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Zarin Elizaveta I. hat bis zum heutigen Tage keinen Erben geboren. Das mag daran liegen, dass sie keinen Ehemann hat. Zumindest erklärt sich das so ihr jetziger Erbe, Ivan Rurikovich. Er ist knapp 8 Jahre jünger als seine Cousine und freut sich schon riesig auf den Zarenthron. Es ist nur etwas blöd, dass er schon so alt sein wird, wenn er ihn endlich besteigen kann. Und vielleicht kriegt Elizaveta ja doch noch einen Mann und ein Kind. Ach all diese Überlegungen waren Ivan zu mühselig. Deshalb suchte er Trost bei Wodka und jungen Damen die schon immer mal den „Zarewitsch“ des nächsten Zaren sehen wollen. Davon gab es glücklicherweise sehr viele in Moskau und so lag er stets irgendwo in der Ecke mit zwei Frauen im Arm. Der Patriarch fand das nicht so unterhaltsam wie Ivan. Und die Zarin auch nicht. Immer musste sie ihm sagen wie schlecht er doch in der Diplomatie sei. Bei dem Militär fand er auch keine Freunde, irgendwie waren ihm Truppenbewegungen und all das zu langweilig. Organisation war er jedoch sehr begabt. Denkt er zumindest selbst. Denn wer organisiert die besten Feiern am Hof? Ivans treuer Diener Fritz! Der kommt aus Österreich und sprich verschiedene Sprachen und ist Ivans Mädchen für alles. Ohne Ivan gäbe es keinen Fritz und ohne Fritz keine Gelage. Die Zarin ist sich ja in ihrer Pietät dafür zu fein. Kein Wunder, dass sie keinen Mann findet, denkt sich Ivan.
Doch es war klar, dass er nicht ewig so weiter machen konnte. Irgendwann hatte die Zarin zu viel. Sie bat, nein, zwang Ivan dazu Moskau zu verlassen und was sinnvolles zu tun. Da er keine Lust hatte mit den ganzen gepuderten Ärschen in Europa rumzuhängen, zog er gen Osten. Bald war er kurz vorm Kolonialgebiet. Dort gab es aber für seinen Geschmack zu wenige Frauen die nicht aussahen wie Bären mit Brüsten. Zudem hatte er keine Lust sich über das Uralgebirge tragen zu lassen. Er hatte daher eine geniale Idee. Er ließ sich daran vorbei tragen. So ging es in gerader Linie nach Süden. Er kam mit seinen Leuten schließlich in das Gebiet der Kasachen. Ein Vasall Russlands. Nur Muslimisch und voller Hinterwäldern auf Pferden. Genau genommen waren sie nicht mal hinter Wäldern sondern einfach in endlosen Steppen. Auch hier fand der junge Ivan keinen Spaß. Es ging also immer weiter gen Süden und als sie schließlich in einer Wüste umherliefen, hatte Ivan genug. Und zwar davon, dass die elende Kutsche immer liegen blieb. Er hatte die wunderbare Idee, die Kufen unter die Wägen zu schnallen, welche man in Sibirien bereits benutzt hat. Hin und wieder hat Ivan solche brillanten Momenten. So ging es also weiter gen Süden bis sie an eine große Küste stießen. Der gute Fritz sprach davon, dass man nun am Analsee angekommen sei. Ivan war sehr belustigt, für ihn sah es auch nach dem Arsch der Welt aus. Leider hatte er sich nur verhört. Aber an den Stränden blieb er einige Wochen und beglückte hier und da ein paar Fischermädchen. Doch bald wurde er aus jedem Dorf direkt verjagt wenn man sein Gefolge sah. Leider waren die Fischer aus irgendwelchen Gründen sehr unfreundlich und Ivan war es Leid jedes Dorf niederzubrennen. Das war zwar auch spannend aber die Hütten brannten immer gleich ab. Zurück nach Norden wollte er auch nicht...also ging es weiter nach Süden.
Ivans Männer erledigen ein paar dreckige Kasachen. Man überquerte einen großen Fluss. Auf der anderen Seite wurde er begrüßt - von unzähligen Reiterhorden. Man war wohl irgendwie beim Mughal gelandet. Widerstand war zwecklos, also ließ man sich zum örtlichen Herrscher bringen. Dieser hatte aber bald Angst um seine Töchter und so wurde Ivan zum großen Herrscher der Mughal selbst gebracht. Als zukünftiger Zar wurde er sehr vorsichtig behandelt. Anscheinend wollte man keinen unnötigen Streit anfangen. Ivan war es recht. Denn Frauen gab es hier in großen Mengen. Auf dem Weg zum großen Mughal-Herrscher, ertauschte er sich auf einem Markt einen Harem mit knapp 30 Schönheiten gegen zwei moderne Musketen. Glücklicherweise war der Orthodoxe Geistliche bereits bei den Kazachen von Muslimen getötet worden. So wurde Ivan nicht weiter von dem religiösen Mist genervt. Eine einzelne Frau wäre ihm so oder so nie genug. Seine Männer waren auch glücklich, jeder durfte sich ebenfalls eine Mughal-Dirne erwerben. Leider machte dies die Reisekosten ein wenig höher als geplant. Am Hof des Mughal angekommen, war Ivan ein wenig überrascht. Tatsächlich schien hier ein Herrscher zu regieren, der ein wenig mehr Gold ausgab als die alte Zarin daheim. Der Palast war gigantisch und die Gärten waren mit Goldbarren gepflastert. Er ließ seine Männer heimlich ein paar Goldbarren einpacken, irgendwie musste man ja die Abenteuer bezahlen. Doch leider entging das nicht den Wachen. Für Ivan hatte das keine weiteren Folgen. Im Gespräch Ivan zu großem Mughal-Kaiser, oder wie er sich nennt, blieb alles friedlich. Man vertrug sich auf Anhieb und die Goldbarren wurden Ivan geschenkt. Dazu noch ein paar neue Pferde und eine Truppe von Eunuchen mit großen Stangenwaffen. Hier konnte Ivan wirklich gut leben. Sein Gast-Bereich im Palast war so groß wie die Gemächer der Zarin. Wurde leider trotzdem eng mit den ganzen Huren. Er blieb ganze drei Monate dort. Dann wurde Ivan höflich gebeten das Land verlassen. Die Gründe schreibe ich hier besser nicht...doch eine Hure hat Mist gebaut. Einer der Eunuchen sprach zum Glück russisch und kannte zudem ein lohnenswertes Ziel. Jerusalem!
Ivans Harem im Palast des Mughal.
Dafür musste man allerdings durch das Osmanische Reich. Ivan wusste das dort nur ungewaschene Türken lebten die Russen - aus welchen Gründen auch immer - nicht so gerne mochten. Doch gepriesen sei der Herr! Irgendein Papst konnte doch den Sultan der Osmanen dazu überreden JEDEN Christen nach Jerusalem pilgern zu lassen. Also schnell ein paar Lumpen über Gefolge, Eunuchen und Harem und los geht’s! Das Ganze ging gut bist man am Mittelmeer in Nablus ankam. Nur wenige Kilometer von Jerusalem entfernt, erkannte ein Türke einen Mann aus Ivans Gefolge. Die beiden haben wohl in irgendeinem Krieg sich die Köpfe eingeschlagen. Das mussten sie natürlich sofort wieder anfangen. Es dauerte nicht lange, da kämpften Russen, Harem-Huren und Eunuchen mit einem ganzen aufgebrachten Türkendorf. Eigentlich waren es ja Syrer, aber solche Details kümmerten Ivan nicht. Die Eunuchen kämpften wie Wahnsinnige. Auch die Dirnen zeigten ihre Krallen und bald lag das Dorf in Schutt und Asche. Der Rauch zog leider noch mehr elende Türken an. Daher floh Ivan mit seinem Gefolge in Richtung Jerusalem. Nicht zu früh! Denn kaum im Päpstlichen Staatsgebiet, holten die auf. Doch sie trauten sich nicht die Grenze zu überschreiten. Die Päpstlichen Wachen und die Osmanen hatten eine sehr heftige Diskussion. Ivan verschwand derweil heimlich mit dem Gefolge in der heiligen Stadt. Es war schön wieder unter Christen zu sein, auch wenn die Kreuze dort irgendwie zu wenige Balken hatten. Mit ein wenig Gold des Mughal mietete Ivan eine riesige Taverne wo alle Platz fanden. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was dort dann los war. Nach einem feinen Gelage wurde Ivan zum Stadthalter gebeten. Einen öden katholischen Gottesdienst später, trank man etwas Wein und redete über die miesen Türken. Der Stadthalter mache sich sorgen, die Türken würden irgendwann in Jerusalem einfallen. Es gehen Gerüchte um, die Türken würden irgendwas planen. Ivan fühlte sich davon sehr ergriffen. Denn wenn die Türken nach Jerusalem kommen, hat er wohl ein Problem. Daher fragte er den päpstlichen Verwalter, ob er nicht einen Weg fort von Jerusalem kannte, der für ihn sicher sei. So kam es, dass sich ein Mann aus Rom dem Gefolge Ivans anschloss, er nannte sich Peter. Er war früher ein Begleiter des päpstlichen Diplomaten Dynamitus Vollguti und kannte daher alle Höfe in Europa in und auswendig. Und außerdem die schnellste Fluchtroute von Jerusalem nach Alexandria!
Getarnt als römische Händler, machten sich Ivan und Freunde auf den Weg durch das Osmanische Reich. In Alexandria kauften sie drei große Handelsschiffe für eine kleine Spritztour, wie Ivan sagte. Er ließ es sich nehmen, vor der Abfahrt auf den Osmanischen Steg zu koten. Dann ging es aber im Eiltempo aufs Meer. Dort hisste man dann die guten alten russischen Flaggen und überlegte wie es weiter geht. Ivan war sich selbst nicht ganz sicher, aber er war sehr begeistert von den Kanonen auf den Schiffen. Als dann ein Handelsschiff der Osmanen in Sichtweite kam, wusste er was zu tun ist. Laut befahl er den Angriff. Gegen die drei Schiffe hatten die Osmanen keine Chance und Ivan befahl nach 2 Kanonensalven das Entern. Er fand es sehr aufregend an einem Seil auf das feindliche Schiff zu springen. Die Eunuchen metzelten die wenigen Söldner auf Deck nieder, viele ergaben sich sofort. Der osmanische Händler, dem das Schiff gehörte, tat dies dann auch. Er faselte sehr aufgebracht irgendwas auf türkisch. Ivan sagte zu ihm, er spreche kein Muselgefasel und brachte ihn um. Danach waren auch die restlichen Osmanen ruhig. Seine Männer untersuchten die Fracht, es waren viele verschiedene Güter an Bord. Ivan befahl, alles auf die russischen Schiffe zu laden und dann den Kahn zu versenken. Die Besatzung hatte die Wahl, für Ivan kämpfen oder sterben - für was auch immer ihnen wichtig war. Bis auf die Tochter des Händlers, gingen alle auf den Deal ein. Ivan wollte die zarte Schönheit aber nicht am Meeresgrund sehen, daher nahm er sie fürs erste in seinem Harem auf. Doch keine Sorge liebe Leser, er rührte sie nicht an! Zumindest nicht, bis sie voller Liebe sich ihm hingab. Denn der Vater war wohl ein Rüpel und zudem ein besonders grausamer Osmane gewesen. Blyat! Sie war froh endlich unter Russen zu sein. Harem war übrigens das einzige Wort was Ivan aus dem Arabischen kannte. Er mochte es sehr! Doch zurück zur kleinen russischen Piratenflotte Ivans.
Ivans Schiffe in Alexandria vor Anker Teil der Fracht waren einige Schriftstücke auf Niederländisch. Ivan wollte nicht wissen wie das dort gelandet ist aber sei es drum. In der Niederlande konnte man das bestimmt gut verkaufen. Die anderen Waren würde man auf dem Weg unter die Leute bringen. Ivan wollte schon immer einmal Händler spielen. Zuerst ging es nach Rom, der Papststaat war ja schließlich ein Verbündeter Russlands. Dort angekommen, wurde Ivan sofort zum Papst gebeten. Das sollte wohl irgendeine Ehre sein, ihm war es relativ gleich. Wenigstens gab es guten Wein aber bis auf ein paar Nonnen, die ihm konsequent auswichen, waren keine Frauen am Hof des Papstes. Der Adel hatte seine Weiber wohl bereits versteckt - in Rom kannte man die Laster Ivans. Der Papst sprach etwas davon, dass Orthodoxe und Katholiken endlich wieder zusammen kommen. Er hat sich vor wenigen Tagen mit dem Patriarchen aus Moskau getroffen. Man wolle das große Schisma beenden! Der Patriarch sei noch immer in Rom. Ivan bekam einen Schreck. Und ehe er flüchten konnte, war der Patriarch bereits im Palast um den Erben der Zarin zu begrüßen. Das hatte Ivan gerade noch gefehlt. Es gab Küsschen hier, Küsschen da und ein wenig religiöses Gerede. Ivan erzählte von seinen christlichen Taten im Osten. Er habe Heiden missioniert und eine Gruppe Frauen zu Gott geführt die nun auf seinen Schiffen leben und beten würden. Papst und Patriarch waren beeindruckt. Er konnte sie nur knapp davon abhalten, diese Heiden zu begutachten und zu segnen. Sobald es ging entschuldigte er sich, da er plötzlich grässliche Bauchschmerzen habe. Papst und Patriarch beteten gemeinsam für seine Genesung. Nun da kann ja nichts mehr schief gehen, dachte sich Ivan. Seine Flotte wurde repariert, Vorräte auf Rechnung des Patriarchen gekauft und dann segelte man klammheimlich wieder fort. Man ließ eine Botschaft für Papst und Patriarch zurück. Gott habe Ivan aufs Meer gerufen! Hoffentlich glaubten sie diesen Mist.
Peter erzählte Ivan auf dem Meer eine Menge über den König in Spanien. Davon abgeschreckt, steuerte man keine spanischen Häfen an. Es ging zügig an Gibraltar vorbei und nach Lissabon. Der König dort redete etwas von friedlicher Handelsnation und über die Kolonien. Ivan war gelangweilt, er beschloss noch am nächsten Tag abzureisen. Es ging mit der Flotte gen Norden, Ivan hatte nun die Wahl zwischen England und Frankreich. Als sie durch den Ärmelkanal segelten, konnte er sich noch immer nicht entscheiden. Daher ging es einfach direkt in die Niederlande. Eine Entscheidung, welche so einiges ins Rollen brachte. Zuerst einmal fand sich ein Händler in Amsterdam der Unmengen für die Schriften zahlte. Angeblich handsignierte Bibeln von irgendeinem Pfaffen. Ivan suchte vergeblich den Hof des Königs in der Stadt. Er wurde dann nur von einem niederen Stadthalter zu sich gerufen. Er wollte erst nicht darauf eingehen aber er hörte der Stadthalter habe guten Wein. Es stellte sich heraus, dass dieser Stadthalter zudem über das ganze Land herrschte. Ivan war überrascht, vielleicht sollte er weiter handeln und auch einen Staat gründen. Der Stadthalter fand diese Idee amüsant und so sprach man noch viele Stunden über den Handel und wie man Gold verdienen kann. Ivan verstand fast nichts davon, fand es aber trotzdem spannend. Sie kamen dann auf das Thema Religion zu sprechen. Der Stadthalter sagte, er sei kein Katholik. Dies fand Ivan wunderbar, er hätte nicht gedacht einen Orthodoxen Herrscher in Amsterdam zu finden. Der Holländer lachte und erklärte Ivan die Reformation. Das war für Ivan ein wenig erschreckend. Denn laut dem Holländer war auch Schweden Protestantisch. Wie soll Russland denn in Zukunft handeln wenn sein engster Freund Protestant ist, man aber mit dem Papst und dem katholischen Österreich ebenso verbündet ist? Ivan war froh das seine Cousine sich mit dem Mist auseinander setzen musste und nicht er. Der Holländer sagte dazu noch einen letzten Satz:
„Die Katholiken werden es sehr schwer haben in den nächsten Jahren.“
Dabei rieb er sich die Hände und lachte wie ein Teufel. Ivan hatte genug und ging zu Bett. Am nächsten Tag machte er sich auf um mit der Flotte nach Paris zu segeln. Ihn interessierte, wie der französische König zu der ganzen Sache stand. Er war ja genau wie Russland mit einem Protestanten, Großbritannien, und einen Katholiken, Spanien, verbündet. In paris angekommen, meinte der König dazu, man solle die Katholiken nicht so ernst nehmen. Er selbst hasst den Papst und freut sich über jeden Sieg der Protestanten. Wieso er dann nicht selbst den Glauben wechsle, fragte Ivan. Da wusste der König auch keine Antwort drauf. Ivan hatte dann eine wahnwitzige Idee. So sprach er zum französischen König:
„Ich glaube ich weiß, was ihr vorhabt! Wenn ihr die Katholiken schwächen wollt, kauft ihr die Niederlande und Preußen, beide Protestantisch, um gegen den Papst und Österreich zu ziehen!“
Der König wurde perplex, fast so wie eine der Dirnen wenn Ivan sie beim klauen erwischte. Er entschuldigte sich schließlich und bat Ivan zu gehen. Am Tag darauf sah man sich wieder auf einem großen Ball in Paris. Dort traf Ivan einen Mann des Stadthalters aus Amsterdam. Sie hatten sich damals gut verstanden und so hob man zusammen ein Glas und begrüßte sich lachen. Der französische König sah dies und guckte die beiden hasserfüllt an. Ivan wollte nicht weiter Unmut schüren und ließ den Botschafter schließlich stehen. Am nächsten Tag war der Mann aus Holland tot. Er wurde in seinem Bett geköpft. Ivan war überrascht, das kannte er sonst nur von den Kasachen. Aber anscheinend sind die Franzosen nicht viel anders. Für Ivan war es klar, das der französische König dahinter steckte um Ivan zu beeindrucken. Das hat er geschafft. Doch es machte ihn auch sehr nachdenklich. Hatte er vielleicht Recht mit seiner spaßig gemeinten Theorie? Womit hätte Frankreich die Niederlande kaufen können? Als Handelsrepublik war es bestimmt kein Gold. Der gute Peter meinte, es wäre wohl Antwerpen gewesen. Die Niederlande gelüstet schon lange nach dieser Stadt, sie wurde ihr früher gestohlen. Das machte Sinn! Ivan verließ Paris, er wollte nicht seinen Kopf verlieren weil er schlaue Ideen hatte. Gepackt von der spannenden Geschichte, segelte er direkt nach London. Dort wurde er vom britischen König empfangen und genoss das kalte Wetter, was ihn an Moskau erinnerte. Auch hier führte man bei Wein und Essen spannende Gespräche. Der Britische König fand die Geschichte über das Osmanische Handelsschiff sehr belustigend. Am nächsten Tag zeigte er Ivan die britische Flotte im militärischen Hafen. Ivan konnte seinen Augen nicht trauen! Schiffe doppelt so groß wie seine Schiffchen und mit zahlreichen Kanonen bestückt. Er zählte über zwei Dutzend Großschiffe, voller Begeisterung durfte er mit dem König eins davon besteigen. In der Liebe zu großen Schiffen, hatten die beiden Männer eine Gemeinsamkeit. An Deck eines der Schiffe fragte Ivan den Monarchen schließlich was er schon die ganze Zeit fragen wollte. Wieso Großbritannien Antwerpen über Frankreich an die Niederlande abgeben will. Der König dachte Ivan macht einen Scherz und lachte. Das Bündnis mit Frankreich würde nur existieren, weil die Franzosen Antwerpen für Großbritannien schützen sollen, niemals würde Großbritannien Antwerpen aufgeben. Ivan erzählte vom Tod des holländischen Botschafters und von dem was er gesehen hatte. Plötzlich wurde der britische König ernst. Wenn das wirklich stimmt, so müsse Großbritannien wohl etwas unternehmen. Er entschuldigte sich und ließ Ivan auf dem Schiff stehen. Dieser rief dem König nach, ob er eins der Schiffe behalten dürfe. Die Antwort war Nein.
Eins der britischen Kriegsschiffe So verabschiedete sich Ivan am nächsten Tag noch höflich und setzte die Segel. Er wunderte sich, ob er da wohl irgendetwas ausgelöst hat. Naja das kann ihm ja egal sein, wenn die feinen Herren sich die Schädel einschlagen brauch ihn das in Moskau nicht kümmern. Dies nahm er als Zeichen wahr um nach Hause zu segeln. Auf der Route lagen laut Peter aber noch ein paar interessante Stationen. Die erste war Preußen, eine kleine Nation in der Nähe zu Russland. In Danzig legte man an und guckte sich zuerst die Stadt ein wenig an. Ivan gefiel sie sehr gut. Der Hafen eignete sich sehr gut um dort eine schöne Flotte zu stationieren, so wie es die Briten taten. Schade, dass die Stadt nicht zu Russland gehört. Am Tag darauf ritt man los in Richtung Berlin. Ivan war ein wenig wütend auf Peter, denn Danzig war sehr weit von Berlin entfernt. Also schlug er Peter ins Gesicht und drehte nach schon wenigen Kilometern um. Zurück in Danzig segelte man los in Richtung Greifswald. Von dort konnte man bequem nach Berlin reiten. Nur wenige Reitstunden vor Berlin, traf man auf einen Händler aus Polen. Dieser brachte die Kunde, dass Kaiser zur Zeit auch in Berlin sei. Das erfreute Ivan sehr, er hatte nämlich ganz vergessen dort kurz vorbei zu segeln. In Berlin angekommen wurde er herzlich vom preußischen König begrüßt. Auch der Kaiser begrüßte Ivan in Freundschaft. Die beiden hatten in Moskau schon zusammen getrunken. Kaiser und König sprachen ein wenig über Religion und Reich, Ivan war gelangweilt. Er fragte den König deshalb, für wie viel Gold man Preußen bewegen könnte den Kaiser anzugreifen. Der König grinste schief und es bildete sich Schweiß auf seiner Stirn. Der Kaiser kniff die Augen zusammen und musterte König und Ivan. Ivan versuchte die Lage etwas zu entspannen indem er weiter redete. So sagte er, dass er Preußen auch gerne kaufen würde um ein paar Osmanen loszuwerden. Irgendwie hat das die Lage aber nicht entspannt. So griff sich Ivan an den Bauch und fing an zu stöhnen. Oh dieser Schmerz! Ivan stand auf und rannte aus dem Raum. Kaiser und König guckten ihm erstaunt nach und mussten lachen. Doch dann guckten sie sich wieder ernst und grimmig in die Augen. In seinen Gemächern angekommen, ließ er Peter reden. Der kriegte wieder eine Schelle. Nach Berlin zu kommen war eine blyat-Idee, rief Ivan. Langsam hatte er das Gefühl, ungewollt irgendwelche Kriege in Europa anzufachen. Es war Zeit zurück nach Russland zu gehen. Um den Anstand zu wahren, blieb er noch eine Nacht und trank sich seinen Kummer weg. Seine beiden Lieblingsdirnen wurden heimlich zu ihm gebracht damit er nicht alleine im großen Bett schlafen musste. Am nächsten Tag voller Tatendrang, sprang er nackt vom Bett und streckte die Arme. Er war nun schon mehrere Jahre unterwegs, wie wohl die alte Zarin nun aussah? Er orderte die Männer an alles fertig zu machen. Ein kurzer Abschied von Kaiser und König und er war auf dem Weg. Mit dem Schiff ging es in Richtung Neva. Als die Schiffe um Ösel segelten, fiel ihm noch etwas ein. Wieso nicht nach Stockholm segeln? Gesagt getan, die Schiffe schwenkten um und man näherte sich Stockholm. Doch dann wurde Ivan auch klar warum er Schweden verdrängt hatte...dort herrschte zur Zeit auch eine Frau, Christina II.. Nun gut, dachte sich Ivan, vielleicht ist sie ja bereits gestorben. Als er das letzte mal in Stockholm war, hatte er eine gute Zeit. Die Frauen in Schweden waren sehr nach seinem Geschmack. In Stockholm angekommen, wurde schnell klar, dass die Königin noch immer herrschte. So gab sich Ivan nur als einfacher russischer Händler aus. Er mietete sich wie damals in Jerusalem eine große Taverne und ließ die Korken knallen. Mit seinem Charme und ein wenig Gold überzeugte er zwei schwedische Dirnen seinem Harem beizutreten. Dies hatte er bis jetzt in jedem Land getan, welches er bereist hat. Natürlich nur hübsche, junge Huren ohne Krankheiten. Nur wo er an seine Heimat Moskau dachte, wurde er schwermütig. Wo soll er all die Weiber in Moskau verstecken? Es war schon schwer genug damit durch Europa zu reisen. Aber die Zarin würde sicherlich dahinter kommen und ausrasten. Die ganze Fahrt von Stockholm nach Neva dachte er darüber nach. Als der Hafen in Sicht kam, wusste er was zu tun ist. Er ließ Fritz die restlichen Goldbarren des Mughal zählen. In Neva angekommen, ließ er sofort einen Baumeister und den Stadtverwalter rufen. An einem schönen Fleck wo bereits drei große Häuser standen, ließ er sich ein beachtliches Grundstück geben. Der Baumeister erhielt den Auftrag, darauf einen Palast zu bauen. Das Gold und die Aufsicht über den Bau gab er Peter. Zwei der Schiffe musste er für die Baukosten verkaufen, das dritte, sein altes Flaggschiff behielt er und liegt noch heute in Neva vor Anker. In den Häusern wurden die Frauen einquartiert, bewacht von den Eunuchen. Nur der stärkste und größte der Eunuchen blieb als Leibwächter bei Ivan. Die restlichen Söldner sollten den Bau mit Peter zusammen beaufsichtigten. Schnell entwickelte Peter Pläne für das Anwesen. Auf dem Papier sah es fast aus wie eine Burg, dachte Ivan. Und so lachte er laut und sagte, dass das Anwesen Petersburg genannt werden solle.
Ivans lange Reise
Mit dem restlichen Gefolge zog er nun nach Moskau. Die Zarin begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung. Die ganze Nacht lang erzählte er ihr von seinen Abenteuern. Natürlich ließ er ein paar Stellen aus. Die Zarin war besonders von seiner Petersburg beeindruckt, sie hätte nie gedacht, dass Ivan einmal einen Rückzugsort für Stille und Gebet bauen würde. So war die Zarin sehr froh über Ivans Rückkehr und fragte, ob er nun einen Wunsch habe. Ivan lächelte und bat darum, dass die Zarin ihm etwas Gold geben würde für sein kleines Anwesen. Das konnte sie ihm nicht verwehren, denn schließlich sollte es ein Haus des Gebets werden. Sie war nur traurig, dass sie nie selbst das Anwesen betreten darf. Denn laut Ivan hausen dort strenge Eunuchen-Mönche, die keine Frauen jemals durch oder über die Mauern lassen. Ein Jammer aber auch!