[VVV] AAR

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Spalleck
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 22. September 2013 23:36

~~~ Der Weg ins Ungewisse ~~~
Teil V: Zu Gast bei Freunden
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Die Rüstungen blitzten im wärmenden Sonnenschein. Schon seit Stunden marschierten sie durch die steinigen Engpässe der alpes. Die Sonne hatte bereits lange schon ihren Zenit überschritten und so hatte sie ihr heutiges Ziel im Norden in ein paar Stunden erreicht. Die tausende von Soldatensandalen wirbelten leichten Staub auf, der schon in der Ferne zu sehen war. Vorsichtig schlängelte sich die Straße zwischen den hohen Bergen, auf denen teils noch immer Schnee lag, hindurch. Die via iunia war nur eine eilig angelegte Straße, mit großen, schweren Steinen gepflastert, doch gab es überall große klaffende Löcher, durch die die Wagenräder der Ochsenkarren ratterten und den Wagen mitsamt Ladung knallen und scheppern ließen. So musste nicht nur Tier, sondern auch Mensch aufpassen, wo man hintrat. Ansonsten konnte es schnell einen verstauchten Knöchel, oder gar schlimmer geben und den Marsch unmöglich machen. Erpicht darauf die ganze Zeit in einem der Karren umhergeschleudert zu werden, war aber gewiss niemand und so gab jeder Acht, wo er hintrat. Die Legion marschierte in lockerer Formation, was dazu führte, dass Legionäre die gesamte Schlucht einnahmen. Julianus Scipio hatte schon am Morgen eine Hilfstruppe voraus geschickt, damit man dem gemeinsamen Freund weiter im Süden Nachricht erstatten könne. Nun waren die schnellen Reiter wieder bei der Legio II und erstatteten Julianus Bericht. Es war also alles bereit.
Nachdem nun die Sonne langsam daran tat, sich vom Tag zurück zu ziehen, sahen die Legionäre, warum Julianus die Truppe am Vormittag entsandt hatte. Vor ihnen erstreckte sich eine große, robuste Holzmauer mit einem tiefen Graben davor. Hinter der Mauer standen hunderte von Männern mit Fackeln in der Hand. Auch wenn es noch nicht dunkel war, versetzte diese Szene einen jeden Mann in Ehrfurcht und ein kalter Schauer lief einem über den Rücken. Der Legat ließ die Kohorten stoppen und ritt an die Spitze.
"Männer!!", rief Julianus mit erhobener Stimme. "Seht in das Tal hinab, dort am Ende der alpes. Unsere Freunde, Verbündeten und Brüder! Römer! Nachdem wir das ihre Lager durchschritten haben, befinden wir uns wieder inmitten der römischen Zivilisation! Lasset uns weiter schreiten, denn mit jedem Schritt kommen wir Capua näher! Milites procedite!!" Julianus zügelte sein Pferd, zog es herum und ritt wieder zum Offizierstab. Die Centuriones gaben Befehle zum Weitermarsch und die Legionäre setzten sich wieder in Bewegung, direkt auf das immer größer werdende Tor zu. Die Gestalten auf den Wällen wurden immer größer und deutlicher zu erkennen. Unter ihren Rüstungen trugen sie wohl Tuniken der Maxentier- einer mächtigen römischen Familie. Ihr wird nachgesagt, dass sie die stärkste Legion in der ganzen Republik haben sollte. Römer, die darauf trainiert waren im Kampfe zu Killermaschinen zu werden. Doch dies hier war anscheinend nur ein Lager zur Sicherung des Nachschubs in den Norden. Es mussten einige hundert Männer sein, die der II zujubelte. Wohl hatte sich auch hier bereits herumgesprochen welchen Status die Legion unter Julianus Scipio innehatte. Die Männer schritten schnell und geordnet durch das Lager, das von weißen Zelten nur so wimmelte. An der Mauer ragten hohe Türme in die Luft, die die Einsicht weiter ins Gelände ermöglichten. Hier war eines der großen Verteidigungsbollwerke der römischen Republik. Es dunkelte nun bereits und die Nacht kündigte sich langsam aber zusehends an, als der letzte Legionär durch das auf der anderen Seite liegende Tor trat. Im Lager hatten die maxentii einen Spalier gebildet und den Legionären der II weiter zugejubelt. Es war eine feierliche Durchquerung des Lagers. Die Männer unter Julianus Scipio waren froh bald wieder in Capua zu sein und die Männer im Lager wussten, dass wohl in Rom ein Frieden ausgehandelt wurde. Wäre dies nicht der Fall, würden da bei den scipii ganz merkwürdige Sachen ablaufen. Sachen, die die ganze Republik in Gefahr bringen könnten oder auch mochten. Im Nordwesten stieg der Mond empor und die Legion hatte wohl heute noch einige passus hinter sich zu legen. Wenn man sich nun umdrehte, sah man hinter sich das Fort mit seinen unzähligen Fackeln. In der Mitte des Forts stoben hunderte von Rauchsäulen empor. Der Nachschub hatte es gut, der würde sich diese Nacht im Fort einen bunten machen und morgen im Laufe des Tages wieder zur II stoßen. Wohl würden die meisten einen dicken Kopf haben und einen Würgereiz im Hals. Doch wem störte das schon? Es ging nach Hause, Schritt um Schritt seinem Ziel näher kommend.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 4. Oktober 2013 18:36

~~~ Streit im Mare internum ~~~
Teil I: Aufbruch

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Classis Misenensis


Nur langsam erkämpfte sich die Sonne ihren Weg durch die dichten Wolken, die über der Hafenstadt Misenum lagen. Eine frische Brise wehte vom Meer her ins Landesinnere, während die Hafenarbeiter stumm ihrer Arbeit nachgingen. In den letzten Tagen hatte es durchweg geregnet, sodass die Stimmung bei den Leuten, die sich im Freien aufhielten, um ihrer Arbeit nachzugehen, nicht die Beste war. Mürrische Blicke warfen die Sklaven einander zu, als sie eine große Trireme beluden. Eine Kiste nach der anderen wurde mühevoll an Bord gebracht und Fass für Fass über die steile hölzerne Rampe gerollt. Obwohl es noch am frühen Morgen war und die große Hitze auch heute vermutlich ausbleiben würde, schwitzten die Leiber der Sklaven, bei der schweren körperlichen Arbeit. Mit äußerster Sorgfalt stand der Kapitän des Schiffes auf einem Podium nahe dem Ruder und beobachtete die zu verrichtende Arbeit. Noch heute würde man den schützenden Hafen hinter sich lassen und hinaus ins weite Mare internum segeln. Dann würde ein scipionisches Geschwader im Mare internum kreuzen und das tun, was man eben tat. Die Befehle des Präfekten ausführen. Im Moment wusste nur er wohin die Reise gehen würde und was das Ziel war und dem Kapitän war es in mancher Hinsicht auch besser so. Jedenfalls würde es nicht auf eine selbstmörderische Fahrt hinauslaufen, denn Feinde gab es im Moment nicht. Zumindest keine ihn bekannten. "Das muss schneller gehen! Bewegt eure faulen Ärsche, verdammt nochmal!", trieb er die ohnehin schon hart arbeitenden Sklaven an. Er wusste, dass sie ihre Arbeit gut und gewissenhaft erledigten, doch brauchten sie immer mal wieder einen Ruf, der sie erinnerte, wer der Herr war. So ließ er die teils bösen Blicke auf ihn abprallen und wandte sich an den Schreiber des Schiffes. "Wie siehts aus?" "Noch zehn Kisten Salz, drei Kisten Trockenfleisch, vier Fässer Wein und ein Fass Wasser. Dann sollte alles an Bord sein, Herr." "Hervorragend! Sie zu, dass wir so schnell wie möglich hier wegkommen. Ich werde mich mal auf die Suche nach dem werten Präfekt begeben." Nach einem kurzen Nicken des Schreibers sprang der Kapitän elegant von dem Podium herab und stieg die Treppe hinab vom Ruder zum Rumpf hinab. Sklaven, Matrosen und Legionäre wuselten an ihm vorbei, alle irgendeinem Geschäft oder Arbeit nachgehend. Der Kapitän blickte sich um. "Wo treibt er sich nur schon wieder rum?", fragte er mehr an sich selbst gewandt, als jemand anderes fragend. Sklaven trugen Kisten unter Deck, Matrosen überprüften die Segel und Männer wiesen die an Bord gebrachte Fracht ein. Dann sah er einen Mann mit Helm, der von einem roten Schweif von Pferdehaar gezeichnet war. Da war er ja! Eilig kämpfte sich der Kapitän durch das dichte Treiben auf Deck und stand nach einigen Remplern und Schubsen neben dem Präfekt.
"Wir werden in Kürze ablegen, Herr! Die Ladung sollte in wenigen Minuten verstaut sein und die Männer bereit zum Auslaufen." Der Kapitän hatte diese Worte wie an der Schnur gezogen aufgesagt und ein leichtes Nicken des Präfekten signalisierte, er habe verstanden. "Sehr gut." Ein müdes Lächeln glitt ihm über die Lippen. "Du kannst dich entfernen."
Der Kapitän nickte kurz und schlängelte sich zurück zu seinem Podium.
Unter Deck hatten die vielen Legionäre, die die Trireme des Präfekten an Bord hatte, sich bereits eingerichtet. Liegen und Hängematten waren hergerichtet worden, sodass ein jeder einen festen Schlafplatz hatte. Am Ende des großen Rumpfes standen bereits ein paar Fässer, die mit Wein und Wasser gefüllt waren. Ein hartes Leben würde auf die Legionäre zukommen und sie waren die letzten, die erfreut waren auf offenem Meer nur auf einem Holzkoloss herumzufahren. Nach und nach kamen die Männer nun an Deck, um sich von ihren Verwandten, die sich im Hafen versammelt hatten, flüchtig zu verabschieden. Mehr als ein Winken und Rufen würde dabei sicherlich nicht herausspringen. Dann war es soweit. Der Kapitän stand neben dem Ruder, dass von seinem Steuermann gehalten wurde und brüllte Befehle durch die Luft. Der Präfekt stand nun auch neben dem Kapitän. Eine schwere Miene hatte sich nun auf seinem Gesicht abgezeichnet. So schnell würden sie nicht hierher zurückkehren. Wenn sie es denn überhaupt taten. Seine Befehle waren klar umschrieben und die galt es ausnahmslos auszuführen.
Die Männer an Deck winkten ihren Frauen und Kindern zu, als sich die schwere Trireme langsam von der Mole löste. Langsam drehte sich ihr Bug, sich von der sich noch immer noch schwer durch die Wolken kämpfenden Sonne weg in Richtung offenes Meer. Ruder schoben sich langsam aus dem Rumpf und wurden von Sklaven, die im Innern des Rumpfes angekettet waren, im gleichmäßigen Rhythmus in das Wasser getaucht und wieder daraus herausgezogen. Schnell wurden die Rufe und Schreie der nun hinter ihnen liegenden Besucher im Hafen leiser.
Eine sanfte Brise schlug den Männern entgegen und als die Trireme als erstes Schiff des Geschwaders aus dem Hafen auslief hob und senkte sich leicht ihr Bug unter den Wellen, die sie zurück in den Hafen drängen wollten. Doch die Sklaven hielten mit ihren Rudern dagegen und als man weit genug aus dem schützenden Hafen gefahren war, zog man die Ruder ein und setzte die Segel. Vor ihnen lag das weite, offene Mare internum mit all' seinen Gefahren und hinter ihnen das rettende Ufer, das nun stetig kleiner wurde.

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Dies ist der Anfang einer geheimen Aufgabe, die der classis misenensis aufgetragen wurde.
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Cynredd ap Ifon
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 4. Oktober 2013 20:06

Nachdenklich wanderte Cynnia durch die Feste. Offenbar hatten die Parther und die Griechen ihre Festungen, wie verabredet, geräumt. Durchaus ein diplomatischer Erfolg für ein Volk, das nicht gerade zu den Mächtigsten gehörte. Cynnia war nur zu bewußt, daß er eigentlich Glück gehabt hatte: Die Parther schienen offenbar doch seßhaft werden zu wollen, zumindest wenn man sich die Erzählungen über Nisa vor Augen führte; so schien die Steppe den Parthern wohl kaum etwas bieten zu können. Die Griechen ihrerseits mochten andere Probleme haben als eine Befestigung irgendwo im Nirgendwo. Abgesehen davon, bei der Idee, wie ein Grieche seinen gewohnten Pomp mitten in der Steppe entfalten wollte, mußte Cynnia denn doch sehr breit grinsen.

So weit, so gut, wenn den Tigran endlich mal etwas von sich hören lassen würde. Der Königssohn war nämlich auf dem Weg nach Norden, die letzten Informationen liefen darauf hinaus, daß er eine Stadt gefunden hatte, die sich prächtig im skythischen Besitz machen würde. Ärgerlicherweise hielt es Tigran aber unter seiner Würde, Fußsoldaten mitzunehmen. Wie man unter diesen Umständen eine Stadt erobern wollte, war Cynnia nicht so ganz klar. Hoffentlich wußte Tigran, was er tat...

Im Süden tummelten sich immer noch irgendwelche Spaziergänger! Das war fast schon zur Normalität geworden, komischerweise waren die aber in der Vergangenheit eher auf der Durchreise. Das sollte sich allerdings ändern, die Diplomaten Tigranes und Liapos hatten Anweisungen, sich sozusagen auf Abfangkurse zu begeben und ein paar Handelsabkommen zu schließen. Zunächst sollten daher diese Fremdlinge, die so plötzlich aufgetaucht waren, nach ihren Absichten abgeklopft zu werden, mit den Griechen war eigentlich fast schon alles besprochen, ein Handelsvertrag sollte eigentlich nur noch Formsache sein. Na, mal sehen.

Kaum war Cynnia wieder in seinem Ratsraum eingetroffen, meldete sich ein Bote. "Wir haben Vicus Tussi erobert!" Vicus was? Ach so, Vicus Tissagetes...Und wieder grinste Cynnia vor sich hin. Der Tag war wirklich perfekt!

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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 14. Oktober 2013 21:30

~~~ Streit im Mare internum ~~~
Teil II: Viel Wasser, doch kein Wind

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Classis Misenensis


Bereits etliche Wochen trieb das Geschwader im Mare thyrrenum umher. Hätte man über diesen Zeitraum über die Flotten verfolgt und den zurückgelegten Weg auf einer Karte notiert, so könnte man davon ausgehen, dass der Kapitän entweder besoffen war oder der Präfekt seine Befehle vergessen hatte. Man schiffte diesen Teil des Mare internum bereits das zweite mal ab und so recht sollte sich aus den Befehlen des Präfekt kein rechter Schluss ergeben, der seine Absichten verraten könnte. Zu allem Unmut der Männer hatte sich auch der Wind gelegt- die Götter waren nicht mit ihnen! So machten heimlich Gerüchte zu später Nacht die Runde, dass diese Fahrt verdammt sei'. Neptunus hatte sich anscheinend gegen das Unternehmen gestellt. Zumindest dachten das Matrosen und Legionäre. Doch dem Präfekten kam diese Stille des Windes ganz gelegen. Auch wenn dies nicht zu seinem Plan gehörte und auch nicht mit einberechnet war, verschaffte ihm das einen kleinen Vorteil. Einen Vorteil den es vor den Männern zu verbergen gab.
"Lass' die Ruder einholen. Es hat heute keinen Sinn mehr.", sagte er an ruhigem Ton an den Kapitän gewandt. Dieser gab sofort den Befehl laut brüllend weiter und einen Augenblick später sah man an der Seite des Schiffes, wie die Ruder ins Innere des Rumpfes gezogen wurden. Kleine Wassertropfen schimmerten in der heißen Sonne, bevor sie sich von den Rudern zurück ins Meer begaben.
Der Präfekt war zufrieden. Lächelnd stand er neben dem Kapitän und seinem Steuermann, der das Steuerrad in den Händen hielt. Eigentlich unnötig, da nun die Ruder eingezogen waren, kein Wind wehte und man nur noch von der schwachen Strömung des Meeres getrieben wurde.
Der Blick des Kapitäns huschte zum Präfekt hinüber. Er bemerkte wie sein Vorgesetzter lächelte. Er konnte diesen Narr nicht verstehen. Was hatte dieser Kerl nur vor, zum Teufel nochmal?
"Wie lange sind wir jetzt schon ohne Wind, Kapitän?", kam plötzlich die Frage. Dieser war sichtlich unvorbereitet von der Fragestellung und überlegte einen Augenblick, um nicht etwas Dummes zu sagen.
"Dies wäre der achte Tage in Folge, Herr." "Recht eigenartig, nicht wahr?", sagte der Präfekt mit gerunzelter Stirn, den Kopf halb zum Kapitän gewandt. Der jedoch hatte keine Antwort parat und schwieg deshalb nur. Als wäre es abgesprochen gewesen, oder die beiden hätten einen Befehl von Gaius Scipio persönlich bekommen, starrte sie in den Himmel. Keine Wolke. Kein Anzeichen von aufkommendem Wind. Nur die Sonne tat was sie am besten konnte- Hitze auf die Menschen schleudern.
Der Blick des Präfekt glitt nun über das Deck vor sich. Auf ihm lungerten die Soldaten, die nichts zu tun hatten Oberkörperfrei in der Hitze. Ihre Körper waren schon fast schwarz- nein, ein gesundes Braun konnte man das nicht mehr nennen. Der Rest betätigte sich bedächtig, sicher in der Hoffnung so die Zeit schneller totschlagen zu können. Karten wurden gespielt, gedöst und einfach nur gescherzt. Doch dies galt nur für die Soldaten. Die Sklaven unter Deck hatten genauso ihre Arbeit zu verrichten, wie die Matrosen an Deck.
"Hee, du faules Schwein! Bewege deinen Arsch und mach dich gefälligst nützlich, ansonsten bekommst du die Strafe deines Lebens!", brüllte der Präfekt über das gesamte Deck einen Matrosen an, der an der Reling stand und in das Wasser vor sich starrte. Wohl zu wenig zu tun? Doch auf einem Schiff gab es immer was zu tun, man musste nur suchen!
So beobachtete er, wie der Mann über das Deck huschte und sich daran machte die Planken zu schrubben. Zufrieden verschränkte der Präfekt die Arme auf seinem Rücken, auch wenn er nicht zufrieden sein konnte.
Die Moral der Mannschaft war schlecht, doch bis jetzt lief alles so, wie es sollte. Doch wenn sich bald nicht etwas ändern würde und etwas Abwechslung, oder zumindest wenigstens einmal etwas passieren würde, was die Mannschaft ablenkte, konnte alles nach hinten losgehen und alles zunichtemachen.
Er befand sich in einer schweren Lage und musste sie irgendwie für sich zum Guten wenden.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Marlborough » 16. Oktober 2013 12:49

Schweißgebadet fuhr Rusa von seinen Laken hoch."Armaz sei Dank,nur ein Traum"presste er gequält hervor,und erhob sich leise aus dem Bett um seine Frau nicht zu wecken.
Er trat auf den Balkon seiner Sommerresidenz und inhalierte erleichtert die kühle Nachtluft die von den nahen Bergen herrührte.
Im Traum hatten vier grässliche Kreaturen sein Königreich bedroht.
Aus dem Norden war ein riesiger Adler mit dem Kopf eines Pferdes gekommen,aus dem Osten ein noch abscheulicherer Löwe,aus dem Süden ein riesiger feuerschnaubender Stier und im Westen kam ein albtraumhafter Wolf von den Bergen herabgestiegen.Gemeinsam verheerten sie sein geliebtes Hayastan,um sich danach gegenseitig beim Verteilen der Beute zu zerfleischen.Er brauchte keinen Priester oder Seher um diesen Traum zu deuten.Wie schon seit Urzeiten war Hayastan von mächtigen Völkern umgeben,die sich die Lippen ob des fruchtbaren Landes leckten.Gut er war mit den Seleukiden und Parthern verbündet,aber was war ein Bündnis in diesen Tagen wert?Hatten nicht auch seine
Vorgänger Bündnisse gebrochen?Die Skythen im Norden hatten nichts für Städte und Kultur übrig,aber wie sehr konnte man einem Volk vertrauen das Frauen kämpfen lässt
und das angeblich auf unnatürliche Art mit ihren Pferden verkehrt?Und welche Pläne verfolgte Pontus? Fragen über Fragen.Nun ja vielleicht konnten seine Diplomaten
etwas darüber herausfinden.Er hatte sich wieder beruhigt,und ein bekanntes Gefühl in seiner Lendengegend lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung.
Wie hieß noch diese kleine nubische Sklavin,die ihm einst ein ptolemäischer Händler verkauft hatte?
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller

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Re: [VVV] AAR

Beitragvon kannibali » 16. Oktober 2013 15:44

AUF DEN SPUREN FAVILA`S


TEIL 4/ - MEDIOLANUM -

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Wir sind angekommen! Männer und Frauen setzt Euch hier hin. Wartet hier bis ich wiederkomme!
Favila deutet seinen Leuten zu dem rechten Wegesrand.
Diese setzen sich, im Glauben endlich angekommen zu sein.
Er ist angespannt, denn er muss mit Römern verhandeln und hat keine Geschenke, noch sonst etwas was er bieten könnte.
Er ist sozusagen den Römern ausgeliefert.
Doch er weiss auch, das sein Tross schon lange beobachtet wird.
Schon längst hätten die Römer jeden der seinen Leute niederringen und Frauen sowie Kinder versklaven können.
Ihm bleibt aber nichts anderes übrig. Er muss verhandeln!
Zuerst gilt es aber, Zugang zur Stadt, sowie einen Verhandlungspartner zu finden.
Favila lässt sie alle zurück, niemand will er mitnehmen.
Er geht vorsichtig zu den Wachen welche zu viert an jeder Seite des Tores wachen.
Doch selbst als er vor den Wachen steht, rührt sich keiner.
Er hustet: "Höhöhö"
Die Wachen weiterhin steif.
Favila: "Hatschiiiiii"
Keiner bewegt sich, keiner mustert ihm.
Favila bleibt ahnungslos stehen, traut sich nicht einen der Wachen anzufassen.
Favila wartet....
Plötzlich öffnet sich eine kleine Tür inmitten des riesigen Stadttores.
Ein Mann mit violetten Umhang tritt heraus.
Favila erstaunt, kommen ihm zugleich die Gesichtszüge des Römers sehr bekannt vor, aber er weiss, das dies nicht Servius ist.
Er wirft den Gedanken zugleich auf die Seite, Glück, nein, das kannte er nicht mehr. Zu gross wäre seine Freude.
Als der Römer direkt vor Favila tritt, geht Favila auf die Knie. Er weiss das er nur unterwürfig seinem Ziel näher kommen kann.
In gutem römisch spricht er (verfeinert, damals in Rom): "Werter Römer, mein Name ist Favila, Sohn Iker des Grossen, Bruder Aznars. Wir flohen vor den Schwerthieben Caranouis, dem Anführer Iberiens.
Sind mit friedlichen Absichten hierher gekommen.
Darf ich eintreten, in Eure Stadt, zu Eurem Stadthalter? Denn mein Anliegen ist sehr wichtig"


Spoiler (Öffnen)
(wäre glaub ich Zeit, im Hofe der Maxentier, weiter zu kommunizieren, falls ich denn Zugang bekomme ;) )
:strategie_zone_124:

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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 31. Oktober 2013 14:10

~~~ Der Weg ins Ungewisse ~~~
Teil VI: Im Herzen des Senats
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Rom, die ewige Stadt!
Tausende und abertausende Menschen waren hier zuhause. Römer, Sklaven, Händler aus den verschiedensten Winkeln der Republik gingen hier ihren Dingen nach und versuchten so den Reichtum für sich zu gewinnen- zumindest stand dieses Streben den Händlern förmlich ins Gesicht geschrieben. So feilschten sie mit ihrer Ware auf dem Forum Romanum und verkauften ihre angepriesenen Sachen teils zu überwuchernden Preisen. Sklaven schleppten dann die Waren zu ihren Herren oder wurden selbst zu einer kostbaren Ware, wenn sie von den Schiffen schritten, die das Mare internum befuhren. Die verschiedensten Kulturen mochten hier aufeinander treffen, doch Rom schlug daraus nur Profit. Der stadteigene Hafen, Ostia, trug seinen Teil dazu bei, denn wenn wieder einmal am Horizont Segel zu sehen waren, rieben sich die Geschäftsleute und Hafenmeister die Hände und die Hafenarbeiter ließen bedrückt von der bevorstehenden Schinderei die Köpfe hängen. Doch all' dies, so unwirklich es auch klingen mag, wurde von mächtigen Männern geregelt und gesteuert- den Senatoren.
Es lag in ihrer Hand neue Gesetze zu erlassen, alte zu verabschieden und über das Wohl der Republik zu entscheiden. Die Macht und Stärke der römischen Republik lag also in den Händen einzelner sterblicher Männer, die wiederum für sich nach Macht und Geld strebten. Macht und Geld, das es auch mit etwas Geschick und Bekanntschaften zu hohen Männern in Rom, beim Militär zu erlangen galt.
"Haalt!!", rief Julianus Scipio über die Schulter hinweg, mit erhobenem Arm. Sofort wurden die Befehle nach hinten von den Centurionen der einzelnen Zenturien weitergegeben.
Julianus rückte sein bereits langsam zu schmerzen beginnendes Gesäß im Sattel hin und her. Wie er diese langen Märsche, die er auf dem Pferde verbrachte, während seine Legionäre zu Fuß marschieren mussten, hasste. Die Legio II hatte soeben eine kleine Hügelkuppe passiert und so stand Julianus Scipio mit seinen Tribunen auf der seichten Anhöhe. Hinter ihnen kamen nun langsam die Kohorten zum Stehen, ohne jedoch freie Sicht darauf zu haben, weshalb man angehalten hatte.
Der Legionskommandant blickte den Hügel hinab und schaute auf riesige Steinmauern, die meterhoch sein mussten und eine mit Gebäuden vollgestopfte Stadt. Zarte Rauchsäulen stiegen in die Luft. Zu Julianus Rechten konnte er etwas in der Ferne das blaue Schimmern des Meeres ausmachen. Ihm glitt ein Lächeln auf die Lippen. Wahrlich hatte sich die Anstrengung schon allein für diesen Ausblick gelohnt. Einen kurzen Moment lang vergaß er vollkommen wo er war und schwelgte in tiefen Erinnerungen. Wie lange hatte man dort oben nur gelagert?
Die kalten Nächte und Tage, das eklige Klima und nicht zu vergessen: dieser abscheuliche Wein, ein Gesöff des Teufels. Dies alles hinter sich liegend und vor sich weit ausbreitend- Zivilisation und die Aussicht auf Heimkehr.
"Herr?", wurde Julianus jedoch jäh aus den Gedanken gerissen. Noch immer saßen die Tribunen auf ihren Pferden und blickten ihren Vorgesetzten nun fragend an. "Herr, deine Befehle?"
Einen Moment lang dachte Julianus nach. Den halben Weg bis hierher hatte er sich seinen Kopf darüber zerbrochen, wie er es anstellen sollte schnellstens nach Capua zu gelangen. Seit einigen Stunden hatte man mit dem gesamten Tross die Via Aurelia betreten- zum Unmut derer, die mit großen Karren auf ihr unterwegs waren. Die Via Aurelia führte von Roma direkt nach Genua. Die Männer waren froh und erleichtert gewesen, nachdem sie wochenlang über unebenes Gelände marschiert waren, nun endlich wieder einmal nach geraumer Zeit römische Architektur unter ihren Füßen spüren zu dürfen. Auch die Fahrer der Karren dankten insgeheim Julianus, nun endlich nicht mehr jedem Stein und Loch ausweichen und das Durchschütteln von Mensch und Ware nicht mehr ertragen zu müssen. Der Legionskommandant schaute auf das große Tor, dass sich in dem epischen Bauwerk von Mauer befand, vor dem einige Menschen standen. Zu den Seiten der Straße waren einige Karren und ihre Zugtiere zu erkennen, die ungeduldig mit den Hufen im sandigen Boden scharrten. Es sah fast so danach aus, als gäbe es dort einen kleinen Stau oder was auch immer. Zumindest bewegte sich dort unten nichts, außer den fuchtelnden Armen einiger Bürger.
"Wir umgehen die Stadt!" "Herr?" "Hast du mich nicht verstanden? Wir werden nicht durch Rom ziehen. Ich möchte nicht, dass sich die alten Greise dort in ihren Plauderhallen zu Tode erschrecken, wenn sich eine scipionische Legion durch die engen Straßen Rom's schlängelt!", sagte Julinaus an den Mann gewandt, der wohl seine Entscheidung nicht verstehen konnte, oder wollte. Julianus wandte sich von dem Tribun ab und blickte wieder zum großen Tor hinunter. Wenn er ehrlich gewesen wäre, hätte er wohl sagen müssen, dass den Männern dadurch Zuviel Zeit und Nerven entgangen wäre, doch so hatte er es ein wenig anders formuliert, zum Anreiz eines Kicherns seine Tribunen.
"Wo ist eigentlich mein Sekretär?", fragte er laut und drehte sich im Sattel auf der Suche nach seinem Schreiber. Dieser faule Hund hatte sich sicher wieder hinter den Legionären verkrochen, um in der warmen Sonne auf einem Karren zu dösen. Wenn Julianus erst einmal wieder in Capua war, würde er sich nach einem neuen Sekretär umsehen und seinen jetzigen eine schöne Strafe aufbinden, soviel steht fest. Langsam stieg Zornesröte auf Julianus' Gesicht und ungeduldige Züge umspielten seine Lippen. Wenn der Mann nicht gleich ...
"Ja, Herr?", kam der Gesuchte fragend um einen Karren geschritten. Schien also so, wie es sich Julianus gedacht hatte. Am liebsten würde er diesem Hund sofort an die Gurgel gehen, doch was würde das für einen Eindruck vor den Männern machen?
"Nimm' dir ein Pferd und reite mit dem Brief, den ich dir gestern Abend gegeben habe auf schnellstem Wege nach Capua. Verliere keine Zeit und trödle nicht! Wegtreten!"
Mit einer kurzen Verbeugung wandte sich der Schreiber zum Gehen und verschwand wieder hinter dem Karren, hinter dem er eben erschienen war.
Julianus Blick glitt nun nach links und unter sich langsam wieder entspannenden Gesichtszügen fuhr er an die Tribunen gewandt fort: "Wir werden Rom zu unserer Linken umgehen. So können die Männer mal wieder etwas erblicken, das nicht unzivilisiert und barbarisch klingt und können Rom bis zum Anbruch der Nacht hinter uns lassen. Gebt die Befehle weiter, wegtreten!", beendete er die Anweisungen. Während die Männer nun zurück zu ihren Kohorten eilten und die Befehle an die Männer weiter gaben, starrte Julianus hinab zur Stadt.
Prachtvoll, friedlich glänzend lag sie da vor ihm. Wie es wohl wäre dort Statthalter zu sein? Ruhm und Ehre gab es in Rom zu genüge, doch auch eben soviele Menschen, die einem dies nicht gönnen und ihrer selbst auf dem Throne sehen würden. So nahm er den Blick von diesem Bollwerk von Mauer und trieb die Männer mit einem lauten "Maarsch!" sich zu bewegen an.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Marlborough » 31. Oktober 2013 18:54

Verwicklungen am armenischen Königshof


Stirnrunzelnd starrte Rusa in die lodernden Flammen.Die Unterhaltung mit dem seleukidischen Gesandten lag ihm noch immer schwer im Magen.Nicht auszudenken wenn seine Verbündeten voreilig reagiert hätten und ein unüberlegter Krieg die Folge gewesen wäre.Nun Armaz sei Dank konnte das Unheil noch einmal abgewendet werden.
Jetzt war es aber daran den Urheber dieser üblen Verschwörung zu enttarnen und angemessen mit ihm zu verfahren.Denn schließlich war noch immer er der Herrscher in Armenien,so wie es sein Vater Artaxias gewollt hatte.Und er würde nicht tatenlos zusehen wie irgendjemand das Vermächtnis seines Vaters in so unüberlegte Gefahr bringen würde.Aber wer hatte Interesse an einem Krieg?Seinen Söhnen und Schwiegersöhnen vertraute er blind,sie achteten ihn,ja er glaubte sie liebten ihn sogar.Tat er doch alles was er tat für seine Familie und den Erhalt der Dynastie.Sein jüngster Bruder Zipoetes kam ebenfalls nicht in Betracht,er war ein loyaler und vor allem nüchtern denkender und vorausschauend agierender Mensch,der seine Familie und sein Volk niemals so nahe an den Abgrund führen würde.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen,der einzige der in Betracht kam für dieses beinahe Debakel verantwortlich zu sein war Aramu.Aramu der Bastard seines Vaters.Er war ein Säufer,unzuverlässig,aufbrausend und wurde faktisch von einem Armazpriester namens Argisht kontrolliert,einem ehrgeizigen und eiskalten Emporkömmling.Wäre es zum Krieg gekommen hätte sich das Volk sicher von Rusa abgewandt,und für Argisht wäre es wohl ein leichtes gewesen Aramu als seine Marionette auf den Thron zu setzen.Diese ruchlosen Hunde,Vahagan möge sie mit Blitz und Donner niederschmettern.Wutentbrannt warf er seinen kostbaren mit Diamanten verzierten Trinkbecher in den Kamin,und der süße Wein aus Colchis brachte das Feuer zum zischen.Mühsam zwang er sich selbst zur Ruhe,er musste jetzt überlegt und ruhig handeln.Auf keinen Fall konnte er seinen Bruder öffentlich damit konfrontieren und ihn zur Rechenschaft ziehen.Unruhe im Volk und am Ende gar ein blutiger Bürgerkrieg konnten die Folge solcherarts unüberlegten Handelns sein.Zu allererst würde er sich seinen Verdacht von den beiden gedungenen Spionen bestätigen lassen.Natürlich würden sie alles leugnen,aber Rusa war ein phantasiebegabter Mann und die Verliese und Folterkammern in seinem Palast lagen tief.Weiters würde er Aramu ab sofort rund um die Uhr überwachen lassen,und zwar von keinem Spion ,nein er würde ihm eine Hure ins Bett legen.Aramu war ein maßloser Mensch,also würde es garantiert funktionieren.Und er würde jeden der Cabalaca,die gottverlassene Ansiedlung an der noröstlichen Grenze in die er Aramu in weiser Voraussicht schon vor Jahren abgeschoben hatte,verlassen würde abfangen.Sobald sich sein Verdacht als wahr herausgestellt hatte würde er zu handeln wissen.
Vorher musste er aber noch eine Reise unternehmen,von der niemand an seinem Hofe etwas wissen durfte....
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon wayne?! » 1. November 2013 00:18

"Herr, seht!", von seinem Pferde aus zeigt ein schwer gerüsteter Reiter an den Horizont.
Frowin kneift seine Augen zusammen, und tatsächlich, dicker schwarzer Rauch steigt in der Ferne auf, sofort lässt er den Ritt beschleunigen.
Frowin war mit seiner Schar seit ein paar Wochen schon in den Außengebieten der Provinz Vicus Neuri unterwegs, verwegene Gerüchte von ganzen verschwundenen Familien trieben ihn hierher.
Gegen Abend erreichen sie eine völlig heruntergebrannte Siedlung, die 3 großen Wohnhäuser der Siedlung lassen sich nur noch erahnen.
Neben der Siedlung brennt ein Lagerfeuer und ein paar bewaffnete Männer, offensichtlich Germanen, stehen um das Feuer und unterhalten sich lautstark. Als Frowin sich dem dem Feuer nähert löst sich eine Gestalt aus der Gruppe und tritt an Frowin heran. Es ist sein vorgesandter Späher.
"Was ist hier geschehen", möchte Frowin wissen, nachdem er von seinem Pferd abgestiegen ist.
"Herr, diese Männer kommen von einem Hof nicht weit von hier," fängt er an zu berichten, "sie brachen auf, als ein kleines Mädchen, das hier lebte, völlig aufgebracht bei ihnen auftauchte. Sie erzählte von einem Überfall auf die Siedlung, doch mehr konnte sie auch nicht berichten. Leider kamen sie zu spät und fanden die Siedlung brennend vor. Außer ein paar Leichen von bewaffneten Bewohnern der Siedlung, war sie völlig leer."
Frowin denkt nach, das Muster deckt sich ziemlich genau mit den Gerüchten, alle Spuren und Leichen der Angreifer beseitigt und die gesamte Bevölkerung verschleppt. Doch diesmal würden diese Verbrecher nicht damit durchkommen, denn sie haben maximal einen halben Tagesmarsch Vorsprung und werden durch die Gefangenen stark gebremst.
"Teilt diesen Leuten mit, dass wir bei ihnen übernächtigen werden und morgen in aller Frühe die Verfolgung aufnehmen"


Einen Tag lang folgten sie den offensichtlichen Spuren in Richtung Süden, alles wies auf eine dakische Horde hin, als die Spuren plötzlich, diesmal deutlich verdeckter, ihre Richtung änderten. Am nächsten Tag überschritten sie thrakische Grenzsteine und Frowin wurde sehr misstrauisch.
Dann am dritten Tage meldet der Späher die Sichtung einer Sklavenkolonne und eine Stunde später haben sie die Sklavengruppe umritten und an der Straße einen Hinterhalt gelegt. Seine Männer hatten unbedingte Anweisungen Gefangene für Befragungen zu machen.
Lautlos liegen sie in den Büschen, ihre Pferde in sicherem Abstand angebunden, damit sie die Gruppe nicht verraten.
Als Frowin die Gruppe erblickt steigt der Haß in ihm auf, geschundene Frauen und Kinder, stolze, angekettete Germanen zwischen bewaffneten thrakischen Gesichtern. Ganz vorne ein fetter, reich gekleideter Thraker. Frowin muss sich stark zusammenreißen um dem Thraker nicht einen Pfeil direkt in seinen dicken Wanst zu schießen. Doch er war zu wichtig, Frowin braucht unbedingt Informationen, töten kann er ihn später auch noch, ganz langsam...
Mit diesem befriedigendem Gedanken gibt Frowin das Angriffszeichen.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Marlborough » 1. November 2013 11:43

Verwicklungen am armenischen Königshof 2.Teil

[block]Im fahlen Mondlicht streifte eine vermummte Gestalt durch die staubigen und verwinkelten Gassen der armenischen Grenzstadt Cabalaca.Der Unbekannte trug einen dunklen Reisemantel,der schon bessere Zeiten gesehen hatte und einen breitkrempigen Strohhut griechischer Machart den er tief ins Gesicht gezogen hatte.Jeder der ihm begegnete hielt ihn für einen der unzähligen Durchreisenden die ein Quartier für die Nacht oder das nächstgelegene Bordell suchten.Nichts an ihm war außergewöhnlich oder auffällig,nichts außer seinem aufrechten und stolzen Gang.
Meine Tarnung scheint zu funktionieren,dachte Rusa erleichtert.Nur von seinen zwei Leibwächtern begleitet,denen er blind vertraute,war er vor drei Tagen unter dem Vorwand eine Pilgerreise zu einem Armaztempel zu unternehmen um zu opfern,aufgebrochen.Doch sein Weg hatte ihn hierher nach Cabalaca geführt,wo Aramu als Statthalter residierte und der verruchte Argisht seine Intrigen spann.Rusa hatte durchaus vor ein Opfer darzubringen,nur das diesmal aber kein Pferd oder ein Stier als Opfergabe dienen sollte,sondern der elende Verräter Argisht hatte das wohl eher zweifelhafte Vergnügen sein Leben zur Ehre des großen Armaz auszuhauchen.
Natürlich hätte er seine Leibwächter mit der Sache beauftragen können,aber in diesem speziellen Fall ging es um etwas persönliches.Nur zu gerne wäre er auch mit Aramu,der
widerwertigen Frucht der Lenden seines Vaters ebenso verfahren,aber das war leider nicht möglich.Für seinen geliebten Halbbruder musste er sich etwas anderes,ja etwas spezielleres ausdenken.Doch zuerst galt es sein erstes Vorhaben zu Ende zu bringen.Denn schon sein Vater hatte ihm als kleinen Jungen bei der Jagd beigebracht einen Schritt nach dem anderen zu setzen.
Er bog um eine Ecke und stand plötzlich vor dem örtlichen Armaztempel,der für eine so heruntergekommene Grenzstadt wie Cabalaca ziemlich üppig ausgefallen war.Im war zwar nicht ganz wohl bei dem Gedanken,die heilige Stätte des allmächtigen Göttervaters zu besudeln,aber im innersten wusste er das er Recht tat.Außerdem würden Priester den Tempel später reinigen und räuchern,und er würde eine große Statue zu Ehren des Weltenlenkers stiften.
Lautlos schlüpfte er durch ein kleines Seitenportal in das von Fackeln nur spärlich erleuchtete Innere des Tempels.Und dort stand Argisht mit zum Gebet erhobenen Händen
vor der großen Götterstatue und war in einen monotonen Singsang verfallen.Danke den Göttern nicht zu frühdachte Rusa für sich,vergewisserte sich noch einmal das außer ihnen niemand hier war,und schlich lautlos wie eine Katze auf den Priester zu.Kurz reflektierte das Licht der Fackeln auf dem kalten Stahl des Dolches,den Rusa unter
seinem Umhang hervorzog,ehe er mit einer gleitenden,fast behutsamen Bewegung Argishts Kehle durchtrennte.Der Priester versuchte noch zu schreien,aber anstatt eines Lautes quoll nur ein Schwall Blut aus seinem Mund hervor.Er war bereits tot ehe sein Körper hart auf dem Marmorboden aufschlug.....
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 3. November 2013 15:53

| Ein Ausrufer auf dem Forum Romanum |

Bild
Forum Romanum


Ein Mann von stämmiger Statur stand auf einem Podest unweit des Zentrums des Forum Romanum. Der Mann war für seinen Bauchumfang erstaunlich klein und sein Gesichts wurde von kurzen Bartstoppeln gezeichnet. Jeden Tag befand er sich hier- bei Regen, Sturm, Sonne und Hagel. Er stand auf seinem selbst zusammen genagelten Podest, dass bei Besteigen gefährlich unter seinem Gewicht knarrte und teilte den Bürgern die neuesten Informationen aus der Republik und seinen angrenzenden Regionen mit, ob sie es nun hören wollten oder nicht.
So auch heute. Der Ausrufer stand im leichten Nieselregen, die Arme in die Hüfte gestemmt, um so mehr Luft aus seinen Lungen pressen zu können.
"Hört her, hört her!", brüllte er mit seiner tiefen Stimme über das Forum. Natürlich interessierte es bei diesem Schweißwetter keine Sau, was der Mann zu sagen hatte, denn jeder war froh so schnell wie möglich wieder im trockenen sein zu können. Wieder erhob der Ausrufer, nach einer kurzen ästhetischen Pause sein lautes Stimmorgan zu einem Brüllen.
"Bürger Roma's, glaubt es, oder glaubt es nicht, doch eines steht fest!", wieder machte der Ausrufer eine kurze Pause, die nur von einem mürrischen Blick eines Mannes, der direkt vor dem Ausrufer vorbei eilte, beachtet wurde.
"Der Senat hat gewählt! Die Republik hat nach der Amtszeit des Julianus Scipio und Cornelius Brutus einen neuen Consul!"
Nun drehten sich ein paar Köpfe zum Ausrufer, größtenteils Männer. Männer, die nicht in ihrem Schritt inne hielten um die nachricht vollständig wahr zu nehmen, sondern geschwind versuchend aus dem Regen zu gelangen.
"Ihr habt richtig gehört liebe Leute! Die Republik hat einen neuen Consul. Das Amt wird nun von Marcus Maxentius ausgeübt! Der Senat hat gewählt!"
Den Namen rief er so laut er konnte und er glaubte den Schall von den Mauern der Gebäude zurückschallen zu hören.
"Marcus Maxentius ist neuer Consul der Republik!!", brüllte er erneut und setzte ein leises: "Mögen die Götter uns beistehen" hintendran, mehr genuschelt und für sich selbst gesagt, ohne dass ein Römer etwas davon erfahren würde.
Der Ausrufer würde nun den ganzen Tag im Regen stehen und die Botschaft weiter ausrufen, bis es neue Nachrichten für ihn zu verbreiten gab. Der Regen platschte auf sein Haar, dass klatschnass in seinem Gesicht lag und er war vollkommen durchgefroren. Nichtsdestotrotz nahm er seine Aufgabe sehr ernst und würde auf keinen Falle sein Podest verlassen. Nicht einmal für einen Krug Wein.
"Die Republik hat einen neuen ..." Und so ging es wirklich den ganzen Tag weiter.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Marlborough » 3. November 2013 19:50

Verwicklungen am armenischen Königshof 3.Teil

Rusa fand wie so oft in letzter Zeit keinen Schlaf.Die Ereignisse der letzten Zeit beschäftigten ihn Tag und Nacht.Das Problem mit seinem Halbbruder Aramu war fürs erste erledigt.Argisht war tot und konnte nun kein Gift mehr in sein Ohr träufeln,Aramus engste Vertraute waren in letzter Zeit alle durch unglückliche Unfälle ums Leben gekommen,die Buhle in seinem Bett wurde von Rusa bezahlt und Cabalaca wurde rund um die Uhr von Rusas besten Männern überwacht.Früher oder später würde er zu einer endgültigen Entscheidung kommen wie er weiter mit dieser alten Schnapsdrossel verfahren würde.
Viel mehr hingegen beschäftigten ihn die Neuigkeiten die Vanuhi,sein bester Bote aus Alt-Nisa mitgebracht hatte.Zweifelsohne planten die Parther früher oder später einen Krieg.Und ohne Zweifel würde er in diesem Krieg auf der richtigen Seite stehen.Und diese Seite war eindeutig die die Armenien am meisten nutzen würde.Schon seit seiner frühen Jugend,seit dem Tag an dem feststand das er einmal den Thron besteigen würde,träumte er von einem Großarmenien,das einen Zugang zum Mittelmeer besaß,und durch den damit verbundenen Handel reich und mächtig werden würde.Vorbei waren die Zeiten da Armenien ein Schattendasein an der Seite der großen Mächte fristen musste,vorbei das Katzbuckeln und Heucheln.Doch er durfte nichts übereilen,musste geduldig abwarten wie die Dinge sich entwickeln würden,musste Angebote unterbreiten und einholen,abwägen und kalkulieren.Auf der richtigen Seite in dem unabwendbaren Krieg zu stehen würde über Aufstieg oder Untergang seines Reiches entscheiden.
Gut er hatte fähige Generäle, und seine Soldaten brannten seit langen wieder einmal ihren Kampfesmut unter Beweis zu stellen,doch seine Streitkräfte mussten modernisiert und seine Armee vergrössert werden.All das kostete Geld,viel Geld,also würde er die Steuern erhöhen müssen und alles daran setzen den Handel anzukurbeln.Er konnte nur hoffen das es noch andauern würde bis die kriegslüsternen Parther ihre Pläne in die Tat umsetzen würden.Ebenso sollte er sich darum kümmern das die Skythen im Norden die Füße stillhalten würden.Aber was konnte man Menschen bieten die nichts für Städte oder fruchtbare Landstriche übrig hatten?Nun ja man würde sehen,einer seiner besten Diplomaten war unterwegs zu ihnen,man konnte sich sicher einigen.Auch blieb abzuwarten wie andere Völker darauf reagierten,das ganze konnte sehr schnell in einen verheerenden Flächenbrand ausarten.Kam Zeit,kam Rat dachte Rusa und wischte die trüben Gedanken beiseite.Er wollte sich ein bisschen ablenken und dann endlich Schlaf finden.Wieder einmal erhob er sich leise um seine Frau nicht zu wecken,und schlurfte ihn Richtung der Schlafgemächer der Sklavinnen davon.
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Re: [VVV] AAR

Beitragvon kannibali » 12. November 2013 17:54

AUF DEN SPUREN AZNAR`S



TEIL 5/ - DIE RÜCKEROBERUNG CYRENE`S -

Es war ein Jahr vergangen, seit die Stadt Cyrene unter der Gnade des Gott Esus, sowie unter dem Banner Aznar`s eine kleine Hochblüte erreichte.
Numider, Phönizier, Beduinen aus der Wüste kamen um hier regen Handel zu treiben.
Iberisches Handwerk in dieser Gegend war hochbegehrt.
Doch die kurze Ruhe hatte ein schnelles Ende gefunden.
Tausende Makedonen waren an der Küste gelandet und eroberten die Stadt Cyrene im Handstreich.
Ja im Handstreich. Denn Aznar lies die Stadt schwach bewacht. Iberer waren keine Verteidiger befestigter Gebäude.
Iberer waren richtige Krieger, die Platz brauchen um ihre volle Kraft entfalten zu können.
Hingegen waren die Makedonen perfekt gedrillt ihre steife Phalanx in den engen Gassen auszuspielen.

Cyrene war also gefallen!

Makedonen liessen Mauern reparieren und besetzten Stadtmauer, Stadttor sowie jeden Eingang zur Stadt. Ein Tor jedoch wurde schwach besetzt.
Ein leichter Auftrag für den Spion der Spione. Sein Name war geheim, seine Heldenmut damals in Iberien, berüchtigt.
Burdigala, Emporion, zweimal Massilia, alle diese Städte waren gefallen, durch seine Glanztaten.
Und er war Cantabrer und Aznars Freund.

Heute hat er wieder gezeigt was er kann.
Hunderte Reiter stürmten die Stadt, rannten Speerwerfer nieder als wären es Maikäfer unter den Hufen der Rosse.
Die makedonischen Phalanxeinheiten rannten eilig von den Mauern und wurden einer nach den anderen niedergemacht.
Der General, dessen Name niemand interessierte wurde vor den Augen seiner handvoll überlebenden Männer auf den Hauptplatz gebracht und ausgepeitscht bis das Blut aus seinem Rücken floss.
Gorzola ein grosser Krieger, bekannte für seine Neigungen zum eigenen Geschlecht, durfte die Schmach Makedoniens abrunden.
Er verging sich vor aller Öffentlichkeit, an diesem General, im warsten Sinne der Wortes, durch und durch.
Seine Lustschreie müssen die Makedonen bis auf die See gehört haben. Furchtbar, doch Aznar bekam die Gräuel gar nicht mit, denn er fröhnte vergnügt mit einer griechischen Sklavin.
Indessen vollbrachten die Krieger in Cyrene die gleiche Prozedur welche Griechen vor einem Jahr schon zu spüren bekamen.


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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Spalleck » 16. November 2013 11:48

~~~ Der Weg ins Ungewisse ~~~
Teil V: Triumphzug durch Capua
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Der Morgen graute bereits allmählich, als Julianus Scipio die Männer wecken ließ. Tau lag noch frisch auf den Zelten des Legionslagers, dass am Abend zuvor schnell errichtet wurde. Man befand sich bereits ganz in der Nähe ihres Ziels und nach einem halben Tagesmarsch hätte man Capua erreicht. Capua! Dort galt es die Legion mit neuen Rekruten aufzufrischen, sich Ruhm beim Volk und pata familia abzuholen und auf neue Aufgaben zu warten. Praktisch würde ein neuer Abschnitt für die Legio II beginnen. Für Legionäre, Köche, Schreiber, Wundärzte, Offizierstab der II. und natürlich für Julianus selbst- wenn er denn weiterhin Legat bleiben würde, was für ihn überhaupt nicht zur Debatte stand.
Das Lager war zügig abgebaut, denn jeder konnte es kaum noch erwarten wieder in der Heimat zu sein. Vielleicht würden sogar ein paar Tage Urlaub für die Legionäre rausspringen, sodass sie mal nach so vielen Jahren ihre Familien besuchen konnten. Doch erst einmal musste man die Stadt erreichen. So war es nicht umso verwunderlicher, dass die Soldaten eine Schippe beim Marsch drauf gelegt hatten und nun sehnsüchtig Capua entgegen marschierten. An ihrer Spitze ritt Julianus mit seinen Stabsoffizieren, die scherzend miteinander redeten. Nur der Legat selbst war nicht zum Spaßen aufgelegt, denn befand man sich noch immer im militärischen Dienste- auch wenn der Weg bis nach Hause nicht mehr weit war. Ein Legat musste Stärke beweisen und sich nichts anmerken lassen, dass er sich innerlich unwahrscheinlich freute endlich mal wieder einen guten Wein in den Hals zu bekommen.
Es war also kurz vor Mittag, als man die breite Via Appia Vitus entlang marschierte und vor sich die Mauern Capua ausmachen konnte. Bei diesem Anblick machte wohl das Herz eines jeden Soldaten einen Satz. Das Ende einer langen Reise?!
So wurden die 2.500 Soldaten von den Bürgern, die ebenfalls auf dem Weg nach Capua waren oder von dort kamen, mit großen Augen beäugt. Im grellen Sonnenschein blitzten die Rüstungen der Legionäre, die sie am vorherigen Abend noch einmal auf Hochglanz polieren mussten- Befehl von Julianus. Wie würde es aussehen, wenn man vollkommen verdreckt heimkehren würde?
Zwei Stunden später war es dann soweit . Julianus Scipio durchquerte mit seinen Männern der II. das Stadttor Capuas'. Dort wurden sie von der halben Stadt empfangen.
Zwei beiden Seiten der Straßen drängten Menschen, um die Soldaten zu bewundern und ihnen zu zurufen. Der Legat hatte nun sein Pferd gegen einen Triumphwagen eingetauscht, auf dem er zur Masse winkend stand. Kurz bevor man die Stadt betreten hatte, zog sich Julianus eine tunika palmata über und anstatt seines Helmes zeichnete sein Haupt nun ein grüner Lorbeerkranz, der ebenfalls aus Capua dem Heer entgegen gebracht wurde. Anscheinend hatte der Bote seine Sache erfüllt.
Die Straßen waren mit den Bannern der scipii gezeichnet und Rosenblätter gleiteten sanft in den Wogen des Windes die Straßen entlang. Zwischen den Kohorten hatte man Tafeln mit Bildern der letzten Jahre, wo sich die II. aufgehalten hatte- Dakien, Alpen ... -errichtet und wurden nun von Sklaven hoch über die Köpfe des Trosses gehalten. So schlängelte sich die II. unter Jubelrufen und Geschrei durch die Straßen Capuas mit dem Ziel: Kaserne.
Dort würde man die Waffen und Rüstungen ablegen, seinen Sold bekommen und anschließend würde man sich auf dem Exerzierplatz einfinden. Die Centurionen würden dann ihre Befehle geben. Julianus hingegen würde sich nach einem guten Wein wohl erst einmal zum pata familia begeben und schauen, was es für Neuigkeiten gäbe.
Er ließ sich in seinen Stuhl fallen, nachdem er einen Krug Wein lassen kommen hat und seufzte.
Endlich wieder Zuhause!
:strategie_zone_56: Bild :strategie_zone_56:

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Re: [VVV] AAR

Beitragvon Mormegil » 16. November 2013 16:20

Der Untergang eines Volkes


Die Greuel, die die Iberer zuerst den Griechen und dann der makedonischen Garnision in Cyrene angetan hatten, waren selbst für die kriegsgewohnten Hellenen außerordentlich gewesen. Was mit dem Kommandanten der Garnision passiert war, war sogar so ungeheuerlich, dass es selbst die Verbrechen der sagenhaften Tantaliden überstieg. Ein solches Verhalten zeigte nicht nur, dass die Iberer völlige Tiere waren, es demütigte auch die Makedonen aufs Äußerste. Der Krieg musste nun endlich gewonnen werden und zwar mit der völligen Niederlage der Iberer.

Diese hatten sich auf drei Stellungen verteilt, einmal der Stadt Cyrene und dann zwei befestigten Lagern. Die Makedonen entschieden sich alle drei Befestigungen fast zeitgleich anzugreifen, um einen Gegenschlag der Iberer zu verhindern. DIe stark beschädigten Mauern Cyrenes stellten kein Hindernis dar, kampferprobte Makedonen erstürmten die iberische Garnision und machten sie bis auf den letzten Mann nieder. Doch der makedonische Kommandant wusste nur zu gut, dass die Iberer hier mit Absicht nur geringe Kräfte zusammengezogen hatten, die Hauptmacht ihres Gegners wartete weiter südlich.

Hier befand sich in einem Lager eine gewaltige Anzahl iberischer Kavallerie, gefürchteten Reitern, die in offener Feldschlacht eine Phalanx leicht umgehen und von den ungeschützten Seiten aus überrollen konnten. Deshalb wurde das makedonische Heer auf geheimen Pfaden von einigen Griechen, die durch Flucht die Gemetzel der Barbaren überlebt hatten, unbemerkt an das Lager herangeführt. Die Iberer waren noch schlaftrunken, als auf einmal ihr Lager von Hopliten umstellt worden war. Nun waren sie in ihrem eigenen Lager gefangen, der Vorteile ihrer Pferde beraubt. Die Holzpalisaden widerstanden nur kurz dem Beschuss der makedonischen Kriegsmaschinen, da marschierten auch schon Hopliten durch die Breschen. Ihre Sarissen spießten Reiter und Pferde auf, die dem Angriff nichts entgegenzusetzen hatten. Es war kein besonders langer Kampf, dafür ein für die Iberer äußerst verlustreicher.

Doch ihr Anführer, Aznar, lebte noch immer. Ihm unterstand das am besten verteidigte Lager ganz im Süden der Provinz und genau hier würde sich die Entscheidlungsschlacht ergeben. "Die Iberer sind ein besiegtes Volk, sie wissen es nur noch nicht. Verschaffen wir ihnen Gewissheit und senden ihnen ihre Gefangenen zurück." wies der makedonische General die BEsatzungen der Wurfmaschinen an, die daraufhin die Köpfer der erschlagenen Iberer über die Wälle schleuderten, bevor der Kampf begann. Wiederum zertrümmerten Geschosse die Palisaden und die Makedonen erstürmten die Stellung, die jedoch verbissen verteidigt wurde. Jeder Fuß breit Boden wurde mit Blut erkauft, doch schließlich wurden die Iberer überwältigt. Frauen, Kinder und einige Krieger, darunter Aznar, befanden sich nun in der Hand jenes Volkes, an dem sie sich vorher so tierisch ausgelassen hatten. Der makedonische General blickte Aznar und sein Volk mit kaltem Blick an und den Iberern musste spätestens in diesem Augenblick klar werden, dass ihre unglaubliche Grausamkeit nun auf sie zurückfallen würde.

"Die Iberer sehen erschöpft aus, eine kleine Wanderung dürfte ihnen gut tun." wies der General seine Männer vielsagend an, die daraufhin die Iberer aufstehen ließen und nach Süden trieben, mitten in die tödliche Wüste hinein. Eine Abteilung Reiter begleitete den Zug der Iberer und achteten darauf, dass keiner von ihnen nach Norden umkehrte, während Erschöpfung, Hitze und Durst nach einigen Stunden einen starken Tribut forderten. Einzig Aznar wurde weiterhin Wasser gegeben, damit er den Untergang seiner Iberer bis zum Ende mitverfolgen konnte. Als die Wüste schließlich vollbracht hatte, wofür die Götter sie geschaffen hatten, wurde Aznar vor den Toren Cyrenes gekreuzigt. Sein Kopf wurde schließlich mit dem Stern von Pella gebranntmarkt und als Warnung nach Iberien geschickt, unwissend, dass Aznar dort keine Freunde besaß.
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