Fridericus Secundus hat geschrieben:Ach der alte Hut. Die neuen Titel werden durchaus im selben Umfang supportet wie die alten. Nur ändern sich halt einfach aufgrund der technischen Entwicklung die Bereiche, die modbar sind... da kann aber der Entwickler nix dafür. Und wenn jetzt wieder das Argument kommt: "Dann muss man es halt zur Priorität erheben und komplexe Tools für komplexe Probleme schaffen"... Leute. CA ist eine FIRMA und die wollen GELD verdienen. Überlegt euch mal, was ein krasses Mappingtool z.B. an Ressourcen verschlingen würde: da müssen mehrere Entwickler dran arbeiten, über mehrere Wochen/Monate. Jeder von denen kostet paar Tausend Euronen im Monat. Der Output ist ein Tool, das genau 0,- € direkt und vielleicht ein paar Tausend Euro im besten Fall insgesamt durch Mehrverkäufe des Spiels bringt. Ergo: CA macht damit faktisch Verlust. Sowas würde NIEMAND machen.
Beispiel Auto: früher waren Motoren einfacher, das konnten versierte Laien zumindest vom Aufbau her noch verstehen. Bei nem heutigen 5er BMW ist das schlicht kaum noch möglich, weil der Motor zu komplex ist. Wer würde BMW ernsthaft anpimmeln, weil sie zu komplexe Motoren bauen, die vom Laien nicht mehr beschraubt werden können? Richtig, keiner.
Ja. Und die KI, seien wir mal ehrlich, die wird man auch nie so gut hinkriegen, dass sie wie Menschen agiert. Also streichen wir da auch alle Mittel, stagnieren weitere 4 Teile und wenn jetzt wieder das Argument kommt "Dann muss man es halt zur Priorität erheben und komplexe Tools für komplexe Probleme schaffen. Leute. CA ist eine FIRMA und die wollen GELD verdienen."
Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn hier jemand mit dem Argument "Hey, dass ist Kapitalismus" abenteuerlichste Verhaltensweisen fernab jedes fairen Kundenumgangs rechtfertigen will. Man kann ja sagen, sorry, aus den und den Gründen rechnet sich das nicht, aber sowas macht NIEMAND ist doch jetzt etwas zu hart. Denn auch große Unternehmen müssen ein Interesse haben, monetäre Werte mit dem Ruf der eigenen Firma in einen gesunden Maßstab zu setzen. Vertrauen ist schnell verspielt und schwer wiederzugewinnen, siehe VW...der Ruf ist keine in Euro umrechenbare Größe. Selbst wenn also das Ganze nen Minus geschäft wäre, heißt das nicht automatisch, dass damit jede weitere Überlegung dahingehend lächerlich und dämlich wäre (wie Du es gerade ein wenig suggerierst).
Zu Deinen paar tausend Euro im "besten" Fall unten eine kleine Rechnung.
Kernpunkte:
1. Third Age hat CA sicher in den letzten Jahren nicht nur ein paar tausend Euro beschert, sondern sicher zehntausende (siehe dazu meine Rechenbeispiele unten). Wer sich in den letzten Jahren MTW 2 oder Rome 1 holt, tut das in der Regel aufgrund von MODs. Auch in RTW/Attila wird der Prozentsatz zunehmend größer, die aus dieser Motivation heraus sich das Spiel holen. Mods können viel leisten, was Entwickler nicht können/wollen (Herr der Ringe Setting als nur ein Beispiel genannt). Man siehe nur mal Skyrim als ein anderes Beispiel. Mods sind lukrativ für CA. Sollte sich das pay4Mods Modell noch etablieren und CA hat den Weg verbaut, könnte das auch einen auf die Füße fallen. Jedenfalls sind sie nicht als so marginal abzutun, wie Du es gerade tust.
2. Neben monetären Überlegungen, die anscheinend für Dich alleiniger Entscheidungsgrund sind, haben Spiele immernoch künstlerische Ansprüche. Klar ist der monetäre Aspekt heute der absolut entscheidene. Aber Studios unterstreichen häufig, wie wichtig die Community Ihnen bei der Entwicklung ist. Die meisten werden bei solchen Aussagen nur noch schmunzeln, aber im Kern weiß gleichwohl jedes Studio, dass man nicht am Kunden vorbeientwickeln darf. Ich glaube in der Community besteht ein überaus starkes Interesse daran, dass der Modsupport und die Modmöglichkeiten wieder gepushd wird. Dem kann sich die Erbsenzähler entziehen und auf die Kosten verweisen. Wohlmöglich würde man damit auf kurzer Sicht sogar besser fahren und Geld sparen, aber manchmal muss man auch mal Geld in die Hand nehmen, ohne kurzfristige Erfolge davon erwarten zu können.
Fazit
Hier sollte man einfach mal die künstlerischen und fanbezogenen Ansprüche nicht unter den Tisch fallen lassen. Es sei alternativlos die Modmöglichkeiten zurückzufahren, wie Du es oben einen Glauben mach willst, ist es nämlich nicht. Ich behaupte nicht das die Entscheidung von CA zwingend Richtung eines besseren Modsupports gehen muss, weil ich die technischen Hürden nicht genau kenne(wie wohl keiner außerhalb der Firma). So leicht abtun, nach dem Motto es kostet und bringt erstmal nichts ein, wird es sich CA sicher nicht machen. Wenn man noch etwas Verstand besitzt.
Kennedy hat damals nicht gesagt, "Wir fliegen nicht zum Mond, weil es schwer ist. Sondern, wir fliegen zum Mond weil es einfach ist."
Kennendy hat gesagt "Wir fliegen nicht zum Mond, weil es einfach ist. Sondern, wir fliegen zum Mond weil es schwer ist." (Zitat der Erinnerung meiner Wenigkeit entommen, bitte keine Buchstabentreue erwarten).
Das ist der Spirit der Firmen und Ideen groß macht (und hält). Ganz zum Anfang hat bei CA wahrscheinlich der eine oder andere gesagt? Strategiekarte mit 3D Schlachten verbinden? Das würde auch einfacher gehen...zum Glück haben sich da die Skkeptiker nicht durchgesetzt. Ich hoffe hier tun Sie es wieder nicht.
Edit:
In den letzten 2 Wochen haben 96.898 Spieler (https://steamspy.com/app/4700) MTW 2 gespielt. Nehmen wir mal die sehr vorsichtige Schätzung das nur 0,5%, also ein halber Prozent, dieser Spieler Neukäufer sind. Das sind dann knapp 1000 Neukäufe den ganzen Monat. Der Preis liegt bei 20 Dollar/Euro. Gehen wir mal ruhig von einen schwächeren Dollar aus. Dann sind das 20.000 Dollar in einem Monat. Gut, Steuern, Anteil für Steam als Zwischenhändler geht ab, etc. Sagen wir ganz vorsichtig 8000 Dollar wandern in die Schatulle von CA. Dann sind das knapp 100.000 Dollar im Jahr. Das Game läuft seit Jahren und wahrscheinlich mit abnehmender Tendenz. Es ist davon auszugehen das die früheren Jahre besser waren. Im Gegenzug gab es sicher den einen oder anderen Steamsale, wo das Spiel billiger über die digitale Ladentheke ging. Also pegel ich das mal bei 90.000 Dollar bzw. Euro im Jahr ein. Nur für ein Jahr. Nur für MTW 2. Rechnen wir mit dieser Zahl dann über 5 Jahre, sind das nach diesen sehr vorsichtigen Schätzungen immerhin schon bei 450.000 Dollar Reingewinn. Aufwendungen hatte man selbst nicht, nur Steam für das Bereitstellen der Daten und das habe ich fürstlich einberechnet.
Nimmt man nun die Hälfte weg, um Gewinn zu machen, kann man mit dem Rest davon immernoch wohl einige Arbeitsstunden für die Konzeption eines neues Modttool aufwenden. Rein aus Teilen des Gewinns eines alten Serienteils von 2007. RTW, MTW 1, Shogun 1 jetzt mal außen vor gelassen.
Das sind selbst nach SEHR vorsichtigen Schätzungen weit mehr als ein "paar, tausend Euro". Auf die Jahre gerechnet sind das locker hunderttausende Dollar. Jetzt kann man einwenden, wieviele der Leute kaufen das wegen Mods etc. Wie gesagt, ich bin überaus vorsichtig rangegangen. Wenn man die stellschrauben etwas anders setzt, kommt man über die Jahre sogar in die Millionen. Und Third Age und andere Mods werden wohl für die meisten der Kaufgrund sein.
Ich persönlich gehe sogar davon aus, dass die konkrete Zahl noch weitaus höher liegen wird. Aber nehmen wir ruhig die sehr vorsichtigen Zahlen.
Klar, ich rechne vor und wer vorrechnet kann für seine Wahl der Stellschrauben immer kritisiert werden. Aber Marginalisieren sollte man das große Geldpotential von Mods auf lange Sicht nicht, dass denke ich kann man mit diesem Beispiel mal ganz unbeschwert behaupten.