[HIGH CALIBE 7,62] Interaktiver AAR - PROJEKT ERES

Die AAR der anderen Art...

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
DARK MORCAR
Princeps Prior
Princeps Prior
Beiträge: 1839
Registriert: 26. April 2011 14:31
:
User des Monats AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest Modder Gewinner Userwahl

[HIGH CALIBE 7,62] Interaktiver AAR - PROJEKT ERES

Beitragvon DARK MORCAR » 2. September 2012 17:48

KOMMENTARE UND ABSTIMMUNGEN ZUM INTERAKTIVEN AAR KLICK MICH

PROJEKT ERES

Kapitel 1 : Die Saat der Zwietracht

Vier Uhr morgens im Reichstag....
Bild


Im Konferenzraum sitzt die Regierung sowie alle wichtigen Minister beisammen, um über die politische Richtung zu sprechen die die CDU gehen soll. Alle Minister sind anwesend: Familien- & Verteidigungsminister, Gesundheit- & Außenminister, insgesamt 12 an der Zahl, sowie die Kanzlerin Angela Merkel und weitere hohen Amtsträger. Der Inhalt der Sitzung; politisch. Steuersenkungen werden verteilt und eine Neuverschuldung von 360.000.000.000 € oder mehr bis 2013 beschlossen um das Land in die gewünschte Richtung zu lenken.
Bild


Nach der Sitzung nimmt der Verteidigungsminister die Kanzlerin bei der Schulter und flüstert ihr halblaut zu:
„ Frau Merkel, können wir uns bitte in ihrem Büro unterhalten.“
„Ach Guttenberg, wir waren jetzt 11 Stunden da drin, haben sie denn immer noch nicht genug? Worum gehts denn?“
„Nicht hier, wir müssen in ihr Büro.“
Merkel schaute ihn argwöhnisch an. Sie wusste, dass es wieder ein unangenehmes Thema wird wenn er sie Frau Merkel nennt. Und wenn es nur in ihrem Büro besprochen werden kann, dann liegt wieder etwas im Argen. Sie denkt mit Sorge an den Tag an dem er sie mal als „Frau Kanzlerin“ ins Büro beten wird. Dann dürfte der Weltuntergang kurz bevorstehen.


Schweigend gehen beide durch die lichten Gänge des Reichstages und betreten ihr Büro.
Bild
„Nun, Theodor, was kann ich für dich tun. Gibt es wieder neue Enthüllungen über den Angriff auf den afghanischen Tanklaster? Ich dachte wir hätten das endgültig geklärt. Wir wussten von nichts, sie wurden falsch informiert, Obers Klein hält den Kopf hin und Generalinspektor Schneiderhahn ist das Bauernopfer.“

„Nein Frau Kanzlerin, es geht um eine sehr prekäre Angelegenheit.“

„Na, dann kommen sie jetzt doch zur Sache!“
Merkel war sichtlich genervt. Die lange Sitzung und das Chaos der letzten Tage forderten ihren Tribut und sie wünschte sich nichts sehnlicheres als ein bisschen Ruhe.



„Einen Moment noch, wir sind noch nicht vollständig.“
Fröhlich wippte von Guttenberg mit verschränkten Armen auf seinen Füßen hin und her. Merkel war von seiner guten Laune und der Energie die er nach dem langen Tag versprühte angewidert.
Er war ein Medienmensch, wusste sich in Szene zu setzen und zu verkaufen. Kaum war er Verteidigungsminister erstellte er sich Profile bei FaceBook und StudyVz um auch die jüngeren Wähler anzusprechen. Er ist ehrgeizig und hat eindeutig das Kanzerlamt im Auge, auf dass er jetzt schon in Ruhe und wohl geplant hinarbeitet. Wenn er eine Kamera erblickt, blüht er auf und weiß sich zu verkaufen. Er ist wie Gerhard Schröder dachte sie sich, nur in sympathisch.

Die Tür schwenkt auf. Ein alter grauhaariger Mann, mit dicken schwarzen Koffer kommt herein und baut sich neben Guttenberg vor der Kanzlerin auf. Es ist der Chef des Bundesnachrichtendienstes Ernst Uhrlau.
Bild


Merkel lehnt sich interesiert nach vorne. „Jetzt ist mir klar, warum sie in meinem Büro mit mir reden wollten, Theodor. Wenn der BND anwesend ist, kann es ja nur wieder um etwas gehen, wo uns niemand abhören darf.“


„Fast niemand.“, wirft Uhrlau trocken ein. „Nur niemand von Außerhalb.“

„Also, worum gehts. Wenn der BND und der Verteidigungsminister mit mir sprechen wollen, erklären die USA den Iran den Krieg, oder in der Nordsee wurde Öl gefunden und die USA erklärt uns den Krieg.?


„Es geht um Algueira.“ Uhrlau knallt seinen Koffer auf den Tisch der Kanzlerin und öffnet ihn.
Merkel zuckt mit keiner Miene. Sie weiß nicht wer dieser Algueira ist, noch um was es in dieser Sache geht, sondern sieht ihre Gegenüber nur streng an.

„In dem südamerikanischem Land Palinero kam es vor sechs Jahren zu einen blutigen Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen, Rebellen und einem kriminellen Kartell. Die letzte Regierung unter Gerhard Schröder schickte verdeckte Internierungstruppen in das Land um die Regierung zu unterstützen und die Rebellen und kriminellen zu beseitigen.“


Uhrlau machte eine Kunstpause, doch Merkel starrte ihn weiterhin an.Weder wusste sie um was es ging, weder was sie damit zu tun habe, noch hatte sie jemals von Palinero, noch von einem Bürgerkrieg dort gehört.


„Die letzte Regierung erhoffte sich durch die Unterstützung bessere Handelsbeziehung und es wurden große Rüstungsimporte in Aussicht gestellt.
Allerdings....nachdem die palinerische Regierung dank unserer Hilfe die Kontrolle über das Land erlang, entschieden sie sich für Importe aus den USA. „


Immer noch konnte sich die Kanzlerin keinen Reim auf die Geschichte machen, doch schwante ihr nichts gutes.


„Jetzt, sechs Jahre danach, hat sich der Bürgerkrieg auf das Nachbarland Algueira ausgebreitet und die Kämpfe werden erbittert geführt.

Uhrlau nimmt ein Dossier aus seinem Koffer und reichte es der Kanzlerin.


ALGUEIRA
Amtssprache: Spanischer Dialekt
Hauptstadt:Artrigo
Staatsform:Militärdiktatur
Staatsoberhaupt: General Alvaro Sosa
Fläche: 3.756 km²
Einwohnerzahl: 278.000
Bevölkerungsdichte: 82/km²
Wirtschaftsleistung: 67,55 Mrd. €

Bild
Algueira ist ein an der Ostküste liegender südamerkianischer Kleinstaat mit der 1,5-Fachen Größe von Luxemburg, bestitzt aber nur die Hälfte an Einwohner und ist sehr dünn besiedelt. Fast die gesamte Population ballt sich in den wenigen Städten Sagrada, Artrigo und Puerto Viejo des Landes. Trotz der enormen Wirtschaftsleistung ist das Volk recht arm, da fast 75 % des Bruttoinlandprodukts in die Rüstung invistiert werden. Eine Menge von der die BRD nur träumen könnte. Das Militär beträgt zusammen mit der Polizei, die oft militärische Aufgaben übernimmt und entsprechend ausgerüstet ist etwa 23.000 Mann, was eine zwanzigfach höhere Militarisierung entspricht wie sie die BRD besitzt (im Vergleich dazu bestände das deutsche Heer aus > 7 Millionen Mann.).
Algueira nutzte 1881 die Inspiration der fanzösischen Revolution und befreite sich von ihren spanischen Kolonialherren. Zusammen mit Palinero bildete Algueira eine Nation, spaltete sich aber 1938 im Zuge einer Intervention der Nazis von seinem Nachbar ab. Seitdem beansprucht jede Partei die Gebiete des anderen. Seit 72 Jahren sind halbherzige Grenzkämpfe an der Tagesordnung. Groß angelegte Kriege und Offensiven sind selten und nie konnte eine der beiden Seiten den Erfolg erringen. Algueira wird regelmäßig von Militärputschen heimgesucht. Im Augenblick regiert General Alvaro Sosa das Land.

Bild
General Alvaro Sosa



Wirtschaft
In Algueira gibt es fast keine Montan- oder Schwerindustrie. Sämtliche Produkte, von Medikamenten, über Lebensmittel bis hin zu sämtlichen Elektro- und Alltagsgeräten müssen importiert werden. Trotz des großen Militärs ist eine Rüstungsindustrie nicht vorhanden. Sämtliche Waffen müssen importiert, zu meist geschmuggelt werden. Lediglich Munition wird in Lizenz in eigener Produktion hergestellt. Der gesamte Reichtum Algueiras beruht auf ihrer einzigen Goldmine in Ciudad de Oro.
Bild
Algueiraische Goldmine.





Fauna & Klima
Das Land ist fast ausschließlich von dichten Dschungel besetzt. Ein Vorankommen ist fast nur auf den wenigen schlechten, aber von Bewuchs freigehaltenen „Straßen“ möglich. Das Tierreich ist, wie für diese Vegetation üblich, aggressiv und giftig. Vor allem Schlangen und Frösche sind für viele Vergiftungen und Todesfälle verantwortlich. Es gibt eine überaus große Anzahl an Vogelspinnen, die allerdings keine Gefahr darstellen. Der Baumwuchs ist dermaßen dicht, dass ein Marsch durch den Wald einem Kraftakt gleich, da der Weg erst mit Macheten freigehauen werden muss und innerhalb weniger Tage wieder zuwächst. Dieses macht den Dschungel zum perfekten Versteck für Rebellen, da Spuren schnell verschwinden und ganze Armeen verschlungen werden. Märsche durch dieses Gelände erreichen selten eine Leistung von mehr als 1km je Stunde. Besonders da man oft weite Umwege in Kauf nehmen muss um unpassierbares Gebiet zu umgehen sind Märsche eine unmenschliche Strapaze. Gleichwohl sollen sich im Inneren des Dschungels unzählige Kulturschätze verbergen; Tempel, altindianische Städte, errichtet lange vor der Kolonialisierung durch die Europäer. Durch den andauernden Kriegszustand wurde bis jetzt kaum auf diesem Gebiet geforscht, doch der Wald verhinderte auch, dass diese Kulturgüter durch die Kämpfe zerstört wurden.

Bild
Typisches „einfaches“ Gelände in Algueira

Bild
Eine der noch unerforschten Städte



SPRACHE
Die Amtssprache ist Spanisch, doch wurde sie durch unzählige südamerikanische Dialekte beeinflusst und verhält sich wie das Hochspanische zum Katalanischen bzw. das Hochdeutsche zum Bairischen, eher zum Plattdeutschen. Durch die geringe Größe des Landes haben viele Sprachen und Einflüsse Einzug erhalten, so gibt es alleine für das Wort Banane 24 Ausdrücke aus dem spanischen Sprachraum und 4 aus dem internationalen. Englisch wird von fast jedem gesprochen, Französisch und Russisch nur in sehr geringen Teilen.Eine sprachliche Besonderheit ist, dass das spanische „j“, nicht wie üblich als „ch“ (wie in Drache) ausgesprochen wird, sondern eher wie „hr“.



MILITÄR
Das Militär ist, wie bereits beschrieben, für diese Landesgröße unverhältnismäßig groß. Eine Wehrpflicht gibt es, wie fast nirgends mehr auf der Welt, nicht. Da das Militär allerdings der einzige richtige Anbieter für Arbeit ist, Berufsausbildungen oder größere Werkstätten sind nicht vorhanden, ist der Dienst im Militär oder bei der fast gleichbedeutenden Polizei, oft die einzige Möglichkeit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Der einzige Unterschied zwischen der Polizei und der Armee ist, dass die Polizeitruppen auch für den Ordnungsdienst in der Stadt zuständig sind. Die Polizei ist zwar schlechter ausgebildet und nur schwach ausgerüstet, doch ist ihrer Feuerkraft größer als die jeder anderen Polizeieinheit der Welt und die Besoldung ist deutlich besser um der Bestechung vorzubeugen, weswegen nur loyale Regimeanhänger auf einen Posten bei der Polizei hoffen dürfen.
Die Ausbildung im Militär ist recht durchwachsen. Es gibt eine sehr intensive Schießausbildung und Drill in der militärischen Hierarchie, doch ist die Effektivität nicht mit modernen Armeen zu vergleichen.
Die Bewaffnung ist höchst variantenreich. So finden sich neben modernen Waffen aus dem europäischen und amerikanischen Raum auch Gewehre aus der Sowjetunion und alte Modelle aus dem Zweiten Weltkrieg und noch davor.

Bild
Einige der Varianten der amerikanischen M16 in Algueira. Alte halbautomatische Exportversionen, wie auch moderne Ausführungen für Spezialeinheiten mit Feuerstoß und Vollautomatik sind im Gebrauch.


Bild
Zahllose Visionen, alte wie neue, der russischen AK sind in Algueira verbreitet. Besonders wegen ihrer Zähigkeit in dem für das Material stark belastenden Klima sind die leicht zu wartenden russischen Waffen sehr begehrt und höchst zuverlässig. Auch die enorme Durchschlagskraft dieser Waffen findet in den alltäglichen Dschungelkampf viele Befürworter.


Bild
Varianten des deutschen G36 befinden sich auch immer mehr im Einsatz und sind sehr begehrt wegen ihrer sehr leichten Handhabung und Genauigkeit.

Bild
Repetiergewehre wie das russische Mosin Nagant, welches ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und im 1.+ 2. Weltkrieg wie auch in Korea und Vietnam eingesetzt wurde, sind immer noch im Gebrauch und werden gerne als Scharfschützengewehre genutzt.

Bild
Auf Grund der enormen Stückzahl in der diese Waffe vorhanden ist besitzt auch jeder Einwohner mindestens eine dieser Waffen. Um sie für den täglichen Gebrauch tauglich zu machen, wurde der Lauf abgesägt und das Schulterstück verkürzten ,damit die Waffe unauffällig mitgeführt werden kann.

Bild

Bild
Ebenso sind die veralteten Maschinenpistolen Thompson und die russische PPSH 4 aus dem Zweiten Weltkrieg sehr verbreitet.Besonders letztere ist wegen ihrer hohen Kadenz und dem großen Trommelmagazin sehr beliebt.
Schwere Waffen besitzt das Militär keine. Selbst Mörser und leichte Artillerie haben sich als ineffizient herausgestellt, so dass das gesamte Heer nur mit Handfeuerwaffen ausgerüstet ist. Auch Panzerfahrzeuge gibt es keine, da ihr militärische Nutzen gleich Null wäre. Über eine Luftwaffe verfügte Algueira nur über eine kurze Zeit in Form von 24 Hubschraubern, die allerdings alle nach kurzer Zeit abgeschossen wurden. Vom Kauf sowjetischer Bomber wurde abgesehen, als Tests keine zufriedenstellenden Ergebnisse zeigten.

Die breite Masse der Infanterie ist mit MPs, Sturmgewehren und Gewehren jeder Art und jedes Alters ausgerüstet. Die Ausrüstung mit Handgranaten, Helmen und Splitterschutzwesten ist mit europäischen Standards zu vergleichen. Nur die Truppen der Nationalgarde verfügen über moderne Waffen und Panzerwesten.
Um vom Waffenschmuggel unabhängig zu sein, stellt Algueira mehrere Munitionstypen vieler Kaliber in Lizenz her, doch ist das technische Wissen des Landes dermaßen gering, dass diese Munition eine deutlich mindere Qualität aufweist.



INFRASTRUKTUR
Die wenigen Straßen Algueiras entsprechen freigehaltene Wege die es einem ermöglichen mit Mühe ein Fahrzeug durch die Wildnis zu führen. Da es im gesamten Land kaum Automobile gibt, wurde das Straßennetz nie ausgebaut und fast sämtliche Transportmittel befinden sich in der Hand des Militärs. Es gibt nur wenige öffentliche Verkehrsmittel und größere Strecken werden entweder zu Fuß, Fahrrad oder mit einem Moped unternommen. Der gesamte Fahrzeugbestand des Landes dürfte etwa 800 betragen, davon 600 LKWs für das Militär und etwa 100 Pendelbusse. Nahezu alle Fahrzeuge im Privatbesitz bleiben ungenutzt, da das Militär den knappen Treibstoff nur über seltene Lizenzen ausgibt.




SITUATION
In den letzten Jahren konnte sich die Militärdiktatur des Alvaro Sosa etablieren und besteht so lange wie keine zuvor. Mehrere Rebellengruppen haben sich gebildet um Sosa zu stürzen, kommen allerdings in ihren Bemühungen nicht voran und wurden in der Vergangenheit immer wieder zerschlagen. Die einzige Stadt die sich fest in den Händen der Rebellen befindet ist Ovega. Auf Grund ihrer Lage konnten die Widerständler sämtliche Angriffe zurückschlagen, weswegen die Regierung alle Wege nach Ovega sperrte, so dass weder Waffen, Nahrung oder Medizin die Stadt erreichen. Seit längeren ist eine Großoffensive geplant um die Stadt zu nehmen und den Norden des Landes wieder unter Kontrolle zu bekommen. In Ciudad de Oro gibt es einige kleinere Banden von Banditen die mal verschiedener Rebellengruppen angehörten, ihren Kampf aber aufgegeben haben.
Seit einiger Zeit bildet sich eine neue Fraktion die überaus schlagkräftig und effizient agiert.
Anführerin dieser Fraktion ist die Tochter des Diktators Fernando Tormens, der das Nachbarland Palinero beherrscht. Fernando zerstritt sich mit seiner Tochter worauf diese nach Algueira flüchtete um dort gegen die Diktatur zu kämpfen. Die Lage ist z.Zt. sehr verworren. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass die Regierung die Oberhand behält und die letzten Rebellen ausräuchert, aber auch dass die Tochter von Tormens immer mehr Anhänger findet und einen weiteren Putsch anzettelt.

DROGEN
And der Westgrenze Algueiras befinden sich mehrere Heroinfelder die von Emiliano Calderòn geführt werden. Die Regierung lässt Calderón in Ruhe, damit er keine Schwierigkeiten macht. Allerdings scheinen die Rebellen regen Kontakt mit ihm zu haben und von ihm Waffen zu erhalten.


Hier endet das Dosier, unterschrieben wurde mit „Conejo Negro“, Schwarzes Kaninchen, wohl ein Deckname des Bundesnachrichtendienstes.
Die Kanzlerin legte das Dossier bei Seite und sah Uhrlau und von Guttenberg, der immer noch fröhlich wippte an. „Für mich sieht das nach einen Fall für die NATO aus, weswegen ich nicht weiß, was ich damit soll.“



„Unsere Interessen vertreten.“ Uhrlau ging einen Schritt vor und legte sein Dossier wieder in seinen schweren schwarzen Koffer. Von Guttenberg erwachte von seiner Zurückhaltung und übernahm das Wort. „Jedes Jahr benötigt Algueira mehrere tausend Waffen und Millionen Schuss an Munition. Durch unsere strengen Ausfuhrbestimmungen dürfen wir kein schweres Kriegsgerät an solche Länder verkaufen, doch hat Algueira daran auch keinen Bedarf. Durch Sonderregelungen kann jeder Rüstungskonzern Handfeuerwaffen ohne größere Genehmigungen oder Prüfung exportieren. Der algueiraische Kriegsminister traf sich letztes Jahr mit deutschen Waffenherstellern und stellte Bestellungen von 800 Millionen € für die nächsten 5 Jahre in Aussicht.
Das Problem ist allerdings, dass sich die Lage in Algueira zu stabilisieren droht, weswegen diese Aufträge bis jetzt auf Eis liegen.“

Der Kanzlerin dünkt es langsam um was es bei der Sache geht: Geld. Sogar sehr viel Geld.
Alle unangenehmen Entscheidungen haben immer mit Geld zu tun.
„Über was für Waffen reden wir, Theodor?“
„Nun, zum einen über eine große Menge Handfeuerwaffen. G36, Maschinengewehre, Scharfschützengewehre vom Typ G22 & 82, auch könnten wir das gescheiterte G11-Projekt gewinnbringend absetzen. Dazu gibt es riesige Bestellungen an Munition und Zusatzausrüstung, wie Handgranaten, Waffenaufrüstungen, Ersatzteile, Schuss- und Splitterwesten, Helme. Den größten Posten machen aber Nacht- und Wärmesichtgeräte, sowie Bewegungsmelder und Funktechnologie aus.“

Merkel lehnt sich zurück und verschränkte die Arme, sie ahnt auf was das hinauslaufen soll.
„Und wir sollen jetzt was tun...“

Bild
„Nun,“, von Guttenberg fängt wieder an zu wippen während er spricht,“gestern habe ich mit Vertretern von Heckler&Koch und Diehl diniert. In dem Gespräch wurde erwähnt, dass es für den europäischen Exportgeschäft förderlich sei, wenn die algueirischen Probleme nicht gelöst werden und dass die Regierung diesen Umstand auf nicht diplomatische Weise aufrechterhalten soll.“

Bild
„Ich verstehe.“ Die Kanzlerin sah nicht glücklich aus. Sie wusste, dass sie als Politikerin schwere Entscheidungen treffen muss, dass der Umgang mit Kriminellen zum Alltag gehört und dass sie jeden Tag einen Pakt mit dem Teufel schließen muss um dem Land das zu geben, was für dessen Bürger das beste ist.
„Warum kommen sie damit zu mir und nicht zum Bundespräsidenten?“

„Der Bundespräsident muss eine weiße Weste haben. Im Falle der öffentlichen Aufmerksamkeit dürfte er mit unseren Tätigkeiten in Algueira nicht im Zusammenhang stehen. Er bat uns darum, delikate Angelegenheiten an sie zu übergeben.“, von Guttenberg strahlte bei diesen Worten. Es schien als war das für ihn alles ein großes Abenteuer. Uhrlau schob ihn bei Seite.
„Weil sie entbehrlich sind.“ Sollte die Öffentlichkeit etwas erfahren, sind sie das Bauernopfer.“

Welche Rolle sie als Kanzlerin hatte war ihr klar. Es brachte nichts sich darüber aufzuregen oder zu diskutieren. So wird Politik gemacht. Das was das Beste für ein Land ist, sind nicht unbedingt Dinge die der Bürger gutheißt. Und doch müssen sie getan werden.

„Was schlagen sie beide vor?“
Uhrlau übernahm wieder das Wort: „Wir haben zwei Optionen: Wir können einen gut bewaffneten Trupp KSK-Soldaten nach Algueira schicken. Ein kleiner Sechs-Mann-Trupp würde genügen. Dieser würde dafür Sorge tragen, dass keine der beiden Seiten die Oberhand gewinnt und der Konflikt noch einige Jahre weitergeht. Die Alternative ist das selbe in grün. Statt der KSK schicken wir einen in zivil getarnten Agenten der vor Ort Söldner anheuert und den Konflikt antreibt. Der unterschied liegt nur in den Kosten und anderer Kleinigkeiten.“

„In wie fern?“ Merkel biss sich auf die Lippen. Es gefiel ihr nicht über was sie zu entscheiden hatte. Eigentlich hatte sie nicht zu entscheiden, der Beschluss zu intervenieren stand schon bevor sie von Algueira das erste mal hörte. Sie wurde lediglich darüber in Kenntnis gesetzt. So fiel es ihr auch leichter. Sie entschied nicht darüber einen Bürgerkrieg aufrecht zu erhalten und den Tod von Zivilisten und deutschen Soldaten zu befehlen, sie musste nur damit leben, zu wissen dass dieses geschehen wird und dass niemand davon erfahren darf, wie von so vielen anderen Dingen.

„Nun, zum einen ist das Aussenden der KSK sehr teuer. Die üblichen Löhne und Zuschläge werden über das normale Gehalt berechnet. Aber die Ausrüstung und Versorgung, die ganze Logistik auf dieser Entfernung würde jeden Monat etwa 2.000.000 € verbuchen und unser Etat für fragwürdige Geheimeinsätze ist mehr als aufgebraucht. Es ist schwer an Gelder zu kommen dessen Herkunft nicht zurückverfolgt werden kann.
Ein Agent dagegen setzt sich in das Flugzeug und geht mit einigen Euro in der Hand in die nächste Stadt und braucht keine weitere finanzielle Unterstützung. Finanzielle Fragen löst er in Eigeninitiative vor Ort.“
„Und was würde gegen einen Einsatz des Agenten sprechen?“
Guttenberg fiel ihr fast ins Wort. Er will unbedingt seine KSK bei dieser Sache dabei haben:“ Der Agent ist auf sich alleine gestellt. Er geht ohne Waffen und ohne Geld in ein fremdes Land und muss alles auf die Beine stellen. Ein kleiner Fehler und er ist tot und die gesamte Operation schlägt fehl. Auch ist fragwürdig, ob die Männer die er in dem Land anheuern kann, die entsprechende Qualifikation besitzen um unsere Interessen entsprechend zu vertreten.“


Uhrlau würgt Guttenberg ab.
„Genau das sind die Vorteile. Er fällt nicht auf, er kann in den Städten agieren und mit den Leuten reden. Die KSK müsste sich in den Wäldern verstecken und würde nichts von dem politischen geschehen mitbekommen. Und es ist besser Söldner für uns kämpfen zu lassen, als das Leben unserer Soldaten zu riskieren. Alleine das entsorgen der Leichen und auffrischen der Truppe mit neuen Männern ist teuer und aufwendig. Und sollte der Trupp gefasst werden, besteht die Gefahr, dass an der überlegenden Ausrüstung ein Beziehung zu unserem Land hergestellt wird, selbst wenn diese Männer nichts verraten sollten. Mein Agent würde in so einem Fall entsprechende Maßnahmen einleiten um einem Verhör zu entgehen. Ob sie die KSK schicken oder einen unserer Agenten ist ihre Entscheidung.“

Uhrlau nahm seinen Koffer und wandte sich zum Gehen.
„Dass nichts diesen Raum verlassen darf, muss ich ihnen ja nicht erst sagen. Ihre Entscheidung in der Sache erwarte ich in einer Stunde, Frau Kanzlerin. Sollte zu dem Thema zu einem späteren Zeitpunkt noch die Notwendigkeit eines Gesprächs bestehen, sollten wir nur über Projekt Eres reden. Namen, auch die des Landes oder der Städte sollten nicht fallen.“

Er ging, Guttenberg im Schlepptau. Merkel saß an ihrem Schreibtisch und dachte nach.
Eres, der griechische Gott der Zwietracht. Welch passender Name für die Sache.
Sie vergrub ihr verzagtes Gesicht in ihre Hände und musste eine Entscheidung treffen.


Bild


Wie sollte sie sich entscheiden?
Die KSK schicken und das Leben vieler Soldaten riskieren? WÄHLE MICH
Oder einen Agenten des BND schicken, damit die Sache nicht auffliegt? WÄHLE MICH


Comunity entschied: Agenten der BND schicken
Bild