Grundsätzlich ist doch eine KI etwas das jedwede mögliche Kombination eine passende Reaktion hat oder ?
Grundsätzlich richtig, nur jedwede streiche mal.
Du kannst KI grob in zwei Gruppen einteilen.
1. KI die Probleme löst, z.B. das problem welche Entitäten der Spieler sehen kann (nearest neighbour Probleme) oder wie man von A nach B kommt (wegfindung, A*, Navigation meshes). Oder auch Lichtbrechungen in ner Grafikengine. Oder die Entscheidung ob die Ampel nun eine Ampel ist und wenn ja, ob sie auf Rot, Gelb oder Grün steht.
Das sind also sehr beschränkte KIs, die aber teilweise sehr brauchbare Ergebnisse liefern (A* hat z.B. eine Komplexität von nlog(n) und ist optimal)
2. KIs, die versuchen einen Menschen zu simulieren (oder etwas ähnlich komplexes).
Das sind im Spiele/Simulationsbereich z.B. die strategische KI eines Strategiespieles. Hier kommt es darauf an, Situationen zu begreifen (mithilfe der KIs aus 1.), richtig zu interpretieren und dann danach zu handeln. Im Spielebereich wird hier meist clever betrogen, da eine echte KI zur Zeit nicht umzusetzen ist.(und es die nächsten 200 Jahre wohl auch bleibt)
Ich habe bereits an KI der Klasse 1 (nearest neighbour, Navigation Meshes, Wegfindung, 3d Grafik) für zivile(Spiele) und militärische Kunden sowie an KI Klasse 2 (Entscheidungsbäume, Suche in Unbekanntem Gelände, scripted Ki(keine echte KI)) gearbeitet.
Es gibt da sehr gute Literatur zu, empfehlen kann ich diese Reihe:
http://www.amazon.de/AI-Game-Programmin ... ing+wisdom
NICHT vom Preis erschrecken lassen, solche Preise sind in der IT normal.Eine Schulung in dem Bereich würde dich mindestens das 20 fache Kosten. Sobald du studierst wirst du wenigstens ein paar davon in jeder gut sortierten Hochschulbibliothek finden.
Wir haben hier (Ingolstadt) einen Verein(Stammtisch), der sich einmal im Monat zum Thema Spieleentwicklung trifft. Das sind lauter Enthusiasten die gerade mit dem Programmieren beginnen. Vielleicht gibt es bei dir auch so was.
Bemerkung:
KI ist ein faszinierendes Thema, Spieleentwicklung sollte sich jeder ernsthafte Informatiker wenigstens mal angesehen haben.
Es gibt da nur zwei Haken:
1. KI und die Informatik im Allgemeinen sind nicht in der Lage auch nur einen Bruchteil der denkbaren Probleme zu lösen.
Die Komplexität von einfachsten Problemen kann sehr schnell davon galoppieren. Dann ist es meist an der Zeit, sich einen guten Betrug zu überlegen.
Supermänner wie nordstern hier im Forum haben natürlich voll die Ahnung und lästern deshalb gerne über die devs oder wissen es eh besser. Diese Narren haben leider von Mathematik oder Informatik im Allgemeinen null Ahnung und reißen nur gerne ihr Maul weit auf. Lerne damit umzugehen , diese Spieler(Trolle) werden deine Ki immer zereißen, egal wie gut sie ist.
(@Moderatoren: Ihr könnt die letzten zwei Sätze gerne löschen, nachdem coredriver sie gesehen hat. Musste aber mal gesagt werden, im TW unterforum ist es teilweise nicht zum aushalten. Und es ist nur ehrlich, ihm diese Schattenseite sehr klar zu machen. Siehe meine Signatur, das ist ein Spieledesigner der an solchen Idioten verzweifelt ist)
2. Die Bezahlung in der Spielebranche ist streckenweise sehr, sehr schlecht.
Beispiel: Einer meiner Mitarbeiter war 1 Jahr Praktikant bei mir und hat sich nachher bei einem Spielehaus beworben. (War sein Herzenswunsch Spieleentwickler zu werden)
Er hat dann bei mir angefangen, ich zahle ihm das 2,5 fache(!). Das Angebot der Firma war eher moderne Sklavenhaltung als ein echtes Gehalt. Damit will ich dich nicht von der Spieleentwicklung abschrecken, allerdings solltest du dir scharf überlegen, ob du dein angesammeltes Wissen nicht lieber woanders nutzbringend einsetzen willst. Das schöne an der Spieleentwicklung ist nämlich, dass du ein sehr breites Wissen erlangst. Was bei nem 3-Tier Anwendungsentwickler eher nicht der Fall ist.