Papst Gregor lässt sich ein wenig Zeit und sieht durch den Türspion wie alle Anwesenden auf die Türe durch welche er spionierte hinsahen.
Er sah sich die Gesichter der Herren genau an, denen er in Bälde die Leviten lesen muss.
Papst Gregor nahm vom Sekretär welche immer beiseite Stand genüsslich einen Schluck Rotwein, macht sich noch recht und liess die schwere Türe von anwesenden Knappen langsam öffnen.
Dann trat der Papst über die Türschwelle in den grossen Saal, begleitet von seinem Sekretär und nahm schliesslich auf seinen Stuhl platz.
Der Geist des Konzils verinnerlichend und nur hier unter den Anwesenden war er am stärksten.
Man spricht auch von der Aura, dem Vehikel der psychosomatischen Reaktionen.
Der Papst schweigt so wie auch die anderen schweigen. Eine tiefe innige Ruhe übergab den Saal.
Nun war es Zeit zu beginnen!
"Meine Herren ich bin entsetzt was sich die letzten Jahre im christlichen Abendland abgespielt haben muss. Schlimmste Intrigen und Komplotte, grausliche Morde, blutige Schlachten und Propaganden die bis zum Himmel stinken, haben unsere christlichen Werte mit Füssen getreten oder sie gänzlich bei Seite gewischt. Man könnte meinen die Christenheit ist gar verrückt, ja sie zerstört sich sogar selbst!
Doch alle seit ihr hier, habt flammende Reden gehalten, habt Euch erklärt, vorallem aber habt ihr Euch verteidigt! Keiner der Anwesenden sei ein Lamm der Unschuld, keiner von Euch hat die Mut gehabt, die Waffen schweigen und die Vernunft walten zu lassen.
Ja sogar die Saraszenen haben einen Dschihad auf Marrakesch ausgerufen und sammeln sich zu abertausenden vor unseren Toren. Niemand hat reagiert, keiner hat dies verurteilt, nein stattdessen hat man sich gegenseitig beschuldigt den anderen auf die Beine gepinkelt zu haben. Die Portugiesen und Spanier stellen sich tapfer den Ungläubigen in den Weg, wissen die christlichen Werte zu schätzen, Gott habe sie gnädig!
Doch nun genug, ich werde Euch, ein von Gott gefälliges Konzept vorstellen, wie der Konflikt unter Euch beendet werden könnte, wobei die Waffen absofort zu schweigen haben!"
Der Papst nippt am Rotweinglas und lässt dabei sanft einen Pfurz entgleiten, pffffft, während er seinen Blick langsam auf den Schotten richtet
Schottland, ein karges Land, man sollte meinen, hier leben besonders fromme Menschen, doch in Wirklichkeit scheint der Glauben hier wenig Verbreitung zu finden.
Der Krieg ist zu beenden, absofort haben die Waffen zu schweigen und Frieden soll in Eurem Lande einkehren.
Schottland verpflichtet sich die Stadt York nächstes Jahr friedlich an England zu übergeben, erhält dafür 5000 Gulden in den nächsten 4 Jahren aus der englischen Schatzkammer.
Caenorvion und die irische Insel soll in Eurem Reiche bleiben und England gibt seine Ansprüche auf diese Lande ab, dafür zahlt ihr 2500 Gulden in den nächsten 4 Jahren an England.
Desweiteren lege ich Euch nahe Euer Reich stärker an den Glauben zu binden. Es sei Euch überlassen wie ihr dies tut, solange dies ohne Blutvergiessen vonstatten geht.
England, auch hier scheint der Glauben nicht besonders Einzug gefunden zu haben. Stattdessen sehnt ihr Euch nach Stärke und Grösse. Nehmt Abstand davon und widmet Euch dem Glauben, das ist wahre Grösse!
Der Krieg ist absofort zu beenden, die Waffen haben zu schweigen und Frieden soll in Eurem Lande einkehren.
York soll nächstes Jahr wieder an Euch gehen, dafür zahlt ihr 5000 Gulden in den nächsten 4 Jahren an das Königreich Schottland.
Ihr gebt Eure Ansprüche ein für allemal auf Carnorvion und die irische Insel ab und bekommt aus der Schatzkammer Schottland 2500 Gulden in den nächsten 4 Jahren.
Brügge gebt ihr nächstes Jahr an Dänemark ab, verzichtet auf deren Anspruch und erhält dafür 5000 Gulden in den nächsten 4 Jahren aus der dänischen Schatzkammer.
Ansprüche auf Antwerpen werden fallengelassen, dafür erhält ihr 1250 Gulden in den nächsten 4 Jahren aus der Schatzkammer des Reiches.
Und auch Euch lege ich nahe Euer Reich stärker an den Glauben zu binden. Es sei Euch überlassen wie ihr dies tut, solange dies ohne Blutvergiessen vonstatten geht.
Dänemark, Grösse habt ihr Euch erhofft, doch nicht ein grosses Land zeigt von Grösse! Nein, Größe sucht man nur bei Gott dem Allmächtigen!
Hamburg soll nun Euer Land sein, kein Lehen mehr von Kaisers Gnaden. Für Hamburg habt ihr dem Kaiser unbegrenzt jedes Jahr 500 Gulden zu übergeben und Hamburg zu entmilitarisieren, vier Einheiten Stadtmilizen sollten reichen.
Auch Brügge soll Euer Land sein. Dafür müsst ihr aber 4000 Gulden an die englische Krone in den nächsten 4 Jahren übergeben.
Antwerpen ist spätestens nächstes Jahr an das heilige Römische Reich zu übergeben. Dafür erhält ihr 4000 Gulden aus Schatzkammer des heiligen römischen Reiches in den nächsten 4 Jahren.
Desweiteren wünscht man sich stärkeres Engagement den katholischen Glauben im Osten, genauer gesagt im Lande Novgorods. Verbreitet dort den wahren Glauben der Christenheit!
Wir verlangen Fortschritte und wünschen das ihr uns davon in Kenntnis setzt. Man wird Euch dafür belohnen!
Dem Heiligen Römischen Reich sei gesagt, das wir erhofft haben, das ihr Euch mehr für Frieden in der christlichen Welt einsetzt, das Banner der Christenheit mit Stolz trägt. Scheut Euch nicht um mich um Rat zu bitten!
Antwerpen sollt ihr nächstes Jahr von Dänemark erhalten. 4000 Gulden sollt ihr in den nächsten 4 Jahren dafür an Dänemark bezahlen.
1250 Gulden sind an England zu zahlen, sodass diese ihre Ansprüche an Antwerpen fallen lassen.
Hamburg wird nun in seiner Gesamtheit Dänemark zugesprochen, dafür hat Dänemark jedes Jahr 500 Gulden an Euch zu übergeben.
"Meine Herrn, lange Zeit habe ich überlegt wie ich Euch dieses Unterfangen näher bringen kann.
Doch der Herr Gott hat mir seinen Segen dafür gegeben.
Denn dies ist der beste Zeitpunkt um gemeinsam für unsere Werte zu kämpfen, uns zusammen zu schweissen und alte Konflikte vergessen zu machen!"
"Wisst ihr was dies auf der Karte zeigt? Ich werde Euch helfen, da es Euch anscheinend entgangen ist.
Das ist Kreta!
Der letzte katholische Vorposten im Osten. Doch seit Jahren nichtmehr!
Das Geschlecht der Fatimiden hat jetzt einen moslemischen Vorposten an unseren Grenzen und hat einen Dschihad ausgerufen.
Wie ich schon erwähnt habe, sind abertausende moslemische Krieger am Weg nach Marrakesch.
Doch was passiert wenn die Fatimiden erst einmal Marrakesch erobert haben? Werden sie halt machen? Nein das werden sie nicht tun, deswegen ist es eines jeden Katholiken Pflicht diesem Unheil entgegen zu treten. Der Papst räuspert sich...
Ich rufe hiermit den ersten katholisch christlichen Kreuzzug aus!
Das Ziel ist Kreta!
Unser Feind, die Fatimiden!"
Zusprüche und Klagen gehen durch den Saal. Nicht jeder scheint froh dieser Botschaft. Dennoch der Papst führt seine Sache gewissenhaft fort
"Meine Herren ich habe mich lange genug auf diesen Tag vorbereitet und ich bin noch nicht fertig!"
Doch nun zu Mailand. Eure Rede war die flammenste, doch was nützt dies, wenn auch ihr Mitschuld trägt? Nun Euer Land ist in den letzten Jahren zu einer Grösse gewachsen. Doch welch Grösse? Euer Land ist grösser, doch Eure Konflikte ebenso! Dies zeigt nicht von Grösse. Waltet Milde, seit grosszügig, gibt den Armen und Schwachen und zeigt dadurch Grösse.
Der Krieg ist beendet und ein weiterer Konflikt mit Frankreich lässt sich auch abwenden.
Gebt Frankreich in den nächsten zwei Jahren seine Länderein zurück. Genauergesagt Bordeux und Angers. Gegenleistung gibt es keine, ausser eine schriftliche Garantie Frankreichs, keine weiteren Ansprüche mehr geltend zu machen.
Entschädigung für getöte Agenten wird es keine von Frankreich geben. Habt ihr Euch beide sicher nichts geschenkt. Wem sollte ich denn glauben, wenn zwei sich streiten? Es ist sinnlos.
Desweiteren wünschen der Herr unser Gott, Euch an der Speerspitze gegen das Fatimidenreich!
Ach ja und bevor ich es vergesse. Der Handel und Kontakt mit den Mauren ist strengstens untersagt, sind sie es doch, die unseren Glauben mit Füssen treten wie sonst nur die Fatimiden.
Frankreich! Eine stolze Nation seit ihr. Doch falscher Stolz führt zum Untergang! Es ist Euch hoffentlich eine Lehre. Doch Mailand zeigt sich einsichtig, ebenso Fehler begangen zu haben. Der Krieg ist beendet und Ihr sollt Euer Kern-Frankreich wieder haben auf das ihr erstarkt und das katholische Kreuz mit Stolz nach Kreta tragen könnt!
Toulouse, Bordeaux und Angers soll in den nächsten 4 Jahren wieder Euer sein!
Gemeinsam mit Mailand werdet ihr die Speerspitze bilden. Jeder Gläubige soll Euch folgen!
Doch der Kreuzzug sei nur ein Teil Eures Schuldbegleichung, habt ihr doch am meisten bisher profiert.
Polen hat einen toten Diplomaten in der Nähe Roms zu beklagen. Wir werden keinen Schuldigen nennen, doch ihr werdet es bezahlen!
800 Gulden für den toten Diplomaten und weitere 500 Gulden für die Hinterbliebenen habt ihr Polen in den nächsten 4 Jahren zu überbringen.
Desweiteren wünschen wir, das ihr der Ketzerei in Eurem Lande habhaft werdet und Spanien und Portugal ebenso dabei unterstützt. Mindestens zwei Euer Priester sollten
auf der iberischen Halbinsel den wahren Glauben preisen!
Der Papst wendet sich dem Vertreter Polens zu.
Ich hoffe werter Herr, das Euch und deren Familie damit wenigstens ein wenig genüge getan ist. Mein Beileid.
Nach kurzer Pause...
"Werte Gäste, ich habe beendet."