Reunion - Konzil der Abgesandten

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Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Pastete » 7. Juni 2015 14:17

Hier der Diplomatiethread.
Anfangspost wird noch editiert werden.
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Deadly Shadow
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Deadly Shadow » 8. Juni 2015 22:05

Isfahim Abdid hatte eine weite Reise hinter sich. Über die Dünen in den Bergen, das herrliche Konstantinopel, die Berge der Wallachei und auch die Winter des Abendlandes. All dies hatte er aufgenommen....wofür? Um mit einem versammelten Haufen Ungläubiger sprechen zu können, die einem Gekreuzigten huldigten. Isfahim konnte dem nicht viel abgewinnen, auch wenn es seine Aufgabe war, von fremden Kulturen und Reichen zu lernen. Sein Sultan befahl ihm, er wiederum beriet ihn. Anstatt ihn quer durch die Welt zu schicken, würde er wohl dort, an diesem Treffpunkt (to be edited^^), gleich alle Vertreter der mächtigsten Reiche des Morgen- und Abendlandes treffen.
Doch würde man ihn, dem Muselmanen Gehör schenken? Oder werden diese Hinterwäldler nur die Ohren für sich haben und den Raum des Abendlandes, den sie, so eng an Erde die man betreten kann, ohne gleich einen König oder Fürsten zu erzürnen, sich gegenseitig erstreiten?

Ihm war es gleich. Er konnte die fremden Wunder und Schrecken dieser Welt in Augenschein nehmen. Manch ein Muselman traute sich nicht einmal auf das Mittelmeer, den mare Nostrum! Welch Geschichten er den anderen Weisen, ja den Kindern folgender Generationen erzählen könnte!

Isfahim seufzte. Seine beiden Spahi, vom Sultan selbst auserwählt, sprachen nicht viel. Doch so wie er es verstanden hatte, waren es kluge Männer...und vielleicht mehr als nur Leibwächter. Sie hatten viel Verstand und auch Kampfgeschick bewiesen, und waren von keiner grobschlächtigen Natur, wie es so üblich war.
Wenn der Sultan nur auch verstehen könnte, wie mächtig das Wort war. Wohl gesprochen, aber nur im Kopfe wahrheitsgemäß. Ha...
Das Schwert auf der anderen Seite, bot eben nur die Wahrheit. Die des Todes.

Er zuckte mit den Schultern. Für sowas gab es Soldaten, und Assassinen.
An der Destination angekommen sah sich Isfahim um, während seine Spahi ihre Blicke aussandten, und die Ecken beobachteten. Grimmig schritten sie voran, selbst eine Feder die auf dem Boden fiel wäre lauter gewesen.
Isfahim steckte die Hände gelangweilt in die Taschen. Wie lange würde er die Herrlichkeit der Hallen, in der er sich befand, genießen können? Er zuckte mit den Schultern und begab sich zu einem Punkt, von wo aus er alles erst einmal überblicken konnte, und wartete.
Auf die richtigen Personen oder die, die einfach ein wenig reden wollten.
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Ischozar » 8. Juni 2015 22:19

Gekleidet in dicke Pelze – solche die viel zu warm für diese Gegend waren, betrat der dänische Abgesandte Ulf diese wichtigen Hallen. Es war der erste Versuch der abend- und morgenländischen Herrscher eine Art immerwährende Verhandlung zu führen, um schnell auf die diplomatischen Gegebenheit in Europa und Afrika zu reagieren. Ulf war von seinem König Knud ausgewählt worden um ihn hier zu vertreten. Neugierig blickte er sich in der Konzilhalle um und orderte sofort einen Diener zu sich herbei, den er damit beauftragte etwas Wein herbeizuschaffen. Der Däne war sich offenbar sicher, dass die Querelen der großen Politik nur mit genügend Alkohol zu bewältigen waren…
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon DarthFrankiboy » 9. Juni 2015 00:44

Hussam verzog wie so oft auf dieser Reise sein Gesicht und fragte sich, wie wichtig die Geschicke der Welt - nicht nur was vor den Toren und auf den Straßen und Wegen nach Mekka passiert - für Sultan Tahar waren. Immerhin ist Hussams Ziel sowohl eine Versammlung von ungläubigen Wortträgern als auch von muslimischen Brüdern aus dem Osten. Und nicht mal ein Schiff durfte er nehmen. Nein, die gesamte Reise musste über spärlich erkundete Lande der Ungläubigen erfolgen. Und auch nur mit einem Mann - zum Glück ein Freund - als Begleitung. Hussam drehte sich zu seinem Kameraden um und dieser hatte ebenfalls einen bekannten Blick aufgesetzt, welcher fragte: "Warum wir?". Eigentlich war die Frage eher "Warum Hussam?", da sein Gefährte, den er seit seiner Kindheit kannte, ihm freiwillig gefolgt ist.
Nun, das kam davon, wenn man die Sprachen dieser Christen leichter erlernen konnte als andere, vor allem wenn man Soldat war und seine Intelligenz unter den Truppen umso mehr herausstach. Zu allem Überfluss sah Hussam für seine maurischen und arabischen Brüder etwas christlich aus, aber offenbar für die Christen nicht christlich genug, wie er es in den Blicken, denen er auf seiner Reise begegnet war, erkannt hatte. Dann hatte nur noch gefehlt, dass Hauptmann Hisham ihn beim Sultan empfahl. So musste dieser keinen seiner wenigen diplomatischen Berater opfern. Einer von denen sah sogar enttäuscht aus, dass er nicht auf die Reise durfte.
Hussam durfte dafür ein paar Wochen in Córdoba vorzüglichst verbringen. Dort wurde er mit Interessen, Diplomatie und vielem mehr von den Leuten überflutet, die des Sultans Idee nicht für so schlau hielten.

Und nun waren die beiden Mauren inmitten der Christen, zwei exzellente Kämpfer. Und das hätte Hussam auch lieber getan: Kämpfen. Aber irgendwo schlummerte auch eine Neugier von Reisen, neuen Ländern und den Spielen der Mächte.
Sie waren auf einer kleinen Anhöhe und sahen die Stadt, die wohl ihr Ziel sein sollte. Hussam klopfte seinem treuen Pferd sanft gegen den Rumpf und setzte sich wieder in Bewegung. Vielleicht war ja schon ein anderer Muslim vor ihm angekommen...
"Es gibt nichts Eitleres und Unbeständigeres auf Erden, als der Mensch ist; so lang ihn die Götter begünstigen, meint er, die Zukunft könne ihm nichts Böses bringen; und wenn nun das Traurige kommt, so findet er keinen Mut in sich, es zu ertragen."
- Odysseus zu einem Freier; aus Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums​

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Ischozar » 10. Juni 2015 14:54

König Knud und Kaiser Heinrich geben bekannt:

Prinzessin Adelheid, Tochter des Kaisers und Prinz Karl, Sohn des Königs von Dänemark, treten in den Heiligen Bund der Ehe ein. Als Mitgift erhält die dänische Krone das Lehen Sachsen, mit der Festung Hamburg. Sollte der Kaiser somit Truppen einfordern, sind ihm Rekruten aus diesem Gebiet zur Verfügung zu stellen. Alle guten Christenmenschen dieser beiden Reiche sind über das neugeformte Bündnis froh. Lang leben Knud und Heinrich!
Zuletzt geändert von Ischozar am 10. Juni 2015 18:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Wilhelm II. » 10. Juni 2015 16:24

Seine Majestät Kaiser Heinrich

verlangt vom Herzog der Lombardei, dass er sein Land erneut als Lehen aus der Hand des Kaisers empfängt. Außerdem belehnt er ihn mit Tuszien.
"Die Hierarchien sind himmlisch.
In der Hölle sind alle gleich."

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Pastete » 11. Juni 2015 09:51

An den Kaiser,
Jeder weiß, dass die Lombardei ewiger Bestandteil des heiligen römischen Reiches ist.
Wir nehmen das Lehen dankbar an.
gezeichnet,
Giorgio Rossi, Graf Mailands und Führer des lombardischen Bundes.
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Amon Amarth 930 » 11. Juni 2015 10:03

Der russische Zar verlangt eine Erklärung der ihn umgebenden Völker, namhaft der Polen und Türken, ob Ihrer Gebietsinteressen. Gemeint sind all diejenigen Gebiete, welche sich ausgehend vom Kernland des betreffenden Volkes Richtung russischer Kernlande ausdehnen. Eine friedliche Einigung und Absprache liegt dabei im Interesse.

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Käptn Balu » 12. Juni 2015 11:38

Arcadios betrat die altehrwürdigen Hallen und ging zielstrebig deren Zentrum entgegen, wo die anderen Abgesandten bereits warteten. Schweißperlen blitzten auf dem kahlen Kopf des untersetzten, vollleibigen Mannes. Seinen massigen Körper hatte er in feinste Seide gehüllt aus dem fernen Osten gehüllt, eine Mischung aus einem leichten Orange und tiefem Blau. Die Füße zierten Sandalen wie es für hochrangige Beamte des byzantinischen Hofes seinerzeit üblich war. Ein goldener Ring an seiner rechten Hand unterstrich seine gesellschaftliche Stellung.
Arcadios´ Blick huschte durch den Raum, seine Augen funkelten. Er war sich der Bedeutung seines Auftrages nur allzu bewusst. Viele Jahre im Dienste von Kaisern, die kamen und gingen in den Wirren des letzten Jahrzehnts, hatten seine Sinne geschärft, ihn ein Bewusstsein dafür entwickeln lassen, welche politischen Entwicklungen bedeutungslos oder -voll waren. Diese hier gehörte ganz offensichtlich letzterer Kategorie an. Allein, ein gewisses Unwohlsein in seiner Magengruben konnte auch der berechnende Opportunist Arcadios nicht leugnen. Inmitten von Barbaren auf der einen und Arabern auf der Seite, mangelte es ihm zweifellos an Verbündeten in diesen Hallen oder wie er es auszudrücken pflegte: An "zivilisierten Menschen". Doch nun war er hier und er musste den Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, gerecht werden. Und Zivilisation war gerade bei den Inszenierungen auf der großen Bühne der Politik ein relativer, undefinierter Begriff. Das hatten ihn die vergangenen Jahre gelehrt. Wenngleich der Anspruch romaischer Überlegenheit gegenüber allen anderen hier auftretenden Völkern gewahrt werden musste, war die Frage, wie zivilisiert es im Reich der Kaiser denn heute tatsächlich zuging, durchaus berechtigt. Denn de facto hatte das Reich jegliche Überlegenheit, jegliche Zivilisation in der letzten Dekade vermissen lassen und der Welt in Zeiten des Bürgerkriegs eine hässliche Persiflage seinerseits präsentiert. Der Glanz des byzantinischen Reiches...er war vergangen. Auch wenn die Kaiser es nicht wahrhaben wollten, Byzanz war nicht mehr die unangefochtene Macht, die es die letzten einhundert Jahre gewesen war und der niemand ernsthaft etwas anhaben konnte. Konstantinopel herrschte nicht mehr von der Donau bis zum Euphrat, von der Krim bis Syrien. Nüchtern betrachtet endete Alexios´ Einfluss hinter den Stadtmauern Konstantinopels. Die Komnenen waren umstritten, in Bithynien herrschten die Dukas nahezu unangefochten, in Griechenland und Makedonien gab es gleich mehrere Adelsgeschlechter, die einander offen bekämpften und nur formal dem Befehl des neuen Kaisers unterstanden. Die Schwarzmeerküste, eigentlich Kerngebiet der Komnenen, war ebenso im Zuge der Türkeninvasion verloren gegangen wie die wichtigen Städte entlang der kleinasiatischen Küste, allen voran Smyrnas. Zypern war zur Exklave verkommen, der Balkan an einfallende oder sich erhebende Barbaren verloren gegangen, vom jenseitigen Ufer der Adria drohten die Normannen neues Unheil über das Reich zu bringen und im Osten brauchte sich niemand der Illusion hingeben, es würde jemals wieder ein Römer über Zentralanatolien herrschen. Das Reich lag am Boden, war seiner Vernichtung nahe. Alexios wusste das. Er war Realist und verstand es, sich nicht mehr Feinde zu machen, als unbedingt nötig. Deshalb hatte er ihn, Arcadios zum Konzil geschickt, wohlwissentlich, dass es niemanden am byzantinischen Hofe gab, der das Spiel der Macht auch nur ansatzweise so zu spielen wusste wie Arcadios. Es ging hier darum, das Reich vor dem Untergang zu bewahren, nicht seine Großmacht zu erneuern. Dies käme einer Utopie gleich.
Arcadios seufzte in Gedanken an die Last, die auf seinen Schultern lag. Dann schritt er hoch erhobenen Hauptes vor - es galt schließlich den schönen Schein zu wahren - und erhob die knabengleiche Stimme:
"Wir, Arcadios, Sohn des Theodosius von Seleukia, vertrete im Namen des erhabenen Autokrators, Alexios I Komnenos, Kaiser des Römischen Reiches und Schutzherr aller wahren Christenmenschen, im Laufe dieses Konzils die Interessen Konstantinopels, Stadt des Konstantin, des Neuen Roms und Perle des Mittelmeers, Erhabenste aller Städte, die je von Menschenhand gebaut wurden, aller Romaioi sowie jene des Reiches, welches seit Anbeginn der Zeit über uns alle wacht. Es wird uns eine Ehre sein, mit Menschen aus aller Herren Länder das gepflegte Wort zu führen und den ein oder anderen erfolgreichen Beschluss zu betrinken. Sodann, stehen wir euch für Anträge aller Art zur Verfügung."
Arcadios blickte mit ausgebreiteten Armen und tückischem Grinsen auf die Lippen. Die anderen schauten ihn verstört an. Arcadios war Eunuch.

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Deadly Shadow » 12. Juni 2015 17:24

Die Stille wurde von einem lauten, fast schon sarkastischen, langsamen Klatschen unterbrochen. Isfahim war aufgestanden und hatte sich die pompöse Rede des byzantinischen Diplomaten angehört. Nun ging er leichtfüßig hinunter und gesellte sich zu Arcadios.

"Ihr repräsentiert also das Imperium, das sich westlich vom Reiche meines Herrschers erhebt. As-salamu alayka, Arcadios! Ich bin Isfahim Abdid, der hohe Bote seiner Majestät, Jalal ad-Dawlah, Sultan über die Seldschuken und allem, was er und seine Untergeben bereits unter unserer Herrschaft gebracht haben!"
Er salamte, das Grinsen blieb.
"Dieses Konzil ist...interessant. So viele Vertreter fremder Reiche, die hier konferieren, einander die eine oder andere häretische Kriegserklärung zu werfen werden, sich anbrüllen und gegeneinander intrigieren werden. Das meiste Interesse hat mein Gebieter zur Zeit aber an euch, und somit an eurem Kaiser. Seit Manzikert ist es äußerst still geworden. Eure Armeen und auch jene Menschen die ihren neuen Herrschern nicht aufgeschlossen waren, zogen zu den Mauern des Westens und die Felder und Berge Anatoliens fielen an das Seldschuken-Sultanat. Seitdem konferierten wir nie wieder miteinander, doch beginnend mit diesem Konzil möge sich dies ändern."
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Käptn Balu » 13. Juni 2015 15:53

Arcadios hob die Brauen, dann lächelte er freundlich.
Nun denn, Isfahim Abdid, was haltet ihr davon, wenn ihr uns bei einem Spaziergang durch die Gärten Gesellschaft leistet? Ich glaube, es gibt da Einiges, was es zu besprechen gälte.
...Die Männer traten aus den Schatten eines Arkadengangs hervor, und traten in die Gärten hinaus.
Dieses Konzil ist in der Tat...interessant. Sowohl ihr als auch wir wären wohl keinesfalls hier, wenn es nicht Befehl unser beider Herren wäre, an dieser Satire teilzunehmen. Wenngleich es Euch überraschen wird, aber ich tausche mich lieber mit Euresgleichen aus, denn mit ungewaschenen Barbaren aus Landen, in denen die Winter länger sind als die Sommer. Doch darüber wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen, nicht wahr?
Gewiss, die gegenwärtige Situation in Asia birgt ein gewisses Konfliktpotenzial. Mantzikert war der größte Sieg eures Herrn und die größte Niederlage meines Volkes seit Anbeginn der Zeit, eine Katastrophe ohne jeden Zweifel. Ihr wisst so gut wie wir, dass wir nach Jahren des Bürgerkriegs nicht die Mittel haben, uns zurückzuholen, was rechtmäßig uns gehört. Doch genauso offensichtlich ist, dass ihr einen Großteil der Länder, über die ihr hinweggefegt seid, nicht beherrscht oder nicht beherrschen könnt. Euer Herr ist ein großer Krieger. Doch zu herrschen bedeutet nicht, im Sattel eines Pferdes von Ort zu Ort zu reiten und alles niederzubrennen, was eines Mannes Weg kreuzt. Ihr wisst wie man ein Reich erobert, was es heißt, es zu konsolidieren, zu verwalten, das wisst ihr nicht. Allein, es läuft wohl darauf hinaus, dass wir uns arrangieren müssen, findet Ihr nicht?

Arcadios lächelte milde und erwartete die Antwort des Seldschuken.

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Pastete » 14. Juni 2015 13:25

"Mein Herr...", sprach der alte Mann mit zittriger Stimme, nachdem er sich verbeugt hatte: "Ihr habt einen weisen Ruf und scheint Gerüchten keinen Glauben zu schenken. In diesem Fall aber sind sie alle wahr.
Die gesamte Toskana brennt. Olivenhaine, Weinberge, Häuser, Kirchen... Alles."
Ein Raunen ging durch den Saal, während er schluckte und um Fassung rung, ehe er mit Tränen in den Augen fortfuhr:
"Grosseto, Batignano, Arezzo sind nur noch Trümmerwüsten. In Siena fielen sie am Sonntag ein, während die gesamte Stadt sich im Frieden wähnend die Messe zelebrierte. Sie töteten alle, derer sie habhaft werden konnten, auch die, die in den Kirchen Schutz gesucht hatten... Florenz wird schon von einer Vorhut der Truppen belagert, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Lucca, Pisa und Livorno das gleiche Schicksal ereilt!"
Er fing an zu schluchsen, und Giorgio, dem Grafen Mailands und Führer des lombardischen Bundes, wurde dies unangenehm.
Er räusperte sich und fragte: "Wer, sagt ihr, hat diese Tat begangen?"
Der alte Mann starrte ihn schockiert an und begann zu stottern:
"Mein... Mein Herr... Der Papst."
Abermals hörte man ein entsetztes Raunen im Saal, und die Leute begannen untereinander zu tuscheln, doch als Giorgio die Hand erhob, schwiegen sie wieder, während er sich an den Gesandten wandte:
"Warum?"
"Wir wissen es nicht, mein Herr.", antwortete dieser: "Nie hat es von ihm irgendein Anzeichen gegeben, dass er einen Angriff plante. Nie hat er uns den Krieg erklärt. Nie hat er sich auch nur dahingehend geäußert, was ihn dazu verleitet haben möge. Er überfiel uns einfach!"
Der Graf dachte ein wenig nach und fragte schließlich: "Und was, meine Gäste, wünscht ihr von mir?"

Der alte Mann schluckte wieder, fasste sich, und sprach, während die übrigen Gesandten hinter ihm nickten:
"Wir, die Abgesandten aller Städte der Toskana, wir bitten euch, Teil des lombardischen Bundes sein zu dürfen.
Schützt uns, wie ihr es verpflichtet seid, seit ihr uns vom Kaiser als Lehen zugeteilt bekommen habt!
Rettet uns vor den Klauen des Papstes, auf dass eure Städte nicht das nächste Ziel seiner Gier sein werden!"

Giorgio zögerte.
Der Papst war seit jeher für seine Rumhurerei und seine Eskapaden in Rom bekannt. Aber einfach die benachbarten Länder überfallen, ohne auch nur ein Wort dazu zu sagen? Hatte ihm die Syphilis denn komplett den Verstand geraubt?

"Christoforo!", rief er schließlich, und sein Sohn trat vor: "Reise zum Papst. Versuche herauszufinden, wie viel hiervon der Wahrheit entspricht, und versuch ihn zur Vernunft zu bringen."
"Frolio, Evio!" rief er seinen Diplomaten und seinen Kardinal: "Begleitet ihn, und wenn diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen, so sorgt dafür, dass die Welt davon erfährt. Gnade uns Gott, wenn es denn der Antichrist tatsächlich auf den Stuhl Petri geschafft haben sollte."

Die drei nickten, verbeugten sich, und machten sich auf den Weg.
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Mormegil » 16. Juni 2015 12:29

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Rainulf war als Gesandter Siziliens nachdem Konzil entsandt worden und auch wenn er es nicht gerne tat, führte ihn sein erster Weg zu dem Gesandten der Fatimiden, denen er sich vorstellte und dann sein Anliegen vortrug:
"Mein König beabsichtig die Eroberung der Länder von Tunis und Libyen. Dadurch werden unsere Reiche Nachbarn werden und auch wenn ihr bisher keine Ansürüche auf diese Gebiete gestellt habt, kann ein Konflikt zwischen Muslimen und Christen dadurch rasch entstehen. Wir bieten auch einen dauerhaften Frieden an, der einen Nichtangriffsvertrag beinhaltet. Dadurch wären unsere Kolonien abgesichert und ihr hättet die Garantie, dass wir nicht an möglichen Kriegen anderer Staaten gegen euch teilhaben würden."
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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon Abdülhamid » 16. Juni 2015 16:18

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Der fatimidische Abgesandte war grade erst gekommen, da sprach ihn in dieser internationalen Versammlung schon ein Sizilianer an.
"Das klingt gut, wir können das so akzeptieren und werden lediglich das unerwähnte Bengatzi erobern. Mein Herr hofft, dass Ihr Euch fanatischen Kreuzrittern und ähnlichen Vereinigungen fernhaltet, denn diese gefährden den Frieden und stören den Handel, das bringt niemandem Vorteile, aber nunja die Normannen die Ihr seit sollen so oder so recht tolerant sein."

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Re: Reunion - Konzil der Abgesandten

Beitragvon TotalWarGod » 18. Juni 2015 17:25

Ein weiter Abgesandter betrat die Hallen in denen das Konzil tagte. Dutzende wandten sich zu ihm um, denn er trug unverkennbar das päpstliche Wappen auf seiner Brust. Er wurde, ohne Zweifel, bereits von allen erwartet.
Sein Blick schweifte überdie Runde der versammelten Herrscher oder deren Abgesandter und blieb für einen Augenblick bei Graf Giorgio hängen.
Als er zu sprechen begann waren alle Augen auf ihn gerichtet: "Werte Herren, ich grüße euch im Namen seiner Heiligkeit Papst Gregor. In seiner außerordentlichen Großzügigkeit gestattet euch der Heilige Vater eine Erklärung zu den Vorkommnissen in der Toskana: Die Aufgabe des Papstes war und ist die Erhaltung der einzig wahren Religion" Sein Blicke huschte kurz zu den anwesenden Vertretern muslimischer Länder. "Doch der verstorbene Vorgänger des Heiligen Vaters, Papst Alexander II, vernachläsigte dies so stark, dass sich selbst in umittelbar an Rom angrenzenden Gebieten Scharen von Ketzern versammelt haben. Und solch ein Frevel muss unter jeden Umständen bestraft werden.
Doch seit unbesorgt. Es ist nicht im Sinne des Heiligen Vaters treu gläubigen Christen Schaden zuzufügen. Als Beweis eures Glaubens ist es notwendig in einer Stadt eurer Wahl ein Haus zu ehren Gottes zu errichten. Sobald dies getan ist, erwartet der Papst von jedem von euch eine Benachrichtigung.
(Screenshot)
Des weiteren wird die Stadt Florenz, samt umliegenden Länderein, an den, in den Augen des Papstes, rechtmäßigen Besitzer gehen, sobald die päpstlichen Truppen dieselbe genommen und geläutert haben. Auf die Stadt Neapel jedoch erhebt seine Heiligkeit im Namen Gottes selbst Besitzanspruch. Nicht etwa um weltliche Gelüste zu stillen, sondern um der römischen Bevölkerung ein Leben ohne Hungertod zu ermöglichen.
Ich hoffe ihr erkennt nun, dass der Heilige Vater nie Böses im Sinn hatte und immer im Namen Gottes gehandelt hat und dies auch immer tun wird."
Der Abgesandte fixierte nochmal jeden mit seinem Blick, setzte sich, trank einen Schluck Wein und wartete auf erste Reaktionen.
Zuletzt geändert von TotalWarGod am 20. Juni 2015 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Bitte lieber um Vergebung, als um Erlaubnis.