Das arabische Sultanat, Brudertreue und die Händler des Todes
Die letzten Jahre seines Lebens waren unfassbar spannend für den Sultan Ahmad IV Burji. Während er es schaffte, mehr und mehr Gebiete am Persischen Golf und dem Ararabischen Meer unter seiner Herrschaft zu vereinen, wie es die Friedensverträge mit Hindustan, dem respektablen Reich im Osten, ermöglichten. Schon greifbar nah sah er sich seinem Ziel, nach Belutschistan auch das Handelszentrum Ahmanabad in Gujarat unter arabische Kontrolle zu bringen. Es musste jedoch kommen, wie es kommen musste.
Westliche Beobachter kritisierten schon lange den Eroberungsdurst des Sultans, zu schnell breitete sich unser glorreiches Reich aus. Jedoch hatte diese aggressive Expansion durchaus ihre pragmatischen Hintergründe. Diese allein bewogen unseren weisen Sultan so zu handeln, wie er es tat. Und er sollte Recht behalten. Westliche Mächte selbst trachteten nach rechtmäßig arabischen Gebiet, allen voran die Hanse, die dem Sultan seine heiß geliebte Handelsmetropole bald streitig machte.
Alle Versuche, die kleine Republik im Norden Europas davon zu überzeugen, dass unsere Ansprüche rechtmäßig waren, halfen nichts. Anstatt sich in diplomatische Verhandlungen zu begeben, kannten diese selbsternannten Händler nur eines: Krieg. Mit Hilfe der schwedischen Elitetruppen versuchten sie, nicht nur uns zu zwingen, unsere Ansprüche zu widerrufen, nein, sie forderten in europäischer Tradition etwas völlig Größenwanhsinniges - die Gebiete unserer Verbündeten. Sie luden den Zorn aller arabisch/türkischen Muslime und ihrer Gönner auf sich. Ein langer Zermürbungskrieg folgte. Unzählige Männer starben. In Indien. In Preußen. Auf dem Balkan. Doch auf jeden Gefallenen meldeten sich zwei neue Patrioten für den Kriegsdienst.
Zum Ende des Krieges hatten selbst unsere Dichter, Denker und selbst die Geistlichen Waffen in ihren Händen, bereit blasshäutige Kriegstreiber in die Fluten der Nord- und Ostsee zu treiben. Schon bald entschlossen sich die Invasoren trotz ihrer Fortsschritte, einen milden Frieden einzugehen. Mit so viel Entschlossenheit hatte niemand in Europa gerechnet, selbst jene nicht, die schon die ungeheure Disziplin der osmanischen Kampftruppen kannten.
Hauptbestandteil der Friedensvereinbarungen waren neben kleineren Grenzverschiebungen zu Lasten unserer furchtlosen Verbündeten auch die Aufforderung, das muslimische Offensivbündnis auf Eis (Wunderbar, was man alles bei einem Ausflug mit seinen Truppen kennenlernt, Qânsawh, der mittlerweile neue Sultan, war ganz begeistert von dieser massiven, durchscheinenden Masse) zu legen.
Doch Arabien war kein Frieden vergönnt. Der nächste Kriegstreiber, wieder eine Republik, wieder angeblich nur am Handel interessiert, stand schon in den Startlöchern. Die Rede war zweifelsohne von Venedig. Es hatte wieder einmal seine riesigen Verbündeten um sich gescharrt, bereit die Söhne fremder Reiche für seine fragwürdigen Ziele in den Tod zu schicken. An diesem Tag ließen sich Spanien und Frankreich von den Venezianern ausbeuten.
Euphorisch landeten sie an unseren Küsten, nicht wissend, dass die gesamte Bevölkerung noch unter Waffen war, bereit ihre rechtmäßigen Länderein bis zur letzten Dukate, bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Erschwerend kam hinzu, dass die Treue muslimischer Herrscher nicht gebrochen werden kann. Wer den Einen angreift, wird sich auch mit dem Anderen auseinander setzen müssen. So wurde die stümperhaft vorbereitete Inavsion weiter gestört, als spanische und venezianische Verbände nicht mehr verstärkt wurden, weil der glorreiche Osmane bereits vor Venedig stand. Ihren Landesgenossen sollte es schlecht ergehen, schnell traten sie den Rückzug an. Mit dem weißen Friedensschluss mit allen Kriegsbeteiligeten wurden überall Lobeshymnen auf die muslimische Freunschaft verfasst, welche genauer zu studieren sind, auf den folgenden Seiten:
[To be continued...]