Hey,
mein erster Post hier im Forum. Bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, da ich seit einigen Wochen Attila suchte. Spiele Total War schon seit Rome: Total War, und Attila ist bisher mein Lieblingsteil, muss ich sagen. Es ist so, wie Rome II bei Release hätte sein sollen.
Zum Kampagnen-Bericht: Meine Kampagne war mit
Westrom auf der Schwierigkeitsstufe
Schwer ohne Mods. Ich finde das Szenario sehr reizvoll, sich gegen anstürmende Massen zu verteidigen und gegen den Verfall anzukämpfen hat was. Außerdem mag ich die Römer einfach.
Als Religion habe ich mir das römische Heidentum auserkoren (kein reichszersetzendes Christentum im Westreich^^), was zwar leider den Kultursieg unmöglich macht, aber das war mir dann auch egal. Um zu konvertieren muss man möglichst viele Theater und Amphitheater bauen und alle Kirchen und Kapellen abreißen, zudem sollte man die Technologien vermeiden, die die antiken Gebäude ausschalten - von diesen Technologien habe ich bis Spielende nicht eine Einzelne angerührt.
Mein Plan war, mich auf die italienische Halbinsel zurückzuziehen und diese primär aufzubauen. Italien habe ich deshalb gewählt, weil es ziemlich einfach zu verteidigen ist, außer der Feind kommt von der See. Man muss einfach nur die Legionen in Norditalien platzieren, und schon ist es fast uneinnehmbar. Außerdem neigen die italienischen Regionen am wenigsten zu Aufständen. Sekundär halten wollte ich die Inseln, Afrika, die beiden süd-gallischen Regionen sowie möglichst viel von Iberien. Auf jeden Fall aufgegeben werden sollten Nordgallien, Britannien, sowie Dalmatien, Pannonien, Reatia et Noricum, Tripolitanien und Mauretanien. Auf gar keinen Fall wollte ich mich nur auf Italien beschränken, denn ich wollte nicht, dass Barbaren oder abtrünnige Römerfraktionen zu viel Territorium gewinnen, da es sonst später vermutlich schwierig würde wieder alles zurückzuerobern. Außerdem auch teuer aufwändig, da man dann wieder alle Städte umbauen muss. Ich wollte auch bewusst auf das Mittel des Niederbrennens verzichten, da das die öffentliche Ordnung in den verbleibenden Regionen negativ beeinflusst hätte.
Als erstes habe ich wie geplant die Legionen fast alle nach Norditalien zurückgezogen. Es verblieb lediglich jeweils eine im oberen Britannien (um zu sehen, wie lange ich es halten kann), Nordgallien, Afrika und Nord-Iberien. Die gesamten Einnahmen wurden Anfangs fast ausschließlich in Italien verbaut, später dann langsam auch auf andere Regionen verteilt, je nachdem wo gerade Not am Mann war. Bis etwa 400 konnte ich relativ ungestört aufbauen, bis dahin hatte ich lediglich die Grenzregionen Reatia et Noricum und Pannonien verloren, die sehr schnell durch verschiedene Horden sowie einfallende Marcomannen und Quaden geplündert wurden.
Ab etwa 400 n.Chr. begannen dann die größten Schwierigkeiten, vor allem, weil die öffentliche Ordnung nun in fast allen außer-italienischen Regionen soweit gesunken war, dass es fast ständig zu Rebellionen kam. Durch Rebellionen gingen bis ca. 405 Belgica, Britannia Superior, sowie Teile von Lucdunensis und Maxima Sequanorum verloren. Die Legion aus Nordgallien wurde nach Britannien abgezogen. Die nun in den Grenzregionen entstandenen Rebellenstaaten waren ein guter Puffer, der Barbarenangriffe lange von meinen Kernregionen abhielt. Zudem profitiert man sehr stark von den Alpen, die als natürliches Schutzschild dienen. In Verbindung mit der Blockade der Route durch Norditalien blieben so die Horden tendenziell auf dem Balkan, anstatt nach Iberien oder Südgallien einzufallen.
In Britannien konnte Britannia Inferior sehr lange gehalten werden, auch wenn sich im südlichen Britannia Superior die britannische Rebellenfraktion festsetzen konnte. Dies war dem glücklichen Umstand geschuldet, dass die Kelten sehr lange ruhig blieben und keine Anstalten machen mich anzugreifen, was aber sicher auch daran lag, dass ich dort zwei Armeen hatte. Leider kamen dann aber irgendwann die Sachsen vom Festland herüber und nahmen Camolundum ein. Nachdem diese beständig meine verbliebenen Städte angriffen, in Verbindung mit der britischen Fraktion, traten dann auch die Kelten in den Krieg gegen mich mit ein, sodass Britannien dann doch ca. 407 n.Chr. verloren ging. Im ANschluss kämpften die britischen Römer, mit denen ich sogar etwas Handel treiben konnte, gegen Caledonier und Sachsen. Dieser Krieg ging leider verloren, womit sich Britannien, aufgeteilt zwischen Caledoniern und Sachsen, komplett in barbarischer Hand befand.
In Nordafrika erklärten mir irgendwann zwischen 405 und 410 die Mauren den Krieg. Das sollte sich als sehr problematisch herausstellen, denn sie nahmen nicht nur eine der Städte der Region Mauretanien ein, sondern griffen auch Iberien an, was sich, trotz Rebellionen, bis dahin fast vollständig noch in meiner Hand befunden hatte. Durch die Plünderungen und folgende Rebellionen gingen Lusitania und Beatica verloren, wo die Mauren zudem selber eine Stadt einnehmen konnten, außerdem fingen die Mauren auch an in Gallaecia Städte zu plündern. Dank meiner in Nordiberien stationierten Armee konnte ich Tarraconensis, Carthaginensis und Gallaecia bis 410 relativ gut halten. Da Italien nun gut ausgebaut war konnte ich auch hier etwas Geld investieren.
Der Angriff der Mauren destabilisierte Nordafrika dann auch soweit, dass sich in Mauretanien und Tripolitanien die afrikanische Abtrünnigenfraktion etablierte - die mir dann Malorca, was zuvor noch gute öffentliche Ordnung hatte, per See angriffen und plünderten...
Glücklicherweise halfen mir die Oströmer in Tripolitanien. Die Oströmer hatten sich bis dahin sehr gut gehalten, was mich ein wenig überraschte, bei einem anderen Spielstand waren sie zu dem Zeitpunkt weitestgehend auf Kleinasien und Konstantinopel beschränkt. Hier hatten sie es aber geschafft fast ihr gesamtes Territorium zu halten, sowie die Westgoten zu vernichten. Zu diesem Zeitpunkt war mir Ostrom von der militärischen Stärke ebenbürtig. Von Libya aus nahmen sie alle drei rebellischen Städte in Tripolitanien ein, was mir ganz recht war, so war aus der Richtung wenigstens keine Bedrohung für Africa mehr zu erwarten. Außerdem halfen sie mir auch in Dalmatien, indem sie die Ostgoten, die sich hier zwei Städte erobert hatten, beschäftigen konnten. Die Ostgoten wurden dann durch die abtrünnige Römerfraktion Illyrien vernichtet.
Etwa um 410 hatte mein Reich den Punkt seiner geringsten Ausdehnung erreicht. Übrig blieben Africa, die Inseln, Italien, Aquitania und Narbonensis sowie Gallaecia, Tarraconensis und Carthaginensis. Zu dem Zeitpunkt musste ich mich andauernden Angriffen der Mauren und Vandalen, die sich in Germania und Maxima Sequanorum ein Reich aufgebaut hatten, erwehren. Zumindest waren die Sueben, die sich nach einem Krieg mit der gallischen Römerfraktion Lucdunensis und Belgica sichern konnten, mit mir im Frieden, sodass ich Aquitania und Narbonensis in Sicherheit wog.
Falsch gedacht, denn plötzlich kamen die verfluchten keltischen Fraktionen und die Sachsen mit mehreren Armeen zusammen übers Meer und griffen Aquitania und Tarraconensis an. Da ich diese Regionen inzwischen schon teilweise ausgebaut hatte wollte ich sie unbedingt halten, sodass ich meine Legionen zum großen Teil aus Norditalien abziehen musste. Leider passierte mir in diesem Moment eine Unachstsamkeit. Die Weströmischen Separatisten, die sich in Raetia et Noricum eingenistet hatten, kamen plötzlich und überraschend mit mehreren Full-Stacks aus dem Schatten der Alpen und nahmen mir ausgerechnet meine Hauptstadt Mediolanum ab, da die meisten Legionen sich jetzt ja in Gallien im Abwehrkampf befanden. Das war der Moment meiner größten Bedrängnis, und nun, da die verbliebenen Regionen relativ gut ausgebaut waren, begann ich alles Geld ins Militär zu stecken.
Da die römischen Starteinheiten relativ underpowered sind forschte ich auch hauptsächlich in Richtung Militär.
Mediolanum konnte ich mir glücklicherweise relativ schnell wieder zurückholen. Caledonier und Ebdanier konnten mit einer Kraftanstrengung meiner Legionen vernichtend geschlagen werden, sodass diese Frieden mit mir schlossen, Picten und Sachsen blieben zwar weiterhin agressiv, stellten aber keine große Bedrohung für die gallischen Besitzungen mehr dar. Auch die Vandalen schlossen nach mehreren Niederlagen Frieden mit mir, zudem schienen sie mit den Hunnen beschäftigt zu sein. Ach ja, kommen wir zu den Hunnen: Diese zerstörten Teile der Germanischen Fraktionen, Markomannen und Quaden zum Beispiel. Irgendwann erklärten sie mir unvermittelt den Krieg, allerdings war ich im Glück: Sie griffen mich trotz der Kriegserklärung in Norditalien nicht an, ihre Armeen verblieben in Raetia et Noricum und Maxima Sequanorum. Auch in Gallien ließen sie sich nicht blicken, sodass die Lage an der Front nach dem Sieg über die Kelten stabil war.
Um die endgültige Wende einzuleiten wendete ich mich nun dem verbliebenen Unruheherd zu, Iberien. Der Großteil meiner Armeen war in Gallien und Norditalien zur Verteidigung gebunden, allerdings konnte ich nun endlich zwei Armeen nach Iberien schicken. Zusammen konnten diese die Mauren schlagen, sowie die abtrünnigen Regionen zurückgewinnen. Nicht nur dass, da die Mauren jetzt geschwächt waren konnte ich mit Hilfe der Afrika-Legion die Mauren komplett besiegen, und somit Lusitania, Baetica und Mauretanien zurückgewinnen. Eine enorme Erleichterung, dieser Sieg, denn nun war die Bedrohung von der Front endgültig und für immer gebannt.
Die Lage in Gallien war immer noch fragil, und hätte ich jetzt die Sueben in Nordgallien angegriffen hätte ich eine Offensive und ein Eindringen der Hunnen riskiert. Also fasste ich den Plan "Win back Britain". Mit den freigewordenen Kapazitäten aus Iberien setze ich von Aquitania aus Richtung Britannien über. Die Sachsen befanden sich schließlich immer noch im Krieg mit mir, und sie kontrollierten Britannia Superior. Nachdem ich die Sachsen in Britannien vernichten konnte waren die Caledonier dran, am Ende erlange ich die Kontrolle sowohl über Britannia Inferior und Superior zurück, und unterwarf die Caledonier als Vasallenstaat. Diese blieben allerdings nicht meine Vasallen, sondern gaben ihre Heimatposition auf, um dann rastlos durch Europa zu streifen, das selbe galt für die Ebdanier. Somit blieben nur die Picten übrig, und Britannien konnte, mit der Stationierung einer Legion, als befriedet gelten. Nächstes Ziel, Gallien!
Die Sueben, die eigentlich immer friedlich blieben, wurden in die Zange genommen, zwei Legionen griffen von Britannien aus an, zwei von Süd-Gallien. Ungefährdet war waren Lucdunensis und Belgica wieder mein, zudem der südliche Teil von Maxima Sequanorum (2 Städte), der von den Vandallen aufgegeben wurde. Nun allerdings trat genau das ein was ich erwartet hatte - die Hunnen griffen an! Es war etwa 415, d.h. Attila war noch nicht aufgetaucht.
Was nun geschah war sehr fatal. Ich habe die Innenpolitik sträflich vernachlässigt, und Honorius hatte ziemlich wenig Einfluss, da ich ihn, anders als bei einer vorherigen Kampagne, nicht als General (jede gewonnene Schlacht = Einfluss) sondern als Statthalter nutzte. Das kam jetzt zum tragen: Fast alle Generäle und auch Statthalter hatten eine so geringe Loyalität, dass diese reihenweise zu den Weströmischen Separatisten überliefen, und auch die Hälfte ihrer Armeen (Generäle) bzw. Territorien (Statthalter) mitnahmen. Glücklicherweise nicht alle auf einmal, sonst wäre ich vermutlich verloren gewesen, allerdings kam das eben nun in einem Moment, als ich eigentlich meine Kräfte gegen die Hunnen brauchte. Zudem verging die Zeit und es war schnell 422, und Attila war nun da.
Was folgte war ein großer Abwehrkampf, in dem fast alle Legionen wegen rebellischer Generäle an einem Punkt die Hälfte der Truppen verloren. Irgendwie schaffte ich es trotz allem, die Hunnen aus meinem Gebiet heraus und in den Alpen gefangen zu halten. Das war meine Rettung, hätten sie wirklich offensiv an einer Stelle mit ihren FS angegriffen, sie wären wohl durchgebrochen. Ich schaffte es sogar Attila einmal zu töten, da er sich unvorsichtigerweise in Dalmatien in Reichweite meiner Legionen bewegte, ein zweites Mal wollte es mir aber nicht gelingen, er blieb immer weg von der Front. Hier machte ich mir dann die Dummheit der AI zu nutze: Die Hunnen boten mir den Frieden an, was ich auch dankbar annahm. Jetzt, da meine Städte in Norditalien keine Blockade mehr darstellten, bewegten die mehrere FS nach Italien (aber nicht alle!), inklusive Attila. Promt erklärte ich ihnen wieder den Krieg und ehe man sich versah waren die FS vernichtet und Attila endgültig tot. Es war nun etwa 432, und die letzte große Gefahr für das Westreich war beseitigt, die Hunnen waren, obwohl noch 3 FS Armeen übrig blieben, keine Bedrohung mehr. Die Hunnen waren auch fleißig, Germanische Fraktionen gab es fast keine mehr, mit Ausnahme der Vandalen und Jüten. Erstere wurden unterworfen und zum Vasallen, Letztere wurde, da sie zu mächtig waren und der Krieg wegen der großen Entfernung und nun auch sehr harschen Winter zu aufwändig gewesen wären, in eine Allianz eingespannt.
Ärgerlich waren die Weströmischen Separatisten. Deren Städte waren zwar schnell eingenommen, allerdings haben sie sich mit mehreren Armeen dann immer weiter ins Hinterland zurückgezogen, und neue Städte gegründet. Ich konnte sie nicht vernichten, was leider bedeutete, dass ich weiterhin den Bürgerkriegsstatus hatte. Irgendwann wurden sie dann im Laufe des Spiels von den Jüten zerstört.
Nun konnte ich mein ganzes Geld in die Infrastruktur investieren, zudem mussten mehrere Städte in Raetia et Noricum wieder aufgebaut werden, und in Gallien mussten die Städte alle umgebaut werden. In Europa selbst gab es wirklich keine Bedrohung mehr auf dem Balkan blieben nur die abtrünnigen Römerfraktionen Illyrien (Vasall) und Dacien (Verbündet) übrig.
Nun war es etwa 438, und ich konnte meine Aufmerksamkeit auf Ostrom richten. Ostrom war immer noch sehr gut im Spiel, auch wenn sie mehrere Grenzregionen an die Sassaniden und deren Verbündete abgegeben hatten, außerdem hatten sie Aegyptus an die abtrünnige Römerfraktion Ägypten verloren. Militärisch waren sie mir inzwischen aber klar unterlegen, also beschloss ich, das Römische Reich in seinem einstigen Glanze wiederherzustellen! Mit erstaunlich wenig Mühe gelang es mir Macedonien und Constantinopolis einzunehmen. Kleinasien war dagegen etwas langwieriger, währenddessen griffen noch zwei Legionen von Africa aus Tripolitania, Libya und Aegyptus an.
Am Ende gelang es mir, Ostrom komplett zu besiegen, und das römische Reich fast in seiner kompletten Ausdehnung zu kontrollieren. Das ging einfacher als gedacht, allerdings geriet Ostrom auch an der östlichen Flanke unter Beschuss, es konnte sich schlicht nicht gegen zwei Gegner verteidigen. Es war inzwischen 447. Kaiser Honorius war wegen Alter verstorben, und sein Sohn Publius Sertorius Cursor, also Kaiser Sertorius, regiert. Die Sassaniden und Verbündete erklärten mir den Krieg, während ich gegen Ostrom in Kleinasien, und um die Siegbedingungen für den Militärsieg zu erfüllen nehme ich ihnen noch einige Regionen ab, außerdem unterwerfe ich noch die Picten in Britannien und die Lahkmiden (sonst hätte ich nicht 20 Fraktionen vernichtet/unterworfen). Fast wäre mein Kaiser noch draufgegangen, da die Sassaniden mir eine kleine Falle stellten, am Ende schloss ich mit ihnen jedoch Frieden, und gewann schließlich 450 die Kampagne mit einem Militärsieg.