[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Angriff in den Anden! - Kapitel 10

Beitragvon Claus E. Witz » 21. Oktober 2012 22:00

Der Entsatz scheitert
(Juli 1939)

Am 6. Juli 1939 um 9 Uhr begann die Schlacht um Trujillo mit Zerrüttungsangriffen des 1., 2. und 3. Stuka-Geschwaders auf die US-Streitkräfte. Das neu aufgestellte, sich noch organisierende 4. Geschwader behielten wir in Reserve.

Um 11 Uhr begann der Generalangriff der argentinischen Armee mit neun Divisionen unter Feldmarschall Justo. Während II. und IV. Korps sowie das Armeeoberkommando vorwärts marschierten, unterstützten das I. Armeekorps und die 1. Milizdivision das Vorgehen mit Artilleriefeuer.

Aber der Feind war gut ausgerüstet. Die 4. US-Armee unter dem Kommando des mäßig begabten, aber erfahrenen US-Generals Somervell setzte sich aus fünf modernen US-Infanteriedivisionen (1939) zusammen, die mit einem Flak-, zwei Panzerabwehr- und zwei Panzerregimentern ergänzt wurden. Zusätzlich wurde die 4. US-Armee von der Schiffsartillerie der vor der Küste kreuzenden US-Flotte gedeckt.

Bild
Bild 47: Die Schlacht um Trujillo (01.07.1939)

Der Angriff unserer tapferen Soldaten wurde kraftvoll vorgetragen, wussten wir doch, dass es galt, ein ganzes Korps zu entsetzen. Der Kampf war zunächst ausgeglichen, konnten wir doch unsere Artillerie einsetzen. Doch als die Nacht hereinbrach, bekamen die US-Amerikaner die Oberhand.

Um 9 Uhr am nächsten Morgen, nach 20 Stunden Kampf, war es entschieden. Die argentinischen Verbände mussten sich in ihre Ausgangsstellungen zurückziehen. Die Verluste waren schrecklich. Wir verloren fast zehn Prozent unserer Sollstärke. Am schlimmsten traf es das I. Armeekorps mit fast 20 Prozent Verlusten bei der 1. und 2. Infanteriedivision. Fast 8.100 Mann blieben auf dem blutigen Schlachtfeld zurück. Das war fast die Gesamtstärke einer ganzen Division. Der Gegner schien kaum Verluste davon getragen zu haben.

Als uns die Meldung der Niederlage erreichte, wurde es still im Sitzungssaal. Man hätte eine Nadel niederfallen hören können. Keiner wagte das Wort zu ergreifen. Wir mussten uns der bitteren Wahrheit fügen, dass das V. Armeekorps nicht mehr zu retten sein würde, wenn nicht ein Wunder geschah. Nach einer Weile ergriff Präsident Ortiz mit fester Stimme das Wort und befahl, General Sarobe mit einem Flugzeug aus dem brennenden Quito zu holen, solange es noch ging. Ich war erleichtert, dass mein alter Freund sich retten konnte, empfand aber auch Scham, dass der General seine Truppe im Stich lassen sollte. Der mäßig talentierte Generalleutnant Batista Molina übernahm dafür das Kommando in Quito. Bei der eingeschlossenen Truppe war die Moral auf dem Tiefstand und konnte kaum mit Durchhalteparolen aufgemuntert werden.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

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Angriff in den Anden! - Kapitel 10

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Oktober 2012 21:53

Der US-Brückenkopf in Antofagasta
(Juli 1939)

Der nächste Donnerschlag gegen uns erfolgte am 8. Juli. Ein gemischtes US-amerikanisches Korps versuchte an den Stränden in der Provinz Antofagasta zu landen. Die US-amerikanischen Landungsboote brachten die 32. und 45. US-Division mit einer Panzerabwehrbrigade und die 1. Panzerdivision an Land. Der Strand wurde nur von der weit auseinander gezogenen, nach der Vernichtung in Quito neu aufgestellten 6. Sicherungsdivision kontrolliert. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Küstenschutz überwunden wurde. Und tatsächlich, nach nur drei Stunden verzweifeltem Kampf war die 6. Sicherungsdivision erneut zerschlagen.

Bild
Bild 48: Invasion in Antofagasta (08.07.1939)

Jetzt mussten wir schnell handeln, um mit unseren Hauptstreitkräften in Lima nicht von der Route zur Hauptstadt abgeschnitten zu werden. Die eigentlich zur Verteidigung von Buenos Aires gedachten Milizen wurden am 10. Juli umdirigiert. Wir bildeten das IV. Milizkorps in La Paz unter dem Kommando von Generalleutnant Martinez. Zur Verteidigung sollte noch das II. Milizkorps mit der 2. Milizdivision dazustoßen. Außerdem wurde die 4. Sicherungsdivision innerhalb einer Woche, mit Zügen kommend, erwartet.

Die Südprovinzen sollten in Santiago verteidigt werden. Hier stand das neu gebildete V. Milizkorps unter dem Kommando von Generalleutnant Mosconi mit der 4. und 5. Milizdivision. Die 3. Sicherungsdivision war bereits in Santiago stationiert. Hinzu kamen die umstationierten drei Stukageschwader, die eigentlich die Landungsschiffe hätten bombardieren sollen. Aber wieder einmal war die Reichweite unserer Flieger zu gering.

Die nördliche Pazifikküste in der Provinz Arequipa, die von der 5. Sicherungsdivision gehalten wurde, sollte um die 7. Gebirgsjägerdivision sowie die 1. Milizdivision verstärkt werden. – Es war nicht viel, was wir aufbieten konnten. Wir konnten den Feind damit nur hinhalten, um unsere Truppen aus der drohenden tödlichen Umklammerung zu retten.

Bild
Bild 49: US-Brückenkopf Antofagasta (11.07.1939)

Die amerikanischen Landungsstreitkräfte verloren keine Zeit. Bereits am 13. Juli erneuerten die 32. und 45. US-Division ihren Angriff in Richtung Norden und stießen auf den nur schwachen Widerstand der 5. Sicherungsdivision in Arequipa, unserer in diesem Moment schwächsten Verteidigungsposition. Das US-Korps wollte nicht in die Falle gehen, die Feldmarschall Just gestellt hatte: Wären die Amerikaner ins Landesinnere gestoßen, hätten wir Ihnen den Rückweg verlegt und vom Nachschub abgetrennt. Der US-amerikanische Generalstab hatte dazu gelernt und hielt sich an die Küstenprovinzen, wo die übermächtige US-Flotte den Rücken frei hielt.

Der Angriff wurde von dem bisher unbekannten, aber besonders befähigten US-Kommandeur Generalleutnant Patton geführt. Der Kampf endete für uns, trotz des feindlichen Nachtangriffs bei Regen auf ausgebaute Stellungen im Gebirge, mit einer Niederlage nach weniger als 12 Stunden. Die Garnison, deren Stellungen auf die Küstenlinie ausgerichtet waren, wurde bei ihrem verzweifelten Abwehrkampf völlig vernichtet. Wir wurden in Buenos Aires nervös, als wir daran dachten, was noch auf uns zukommen konnte.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

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Angriff in den Anden! - Kapitel 10

Beitragvon Claus E. Witz » 24. Oktober 2012 08:15

Ausbruchversuch in den Amazonasdschungel
(Juli 1939)

Um unsere Front an der Atlantikküste zu verstärken, wurde die frisch ausgebildete 5. Gebirgsjägerdivision zusammen mit einem Pionierregiment in der Provinz Porto Alegre beordert. Das so neu gebildete III. Gebirgsjägerkorps stand unter dem Kommando des bewährten Generalleutnants Ibarra und hatte die Aufgabe, den Rücken des US-Korps zu bedrohen.

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Bild 50: Die Lage an der Atlantikfront (16.07.1939)

Ibarra machte seinen Einfluss geltend und ließ als Führer der Kommando- und Gebirgstruppen den Kommandeur des IV. Gebirgsjägerkorps durch Generalmajor Florit ersetzen. Florit war ein begabter Kommandospezialist und führte in der Vergangenheit ein Regiment unter Ibarras Kommando.

Auch beim V. Armeekorps gab es erneut einen Führungswechsel. Da die Truppe meuterte und sich nicht in Gefangenschaft begeben wollte, entschoss sich der Generalstab, die letzte Hilfe, die es anbieten konnte, zu genehmigen. In dieser schweren Stunde meldete sich Generalleutnant Guido y Lavalle freiwillig für den Einsatz.

Er kam mit einer der letzten Maschinen auf dem Flugplatz von Quito an, der nur noch von einer Nachhut verteidigt wurde. Das V. Armeekorps hatte sich bereits in den Dschungel von Tigre an der Grenze zu Kolumbien geflüchtet. Auf abenteuerliche Weise gelangte er am 16. Juli schließlich in das Hauptquartier des Korps.

Er ging mit voller Tatendrang und Umsicht zu Werk und versuchte zu retten, was noch zu retten war. Zunächst befahl er den Einheiten sich im Dschungel gut versteckt einzugraben. Dann ließ Lavalle den in der Stadt zurückgelassenen Nachschub nachholen und an die Truppe ausgeben, um schneller einen hohen Organisationsgrad zu erreichen.

Generalleutnant Lavalle war ein Pionierexperte, der es wagen wollte, Dschungel und Flüssen zum Trotz, durch die Provinzen Iquitos und Pucallapa marschierend die Freiheit wieder zu erlangen. Vorher mussten noch ein US-Hauptquartier und eine Kavalleriedivision verjagt werden. Das war eine Gewaltaufgabe, die nur mit großem Glück gelingen konnte.

Über dem ganzen Gebiet ging heftiger tropischer Regen nieder und Regenstürme verzögerten den Angriffstermin immer weiter. Erst am 23. Juli hielt der Regen auf. Dann begann der Angriff in den Morgenstunden des darauffolgenden Tages.

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Bild 51: Durchbruchversuch in Iquitos (24.07.1939)

Der Schock war groß, als klar wurde, dass das V. Armeekorps es nicht mehr mit nur einer Kavalleriedivision und einem Hauptquartier zu tun hatte. Unbemerkt von uns schleusten die Amerikaner die 2., 8. und 27. US-Division, geführt von dem fähigen General de Witt in den Dschungel von Iquitos. Die Chancen standen schlecht für uns. Nach sechs Stunden blutigen Ringens waren der Kampf und alle Hoffnung endgültig verloren.

Aus unerfindlichen Gründen rückte die US-amerikanische Armee nicht in Quito ein, sondern begnügte sich damit, die Infrastruktur unablässig zu bombardieren. So verlängerte sich die Gnadenfrist für das V. Armeekorps. Vielleicht gab es ja doch noch eine Chance zu entkommen.
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Beitragvon Claus E. Witz » 25. Oktober 2012 07:59

Die US-Streitkräfte in Südamerika
(August 1939)

Das 1. Jagdgeschwader, das wir aus dem Bombenhagel zurückgezogen hatten, war auf die neuen Abfangjäger (III) des Typs FMA I.Ae-22DL umgerüstet worden. Deshalb konnten wir am 3. August den Verband unter Generalleutnant Parodi in Lima zur Erhaltung der Luftherrschaft über dem Bundesstaat Peru dislozieren.

Bild
Bild 52: US-amerikanisch besetzte Gebiete (03.08.1939)

Am selben Tag verloren wir an die Amerikaner die Provinz Campinas an der brasilianischen Front mit seinem kriegswichtigen Fabrikkomplex. Aus diesem Anlass bat Präsident Ortiz um eine nachrichtendienstliche Beurteilung der US-amerikanischen Streitkräfte, sowie die Absichten des Feindes.

Geheimdienstminister Jorge de la Torre berichtete daraufhin vor dem Kriegskabinett, dass sich die feindlichen Streitkräfte an den drei Fronten wie folgt gliederten:

1) Brasilien-Front
1 Infanteriekorps mit 3 Infanteriedivisionen (1. ID, ? ID, ? ID)

2) Chile-Front
1 gemischtes Korps (Generalleutnant Patton) mit 1 Panzerdivision 1. PD) , 2 Infanteriedivisionen (32. ID, 45. ID)

3) Ecuador-Front
a) Iquitos
1 Infanteriekorps (General de Witt) mit 3 Infanteriedivisionen (2. ID, 8. ID, 27. ID)
b) Trujillo
1 verstärktes Infanteriekorps (Feldmarschall Stillwell, General Somervell) mit 1 Hauptquartier (4. A-HQ), 2 Infanteriedivisionen, 1 Kavalleriedivision (mot.) (1. KD)
c) Guayaquil
1 Infanteriekorps (?) mit 1 Hauptquartier (3. A-HQ), 2 Infanteriedivisionen (6. ID, 24. ID)

Insgesamt waren bisher über 160.000 Mann in 17 US-Divisionen samt angegliederter Brigaden in Südamerika angelandet worden. Alle Truppen waren mit dem modernsten ausgerüstet, was es gab. Eine ernüchternde Bilanz für uns.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 10

Beitragvon Claus E. Witz » 25. Oktober 2012 21:19

All unsere Hoffnung
(August 1939)

Der 8. August brachte uns neue Verstärkungen an der Atlantikfront. Wir stellten das VI. Armeekorps mit der 14. Infanteriedivision und einer angegliederten Pionierbrigade unter dem Kommando von Generalmajor Rodriguez auf. Die neue Einheit wurde zusammen mit dem 5. Gebirgsjägerkorps unter Generalleutnant Ibarra zur Deckung Porto Alegres eingesetzt.

Unsere Aufklärung meldete, dass eine nordamerikanische Division auf dem Weg in die Ebene von Concordia war. Dem US-Korps an der Atlantikfront wollten wir den Nachschub abschneiden, sobald die neu aufgestellte Division genügend Organisation entwickelt hatte. Deshalb zerrüttete das 4. Stuka-Geschwader unablässig die 1. US-Division mit Luftangriffen, um ein Eingreifen gegen unser geplantes Manöver zu verhindern.

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Bild 53: Die 14. Infanteriedivision in Porto Alegre (08.08.1939)

An der Pazifikfront sah es zum gleichen Zeitpunkt nicht gut aus. Wir konnten gar nicht alle Aufgaben gleichzeitig bewältigen, denen wir uns stellen mussten. Der Generalstab entschloss sich, zunächst den nordamerikanischen Brückenkopf in Antofagasta einzudrücken. Konnten hier die feindlichen Panzer die Anden überwinden, waren sie nicht mehr auf ihrem Weg nach Buenos Aires aufzuhalten.

Der Operationsplan „Jaguar“ von Feldmarschall Justo sah vor, dass die bereits in Arequipa angekommene 7. Gebirgsjägerdivision durch das I. Armeekorps unter Ramirez, sowie das Armeehauptquartier verstärkt werden sollte. Die Einheiten konnten bis zum 25. August dort eintreffen. In der Zwischenzeit bombardierten drei Stuka-Geschwader unablässig das gemischte US-Korps in Antofagasta und verhinderten so die Reorganisation der Einheit nach ihrer Landung in Chile.

Bild
Bild 54: Pläne für den Angriff auf Antofagasta (08.08.1939)

Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wollte Justo von drei Seiten den Brückenkopf sprengen: Zwei Milizdivisionen sollten den Angriff von Santiago vom Süden her unterstützen, drei weitere Milizen standen nordöstlich in La Paz bereit.

Im Nordwesten war es nicht gut um unsere Positionen bestellt. Zwar wurde das abgeschnittene V. Armeekorps noch nicht weiter bedrängt, es konnte sich aber aus eigener Kraft nicht befreien. Ich schilderte bereits, dass die Operation an der Südwestfront den Vorrang bekam. So konnten unsere Bemühungen zum Entsatz nur bescheiden sein.

Wir wollten in Lima lediglich die 1. Milizdivision die Stellung halten lassen, während das II. Armeekorps unter Generalleutnant Velez in die Dschungelprovinz Pucallpa marschieren sollte. Die Marschbedingungen waren sehr hart und wir erwarteten, dass das Korps erst Anfang September dort sein würde, um dann den Ausfall des V. Korps nach Iquitos zu unterstützen.

Bild
Bild 55: Der Operationsplan für die Nordwestfront (09.08.1939)

Luftstreitkräfte konnten wir nicht einsetzen, da die Reichweite viel zu gering war. Unsere Marinebomber konnten lediglich ein paar Eskorten und Konvois attackieren. Unser Jagdgeschwader blieb zur Vorsicht am Boden und sollte nur eingreifen, wenn Quito fallen würde und die amerikanischen Bomber dort hin stationiert werden würden.

Für den Fall, dass unser neuralgischer Punkt Lima fallen würde, so hofften wir von Pucallpa und Arequipa einen Gegenstoß führen zu können. – Das war mehr eine Hoffnung, als dass wir mit einem Erfolg rechnen konnten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 10

Beitragvon Claus E. Witz » 27. Oktober 2012 12:35

Die Auflösung des V. Korps
(August 1939)

Mitte August spitzte sich die Situation um Quito weiter zu. Das US Korps in Guayaquil, so meldeten unsere Spähtrupps, die durch die verlassene und durch den Bombenterror zerstörte Provinz Quito streiften, befand sich auf dem Vormarsch auf die Stadt. Unser V. Armeekorps, das immer noch seine Stellungen im Dschungel von Tigre hielt, sah sich nun unmittelbar von einer Einkesselung bedroht. Es war nicht abzusehen, wann die US-Truppen in Quito einmarschieren würden, aber ob der Entsatz über Pucallpa und einem Angriff auf Iquitos Anfang September rechtzeitig kommen würde, war sehr fraglich.

Generalleutnant Guido y Lavalle, Kommandeur des eingeschlossenen V. Armeekorps funkte uns eine außergewöhnliche Botschaft in dieser verzweifelten Lage. Er erbat sich vom Oberkommando freie Hand, falls es zum Äußersten kommen sollte. Sein Plan war, noch im August einen Ausfall auch ohne Hilfe von außen zu wagen, um vielleicht doch noch den Ring bei Iquitos zu sprengen. Sollte dieser Versuch scheitern, wollte er das Korps bestehend aus drei Divisionen und zwei Artillerieregimentern auflösen. Die Soldaten sollten versuchen, mit Gewaltmärschen ohne ihr Kriegsgerät durch die feindlichen Linien zu sickern und wieder Anschluss an die Hauptstreitkräfte zu bekommen. So sollten wenigstens die Männer gerettet werden, um schnellstmöglich wieder neue Divisionen aufbauen zu können.

Dieser Plan versetzte den Generalstab in helle Aufregung. Präsident Ortiz war außer sich vor Wut. Dies aber weniger über diesen unglaublichen Plan, als über die verzweifelte Lage an der Nordfront. Ich war erleichtert, und mit mir alle militärischen Berater, als Präsident Ortiz seine Zustimmung gab und Lavalle freie Hand erhielt. Die einzige Bedingung, die er stellte, war, dass noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren seien, um doch noch das Unmögliche zu erreichen und Iquitos mit dem V. Armeekorps zu nehmen.

Lavalle befahl am 20. August, nochmals in wagemutiger Weise, einen Lastwagenkonvoi zusammenzustellen, der den Nachschub aus dem Hafengelände von Quito zur Truppe bringen sollte. Die Versorgung konnte mit dieser grandiosen Leistung auf 95 Prozent gesteigert werden. Nun wollte man nur noch abwarten, bis der Organisationsgrad seiner 9. und 10. Infanteriedivision wie die 11. auf volle Leistungsfähigkeit gebracht worden wäre. Dann wollte Lavalle zuschlagen.

Um 12 Uhr am 22. August rollten die ersten Artilleriesalven des V. Armeekorps über der unsichtbaren Dschungelfront. Fast einen Monat nach dem ersten Versuch wagten die Divisionen einen neuen Angriff auf die US-Truppen unter General de Witt.

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Bild 56: Zweiter Durchbruchversuch bei Iquitos (22.08.1939)

Die US-Amerikaner behaupteten sich in gut ausgebauten und getarnten Holzbunkern im Dickicht und ein Fortkommen der Angriffsspitzen ging sehr schleppend voran. Unterstützung erhielten die Nordamerikaner durch schwere Waffen und gepanzerte Einheiten.

Fast schien es, dass General de Witt diesen Angriff erwartet hatte. Kaum hatte das V. Armeekorps seine Stellungen verlassen, um zum Angriff überzugehen, schlug den Truppen unter Lavalle um 14 Uhr ein hart geführter Gegenangriff entgegen. Sofort verlor die 9. Infanteriedivision so viel an Organisation, dass diese in chaotischer Weise zurück ging. Eine Stunde später wankte auch die 11. Division, da ihre linke Flanke nun ungedeckt war und keine Reserven zur Verfügung standen. Bereits nach drei Stunden, um 17 Uhr, war die Schlacht verloren und das V. Armeekorps hatte 2.100 Mann Verluste hinzunehmen. Nur noch die 10. Infanteriedivision war bedingt einsatzfähig. Die US-Amerikaner schienen dagegen keinen hohen Blutzoll bezahlt zu haben.

Zwei Tage später begann Generalleutnant Guido y Lavalle mit der Auflösung des Korps, zunächst wurden die Soldaten der 9. Infanteriedivision durch versteckte Pfade nach Südwesten geschickt. Dann folgten die 10. und 11. Infanteriedivision, insgesamt 32.000 Mann. Das II. Armeekorps brach darauf hin seine Marschbewegung in den Dschungel von Pucallpa ab und ging wieder in die Verteidigung von Lima über.

So schmerzlich die Auflösung des V. Armeekorps für uns war, der Erhalt der Wehrkraft und die Neuaufstellung der Divisionen längs der Heimatfront war wichtiger, als auf verlorenem Posten weiter zu kämpfen.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 11

Beitragvon Claus E. Witz » 31. Oktober 2012 01:55

Die Infanterieforschung
(August 1939)

Präsident Ortiz kündigte eine umfassende Untersuchung zu den vielen Niederlagen in den letzten Monaten an. Auch meinen Arbeitsbereich betrafen diese Nachforschungen. Wirtschaftlich waren wir gut aufgestellt. Versorgungsgüter und Rohstoffe aller Art standen uns in großen Mengen zur Verfügung und die Forschung war voll und ganz auf die Stärkung der Schlagkraft der Landstreitkräfte ausgerichtet

Bild
Bild 57: Stand der Infanterieforschung (25.08.1939)

Die Erforschung der „Einfachen Infanteriedivision“ war zu 85 Prozent abgeschlossen. Es fehlte nur noch die Spezialisten-Unterstützungsübung, dann war der neue Einheitstyp für die Produktion freigegeben. Mit der neuen Ausrüstung durch die Fabrica Militar de Pólvo konnten auch die Sicherungsdivisionen auf den Stand von 1939 umgerüstet werden.

Unterstützend zu diesem Forschungsauftrag arbeiteten Forscherteams um Manuel Savio und Francisco Valez an der „Patt-Doktrin“ und der „Mobilen Verteidigungsdoktrin“. Bei Erfolg würden die Produktionskosten erheblich sinken und der Organisationsgrad sowie die Moral gestärkt werden.

Bis Ende des Jahres war mit dem Abschluss der Forschungsarbeiten zu rechnen. Trotzdem musste das Rüstungsministerium unter meiner Leitung sofort mit der Aufstellung neuer Infanteriedivisionen beginnen, um Ende Oktober das V. Korps neu aufgestellt zu haben.

Präsident Ortiz dankte mir für meine Arbeit und lud meine Frau und mich erstmals zu sich zu einem mehr oder weniger privaten Abendessen ein. Bei diesem schönen Abend in einer Villa nahe Buenos Aires erfuhr ich von den Vorgängen in Europa und den wagen Hoffnungen, die Ortiz damit verband: Am 24. August hatten das Deutsche Reich und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt geschlossen, wohl in der Absicht, Polen in die Knie und Frankreich und Großbritannien zum Stillhalten zu zwingen. Ortiz stellte mir die Frage, ob sich nicht hieraus eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Argentinien und dem Deutschen Reich als wünschenswert erweisen sollten. Der Präsident war enttäuscht, als ich erwiderte, dass das Deutsche Reich in Europa genug gebunden sei und sicherlich nicht bereit sein würde, in Argentinien zu intervenieren und mit den USA einen dritten mächtigen Gegner herauszufordern.

Ortiz sprach nach meiner Einschätzung kein weiteres Wort mehr mit mir an diesem Abend, sondern wand sich gespielt heiter den anderen Gästen zu. Ich nahm an diesem Abend mit, dass ich alle Vorbereitungen für meine Frau treffen musste, damit ihr im Falle eines Falles nichts zustoßen würde. Fast schien es mir, dass Präsident Ortiz nicht mehr an einen Sieg glaubte. Anmerken ließ er sich aber in den weiteren Monaten nichts.
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Angriff in den Anden! - Exkurs: Weißbuch September 1939

Beitragvon Claus E. Witz » 31. Oktober 2012 02:05

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. September 1939)

22 Divisionen, 6 Geschwader, 1 Kriegsschiff (225.240 Mann, 587 Flugzeuge)

HEER (224.740 Mann, 587 Flugzeuge)

NORDWESTFRONT

Hauptarmee (FM Justo, 157.480 Mann, 499 Flugzeuge)

Arequipa

Armeeoberkommando (FM Justo (F1, E14))
- Armeehauptquartier (HQ(36) + Fla (S100, E31, O38/49))

I. Armeekorps (Glt Ramirez (PK, F3, E44)
- 1. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E2, O34/49))
- 2. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E2, O34/49))
- 3. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E3, O34/49))

IV. Gebirgsjägerkorps (Gmj Florit (KO, F3, E65))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(36) + Pio (S100, E4, O59/59))

Lima

II. Armeekorps (Glt Velez (LG, AG, F2, E6)
- 4. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E1, O48/49))
- 12. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E1, O48/49))
- 13. Infanteriedivision (Inf(36) + Art (S100, E1, O48/49))

I. Milizkorps (Glt Vaccarezza (DD, F1, E96)
- 1. Milizdivision (Mil(36) (S100, E5, O35/35))

III. Fliegerkorps (Jäger) (Glt Parodi (FZ, F1, E58))
- 1. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E1, O35/35))

La Paz

II. Milizkorps (Gmj Marquez (DD, F2, E16)
- 2. Milizdivision (Mil(36) (S100, E1, O49/49))

IV. Milizkorps (Glt Martinez (LG, F1, E0)
- 6. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O49/49))
- 7. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O49/49))

Garnison La Paz (Glt Dellepian (DD, AG, F1, E8))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(18) + Pol (S100, E1, O52/52))

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F3, E42))
- 3. Sturzkampfgeschwader (Stuka(I) (S100, E43, O22/39))

Santiago

V. Milizkorps (Glt Mosconi (DD, F0, E0)
- 4. Milizdivision (Mil(36) + Pak (S100, E0, O46/49))
- 5. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O49/49))

Garnison Santiago (Gmj Rivarola (DD, F0, E0))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(18) + Pol (S100, E0, O52/52))

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F3, E62))
- 1. Sturzkampfgeschwader (Stuka(I) (S100, E100, O39/39))
- 2. Sturzkampfgeschwader (Stuka(I) (S99, E100, O20/39))

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassi (AU, AG, F3, E1))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo(I) (S100, E42, O28/29))


BRASILIEN-FRONT

Befehlshaber der Truppen an der Atlantikküste (Glt Rodriguez, 67.260 Mann, 88 Flugzeuge)

Porto Alegre

VI. Armeekorps (Glt Rodriguez (F2, E8)
- 14. Infanteriedivision (Inf(36) + Pio (S100, E0, O49/49))

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F3, E36))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(36) + Pio (S100, E0, O59/59))

IV. Fliegerkorps (Stuka) Reserve (Glt del Riva (F2, E72))
- 4. Sturzkampfgeschwader (Stuka(I) (S88, E11, O38/39))

Montevideo

Garnison Montevideo (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(18) +Pol (S100, E0, O52/52))

Asunción

III. Milizkorps (Gmj Molina Gomez (F2, E0))
- 3. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O49/49))

Garnison Asunción (Glt Leiva (LG, AG, F1, E0))
- 2. Sicherungsdivision (Gar(18) + Pol (S100, E0, O52/52))

Buenos Aires

Garnison Buenos Aires (Glt Urdapilleta (FK, F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(18) + Pio (S100, E0, O49/49))


KRIEGSMARINE (500 Mann)

Hochseeflotte (VAdm Pedemonte (F2, E0))
- Schwerer Kreuzer „Independencia“ (CA(I) (S100, E0, O29/29))


Truppen in Aufstellung:

Pakregiment 2 (4. Oktober 1939)
9. Infanteriedivision (8. Oktober)
10. Infantriedivision (29. Oktober)
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 7. November 2012 21:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 11

Beitragvon Claus E. Witz » 5. November 2012 01:01

Der "Jaguar" setzt zum Sprung an
(August bis September 1939)

Während dieser dramatischen Entwicklung an der Nordwestfront zogen wir unsere Truppen um Antofagasta für die Operation „Jaguar“ zusammen. Nicht weniger als zehn für den Angriff bestimmte Divisionen hatten wir versammelt. Allerdings waren fünf davon schlecht ausgerüstete Milizdivisionen. Trotzdem erhofften wir uns einen Vorteil aus drei Angriffsrichtungen zu ziehen, die in einen schlecht zu verteidigenden Kessel in einer Wüstenprovinz stoßen sollten. Diesmal konnten wir zudem mit der Luftunterstützung von drei Stuka- und einem Marinebombergeschwader rechnen.

Der Feind unterhielt immer noch zwei Infanterie- und eine Panzerdivision an dieser Front, aber die Organisation der US-Einheiten war angeschlagen und der Feind wagte bisher keinen Ausfall aus seinem Brückenkopf.

Bild
Bild 58: Angriffsplan für Antofogasta (28.08.1939)

Wir wollten zunächst die Reorganisation des I. Armeekorps abwarten, die erst vor drei Tagen in Arequipa angekommen war. Da ereilte uns die nächste furchtbare Nachricht, dass ein weiteres US Korps mit wenigstens zwei Divisionen, darunter eine motorisierte Infanteriedivision, südlich von Santiago in der Küstenprovinz Puerto Montt gelandet war.

Nun war Eile geboten, denn unser Angriffsring konnte nun selbst von zwei Seiten einem Angriff zum Opfer fallen. Deshalb wurde die Versorgung des I. Armeekorps verstärkt, um die Reorganisation zu beschleunigen. Hinzu kam, dass die Wetterbedingungen alles andere als ideal waren. In der gesamten Region regnete es und in der Gebirgsprovinz La Paz lag sogar noch Schnee bis Ende August. Wir mussten uns die Frage gefallen lassen: Konnte unser Plan überhaupt gelingen?

Fernab in Europa wurde am 2. September 1939 der Zweite Weltkrieg entfesselt: Das Deutsche Reich erklärte Polen den Krieg. Zwei Tage später erklärten Frankreich, Großbritannien und weitere Alliierten wiederum Deutschland den Krieg. Wie ich schon Präsident Ortiz erklärte, glaubte ich nicht an einen Einfluss auf Südamerika. Die USA waren nicht bereit, sich auch in Europa in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickeln zu lassen. Ein Beitritt in die Achse hätte uns auch nicht gedient, da Deutschland uns keine Unterstützung hätte bieten können.

Ein erneutes Friedensangebot am 8. September an die USA wurde wiederum abgelehnt. Präsident Ortiz war sogar bereit, die Provinzen Quito und Tigre an die USA zu übergeben. Es half alles nichts. Wir mussten unser Schicksal annehmen.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

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Angriff in den Anden! - Kapitel 11

Beitragvon Claus E. Witz » 7. November 2012 01:37

Der US-Brückenkopf in Antofagasta
(September 1939)

Am 9. September begannen wir mit unseren Vorbereitungen für die Operation "Jaguar", dem Angriff auf Antofagasta. Das 1., 2. und 3. Stuka-Geschwader, sowie das 1. Marinebomber-Geschwader griffen den amerikanischen Brückenkopf an, um die US-Einheiten zu zerrütten. Das frisch eingetroffene 4. Stuka-Geschwader behielten wir in Reserve. Luftwaffengeneral Cassinelli, ein Mann der alten Garde, aber auch ein Aufklärungsspezialist mit guten Fähigkeiten für diese Aufgabe, ließ zwei Angriffe pro Tag fliegen. Es dauerte nur wenige Tage und die Organisation der 1. US-Panzerdivision viel rapide ab. Schwieriger war es, die beiden gut eingegrabenen Infanteriedivisionen zu treffen.

Bild
Bild 59: Luftangriffe auf Antofogasta (11.09.1939)

Feldmarschall Justo setzte den Angriffstermin auf Antofagasta auf den 14. September 12 Uhr. Alle Truppen lagen in ihren Bereitschaftsräumen und warteten auf den Befehl zum Losschlagen. Für diesen Angriff war an alle beteiligten Truppen der Nachschub erhöht. Das war eine kostspielige Sache, aber Justo musste das Risiko eines Fehlschlages minimieren.

Die Luftwaffe hatte inzwischen die Zerrüttung auf den südlicheren Brückenkopf fortgesetzt und konnte dabei die 36. US-Infanteriedivision, die 2. US-Panzerdivision – ausgestattet mit Panzern des Typs T4E1 – und die 35. US-Infanteriedivision (mot.) identifizieren. Das Korps stand unter dem Befehl von Generalleutnant Lucas, einem Festungsspezialisten. Der Generalstab hoffte mit dieser Maßnahme, das US Korps in Puerto Montt so lange festnageln zu können, bis die Schlacht in Antofagasta erfolgreich verlaufen war.

Als der Angriff begann, erlebten Feldmarschall Justo und wir in Buenos Aires eine Überraschung. Der nordamerikanische Brückenkopf in Antofagasta war um die 6. und 24. US-Infanteriedivision verstärkt worden, so dass uns insgesamt vier Infanteriedivisionen (´39) mit neuester Ausrüstung sowie die 1. US-Panzerdivision unter dem wohl fähigsten US-General – Patton – gegenüberstanden.

Feldmarschall Justo unterstanden für diesen Angriff lediglich drei Infanteriedivisionen (´36), die 7. Gebirgsjägerdivision, das Armeehauptquartier sowie fünf Milizdivisionen. Justo konnte für sich den Vorteil verbuchen, dass der koordinierte Angriff von drei Seiten geführt wurde und dass der Feind keine Rückzugsmöglichkeiten besaß.

Bild
Bild 60: Schlacht um Antofogasta (14.09.1939)

Die Schlacht dauerte den ganzen Tag, ohne dass ein Durchbruch gelang. Zu gut waren die US-Truppen eingegraben. Als die Abenddämmerung einsetzte, befahl der Generalstab, die Luftangriffe auf Antofagasta bei Tag und Nacht wieder aufzunehmen. Luftwaffengeneral Fabri, ein Panzerjägerspezialist, ging bei dieser Aufgabe sehr engagiert vor. Es gelang ihm, mit nur zwei Angriffen, die Organisation der US-Amerikaner so zu zerrütten, dass unsere Bodentruppen die Nacht durchhielten.

Bild
Bild 61: Bombardierung der US-Truppen (15.09.1939)

Bei Morgengrauen griffen die tapferen Argentinier wieder von den Bergen herabkommend aus allen Richtungen an. Patton verlor mehr und mehr an Boden und seine Truppen klammerten sich zuletzt an die Landungsstrände. Doch um 15 Uhr war das Schicksal der US-Amerikaner besiegelt und die Schlacht war für Patton verloren. Alle fünf Divisionen waren aufgerieben worden. Über 45.000 US-Amerikaner gingen in Gefangenschaft. Unsere Verluste beliefen sich auf über 4.000 Tote und Vermisste.

Wir trugen bis dahin den größten Sieg in der argentinischen Geschichte davon. Die Menschen jubelten und tanzten auf den Straßen. Dennoch musste schnell die weitere Auffrischung und Umgruppierung der Divisionen und Geschwader erfolgen, um den Gefahren im Nordwesten, Südwesten und Nordosten begegnen zu können.
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Beitragvon Claus E. Witz » 7. November 2012 21:51

Neue Herausforderungen
(September 1939)

Am 23. September landeten zwei weitere US-Divisionen in der Provinz Wellington in Südchile. Unser Verteidigungsplan glich einem Schweizer Käse, so löchrig waren unsere Stellungen. Wir hatten eine Operation für den Nordosten geplant und das IV. Fliegerkorps mit dem 3. und 4. Stuka-Geschwader nach Porto Alegre beordert. Bis zum 27. September sollte die letzten Widerstandsnester beseitigt und Antofagasta wieder besetzt werden. Das Gros der Truppen zog indes Richtung Nordwestfront, um dort die feindliche Hauptstreitmacht aufzuhalten. Und jetzt hatten wir ein neues Problem, dem wir uns entgegenstellen mussten. Der Generalstab arbeitete an neuen Verteidigungsplänen, setzte aber dabei auf neue Divisionen, die erst im Oktober bereit stehen würden. So lange hofften wir, dass der Feind keinen Ausfall wagen würde.

Bild
Bild 62: Strategische Lage in Südamerika (23.09.1939)

An der Nordostfront am Atlantik starteten wir einen Entlastungsangriff in der Provinz Curitiba. Wir hatten keine große Hoffnung, dass wir die US-Truppen besiegen würden, erwarteten aber, dass der Störangriff ein Abbrechen der Truppenverschiebung ins Landesinnere bewirken könnte.

Bild
Bild 63: Entlastungsangriff auf Curitiba (25.09.1939)

Wir waren überrascht, dass Generalleutnant Ibarra mit der 5. Gebirgsjäger- und 14. Infanteriedivision elf Stunden durchhalten konnte, wenn auch mit Luftunterstützung. Unsere Verluste beliefen sich auf fast 2.000 Mann. Dennoch hatten wir einen kleinen Erfolg zu verbuchen und der Feind gab zunächst sein Vorhaben auf. So verschafften wir uns Luft, um auf Verstärkungen durch neu ausgehobene Truppen warten zu können.

Nach dem Gefecht verlegten wir das IV. Fliegerkorps (Stuka) zurück an die Pazifikküste, um den nächsten Schlag gegen die Invasoren vorzubereiten.

Am 27. September besetzte die 7. Gebirgsjägerdivision Antofagasta vollständig und marschierte in das neue Einsatzgebiet: Lima. Zur Deckung der Küstenprovinz ließ Feldmarschall Justo das II. Milizkorps zurück.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 10. November 2012 01:15

Verlegung der Hauptarmee in den Raum Puerto Montt
(Oktober1939)

Feldmarschall Justo hatte sich entschlossen, an der Nordwestfront defensiv zu agieren und dirigierte die bereits an die Nordfront entsandten Truppen nach Süden um. Da der Marsch auf den schlechten Gebirgsstraßen zu beschwerlich war und erst Mitte Dezember mit dem Erreichen der Ausgangsstellungen zu rechnen war, wagte er die strategische Verlegung von nicht weniger als sechs Divisionen. Die Korps sollten die Provinz Puerto Montt von drei Seiten umzingeln. Mitte Oktober konnten die Truppen in den Verfügungsräumen stehen und sich reorganisieren. Das war der kritischste Moment des Plans.

Bild
Bild 64: Strategische Verlegung in den Raum Puerto Montt (01.10.1939)

Deshalb sollten unsere vier Stuka-Geschwader den Feind lähmen und verhindern, dass er einen Ausfall wagte. Die Marinebomber suchten darüber hinaus den Horizont vor der chilenischen Küste nach Nachschubkonvois ab, um die Versorgungslage im feindlichen Brückenkopf angespannt zu halten.

Die Nordwestfront bei Lima wurde nun lediglich durch das II. Armeekorps und I. Milizkorps mit vier Divisionen durch den Verteidigungsspezialisten Generalleutnant Vaccarezza gehalten. Für den Luftraum stand dem kommandierenden General das 1. Jagdgeschwader zur Verfügung. Vaccarezza hatte die schwierige Aufgabe, unter allen Umständen Lima gegen eine zwei- bis dreifache Übermacht zu halten.

Während der Wartezeit bis zum nächsten Generalangriff erforschte die Fabrica Militar de Pólvoras endlich die „Einfache Infanteriedivision“ (1939), so dass wir mit der Modernisierung unserer neun Infanteriedivisionen – zwei waren in Aufstellung begriffen – beginnen konnten. Estaban de Luca erhielt den Zuschlag, als nächstes die „Einfache Gebirgsjägerdivision“ zu entwickeln.

Auch weltpolitisch gab es berichtenswertes: Ende September besiegte das Deutsche Reich Polen und annektierte den Westteil des Landes. Die Sowjetunion erhielt für sein Stillhalten die polnischen Ostprovinzen. Ich war stolz auf meine alte Heimat, wie schnell Polen besiegt wurde. Hätten wir nur die Panzerdivisionen, die Hitler zur Verfügung standen für unseren Brasilienfeldzug gehabt!

Nun, wir mussten mit dem auskommen, was unser Land Argentinien erforschen und produzieren konnte. Und das war wenig genug. Ich setzte all meine Kraft dafür ein, die Produktionszahlen hoch zu halten und gleichzeitig die Modernisierung der Truppe voran schreiten zu lassen. Mehr konnte ich nicht tun bis zum geplanten Angriffstermin Ende Oktober.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 10. November 2012 01:56

Ein neuer Stachel im Rücken
(Oktober 1939)

Bereits am 9. Oktober konnten wir das aus Quito durch den Dschungel geflüchtete V. Armeekorps wieder aufstellen. Der Generalstab unterstellte zunächst für die neue Aufgabe ein Panzerabwehrregiment der 9. Infanteriedivision (´36). Die neu geschaffene Einheit vollendete ihre Ausbildung in Santiago und bereitete sich auf den Angriff unter Generalmajor Farrell Plaul vor.

Als am 14. Oktober das V. Milizkorps in Stellung gehen sollte, wurde es sofort aus Puerto Aisén vertrieben. Die Einkesselung war damit gescheitert. Trotzdem waren wir frohen Mutes, da wir immer noch aus zwei Richtungen angreifen konnten und Luftunterstützung hatten.

Bild
Bild 65: Die Einschließung Puerto Montts (18.10.1939)

Wir warteten nur noch auf die Aufrüstung der Verbände zur „Einfachen Infanteriedivision“, die zur Hälfte abgeschlossen war. Dann sollte der Angriff beginnen.

Kurz vor Beginn des Angriffs auf Puerto Montt verunglückte Feldmarschall Justo mit dem Flugzeug in den Anden. Die Umstände wurden nie ganz geklärt, doch heute bin ich mir fast sicher, dass der US-amerikanische Geheimdienst OSS dahinter steckte, der eine Bombe in die Maschine geschmuggelt hatte. Mein Freund General Sarobe übernahm das Oberkommando und eilte zu seinem neuen Hauptquartier, um den Angriff weiter vorzubereiten. (Anm. des Verfassers: Feldmarschall Justo stand merkwürdigerweise nicht mehr zur Verfügung. Jetzt weiß ich, dass in HoI2 ein Enddatum für bestimmte Offiziere hinterlegt ist.)

Kurz vor Abschluss der Angriffvorbereitungen auf Puerto Montt – die Aufrüstung der Infanteriedivisionen war zu 80 Prozent abgeschlossen – landeten US-Truppen in Arequipa neu an. Generalleutnant Sutherland brachte die 34., 45. und die motorisierte 29. US-Infanteriedivision an Land. Bevor das US-Korps sich eingraben konnte, griff Generalleutnant Velez mit dem II. Armeekorps und der 1. Milizdivision von Lima im Norden her an, während die 2. Milizdivision von Antofagasta im Süden her vorstieß. Am 28. Oktober bei Morgengrauen und strömendem Regen gingen unsere Regimenter in der Gebirgsprovinz vor.

Bild
Bild 66: US-Landung in Arequipa (28.10.1939)

Der Kampf tobte den ganzen Tag und fast die ganze Nacht. Die Schlacht ging jedoch unter hohen Verlusten, über 4.100 Mann starben, verloren. Sofort führte Sutherland einen Gegenstoß nach Süden durch und vertrieb die 2. Milizdivision ins Landesinnere Richtung Sucre.

Alle unsere Infanteriedivisionen erhielten am selben Tag die neue Aufrüstung und ich bedauerte sehr, dass wir mit unserem Angriff nicht gewartet hatten. Jetzt musste die Armee sich neu organisieren, bevor sie noch einmal angreifen konnte. Wir hofften, dass der Feind nicht aus dem Norden und von Süden her Lima angreifen würde, sondern wir eine zweite Chance erhalten würden.

Inzwischen war die wieder aufgestellte 10. Infanteriedivision dem V. Armeekorps unterstellt worden. Neuer Kommandeur wurde Generalleutnant Fasola Castano, der sofort mit der Umrüstung seiner Divisionen auf die 39er-Waffen begann.

Der neue US-amerikanische Brückenkopf in Arequipa war ein herber Rückschlag im Kampf um die Küstensicherung am Pazifik. Von dort waren gleichzeitig Lima, La Paz und Antofagasta bedroht. Es war klar, dass wir erst diesen neuen Stachel im Rücken der Hauptarmee, die in Santiago stand, herausziehen mussten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 10. November 2012 10:10

Ausfallversuch aus dem Brückenkopf Arequipa
(November 1939)

Der November 1939 wurde ein blutiger Monat. Es begann damit, dass wir zur Vorbereitung des Hauptangriffes auf Puerto Montt ab dem 4. November alle vier Stuka-Geschwader und das Marinebombergeschwader Tag und Nacht Zerrüttungsangriffe auf eingegrabenen US-Truppen fliegen ließen, um die Organisationsstärke zu reduzieren. Luftwaffengeneral Cassinelli leitete die Operation von Santiago aus.

Am 10. November erreichte eine motorisierte US-Division die Provinz Antofagasta und besetzte die strategisch wichtigen Stellungen in der Wüste erneut, obwohl unsere flüchtenden Miliztruppen Sucre noch nicht erreicht hatten.

Die zwei in Arequipa verbliebenen US-Divisionen griffen anschließend die Garnison von La Paz, die 4. Sicherungsdivision an. Aber als die 45. US-Division und die 34. US-Division (mot.) unter Generalleutnant Krueger sich schon eines Sieges sicher schienen, fielen das argentinische II. Armeekorps unter Generalleutnant Velez unterstützt von der 1. Milizdivision von Lima aus in den Rücken der Angreifer. Der Entlastungsangriff führte dazu, dass La Paz gehalten werden konnte.

Bild
Bild 67: Gefechte um Arequipa (10.11.1939)

Die Nordamerikaner gingen in ihre Ausgangsstellungen in Arequipa zurück, um sich ihrerseits verteidigen zu können. Die anfänglich guten Chancen für das argentinische II. Armeekorps wurden jedoch leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Noch vor Ende des Tages waren unsere Truppen erschöpft und mussten den Angriff abbrechen. Über 2.000 Mann Verluste hatten wir zu beklagen, aber der Vorstoß der US-Amerikaner ins Landesinnere wurde zumindest vorerst abgewehrt.

Am 11. November warfen wir mit unserer erdrückenden Übermacht in Santiago die US-Division (mot.) aus Antofagasta. Es dauerte nur eine Stunde, bis die US-Amerikaner das Weite suchten.

Bild
Bild 68: Gefechte um Arequipa (12.11.1939)

Dafür wurden die US-Truppen im Nordteil des Brückenkopfes wieder aktiv. Jetzt setzten sie sich gleichzeitig nach Norden und Süden in Bewegung. Der Generalstab war verwundert, da dieses Manöver doch eine weitere Aufspaltung der feindlichen Truppen bedeutete und die Provinz Arequipa von uns wieder genommen werden konnte. Wir mussten abwarten, wie sich die Lage entwickeln würde, da wir uns mit dem II. Armeekorps in Lima auch nach Norden verteidigen mussten und somit gebunden waren.

Es sei noch an dieser Stelle erwähnt, dass unsere Truppen an der Atlantikfront zur gleichen Zeit einen Entlastungsangriff wagten. Unter Generalleutnant Ibarra griffen die 5. Gebirgsjägerdivision und die 14. Infanteriedivision die Provinz Curitiba an. Dem Vorstoß blieb der Erfolg versagt und die US-Amerikaner gingen weiter ins Landesinnere vor. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir auch hier Geländeverluste hinnehmen mussten.
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Beitragvon Claus E. Witz » 13. November 2012 00:33

Erbarmungsloses Ringen um Puerto Montt und Antofagasta
(November 1939)

Am 13. November um 13 Uhr wagte General Sarobe die Schlacht um Puerto Montt. Nicht weniger als 89.500 Soldaten in neun Divisionen und sieben angegliederten Regimentern griffen den Brückenkopf der US-Amerikaner von Nord und Nordost an. Hinzu kamen fünf Geschwader, die dem Feind aus der Luft das Fürchten lehrten.

Feldmarschall Stillwell führte die nordamerikanischen Truppen an und erhielt lediglich Unterstützung von der im Pazifik kreuzenden US-Flotte. Sein aus fünf Divisionen bestehender Verband büßte schnell an Organisation ein, so heftig waren die Luftangriffe unserer Stuka-Verbände.

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Bild 69: Schlacht um Puerto Montt (13.11.1939)

Die US-Truppen hatten sich jedoch sehr gut ins gebirgige Gelände eingegraben. Der Organisationsgrad der argentinischen Angreifer verschlechterte sich zusehends. Immer größer wurden die Verluste in unseren Reihen und es gelang unseren Panzerabwehrregimentern nicht, die gut verschanzten US-Panzer auszuschalten.

Am darauffolgenden Tag, es war der 14. November 1939 gegen 9 Uhr, musste General Sarobe den Angriff abbrechen. Kaum eine Einheit war noch in der Lage anzugreifen. Im Verlauf der Kampfhandlungen büßten wir über 8.150 Mannschaften und Offiziere ein. Das war ein zu großer Verlust, als dass wir eine solche Operation erneut so schnell wieder durchführen durften.

Die Stuka-Geschwader, die keine Verluste hinnehmen mussten dirigierten wir sofort auf den nördlich gelegenen US-Brückenkopf Arequipa um. Hier führten sie erfolgreich Schläge gegen die 34. motorisierte US-Division, die sich noch immer aus Antofagasta im Rückzug nach Norden befand, durch. Die Einheit wurde vernichtet.

Unsere 2. Milizdivision, die sich nach Sucre zurückgezogen hatte, als sie vom Strand von Antofagasta vertrieben wurde, führte erneut einen Angriff auf Antofagasta durch. Kaum war die Vernichtung der 34. US-Division erfolgt, erschien die 29. motorisierte US-Division in der Wüstenprovinz von Norden kommend. Vorausschauend hatte General Sarobe das Vorgehen der 2. Milizdivision mit seiner Hauptstreitmacht in Santiago unterstützt, so dass die 29. US-Division unverzüglich wieder vertrieben werden konnte.

Kaum waren die US-Amerikaner auf dem Rückzug, fielen wieder unsere Stuka-Geschwader über die Fahrzeuge her und vernichteten auch diese US-Einheit in Antofagasta. So mächtig war unsere Stuka-Waffe geworden, wenn sie richtig eingesetzt wurde.

Bild
Bild 70: Die Lage in Antofagasta (24.11.1939)

Ein Angriff vom II. Armeekorps von Lima her war kein Erfolg beschieden. Die letzten beiden US-Divisionen, die in Arequipa verblieben waren konnten die Stellungen halten. Wir waren entsetzt, als unsere Aufklärung am 24. November meldete, dass schätzungsweise weitere vier Divisionen den Feind in der Provinz verstärkten, und den Brückenkopf Richtung Westen und Süden erneut ausbauen wollten. Es schien, als kämpften wir gegen eine Hydra.

Im November ereigneten sich noch zwei einschneidende Ereignisse. Zum einen verloren wir unsere dritte wichtige Forschungskapazität mit wertvollen Teilergebnissen, die unsere Organisationsstärke um zehn Prozent hätte erhöhen können. Zum anderen erklärte die Sowjetunion Finnland den Krieg und weitete so das Blutvergießen in Europa immer mehr aus.
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