[quote="Sebulon"]
The Empire
Auf der Insel nichts neues
Es kam wie es kommen musste, der osmanische Sultan ist dem Wahnsinn verfallen. Gerade einmal 200 Galeeren waren es, die im Hafen von Rhodos auftauchten. An der Spitze der Sultan auf seinem überdimensionierten Ruderboot. Ein Kriegsberichterstatter, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Flaggschiff, der HMS Victorious (eines der wenigen Schiffe welches die große Seeschlacht in der Nordsee unbeschadet überstand) befand, um hautnah vom Verfall des Sultanats zu berichten, schilderte seine Eindrücke: "Man hörte die Trommeln schon aus der Ferne, es war nicht auszumalen wie die Galeerensklaven schuften mussten. Der Admiral hat mir sein Fernrohr zur Verfügung gestellt. Als ich mein Blick über die Speerspitze der feindlichen Schiffe schweifen lies, konnte ich es kaum glauben, der Sultan höchst selbst kommandierte seine Flotte! Mit schaum vor dem Mund, wild, zottelig und nur noch ein flüchtiger Schatten im Vergleich zu seinen Vorgängern, welche zu den erhabensten Herrschern Europas zählten (ein Vergleich mit dem Gottkaiser aus Ming ist wohl in jeglicher Hinsicht nicht zu ziehen). Meine Kenntnisse des arabischen sind sehr grundlegend, doch meine ich an seinen Lippen "Rhodos wird mein sein" gelesen zu haben. Immer wieder, wie im Wahn, wiederholte er es immer wieder. Admiral Uxbridge, ein erfahrener Kapitän zahlloser Schlachten, zögerte sehr lange ehe er das Feuer eröffnen lies. Er wollte dem osmanischen Sultan keinen Wahnsinn unterstellen, bis zuletzt glaubte man an ein Missverständnis. Vlt wollte der Sultan nur verhandeln? Als man auf den Galeeren erkannte, dass sie kampfbereit gemacht wurden, lies Uxbridge das Feuer eröffnen. Knapp 200 Linienschiffe eröffneten das Feuer auf die ebenfalls knapp 200 osmanischen Galeeren. Vor unseren Augen zerbarst die osmanische Flotte. Der Sultan befahl Offensive um Offensive und verwickelte uns in harte Kämpfe auf Deck. Wie durch ein Wunder blieb das Schiff des Sultans von dem Kugelhagel verschont. Nach kurzer Zeit ergaben sich die Entermannschaften, als ihnen bewusst wurde, dass sich ihre Verstärkung auf dem Grund der Ägäis befand. So standen am Ende 15 eroberte Galeeren, welche noch im Hafen von Rhodos versenkt wurden. Gerüchten zufolgen sollen auch britische Schiffe beschädigt worden sein, aber wahrscheinlich ist dies nur Propaganda der osmanischen Kriegsgefangenen. Einige Wochen später folgte ein weiterer Angriff, jedoch ohne Sultan und ohne Uxbridge. Freunde von mir aus Rhodos berichten von einer Verzweiflungsschlacht ohne Kriegswert. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon in an der afrikanischen Küste unterwegs, wo Admiral Uxbridge seine hervorragenden Künste als Navigator unter Beweis stellte und die osmanische Armee durch kombinierte Land-See Operationen zermürbte."
Die Lektüre verbreitete sich schnell in ganz Großbritannien. Die Reaktionen der Öffentlichkeit könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Teil der britischen Aristokratie fordert die Vernichtung des osmanischen Reiches, und zwar ein für alle mal! Zu lange haben die Sultane Europa terrorisiert und Afrika geknechtet. Die Freiheit der Völker muss obsiegen. Auf der anderen Seite steht eine breite Masse, deren Meinung auch durch hochrangige Diplomaten zu Hofe gedeckt wird, die der Meinung sind, dass das osmanische Reich unseres Schutzes bedürftig sei. Viele unserer direkten Konkurrenten wie die Niederlande, Frankreich und der falsche König aus Delhi bereichern sich auf Kosten des osmanischen Einflusses. Wenn das osmanische Reich untergegangen ist, werden wir die nächsten sein!
Der König ist hin und her gerissen. Fakt ist jedoch, dass wir Rhodos nicht für vage Zusicherungen aufgeben werden. Sowohl das britische als auch das spanische Volk sind jedoch zu Verhandlungen bereit.
gez. Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten