[Total War: Attila] Der Erste Eindruck

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Galien
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[Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Galien » 20. Februar 2015 18:10

Nachdem ich dann jetzt auch die ersten Stunden mit dem Spiel verbracht habe muss ich sagen: :strategie_zone_37:

Ich bin bisher sehr zufrieden mit dem Spiel. Meine erste Kampagne mit Westrom auf Normal ist der reinste Graus. Drei oder vier Horden marschieren durch das Land, dazu plündern die Franken meine Küstenstädte und ich bin der KI in nahezu allen Gefechten unterlegen. Größere Fehler von ihr sind mir bisher noch nicht aufgefallen, bei Belagerungen greift sie aus verschiedenen Richtungen an und macht mir so das Leben als Verteidiger schwer.
Die Grafik ist - wie man auf einigen Screens in der SZ sieht - einfach umwerfend und absolut gelungen.

Die Befürchtungen von vielen konnten sich - meiner Meinung nach - nicht bestätigen. TW Attila ist bisher ein sehr gutes Spiel mit dem ich sicherlich noch einige Stunden verbringen werde.
Wie ist eure bisherige Meinung und der erste Eindruck von dem Spiel?
Eigennützige Werbung für meine hier geschriebenen AARs:

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Mag.strat
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Mag.strat » 20. Februar 2015 18:39

Erste Bemerkung: Das Spiel hat nun die politische Tiefe, die bei Rome II zweifellos fehlte. Jetzt ist der "War" tatsächlich "Total". Denn er findet in adäquater Weise auch im Rahmen einer spannenden Innenpolitik statt. Hierfür ist freilich der Familienstammbaum maßgeblich. Er verleiht die Möglichkeit Ämter zu vergeben, Loyalitäten zu pflegen - oder auch nicht.

Zweite Bemerkung: Die grafischen Verbesserungen ermöglichen ein grandioses Spielerlebnis. Bauplätze und Truppenbilder sind endlich wieder sehenswert!

Drittens: Die KI ist nicht ohne. In den bisherigen Schlachten wurden meine Verbände auf eine harte Probe gestellt (bin seit Shogun Total War dabei).

Viertens: Etwas mehr Truppenvielfalt wäre schön. Dies gilt insbesondere für die nordischen Völker, die sich kaum von den germanischen unterscheiden. Da sind abesehbar viele DLC vorprogrammiert (im wahrsten Sinne des Wortes). Aber gut.

Fünftens: Ein Kritikpunkt - bitte die Phalanx bei den Goten abschalten. Das ist Schwachsinn!

Fazit: Super Spiel, Investition lohnt sich! Gilt auch für ganz alte TW-Veteranen wie mich.
Aaaachtung! Streiter für Gary Grigsby´s War in the East gesucht.

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haddoc
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon haddoc » 22. Februar 2015 13:16

Moin zusammen

Ich hab schon gedacht, es geht wohl nur mir so .. ja, die KI ist sehr pfiffig geworden und nutzt kleine Schwächen und Fehler gnadenlos aus.

Ja Galien, in meinen bisherigen Schlachten hab ich auch gekämpft wie ein Löwe, die KI hat, trotz nahezu gleichem Truppenkontingent, immer die Nase vorn. Sie kennt meine Schwachstellen in der Aufstellung genau und bratzt dort volles Rohr hinein. Wer so reagiert, dem kann man eigentlich leicht Fallen stellen, aber da KI immer auf den Pixel genau "weiß", wo ich bin und wohin ich mich in der nächsten Millisekunde wohl hinbewegen werde, ist das mit den Fallen nicht so einfach, ich arbeite noch dran.
Die Zeiten den souveränen Siege - auch in deutlicher Unterzahl - sind wohl erst mal vorbei, viel zu sehr haben wir uns offenbar auf diesen Lorbeeren ausgeruht und bekommen von Attila grad mächtig den Kopf gewaschen ..

Cooles Spiel, ich bin ganz hingerissen
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon frame85 » 22. Februar 2015 14:39

Hallo zusammen.

Ich stimme Mag.Strat zu.

Die drei Punkte

-Bauplätze (echte Bilder der Gebäude, keine skurillen Zeichnungen)

-Politik & Stammbaum

-Atmosphäre

sind bei Atilla viel runder als bei Rome2. Man kann nur nur hoffen, dass CA es gut mit uns meint und diese Dinge bei Rome2 noch nachbessern wird.

Was meint die Community: Wird es in Zukunft durch CA / oder Modder dazu kommen, dass Politikfeatures, Atmospähre & Gebäudeansichten in Rome 2 auf Atilla Niveau nachgereicht wird?
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Ischozar » 22. Februar 2015 14:40

Was meint die Community: Wird es in Zukunft durch CA / oder Modder dazu kommen, dass Politikfeatures, Atmospähre & Gebäudeansichten in Rome 2 auf Atilla Niveau nachgereicht wird?


von CA, Nein.
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon frame85 » 22. Februar 2015 14:48

Ischozar hat geschrieben:
Was meint die Community: Wird es in Zukunft durch CA / oder Modder dazu kommen, dass Politikfeatures, Atmospähre & Gebäudeansichten in Rome 2 auf Atilla Niveau nachgereicht wird?


von CA, Nein.


Das mag sein. Vielleicht wird CA dazu keine Zeit haben.

Aber evtl. werden sie durch die Bereitstellung von Modtools und dem Game Atilla selbst den Moddern die Möglichkeit geben, eine "Rome2-Mod" für Atilla zu erstellen.
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Yeniceri » 22. Februar 2015 15:15

frame85 hat geschrieben:Was meint die Community: Wird es in Zukunft durch CA / oder Modder dazu kommen, dass Politikfeatures, Atmospähre & Gebäudeansichten in Rome 2 auf Atilla Niveau nachgereicht wird?


Ich würde für so einen DLC sogar bezahlen, aber daraus wird es nichts. Musst warten, bis für Attila eine Früh- und Mittelantikenmodifikation gebaut wird.
Galien hat geschrieben:Am Ende des Geldes ist noch immer so viel Monat übrig...


Ja, der Typ bin ich ----> http://steamcommunity.com/profiles/76561198098117624 <---- Finger weg, wenn ihr nichts mit Eu4 zu tun habt.

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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Germanus » 22. Februar 2015 15:40

So Zeit ein erstes Fazit zu ziehen. Meine Kampagne mit Ostrom (Schwierigkeit Kampagne: normal/ Gefecht: schwer) macht verdammt viel Spaß. Bin nun im Jahr 420 und damit geht diese Kampagne schon länger als alle meine Rome 2 Spiele. Zwar ist Libyen an die Garmaten gefallen, Ägypten komplett verwüstet und auch Palästina in den Händen des Feindes (zum Glück hab ich keinen Penny in diese Provinzen investiert) aber ich glaube ich hab das Ruder nun herumgerissen. In Griechenland ist Ruhe, die Horden wurden abgewehrt oder sind weitergezogen. Nur ein Volk kommt noch alle 10 Runden mit einem Fullstack vorbei. Die Hunnen sind auch weg nachdem ich sie 2-mal erfolgreich zurückschlagen konnte. Die Ostgoten beherrschen halb Italien und die Adria Küste, haben mir aber Frieden angeboten, nachdem sie Bekanntschaft mit meinen Feuerschiffen gemacht haben^^. Westrom wurde soeben komplett vernichtet. Im Osten schlagen meine Legionen die Sassaniden zurück und stehen kurz vor Ketesiphon. Die Wirtschaft boomt langsam. Kleinasien ist meine Geldmaschine, Asia macht ca. +7500. Allerdings glaub ich, dass bald Attila das Kommando übernimmt und 10 Hunnen Fullstacks vor meiner Tür stehen. Legio I Constantin und Legio II Macedonia bereiten sich gerade darauf vor. Der Schwierigkeitsgrad mit den Römern ist hier echt knackig, aber machbar.

KI:
Die KI hatte bei mir bis jetzt noch keinen totalen Aussetzer. Sie stellt sich im Rahmen ihrer Programmierung sehr schlau an. Man sollte jedoch auch keine Wunder erwarten. In Belagerungsschlachten greift Sie nun mit mehreren Belagerungsmaschinen an oder belagert so lange bis eine Bresche in die Mauer geschlagen wurde. Von den Fackeln machten bis jetzt nur Unterstützungsarmeen gebrauch, welche von der anderen Seite kamen, um nicht komplett um die Siedlung herumlatschen zu müssen. Es gibt also noch Fackeln, dennoch ist es nicht möglich eine Siedlung direkt in der 1 Runde anzugreifen, sofern man keine Belagerungswaffen hat. Sehr schön. Alexandria wurde z.B. 10 Runden belagert bis die KI sich stark genug fühlte anzugreifen und es schließlich auch schaffte. Auch auf der Kampagnenkarte greift die KI nur an wenn Sie glaubt eine Chance zu haben und pickt sich gezielt die schwächsten Provinzen zum Plündern heraus.

Grafik:
Alles sehr hübsch. Und ich spiele nicht mal auf den höchsten Einstellungen. Hatte eine Herbstschlacht im Sonnenuntergang. Alles in ein dunkles Rot getaucht, richtig schön. Allgemein wirkt alles ein wenig dunkler und düsterer als Rome 2, passt zur Atmosphäre.

Einheitenvielfalt:
Kann mich hier nur zu den Römern äußern. Also Ostrom hat einfach von allem etwas. Sowas gefällt mir immer am besten. Wikinger z.B. sind extrem cool, aber das einzige was da Tötungspotential hat sind die Axtkämpfer, dass wird mit der Zeit ein wenig langweilig. Die Römer haben im Kern die gleichen Basiseinheiten. Ich denke so sollte das auch sein. Schließlich wurde nur das Reich 395 aufgeteilt und nicht der komplette Einheitenpool. Jedoch hat jede Reichshälfte ihren Fokus auf anderen Truppenarten. Ostrom extrem viel Kavallerie, gepanzerte Bogenschützen und sogar eine Axt-Einheit (Hetairen Garde). Westrom dafür mehr Plänkler zu Fuß und bessere schwere Infanterie. Die Babaren haben scheinbar nicht ganz so viel Vielfalt, aber ich will mich jetzt nicht dazu äußern, da noch nicht wirklich angespielt.

Politik/Stammbaum:
Also Politiksystem ist wesentlich besser als vorher, da man es selbst in der Hand hat ob Rebellionen ausbrechen oder nicht. Allerdings ist es ein wenig zu einfach Separatistische Bewegungen zu verhindern. Wenn Generäle niedrige Loyalität haben werden die einfach um die Ecke gebracht oder zumindest Ihres Kommandos enthoben. Integrität spielt in meiner Kampagne keine Rolle, hab da null Probleme mit. Liegt vielleicht aber auch am Schwierigkeitsgrad normal. Ich wüsste aber auch nicht wie ich jetzt noch einen Bürgerkrieg führen sollte. Dann hätte ich ja fünf Fronten. Stammbaum ist schön, die politischen Aktionen sind umfangreicher als bisher, es gibt auch Ämter und Gouverneurs Titel zu vergeben. Nur in meiner Kampagne gibt es astronomisch viele Bastarde, so ein untreuer Haufen.

Generäle/Skills/Eigenschaften:
Den Skilltree finde ich bei Rom allerdings unterirdisch schlecht. Im Grunde hat man hier kaum Auswahl bei den Generälen, auch bei den Armee Traditionen. Ich skill im Grunde immer dasselbe, je nachdem ob General oder Statthalter. Hier hätte ich gern mehr Auswahl und Variationsmöglichkeiten. Beispiel: Wenn ich meiner Armee einen Moralbonus auf kämpfe gegen Ostvölker geben will muss ich Ihr zunächst einen Bonus gegen Barbaren geben. Meine Legio III hat noch nie auch nur einen Babaren gesehen und wird dies vermutlich auch nicht mehr. Ich hätte gern eine Armee die auf Bogenschützen und Artillerie fokussiert ist und eine andere auf schwere Kavallerie. Und die dann auch dementsprechend gelevelt wird. Naja man kann nicht alles haben. Was wiederum cool ist, dass Generäle jetzt wieder mehr verschiedene Eigenschaften erhalten, auch negative. Sie entwickeln jetzt einfach mehr Persönlichkeit. Die drei Haushalte oben rechts finde ich aber irgendwie nicht besonders schön, wirken irgendwie lieblos.

Das Spiel gefällt mir aber bis jetzt richtig gut. Noch ein paar Patchs und nette DLCs und ich bin vollkommen zufrieden. Wollte eigentlich noch was zum Städtebau-System, der Diplomatie usw. sagen, aber der Beitrag ist schon lange genug.

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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Anonymus » 22. Februar 2015 16:41

Genau meine Meinung. Es gibt soviele liebevolle kleine Neuerungen, dass ich noch lange nicht alle durch habe. Aber z.B. wenn ich einen Rechtsklick auf einen der bauslots mache. Soviele Infos. Echt toll. Alles in allem wirkt das Spiel viel lebendiger als Rom.

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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Galien » 22. Februar 2015 19:04

Sehr gut geschrieben Germanus, viele Neuerungen und Verbesserungen zusammen gefasst!
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Mickey » 23. Februar 2015 12:50

Hab es mir am Wochenende auch zugelegt und muss bis jetzt sagen - echt geil !
Hab wie gewohnt auf Legendär begonnen (Sachsen) und bekomm so auf die Fres... . Wahnsinn !
Atmosphäre, KI und Grafik echt Bombe - vielen Dank an CA für ein echt tolles Strategie-Spiel !
Immer mit der Ruhe !

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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Crosis » 4. März 2015 19:41

Mich würde mal die Meinung der "Nestbeschmutzer" interessieren. Wer ist alles ein "Nestbeschmutzer" (alternativ: ewige Nörgler, unverbesserliche Nostalgiker)? Leute wie ich, die mit ROME 2 noch immer zutiefst unzufrieden sind, die z.B. die KI für blöd, die Musik für unspektakulär und die Kampagne aufgrund mangelnder Gegenwehr für langweilig halten.

Attila interessiert mich zwar, gekauft habe ich es aufgrund der schlechten Erfahrung mit ROME 2 aber nicht. Jetzt hört man aber viel positives und wenig Kritik. Mein Problem: Mit einem Review von z.B. Galien kann ich wenig anfangen, da bereits unsere Meinung über ROME 2 fundamental voneinander abweicht. Auch dieses Review hilft wenig, der nette Herr ist zwar total begeistert, würde ROME 2 aber auch mit 9 von 10 Punkten bewerten, ich würde da sicher nochmal 2 Punkte abziehen, was schon nen deutlicher Unterscheid wäre. Ist Attila also wirklich gut, oder haben nur jene die von ROME 2 enttäuscht waren (wie ich) auf den kauf von Attila verzichtet (wie ich) und man hört deshalb so wenig Kritik?

Ich würde mich somit freuen, wenn jemand der ROME 2 noch immer als "unfertig" empfindet sich hier als solcher outen und mir seine Meinung mitteilen könnte.

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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Mickey » 4. März 2015 20:15

@Crosis: Kann dir noch nicht so viel sagen, da ich erst ein bisschen reingeschnuppert habe - aber für mich war Rom 2 eine Enttäuschung und vieles was mir dort gefehlt hat (Spieltiefe, liebe zum Detail, einfach das "in diese Welt gesaugt werden"), kann ich bei Attila schon wieder finden. Du setzt dich an den PC und plötzlich ist wieder 1 Std. um und es kommt dir vor wie eine Minute. Ich gebe eine ganz klare Kaufempfehlung.
Außer das solche Sachen wie die "Die Ballade des Ibor" nicht gleich für alle Völker und von Anfang an dabei war ärgert mich ein bisschen, aber bis jetzt echt das einzige.
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon Homerclon » 4. März 2015 21:20

Könnte dir meine Meinung Anbieten, also von jemanden der kein Rome2 gespielt hat.
Ich bin, mehr oder weniger, von Empire direkt zu Attila gegangen. (Napoleon das eh fast genauso wie Empire ist, und Shogun2 hab ich so gut wie nicht gespielt.)


Begeistert von Attila bin ich nicht, dafür gibts zu viele größere und kleinere Dinge die mir nicht gefallen.
Aber auch ein paar Punkte die ich als gelungene Weiterentwicklung betrachte.
Die meisten Punkte dürfte bereits in Rome2 bestanden haben, was dir aber vielleicht hilft, einzuschätzen wie gut/schlecht mir Rome2 gefallen würde.

Einige der Negative-Punkte:
Spoiler (Öffnen)
  • Armee-Begrenzung
    Es nimmt einem die Flexibilität. Die durch die Finanzen bestehende Grenze sah ich bereits für Ausreichend an, zumindest für den Spieler. (Mod braucht mir keiner nennen, wenn darin ausschließlich die Grenze aufgehoben wird.)
  • General-Zwang, auch wenn man die Truppen nur von Armee A nach Armee B verschieben will.
    Als ob es alles Kindergarten-Kinder wären die beständig beaufsichtigt werden müssen. Es hätte doch gereicht wenn man Armeen ohne General verbietet Angriff zu starten, und wenn sie Angegriffen werden, einen heftigen Moral Malus erleiden. Mit dem "Integrität-Wert" hat man ja sogar schon den passenden Modifikator.
  • Die Benutzeroberfläche finde ich unübersichtlicher gestaltet.
    Viele Sachen sind über mehrere Fenster oder Icons verteilt. Das ein Nahrungsüberschuss z.b. auch für ein Wachstums- und Regenerierungsbonus (Armee) sorgt, hab ich erst nach einigen Runden gefunden.
    - Die Enzyklopädie ist auch ein Paradebeispiel wie man es nicht machen sollte. Es ist schwierig etwas zu finden, falls überhaupt vorhanden.
  • So mancher Boni und Mali ist nicht Logisch verteilt. Was es schwieriger macht dies nachzuvollziehen.
    Man muss also mehr über das Spiel lernen, um Erfolg zu haben. Durch logisches Vorgehen kann man so manchen Nachteil erhalten.
    Dies zeigt sich z.b. in der Innenpolitik und den Boni/Mali bei der Macht. Im Spiel ist es ideal diese ausgewogen zu halten. Hat man zu wenig oder zu viel Macht, hat man mit starken Nachteilen zu kämpfen, die die Vorteile (fast) gänzlich aufwiegen. Mit einer Ausgewogenen Macht hat man aber auch kaum Vorteile, dafür weniger Nachteile.

    Das fast jedes Gebäude (ab der zweiten oder spätestens dritten Stufe) für eine Verarmung und miese Stimmung sorgt, finde ich auch irritierend.
    Andere Punkte die vermeintlich einen Bonus bringen müssten, wirken sich gar nicht aus. Das Bevölkerungswachstum z.b. scheint keinen weiteren Nutzen mehr zu haben, sobald man eine Provinz komplett auf alle Bauslots erweitert hat.
    Keine Mehreinnahmen durch mehr Steuerzahler, wie es in den alten Teilen noch war, auch nicht indirekt.
  • Nahrungsüberschuss kann nicht gehandelt werden. In einer Zeit, als Hungersnöte ganze Völker dazu trieb ihre Heimat zu verlassen.
    (Mit einem Kornmarkt, als eigenständiges Gebäude, kann der Wohlstand durch Landwirtschaftliche Gebäude erhöht werden, aber das ist was anderes.)
  • Ein quasi komplettes Fehlen eines Handbuchs.
    Egal ob gedruckt oder digital, vieles muss man selbst herausfinden. Und das bisschen das im Attila-Manual steht, ist für Spieler die Rome2 (oder erst mit Attila einsteigen) übersprungen haben, völlig unzureichend. Da nämlich fast nichts erklärt wird. (Was im Prolog alles erklärt wird, weiß ich nicht. Das war so langweilig, das hab ich abgebrochen. - Außerdem mag ich es nicht wenn Funktionen nur deshalb gesperrt sind, weil man ein Tutorial spielt und es ewig dauert bis darauf eingegangen wird.)
  • Noch einige Kleinigkeiten, wie z.b:
    - die Details zu Einheiten und Gebäude, welche häufig die selben sind. Und eher allgemeine Infos über eine Volkgruppe enthalten und mit keinem Wort auf die Einheit oder das Gebäude eingeht. Dabei fand ich das in den Vorgängern immer interessant, und hab mir die zu jeder Einheit und Gebäude mind. 1x durchgelesen.
    - Das die Enzyklopädie nur Online-Abrufbar ist, und noch sehr vieles fehlt. Lieber wird an DLCs gearbeitet, als die Enzyklopädie zu füllen.
    - Warum kann ich mit einem Doppelklick auf eine Stadt, nicht mehr die Stadt Provinzdetails aufrufen? Häufig passiert es mir dabei, das ich eine Armee innerhalb der Stadt anwähle, was mir meist erst auffällt, nachdem ich deren Details aufgerufen habe, oder mit der Maus unten links in der Ecke angekommen bin.

Die Liste ist Unvollständig, das waren jetzt nur ein paar Dinge die mir eingefallen sind.


Das bereits angesprochene Innenpolitik-Features ist ansonsten Grundsätzlich eine gute Erweiterung, benötigt aber noch Feinabstimmung.

Die alten TW-Teile (Rome1 bis Empire) haben mir insgesamt besser gefallen. Aber mit Attila bin ich im großen und ganzen auch zufrieden.
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Re: [Total War: Attila] Der Erste Eindruck

Beitragvon nordstern » 5. März 2015 01:24

Große Verschlechterung zu allen Vorgängern:
-Steuerung eigener Schlachten.

War es früher so das man mit dem Linksklick einheiten ausgewählt hat aus der Einheitenliste und im Armeefenster per doppelten Linksklick kopieren konnte und per Rechtsklick löscht wurde das System nun komplett geändert.. zum deutlich schlechteren.

- Linksklick kopiert weiterhin die Einheit in das Armeefenster.
- Doppelter Rechtsklick auf die Einheit im Armeefenster öffnet nun das Enzyklopädiefenster.. wo wie homerclon geschrieben... eh nichts zur Einheit drinsteht. Dafür wurde die Einheitenbeschreibung aus der Detailansicht der Einheiten rausgenommen.
- Kopieren von Einheiten (z.b. mit Erfahrungszuteilung) ist nicht mehr möglich. Will ich also sagen wir 10 Legionäre mit Stufe5 Erfahrung muss ich alle 10 einzeln anklicken und mit Erfahrung ausstatten
- Klicke ich doppelt auf links wird die Einheit gelöscht... das selbe passiert auf wenn man auf eine bereits markierte Einheit klickt.

Dabei stört mich am meisten das das kopieren von Einheiten nicht mehr möglich ist. Ich hab keine Lust wenn ich mal was ausprobieren will meine Armeen und die der KI manuell einzeln mit Erfahrung aufzufüllen. Im MP und SP führt das mitunter zu langen Phasen in denen die Parteien die Armee planen. Seit Rome1 hat sich das bisherige Prinzip bewährt und war intuitiv... aber hey.. wir kennen das ja auch bei Windows... Alt und bewährt ist out.. neu und unlogisch dagegen voll inn. Irgendwas muss man ja immer ändern damit es "neu" ist, egal wie unpraktisch dann alles ist.

- Bogenschützen sind noch nutzloser als zu Release Rome2. Treffen nichts, machen keinen Schaden und daher jucken mich die berittenen Bogenschützen der Gegner wenig. Wenn die nicht Lanzen hätten und als Lanzenreiter durchgehen würden mit ihrem OP-Sturmangriff währen die Hunnen eigentlich ein Witz. Nur weil die Bogenschützen beider Seiten misserabel sind sind sie so stark. Speerwerfer hingegen sind absolut OP. Allein schon wenn zwei Einheiten aufeinander zustürmen und vor dem Angriff ihre Speere Werfen kann es sein das in dieser Slave bereits 20-30 Gegner sterben. Zeitgleich tötet aber eine aus nächster Nähe abgefeuerte Salve Pfeile (Langbogen, Composite oder Reflex) mit Glück einen Gegner.

Weitere "kleine" Manko:
- Alle Infomeldungen (Civ Tod, etc) kommen doppelt

- Die Bogenspannanimation der Sehnen ist rausgenommen worden. EIn feature das in Medieval2 von Moddern eingeführt wurde und seit Shogun2 von den Entwicklern eingeführt ist wurde in Attila kurzerhand durch zwei Bilder ersetzt... gespannte Sehne, normale Sehne. Beim Spannen des Bogens wird keine Sehne angezeigt.

- Die KI von Seefahrernationen scheint weiterhin nicht mit dem Meer zurecht zu kommen. Zwar erreicht sie letzlich was, aber wie ist ziemlich gruselig. So fährt sie über 40 Runden immer die gleiche Strecke ab mit sämtlichen Armeen und lässt nicht mal eine Verteidigung zurück. Will man eine Seefahrernation (Gauten, Jüten, Dänen) angreifen.. einfach warten bis die 3 FS unterwegs sind und Stadt kampflos erobern.

- verliert die KI... z.b. durch obiges Verhalten... seine letzte Siedlung wechselt sie nicht zum Hordenmodus... was verständlich ist. Aber sie versucht auch nicht eine neue Bleibe zu finden. Stattdessen verhält sie sich wie wenn sie eine Horde währe oder sie steht irgendwo auf dem Meer in einer kleinen Bucht rum abgelegen von allen Siedlungen und versauert. Die alte Siedlung zurückerobern? Gegner angreifen? ne lieber nicht^^

- Durch den KI-Spam an Armeen (jede ach so kleine Fraktion hat 3 FS) sind Kriege irgendwie langweilig. Option A ich bin unvorbereitet und die KI überrollt einen ohne Chance da man 3 FS in Kombination nicht besiegen kann. Option B man ist vorbereitet und schlechtet deswegen die KI ab. Option C man zieht verbündete ins Feld. Da diese nun ihre gesamten FS in den Kampf werfen fallen die gegnerischen Siedlungen schneller als die eigenen Armeen diese erreichen können. Beispiel: Ich als Gaute greife die Angeln an die wiederrum mit den Sachsen verbündet sind. Ich bin mit den Franken verbündet. Burgund ist bereits seit 20 Jahren im Krieg mit den Angeln und eher defensiv. Was passiert? Ehe ich die Stadt der Angeln erreichen kann wird diese von 4 FS der Burgunde rbelagert.. die 20 Jahre lang nichts groß getan haben und eine Runde vorher noch 1,5FS an der Grenze haben und kleinere Gruppen verteilt im Reich überfallen schlagartig mit 4 FS wenn ich angreife? Zeitgleich stehen die Franken blitzartig mit 3 FS in Sachsen und erobern es. Das ganze Kampagnen.Armee-Kampfsystem errinnert irgendwie an Heuschrecken. In Rome2 war das deutlich besser gelöst.
Zuletzt geändert von nordstern am 5. März 2015 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.