter dem englischen Pfeilhagel elendig dahin und waren anschließend keine Gefahr mehr für den Ansturm der schweren Reiterei. Nur wenige Engländer erlitten den Tod an diesem Tag.

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Roger erkannte bald, dass die Vorhut der Schotten an ihm vorbeimarschiert sein musste und nun die Grenzbefestigungen bedrohte. Er sah sich gezwungen den Marsch nach Norden abzubrechen und sich vorerst um die eintausend Mann an der Grenze zu kümmern.

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Trotz dieser Siege war das Aufgebot der Schotten an der Grenze noch immer gewaltig. Es gab nicht genügend Engländer um alle strategischen Positionen zu verteidigen.

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Die Armeen marschierten nicht mehr, bis König Edward eintraf und eine schottische Armee in einer englischen Festung einschloss.

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Da zeitgleich einige Söldner aus Wales eine von den Schotten gehaltene Insel plünderten, hielt es Roger Barnard für sicher genug wieder vorzustoßen. Die Schotten waren schließlich zu genüge abgelenkt.

Im Sommer des Jahres 1276 hatte sich immernoch nicht viel getan an der Grenze. die Armeen der Schotten hielten ihre Stellungen, König Edward reiste von seinem Heerlager, das noch immer die Schotten auszuhungern versuchte, immer wieder nach London, um nach dem Rechten zu sehen, und die Vorstöße Roger Barnards scheiterten an der schlechten Versorgung. In diesem Jahr sollte sich endlich etwas ändern. Per Schiff wurde den Engländern Verpflegung gesandt und Roger tat etwas gewagtes. Er stieß in Eilmärschen an Edinburgh vorbei und umstellte das nur schwach verteidigte Stirling. Damit war er tief in das schottische Territorium vorgedrungen. Gleichzeitig kam ein Vasall des Earls of Gloucester mit seinem englisch-walisischen Heer im Kriegsgebiet an und begann den Sturm auf die Küstenstadt Dumfries vorzubereiten. Edward I. war sich sicher, mit diesen Angriffen die Schotten endlich aus der Reserve locken zu können. Doch es kam anders. Im Winter 1276 wurden sowohl Dumfries als auch Stirling ohne nennenswerte Verluste eingenommen und geplündert. Die Engländer hatten ein großes Stück des schottischen Gebietes okupiert und trotzdem ließ Walace die Armeen nicht intervenieren.

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Edwards Feinde in der englischen Befestigung ergaben sich nun ihren Belagerern und wurden allesamt geköpft. Daraufhin begruben Norweger und Schotten ihre Streitigkeiten und schlossen ein Zweckbündnis gegen den erbarmungslosen Feind aus dem Süden.
Roger Barnard ließ sich davon wenig beeindrucken und rückte weiter nach Perth vor. Dort stellte sich überraschenderweise König Alexander, den sie den Bitterbösen nannten, zur Schlacht. Die große Zahl an Artilleriegeschützen auf Seiten der Schotten fügten den Engländern schwere Verluste zu. Letzlich vereitelten sie aber nicht den Tod ihres Königs und die Niederlage der Schotten.

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Das nun schwach besetzte Perth fiel bald darauf.

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Endlich kam Bewegung in die Armeen der Schotten. Überstürzt brachen die Truppen nach Norden auf, um dem Treiben in ihrem Rücken ein Ende zu bereiten. Damit ermöglichten sie weiteren englischen Heeren nach Schottland vorzustoßen.
Die einzige schottische Armee an der Grenze wich vor den Männern des John de Warenne zurück und wurden schließlich aufgerieben.

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Mit einigen frischen Truppen, die aus England eingetroffen waren, stieß de Warenne nun Richtung Edinburgh vor und fiel den marschierenden Schotten in den Rücken. Ein Gemetzel nahe der schottischen Hauptstadt kostete über 3000 Schotten das Leben.

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Der neue schottische König musste sich nun schnell entscheiden, ob er weiter nach Perth marschieren sollte oder lieber Edinburgh entsetzte. Es war eine Frage der Furcht. Welchen der erfolgreichen englischen Generäle wagte er zu stellten? John de Warenne oder Roger Barnard?

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1278 kamen die ersten größeren Revolten in den von Engländern besetzten schottischen Gebieten auf. Dadurch wurden die Armeen der Engländer zum Verweilen gezwungen, was dem Schottenkönig die Entscheidung abnahm. Er rückte nach Edinburgh vor, wo er sich zur Schlacht mit John de Warenne stellten wollte.

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König Domongart verschätze sich gewaltig. Ein zweites großes Heer, das dem seinen folgte kam nicht richtig hinterher und der König wartete nicht auf die Nachzügler. John de Warenne entsandte einen Gefolgsmann mit einigen Truppen, um dieses Heer zu stellen.

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Bei dieser Schlacht kam recht früh John de Warennes Vertrauter und Freund Gregory Heyway zu Tode. Dennoch wurden die Schotten vernichtend geschlagen.
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Domongart war nun allein. Er hatte die Heerscharen, die William Wallace mobilisiert hatte im wahrsten Sinne des Wortes in den Tod geführt und stellte sich bei Edinburgh zur verzweifelten letzten Schlacht. John de Warenne war dem König in jeglicher Hinsicht überlegen, sodass dieser mitsamt seiner Armee vernichtend geschlagen wurde und seinen Tod fand.

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Damit war die Linie der schottischen Könige ausgestorben. Der Adel war in den blutigen und erbärmlich geführten Schlachten gegen die Engländer umgekommen. Das Land der Schotten war führerlos geworden. Die meisten Schotten ergaben sich dem Schicksal der Eroberung nun. Für einen jeden Schotten war die Frage nun, ob er König Edward von England oder König Jon von Norwegen folgen sollte.

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Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.