[AAR] Der Wiederaufstieg Roms

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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[AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 18. März 2012 17:57

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Kleine Anmerkung: ich bin erst jetzt auf die Idee gekommen, diesen Save als AAR zu verwenden und es ist mein erster AAR. Es geht um das byzantinische Reich in Stainless Steel 6.4 auf SS/SS.
Kommentarthread kommt alsbald ^^


Kapitel 1: Restauration des Reiches und Tilgung der Schmach von Mantzikert

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Nachdem Kaiser Alexios im byzantinischen Reich die Macht übernommen hatte, musste er sich erst einmal eingestehen, dass die Regierung des Reiches nicht gar so einfach sein würde. Macht und Reichtum des Reiches waren niemals geringer und im Westen gab es ein neues, von den Germanen oder wie sie sich selbst nannten "Tedesci" errichtetes "Kaisertum". Wenngleich Alexios Komnenus dieses Reich nicht anerkannte, musste er zugeben, dass sein eigenes Reich sich im Verfall befand und das der Germanen im Aufstieg.

Die erste Maßnahme des neues Kaisers bestand darin, die Festungsstädte insbesondere Korinth, Trapezunt und Adrinaopel durch den Bau von Kasernen zu unterstützen, um alsbald eine Verstärkung der Armee in Betracht ziehen zu können. Bis auf wenige Eliteeinheiten in Konstantinpel, so die griechischen Feuerwerfer oder die Waräger, wurde das Reich meist von Miliztruppen verteidigt, welche den Seldschuken oder auch anderen Nachbarn nur wenig entgegensetzen konnten.
Besonders das bereits rekrutierungsfähige Adrianopel wurde direkt in Order gesetzt, weitere Soldaten an die Waffen zu rufen, um Triadica - von den Katholiken Sofia genannt - ins Reich einzugliedern.

Womit wir beim nächsten Problem des römischen Reiches wären, dem morgenländischen Schisma. Seit 1054 gingen das römische Reich und die Völker des Westens getrennte Wege, die Römer sahen den Kaiser und den Patriarchen als ihre Oberherren an, während im Westen der Papst massiv an Einfluss gewann.
Als Antwort auf die Abspaltung Roms von seiner Glaubensgemeinschaft ermunterte der Papst seine Schäfchen bei jeder Gelegenheit zu Kriegen gegen Rom, im nun erreichten Jahre 1120 nach der Geburt Christi herrschte Krieg mit Ungarn und Venedig. Während die Ungarn einen Gleichstand im Norden wahren konnten, gelang nach der Belagerung der Festugsstadt Dyrrchachion und der Zerschlagung der Belagerung ein Gegenangriff auf Ragusa und die Versenkung der venezianischen Flotte durch die kaiserlichen Dromonen und Feuerboote.

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Der zweifellos größte Sieg war dem Kaiser jedoch im Osten gelungen. Nachdem bei Mantzikert 1071 die Armee des römischen Kaiserreichs von den Türken vernichtet wurde, konnte Alexios die verlorenen Gebiete zu großen Teilen zurückfordern. Nach einer gewaltigen Schlacht bei Ikonium und der Eroberung des nur schwach verteidigten Angora, zogen die wiedererstarkten Armeen Roms vor die Festungsstadt Caesarea, deren Eroberung beiden Seiten einen enormen Blutzoll abverlangte.
Iosaph von Trapezunt brauchte einige Jahre, um seine Armeen in Caesarea wieder zu erneuern, sowie einige türkische Gegenangriffe zurückzuschlagen und im Jahre 1120 steht seine Streitkraft schließlich vor der Hauptstadt des armenischen Reiches, welches sich beharrlich weigert in den Reichsverband zurückzukehren.

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Vorerst sind Kaiser Alexios infolge des unkoordinierten und ungeschickten Vorgehens seiner Feinde einige Erfolge gelungen, doch die Kassen Roms klimpern nicht gerade vor Gold auch aufgrund der gewaltigen Mengen an angeworbenen Truppen und Söldnern. Es ist zu bezweifeln, dass Rom einem neuerlichen Angriff seiner zahlreichen Feinde standhalten würde, die gierigen Kreuzfahrer im heiligen Land weigern sich, die Eide auf den Kaiser anzuerkennen, während Venedig in seiner Hauptstadt bereits zum Gegenschlag rüstet und die Ungarn weitere Truppen an der Donau bei Sirmium (röm- für Belgrad) zusammenziehen. Auch die Türken unter ihrem neuen Sultan werden sicherlich nicht untätig bleiben, mehrere Angriffe mussten schon vor Caesarea abgewiesen werden und wenngleich Rom stets siegreich blieb, war das Türkenproblem noch lange nicht gelöst. In Bagdad richtete der Sultan die neue Hauptstadt des Sultanats ein und versammelte auch weiterhin zahlreiche Krieger (laut Statistik) um sein Banner, von dem Wunsche beseelt, Anatolikon für seine Reiterhorden zurückzugewinnen.



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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 18. März 2012 20:31

Kapitel 2.1: Schlacht um Adana, Verrat durch die Glaubensbrüder, Friedensverhandlungen mit den Ungarn

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Anfang des Jahres 1121 erreichte den Kaiser in Konstantinopel eine wahrhaft schlechte Nachricht. Die befreundeten Kiever, von Rom einst zum Glauben geführt, hatten nun Verrat am Reich, ihrem Beschützer, begangen. Die Stadt Theodosia, seit gut tausend Jahren römisch, stand unter Belagerung einer überlegenen Kiever Armee, während die eigenen Armeen an den anderen Fronten verteilt waren.
Auf dem Balkan hatte das Reich eine Armee unter Vitus Vyrennios ausgesandt, um das nach Informationen von Spionen schwach bewachte Sirmium (röm. Belgrad) anzugreifen:

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Der Kaiser hatte diesen Schritt als Antwort auf die fehlgeschlagenen Friedensverhandlungen mit den Ungarn befohlen. Sophronis Kaloethos, Diplomat im Dienste des römischen Kaisers, hatte beim ungarischen Herrscher um Friedensverhandlungen nachgesucht. Der amtierende König Ladislaus (ingame Lázló der Ehrenhafte) jedoch hatte kein Interesse an einem Frieden gezeigt, innere Unruhen suchte er durch außenpolitische Erfolge gegen das römische Reich und die ebenfalls betroffene Republik Venedig, welche Kroatien beherrscht, zu übergehen. Insbesondere von erfolgreichen Kämpfen gegen Rom erhoffte sich Ladislaus Ruhm und innere Strabilität, die festgefahrenen Stellungen beider Seiten suchte er aufzubrechen, um eine Schlacht gegen die römischen Truppen zu provozieren.

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Nach den erfolglosen Friedensgesprächen mit den Ungarn reiste Sophronis weiter nach Wien, dort erhoffte er sich eine Einigung mit dem deutschen Reich in der Kaiserfrage. Um sich Verbündete gegen den Papst zu suchen, wollte Kaiser Alexios eine Zusammenarbeit mit dem Herrscher der Deutsche erreichen - wenngleich nur zeitweise. Seit 1076 - Gregor der VII veröffentlichte das Diktat des Papstes, welches dem Kaiser viele Vorrechte nahm - befanden sich Kaisertum und Papsttum in einem erbitterten Kampf um die Vorherrschaft in der christlichen Welt des Westens. Die Fürsten im Schatten des Herrschers hingegen nutzen dies 1106 aus, um ihren eignenen Mann durchzudrücken und brachten Heinrich V an die Macht. Beendet hat dies freilich den Streit mit dem Papst nicht und auch die Fürsten fanden in ihm kein Werkzeug, sondern einen gerissenen Herrscher.
Besonders für seine Arglist war Heinrich V bekannt, seinen Vater Heinrich IV lockte er mit unter Eid gegebenen Friedenszusagen in eine Burg seiner Parteigänger und ließ ihn dort festsetzen. Trotzdem erhoffte sich Alexios mit diesem Mann eine befristete Zusammenarbeit, um den Papst vom Schisma abzulenken und in andere Probleme zu stürzen.

Das Ungarenproblem würde jedoch wie schon so oft mit militärischen Mitteln angepackt werden müssen, denn trotz Ihrer Christansierung waren die Ungarn noch immer gefährliche Kämpfer, schon so manches Mal waren römische Armeen von ihren berittenen Kriegern geschlagen worden.

Doch vorerst wollte der Kaiser die Festungsstadt Adana und damit das letzte Stück nichtrömischen Kleinasiens wieder unter der Kontrolle des römischen Reiches wissen. Aus diesem grunde erteilte er General Iosaph von Trapezunt 1121 den Angriffsbefehl auf die zahlenmäßig schwache Garnsion vonAdana.

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Obgleich den römischen Truppen zahlenmäßig unterlegen, waren die armenischen Truppen ernstzunehmende Gegner. Ihre Armee setzte sich auch schwere armenischer Infanterie, guten Bogenschützen, sowie einer großen Truppe schwerer Adelskavalerie zusammen. Trotzdem zweifelte Iosaph von Trapezunt nicht an dem Sieg seiner Truppen, seine Armee enthielt ein großes Korps der neuen römischen Infanterie, den Scoutatoi. Diese Männer waren im Nahkampf kaum zu bezwingen und durchaus in der Lage den Armeniern die Stirn zu bieten.

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Die Armee hatte während der kurzen Belagerungszeit einen Belagerungsturm, sowie einige Leitern gebaut. Auf einen Rammbock musste aufgrund von Zeitmangel und der kaiserlichen Erwartungshaltung verzichtet werden, was sich alsbald rächen sollte.
im Westen ließ Iosaph die Speerwerfer den Belagerungsturm in Richtung der Mauern vorschieben, während die Leitertrupps von Contaratoi bedient, rechts und links des Tores zuschlagen sollten.

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Links des Tores brachen die Truppen, verstärkt von einer Einheit Scoutatoi, welche Iosaph aus Vorsicht mitgesandt hatte, schnell durch und es begann ein harter aber kurzer Kampf um die Mauern. Die im Nahkampf schwachen kilikischen Bogenschützen erwiesen sich den schweren römischen Truppen als nicht gewachsen.

Rechts des Tores jedoch wurden die angreifenden Contaratoi, sowie auch die schnell nachgesandten Speerwerfer von den schweren Infanteristen des Feindes gnadenlos niedergemacht. Auf fünf(!) gefallene Gegner kamen hier über hundert tote Römer, nachdem der schwache Angriff zurückgewiesen wurde.

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Die im Westen angreifenden Contaratoi hingegen erwartete keinerlei Widerstand, zügig drangen sie nun in Richtung des umkämpften Abschnittes der Mauer vor, um die armenischen Bogenschützen dort von hinten anzugreifen.
Zur großen Überraschung Iosaphs flohen die schnell geschlagenen Armenier schnell, sogar die schweren Fußtruppen verließen die Mauern und zogen sich auf die Piazza zurück.

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Daher war auch der Fall des Westtores der Stadt kein Wunder mehr, zügig drangen auch die restlichen Truppen und die Bogenschützen in die Stadt ein, während die Contaratoi zusammen mit den Scoutatoi sich bereits in schweren Kämpfen mit der armenischen Adelskavallerie befanden. Obgleich jene aus großartigen Kämpfern bestanden, waren sie den römischen Truppen nicht gewachsen, als die Bogenschützen eingriffen, war ihr Schicksal besiegelt. Wieder einmal erwieß sich der große Nutzen der kaiserlichen Heeresreform, ohne die schweren Scoutatoi wären die römsichen Truppen vor Adana geschlagen worden und auch die Erfolge gegen die Türken gingen auf diese Truppen in Kombination mit den Bogenschützen zurück.

Der Fall des armenischen Generals Ruven war hier ein lediglich unbedeutendes Ereignis, die Schlacht hatten die Armenier schon verloren.

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Nachdem die Piazza erobert worden war, ließ General Iosaph sofort Meldung an den Kaiser in Konstantinopel machen, per Brieftaube würde dies nur mehr wenige Tage dauern. Allerdings musste Iosaph zugeben, dass seine Männer schwere Verluste in Anbetracht der geringen Menge an Feinden erlitten hatten. Es war wichtig, die Armee schnell wenngleich nur notdürftig mit weiteren Regimentern Contaratoi und Speerwerfern zu verstärken. Von Caesarea war aufgrund der drohenden türkischen Angriffe hingegen keine weitere Hilfe zu erwarten, der Statthalter verweigerte weitere Truppenentsenddungen nach Armenien.

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Hocherfreut konnte Kaiser Alexios sich nun als Herrscher ganz Kleinasiens sehen, an diesem Tage konnte Rom wieder Hoffnung schöpfen. Nach der langen Abfolge von Niederlagen und Demütigungen hatte endlich wieder ein römischer Kaiser die Feinde des Reiches geschlagen und die alten Gebiete in Kleinasien und auf dem Balkan zurückgewonnen.
Auch die Finanzen des Reiches waren wieder stabil, trotzdem blieb kaum Geld in der Kasse, jedes Goldstück wurde sofort zu Ausbaumaßnahmen oder Truppenrekrutierungen im römischen Reich genutzt, um die Armeereform des Kaisers zuende zu führen.

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Am größten waren die kaiserlichen Anstrengungen im zentral gelegenen Korinth, dort wurden scharenweise Scoutatoi und auch viele Straiotae (wie man die römische Kavallerie nannte) rekrutiert und auf ihre Verschiffung in die verschiedensten Gegenden des Reiches vorbereitet.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 19. März 2012 17:37

Kapitel 2.2: Verlust Theodosias, Vormarsch auf dem Balkan, Vorbereitung des Kriegszugs gegen Antioch, Wormser Konkordat

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Nachdem sich das Reich bis auf das gefährdete Theodosia stabilisiert hatte, zog es Alexios in die Levante, dort saßen die Männer, welche ihm ihre Treue schuldeten nach den Schwüren in Konstantinopel und bis heute nicht daran dachten, sie zu erfüllen. Aus diesem Grund fasste der römische Kaiser nun andere Mittel, als die Diplomatie ins Auge; er ließ eine stattliche Armee von Korinth aus lossegeln, jene sollte sich bei Adana mit den Streitkräften Iosaphs von Trapezunt vereinigen und geeint mit geballter Macht die Stadt Antioch belagern.

Nach dem Kreuzzugsausruf 1095 hatten sich zahlreiche Kreuzzügler in den Osten aufgemacht, darunter auch Fürst Bohemund von Tarent. In Konstantinopel hatte er dem Kaiser persönlich die Treue geschworen, jedoch nach der Eroberung und Sicherung Antiochs darauf verzichtet, die Schwüre auch einzuhalten. Mit dem Schlag gegen die Kreuzfahrer wollte Alexios auch die Macht des Papstes schmälern, der die Kreuzzugsidee erst ins Rollen gebracht hatte. Zusammen mit dem Herrscher der Deutschen suchte Rom nun statt eines Ausgleiches mit Rom die direkte Konfrontation und verbaute sich somit jegliche Verhandlungen in Richtung Westen.

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In Theodosia hingegen sah die Lage nicht annähernd so positiv aus, die Berater schätzen die Kräfteverhältnisse vor der Schlacht auf 4 zu 5 gegen Rom, ließen jedoch die mangelnde Ausbildung der römischen Miliztruppen außer acht, welche auch durch die schweren Scoutatoi nicht ausgeglichen werden konnte.
Gerasimos war kein schlechter General, doch als einfacher Hauptmann der Provinz überforderte ihn die Lage völlig, aus Konstantinopel hatte ihn noch keine Nachricht von Hilfe erreicht, was ihn ziemlich in Schwierigkeiten brachte.

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Trotz seiner schlechten Lage wählte Gerasimos eine taktisch kluge Aufstellung, wenngleich seine Lage hoffnungslos war.
Die Toxotae (Bogenschützen) sollten den Feind über die Mauern unter Beschuss nehmen, während die Contaratoi samt den Scoutatoi das Tor verteidigen würden. Auf diese Weise erhoffte sich Gerasimos, standhalten zu können, unterschätzte aber die Kampfkraft des Feindes.

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Anstatt mit den vier Rammböcken, die sie hatten, gleichzeitig anzugreifen, gingen die Kiever-Rus lediglich mit einem direkt gegen das Haupttor vor. Die enge des Tores sollte ihnen viele Verluste einbringen und den Vormarsch sehr erschweren.
Zunächst schien Gerasimos' Taktik aufzugehen, allerdings waren seine Männer einfach zu schlecht ausgebildet.

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Trotz alledem gelang es immerhin den Scoutatoi, den General der Kiever, Gavriil Jaroslavich, vom Pferd zu ziehen und niederzumachen. An der unvergleichlichen Motivation des Feindes änderte das leider nichts und kurz nach dem feindlichen General fiel auch der sich wacker in das Kampfgetümmel werfende Gerasimos, woraufhin der größte Teil der Armee sich auflöste und floh. Viele Reiter konnten noch von den Scoutatoi und dem letzten Trupp Contaratoi getötet werden, doch gegen die Axtkämpferinfanterie der Kiever unterlagen sie ohne jegliche Aussicht auf den Sieg. In den engen Straßen noch vor Erreichen des Hauptplatzes wurden die letzten römischen Truppen niedergemacht.

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Nach dem Fall von Theodosia verzichteten die Kiever auf das Plündern der Stadt, allerdings ließen sie alle Überlebenden der römischen Truppen pfählen und vor der Stadt zur Schau stellen. Der Kopf von Hauptmann Gerasimos prangte von nun an über dem Tor, welches er einst selbst verteidgte.
Aufgrund der schlechten Lage im Norden und der momentanen Schwäche der Kiever nach der blutigen Schlacht, sah sich Kaiser Alexios gezwungen, sofort etwas zu unternehmen.

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Für einen Herrscher, der sich selbst Kaiser von Rom nannte, war die Erhaltung der alten Reichsgebiete oberstes Gebot und so sammelte der römische Kaiser unter seinem Banner über tausend Mann eiligst zusammen, um Theodosia wiederzuerobern. Größtenteils aus den Garnisonen von Bithynien und Thrakien rekrutiert, waren diese Männer nicht mehr länger zur Grenzsicherung nötig und so kam der Kaiser in die Lage, schnell eine statliche Armee zusammenstellen zu können.

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Auch im Westen waren die Ambitionen des römischen Reiches gescheitert, im Konkordat von Worms einigten sich der deutsche Kaiser und der Papst im Investiturstreit. Dem Papst sollte die Investitur (=Einsetzung) der Bischöfe im Reich mit Ring und Stab (geistliche Zeichen) obliegen, der Kaiser hingegen würde das Recht erhalten, sie anschließend binnen einer Frist von einem halben Jahr mit ihren weltlichen Zeichen zu versehen und mit ihren Bistümern auszustatten.
Wenngleich noch lange nicht beendet, wurde der Streit zwischen Papst und Kaiser hier zumindest für eine Weile beigelegt, der Papst hatte dies wohl auch in der Absicht getan, nicht von Rom und den Deutschen eingekesselt zu werden.
Trotz diesem Schachzug blieben seine Wirkungsmöglichkeiten im Westen gering, doch trotzdem gelang es ihm, die Ungarn gegen Rom aufzuhetzen, was ihnen aber sehr schlecht bekommen sollte.

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Vitos Vryennios war inzwischen auf der Höhe von Nis in Serbien angelangt und die ungarischen Truppen standen ihm aufgrund der erst kürzlichen Mobilisierungsbefehle aus Esztergom völlig unorganisiert gegenüber. In einer Reihe von unausgeglichenen Schlachten marschierte nun Vitos Vryennios auf Belgrad zu, welches er im August des Jahres 1123 erreichte. Seine Männer hatten kaum Verluste erlitten, während die ungarischen Truppen dank ihrer schlechten Lage fünf Niederlagen erlitten hatten und nun lediglich auf Verstärkung hoffen konnten, allein waren sie den Truppen Roms nicht gewachsen, doch von Westen her näherten sich bereits weitere Armeen der Ungarn. Vereinigt könnten diese das Blatt durchaus noch wenden, vorallem da die Armee des Vitus Vryennios noch nicht von der römischen MIlitärreform ergriffen wurde und sich zu großen Teilen aus Milizen zusammensetzte.

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Nun war es an der Zeit, die Macht von Roms Geheimdienst zur Geltung kommen zu lassen. Der griechiche Meisterspion Kyrillos Laminos infiltrierte für seinen Herren den Kaiser Belgrad und meldete ergebenst durch Feuerzeichen im Dezember 1123, dass die Tore der Stadt im Falle eines Angriffs den Mannen Roms offenstehen würden. Vorerst zog es Vitos jedoch vor, weitere Söldner anzuwerben und so für die Belagerung der serbischen Stadt, sowie die Kämpfe gegen die weiteren Armeen der Ungarn zu rüsten.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 20. März 2012 20:39

Kapitel 2.3: Eroberung Belgrads, Rückkehr nach Theodosia, Angriff auf die Eidbrecher in Antioch

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Nachdem Vitos Vryennios seine Männer reorganisiert hatte, ließ er den Angriff gegen Belgrad beginnen. Anfangs waren die Truppen Roms dem Feind trotz der Mauern dreifach überlegen, während die Ausbildung der Einheiten auf beiden seiten gleich (schlecht) war. Vryennios zog zahlreiche Milizen vom Balkan in die Armee ein, während der ungarische Hauptmann die Bevölkerung an die Waffen brachte. Lediglich die wenigen Regimenter Kavallerie ließen eine gewisse Qualität der Armeen erkennen, bestanden aber auch nur aus berittenen Bogenschützen.

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Seine Männer hatte Vryennios in drei etwa gleich große Heerhaufen geteilt. Frontal sollten seine Fronttruppen, wenn man Contaratoi nach der Heeresreform noch als solche bezeichnen konnte, durch das Tor stürmen und die ungarischen Edelmänner dort von Ihren Pferden reißen.
Von Osten aus griff eine Truppe bestehend aus Acritae und turkmenischen Bogenschützen zu Pferde Belgrad an, um die Feindkräfte in die Innenstadt zu zwingen und dort von den zahlenmäßig stärkeren römischen Kräften zerquetschen zu lassen.
Im Westen hingegen standen einige ungarische Reiter, sowie wenige Trupps Contaratoi und Acritae dem Feind gegenüber, welcher auf die Positionierung von Truppen an dieser Seite der Stadt aufgrund der starken Kräfte Roms am Haupttor verzichten musste.

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Das Haupttor wurde wie alle anderen Tore vom Spion Lampinos sabotiert, was die ungarischen Truppen allerdings zuspät bemerkten, die Mannen Roms strömten bereits scharenweise durch das Haupttor, wo ein erbitterter Kampf auf kleinster Fläche entbrannte.

Im Osten und Westen hingegen begegneten den Angreifern lediglich einige Kavallerietrupps und ein stark anegschlagener Trupp kroatischer Axtmannen, welche allesamt niedergemacht wurden. Schon bald musste die Ungarn nun auch am Haupttor nachgeben, um den zentralen Platz der Stadt zu verteidigen, allerdings wurde dieser Marsch (besser gesagt Flucht) dank des Eingreifens der Turkmenenreiter zu einem Spießrutenlauf, zahlreiche Männer starben dabei.

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Der Fall des feindlichen Generals beschleunigte den Untergang der Verteidiger nur, die Schlacht war für die geschwächten und überraschten Ungarn längst verloren, doch so leicht wollten diese Mannen noch nicht aufgeben. In der Stadtmitte sollte es nocheinmal einen kurzen aber erbarmungslosen Kampf geben, welchen aber die vielen Acritae in ihren Wurfspeeren erstickten.

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Wenige Männer waren noch gewillt, die Stellung zu halten, die große Mehrzahl war tot oder geflohen. Es bereitete den römischen Truppen keine Schwierigkeiten, sie alle nach und nach einzusammeln und gefangenzunehmen.
Vryennios hatte selbst nicht an der Schlacht teilgenommen, doch aufgrund seines inzwischen vierten großen Sieges im Dienste Roms waren seine Soldaten auch so stolz auf ihren General, der sie das mächtigste Volk des Balkans bezwingen ließ trotz ihrer schwachen Ausbildung und mangelnden Kampfkraft.

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Trotz allem Widerstand der Ungarn waren die römischen Truppen ohne große Verluste aus dieser Schlacht gegangen, viele Männer konnten wieder aufgepäppelt werden oder waren gar lediglich bewusstlos geschlagen worden während des Kampfes.
Anfang März in hellem Sonnenschein zog nun das gesamte Heer von Vryennios in die Stadt Belgrad ein, eine Depesche wurde per Brieftaube an den Kaiser gesandt, um ihn vom Sieg der römischen Armee zu informieren und natürlich auch, um Vitos Vryennios den Dank des Kaisers für den Sieg möglichst schnell zu überbringen.

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Augrund seiner großen Leistungen erhielt Vryennios nun den Titel des Strategos von Belgrad und des Statthalters aller serbischen Gebiete vom Kaiser, sowie eine Garantie, dass auch die Nachkommen des Vryennios den serbischen Statthaltersitz innehaben sollten, solange sie dem Reich treu zu Diensten stehen würden.
Höchst erfreut konnte Alexios auch aufgrund des voranschreitenden Belagerungskrieges gegen die wenigen Besatzungstruppen der Kiever in Theodosia, bald darauf entschied sich der Kaiser noch mit über siebzig Jahren, seine Männer persönlich in die Schlacht zu führen.

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Aufgrund der schnellen Vorgehenweise des höchst erfahrenen Alexios und außerdem seiner Angewohnheit, nachts anzugreifen, konnten die zehn Meilen entfernten Heere Kievs nicht an der Schlacht um Theodosia teilnehmen. Ohne Chance unterlagen sie den zahlreichen Truppen Roms, in einer weiteren Schlacht wurden auch die Verstärkungstruppen der Kiever Armee niedergemacht. Die Schande von Theodosia konnte so nun gerächt werden, doch aufgrund diverser Verletzungen und seines hohen Alters entschied sich der Kaiser vorerst im warmen Theodosia am schwarzen Meer zu bleiben, anstatt weiter vorzustoßen.

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Kurze Zeit nach dem Sieg erreichte den Kaiser Kunde von dem Vormarsch kiptschakischer Heere auf das von kiever Truppen gehaltene Tmutarakan am schwarzen Meer, eine Berlagerung der Stadt, sowie der anschließende Kampf würden sicherlich beide Seiten viele Leben kosten, was dem römsichen Reich, umgeben von Feinden, nur recht sein konnte.
Trotzdem wurde ein Frieden mit Kiev nicht in Erwägung gezogen, zu schwer wog die Wut des Kaisers ob ihres schändlichen Verrates an den Bringern des Glaubens. Alexios war nicht gewillt, ihnen diese Taten zu verzeihen, wenngleich ein Vormarsch auf Kiev selbst unmöglich war, jegliche Aufklärung in dieser Richtung fehlte den römischen Truppen, die weite menschenleere Steppe war den Römern nicht geheuer.

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Auch gegen die Kreuzfahrer und insbesondere den Fürsten von Antioch, Bohemund von Tarent, ließ Alexios keinerlei Gespräche eröffnen, statt dessen sandte er ein gewaltiges und stark gerüstetes Heer unter dem altgedienten General Iosaph von Trapezunt gegen die mächtige Stadt Antioch, um sie wieder in das römische reich einzugliedern und den Patriarchen wiedereinzusetzen, der Jahre voher von fränkischen Truppen verjagt worden war.
Unter dem Eindruck der Heeresreform bestand das Heer aus einer starken Truppe von schweren Scoutatoi und auch zahlreichen Stratioten als Gegenstück zu den chrsitlichen Panzerreitern, welche das Schlachtfeld im Westen dominierten. Straff organisiert und von einem guten General geführt, wäre es nur schwerst möglich für die stets unter Truppenmangel und Bedrängnis durch die Muselmänner leidenden Kreuzfahrer, ein gleichwertiges Heer gegen Rom aufzubieten. Tripolis war bereits an die Fatimiden gefallen, doch Antioch wollte Alexios nun selbst wieder in die Hand nehmen, auch aufgrund der starken finanziellen Komponente der Stadt, welche die Reform des Heeres und den Ausbau der schnell wachsenden römischen Städte finanzieren sollte.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 24. März 2012 13:59

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Anmerkung: Die Bilder werden nicht mehr länger gespoilert, da das nicht so gut ankam, sind aber nun sicher in der Galerie gespeichert. Die Taten von Iohannis geschahen vor Beginn des AARs, trotz seiner Kriegszüge hatte er nur 4 Sterne erhalten -.-


Kapitel 2.4: Eroberung von Antioch, Frieden mit den Türken, wirtschaftlicher Aufschwung

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Schließendlich sah der Herrscher der Seldschuken ein, dass weitere Angriffe gegen das römische Reich nicht mehr von Erfolg gekrönt sein würden und bot über seinen Gesandten Kilic Muzaffer in Caesarea Friedensverhandlungen an. Auf einen Waffenstillstand war sich schnell geeinigt, ebenso über eine Aufhebung der Grenzsperren und somit einem Handelsabkommen beider Reiche. Zu weiteren Verhandlungen kam es aufgrund der ablehnenden Haltung des Kaisers jedoch nicht.
Für die Türken war dieses Abkommen insbesondere wichtig, da sie bereits Krieg mit den Persern und den edessischen Kreuzritter führten. Der Kaiser erhoffte sich, dass die Türken die Kreuzfahrer weiterhin bedrängen würden und diese somit Armeen von seiner Grenze abkommandieren müssten.

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Dies war jedoch auch die letzte Tat Kaiser Alexios, Rückeroberer der anatolischen Gebiete und Schrecken der Feinde Roms. Am 13. August des Jahres 1125 verschied der Kaiser, nicht ohne voher eine klare Thronfolge im Reich durchgesetzt zu haben. Die vielen Thronkämpfe der Vergangenheit, die dem Reich nur Schaden brachten, sollten vermieden werden, einhellig akzeptierten alle Potentaten und Magnaten, sowie die Geistlichkeit samt des neuen Patriarchen (der alte hatte direkt in der ersten Runde ein Dasein als Ketzer vorgezogen!) den neuen Kaiser Iohannis als Kaiser Roms.

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Iohannis war als äußerst ritterlicher Mann bereits während seiner Statthalterschaft in Makedonien bekannt geworden, er gewährte der Region äußerst geringe Steuern und baute die Stadt Thessaloniki zur größten Stadt des Reiches nach Konstantinopel aus. Auch der Handel florierte unter seiner Herrschaft und besonders die Kirche erfuhr eine dermaßen große Huldigung seinerseits, dass man ihn nur noch den Heiligen nannte. Nach der Hagia Sophia in Konstantinopel hatte Thessaloniki die größte Kirche der rechtmäßigen Christenheit, das Herrschaftssystem Iohannis' diente dem ganzen Reich als Vorbild, aus diesem Grunde auch war es niemandem zuwieder, ihn als Kaiser zu haben.
Auch im Krieg war der neue Kaiser erfahren, 1105 hatte Iohannis persönlich mit tausend Mann die Rebellenhochburg Arta gestürmt und den sich ergebenden Feinden Gnade und Frieden gewährt, 1108 stürmte er mit seinen Mannen die Festung von Sofia, welche von rebellischen Slawen besetzt gehalten wurden.
Schließlich wies er 1114 einen gewaltigen Angriff der Ungarn bei Triadica zurück und tötete über dreitausend der Feinde, was dem ungarischen Heer für viele Jahre das Genick brach.
Er war also prädestiniert für das Amt des Kaisers von Rom, seine erste Handlung war es, Iosaph von Trapezunt nun den Angriff auf Antioch zu befehlen.

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Aufgrund ihrer geringen Stärke von nur siebzig Mann ergab sich die Garnison der großen Stadt den Römern, welche mit der vielfachen Anzahl von Männern heranmarschierten. Auch diese Stadt wurde auf Befehl des neuen Kaisers von jeglichen Plünderungen verschont, lediglich die rebellische Oberschicht musste einige Leistungen erbringen.
Mit dieser Geste gewann Kaiser Iohannis viele Antiochier für seinen Glauben und für die Idee eines ewigen römischen Reiches, insbesondere die einfachen Leute standen dem Reich nun als treue Steuerzahler, Soldaten und Diener zur Verfügung, von dem Gedanke beseelt, das alte Reich wieder aufzuerstehen lassen.
Denn auch der heilige Iohannis hatte weiterhin die Idee des alten Roms nicht aufgegeben, ebenso wie sein Vater träumte er von einem Rom, stabil im inneren, vereint im Glauben, mit den Grenzen von persischen Golf bis an den Hadrianswall und von Karthago bis in die Wälder Germaniens.

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Die zweiffelos größte Tat seiner ersten Regierungsjahre war es, Rom wieder wissenschaftlich und kulturell zur ersten Nation der Welt zu machen, die es einst war. Lagen doch viele Städte wie Dorylaeum oder Ikonium, Triadica oder auch Sinop in Trümmern oder waren entvölkert, so wuchsen die Städte nun wieder schnell. Niedrige Steuern im ganzen Reich, sowie die ritterlichen Gebarensweisen seiner Statthalter zogen tausende und abertausende Menschen in die Städte des Imperium Romanorum, Konstantinopel wuchs um die Hälfte seiner Einwohnerschaft. In Anatolikon, Bithynien und Makedonien wurde bereits mit dem Wiederaufbau der alten römischen Straßen begonnen, welche noch mehr Geld in die Kassen des Kaisers spülen sollten, um noch mehr Legionen unter Waffen stellen zu können, letztendlich sollte Rom seine Macht nach dem Willen des Kaisers wiedererlangen und dies konnte nur durch wirtschaftliche Prosperität im inneren Land geschehen, nicht durch brutale und unwirtschaftliche Eroberungszüge wie die Iustinians, welche das Reich letztendlich mehr schwächten, als stärkten. Nach und nach sollte Land zurückgewonnen werden, seine Einwohner sich wieder als Römer verstehen, um letztendlich dem Reich bei weiteren Eroberungen dienen zu können.

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In Rheims gingen derweil die Verhandlungen zwischen den Franken und den Abgesandten des römischen Kaisers zuende. Karten wurden ausgetauscht, um einen Überblick über den Westen zu erhalten, Handel zwischen Marseille und den Mittelmeerstädten des Reichen wurde vereinbart. Der Frankenkönig erkannte nun endlich auch den römischen Kaiser als solchen an, nachem Jahrhundertelang diese Anerkennung verweigert wurde. Im Gegensatz zu den Verhandlungen mit dem deutschen Reich, ergaben sich hier Freundchaftkompromisse und ein gutes Verhältnis.

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Als Paradebeispiel der neuen Aufschwungspolitik konnte Adrianopel herhalten, als bedeutender Truppensammelplatz konnte der Balkan nun mit neuen Truppen versorgt werden, welche besonders gegen die Ungarn von eklatanter Wichtigkeit waren. Die Miliztruppen in Sirmium (röm. Belgrad) hatten Mühe trotz ihres guten Heerführers, den Reitern der Ungarn standzuhalten. Bessere Truppen in Form von Scoutatoi und Stratioten mussten auch nahe an der Front angeworben werden können, ansonsten würde das Reich seine Westeroberungen wieder verlieren.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 28. März 2012 19:39

Kapitel 3.1: Normannische Feindschaft und Verhandlungen mit den falschen Christen

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Aufgrund der hoffnungslosen Lage der Venezianer und Ungarn gegenüber dem römischen Reich hatte der Papst es offenbar fertiggebracht, eine weitere Partei gegen das mit ihm tief verfeindete Rom aufzuhetzen. Auch der Umstand, dass zwischen den Herrscherhäusern von Antioch und Sizilien-Neapel eine enge verwandschaftliche Beziehung bestand, dürfte zum Angriff der Normannen auf Dyrrhachion beigetragen haben, sowie natürlich eine gesunde Portion Machtgier.
Fest steht jedenfalls, dass im Jahre 1127 normannische Truppen vor Dyrrhachion ihr Lager aufschlugen und mit der Belgaerung der Stadt begannen. Aufgrund der geringen Stärke der garnsion hatte man auch wirklich kampfkräftige Truppen offenbar verzichtet, Milizen sollten nach dem Plan der Normannen für diesen Kampf reichen.

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Ein weiteres Übel wurde derweil von der römisch-orthodoxen Kirche sehr direkt und heftig angegangen, die Verbrennung eines Hetzpredigers in den albanischen Bergen. Viele Menschen folgten diesem Mann bereits, daher war ein schnelles Eingreifen durch den Patriarchen höchstselbst unbedingt notwenig, damit die Region nicht in Instabilität zerfällt. Nach einem kurzen Prozess wurde Bojta von Bor, wie sich der Mann selbst nannte - seine Herkunft war unbekannt - vom Patriarchen mit dem Vorwurf, die öffentliche Ordnung zu stören, an die römische Iustiz überantwortet und schließlich auf dem Marktplatz von Thessaloniki unter den Augen der johlenden Bevölkerung hingerichtet.
Politisch bedeutsam war dies insofern, dass die Anhäger des Bojta von Bor sich klar antirömisch positioniert hatten und offenbar auch ein Aufstand zeitgleich mit der normannischen Invasion geplant wurde, welcher jedoch aufflog und rechtzeitig unterbunden werden konnte.

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Priskos Vyrennios war vom neuen Kaiser zum Herren über die momentan herrscherlosen Gebiete von Arta und Dyrrhachion ernannt worden und hatte zeitgleich auch den Befehl erhalten, mit seiner Milizarmee den normannischen Angriff zurückzuschlagen. Zusätzlich zu den eigentlichen Truppen hatte der Kaiser ihm drei Truppen slawischer Bogenschützen und Speerträger unterstellt, welche das Kräfteverhältnis klar zugunsten Roms beeinflussten.

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Priskos Vryennios war kein zimperlicher Mann, ihm war bewusst, dass Milizen schnell und billig anzuwerben waren, ebenso wie Söldner und dementsprechend war auch seine Schlachtstellung aufgebaut. Es ging ihm lediglich darum, den Feinden möglichst viel Schaden zuzufügen, ob dadurch hundert Mann mehr oder weniger fallen würden, interessierte Priskos hingegen wenig. Sein Plan war es, die normannischen Truppen zum Angriff zu provozieren, sie einzukreisen und schließlich im blutigen Nahkampf Mann gegen Mann mithilfe der zahlenmäßtigen Überlegenheit die Oberhand zu behalten. Aufgrund der überlegenen römischen Kavallerie - ein Trupp schwere Kavallerie gegen einen Trupp leichte Kavallerie - würde sein Plan aufgehen, jedoch mit viel römischem Blutzoll.

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Ganz nach Vryennios' Vorstellung standen in der ersten Reihe jene Truppen, welche den Gegner am meisten stören konnten und am leichtesten ersetzbar waren: slawische Söldner bewaffnet mit einfachen Jagdbogen, wenn diese sterben würden, wäre das Heer nicht wirklich geschwächt. Im Gegenteil, der Sold für diese Männer konnte gespart und in die Rekrutierung besserer Truppen investiert werden, Vryennios dachte eiskalt und rational.
Vor dem Zusammenstoß übersäten die Bogenschützen den Feind mit Projektilen, welche allerdings aufgrund der großen Schilde des Feindes nicht wirklich viel Wirkung entfalteten.

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Demensprechend sah auch der schnelle aber blutige Sieg der römischen Truppen aus. Die Balkansöldner waren völlig vernichtet worden, bis auf eine kleine Truppe und auch die restlichen Truppen hatten Verluste zu beklagen, aber Vryennios' Ziel war erreicht worden. Dei Feind hatte fast sein komplettes Milizheer verloren, der gegnerische General war allerdings entkommen, da die schweren Athanatoi zu schwer waren, um die leichte Kavallerie des Hauptmannes Bartholomeo einzuholen.
Nach dem Venezianern und den Ungarn hatten nun im Westen auch die Normannen ihren Denkzettel erhalten, Vryennios wollte nun den Kaiser dazu bringen, die in Korinth rekrutierten Truppen nach Süditalien überzusetzen und die Feinde dort zu vertreiben, denn die ständige Gefahr eines Angriffs auf seine neuen Gebiete behagte ihm nicht.

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Im Osten hingegen lief es nicht so glatt. Obgleich die Fatimiden mit einem gewaltigen Heer bereits vor dem christlichen Damaskus standen, Tortosa gefallen war und Jerusalem unter Belagerung der Fatimiden stand, weigerte sich König Guillaume, auch nur einen Waffenstillstand gegenüber Byzanz in Betracht zu ziehen. Offenbar stieß der Kaiser hier auf ebenso sture Männer, wie den Papst im Westen, welcher ebenso jegliche Verständigung mit Rom und seinem Klerus ablehnte.
Aufgrund der gescheiterten Verhandlungen wurde nun General Iosaph von Trapezunt damit beauftragt, einen Plan für die Eroberung von Damaskus bereitzustellen und der Gesandte des Kaisers sollte weiter nach Süden reisen, um in Kairo mit dem Kaliphen Kontakt aufzunehmen. Trotzdem missfiel Kaiser Iohannis die Eroberung von Tortosa durch die Fatimiden sehr, er hoffte hier allerdings noch auf Verhandlungsbereitschaft und wollte nicht direkt einen neuen Konflikt heraufbeschwören.

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In Georgien standen die Bewohner der Küstenstadt Kolchis dem römischen Reich weiterhin feindselig gegenüber, sodass der Kaiser seinem Hauptmann Ephiphanios, der eigentlich nur die Stadt besetzen sollte, den Befehl zur Belagerung von Kolchis erteilen musste.
Georgien war die Fremdherrschaft von Byzantinern wie Türken leid und widersetzte sich als freies Königreich an der Küste - die Inlande waren an die Türken gefallen - weiterhin hartnäckig jeder ausländsichen Einflussnahme, auf den Vorstoß des kaiserlichen Heeres wurde mit Gewalt und einer Verbarrikadierung der Stadttote geantwortet. Auch diese Stadt würde wohl gewaltsam fallen müssen, obgleich ihre Einwohner dieselbe Religion hatten, wie der Kaiser selbst. Doch dass gleicher Glaube keine Freundschaft bedeuten musste, hatte man bereits durch Kiev offenbart bekommen und auch hier verdeutlichten sich die Zeichen von Streit innerhalb der rechtmäßigen Christenheit.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 29. März 2012 10:18

Kapitel 3.2: katholische Einsicht

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Kurz nacheinander boten nun Venedig und auch die Kreuzfahrer im heiligen Land dem römischen Reich Frieden an. In weiteren Verhandlungsrunden konnten auch Handelsrechte für die Bürger der Reiche ausgetauscht werden, Iohannis erhoffte sich davon steigende Einnahmen des Reiches und vorallem etwas Ruhe an den Grenzen. Jene ehemaligen Feinde des Reiches hatten offenbar erkannt, dass ein weiterer Krieg gegen Rom sie nur weiter schwächen würde, während Ihre Gegner - für Venedig waren dies Ungarn und die Genueser, für Jerusalem die Fatimiden und Türken - sie bedrängten.
Die Elitetruppen des Reiches waren nur sehr langsam und teuer zu rekrutieren, weshalb in Serbien und auch vor Kolchis lediglich Milizheere standen. Die Niederlage bei Theodosia gegen die Kiever-Rus hatte jedoch die fatalen Schwächen dieser Truppen im Kampf gegen erfahrene Feinde gezeigt und demnach wurde durch Alexios einst die Heeresreform begonnen, welche noch lange nicht abgeschlossen war.

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Mit Billigung des Kaisers zog nun Iosaph von Trapezunt gegen Aleppo, von wo aus seine syrischen Ländereien ständig überfallen wurden. Im Winter, welcher allerdings in Syrien lediglich etwas weniger heiße Temperaturen hervorrief, legten die stark überlegenen römischen Truppen einen Belagerungsring um die Stadt und waren eifrig mit dem Bau von Leitern und Rammböcken beschäftigt.
In den letzten Jahren hatte Iosaph eine beträchtliche Macht angehäuft, sowohl Kiliken, als auch die Gebiete in Syrien waren ihm übertragen worden, außerdem stellte der Kaiser ihm für den Fall von weiteren Eroberungen auch den Statthaltersitz von Syrien - gleichrangig mit dem Stadthalter von Griechenland, dem von Serbien und dem von Anatolien - in Aussicht, welcher auf seine Nachkommen übergehen würde.

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In Thrakien braute sich derweil in den wilden Berglandschaften und Schluchten ein neuer Glaube aus. Unter einem Manne namens Gemistos, einst römischer Priester im Dienste der orthodoxen Kirche, versammelten sich tausende von Menschen. Der neue Glaube prangerte die Verweltlichung der Kirche im römischen Reich an, welche in dieser Hinsicht dem Westen in nichts nachstand und forderte auch bessere Lebensbedingungen für die verarmten Bauern des römischen Balkans. Viele Kriege, wie der momentanige mit den Ungarn, hatten diese Gebiete verwüstet, die Bevölkerung war ihrer Situation überdrüssig.
Auch eine vom Kaiser persönlich befohlene Verhaftung des Unruhestifters durch eine Soldatentruppe, angeführt von einem frommen Priester namens Areovindos, ging nach hinten los. Die Männer samt Areovindos selbst schlossen sich den Truppen des Gemistos an und standen von nun an gegen den Kaiser, weite Regionen Thrakiens gingen infolge dieser Rebellion der Kontrolle des Reiches verloren. Eine passende Reaktion hatten nunmehr weder Kaiser noch Klerus finden können, während die Rebellion munter weiterging und während Areovindos zu einem der fanatischsten Verfechter des neuen Glaubens wurde, welcher sich selbst als Heimstatt der freien Männer Christi bezeichnete.

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Im Frühling des Jahres 1129 erreichte den Kaiser Kunde vom Machtwechsel in Ungarn. Der bisherige König hatte seinem Adel einen erfolgreichen Krieg gegen Rom, welcher ihnen die Herrschaft über den ganzen Balkan bringen sollte, versprochen und war kläglich gescheitert, was sich besonders gut am Falle Serbiens und an der Eroberung Sirmiums durch römische Milizheere(!) zeigte, eine besondere Schmach für das einst so starke Heer der Ungarn.
Berichten zufolge starb der alte König keinen friedlichen Tod, von seinen Adligen und Heermeistern in Stücke gehackt wurde sein Leichnam, sofern noch als solcher definiderbar, den Schweinen in Esztergom zum Fraß vorgeworfen.

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Lange ließ der neu gewählte König der Ungarn seine auf erfolgreichen Krieg begierigen Fürsten nicht warten, seinen Sohn Akus genannt der Faule wurde erstaunlich schnell von seinem Laster geheilt und marschierte mit zweitausend eilig zusammengezogenen Männern in Serbien ein, scheinbar wollte er gegen Sirmium ziehen. Dort wartete ein ebenfalls sehr starkes Heer unter dem Statthalter von Serbien, rekrutiert aus Söldnern und Milizen, also von ähnlicher Qualität wie die ungarischen Truppen, wie der Meisterspion Lampinos schnell herausfand.
Aufgrund der neuen Lage wurde dem Fürsten von Dalmatien die Rekrutierung weiterer Scoutatoi in der Festung Ragusa übertragen, als Mittel erhielt er um dies zu bewerkstelligen viertausend kaiserliche Gulden aus der kaiserlichen Schatzkammer.

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Zur selben zeit fiel auch Aleppo wieder in die Hände Roms, welche es von arabischen und türkischen Plünderern befreite. Die Entscheidung Iosaphs, die Stadt heil zu lassen war allerdings zweifelhaft, die öffentliche Ordnung stand auf des Messers Schneide (70% ist der geringste Wert, bei dem gerade noch nicht rebelliert wird, aber das kippt schnell mal) und Antioch musste entblößt werden, um weitere Truppen in das unruhige Aleppo zu beordern.
In der Hoffnung, schnell Teile der Bevölkerung beruhigen zu können, blieb Iosaph selbst einige Zeit in der neu eroberten Stadt und überwachte den Aufbau von orthodoxen Kirchen, um die Bevölkerung mit dort auszubildenden Klerikern zu konvertieren.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 29. März 2012 13:08

Kapitel 3.3: Eine neue Glaubensrichtung

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Abermals war auch 1129 ein hoher Kleriker zur Heimstatt der freien Männer Christi übergelaufen, was dem Kaiser zunehmend Sorge bereitete. In ihren Glaubensschriften hatten diese Männer festgelegt, dass sie allein die wahren Vertreter der göttlichen Herrlichkeit seien und jeder zu bekämpfen ist, der ihnen nicht angehört. Selbst für ein tolerantes Reich, wie Rom, welches weder Kardinäle noch Priester anderer Glaubensrichtungen verfolgte, war dieser militante neue Glauben nicht tolerierbar. Kaiser Iohannis hatte eine schwere Entscheidung gefällt, entgegen seines ritterlichen Rufes und seines Beinamens der Heilige, wurde nun in Konstantinopel eine Schule für Attentäter gebaut. Mit deren Hilfe hoffte Iohannis, der Heimstatt der freien Männer Christi ihre höchsten Prediger und Führer zu nehmen, um danach die restlichen Personen der zahlenmäßig starken Sekte einzusammeln.
Einige dieser Männer hatten bereits in Konstantinopel selbst Aufruhr verursacht, im Streit erdolchte einer der freien Männer Christi einen orthodoxen Priester und wurde daraufhin von der Stadtgarde festgenommen, gefoltert und gekreuzigt. Als Gegenmaßnahme waren in der Folge immer wieder Überfälle dieser Männer auf römische Truppen und Nachschublieferungen in den Schluchten und Bergen des Balkans geschehen, einfach würde es Iohannis jedenfalls nicht fallen, diese Leute loszuwerden.

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Auch von der Krim kamen schlechte Nachrichten. Die Kiever hatten erneut die Hauptstadt der Halbinsel unter Belagerung gestellt und dies unter dem Kommando des Kronprinzen von Kiev höchstselbst. Doch nun waren die Mauern ausgebaut, Scoutatoi in die Stadt gebracht und die Miliz vergrößert worden, was dem Feind offenbar so zu schaffen machte, dass er nach einigen Wochen wieder abzog, ohne einen Angriff versucht zu haben.

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Auch in Dyrrhachion kam es wieder zu einer Belagerung der Stadt, doch diesmal hatte Rom genug Streitkräfte vor Ort, um den Feind problemlos das Fürchten zu lehren. Nur mit Fußtruppen und jeglicher Unterstützung durch Fernkämpfer oder Kavallerie entbehrend, landeten die Normannen erneut auf römischem Boden. Zahlenmäßig und auch qualitätsmäßig waren sie den Römern wunterlegen, welche unter ihrem Kommandant Priskos Vryennios bald einen Ausfall wagten.

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Nicht sonderlich diszipliniert, aber hochmotiviert strömten die römischen Milizen aus der Stadt, dicht gefolgt von den Toxotae und der Leibwache Priskos', den Athanatoi. Die Normannen selbst jedoch zogen sich weit zurück, auch wenn es schwer ersichtlich war, welche Gründe dies hatte. Sie brachten sich dadurch nur selbst in den Nachteil der niedrigeren Stellung beim Kampf, während die schweren Streitkolbenträger von den Athanatoi einfach niedergeritten wurden.

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Schließlich standen sich Normannen und Römer weit entfernt von der Stadt direkt gegenüber, die Normannen hatten sich offenbar hier positioniert, weil sie hofften im Falle einer Niederlage schnell das Schlachtfeld verlassen zu können, doch diese Idee wandte sich schnell gegen sie.
Während die unterlegenen Normannen ihre Heil schließlich im Angriff suchten, gleichzeit beschossen von den Bogenschützen, ritten die Athanatoi voran und fielen den normannischen Truppen in den Rücken, wobei auch der gegnerische General ums Leben kam. Als kurz danach seine Männer zu fliehen begannen, war die Schlacht für die Normannen verloren, Ihre Männer wurden von den Athanatoi mühelos eingeholt und niedergeritten.

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Das Ergebnis war allerdings trotzdem überraschend positiv für die römischen Truppen. Die italienischen Milizen waren gut ausgebildet ein harter Gegner und hätten unter Umständen mit einer besseren Führung Priskos' Armee weitaus mehr Schaden zufügen können. So allerdings war der Vorstoß nach Dyrrhachion für die Normannen ein Debakel, während Priskos seinen ersten heroischen Sieg in seiner Laufbahn erreichen konnte. Auch würden seine Männer und der Kaiser froh sein, dass nicht wirklich viele Männer gefallen waren und die Verteidigung von Dyrrhachion auch weiterhin sicher war, nicht geschwächt von großen Verlusten, für die der kaltherzige Priskos bekannt war.

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Der Kaiser jedoch hatte ganz anderes, als die dauerhafte Defensive im Sinn. Es war noch nicht lange her, da Süditalien römisch und der Papst ein bloßer Speichellecker des Kaisers war. Deshalb befahl Iohannis nun, genervt von den ständigen Angriffen der Normannen, die Übersetzung Priskos' mit besseren Truppen aus Korinth nach Italien, wo gleich mit der Belagerung der normannischen Burg Bari begonnen wurde.
Wohl wissen um die Schwäche der Burg, vezichtete Priskos trotzdem nicht auf den Bau von mehr als ausreichenden Mengen an Belagerungswaffen. Mehrere Belagerungstürme und dutzende Leitern sollten viele Angriffe an vielen Stellen der Brg erlauben, damit die Kapazität der geringen Besatzung übersteckt würde, außerdem war mit normannischem Entsatz zu rechnen, die Burg sollte also möglichst schnell und verlustarm fallen.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 29. März 2012 15:55

Kapitel 3.4: Blutvergießen um Kolchis

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Nach der Ankunft von Verstärkungen aus Sinop und Trapezunt, sowie der Dezimierung der Verteidiger durch Beschuss, standen nun die römischen Truppen vor der völlig ausgehungerten Stadt Kolchis. Wollten sich die Kolchier nicht ergeben, so mussten sie baldigst ihren Ausfall machen und genau das tat Hauptmann Sergios, der die Garnsion befehligte, dann auch.

Seine Männer waren wesentlich besser ausgebildet und bewaffnet, als die Römer, aber zahlenmäßig völlig unterlegen und drohten in der römischem Milizmasse zu ersticken, trotz alledem waren die Truppen Sergios' überaus entschlossen und motiviert.

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Der Kampf zwischen den römischen Truppen und den Kolchiern war äußerst blutig. Beide Seiten beschossen sich mit zahlreichen Regimentern Bogenschützen, während sich in der Mitte, wo Contaratoi auf Contaratoi trafen, sich die Heere gegenseitig abnutzten. Unter der gewaltigen Masse der römischen Truppen wurden die Kolchier langsam aber sicher in Richtung des Haupttores zurückgedrängt, doch noch hielten Sergios' Männer dank ihrer guten Ausbildung stand.

Bis Sergios fiel, war die Schlacht noch nicht entschieden, doch als sich nach seinem Fall die Reihen der Kolchier zur Flucht wandten, war die Schlacht quasi entschieden. Entschlossen setzten die römischen Truppen dem Feind nach, während die Bogenschützen weiterhin blind in die Menge der Feinde schossen.

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Trotz des letztendlich errungenen Sieges, hatten die römischen Truppen mehr Männer verloren, als der Feind. Dank dem Ausbau Trapezunts zu einer Steinfestung war es zwar bald möglich, bessere Truppen zu rekrutieren, doch wie die Schlacht gezeigt hatte, war dies auch bitter notwenig, sei es gegen die Georgier, die Türken oder auch die Kiever Rus.
Kolchis selbst war eine von Aufruhr geprägte Stadt, doch mit der Einsetzung eines neuen Statthalters sollte sich dies schnell legen, auch wegen der zahlreichen orthodoxen Christen in der Region.

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In Thrakien ging derweil der Kampf zwischen den Religionen weiter. Sogar der orthodoxe Patriarch war inzwischen auf diesen Krisenherd aufmerksam geworden, wenngleich seine erste Anklage gegen den in der neuen Gemeinschaft hochgestellten Aufrührer Patros scheiterte, zeichnete sich nun ein entschlossenes Vorgehen der orthodoxen Kirche und des römischen Staates gegen die Dissidenten ab. Kaiser Iohannis war auch aufgrund seines Beinamens der Heilige, was ihm in der Kirche des Ostens viel Macht verlieh, nicht gewillt, Abweichler von der gängigen Lehre mit einer solchen Militanz zu dulden. Auf die Anhängerschaft zum neuen Propheten Panterios, wie jener von seinen tausenden Anhängern genannt wurde, stand die Todesstrafe, ebenso wie auf jede Beihilfe für diese Vereinigung.

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In Süditalien errangen die römischen Heere unter ihrem fähigen Feldherren Priskos Vryennios den Sieg über die Burg von Bari, welche als Operationsbasis für die weitere Expansion dienen sollte.
Vom Kaiser kam derweil die Anordnung, die Konvertierung der ortsansässigen Bevölkerung voranzutreiben und den Bau einer Kirche zu beginnen. Bald sollten Kleiker aus dem griechischen Raum in das neueroberte Gebiet nachströmen, um den Willen des Kaisers durchzusetzen.

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Aufgrund der sich verschlechternden lage sah sich der König der Normannen gezwungen, eine seiner Flotten in die Adria zu senden, welche von der römischen Marine unter Admiral Savvas im Golf von Tarentum angegriffen wurde. Savvas befehligte zwei Feuerboote - eine vernichtende Waffe im Kampf, welche sich durch die normalen Galeeren des Feindes einfach hindurchfraß. Durch ihre neuerliche Bekanntschaft mit dem griechischen Feuer gerieten die italienischen Seeleute in Panik und die Versenkung ihrer Schiffe mitsamt der an Bord befindlichen Armee war nur noch Formsache.

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Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie die Schlacht auf hoher See vor Tarent ausging. Es war eine katastrophale Niederlage für die normannisch-italienische Flotte, kaum jemand der ihr angehörte, überlebte diese Schlacht und jene wenigen Glücklichen wurden als Kriegssklaven in den Osten verkauft.
Die Niederlage löste bei den Normannen auch ein Umdenken aus; all ihre Versuche und Angriffe gegen Rom scheiterten kläglich, alsbald ersuchten Boten Friedensverhandlungen, welche von Iohannis allerdings schroff zurückgewiesen wurden. Sein Ziel war die völlige Unterwerfung Unteritaliens samt Siziliens, sowie die Beschränkung der päpstlichen Macht. Der Kaiser träumte bereits davon, das einstige Zentrum des Reiches von der Pfaffenherrschaft zu befreien und dort den wahren christlichen Glauben zu predigen und zu verbreiten.

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An der Front in Serbien sah es weniger roßig für Rom aus. Der Sieg lag hier auf des Messers Schneide, beide Heere belauerten sich und warteten auf einen Fehler des Anderen. Hier konnte man nicht angreifen, zu stark schienen die Ungarn im Felde aufgrund ihrer furchtlosen Reiter, zu gefährlich hingegen erschien ihnen der Angriff über die Brücke hinweg auf das wohlvorbereitete römische Heer. Für beide Seiten stand viel auf dem Spiel, vorallem für den ungarischen König, welcher mit dem Versprechen von militärischen Siegen sich die Macht errungen hatte und dem im Falle weiterer Niederlagen dasselbe Schicksal drohte, wie einst seinem Vorgänger: der Tod durch die Fürsten des Reiches und das Ende als Futter für die Schweine.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 27. Mai 2012 19:27

Spoiler (Öffnen)
So nach fast 2 Monaten (Sorry :( ) geht es jetzt weiter!


Teil 4.1 Konsolidierung und Verteidigung

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Das Jahr 1135 versprach, sehr ereignisreich zu werden. Obgleich die Türken noch immer nicht angriffen, attackierten nun neue Armeen der Ungarn das römische Reich. Nur eine kleine und schlecht ausgerüstete Armee unter General Athralestos stand zwischen ihnen und dem unbewachten Balkan, doch hatten die Verteidiger einen entscheidenden Vorteil, nämlich die Donaubrücke die die Ungarn unter dem Beschuss der Bogenschützen Roms überqueren mussten.
Lange hatte Rom nicht den Wert der Bogenschützen erkannt, doch in dieser Schlacht sollten sie entscheidend sein.

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Mit einem Nachtangriff erhofften sich die Ungarn einen Vorteil, doch aufgrund fähiger Nachtwachen und Kundschafter bemerkte die römische Armee den Angriffsversuch früh und stand dem Feind wohlgeordnet gegenüber.
In der ersten Reihe standen einige Infanteristen, Milizen und irreguläre kroatische Axtkämpfer, welche den Feind bremsen sollten, während er durch die Bogenschützen und Speerwerfer vernichtet werden sollte. Weiter hinten stand romfreundliche ungarische Kavallerie samt berittener Acritae-Speerwerfer, deren Wert allerdings gering war. Und schließlich die Generalsleibwache selbst, gute Kämpfer zu Pferd, ihrem Herren treu ergeben.

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Schließlich rückten die Ungarn, nachdem ihr Überraschungangriff gescheritert war, gegen Mitternacht auf die römischen Stellungen zu. Verstärkt wurde die angreifende Armee durch weitere Truppen, kommandiert von Béla Árpádházi. Doch die Brücke ließ ihre zahlenmäßige Überlegenheit wertlos werden, nicht aber ihre Übermacht was Kampfgeist und Ausbildung der Armee anbelangte.

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An der expositionierten Front auf dem Balkan hatte Rom noch immer keine sonderlich guten Infanteristen und stellte seine Armeen meist aus Söldnern zusammen, deren Kampfkraft meist in keinem Verhältnis zu ihren Kosten war. Schnell wurden die Miliztruppen und Söldner auf der Brücke überrannt, beide Seiten erlitten schwere Verluste, doch die der römischen truppen wogen schwerer.
Schließendlich waren lediglich die Generalsleibwache und vier Regimenter Bogenschützen kampffähig, doch jene sollten dem Feind noch schweren Schaden zufügen. Die ungarischen Resttruppen auf der Brücke wurden niedergeschossen und die restliche ungarische Armee (den römischen Truppen noch immer stark überlegen) blieben vorerst auf ihrer Seite, unerreichbar für die römischen Bogenschützen.

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Schließlich stellte sich eine Art Patt ein und nachdem ein kurzer Vorstoß seitens einer Truppe Speerträger zerschlagen wurde, wagten die Ungarn keine weiteren Angriffe mehr auf den strategisch gut gestellten Feind. Die schlimme Niederlage konnte immerhin abgewehrt werden, doch würde es für einen Sieg noch reichen?

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Einige Stunden nach Mitternacht begaben sich die ungarischen Truppen schließlich übermüdet zurück in ihr Lager udn wagten keinen weiteren Angriff mehr. Rom war an diesem Tage mit einem blauen Auge davongekommen und wenngleich der Sieg errungen werden konnte, wogen die Verluste schwer. An der Front gab es kaum noch fähige Soldaten und weiter südlich marschierte eine ungarische Armee durch römisches Territorium - offiziell auf Kreuzzug befindlich - und bedrohte die römischen Städte des Balkans.
Kaiser Iohannis der Heilige würde an dieser Front also auch weiterhin viel zu tun haben.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 28. Mai 2012 13:23

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Das neue Jahr 1136 sah gleich zu Beginn die endgültige Ausrottung der Ketzerei in Thrakien und Konstantinopel selbst. Lange hatte die Sekte gewütet und tausende Anhänger gewonnen, doch nachdem ihre prominentesten Anführer gefangen und verbrannt worden waren, löste sich die Sekte nun auf.
Im Norden hatte Areovindos aus den kumanischen Gebieten und somit Sicherheit vor römischer Verfolgung heraus operiert, doch er überquerte die Donau genau im falschen Moment. Der Patriarch höchstselbst und eine Soldatentruppe lauerten ihm auf, töteten seine Gefährten und verbrannten den bereits von weltlicher Seite zum Tode verurteilten Areovindos auf den Marktplatz von Warna (Bulgarien).

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Da der Krieg mit der Handels- und Seerepublik Venedig vorerst beigelegt war, ließ Kaiser Iohannis die Truppen aus Ragusa nun nach Norden marschieren, denn die Lage an der Donau hatte sich bei Sirmium (Belgrad) weiter verschärft. Eine bis an die Zähne bewaffnete ungarische Armee hatte sich zwischen Donau und Theiss eine Burg errichtet und bedrohte von dort aus konstant Sirmium und den ganzen römischen Balkan, der schon am Unterlauf der Donau extrem gefährdet war.
Nun marschierte die Armee unter Kanavos' Kommando von Dalmatien aus nach Norden, bestückt mit mordernsten römischen Scoutatoi-Truppen und guter schwerer Kavallerie, um die Ungarn mit dem serbischen Milizheer in die Zange zu nehmen.

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Dank seines Spiones am Unterlauf des Dnjeprs wusste Kaiser Iohannis zwar, dass die Krim nicht direkt bedroht war, aber nahe Perejaslaw nicht weit von der Grenze entfernt sammelten sich große Truppenverbände, glücklicherweise wurden diese von den Kumanen beschäftigt, welche unter ihrem Khan Sotan in der Ukraine einfielen und reiche Beute machten.
Beruhigt konnte man also davon ausgehen, dass wenigstens an einer Frond Ruhe herrschen würde.

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In Georgien hatten die Römer weiger Glück, ihr Spion wurde von den Seldschuken aufgegriffen, enttarnt und erschlagen, weswegen Rom nun nicht mehr wusste, ob der Sultan weitere Armeen senden würde oder nicht. Daher musste von nun an besonders auf Kolchis' Verteidigung mehr Wert gelegt werden, was den ohnehin angespannten römischen Staatshaushalt weiter schwächte.

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Nördlich des alten Schlachtfeldes zogen die wieder aufgefrischten römischen Truppen den zurückweichenden Ungarn hinterher, um sie entgültig aus Bulgarien zu vertreiben und nach Dacien vorzustoßen, welches nunmehr seit siebenhundert Jahren nicht mehr zum Reich gehört hatte, mit dieser Eroberung wollte Iohannis seine Regentschaft krönen und ebenso wie sein Vater einen bedeutenden Schritt auf dem Wege der Restauratio Imperii gehen.

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Ohne große taktische Mannöver oder ähnliches suchte Rom die Schlacht und fand sie auch. Ein Jahr nach der Schlacht bei Tradica an der Donaubrücke konnten die Ungarn nun entscheidend geschlagen werden. Ihr Reich hatte nun eine offene Front, was sich als verhänmgnisvoll erwies. Mit dem Segen des Kaisers marschierte der frische Sieger Adhralestos weiter nach Norden, um auch Brasov, oder Dacia, wie es die Römer nannten, zurückzuerobern.

Teil 4.2: Unglück und Verderben

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Im Frühling des Jahres 1138, als der Schifffahrtshandel wieser zu florieren begann, suchte der Tod Konstantinopel heim. Von einem Schiff aus dem fernen Osten kommend, fiel er über die Stadt her und tötete in der ersten Nacht gleich über dreitausend Menschen! Sie bekamen seltsame schwarze Wunden und Beulen, welche schließlich aufplatzten und binnen von wenigen Stunden zum Tod führten. Durch die Luft und die auch im altehrwürdigen Konstantinopel exisitiernden Ratten blieb kein Stadtviertel, keine Familie, kein Gesellschaftsstand von der Plage verschont.
Die Städte Thessaloniki, wo der Kaiser derzeit weilte, und Nicäa stellten umgehend den Handel mit Konstantinopel ein, der Rest des Reiches folgte rasch, um die Ausbreitung der Krankheit zu unterbinden, was dem Handel allerdings sehr schadete. Iohannis befürchtete bereits den Staatsbankrott, denn Konstantinopel war die reichste Handelsstadt der Welt, Ihr Fall - wenn auch nur handelstechnich - würde das Reich möglicherweise mit sich reißen und all die Bemühungen um Kleinasien, den Balkan und das Reich selbst negieren.

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In wenigstens einer Hinsicht fruchteten die Bemühungen des Kaisers, Brasov war schlecht bewacht und sogar der ungarische König weilte dort. Stark überlegene römische Truppen sollten nach des Kaisers Willen die Stadt alsbald unter Belagerung stellen um den ungarischen Invasoren das Genick zu brechen, sowie Dacia ins Reich zurückzuholen.
Die kaiserlichen Spione hatten die Stadt bereits infiltriert, man erhoffte sich davon offenstehende Tore und ein schnelles Ende der kostspieligen Belagerung, denn Kosten waren das, was der Kaiser am wengigsten brauchen konnte.

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Aufgrund des totalen Mangels an Geld ließ der Kaiser den noch unvorbereiteten Vyrennios nun auf Neapolis marschieren, um den von dort aus agierenden Handelsgegner zu schlagen und seine Häfen vor den Normannen zu schützen. Der Erfolg des Vormarsches war mehr als fraglich, die Armee war zahlenmäßig schwach und die Normannen bekannt für ihre Kampfkunst. Es würde ein sehr verlustreicher Kampf werden, ob man siegen würde oder nicht.

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Auch im Osten ließ der Kaiser vormarschieren, allerdings war es auch hier inoffiziell eher eine Verzweiflungstat als ein heroische Feldzug. Im Norden stand Kolchis unter türkischer Belagerung und diese Front sollte durch einen Angriff gegen Kurdistan, welches unter türkische Herrschaft stand und ihnen gute Truppen stellte, entlastet werden.
Im geheimen ging der Kaiser bereits vom Fall Kolchis' und möglicherweise auch Trapezunts aus, weswegen er diesen Entlastungsfeldzug führen ließ und umgehend Truppen in Kleinasien rekrutierte. Der Erfolg der Restauratio Imperii in Kleinasien stand auf des Messers Schneide, ein Fehler und das Reich würde diese Provinz abermals verlieren.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 31. Mai 2012 12:09

Teil 4.3: Restauratio Imperii in Dacien

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Im Frühling 1139 ließ Adhralestos die Stadt Brasov unter Belagerung setzen und bereits nach wenigen Tagen vermeldeten seine Spione, dass die Tore der Stadt im Falle eines Angriffs den römischen Heeren offenstünden.
Gegen Abend beschloss der General schließlich, seine Armeen angreifen zu lassen.

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Von Westen sollte der Hauptteil der Armee durch das Westtor in die Stadt eindringen, während einige slawischen Trupps den Feind im Norden binden sollten, um den auch so schon schwachen Feind weiter zu schwächen.
Des schwachen Wertes der slawischen Kämpfer war sich der General zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht bewusst, was den größten Teil der Verluste dieser Schlacht ausmachen sollte.
Auf das Dröhnen einer Trompete marschierten die römischen Truppen am Abend nun geschlossen gegen die belagerte Stadt, der Adler hatte seine Krallen nach der Beute ausgestreckt.

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Auchz von vorne setzte Adhralestos auf slawischen Stoßtruppen, hier aber durch römische Miliztruppen und weitere Infanterie unterstützt. Einen wesentlichen Wert schrieb man den wendigen und gut gepanzerten Acritae zu, welche mit ihren Speeren Feinde auf Distanz halten sollten.
Trotz mutigem Dagegenhalten gelang die Verteidigung des Tores nicht lange, wenngleich die Ausfälle des slawischen Trupps schmerzhaft waren. Schnell fiel das Tor an die römischen Truppen, während sich nun im Norden die zu geringe Kampfkraft der slawischen Soldtruppen schmerzhaft bemerkbar machte.

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Die Leibwache des ungarischen Königs stürmte in die reihen der Slawen und metztelte sie nun reihenweise nieder, schon bald flohen diese Männer um ihr Leben. Besonders schwer wog jedoch der Verlust der schweren Schwertkämpfer, welche unvorbereitet getroffen wurden und in Adhralestos' Plan eine wichtige Rolle einnahmen. Zum Ausgleich ließ er nun den Rest seiner Nahkämpfer gegen das Haupttor marschieren, um den Sieg durch Masse und Kampfkraft zu erzwingen, die Schwertkämpfer hatten viele Leibwächer des feindlichen Anführers bereits getötet und somit würden diese keine Gefahr mehr darstellen.

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In einem mutigen Akt der Verzweiflung sammelten die Ungarn nun nocheinmal alle ihre Männer auf Befehl des Königs im Zentrum der Stadt. Der ungestüme König freilich versuchte die Attacke auf die Slawen nun auch gegen die Acritae und Contaratoi zu führen, doch diese Hoffnung erstarb schnell mit ihm zusammen. Während die Milizsoldaten seine Männer mit Langspeeren von sich hielten, warfen die Acritae ihre Speere reihenweise auf die Berittenen. Einer diese Speere traf den König in die Brust und als der Herrscher der Ungarn gefallen war, kapitulierten seine restlichen Männer.

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Um Mitternacht wurde die Stadt dann durch die Kapitulation des Bürgermeisters an das römische reich übergeben, die ungarischen Männer legten die Waffen nieder und gingen in römische Gefangenschaft, ein langer Marsch nach Zentralanatolien stand ihnen bevor, jener Ort an dem der Kaiser sie bis zum Kriegsende festhalten sollte.
Die slawischen Truppen mitsamt der Söldner waren größtenteils gefallen, was allerdings nicht sehr schmerzhaft war, diese Truppen waren im Vergleich zur römischen Armee Kanonenfutter, zu etwas anderem taugten sie schwerlich, wie die Schlacht um Brasov zeigte.

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Die Stadt stand nun unter römischer Verwaltung und die Steuern mussten zur Ruhigstellung des mehrheitlich katholischen Volkes niedergestellt werden, eine Revolte konnte man sich nicht erlauben. Mithilfe der Silberminen Daciens erhoffte sich der Kaiser, seinen Staatshaushalt vor dem drohenden Bankrott zu retten, während er auch politisch gestärkt aus diesem Konflikt hervoring. Mit der Restauratio Imperii in Dacien erreichte Iohannis, genannt der Heilige, den ersten Höhepunkt seiner Regentschaft, welcher ihm einen Platz in der Geschichtsschreibung direkt neben seinem Vater einbringen sollte, dem Eroberer Kleinasiens.

In Konstantinopel jedoch kümmerten all diese Ereignisse niemanden, die Pest hatte die Stadt auch im zweiten Jahr fest im Griff, funfzigtausend Einwohner waren ihr bereits zum Opfer gefallen und es wurden täglich mehr, die Seuche schien nicht abzuebben. Viele Tote verstärkten diese Wirkung noch und alsbald grassierten noch weitere Krankheiten in der Hauptstadt, denen abermals hunderte zum Opfer fielen.

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 4. Juni 2012 19:38

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Schließlich beschloss der neue ungarische König, seine Armee nach Zentralungarn zurückzuziehen, da sie den römischen Kräften deutlich unterlegen war. In Varad oder Esztergom hoffte er scheinbar auf Verstärkungen und Verpflegung, doch aufgrund ihrer schnellen Marschgeschwindigkeit sollten ihn Kanavos' römische Truppen nördlich der Donau schließlich einholen und zu Schlacht stellen.
Den ungarischen König nannte man nur den Faulen und genau dies wurde ihm zum Verhängnis. Die römische Armee war besser ausgerüstet und auch noch zahlenmäßig stark überlegen und römische Militärberater schätzen das Verhältnis auf 5:2.

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Kanavos setzte auf eine Formierung seiner Streitkraft, doch plötzlich hatte es der ungarische König Akus offenbar einig und stürmte seinen Truppen weit voran in die römische leichte Infanterie. Die weiter hinten stehenden schweren Scoutatoi ließ der Kommandant nicht eingreifen, dafür aber die Kavallerie den Feind umkreisen und seine Ballisten zerstören. Nachdem diese gute Arbeit geleistet hatten, erschwerten sie den gegnerischen Vormarsch sehr, indem sie ständig einzelne Trüppchen der gegnerischen Armee angriffen, was sie allerdings auch viele eigene Männer verlieren ließ.

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Schließlich war der Aufprall unvermeidlich geworden und es kam zum zähen Geringe im Nahkampf. Roms Armee musste bergauf fechten, was ihnen einige Verluste einbrachte, doch bald stürmte die römische Reiterei in den Rücken des Gegners, vertrieb einzelne Verbände und schlug dann den kämpfenden Soldaten von hinten in den Rücken. Der ungarische Herrscher kämpfte tapfer, doch seine Leibgardisten starben wie die Fliegen, während die Schlacht für beide Seiten zunehmend unübersichtlicher wurde.


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Doch da geschah plötzlich etwas sehr verwunderliches, der ungarische König verlor offenbar die Nerven und befahl seiner Armee den Rückzug. Auf diesen Moment hatten die römischen Reiter samt der Athanatoi-Garde nur gewartet und stürmten dem fliehenden Feind hinterher. Die Moral einzelner ungarischer Regimenter brach auseinander und Teile der Armee verwandelten den panischen Rückzug in eine wilde Flucht vor den Speeren der römischen Reiterei.

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Akus hingegen wurde schnell von den wesentlich leichteren römischen reitern eingeholt und von deren Speeren durchbohrt. Mit diesem Schlag sank die Moral der sich zurückziehenden Feinde noch ein weiteres Mal stark, der letzte und entscheidende Teil der Schlacht hatte eingesetzt. Sollten zu viele Feinde fliehen können, würde dies weitere harte Schlachten gegen diese bedeuten, weswegen die Verfolgung umgehend fortgesetzt wurde.
Nicht alle feindlichen Truppen hatten den Kampfgeist völlig verloren, einzelne Trupps wehrtenj sich heftig und fügten den römischen Reitern schwere Verluste zu, wurden allerdings von den besser gerüsteten Athanatoi schnell zersprengt.

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Nun ritten die wenigen verbliebenen Reiter unter die Feinde und begannen mit der Zerstückelung der bisher eng gemeinsam marschierenden (nicht ganz fliehenden) ungarischen Streitmacht, was noch einmal einige Reiter das Leben kostete.

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Als der Feind schließlich geflohen war, stellte man die Verluste fest. Ungarn hatte nun auch seine westliche Armee verloren, die Eroberung des ganzen Flachlandes schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Akus hatte seine Armee in eine schwere Niederlage geführt, was auch das Ende seiner Dynastie auf dem Thron bedeuten sollte. Die ungarischen Fürsten - von Panik erfüllt - setzten den Mann gewaltsam ab bzws. schnitten ihm die Kehle durch und boten dem Kaiser Frieden an.
Iohannis hingegen hatte nicht vor, in diesem Krieg Gnade zu zeigen, er befahl der römischen Armee den Vormarsch auf Esztergom, wo sie erstmals eine Grenze an den westlichen Konkurrenten um den Kaisertitel, das heilige römische Reich, errichten sollten.

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Gegen eine große Summe Geldes wurden teile der gefangenen Ungarn freigelassen, dies war militärisch nicht allzuklug, doch rechnete man nicht mehr mit ernsthaftem Wiederstand, hoffte darauf, dass die geflohenen Soldaten die Nachricht der Niederlage verbreiten würde und leistete damit auch nicht gerade einen unwesentlichen Beitrag zur Sanierung der römischen Staatskasse, welche seit Konstantinopels Ausfall als Handelsstadt schwer wankte...

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Re: [AAR] Der Wiederaufstieg Roms

Beitragvon Abdülhamid » 7. Juni 2012 13:49

Teil 4.4: Kirchenstreit, Schlacht um Antiocheia

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Anfang 1140 (in der Realität 1139) fand in der neben Jerusalem heiligsten Stadt der Katholiken das zweite Laterankonzil statt. Die eurpäischen Großen, sowie auch der Kaiser von Rom waren dazu aufgefordert, Männer ihres Priesterstandes zu entsenden, aufgrund der langen Dispute mit Rom lehnte dies Iohannis jedoch ab. In seinen Augen hatte der Papst seine Befugnisse mit der Ernennung Heinrichs V. Salier (1106) zum Kaiser überschritten und Rom beleidigt. Durch dieses Handeln verschärfte sich die Stimmung zwischen erneut, vorallem da bereits seit Monaten die Hauptstadt des nominell päpstlichen Vasallenreiches Sizilien unter Belagerung stand. Aufgrund der besseren Möglichkeiten zur Administration hatten die Normannen ihre Hauptstadt nämlich von Palermo auf Sizilien nach Neapel in Unteritalien verlegt, wurden von dem Römern deswegen jedoch nun empfindlich bedrängt.
Schließlich fand das Konzil ohne römische Deputanten statt, was jedoch an seinem Aufgang nicht viel änderte. Der Papst und Heinrich stritten sich noch immer um diverse Herrschaftsrechte, bei denen die deutschen Klerikalen eindeutig auf des Kaisers Seite standen, dank dieser Grabenkämpfe - sowie der englischen und fränkischen Feindschaft - konnte kein wirklicher Entschluss gefasst werden, wie man nun gegen das römische Reich oder auch die Muslime in Südspanien vorgehen sollte. Nur einige wenige theologische Fragen konnten geklärt werden, die politischen Ziele wurden verfehlt. (Sizilien ist in meinem Save nicht exkommuniziert, deswegen wird dies nicht als Tatsache angesehen)

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Andronikos verfolgte wenige Wochen nach dem Abzug der Belagerer von Antiocheia die Ägypter weiter bis vor die Mauern von Tortosa. Dort stellte er zwei Armeen, zahlenmäßig stark aber mit lediglich schlechten Truppen ausgestattet und alles in allem hielt man Rom noch immer für besser gestellt. Trotzdem wollten es die wendigen Araber und Ägypter dem römischen Heer nicht leichtmachen, an einem Nahkampf mit den schweren Scoutatoi würde man allerdings kaum vorbeikommen, da auch von den Bogenschützen und Sperwerfern her Rom mehr zu bieten hatte, während die Ägypter viele schwache Speermilizregimenter mitführten.

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Die römischen Truppen hatten zwar zu Beginn der Schlacht den Höhenvorteil, dafür allerdings auch die notwendige Pflicht, den Feind bis zum Abend zu schlagen. Andernfalls würde man sich schmählich zurückziehen müssen, ständig von berittenen Feindtruppen mit Speeren verfolgt.
Noch vor den Scoutatoi hatten die türkischen Speerwerer Platz genommen, um den Feind bei einem Angriff auf den Steilhang würdig in Empfang zu nehmen, in der letzten Reihe standen die Bogenschützen Roms mit vollen Köchern und Brandpfeilen bereit, den Feind stark zu schwächen. An den Flanken hatten die berittenen Truppen sich formiert und im Zentrum der Schlacht befand sich Andronikos' Leibwache und er selbst.

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Trotz der römischen Wiedergewinnung Kleinasiens hatte man den dort ansässigen seldschuktürkischen Stämmen ein Bleiberecht eingeräumt, im Gegenzug leisteten jene dem Kaiser und seiner Armee Waffenhilfe als Bogenschützen und Speerkämpfer. Die Ägypter besaßen nicht die türkische Bogenschützentradition, lediglich einige Regimenter Nubier und Bauern waren mit diesen Waffen bestückt, doch ihre Reichweite unterlag gegen die römischen Fernkämpfer, welche diese Truppen mühelos niederschossen, ohne von ihnen bedroht worden zu sein.
Nach der Ausschaltung der Nubier richteten die römischen Schützen ihre Waffen auf die Nahkämpfer des Feindes und fügten auch diesen schweren Schaden zu, doch schließlich gingen ihnen die Pfeile aus. Der Nahkampf würde alsbald beginnen!

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Als die römische Armee vollständig vorrückte, zog sich der Feind entsetzt zurück, gab das Schlachtfeld preis und versuchte offenbar, nach Tortosa zu entkommen! Offenbar hatten die Bogenschützen weit mehr, als die Hälfte der Feinde getötet, wahrlich hunderte lagen tod oder sterbend am Boden, von Wurfspießen und Pfeilen getroffen.
Andronikos befahl seinen Männern schließlich, den Feind zu verfolgen, um keine zu starken Feindkräfte mehr in Tortosa bezwingen zu müssen. Alsbald gab auch der standhafteste Feind unter den römischen Hufen nach, floh um sein Leben.

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Die Ausmaße des Sieges waren verheerend, weit über tausend Ägypter und Araber waren gefallen, nur wenige Römer hatte der Kampf zu seinen Opfern erkoren. Schon bald würden die Verluste mit weiteren Truppen aus Antioch ausgeglichen werden, während die römische Heermacht die Belagerung von Tortosa aufnahm, um die ägyptische Herrschaft in Syrien entgültig zu zerschlagen.
Mit den Türken hatte Iohannis aufgrund der Vielzahl seiner Feinde Frieden geschlossen, was ihm die Armee unter Andronikos für diesen Feldzug freigestellt hatte. Zwischen Rom und dem rest der ägyptischen Gebiete lagen die Reste der Kreuzfahrerstaaten, Damaskus und Jerusalem wurden noch von ihnen gehalten, Edessa hatten die Türken erobert, während Antiocheia an Rom fiel. Dieser Prellbock gegen den Feind war dem vorsichtigen Iohannis gerade Recht, sein reich litt schwer unter der finanziellen Belastung und den hohen Steuern, er wollte die Armee daher nicht weiter strapazieren, als es unbedingt nötign war...