[EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

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KirKanos
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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon KirKanos » 23. Juni 2017 22:03

Der I. MP Report




*




Schönen Guten Abend! Und wieder startet die Sonntags Runde in ein neues Abenteuer! Selbstverständlich begleitet vom MP Report. Das erste AAR hat gleich einige schmackhafte Pralinen in Petto. Ein großes Spezial Interview mit den guten Sebu und Dynamite (bitte vorher einen Kaffee holen oder eine Tasse Tee aufbrühen, das Sitzkissen lockern), dazu zwei kleine Geschichten und die Schulnoten des MP Reports. Ich hoffe es gefällt und ich freue mich schon auf den nächsten Spieltag. Bitte beachtet, dass Interview ist über Monate entstanden und einige Aussagen mögen inzwischen überholt sein.

Mögen noch viele spannende, interessante MP Abende auf uns zukommen!




*






*Das Interview*




KirKanos:Dynamite und Sebulon, ich danke Euch, dass Ihr wieder einmal für ein Interview zur Verfügung steht. Verratet uns zum Anfang doch vielleicht seit wann Ihr an MPs teilnimmt und schätzt doch mal ganz unverbindlich, wieviel Stunden dieses Hobby gefressen hat? Und könnt Ihr Euch noch daran erinnern, wann und in welchen MP Ihr Euch das erste mal begegnet seit und in welcher Länderkonstellation? Spart nicht mit hässlichen Details!


Dynamite:
Hallo, keine Ursache. Die Zeitfrage kann ich leider nicht so genau beantworten. Steam sagt mir, dass ich bald 1800 Stunden EU4 gespielt habe. Davon sind bestimmt einige AFK erworben, andere im Singleplayer. Ich glaube als wir die MPs gestartet hatten hatte ich so 300-500 Stunden. Heute spiele ich nur sehr selten EU4, mich reizt irgendwie nur noch der MP. Wobei ich zuletzt zu "Mandate of Heaven" einen Ironman in China (Manchu->Quing) gestartet habe der sehr gut läuft. Das macht dann natürlich auch wieder Spaß die neuen Mechaniken auszuprobieren. Doch zurück zum eigentlichen Thema. EU4 war für mich nicht der Anfang und die Stunden in Steam müssten eigentlich höher sein. Mein Lieblingsspiel von Paradox für den MP ist und bleibt einfach Victoria II. Damit habe ich vor 6-7 Jahren angefangen und bin dann durch einen Freund auf die SZ gekommen und in einen MP eingestiegen. Da war ich noch ein junger, armer Schüler (heute ein noch ärmerer Student) und das Spiel, sowie viele andere Paradox Spiele, hatte ich nur illegaler Weise. Als ich dann Geld hatte wagte ich es doch auf Steam zu kaufen und ab da wurden die Stunden gezählt. Gefühlt wäre ich sicherlich bei mehr als 2000+ Stunden in EU4 und sicherlich 1000+ in Victoria II. Victoria würde sicherlich mehr haben, wenn wir nicht als MP damals umgesattelt wären von Victoria zu EU4.


"Alles wäre super gelaufen...hätte es Sebulon nicht ein wenig verkackt."


[Viktoria 2 Kriegsgeschichten (Öffnen)
] Was mich zum lieben Sebubär bringt. Ich habe ihn heute einmal gefragt, wann unser erster MP war. Das waren die guten Victoria Zeiten. Ich habe da einige MPs geleitet, als Sebulon plötzlich dazu kam. Uns war ein Österreicher abhanden gekommen und dann haben wir zum "Noob" Sebulon gegriffen damit es weiter gehen konnte. Ich saß derweil in GB und habe global die Leute genervt und mit meinem gigantischen Flotten-Glied hier und da vor manchen Gesichtern rumgewedelt. Ich erinnere mich gerade leider nicht mehr an den genaueren Verlauf dieses MPs, müsste ich mal im entsprechendem Forum nachlesen. Spannender war der MP danach. Ich spielte dabei Preußen, Sebulon Spanien. Strumpfi saß übrigens in Russland (Für die, die ihn noch kennen) und Tommy (Toxic) in Frankreich. Taxla war auch dabei und ich glaube in...Japan? Ich bin mir gerade nicht mehr sicher. Es war rückblickend ein recht schöner MP. Ich habe ein frühes Deutschland bekommen, da ich Tommy von mir überzeugt hatte. Tommy und ich wurden auch schnell Best-Friends (<3) und wollten die Welt unter uns aufteilen. Damals hat sich übrigens mein Fetisch für schöne Grenzen gebildet, außerdem der Fetisch für geordnete Armeen. Nun, als ich Jahrzehntelang Soldaten sortiert habe, wollte ich die mal einsetzen und es gab da einige schöne Stellen. In keinem Victoria MP gelang es damals GB wirklich fertig zu machen. Ich hatte das Land selbst oft spielen müssen (da niemand sonst wollte) und es ist halt leicht mit der Mega-Flotte alles abzublocken. GB = OP!

Nun als Deutschland wollte ich die Briten knacken und der erste sein, der London belagert und niederbrennt. Das tolle an Victoria ist, man muss so große Kriege wirklich planen. Das habe ich getan und mit mehreren Tausend Wörtern und mehrere selbst gezeichneten Karten einen tollen Plan ausgearbeitet. Der Brite hatte seine Flotte oft nahe Irland. Alle Nationen die Kriegsschiffe irgendwie besaßen, sollten daher jede Seeprovinz sperren, welche zwischen Irland und Nord-Ost-England liegt. Der Brite würde sich da durch fressen müssen um zu den tausenden Landungsschiffen zu gelangen. Alles wäre super gelaufen...hätte es Sebulon nicht ein wenig verkackt. Ihm wurden die Küsten vor der Normandie zugeteilt. Er war anscheinend nicht in der Lage an der richtigen Stelle zu stehen. Er hat zwar die britische Flotte aufgehalten, aber nicht lang genug. Viele Transporter wurden daher noch von GB versenkt. Meine tapferen Deutschen kämpften noch gegen die elenden Briten. Da jedoch nur ca 10% der Armee landen konnte, war es fast aussichtslos. Obwohl die Briten geschlachtet wurden und ich glaube sogar London besetzt hatte. Ich bin überzeugt, hätten alle anlanden können, wäre GB gestorben. Kriegsziel war übrigens das befreien von Indien. Damit hätten wir dem Briten die Eier abgehackt. Aber nunja...davon kann ich jetzt nur noch träumen.

Das Zweite was mir von dem MP noch in den Sinn kommt, ist, dass es am Ende einen gigantischen Weltkrieg gab. Deutschland+Frankreich gegen Russland und ein paar irrelevante Staaten...wie beispielsweise das Spanien von Sebulon. Ich muss zugeben, diesen Krieg verloren wir leider, obwohl Russland im Krieg bankrott ging. Ich glaube ich war ziemlich angepisst danach. Deshalb kam mir der Wechsel zu EU4 sehr entgegen. Es gibt nichts schlimmeres als über Wochen Soldatenstacks in Victoria zu sortieren, nur um dann von einem höhnischen Taxla besetzt zu werden. Wobei Rebellen-Spawns in der Armee sind eigentlich noch lästiger. Ein Glück, dass es das in EU4 nicht gibt. Ich hoffe das sind genug hässliche Details.
Ab da an ist die vermutlich bekannte EU4 Geschichte. In kurz: Strumpfi starb an Altersschwäche, Sebulon hat sich zum Spielleiter hoch-geschlafen und seit KirKanos unsere homoerotische Beziehung entlarvt hat, treffen wir uns nachts noch heimlich in manchen dunklen Ecken und...reden über Regeln die niemand lesen will.


Sebulon: Hallo liebe Leseinteressierte. Dynamite hat unsere erste Begegnung ja bereits hinreichend beschrieben. Ich möchte jedoch korrigieren, dass ich KEIN noob war, ledliglich ein MP-Neuling.
Meine MP-Spielzeit ist an sich mit der von Dynamite vergleichbar. EU4 MP's haben wir eigentlich alle zusammen gespielt, bis auf die Dienstags-Runde, die ich irgendwann mal für zwei Freunde ins Leben gerufen habe und die aktuelle Sonntags-Runde. In Victoria hatte er zwar einige MP's gespielt, bevor ich dazu gestoßen war, aber dafür gab es jetzt auch schon einige Victoria MP's, die leider ohne Dynamite stattfinden mussten. Sein Ruf intrigant und gleichzeitig ein guter Diplomat zu sein entwickelten sich übrigens in besagten Victoria MP's. Meine MP Zeit in Stellaris (ca. 7 Spieltage) und Hoi4 (2 Spieltage in größeren Runden), ist im Vergleich wohl zu vernachlässigen.

[Viktoria 2 Kriegsgeschichten (Öffnen)
]
So jetzt ans Eingemachte: Es geht hier um die Ereignisse im "Mein Größenwahn, meine Opferrolle und Ich" - MP. Die dynamitsch'e Invasion in GB ist tatsächlich damals mitunter an mir gescheitert, aber der Fehler in der Gleichung liegt schon darin, von Spanien zu erwarten, dass es die britische Flotte mehr als einige Tage aufhalten kann. Wobei ich mich eher zu besagtem Weltkrieg äußern möchte. In einem völlig dilettantischen Vorstoß stürmten das gesamte deutsche und französische Heer in die russischen Wälder nur um sich in 2 Massenschlachten á la Völkerschlacht bei Leipzig verwickeln zu lassen, im Jahre 1910 rum. Sicherlich war die militärische Taktik Napoleons oder Friedrichs des Großen sehr fortschrittlich für ihre Zeit, aber 1910 werden Fronten aufgebaut, lieber Dynamite. In diesen beiden Massenschlachten verwickelt, war die gesamte deutsch-französische Armee den spanischen Soldaten ausgeliefert, die zur Unterstützung Russlands auf der Krim angelandet waren, während ein Teilkontingent die Pyrenäen hielt. Diese Krimarmee stieß vor und kesselte beide Armeen einfach ein. Ich kann es heute noch nicht fassen, wenn ich darüber nachdenke, aber Dynamite war schon damals mehr Diplomat und Planer, als Soldat. Spanien hat diesen Krieg entschieden! Taxla schreibt es sich allerdings noch auf die Kappe, dass er als Japan Frankreich und Deutschland besetzt hat. Seine Landung war auch sehr eindrucksvoll, hatte sowas bei Victoria vorher noch nie gesehen. Fakt ist aber, dass er bei der Landung in der Normandie keine Armeen vorfand, weil diese von der spanischen Krimarmee eingekesselt gewesen sind. Ich hoffe zumindest Strumpfi hat meine legendäre Rettung Russlands noch in freudiger Erinnerung.
Ich kann mich Dynamite nur anschließen, bei all den EU4 MP's muss ich sagen, dass die Victoria MP's immer noch am meisten Spaß gemacht haben. Sowohl mein erstes Reinschnuppern damals, als auch alle nachfolgenden MP's. Einiziger Wermutstropfen ist dort leider Dynamites Abstinenz gewesen.


KirKanos:Vor gar nicht all zu langer Zeit hatten wir das "Gott mit uns" MP, nun steht das "Deus Vult" MP an. Religion scheint ein beliebter Aufhänger zu sein. Was bedeutet Religion für Euch selbst und im besonderen für EU4? Ist Religion ein austauschbares Versatzstück oder wirkt sie sich auf Euer RP im MP aus?

Dynamite:
Religion ist eben ein wichtiger Bestandteil des Spiels und es macht Spaß damit RP zu betreiben. Besonders als Papst, da legt man sich die Bibel einfach aus wie man es gerne hätte. Ich könnte hier jetzt noch auf diverse Dinge eingehen, wie beispielsweise Identität durch Religion etc. Aber ich denke das würde langweilen. Ich selbst wurde als Kind christlich erzogen und kenne mich zumindest in der Bibel relativ gut aus. Heute hat Religion für mich aber keine besondere Bedeutung. Ich gehe auch nicht Weihnachten in die Kirche, da ich Heuchler hasse. Zudem hat Master Pope Francis Ungläubigen bereits Absolution erteilt (Glaubt nicht der Presse die sagt, das wäre aus dem Kontext gerissen!). Bei mir ist also alles im Lot.

Sebulon: Ich finde in EU4 ist Religion ein guter Boden für Roleplay. Vor allem auch für Spieler, die sich mit Roleplay etwas schwer tun. Allerdings ist meine Affinität zu Religionen nicht so Ausgeprägt, wie die von Dynamite. Er war ja doch bei beiden Namen federführend und spielt jetzt bereits zum zweiten mal den Papst. Ich denke irgendwo kommt da doch die "christliche Erziehung" bei Dynamite durch. Bezogen auf das reale Leben sehe ich Religion ähnlich wie Dynamite. Grundlegende Bibelkenntnis würde ich mir unterstellen, und im Zuge der "Bekehrung" eines guten Freundes von mir, habe ich mich auch auf theologischer Ebene mal rein gelesenen (abseits des Religionsunterrichts). Aber ich gehe niemals in die Kirche, außer es wird mal wieder irgendein neues Familienmitglied getauft.
Interessant wäre diese Frage mal an Maeki gestellt, der Religion in seinen AAR's besonders stark thematisiert und auch meistens überzeugte Katholiken spielt.

KirKanos:Wo wir bei Religionen sind, Dynamite plant eine recht spezielle Runde. In der soll die Religion eine besondere Rolle einnehmen? Wo seht Ihr die Vorteile? Wo liegen mögliche Schwächen? Und wird Dynamite das Aufblobben Reformation dieses mal endgültig verhindern können?


Sebulon:
Also ich sehe die Stärke ganz klar in Dynamites Hang zum Roleplay. Alleine nur im TS anwesend zu sein, als er das letzte mal der Papst war, hat die Runde schon spielenswert gemacht. Und Dynamite besitzt ebenfalls die Fähigkeit zu begeistern, es könnte sein, dass viele Spieler mitziehen...ob mit oder gegen den Papst. Die Schwächen liegen wohl ganz klar in dem Missbrauchspotential. Ich persönlich vertraue Dynamite dahingehend, aber es wird sich wohl nicht verhindern lassen, dass der ein oder andere eine Bestrafung oder das Fehlen einer Belohnung als "unfair" bezeichnen wird.

"Wenn man Dynamites "willkür" nicht ausgesetzt sein will, soll man halt protestantisch werden."

Ich finde jeder sollte sich einfach gut überlegen, welches Land er wählt. Wenn man Dynamites "willkür" nicht ausgesetzt sein will, soll man halt protestantisch werden.
Ich bin sehr gespannt auf die Runde.

Dynamite: Nette Worte von Sebulon. Die würde ich so unterzeichnen. Die Reformation werde ich wohl kaum verhindern...aber vielleicht auslöschen? Wir werden sehen.

KirKanos: Dynamite, Du kommst gerade aus einer Pause, nach vielen, vielen MPs. Die Feststellung sei erlaubt, dass sich bei Dir im letzten MP doch einige Abnutzungserscheinungen abzeichneten. Ist diese ganze Mega Papst Idee also der Versuch, Dich selbst noch einmal für ein EU 4 MP zu begeistern? Als starker Spielleiter mit umfassenden Rechten? Oder trägst Du Dich mit dieser Idee schon länger herum? Du wärst ja nicht zum ersten Mal EU 4 Papst...

Dynamite: Eine sehr gute Frage. Zu einem gewissen Anteil hast du wohl Recht. Nach dem eher abrupten Ende des letzten MPs wollte ich eigentlich damit aufhören. Eigentlich habe ich das "dreckige Ende" auch etwas provoziert, damit ein Wiedereinstieg schwerer wird. Aber anscheinend wurde mir dieser Fehltritt von den Spielern verziehen. Der Ausstieg hatte verschiedene Gründe...aber irgendwie hatte ich dann nach 1-2 Monaten trotzdem wieder Lust drauf. Aber Ich wollte wenn möglich einen MP gestalten wo ich manche Problemfelder meiden kann.
Zum einen was meine Spielweise angeht. Ich tendiere dazu mit allen Mitteln meinen eigenen Wachstum zu verfolgen und das ist manch einem sicher sauer aufgestoßen. Gleichzeitig bin ich nicht der größte Kriegsherr, ich löse wenn möglich alles irgendwie mit Diplomatie, was wohl meiner Spieltradition aus Victoria zu schulden ist. Ich glaube das ist nicht unbedingt die spaßigste Spielweise für Mitspieler in EU4 da meine vielen "Spinnennetze" dann Leute ausbremsen weil sie kleben bleiben. So ist das eigentlich sehr dynamische EU4 ein wenig durch meine Victoria Spielweise wohl gelähmt worden.

[Die Entstehung der Papst-Idee für das MP (Öffnen)
]
Zum anderen ist ein großer Punkt die Spielleiterrolle, welche bewusst und unbewusst Probleme schafft. Ich habe zwar immer darauf gedrängt zB. einen zweiten Spielleiter zu haben oder eben Vertrauensspieler, aber diese haben all zu oft versagt in Problemfällen souverän genug zu agieren. Ich will jetzt keine Aufzählungen machen, aber ich denke jeder der dabei ist kennt einen oder zwei Fälle wo was schief gegangen ist. Eigentlich wäre perfekt, der Spielleiter wäre nur Beobachter oder sitzt auf Jan Mayen und schaukelt die Eier. Aber das funktioniert leider nicht, ich würde ziemlich schnell die Laune verlieren würde ich nur auf der Bank sitzen.

Irgendwie kam ich dann auf diese Papst Idee...und das der Ansatz vielleicht alles ein wenig lösen könnte. Es wäre etwas ganz Neues aber eventuell ist das dann auch genau das Richtige. Weil ich wäre ja an sich als normale Nation aus dem Geschehen draußen und blockiere da nichts und bin ja auch auf Italien beschränkt. Da ist genug Raum für mich damit ich mich nicht langweile, gleichzeitig nehme ich global gesehen niemandem wirklich viel weg. Außerdem bin ich trotzdem voll im MP mit drin, ich kann Diplomatie führen, ich kann RP betreiben, ich kann mit Leuten interagieren. Klar ist die Expansionsgrenze eine Einschränkung aber ich denke ich komme damit klar. Ich bin zuversichtlich, dass wir so einen spannenden und spaßigen MP hinbekommen. Als Papst könnte ich mich wenn ich will einfach zurücklehnen und nichts tun oder ich könnte hier und da eingreifen. Wenn die Situation festgefahren ist kann man ja einfach jemanden exkommunizieren oder so. (Keine Angst, das soll nicht bedeuten ich exkommuniziere wenn ich Langeweile habe!) Ich kann natürlich auch total falsch liegen und das macht jetzt alles nur noch schlimmer. Aber wenn man etwas Neues wagt muss man damit rechnen zu scheitern.

Und ja ich war schon mal Papst. Damals aber mit ganz anderen Intentionen, ich wollte einfach nur die Leute ein wenig schubsen, hetzen und ein möglichst starkes Italien züchten. Besonders hatte ich mich auf das RP gefreut...was aber eine totale Enttäuschung war. Ich habe zwar teilweise Romane zwischen den Tagen geschrieben aber wirklich mitgemacht haben nur wenige. In dem neuen MP kann das anders laufen. Denn Leute die mit RP betreiben werden dafür natürlich von mir belohnt werden. Ich erinnere mich an den alten MP wo ich Papst war und ich einen Kreuzzug gestartet habe. Der gute Sangar hat mit Burgund alles geopfert um das Heilige Land zu erobern. Einfach weil er die Idee geil fand, nicht weil er sich daraus irgendwas tolles Versprochen hat. Es war für ihn nur ein Gold und Manpower Grab...aber eben auch spaßiger RP! Und das ist das was ich will. Und Leute die zu sehr in ihrem "Gewinne" Denken festsitzen könnte ich mit Belohnungen locken und vielleicht lernen sie diese Spielweise damit auch kennen und lieben. Der "neue" Papst ist einfach eine Figur die hier und da Impulse geben kann damit der MP spannend bleibt. (Und das könnte ich tun ohne selbst die Hälfte der Welt nur für mich zu erobern.)



Sebulon: Ich weiß gar nicht so Recht, was ich sagen soll. Die Frage geht doch sehr an Dynamite. Aber ich kann mal versuchen eine Einschätzung zu geben: Dynamite hat jetzt bereits viele MP's gespielt, wie du richtig bemerkt hast. Und Dynamite hat selber eben bemerkt, dass er kein großer Kriegsherr ist. Was mich persönlich nach all den MP's stets wieder reizt ist die militärische Auseinandersetzung, sprich die Bewährungsprobe ob der eigene Aufbau erfolgreich ist. Ist er es nicht muss man nach justieren, funktioniert er ruht man sich auf seinen Loorbeeren aus, um dann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. Ich kann mich an die Aussage von Dynamite erinnern (ich hoffe ich plaudere hier nicht aus dem Nähkästchen...), er "beherrsche die Mechnaik, einfach nur spielen sei langweilig". Kein "Kriegsherr" zu sein, bedeutet, sich andere Beschäftigungsfelder zu suchen. Das ist bei Dynamite RP und Diplomatie. Und dies aktuelle Papstmechanik bietet dafür einen sehr guten Boden, ohne dass der ein oder andere im "Spinnennetz kleben bleibt".

Ich kann mich damals auch an den Kreuzzug erinnern, der von Burgund-Sangar unterstützt wurde. Und Taxla war Castille und hatte keinen Bock auf Dynamites Papstwahnsinn. Auch wenn ich nur der Timuride war, war es doch spaßig die Diskussionen, bzw. Dynamite "belaberversuche" mit an zu hören. Damals habe ich auch das Mogulreich gespielt, jedoch nicht ausschließlich als militaristischen Antichristen. Das werde ich diesmal ändern und nach bestem Wissen und Gewissen versuchen den Christen einzuheizen. Ich möchte an dieser Stelle aber nochmal klar stellen, dass es in dieser Runde nicht in primär um den Kampf Gut (Moslems ) gegen Böse (Christenbrut) geht, sondern um die Konflikte unter den Christen, die der Papst (end-)kanalisieren muss.
Das System der Vertrauensspieler sehe ich ähnlich wie Dynamite. Eine Optimale Führung des MP's ist schwierig zu gestalten. Und ich habe in meiner MP Geschichte auch als Vertrauensspielrer und Co-Spielleiter Fehler gemacht, aber wie Churchill sagte, das Vertrauensspieler-System ist das schlechteste, mit Ausnahme, aller anderen.

"[...]aber wie Churchill sagte, das Vertrauensspieler-System ist das schlechteste, mit Ausnahme, aller anderen."


KirKanos: Sebulon, die Verteilung ist bekannt. Wo siehst Du mögliche Konfliktherde? Wo wird kooperatives Sim City gespielt?

Sebulon: Eine potentielle Gefahr sind natürlich die Spinnenweben von Dynamite. Als diplomatisches Mastermind wird seine Politik vielleicht dazu führen, dass spannende und ausgeglichene innereuropäische Krieg selten werden. Mit Sangar, Wolf und Schiegfried haben wir etwas ruhigere Spieler in wichtigen early-game Nationen und die beiden Rabauken Tommy und Tom sind miteinander beschäftigt. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, da der ruhige Westen durch einen umso turbulenteren Osten ausgeglichen wird. Taxla in Polen, Kanos in Moskau.. das kann nur krachen. Zwei ambitionierte Spieler in den Quali-Mächten Brandenburg und Schweden. Zudem der Konflikt in der Levante. Insgesamt sehe ich außer in Italien und Umgebung wenig Sim City Potential. Interessant wird auch die Rolle Japans im kolonialen Machtgefüge.

Dynamite: Was meine Rolle angeht muss ich Sebulon widersprechen. Ich bezweifle stark, dass ich den Frieden innerhalb Europas fördern werde, eher das Gegenteil. Man darf die Rolle des Papstes nicht überbewerten. Wenn sich die Katholiken untereinander prügeln, geht mich das nichts an. Ich werde weder den einen verteidigen, noch den anderen angreifen. Es mag sein das ich hier und da ein paar tadelnde Worte los werde oder jeder Seite etwas Hilfe für die armen Kriegsflüchtlinge anbiete...aber mich einmischen und die Konflikte für die anderen lösen liegt mir fern. Das wäre anders wenn ich selbst territoriale Interessen hätte, dann würde es Sinn machen eine Seite zu bevorzugen. Aber wir werden sehen, auch ich kann nicht in die Zukunft blicken.
Jenseits davon sehen wir hoffentlich einen Konflikt zwischen England und Frankreich. Außerdem schätze ich Tom wird mit England gut gegen Spanien sticheln wo er nur kann. Wie das Reich sich entwickelt, kann ich nicht sagen. Sangar ist eher ein ruhiger Spieler aber früher oder später wird er in Konflikte im Westen oder Osten hineingezogen werden. Und wo wir beim Osten sind, Taxla wird sicherlich einige aufmischen. Da stimme ich Sebulon voll und ganz zu. Ich bin mir nicht sicher wie es mit Byzanz und Zypern ausgehen wird, doch da wird sich wohl erst geprügelt wenn die KI ausgeht. Also vermutlich ab den 2-3 Spieltag.

Ich habe große Hoffnungen, dass es sowohl in den Kolonien als auch in Asien mächtig kompetitiv wird. Es wurde oft von den Kolonialnationen gefordert, Asien nicht zu besetzen. Jetzt haben sie die Chance zu zeigen ob es wirklich einen Unterschied macht und es spannender wird.
Ergänzung nach dem ersten Spieltag: Anscheinen lag ich etwas falsch. Tom und Tommy prügeln sich nicht außerdem kuscheln Kanos und Taxla. Ein Trauerspiel, was hoffentlich noch beendet wird. Meine Schuld ist das übrigens nicht

KirKanos: Dynamite, mit "Rights of Man" und "Mandat of Heaven" hat Paradox wieder einiges an Content nachgeschoben. Gehören diese beiden jüngsten DLCs für Euch eher zu den besseren oder schlechteren DLCs? Und was wünscht Ihr Euch für die Zukunft für EU 4?

Dynamite: Ich bewerte die DLCs nicht in diesem Rahmen. Ich muss sie halt für den MP kaufen und bin selbst etwas neugierig. Sind sicher einige nette Dinge dabei aber die DLC Politik von Paradox finde ich einfach nur noch zum kotzen. Die Preise sind zu hoch angesetzt und ich fühle mich einfach nur noch abgezockt. Jetzt kommen wohl noch kleinere DLCs raus, welche zwar günstiger sind aber noch weniger Inhalt haben. Meiner Ansicht nach nur eine weitere Methode um mehr Geld zu machen. Mir geht das mächtig auf die Nerven, dass ein so schönes Spiel dadurch so schrecklich wird. Und leider scheint es ein Trend zu sein, den sie bei vielen Paradox Titeln durchziehen wollen. In der Zukunft von EU4 wünsche ich mir umfangreiche Free-Patches und keine überteuerten DLCs mehr. Gute Nachricht ist, dass der CEO vor 1-2 Tagen die Preiserhöhungen für die alten Inhalte (an sich schon ein Witz an sich) zurück nimmt. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber noch lange nicht genug!

Sebulon: Ich sehe das sehr ähnlich. Die DLC Politik ist Geldmacherei. Rights of Men und Mandate of Heaven finde ich aber im Vergleich noch recht gelungen, wenn ich da an Mare Nostrum oder Res Publica denke. Ich habe mich jetzt darauf beschränkt mir nur für Europa Universalis 4 die DLC's zu holen. Würde ich mit jedem Paradaox Titel mitgehen, müsste ich wohl bald unter der Brücke leben. Ich muss aber auch sagen, dass bei all dem Gemecker und geschimpfe 20 Euro alle 3-4 Monate nicht so viel Geld sind. Dafür, dass ich nach jedem Patch locker nochmal 100 Stunden Spielspaß beim aus- und rumprobieren habe. Wenn man einmal up to date ist, reißt man sich kein Bein aus, die aktuellen DLC's zu erwerben. Mir erschauderts allerdings bei dem Gedanke daran, wie viel die DLC's summiert gekostet haben. Was mich aber mindestens genauso nervt, wie die DLC Politik, sind die chronischen DLC Meckerliesen. Immer wieder hört man so lautstarke Hetze und das Entsetzen der (berufstätigen) Leute, denen 20 Euro zu viel sind.. Vor allem ein vermeindliches Überlegenheitsgefühl weil mein die Disziplin und Geistesstärke besitzt dem DLC zu entsagen. Diese Leute aber gerne davon profitieren im MP mit den DLC-Inhalten zu spielen. Also nochmal an alle DLC-Hetzer: Wir DLC-Erwerber wollen nicht immer hören, was es für eine Fehlentscheidung war das DLC zu kaufen und wie verschwenderisch wir mit unserem sauer verdienten Geld umgehen. Am Ende geht es doch darum wie gerne man das Spiel mag, das Handeln nach Prinzipien interessiert die Leute von Paradox wohl reichlich wenig.

KirKanos: Sebulon, Du bist mit einem breiten Votum in den neuen Vertrauensspielerrat gewählt wurden. Um die mit Unzufriedenheit mit den letzten VS Gremium auszudrücken, hattest Du Dich eines Winston Churchill-Zitats bedient (in etwa: Vertrauensspieler sind das schlechteste Modell, aber das einzige welches funktioniert). Was denkst Du kann diese neue Institution leisten? Was nicht?

Sebulon: Der wichtigste Job der VS ist wohl die Überprüfung der Dynamit'schen Papstmechanik. Für Spieler, die sich von der Papstmechanik schlecht behandelt fühlen, ist Dynamite nicht der richtige Ansprechpartner. Da springen wir dann ein und tragen die Probleme zu Dynamite. Ich würde uns als Kontrollgremium bezeichnen. Ich hoffe Spieler werden sich bei Problemen an uns wenden, und diese nicht in sich hinein fressen (und nacher den MP verlassen).
Schwierig wird es wohl, wenn es um Regeländerungen oder das Gesamtkonzept des MP's geht. Unser Spielleitergott hat hier seine eigenen Vorstellungen und auch weitestgehend das Recht, diese umzusetzen.

Dynamite: Soweit würde ich mich dem anschließen. Die VS sind da um zu wirken wenn es mal richtig schief läuft, ansonsten sind sie einfach normale Spieler. Das tägliche Geschehen etc. liegt noch alles bei mir. Der Vertrauensrat ist eher eine passive Institution. Ich hoffe es kommt einfach nicht zu einem Problem was ich nicht so lösen kann. In Situationen wo wir bis jetzt einmal VS gebraucht hatten, lief es nicht gerade sehr gut. Das ist ja jetzt kein neues Konzept oder so. Aber gucken wir einfach mal wie es diesmal läuft.

KirKanos: Nennt uns doch bitte das letzte Buch, den letzen Film und das letzte Spiel was Ihr genossen habt. Gerne auch mit einer kleinen Erklärung.

Dynamite: Buch: Der Name des Windes - Geht über so einen Typen der Kot heißt und zaubern kann.
Film: Braveheart - Meine bemitleidenswerten Mitbewohner kannten diesen Film nicht. Ich habe sie dazu gezwungen ihn mit mir anzusehen. Und natürlich liefen mir männliche Tränen über die Wange bei "FREEEEIIIHHEEEEIIIIIIITTTT!!!"
Spiel: Borderlands 2 GOTY auf Steam. Werd ich mit einem Freund demnächst durchspielen

Sebulon: Buch: Star Trek Romane. Nachdem ich neulich (erneut) alle Star Trek Serien durchgesuchtet habe, wollte ich mehr, und bin durch einen Tipp von KirKanos auf die Romane gestoßen, in denen ich nun bei Gelegenheit mal rumblättere.
Film: Spun - ziemlich verstörender Film mit Mickey Rourke, den ich bis vor paar Wochen nicht kannte. Für Leute, die es abstrus mögen, nur zu empfehlen.
Spiel: Immer und alles von Paradox. Momentan spiele ich viel Cities Skylines. Seit dem neuen Patch kann man Ampeln hinzufügen und entfernen.

KirKanos: Sebulon, was sagst Du zum ersten Spieltag. Wie ist er aus Deiner Sicht gelaufen?

Sebulon: Für mich lief es leider nicht so gut, habe zu hoch gepokert und dadurch das Anti-Christ Setting bisschen gesprengt. Aber vielleicht ist das auch eine Chance doch mehr Konflikte innerhalb Europas zu haben. Auch wenn dort am ersten Spieltag noch nicht so viel Los war, kann das ja jetzt noch werden. Wäre alles nach Plan verlaufen hätte sich die ganze Christenheit mir in den Weg stellen müssen. Spaß, das Mogulreich hat nach der Gründung ca. 35k max. Manpower. Aufbauarbeit wäre/ist mit beiden zu leisten.

KirKanos: Dynamite, wie verlief der Spieltag aus Deiner Sicht? Kann schon ein erstes Fazit zum Verlauf ziehen oder ist es noch zu früh?


Dynamite:
Also ich fand es ganz gut. Ehrlich gesagt muss ich mich noch an die Papstmechanik gewöhnen. Ich kam eigentlich kaum dazu die wirklich anzuwenden, da es doch recht stressig war von einem Krieg immer direkt in den nächsten zu springen. Das ich mich allen als Hilfe angeboten habe spannt mich doch recht gut ein. Persönlich war es also ein spannender und leicht anstrengender Tag. Ich will trotzdem versuchen mit jedem Katholiken zumindest einmal pro Spieltag zu reden und zu "beten". Insgesamt war der Tag eigentlich echt gut. Bis auf halt die Restarts natürlich, die haben genervt. Aber der Hotfix hat das hoffentlich in Luft aufgelöst.
Was Sebulons Aussage betrifft sehe ich seinen Misserfolg im Timuriden als nicht besonders schlimm an. Viel mehr ist es eine gute Chance. Persien alleine könnte sich vielleicht ein wenig mit Zypern und Byzanz prügeln, man muss dann nicht ALLE Katholiken mobilisieren. Dann ist der Papst mit den kleinen Ländern im Osten beschäftigt während sich die europäischen Länder wie gewohnt prügeln können. Das liegt aber natürlich in ihrer Hand, nicht in meiner.
Es wird schon werden. Ich bin ja so oder so ein Verfechter des Prinzips, dass sich alles irgendwann von selbst "regelt". Wenn niemand etwas tut, gibt es wohl keinen ernsten Bedarf etwas zu tun. Wenn es Bedarf gibt, werden wir aber noch etwas Spannung erleben. Wem langweilig wird, der muss eben selbst für Krisen sorgen.

KirKanos: Wer soll für diese Krisen sorgen? Suchen Japan, Byzanz, Moskau oder Oman Stress mit einem Katholiken, müssen Sie damit rechnen, dass der Papst den Katholiken massive Boni zukommen lässt. Und in Europa selbst scheint sich auch nichts anzubahnen!? Leidet dieses Konzept vielleicht gerade darunter, dass es kaum zu Krisen kommt?

Dynamite: Das wird sich noch zeigen. Bis jetzt ist der MP was Konflikte angeht nicht anders als andere davor. Das sich England und Frankreich zum Beispiel geeinigt haben, hatte wohl kaum etwas mit dem Konzept zu tun. Im Gegenteil, ich habe ja sogar versucht als Papst den Konflikt anzufachen. Hat aber auch nichts gebracht. Daher würde ich sagen, dass der Einfluss der Papstmechanik was die Krisen betrifft noch bei Null ist. Das mag sich aber noch ändern. Wir werden sehen. Grundsätzlich gilt, wer Krisen will, soll Krisen machen.

KirKanos: Dynamite, Sebulon, danke für das Gespräch.




*Prinz Dmitriy - Die Hoffnung der Ostmark *





Seine Leibwache bahnte den Prinzen Dmitriy seinen Weg durch die jubelnde Menge. Immer wieder halten Kriegs-, Jubel und Siegesschreie durch die verlassenen Hallen dieser altehrwürdigen Stadt. Dmitriy war beeindruckt von den schwungvoll verziehten Bögen und den ausladenden Fluren. Plötzlich stand er vor einer wunderschönen Skulptur. Der Zahn der Zeit und die vielen Plünerungen schmähten den Glanz ein wenig, doch man konnte immer noch das anmutige Gesicht eines traurigen, hübschen Mädchen ausmachen.

Wie alt war diese Statue wohl? Was wurde aus dem Mädchen, dass für dieses Relikt einer besseren Zeit Pate stand? Ritt der Vater einst mit den Männern dieser Stadt aus, um seine Heimat gegen die Steppenhorden zu verteidigen? Lief das Mädchen ihm hinterher, auf einer prachtvollen Straße, gespickt mit Blumen? Wielange hat sie gewartet und nach Osten geblickt, bis ihr schwante das es keine glückliche Rückkehr ihres Vaters geben wird? Wann fiel der Schatten des Krieges auf diese Stadt?

Selbst jetzt noch, nachdem das große Kiewer Rus unter den Ansturm der Horden gefallen und all seiner ehemals so großen Macht beraubt war, strahlte dieser Ort als Ruine noch eine große Würde aus. Jemand griff nach ihm und zog ihn sachte weiter. Seine grimmigen Leibwächter, allesamt finster wirkende Kosaken, hatten nun den Weg hoch zu Kuppel freigemacht.

Prinz Dmitriy: Diese Stadt war einst das Juwel unseres Köngreiches! Dem stolzen Reich unserer Vorväter, dem Kiewer Rus. Ein Ort der Kultur, des Handels und der Freude! Und dies soll sie nun wieder werden!!!
*Jubel brandet auf*
Prinz Dmitriy: Lasst es den Reitern der Horde wissen, niemals wieder fällt das Land meines Volkes in des Feindes Hand!
* Dmitriy, Dmitriy, Dmitriy*
Ein Hauptmann trat zu ihm: Auf ein Wort, mein Prinz. Dieser Bote bringt dringende Kunde von unseren Verbündeten aus Polen.
Prinz Dmitriy: Sprich frei, Freund.
Polnischer Reiter: Mein Herr, der polnische König, bittet seinen Verbündeten um Hilfe.
Prinz Dmitriy: Welche Hilfe vermögen wir denn den stolzen Armeen Polen und Litauens zu bieten?! Sie haben den Krieg doch tief ins Herz der Horden getragen und ihre Festungen geschliffen!
Polnischer Reiter: Heerscharen von Usbeken sind uns in den Rücken gefallen, Herr.
Prinz Dmitriy: Diese Kunde ist uns nicht neu, auf vielen Pferden kreuzten sie unsere Grenzprovinzen, unter den wachsamen Augen unserer Kosaken-Späher. Drei meiner besten Boten sollten diese Kunde zum polnischen König tragen. Diese Horden konnten alleine doch nicht die ganze Heeresmacht Polen-Litauens herausfordern!?
Polnischer Reiter: Nein, Herr. Aber große Aufstände zwangen uns zum Abzug unserer Truppen. Ganz Litauen ist in Aufruhr und die Horden haben ihre Gebiete zurückgefordert und sind wieder auf dem Vormarsch.
Prinz Dmitriy: Gebt diesen guten Mann Unterkunft und Verpflegung. Lasst die Heerschau wieder beginnen, in einer Stunde reiten wir!

Bis weit in die Nacht hinein ritten die Soldaten Moskaus, erst sehr spät wurde gerastet und ein Lager aufegeschlagen. Bis späte Gäste eintrafen...

Prinz Dmitriy bemerkte die Unruhe im Lager, anscheinend trafen einige Reiter ein. Dann trat ein ihm nur altzu bekanntes Gesicht in sein Zelt ein, sein greiser Onkel, den alle nur Mischa riefen.
Prinz Dmitriy: Onkel Mischa, welche eine Freude Dich zu sehen. *Er umarmte seinen Onkel herzlich.*
Deine Mission bei den Timuriden sollte doch noch einige Monate gehen, was ist passiert?
Mischa: Mein Fürst, dass Reich der Timuriden steht kur vor dem Fall.
Prinz Dmitriy: Wie ist das möglich?
Mischa: Das ist eine lange Geschichte und es war ein langer Ritt hierher.
Dmitriy ging zu seinem kleinen Tisch und schenkte seinem Onkel einen Becher Wein ein.
Prinz Dmitriy: Hier Onkel, leider nur ein billiger Fusel, aber einen besseren wirst Du hier in der Steppe nicht bekommen. Setz Dich und erzähl mir was passiert ist.
Mischa: Wo soll ich beginnen? Als wir ankamen, da waren wir überwältigt von der Pracht und der Schönheit der Hauptstadt. Wassergärten, Basare auf den alle Sprachen der Welt erhallten und Produkte feil geboten wurden, die wir hier nichtmal dem Namen nach kennen. Moskau, mit Verlaub Dimi, ist dagegen ein verschlafenes Dorf.
Prinz Dmitriy: Es gibt einige gute Hurenhäuser, der Wein fließt in Strömen verlaufen kann man sich kaum! Was will ein Mann mehr!
Mischa: Das ist eine Welt, der dieser alte Mann mit seinen Worten nicht gerecht werden kann. Der Hof behandelte uns freundlich, aber in deren Augen waren wir Lakaein eines unbedeutenden Fürstentums im Norden. Eines Tages kamen Gerüchte auf, über Aufstände im Osten. Schnell wurde verkündet, dass diese Aufstände bald schon unter Kontrolle wären. Monate vergingen und die Berichte wurden immer dramatischer. Söldner strömten durch die Stadt Richtung Osten, aus aller Herren Länder strömte das Kriegsvolk herbei und trat in den Diensten des Timuriden. Prunkvolle Banner, welche einen Bären, einen Adler, einen Stier, die Sonne oder einen Keiler trugen, wurden von den Söldnerregimentern mit allerlei Trommelwirbel und Fanfarengeblase durch die Stadt getragen. Allein, die Gerüchte verstummten nicht. Das Feuer brannte weiter.
Mischa ging zum Zelteingang und schaute gedankenverloren in den sternenklaren Himmel der Tundra.
Mischa: Dann gab es Gerüchte über Meutereien und Zahlungsschwierigkeiten. Söldner sollen Ihre Offiziere massakriert haben und mit fliegenden Fahnen zum Gegner übergegangen sein. Ganze Regimente liefen über oder wurden aufgerieben. Flüchtlinge strömten aus dem Osten herbei, in ihren Augen sah ich eine Furcht und eine Hoffnungslosigkeit, die mich bis heute verfolgt. Bald wurden die Tore auf Geheiß des Magistrats geschlossen, die guten Bürger fürchteten um ihre Sicherheit, sollte die Flut an Flüchtlingen kein Ende nehmen.Schreie von außen verfluchten die Stadtherrn. Dann begannen die Aufstände auch im restlichen Land, viele Adlige unterstützen insgeheim die Rebellen oder betrieben ganz offen den Sturz der unfähigen Herrscherdynastie. Viele Provinzen verstummten und glitten ins Chaos ab.
Prinz Dmitriy schenkte seinem Onkel etwas nach. Dieser blickte unverzagt in den Himmel.
Mischa: Bald hörten wir, dass Rebellen auf die Hauptstadt marschierten. Zuerst hieß es, es seien Adlige, welche den Thron forderten. Dann wieder hieß es, es seien Bauern, die eine Rücknahme der Kriegssteuern forderten. Eines Morgen standen keine Posten mehr vor unseren Gesandschaftsunterkünften. Wie wir brachen darauf die meisten Gesandten auf, nach China, oder nach Japan zogen sie, in Länder die unseren Staden unbekannt sind. Als wir uns aufmachten begegnete uns eine große Reiterschwadron, welche sich auf den Weg in den Palast machte. Wie wir später erfuhren, war das der geschlossene, persische Hochadel. Dieser versicherte den Timuriden ihre Treue, forderten aber Eigenständigkeit, um ihr Land zu schützen.
Mischa warf den Becher in die Ecke.
Mischa: So ging das Geschlecht des großen Timurs zu Grunde, einst das herrlichstem reichste und mächtigste Reich dieser Welt Gottes. Geachtet und Gefürchtet von Kaiser Chinas, vom Sultan und den Fürsten Europas. Die Welt ist im Wandel, mein Prinz.




*Die Schulnoten des MP Reports*




Die Noten des MP Reports spiegeln nur eine Meinung(!!!!) wieder und erheben keinen Anspruch auf absolute Wahrheit. Einige Länder können schlicht nicht bewertet werden, weil ich dafür nicht genug Informationen vorliegen habe. Mit diesen Noten geht der I. MP Report zu Ende. Eine lange Ausgabe, aber ich hoffe Ihr kamt auf Eure Kosten. Und bitte, nimmt die Noten nicht bierernst. Bis Sonntag Abend und ich würde mich freuen, wenn Ihr auch nächste Woche im MP Report vorbeischaut. Euer KK!


Papststaat (Dynamite): 2
Portugal (Voraxor): 2
Kastilien (Grauer Wolf): 2
Frankreich (Tommy):1minus
England (Basileus Tom):2plus
Burgund (Schiegfried):2minus
Österreich (SangarEmperor):2
Brandenburg (Declaminius):2
Schweden (Mr.XEM):3
Polen (Taxla):2
Zypern (Maeki):1minus
Moskau (KirKanos):2
Byzanz (Gunkerion):4plus*
Timurid (Sebulon): 6 (sry Sebu)

[/b]

*[Erläuterung des KK Reports: Sich in das Vasallentum zu begeben, fließt in die Note mit ein. Trotz der Zugewinne, muss in Zukunft überlegt werden, ob eine Benotung noch sinnvoll ist].



*


Zuletzt geändert von KirKanos am 15. Juli 2017 16:47, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon SangarEmperor » 24. Juni 2017 13:04

Erzherzogtum Österreich

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Es regnete in Strömen. Große Tropfen prasselten auf die Harnische des vereinten Heers der Habsburger Krone. Doch wehen nicht mehr nur die Banner der Österreichischen Lande über den Helmen der Regimenter, sondern wird man auch viele fremde Banner in der Armee finden. Besonders sticht ein tiefes Grün durch all die Wappen und Banner durch. Es sind die Ungarn. Schon vor einigen Jahren wurde das Erbfolgeproblem gelöst und so ist unser Herrscher, der Erzherzog von Österreich, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches auch auf dem ungarischen Königsthron zu Pest beheimatet. Gerade im letzten Kreuzzug des Papst übernahmen der Österreichisch-Ungarische Verbund eine wichtige Position ein und rettete die Heilige Stadt Rom vor der Sünde der Böhmer, die sich gegen unsere Heiligkeit gestellt haben.
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Währenddessen, beschützten die Ungarischen Verbände die Bosporusküste und die Stadt Konstantinopel.

Doch das liegt alles in der Vergangenheit. Nun stellt sich die Frage wo dieser Marsch hinführt. Die matschigen Stiefel, die weit in den aufgewühlten und feuchten Boden einrutschen, kommen nur langsam voran. Wo genau wir uns gerade befinden, ist nur schwer zu sagen. Zur rechten liegen die Berge, diesig in der Ferne kann man die steilen Hänge noch erkennen und dann nur noch dichter Mischwald bis zu unserem Heer. Zur linken auch nur noch Wald. Doch vor uns stechen langsam die Türmchen und Mäuerchen einer kleinen Stadt durch das schlechte Wetter. Doch unser Ziel ist klar. Wir ziehen in den Süden um schlussendlich den Verfall zu stoppen und dem Druck der italienischen Herzöge nachzukommen und auch den Rest zwischen Rom und Wien in unser heiliges Reich einzugliedern.
Doch es scheint so als ob das Wetter uns nicht weiter laufen lässt. Als ob sich der Regen mit der Sünde der venezianischen Münze verbündet hat und sich gegen unsere heilige Mission mit letzter Kraft aufbäumt. Doch wird unser Schwert sie richten.

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Noch ein letztes Wort zu Böhmen. Die begangene Sünde ist nicht vergessen, doch wurde sie in der Schlacht von Rom mit Blut beendet. Deshalb benötigt Böhmen gerade jetzt ein kräftiges Bündnis mit uns als anständige Christen um den rechten Pfad wieder zu finden. So hoffen wir zu mindestens in der Armee und im Rat.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Elequendi » 24. Juni 2017 15:49

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Voraxor » 25. Juni 2017 00:34

Königreich Portugal

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Nachfolgend sind hier verschiedene Ereignisse in der portugiesischen Geschichte der Jahre 1438-1469 erzählt.
Und ja, ich habe es übertrieben xD, aber ich danke schonmal allen sehr die sich die Zeit nehmen wirklich alles zu lesen. Um es in KirKanos Worten zu sagen:
Kirkanos hat geschrieben:(bitte vorher einen Kaffee holen oder eine Tasse Tee aufbrühen, das Sitzkissen lockern)

1438-1447 Die Große Umstrukturierung | O Grande reestruturação (Öffnen)
Die Große Umstrukturierung | O Grande reestruturação

Im Jahre 1438 war der rechtmäßige König von Portugal, Alfons V de Avis, gerade erst 12 Jahre alt und zum regieren noch zu jung. Daher wurde das Land ab diesem Zeitpunkt von einer Regentschaft des ersten Herzogs von Coimbra, Peter von Portugal, regiert.

Der Herzog hat in seiner Jugend viele Reisen durch ganz Europa unternommen um sich zu bilden und seinen Horizont zu erweitern, dabei traf er die verschiedensten großen Monarchen seiner Zeit, darunter die Könige von Kastilien, Ungarn und England, ja sogar mit dem heidnischen Sultan des osmanischen Reiches, Murad II, traf er sich. Natürlich besuchte er auch den damaligen Papst Martin V. Es wird gesagt, eben jenes Treffen ist es gewesen, durch das der Herzog den unerschütterlichen Glauben erlangt hat, den er mit seinen späteren Taten immer wieder unter Beweis gestellt hat.

Als im Jahre 1438 sein Bruder und regierender König, Eduard I, an der Pest starb, traf dies den Herzog sehr, doch er sah auch eine Möglichkeit, eine Möglichkeit der Veränderung, eine Möglichkeit Portugal endlich zu einer Hochburg des Glaubens umzuformen.
Eigentlich war es die Witwe des Königs die die Regentschaft aufnehmen sollte, doch Peter kannte sie gut und wusste ganz genau, dass sie Portugal nicht die Veränderung bringen konnte die so dringend benötigt wurde, außerdem war sie eine Frau und die Bibel lehrt uns:

1. Timotheus 2, 12-14:

Bibel hat geschrieben:"docere autem mulieri non permitto neque dominari in virum sed esse in silentio
Adam enim primus formatus est deinde Eva
et Adam non est seductus mulier autem seducta in praevaricatione fuit"

"Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei.
Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva.
Und Adam ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt."


Daher wandte sich Peter an die Cortes, die Ständeversammlung Portugals, welche nach eingehenden Diskussionen den Herzog als den besseren Kandidaten für die Regentschaft Portugals auswählten.

Damit begann die große Umstrukturierung Portugals durch Peter von Portugal. Er stellte neue Berater ein, studierte Ein-und Ausgaben des Landes genau, sparte und investierte an den richtigen Stellen. Eine der größten und wichtigsten Änderungen war jedoch der Ausbau und Förderung des Klerus. Das Geld das durch die Umstrukturierungen eingespart wurde, wurde größtenteils in den Bau neuer Kirchen und Klöster gesteckt, auch wurde an diverse Mönchsorden gespendet, sowie die Beziehungen mit dem Vatikan intensiviert. Natürlich hat er auch den jungen König unterrichtet und seine fromme Weltsicht an ihn weitergegeben, was maßgebend für die spätere fanatische Natur Alfons V wurde. Seine große Hingabe dem Glauben über zeigte sich auch in seiner Großzügigkeit. Als er von den leidenden Christen in Zypern hörte, schmerzte ihm sein Herz und er spendete einen großen Teil seines Vermögens an das Königreich Zypern, um ihre unvorstellbaren Qualen wenigstens ein bisschen lindern zu können.

Jedoch gab es nicht nur interne Probleme, denn die wahren Feinde Portugals lagen außerhalb, unter ihnen marokkanische Korsaren, die zu dieser Zeit das Mittelmeer unsicher machten.
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Korsaren beim Plündern armer portugiesischer Händler

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Kleines Küstendorf wird niederträchtig gebrandschatzt

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Heiden beim Begutachten portugiesischer "Spitzenware"

Dies führte in den Küstenregionen und bei den Händlern zu stetiger Angst und Paranoia, denn ein Korsarenüberfall konnte jederzeit geschehen. Dadurch wurde der Wohlstand in doppelter Hinsicht gefährdet, einmal durch die Zerstörungen und Plünderungen und einmal dadurch, dass Menschen die in stetiger Angst leben, einfach nicht so produktiv sind.
Diese Problematik war Peter durchaus bewusst, jedoch wusste er auch, dass nicht nur Portugal von den Korsaren geplagt wurde. Da die Küste Kastiliens viel länger war, hat es wahrscheinlich noch deutlich mehr mit dieser Pest zu tun gehabt.


Jedoch war die Beziehung zwischen Portugal und Kastilien schon immer angespannt, nicht zuletzt weil Kastilien mehrmals in der Geschichte die Unabhängigkeit Portugals nicht akzeptieren wollte und daher mehrere Eroberungsversuche unternahm, wovon der letzte in der legendären Schlacht von Aljubarrota(1383), spektakulär scheiterte. Obwohl die kastilische Armee mehr Truppen und bessere Ausrüstung zur Verfügung stand, gewann die portugiesische Armee die Schlacht mithilfe des treuen Verbündeten England, des militärischen Genies Nuno Álvares Pereira und mit dem Segen Gottes.
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Die Schlacht von Aljubarrota, von Jean de Wavrin

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Der tapfere General Nuno Álvares Pereira

Als Erinnerung für dieses großartige Ereignis wurde ein glorreiches Denkmal in Auftrag gegeben, die Mosterio de Batalha (Kloster der Schlacht), in der fortan auch alle Könige des Hauses Avis begraben werden sollten.
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Die glorreiche Mosterio de Batalha

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Reiterstatue des Nuno Álvares Pereira neben dem Kloster

Diese Schlacht war das Finale der portugiesischen Revolution, aus der die Machtübernahme des Hauses Avis resultierte und wodurch Kastilien endgültig alle Ansprüche auf Portugal fallen ließ.

Diese belastende Vergangenheit war Peter von Portugal durchaus bewusst, doch war dies die perfekte Gelegenheit, da eine Blutsverwandtschaft zwischen ihm und dem derzeitigen König von Kastilien (Johann II von Trastamara) bestand.
Nachdem der Prinzregent und der König eingehend miteinander diskutiert haben, merkten sie schnell, dass sie mehr Dinge vereinten als trennten und so entschlossen sie sich, die Vergangenheit zu begraben und eine glorreiche Zukunft für die Iberische Halbinsel zu schaffen.
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Möge die Freundschaft zwischen Portugal und Spanien die Zeiten überdauern

Zuallererst wurden Maßnahmen getroffen um den Korsaren endlich Einhalt zu gebieten: Tüchtige Architekten arbeiteten mit dem besten Holz und Stein, um großartige neue Kriegsschiffe und Küstenbefestigungen zu bauen. Außerdem wurden mutige und fromme Seemänner aus dem ganzen Land angeheuert, um das Herz und die Seele der Armada zu bilden.
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Tapfere Männer wie diese bildeten die Besatzung der Korsarenjäger

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Küstenfestung, die im Zuge der Anti-Korsarenmaßnahmen ausgebaut wurde

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Die kombinierte Macht der Iberischen Armada

Da nun die portugiesische Bevölkerung vorerst sicher vor Aggressionen der Heiden sein konnte, richtete Peter seine Aufmerksamkeit seinem alten und treuen Freund England.
Wie allgemein bekannt ist, wütet zwischen Frankreich und England schon seit einem Jahrhundert eine Serie von Konflikten, die zusammenfassend als "hundertjähriger Krieg" bezeichnet werden kann. Auch Portugal war als Verbündeter zeitweise in diesen Krieg verstrickt.
1444 sah es jedoch recht düster für England aus. Durch mehrere herbe Rückschläge verhandelte England mit Frankreich einen Waffenstillstand, jedoch hörte der Herzog Gerüchte, dass England seine komplette Niederlage im hundertjährigen Krieg eingestehen und sämtliche Ansprüche auf die Krone und französisches Festland aufgeben würde. Daher schickte er eine diplomatische Botschaft nach England, um diesen Gerüchten auf den Grund zu gehen und England portugiesische Unterstützung in einem Kriegsfall zuzusichern (siehe Beitrag Nr.1 von Portugal).
Schon bald erfuhr der Herzog, dass es in der Tat Verhandlungen gab, um einen längeren Frieden zwischen England und Frankreich zu erreichen. Im Gespräch waren einige Provinzen, die an Frankreich abgetreten werden sollten, da sie momentan nun mal die Oberhand im Konflikt hatten. Doch schon bald kursierten Gerüchte um die Verhandlungen, die mit der Zeit immer weiter aufgebauscht wurden. Dies führte sogar dazu, dass Papst Eugenius IV sich einschaltete und eine offizielle Stellungnahme verlangte, wohingegen England und Frankreich verschlossen und empört reagierten, da sie sich in ihrer Autonomität verletzt sahen.

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Links: Der hinterhältige Thronräuber Karl VII aus dem Hause Valois
Rechts: Der rechtmäßige König von England und Frankreich, Heinrich VI aus dem Hause Lancaster

Das tatsächliche Ergebnis der Verhandlungen war, dass England seine letzten Provinzen in Südfrankreich abtreten musste.
Einerseits war es eine kleine Enttäuschung für den Herzog, seinen treuen Verbündeten in einem so gedemütigten Zustand zu sehen, andererseits hat jeder ein viel einseitigeres Ergebnis der Verhandlung erwartet. Dies zeigte Peter, dass Englands Wille noch nicht vollends zerschmettert wurde und selbst in solch einem schlechten Zustand standhaft bei den Verhandlungen geblieben ist.

Doch während Peter sich zunehmend mit Ereignissen außerhalb Portugals beschäftigte, wuchs der Kreis seiner Feinde innerhalb Portugals rasant. Denn obwohl seine Reformen bei den meisten mit Wohlwollen aufgenommen wurden, gab es eine Gruppe die er mit jeder seiner Handlungen verärgerte:
Welcher Monarch kennt sie nicht? Diejenige Gruppe von Menschen die keinen Finger rühren und dennoch das Meiste verlangen. Diejenigen die zig Privilegien fordern und geizig bei den Abgaben sind. Diejenigen die immerzu übertriebene Feste feiern und dann hinterm Rücken Ränke schmieden. Die Rede ist natürlich von unseren guten Freunden, den Aristokraten.
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Hochgeschätzte und ehrfurchteregende Mitglieder des adligen Standes

Jahr für Jahr nahm der Herzog immer mehr die Macht der Aristokratie und stärkte weiter die Krone. Da außerdem die Kirche in den Vordergrund der Politik gerückt war, wurden viele Adlige auch dazu gedrungen, Spenden an den Klerus zu leisten. Vielen Aristokraten stießen diese Veränderungen natürlich sauer auf, weswegen sie sich intrigant gegen den Regenten stellten und eine Verschwörung planten.

Natürlich wusste der Herzog, dass er nicht sehr beliebt bei den Adligen war und erwartete zu jeder Zeit einen feigen Anschlag. Daher hatte er ständig einige Soldaten zu seinem eigenen Schutz dabei. Dies sollte sich jedoch als großer Fehler herausstellen...
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Gerüchten zufolge sollen seine letzten Worte gewesen sein: "So tötet mich ihr Elenden! Es ist besser für Gott zu sterben als für sich selbst zu leben! Doch eine letzte Warnung gebe ich euch noch auf den Weg... Was auch immer passiert... lasst es nicht zu... Lasset nie zu, dass Frankreich die Kurie kontrolliert!"

Und so endete die Regentschaft Peter von Portugals, das tragische Ende eines frommen und edlen Mannes, der den Grundstein für ein glorreiches Portugal legte. Möge seine Seele Ruhe finden.
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Peter von Portugal "der fromme"
* 9. Dezember 1392; † 12.Mai 1447
Prinzregent und erster Herzog von Coimbra

1447-1457 Der geplagte Monarch | O monarca conturbado (Öffnen)
Der geplagte Monarch | O monarca conturbado

Nun da der Prinzregent auf so brutale Art umgebracht wurde, konnte der rechtmäßige König Alfons V endlich seine Herrschaft antreten. Doch plagten ihn Zweifel was den Tod seines Onkels anbelangt. War er wahrlich ein Verräter an der Krone und interessierte sich nur für die Macht?
Als Alfons in sich horchte, wusste er, dass dies nicht sein kann. Was haben diese Adligen je für das Land getan? Im Gegenzug, was hatte sein Onkel für das Land getan? Alfons verstand somit früh, dass der Zweifel an seinem Onkel ein Fehler war. Jedoch war es zu spät für Reue, so wie es zu spät ist für jeden Sünder der seine Taten in der Hölle bereut.

Viel wichtiger war es in die Zukunft zu blicken und das zu vollbringen, was seinen Onkel lächelnd vom Himmel herabblicken lassen würde.
Nach all der Zeit der Überfälle und Entführungen der dreckigen Korsaren, würde Alfons die Hölle zu ihnen bringen die sie verdienten.
Ein weiterer guter Grund für den Angriff war die Aussicht auf die Eroberung von Tanger, einem wichtigen Handelsknotenpunkt an der Straße von Gibraltar.

Ein vorheriger Versuch Tanger zu erobern ist jedoch bereits 1437 gescheitert, als ein weiterer wichtiger Onkel Alfons die Mauren attackierte.
Dieser Onkel war Heinrich der Seefahrer, der verantwortlich war für die großen Fortschritte in den Bereichen der Seefahrt und Kartographierung. 1415 eroberte er Ceuta von den Mauren. Außerdem wurden durch ihn 1419 Madeira und 1427 die Azoren entdeckt und erfolgreich kolonisiert. Des Weiteren machte er sich daran, die kanarischen Inseln für Portugal in Besitz zu nehmen, blieb dabei jedoch erfolglos und die Inseln blieben in kastilischem Besitz. Er war sehr belesen und kannte die Berichte großer Entdecker wie Marco Polo und Willhelm von Rubruk und ließ sich dadurch inspirieren. Außerdem wurde 1441 auf seine Anweisung hin, die erste Karavelle Europas gebaut.
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Fun Fact: Heinrich hat selbst nie Entdeckungsreisen unternommen, seinen Beinamen erhielt er nur als Förderer der Seefahrt

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Malerischer Sonnenuntergang auf der Hauptinsel der Azoren, Sao Miguel

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Blick auf die "Ponta de São Lourenço" auf Madeira

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Ohne dieses unscheinbare Schiffchen wären die meisten Entdeckungen gar nicht möglich gewesen

Doch obwohl er schon so viel erreicht hatte, war Heinrichs Ehrgeiz längst nicht am Ende. Er hatte das ehrgeizige Vorhaben, einen Seeweg nach Indien zu finden. Die Beweggründe waren vielfältiger Natur. Einerseits könnte man damit den Zwischenhandel durch indische, persische, arabische, türkische, und venezianische Kaufleute umgehen und dadurch das Handelsmonopol brechen. Andererseits ging es ihm auch um die Verbreitung des Christentums in Afrika und zu guter Letzt wollte er den sagenumwobenen Priesterkönig Johannes und sein legendäres Kaiserreich finden, um bei ihm um Hilfe gegen die islamischen Herrscher zu erbitten.
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Venezianische Händler beim Ausarbeiten einer Handelsstrategie:
"Lass uns die Preise verdreifachen!"
"Hmmm, na gut!"

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Darstellung des mythischen Priesterkönigs Johannes

Doch als Heinrich hörte, dass sein Neffe einen weiteren Angriff gegen Marokko plante, bat er sofort darum die portugiesische Armee wieder einmal anführen zu dürfen, da er begierig darauf war, sich für die Schmach der damaligen Niederlage zu rächen. Er überredete König Alfons mit dem Argument, dass er bereits von den örtlichen Bedingungen und Terrain nun bereits vertraut war und dadurch besser vorbereitet sein würde. Der König vertraute den Worten Heinrichs, da er schon viele Errungenschaften im Namen Portugals erreicht hatte und er ihm die Chance geben wollte, den einzigen Schandfleck seiner Laufbahn wieder gut zu machen. Da Heinrich jedoch nichts dem Zufall überlassen wollte, schlug er vor mit der Erlaubnis des Königs Kastilien um Hilfe zu bitten, da die letzten Verbliebenen des granadischen Emirats verbündet mit Marokko waren und sich nun die perfekte Gelegenheit biete, einerseits die Freundschaft zu Kastilien durch einen gemeinsamen Krieg zu vertiefen, andererseits die Heiden endgültig aus Iberien zu vertreiben und zu guter Letzt, Tanger endlich unter portugiesische Herrschaft zu bringen. Drei moscas mit einer moscadeiro.
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Dies ist eine mosca

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Und dies eine moscadeiro

Die Gespräche mit dem kastilischen König verliefen weitestgehend positiv, auch er sah die Vorteile in einem gemeinsamen Krieg. Das Einzige was der König als Bedingung verlangte, war die Führung in diesem Krieg zu übernehmen. Dies hielten auch Alfons und Heinrich, in Anbetracht der Stärke Kastiliens, für angemessen.
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Kastilien übernimmt die Führung! Was kann schon schiefgehen?


Nach langer Planung und Vorbereitungen sollte der Krieg 1449 endlich losgehen. Der Plan sah vor, die Festung der Portugiesen in Ceuta zu nutzen, um die Marokkaner festzuhalten, während Kastilien leichtes Spiel mit Granada haben sollte.
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Der brillante Plan


Dieser Plan ging perfekt auf. Die marokkanische Armee saß hilflos in Fez fest, da ein Angriff auf die Festung den sicheren Tod bedeuten würde. Währenddessen wurde die granadische Armee von zwei Seiten aus von Kastilien ausgelöscht. Nun da der einzig verbliebene Feind Marokko war, kam die gesamte kastilische Armee nach Ceuta und von dort aus wurde ein Angriff Richtung Fez gestartet.
Es war ein Massaker.
Die Heiden haben nicht mit so einem großen und schnellen Angriff der Iberer gerechnet und fühlten sich in der Gebirgsfestung von Fez zu sicher. Die Iberer kreisten sie schnell und effizient ein und brachen die Moral der überraschten Ungläubigen mit Leichtigkeit.
Die Schlacht war so einseitig, dass sie als Schlachtung von Fez in die Geschichte einging.
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Marokkansiche Wachposten bei der Arbeit
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Marokkanische Wachposten nach der Arbeit

Als König Alfons diese wunderbaren Neuigkeiten bekam, war er außer sich vor Freude. Er hatte es endlich vollbracht. Er hatte einen entscheidenden Schlag gegen die benachbarten Heiden ausgeführt und dabei geholfen die muslimische Bedrohung, die die iberische Halbinsel schon seit Jahrhunderten verpesteten, endlich zu vertreiben. Fürwahr, nun fühlte er sich würdig, würdig ein katholischer König zu sein, würdig in den Augen seines verstorbenen Onkels, ja sogar würdig in den Augen Gottes.
Nach insgesamt drei Jahren Krieg kapitulierten die Marokkaner im Jahre 1452. Da Kastilien offiziell den Krieg anführte, führte es auch die Verhandlungen und relativ zügig bekam Alfons die öffentliche Verkündigung gebracht.

Kastilien hat geschrieben:
Waffenstillstand zwischen Kastilien und Granada

Hiermit wird der Waffenstillstand zwischen Kastilien und seinem Verbündeten Portugal, sowie zwischen Granada und seinem Verbündeten Marokko, zu folgenden Bedingungen erklärt:
1. Granada wird vollständig von Kastilien annektiert.
2. Marokko muss die Provinz Melilla an Kastilien abtreten.

gez. Johann II. Trastamara

Alfons las das Schreiben. Er las es ein zweites Mal. Er las es ein drittes Mal. Beim vierten Mal fingen seine Hände an zu zittern, die Wut und Empörung waren ihm ins Gesicht geschrieben. Er zeriss das Pergament, warf es ins Feuer und schrie dabei: "Was für ein grausamer Scherz ist dies?! Was denkt sich dieser Johann von Merda eigentlich wer er ist?! Das lasse ich mir nicht bieten!"
Was hatte diese unglückliche Wendung nur zu bedeuten? Nachdem Alfons dachte er hätte sich endlich bewiesen, war das Einzige was ihn erwartete Wut und Enttäuschung. Hat Kastilien Portugal verraten? Haben sie Portugal einfach übergangen, weil sie dachten sie schulden uns nichts? Dass dieser Krieg alleine genauso einfach gewesen wäre? Oder aber...vielleicht haben sie es einfach nur vergessen? Sie haben einfach vergessen, Tanger mit auf die Forderungen zu setzen und haben ihren Fehler zu spät bemerkt? Je länger Alfons darüber nachdachte desto lächerlicher war dieser Gedanke. Wer vergisst denn schon in einem Krieg zwischen Nationen die einzige Forderung seines einzigen Verbündeten, wobei im Waffenstillstand sowieso nur drei Forderungen stehen würden? Er wäre die Lachnummer Europas und der einzig größere Narr als er, wäre der Narr der ihm diese Geschichte abkauft.
Als Alfons Onkel Heinrich diese Botschaft zu Ohren bekam war seine Enttäuschung ebenfalls groß:
Heinrich der Seefahrer hat geschrieben:Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass die Eroberung Tangers nicht aufgrund unserer Feinde, sondern aufgrund unserer Freunde scheitern würde.

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Johann II aus dem Hause Trastamara
Ein Mann mit düsteren Plänen oder einfach nur ein König mit Amnesie?

Sofort machte Alfons sich auf, um Johann zur Rede zu stellen. Als er und sein Gefolge im Palast in Toledo ankamen, wurden sie bereits erwartet. Er blickte in die Gesichter der Höflinge und Minister und erkannte Nervosität und Ratlosigkeit in ihren Augen. Es schien fast so als wüsste keiner wie es zu dieser Ungerechtigkeit gekommen ist. Als Alfons dann nun endlich im Thronsaal vor Johann stand, bat dieser, das Gespräch in seinen privaten Gemächern unter vier Augen zu führen.
Dort angekommen, holte er einen voll ausgearbeiteten und fertigen Vertrag hervor und drückte ihm Alfons in die Hand.
Dessen wichtigsten Punkte lauteten:
Vertrag von Toledo hat geschrieben:1. Kastilien wird, mit Ablauf des Waffenstillstandes mit Marokko, in einen weiteren gemeinsamen Krieg gegen Marokko ziehen.
2. Kastilien wird keinerlei Ansprüche in diesem Krieg stellen.
3. Portugal wird den Krieg anführen und kann einen beliebigen Vertrag mit Marokko aushandeln.
4. Mit Unterschrift dieses Vertrages erklärt Alfons V aus dem Hause Avis sich bereit, keinerlei Fragen oder Nachforschungen bezüglich des ausgehandelten Waffenstillstandes mit Marokko anzustellen und ihn voll und ganz zu akzeptieren.


"Bitte, es gibt sehr private Gründe weshalb ich tun musste was ich getan habe."
Mit diesen Worten von Johann war Alfons zunächst sehr verwirrt und skeptisch. Einerseits wog da noch seine Wut und Enttäuschung, andererseits war dieses Angebot ein wirklich sehr gutes. Portugal könnte in diesem Krieg viel mehr erreichen als im letzten, da Kastilien vollständig auf Beteiligung am Kriegsgewinn verzichten würde. Außerdem hätte ein Streit zwischen ihm und Johann verheerende Auswirkungen. Das Einzige was ihn beunruhigte, war das Geheimnis, das Johann offensichtlich zu verbergen suchte. Was könnte dahinter stecken? Die Augen des kastilischen Königs blickten Alfons ernst und erwartungsvoll an. Er machte den Eindruck eines ehrlichen und aufrichtigen Mannes.
"Nun gut. Ich willige ein.", antwortete Alfons und eine Welle der Erleichterung kam über Johann.
"Fantástico! Gesprochen wie ein wahrer König! Zur Feier der Vertragsschließung lasse ich den besten Wein und die schönsten Damen an den Hof bringen, denn heute sollen wir wie wahre Könige feiern!"
Dem hatte Alfons nichts entgegenzusetzen und so wurde diese Krise vorerst beigelegt.
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Was für ein Fest! Ende gut, alles gut


Die nächsten Jahre verliefen relativ ruhig und Alfons war positiver Dinge, er hatte zwar noch nicht viel erreicht, jedoch war er mit seinen 25 Jahren noch relativ jung. Doch dann geschah es. Eines Tages ging es dem König sehr schlecht und er musste mehrere Tage im Bett verweilen. Als sich sein Zustand nicht verbesserte, sondern sogar noch verschlechterte, wurden die königlichen Ärzte an den Hof gebracht um die Ursache zu finden. Nachdem sich diese zur Beratung zurückgezogen hatten, kamen sie einige Zeit später mit der Diagnose:
"Wir sind zu dem Schluss gekommen dass.. es.. es die Pest sein muss..."
Alfons Ausdruck wurde völlig leer. Er starrte den Arzt für mehrere Sekunden einfach nur regungslos an.
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Der schwarze Tod traf Menschen allen Standes...

Als er sich gefasst hatte, bat er mit leiser Stimme, dass alle Anwesenden sein Gemach verlassen mögen. Dieser Aufforderung folgte jeder äußert zügig und mit gesenktem Blick.

So sprach Alfons nun zu sich selbst:
"Die Pest also ja? Diese unheilbare abscheuliche Krankheit, die ganze Städte ausgelöscht hat, die gleiche Krankheit die mir meinen Vater nahm? So soll es also enden? Was habe ich erreicht... Ich sterbe ohne eine einzige große Tat vollbracht zu haben, nur Fehler habe ich gemacht! Oh Onkel Peter verzeihe mir! Deinen Tod hätte ich verhindern sollen... Oh Onkel Heinrich verzeihe mir! Ich hätte dir eine zweite Schmach bei der Eroberung von Tanger ersparen sollen...
Was werde ich hinterlassen? Bei Gott, was werde ich hinterlassen?! Ich habe diese nutzlose Trulla von Câmara geheiratet, doch habe ich sie lange vor der Heirat geschwängert weil ich blind war vor Liebe! Viele werden den Anspruch meines Sohnes anzweifeln! Nicht nur das... er ist erst 7 Jahre alt... er lernt zwar schnell aber sollte ich nun dahinscheiden, wird das Land volle acht Jahre von dieser naiven Ziege regiert! Würde Kastilien sie ausnutzen und den Vertrag von Toledo annulieren? Ich weiß nicht mehr... Ich kann nicht mehr... Gott, warum musst du mich jedes Mal strafen, sobald mir etwas Gutes widerfährt? Warum Ich Gott? Was hat dies zu bedeuten..."

Sobald er diese Worte sprach, erinnerte sich Alfons an eine Geschichte aus der Bibel, von Ijob und seinen Leiden, von der Lehre niemals seinen Glauben in Frage zu stellen, erst Recht nicht wenn einem Schlechtes widerfährt, denn nur dann kann man ihn wirklich beweisen.
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Die Geschichte des Ijob ist wahrlich inspirierend

"Ja... Ja so muss es sein! Gott! Ich habe verstanden, ich verstehe alles, das alles ist eine Prüfung! Eine Prüfung des Himmels!"
Alfons sprang selbst unter großen Schmerzen von seinem Bett auf, vom Adrenalin betäubt, und rannte in den Flur
"Ich muss dich preisen oh Herr! Du hast mich auserwählt! Du hast mich deiner Prüfung für würdig befunden! Diese Krankheit muss dein letzter Test sein, genauso wie bei Ijop!"

Alfons rannte weiter den Flur entlang, eilte die Treppe hinunter...
"Ich muss sofort in die Kirche! Ich muss die Frohe Botschaft verkünden! Ich muss-"
Doch da geschah es: Alfons stolperte in seiner Eile, stürzte den langen Treppenweg hinab und brach sich das Genick.
Dieser Tod sollte nie außerhalb des Palastes bekannt werden. Offiziell ist er an den Folgen der Pest gestorben.
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"Siehst du Satan? Er mag mich immer noch. Und jetzt her mit den 50 Dukaten!"

Somit endete diese Periode der Geschichte Portugals und Maria von Câmara sollte nun die Leitung des Landes übernehmen....
Grabstein hat geschrieben:
Alfons V von Avis "der Geplagte"
* 15. Januar 1432; † 18.März 1457
König von Portugal, fünfter seines Namens

1457-1465 Die Närrin von Câmara | O toloa de Câmara (Öffnen)
Die Närrin von Câmara | O toloa de Câmara

Durch den tragischen Tod des Königs Alfons V de Avis und die Minderjährigkeit des zu der Zeit erst 7 Jahre alten José I von Avis, wurde die Königswitwe Maria de Câmara Regentin von Portugal. Da sie einerseits absolut unerfahren war was das Regieren anging und andererseits auch keinerlei Interesse an der Politik hatte, stellte sie viele neue Berater ein, die das Regieren für sie übernehmen sollten, während sie die Annehmlichkeiten des adligen Lebens genoss.
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Königinregentin Maria von Câmara beim friedlichen Blumenpflücken
"Dämlicher Tor von einem König...was fällt ihm ein an der Pest zu erkranken und mich mit seinem dämlichen Balg zurückzulassen? Jetzt darf ich zierliche Dame mich mit der todlangweiligen Arbeit eines Regenten auseinandersetzen...Welchem Idioten gefällt es schon den Herrscher des Landes zu spielen und sich mit Dingen wie Diplomatie, Armeenzusammenstellung und solch einem Unsinn befassen zu müssen?
Blumen pflücken macht viel mehr Spaß!

Doch selbst dann war Maria nicht von ihren Pflichten entbunden, da die Berater nicht jede Entscheidung alleine treffen durften. Widerwillig leistete sie das Minimum, das von einer Regentin erwartet wurde und gab bei jeder der ausgearbeiteten Entscheidungen der Berater ihre Einwilligung. Auch die Anliegen von Diplomaten anderer Länder musste sie sich anhören und auch beantworten.
Ihre Entscheidungen waren auch recht häufig oberflächlicher Natur, zum Beispiel ließ sie einen Wucherer weiter frei gewähren, da sie von ihm "diese unglaublich liebliche Hundeskulptur" erhalten hat oder aber weigerte sich mit einem Diplomaten aus Kastilien zu sprechen, solange er "diese fürchterlichen Schuhe" nicht loswerde.

Diese Art zu Regieren war besonders für die Berater eine große Herausforderung, es gab jedoch auch einen der darin eine Chance sah.
Dieser Jemand war der Entdecker und Seefahrer Diogo Gomes.
Diogo Gomes begann seine Laufbahn als Page im Dienste von Heinrich dem Seefahrer und stieg relativ schnell in den Rang eines cavaleiros (Ritters) auf. 1445 nahm er an einem "Sklavenüberfall" teil, bei dem eine portugiesische Flotte, unter der Leitung von Lançarote de Freitas, die Küsten von Arguin und Wolof nach Sklaven plünderte. Nach eigenen Angaben erbeutete er dabei 22 Sklaven.
1451 wurde er zum königlichen Schreiber ernannt und stand nun sowohl im Dienste der Krone, als auch im Dienste von Heinrich.

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Leider sind alle Porträts von Diogo Gomes bei einem Unfall auf See verloren gegangen

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Es geht doch nichts über einen guten Sklavenüberfall


1454-1455 machte Diogo mehrere Entdeckungsfahrten im Dienste Heinrich des Seefahrers. Dabei konnte er weiter an der westafrikanischen Küste entlang segeln wie noch keiner vor ihm und entdeckte dadurch die Kapverdischen Inseln.
Als dann 1457 Maria de Câmara die Herrschaft übernahm, hörte Diogo Gerüchte über ihre "eigene Art" zu herrschen.
Diese Chance nutzte er und arrangierte eine Audienz bei der Regentin...

Diogo Gomes: Ah, Maria de Câmara, euer Anblick ist so erquickend wie der Anblick einer Oase nach unendlicher Wüste, so magisch wie der erste leuchtende Stern am Horizont und so erleichternd wie das erste Stück Land, das man nach monatelanger Seefahrt erblickt, und ich als Seefahrer weiß wovon ich spreche.
Maria de Câmara: Oh Diogo, eure silberne Zunge findet wiedereinmal genau die richtigen Worte, doch ich hoffe ihr führt mehr mit euch als wohltuende Schmeicheleien.
Diogo Gomes: Aber gewiss doch meine Königin! Nie würde ich es wagen vor eure Hoheit mit leeren Händen zu treten!
Während er diese Worte sprach, holte Diogo einen kuriosen Gegenstand hervor...
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kurioser Gegenstand

Als Maria diesen Gegenstand erblickte weiteten sich ihre Augen.
Maria de Câmara: Meu Deus! Wie in aller Welt ist sowas möglich?
Sie erhob sich hastig von ihrem Thron, um diesen mysteriösen Gegenstand näher zu begutachten.
Diogo Gomes: Ich erwarb diesen Gegenstand bei einer exklusiven Auktion in Venedig, bei der alle möglichen Kuriositäten zur Versteigerung geboten wurden, mein Kapital reichte jedoch nur für diesen einen Gegenstand, da jeder ein Vermögen wert war.
Maria de Câmara: Es ist so elegant und lieblich! Dieses kleine Schiffchen mit seinen winzigen Segeln und Masten und alles wunderschön eingebettet in dieser reizenden Flasche... Das muss ein äußerst begabter Handwerker gewesen sein!
Diogo Gomes: In der Tat.
Doch nach diesen Worten senkte Diogos Blick sich nun und er sprach mit Bedauern in seiner Stimme:
Diogo Gomes: Um ehrlich zu sein eure Majestät, ist mein Geschenk an euch leider nicht komplett. Ich sah vor, mein nächstes Flaggschiff nach eben jenem Miniaturschiff zu bauen und es nach euch zu benennen, die São Maria. Es würde mir bei meinen Reisen sicher Glück bringen eine Miniaturversion meines Schiffes in euren Händen zu wissen. Außerdem habe ich noch vor, viele weitere Entdeckungen zu machen und es wäre sicher eine große Ehre für euch geworden, wenn euer Schiff dasjenige sein wird, dass die ersten Entdeckungen macht. Jedoch übersteigt ein solches Vorhaben meine momentanen finanziellen Möglichkeiten sehr...
Marias Augen fingen an zu leuchten.
Maria de Câmara: BAUT ES! Egal was es kosten mag, ihr sollt dieses Schiff bauen! Die Krone übernimmt jegliche Kosten!
Sie hüpfte auf und ab vor Aufregung und grinste wie ein kleines Mädchen, dass gerade neues Spielzeug bekommen hat.
Diogo Gomes: Dann bleibt ja nur noch das Finanzielle zu klären...

Und so erhielt Diogo das Geld, das er benötigte, um eine Karavelle nach Bild des Flaschenschiffs zu bauen.
Der Preis, den Diogo für den Bau des Schiffes nannte, war jedoch ein klein wenig zu hoch angesetzt.
Ungefähr um das zehnfache zu hoch.

Dieses Geld konnte er nun nutzen, um die Kolonisation von Kap Verde zu beginnen, die 1459 offiziell startete. Außerdem blieb auch noch genug Geld für Diogo selbst übrig...
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Nachbau der historischen Karavelle São Maria, mit der Diogo Gomes später sogar den Atlantik überquerte.
Von modernen Historikern wird vermutet, dass das Schiff nach der heiligen Jungfrau Maria benannt ist.

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Sogar eine Statue von sich selbst konnte Diogo finanzieren (Kap Verde)


Die erste große politische Herausforderung die Maria während ihrer Regentschaft begegnete, war wohl der große Bürgerkrieg in Kastilien 1460.
Zunächst sah es so aus, als würden die royalen Truppen keine Probleme mit den Thronprätendenten haben, jedoch sahen andere Feinde innerhalb von Kastilien nun ihre Chance. Die verbliebene Bevölkerung Granadas erhob sich und forderte ihre Unabhängigkeit zurück. Mit Feinden in jeder Ecke seines Landes, blieb Johann II nichts anderes übrig, als Portugal um Hilfe zu bitten.
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Vive la Revolution!
Oh, falsches Land, falsche Zeit...


Diese Botschaft kam auch schon bald am Hof von Maria an....
Berater Pedro Pereira: Eure Hoheit! Mich erreichte die Nachricht aus Kastilien, dass überall im Land großer Tumult herrsche und nun Krieg geführt wird gegen mehrere aufständische Fraktionen im Land. Johann II verlangt um sofortige Hilfe der Portugiesen. Wenn ihr mich fragt, ist das eine absolute Unverschämtheit, sie schulden uns bereits viel mit dem Vertrag von Toledo und jetzt auch noch-
Maria de Câmara: Krieg sagt ihr?! Mit Blut, Schweiß und abgetrennten Gliedmaßen? Wie aufregend! Bereitet sofort alles vor und schickt sämtliche Truppen nach Kastilien!
Berater Pedro Pereira: A...Aber eure Hoheit! Das ist-
Maria de Câmara: Widersetzt du dich dem Befehl deiner Königin?! Seid auch ihr einer dieser Aufständischen denen der Kopf abgeschlagen gehört?
Berater Pedro Pereira: Wa...Nie im Leben würde ich auch nur an sowas denken!
Maria de Câmara: Dann ist ja alles geklärt.
Berater Pedro Pereira: ...Wie ihr wünscht meine Königin...

Und so mobilisierte Portugal sein komplettes Militär, um Kastilien bei dieser Krise beizustehen.
Die Hilfe kam sehr gelegen und gemeinsam zerschlugen Portugal und Kastilien mehrere Aufstände, jedoch entbrannte für jeden Aufstand den sie zerschlugen woanders ein neuer.
Zu allem Überfluss rief Papst Leo X 1461 einen Kreuzzug gegen die Osmanen aus...

Berater Pedro Pereira: Eure Hoheit! Der Papst bittet um Unterstützung gegen die Osmanen in einem neuen Kreuzzug! Halb Europa wird daran teilnehmen! Was sollen wir tun?
Maria de Câmara: Hmm...alle machen da mit? Na gut soll er die Unterstützung haben.
Berater Pedro Pereira: Mit Verlaub, hat eure Majestät bereits vergessen, dass all unsere Truppen mit der Krise in Kastilien beschäftigt sind?
Maria de Câmara: Wie? Immer noch? Naja da kann man wohl nichts machen.
Berater Pedro Pereira: Was...Was soll ich Rom antworten?
Maria de Câmara: Naja, mir egal, handle einfach nach deinem eigenen Ermessen. Ich gehe jetzt meine neuen Kleider anprobieren.
Berater Pedro Pereira: ...Wie ihr wünscht meine Königin...

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Als Berater der Königin hat man es nicht leicht

Pedro Pereira hat geschrieben:
An den hochgeschätzten Papst Leo X
Wie gern würden wir eurem ehrenvollen Aufruf folgen! Jedoch müsst ihr wissen, dass die Iberer momentan alle Hände voll zu tun haben,
denn nicht nur die Osmanen bedrohen die Christenheit. Wir entschuldigen uns aufrichtig dafür, euch momentan militärisch nicht unterstützen zu können und senden euch stattdessen finanzielle Mittel, da ein Unternehmen solchen Ausmaßes sehr teuer sein muss. Ich bete für einen großen und glorreichen Sieg der Christen.
gez. Pedro Pereira, Diplomat und Berater des portugiesischen Hofes


Viele Länder antworteten dem Ruf von Rom und so zogen sie gemeinsam in den Krieg.
Die nächsten Jahre verfolgte Europa gespannt den Verlauf dieses glorreichen Unternehmens.
Obwohl es zunächst einige Schwierigkeiten gab und es stellenweise recht düster aussah, besserte sich 1463 die Lage und die Christen konnten mehrere große Siege erringen.
Zu dieser Zeit endete auch der kastilische Bürgerkrieg, wodurch Portugal und Spanien sich endlich erholen konnten um für den nächsten Krieg gegen Marokko gerüstet zu sein, welcher schon 1465 beginnen sollte.
Zufälligerweise war das auch das Jahr, bei dem die Regentschaft von Maria de Câmara enden sollte und Jose I endlich den Thron besteigen würde...

Chronik hat geschrieben:
Maria von Câmara "die Naive"
Witwe von König Alfons V, Mutter des Thronfolgers Jose I
herrschte 1457-1465 als Regentin über Portugal

1465-1469 Hinter dem Horizont | atrás do horizonte (Öffnen)
Hinter dem Horizont | atrás do horizonte

Nachdem Maria de Câmaras Herrschaft, zur Erleichterung aller, endlich vorüber war, konnte Jose I seinen Platz als rechtmäßiger König Portugals einnehmen.

Als Kind wurde Jose im Palast von Dienern aufgezogen und von Lehrern in vielfältiger Weise unterrichtet. Mathematik, Grammatik, Rhetorik, Musik und Diplomatie waren nur einige der vielen Schulfächer in denen ein Prinz unterrichtet wurde. Auch von seinem alten Großonkel Heinrich hat er so einiges über Geographie und die Seefahrt gelernt. Besonders die Geschichten der großen Entdecker, wie etwa Marco Polo, haben dem jungen Jose gefallen.
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Aus ihm wird sicher mal ein großer König!

Er war außerdem für sein Alter schon recht klug und konnte Zusammenhänge schnell erkennen. So erkannte er schon mit 12 Jahren, dass mit der Regentschaft seiner Mutter irgendwas nicht stimmte, da er auch von einigen der Berater unterrichtet wurde und diese häufig sehr gestresst und bedrückt dreinblickten. Er hatte sich somit bereits früh vorgenommen, ein König zu sein, dessen Entscheidungen Gewicht tragen und nicht willkürlich sind.
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Marco Polos Geschichten erweckten in vielen Menschen den Entdecker

Jedoch war Jose nicht nur mit Intelligenz gesegnet, sondern auch mit Charme.
Bereits mit 14 Jahren war er der beliebteste Prinz unter den jungen Hofdamen. Sie suchten stets seine Aufmerksamkeit, bei jedem Fest wollte jedes Mädchen mit ihm tanzen, manches mal brach sogar Streit unter ihnen aus.
Diese Aufmerksamkeit genoss Jose sehr und entwickelte dadurch ein großes Selbstbewusstsein.
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Jose I mit 14 jahren
Der kleine süße Bub von damals ist kaum wiederzuerkennen

Doch dieser Segen sollte sich in einen Fluch umwandeln, als Jose sich nach einem Fest mit einer der jungen niedrigen Adligen fortschlich und "etwas ausprobieren wollte".
Nicht ahnend was dies für Konsequenzen haben würde, gebar diese Adlige nach 9 Monate einen Sohn und behauptete, dass er der Sohn des jungen Prinzen Jose I war. Zu allem Überfluss stand in weniger als zwei Monaten die Krönung bevor und in nur einer Woche sollte der Krieg gegen Marokko starten, so wie es im Vertrag von Toledo damals festgehalten wurde.
Verwirrt über die Aussage des Mädchens, fragte er sich wie es denn sein könne, dass sie plötzlich einen Sohn bekam und er auch noch dessen Vater sein sollte. Jetzt wo er darüber nachdachte: Wo kamen Kinder eigentlich her? Tatsächlich hat er sich diese Frage nie gestellt, aber jetzt wo es ihn betraf war er sehr neugierig.
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Da sieht man mal wieder wie wichtig doch Aufklärung ist

Nachdem einer der Diener ihm erklärte was er falsch gemacht hatte, bereute er seinen Fehler zutiefst. Einige Berater drängten ihn dazu, das Kind nicht anzuerkennen und die ganze Angelegenheit zu bestreiten. Doch dies wollte Jose auf keinen Fall tun, wenn dies sein Sohn war, dann war dies auch sein rechtmäßiger Erbe und die Mutter seine rechtmäßige Königin. Das würde zwar der ohnehin schon leidenden Legitimität der Krone weiteren Schaden zufügen, doch dies nahm er in Kauf.
Nachdem der König die Gerüchte offiziell bestätigt hatte, gab es viel Unruhe im Land.
Aussagen wie "Der zweite König hintereinander der seinen Schwa** nicht in der Hose lassen kann" oder "Der übernächste König Portugals soll der uneheliche Sohn eines unehelichen Sohnes sein? Wie grotesk" oder auch "Es geht bergab mit den Sitten in Portugal" waren nicht selten zu hören.

Obwohl sich ein Aufstand anbahnen könnte, musste nun der Krieg gegen Marokko geführt werden.
In Marokko sah es derweil äußerst düster aus, denn auch dort gab es Zweifel an der herrschenden Dynastie und ein offener Aufstand war bei Kriegsbeginn in vollem Gange, was den Iberern natürlich in die Hände gespielt hat.
Diese drangen relativ schnell vor und hatten Fez und Tanger bereits besetzt als eine schreckliche Kunde von der Heimat kam:
Die politische Unruhe in Portugal hatte tatsächlich für einen Aufstand gesorgt, der verlangte dass das Haus Avis abgesetzt wird.
Da sich Jose persönlich für diese Krise verantwortlich gefühlt hat, nahm er jegliche Truppen mit, die er ausfindig machen konnte und zog auf eigene Faust los um den Aufstand niederzuschlagen.
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"Nieder mit dem Lüstlingshaus Avis! Wir brauchen einen anständigen König!"

Einerseits durch die zahlenmäßige Unterlegenheit, andererseits durch große Unerfahrenheit, hatte Jose mit seiner Armee Schwierigkeiten die Rebellen zu besiegen. Der Kampf war zu Beginn noch relativ ausgeglichen, doch wurden nach und nach die Männer und Ressourcen knapp. Erst als eine Armee von 5 Regimentern zur Verstärkung eintraf, konnte der Aufstand im Oktober 1465 niedergeschlagen werden.
Einen Monat später wurde Jose I offiziell zum König von Portugal gekrönt.

Nun stand dem Krieg gegen Marokko nichts mehr im Wege und gemeinsam sorgten die Iberer für einen schnellen und effizienten Sieg im Juli 1466.
Portugal bekam wie versprochen endlich die Provinz Tanger, um die schon 1437, also vor 29 Jahren, gekämpft wurde.
Außerdem sicherten es sich Casablanca und erhielt eine ordentliche Summe Geld.
Eine wahre Tragödie, dass Heinrich der Seefahrer das nicht miterleben konnte, da er bereits 1464 verstorben war.

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Leuchtturm am Kap Spartel in der Provinz Tanger
[Dieser Leuchtturm markiert den nordwestlichsten Punkt Afrikas


Ungefähr zur gleichen Zeit verkündeten die Christen ihren großen Sieg gegen die Osmanen. Riesige Gebietsabtretungen zugunsten Byzanz und Zyperns waren die Folge. Die erste Handlung als neuer König war, den Papst für den erfolgreichen Kreuzzug zu beglückwünschen.

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Gesegnet seien alle, die ihren Teil zum großen Sieg gegen den Osmanen beigetragen haben! (außer Frankreich)
DEUS VULT!


Die nächsten Jahre widmete Jose der Entdeckung. Dafür arbeitete er eng mit dem Entdecker Diogo Gomes zusammen.
Der Traum von Jose war es, herauszufinden was westwärts des Ozeans lag und der erste König zu werden der diese Entdeckung macht.
Daher ließ er sich Diogo an den Hof bestellen...
Diogo Gomes: Mein König! Womit kann ich dienen?
Jose I de Avis: Wie schreitet die Kartographierung Afrikas voran?
Diogo Gomes: Äußerst gut mein König! Durch die stetig neuen Fortschritte in der Schiffsfahrt hat sich die Reichweite unserer Erkundungsfahrten exorbitant erhöht, was nicht zuletzt euren Investitionen zu verdanken ist.
Jose I de Avis: Das sind gute Neuigkeiten doch..sagt mir Gomes..Was wäre wenn wir unseren Fokus gen Westen legen würden?
Diogo Gomes: Westen? Da ist nichts als Ozean, Sire!
Jose I de Avis: Ich meine hinter dem Horizont, was könnte uns da erwarten? Glaubt ihr etwa es gibt dort nur unendlichen Ozean? Oder könnten wir wirklich den westlichen Seeweg nach Indien finden? Das wäre jedenfalls sehr viel effizienter als wer weiß wie weit um Afrika herum... Oder finden wir dort noch etwas gänzlich anderes? Mein Herz schlägt vor Aufregung wenn ich nur an die Möglichkeiten denke!
Diogo Gomes: Eure Majestät, als Autoritätsperson in dieser Sache komme ich nicht umhin, euch über das große Risiko in diesem Vorhaben zu informieren. Es könnte sein, dass der Weg viel zu lang und gefährlich wird und was wir auch immer finden, es nicht wert sein wird...jedoch bin auch ich aufgeregt darüber zu erfahren was jenseits der bekannten Welt auf uns wartet. Letzten Endes ist es allein eure Entscheidung. Nur ein Wort von euch und ich segle bis hinter den Horizont, ja sogar um die Welt wenn es sein muss!
Jose I de Avis: Dann erteile ich euch hier und heute den Befehl: Segelt westwärts und berichtet! Berichtet mir von all den Wundern auf die ihr dort trefft!
Diogo Gomes: Wie ihr wünscht...Solltet Ihr nach einem Jahr keinerlei Kunde von mir erhalten, dann könnt Ihr davon ausgehen, dass ich es nicht geschafft habe...
Der König nickte ernst und so trennten sich ihre Wege. Ob ein freudiges Wiedersehen wohl je geschehen würde?

Dann, am 7. Juni 1468, liefen die 3 Karavellen Sâo Maria, Pinto und Niño aus, um den Atlantik zu erkunden.
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Die nachgebauten Karavellen Sâo Maria, Pinto und Niño

Die Monate vergingen zügig und bald war schon ein Jahr ohne ein Anzeichen der Entdeckerflotte vergangen, doch dann geschah es:
Am 10. Mai 1469 lief die Sâo Maria in den Hafen von Lissabon ein, wohlgemerkt ohne die beiden Schiffe Pinto und Niño.

Nun warteten alle gespannt darauf, was Diogo Gomes zu berichten hatte....

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Was wohl jenseits dieser unendlichen Weiten liegen mag?

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal das Wort an einige europäische Herrscher richten.

Botschaften an die Herrscher (Öffnen)
An Kastilien:

Einmal Feinde, jedoch nun beste Freunde.
Ich hoffe, unsere weitere Zusammenarbeit wird weiterhin so gut und fruchtbar wie sie es bis jetzt war. Außerdem hoffe ich sehr dass ihr mit meinem anderen wichtigen Verbündeten England auch gut auskommen mögt, da ich mich nur sehr ungerne zwischen euch entscheiden möchte. Zuletzt möchte ich noch dafür beten, dass die inneren Unruhen, die euch die letzten Jahre geplagt haben, nun endgültig vorüber sind.

An den Kirchenstaat:

Seid gegrüßt Heiliger Vater, unsereins ist eurer nicht würdig.
Mit großer Freude und Genugtuung vernahm ich den glorreichen Sieg gegen den Osmanen.
Ich bin stolz, Teil einer Christenheit zu sein, die so geschlossen gegen die Bedrohung von außen reagiert hat.
Wir wünschten wir hätten einen größeren Teil beitragen können, dies wird sich in Zukunft ändern. Wir werden über die Grenzen der bekannten Welt hinaussegeln und das Wort Gottes in die entlegensten Winkel der Welt tragen.
Jedoch haben wir auch einige Bedenken, und zwar bin ich der Meinung, dass ihr zu sanft mit den Ketzern umgeht und Frankreich Lob schenkt wo es nicht angebracht ist. Wenn es nach mir ginge, hätte ich für all die Respektlosigkeit Moskaus längst den diplomatischen Kontakt abgebrochen. Und warum Frankreichs Leistungen hervorheben, wenn alle Christen einen großen Teil beigetragen haben? Ich bin mir sicher dass Österreich und Polen eine mindestens genauso große Rolle gespielt haben. Oder ist euer Handeln allein der Tatsache zu schulden, dass ihr selbst aus Frankreich stammt? Doch was rede ich da, dies zeigt nur mal wieder wie begrenzt und engstirnig wir doch alle im Vergleich zum Stellvertreter Gottes sind. Ich hoffe ihr verzeiht mir meine ehrlichen Worte. Möge Gott Rom segnen.

An Frankreich:

Ach ja die Franzosen, sie setzten einen falschen König auf den Thron, entehrten einen 100-jährigen Konflikt, machten Burgund zu ihrem defacto-Vasall und jetzt drangen sie sogar ins Allerheiligste vor. Sagt mir Frankreich: Was hat es mit der Geschichte auf sich, dass ihr Savoy verlangt haben sollt, dafür, dass ihr in den heiligen Krieg mitzieht? Und was war der Grund dafür, dass ihr dies so hastig wieder fallen gelassen habt und brav gen Konstantinopel gezogen seid? Wurden etwa Versprechungen von mehr Einfluss im Vatikan gemacht? Seid ihr deshalb ein sogenannter "Katholik der Woche" geworden, sitzt deshalb jetzt ein französischer Papst auf dem heiligen Stuhl? Es wäre nicht das erste Mal, dass ihr wie ein listiger Fuchs alles und jeden um euch herum beeinflusst und intrigiert.
Einer Sache könnt ihr euch Gewiss sein: Portugal wird jede Anstrengung unternehmen um euren Einfluss auf den Vatikan einzudämmen, koste es was es wolle. Und solltet ihr daran denken in England einzumarschieren, werden wir uns auf dem Schlachtfeld sehen.

An Burgund:

Oh tut mir Leid, ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich hatte nicht vor eine Nachricht an euch zu schicken.
Einem französischen Stiefellecker habe ich nämlich nichts zu sagen.

An England:

Oh England, was haben diese Franzosen nur mit dir gemacht? Einst ein so stolzes Land, gezwungen kampflos aufzugeben. Doch sehe ich, dass ihr auf dem Weg der Besserung seid. Große Fortschritte habt ihr erreicht bei der Einigung der Britischen Inseln und auch der interne Konflikt mit dem Haus York wurde noch im selben Moment beigelegt, in dem man von ihm hörte. Leider scheint euer Thronkonflikt mit Frankreich euren Ruf derart geschädigt zu haben, dass jeder Narr nun denkt er könne dem König einfach so die Krone vom Haupte stehlen. Doch bessere Zeiten stehen in Aussicht, denn euer treuer Freund Portugal ist immer noch auf eurer Seite. Ich bete, dass ihr in diesen Zeiten standhaft bleiben werdet.

An Österreich:

Heil dem Kaiser des heiligen römischen Reiches! Möge eure Herrschaft weiterhin von Gott geleitet sein!

An Polen:

Ah Polen, ein Paradebeispiel eines frommen katholischen Herrschers. Eure Erfolge gegen die ketzerischen Orden an der Ostsee sind uns nicht entgangen. Eine Schande wie weit der böse Einfluss Dänemarks gereicht hat! Dies beweist nur, dass wir im Angesicht der Ketzerei nie nachlässig werden dürfen und in diesem Sinne muss ich euch vor eurem momentanen Verbündeten Moskau warnen. Er erkennt die Autorität des Papstes nicht an und hat sich wahrscheinlich nur mit euch verbündet, da es gerade angenehm ist, nicht weil er euch als Freund betrachtet. Es dürstet ihn nur nach Macht, seht nur wie sehr sein Land in den letzten Jahrzehnten gewachsen ist, passt auf, dass er sich nicht gegen euch wendet, sobald es im Osten nichts mehr zu holen gibt...

An Zypern:

Mutiges kleines Zypern, ihr habt vielleicht die wichtigste Aufgabe aller Christen. Ihr müsst ins Herz der Heiden vorstoßen, das heilige Land zurückerobern und dann vor dem schändlichen Einfluss der Heiden schützen. Ich hoffe ich kann euch möglichst bald König von Jerusalem nennen, wenn es soweit ist, werden wir diesmal an eurer Seite stehen um diesen Traum endlich wahr werden zu lassen.

An Moskau:

Wie fehlgeleitet ihr doch seid. Ihr möchtet nicht wie ein Christ zweiter Klasse behandelt werden, doch sind wir unter dem Papst nicht alle Christen zweiter Klasse? Das Einzige was ich aus euren Worten herauslese, ist maßloser Stolz und dies ist eine der sieben Todsünden, falls ihr euch erinnert. Ihr sagt der Papst sei nichts weiter als ein Bischof. Damit drückt ihr nicht aus, dass ihr auf Augenhöhe sein wollt, nein vielmehr stellt ihr euch damit sogar über den Papst! Wie groß muss der Stolz von jemandem sein, der sich über den Stellvertreter Gottes stellt? Ich frage mich langsam, ob ihr euch nicht vielleicht über Gott selbst stellt. Aber damit wärt ihr ja sogar schlimmer als Satan selbst, denn sogar er weiß, dass Gott mächtiger ist. Ihr habt Glück, dass die Barmherzigkeit unseres heiligen Vaters grenzenlos ist, denn sonst würde er kaum eine Sekunde mit euch verschwenden.

An Byzanz:

Ich bin ehrlich, ich weiß nicht wie ich euch einstufen soll. Einerseits habt ihr große Tapferkeit im Kreuzzug bewiesen, andererseits sind eure Intentionen ein Mysterium. Ihr habt den richtigen ersten Schritt getan und euch dem Papst unterworfen, damit seid ihr bereits ein um Welten besserer Christ als Moskau. Andererseits könnte dies auch nur eine List sein, um sich zu stärken und die alte Macht zurückzuerlangen, bevor man dann mit Moskau zusammen das Messer in den Rücken der Christenheit rammt.
Meiner Meinung nach ist die einzige Möglichkeit das vollste Vertrauen der Christen zu erhalten, indem ihr euren orthodoxen Irrlehren entsagt und euch in die Reihen der wahren Christen begebt. Denn dann steht einer fruchtbaren Partnerschaft nichts mehr im Wege und wer weiß, mit einer gemeinsamen Glaubensbasis könnte man sich dann ja mit Polen vielleicht besser verständigen...

Möge Gott unser Handeln lenken
Zuletzt geändert von Voraxor am 25. Juni 2017 11:40, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Declaminius » 25. Juni 2017 02:48

Mark Brandenburg


Zufrieden überblickt Friedrich II., Kurfürst von Brandenburg, die lange Brücke, welche die Verbindung der zur Doppelstadt zusammengewachsenen Städte Berlin und Cölln bildet. Aus einem Fenster des Treppenturms seines neu errichteten Schlosses, die „Zwing-Cölln“ bietet sich ihm ein weitläufiger Ausblick über das geschäftige Treiben in der Doppelstadt. Einst konnten die zahlreichen Händler frei und unkontrolliert mit ihren wertvollen Waren die Brücke passieren, der wichtige Handelsweg befindet sich jetzt fest unter der Kontrolle des Kurfürsten. Das imposante Schloss erfüllt nicht nur die Funktion als Wohnsitz des Kurfürsten, darüber hinaus wirkt das Schloss als Wächter der Brücke zum Schutz und zur Kontrolle des alltäglichen Verkehr und Transport.

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Zeit, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, bleibt dem Kurfürsten, welcher beim Volke auch unter dem Beinamen „Eisenzahn“ bekannt ist, leider nicht. Die Stärkung der Kurlande, sowie die außenpolitische Absicherung war seit der Übernahme der Regierung der Mark oberste Priorität. Fest in den losen Staatenbund des Heiligen Römischen Reiches eingebettet, gilt es die Machtbasis über die konkurrierenden Herzogtümer und Handelsrepubliken auszubauen und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft die Vormachtstellung in den norddeutschen Gebieten zu etablieren.
Der Erfolg bei der Durchsetzung der Interessen der Mark hängt nicht nur vom diplomatischen Geschick und Feingefühl am Verhandlungstisch ab, auch die Fähigkeit im Feilschen mit den beinharten Anführern der regionalen Handelsligen hartnäckig zu bleiben, kann über das Schicksal der Mark entscheiden.
Öfter als es dem Kurfürsten beliebt, gilt es allerdings die nötige Härte in militärischen Auseinandersetzungen zu zeigen. Als Herrscher der aufstrebenden Regionalmacht, kann es sich Friedrich II. nicht leisten, Schwäche zu zeigen und Forderungen konkurrierender Mächte widerstandlos nachzugeben. Diplomatischen Lösungen ist Friedrich II. nicht grundsätzlich abgeneigt, jedoch schreckt er keinesfalls davor zurück, die Interessen der Mark, wenn nötig, mittels militärischer Konflikte durchzusetzen. Die ersten, die die Härte des Kurfürsten kennenlernten, waren die besonders hartnäckigen Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Lüneburg, welche sich dem brandenburgischem Einfluss zu widersetzen wagten und dafür teuer bezahlten.
Nach der ersten außenpolitischen Absicherung und Erweiterung des Landbesitzes kann die Mark nun frohen Mutes in die glorreichen Zeiten blicken, welche die Zukunft für die Mark im Herzen Europas bereithalten wird.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Sebulon » 25. Juni 2017 03:44

Timurid Persien

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Die Flucht des Khans

Als der Schah nach diesem langen und ereignisreichen Tag im Bett lag musste er doch schmunzeln. Es war ein Skandal, dass sein Vater damals eine Frau aus Persien heiratete. Dazu noch eine Anhängerin der Shia! Und heute nun sitzt er auf dem persischen Thron.
Doch schnell kamen seine Gedanken zurück zu dem unrühmlichen Ende, welches seine Herrschaft über den Stamm der Timuriden, den Nachfolgern Timurs und Ghengis, fand. Viele mögen die Schuld bei den Wiederstandskämpfern aus Delhi, Persien oder Afghanistan suchen. Diese Völker wurden jedoch schon viele Jahre unterdrückt und häufig niedergeschlagen. Nein, der Verrat kam aus dem inneren! Die ganzen kleinen Stämme, welche sich in guten Zeiten unter der Macht des Khans sonnten, haben das große Ganze, den ehrgeizigen Plan, einfach nicht verstanden. Immer wieder bestanden sie auf der Plünderung ganzer Landstriche und der Verwüstung der prächtigsten Städte Indiens. Diesem Wahnsinn hätte kein Khan zustimmen können. Und so geschah es, dass sie einen der Ihren zum Khan erklären wollten…
Autor folgender Bücher

American Horror Story oder: Wie ich lernte, den Italiener zu hassen. Blitzkrieg im Westen, der Untergang Frankreichs. Rang 1 mit Deustchland - Fluch und Segen zugleich. Von ewiger Treue (Eine Deutsch-Deutsch-Osmanische Geschichte). Tausend und eins tote Rebellenbrigaden. Im Westen viel Neues - Die Geschichte Russlands uns seiner störrischen Nachbarn.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Flügelhusar » 25. Juni 2017 04:32

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Klein und Groß


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Nachdem die Karamaniden vor Icel mit Hilfe der Griechen vernichtend geschlagen wurden, war es ein leichtes Spiel das gesamte Beylik zu besetzen. Sowohl das Königreich Armenien als auch die Gebiete im Tarsusgebirge konnten schnell besetzt werden, um damit so viel Schaden wie möglich vor der zivilen Bevölkerung abzuwenden. Der Friedensvertrag wurde von uns diktiert und daraufhin durften wir wieder das Königreich Armenien unser Eigen nennen.

Adana 1449

Jean ritt vor seinem Gefolge in die Stadt Adana, um sich in der Stadt feiern zu lassen. Doch in der Stadt war es ungewöhnlich still. Viele Augen schauten aus den Ecken der Fenster. Die Sonne war auf ihrem Zenit. Jean war das alles unangenehm. Er rief: Armenier! Euer König hat das Land zurückerobert, kommt heraus ihr seid sicher!“ Stille. Jean wurde ungeduldig. Er sprang vom Pferd. Führte es nun an den Zügeln durch die Stadt. Er wusste nicht, wieso alle Angst hatten. Angespannt ging er Schritt für Schritt. Die Absätze seiner Schuhe hinterließen Spuren auf der sandigen Straße. Von weitem saß eine ältere Person auf der Bank. Jean erblickte sie. Ging Schneller. Schneller. Er lief schon fast. Sein Gefolge müde und erschöpft von den Schlachten der vergangenen Tage hatte Mühe ihm zu folgen in ihren schweren Rüstungen. Jean blickte die alte Dame auf der Bank an. Ihr Gesicht erzählte von ihrem schweren und leidvollen Leben. „Frau sagen sie mir, wieso freuen sich die Armenier nicht?“ „Es gibt keine Armenier mehr in Adana“, sagte sie mit trauriger Stimme. „Sie wurden getötet und mussten in die Berge oder nach Zypern fliehen. Ich und ein paar andere Armenier blieben von diesem Schicksal verschont.“ Tränen sammelten sich im Auge des Königs. „Alles Türken?“ Die Großmutter nickte. Jean fiel in Rage. Er riss sich seine Krone vom Haupt und warf sie gegen die Hauswand. Er fiel auf seine Knie und seufzte auf. „Zu spät, zu spät.“

Jean II de Lusignan hat geschrieben:Verehrter König von Armenien im Kaukasus

Voller Freude hörten wir, dass Ihr, unsere christlichen Brüder, euch von der Herrschaft der blutrünstigen Horden fortreißen konntet. Ich, Jean II de Lusignan, bin auch König der Armenier. Der König über Armenien im Tarsus. Die Bevölkerung wird von den Turkvölkern dominiert. Die wenigen Armenier leben in kleinen Dörfern, um die Städte herum. Ihre Versorgung ist sichergestellt und unserer Priester kümmern sich um das Seelenheil. Ich hoffe wir können bald alle Armenier aus der türkischen Unterdrückung befreien. Wir sollten uns nicht streiten. Wer der wahre König der Armenier ist. Viel mehr möchte ich die Hand für eine fruchtbare Freundschaft beider armenischer Königreiche austrecken.

In tiefer Verbundenheit

Jean II de Lusignan





Icel 1461

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Die Schlacht war im vollen Gange. Jean sah vor lauter Türken seine eigenen Soldaten nicht. Sie waren hoffnungslos unterlegen. Jean schlug von Seite zu Seite auf die Türken ein. Er war zu weit vorgeritten und war inmitten der türkischen Formation. Einer seiner treusten Soldaten waren in direkter Nähe. Hielten ihm den Rücken frei. Das Pferd wieherte, Schlag und wieder spritzte Blut. Ein weiterer Türke lag auf dem Boden. Obwohl die Schlacht vor Icel stattfand, wurden sie trotz Stadtmauer eingekesselt von den türkischen Truppen. Überzeugt von der schon gewonnenen Schlacht, begib sich auch der türkische General in die Schlacht. Mit dem türkischen Speerbanner in der Hand. Spießte er Franken für Franken auf. Doch die zypriotischen Truppen gaben inspiriert durch ihren tapferen König nicht auf. Wie in Rage kämpften sie sich zu ihrem Regenten vor, um ihn zu schützen. Erschreckt vom Furor der Kreuzritter, zogen sich einige Türken zurück. Der türkische General, bester Heerführer des Sultans, schrie auf seine Soldaten ein. Es bildete sich ein Kreis um König und General. Beide bewegten ihre Pferde am äußeren Rand. Als sie sich dessen bewusst waren. Ein Duell war gewollt. König gegen General. Christ gegen Moslem. An anderen Orten tobte weiter die Schlacht. Jean wurde immer schneller. Der Türke beobachtete ihn. Er war hochmütig und dirigierte neben bei seine Truppen. Jean ritt in vollem Galopp auf ihn zu. Bevor er sich umsehen könnte, riss den Türken der Speer vom Pferd. Er wurde tödlich an der Kehle verletzt. Ein Schock ging durch die türkischen Reihen, als sie ihren General Tod sahen. Doch sie ließen sich nicht allzu lange irrtieren und kämpften weiter, waren sie doch in der zahlenmäßigen Überlegenheit. Die Zyprioten konnten sich noch rechtzeitig zurückziehen.




Jerusalem 1469



Veni, veni Emmanuel!
Captivum solve Israel!
Qui gemit in exilio,
Privatus Dei Filio,
Gaude, gaude, Emmanuel
Nascetur pro te, Israel.

Komm, komm, Immanuel!
Befreie das gefangene Israel,
das in der Verbannung wehklagt,
beraubt um Gottes Sohn.
Freue dich, freue dich,
Immanuel wird für dich, Israel, geboren.

Im christlichen Viertel Jerusalems. Wird das Weihnachtsfest vorbereitet. Doch durch den Kreuzzug ist es anders, als die letzten Jahren. Neue Hoffnung keimt in den Menschen auf.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon MiguelW97 » 26. Juni 2017 11:34

Kaiserreich Äthiopien


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Die Eroberung Ägyptens


Heute ist ein großer Tag für mein Land. Wir konnten in Zwei erbittert geführten Kriegen Ägypten erobern. Erst eroberten wir die sagenumwogenen Pyramiden von Gizeh, wir haben vor ein Kreuz auf allen 3 dieser in den Himmel zeigenden Bauwerke aufzustellen. Im Zweiten Krieg eroberten wir die Heilige Stadt unseres Patriarchen, die Perle des Römermeers Alenxandria. Wir schlugen die Ungläubigen weg vom Nil und nun bauen wir überall Kirchen und befreien die Unterdrückten unseres Glaubens.


Pro da Covilh


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Doch bevor wir den Zweiten Krieg führten und am Meer der Römer ankamen, passierte etwas merkwürdiges, Ein Mann so hell wie der Sand Nubiens. Bleidet mit seltsamen Sachen landete an unseren Küsten. Doch er kam nicht von Norden oder vom Roten Meer, wie es reisende und Händler sonst machen. Er kam von Süden. Er erzählte etwas davon, dass er im Süden um die Spitze unseres Bodens segelte. Er sagte die Sonne stand links von ihm auf der Fahrt Richtung Osten.
Von wo kam dieser Mann, eine Ausgeburt der Hölle ist er nicht. Er trug ein Kreuz und predigte die lehren Jesus Christi. Doch er redete von einem Bischof, mächtiger als jeder andere Geistliche.

Ankunft einer Gesandtschaft


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Einige Jahre später kam ein weiterer Gesandter diesen Landes und suchte den Priester Johannes. Unser Land ist gemeint. Sie wussten von unserem Kampf gegen die Mamelukken und baten uns Hilfe an. Doch wir sind stark und brauchen ihre Hilfe nicht. Viel mehr sind wir an Kultur interessiert und so tauschten wir viel Wissen aus. Mal sehen was die Zukunft so mit sich bringt.
Bei der Eroberung der heiligen Stätte sahen wir mehr Christen, aber alle verehren diesen einen Bischof, welcher so mächtig sein soll. Wir werden einen Gesandten über das Römermeer schicken und Freundschaft suchen. Wer weiß welche Botschaften und welches wissen er mitbringt.
Aber jetzt feiern wir die Eroberung der heiligen Stätte und aktuell zerstören wir unsere alten schwachen Rivalen von Adal. Das Reich von Aksum ist wieder auferstanden.!
"Das einzige, das die KI macht, wenn sie Braindead ist, ist Deutschland zu gründen." ~ Dschaga aka Luk




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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Voraxor » 27. Juni 2017 19:03

Königreich Portugal

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Nachrichten an diverse Herrscher:
Botschaften an die Herrscher (Öffnen)
An den Kirchenstaat:

Ich grüße den heiligen Vater.
Zunächst beglückwünschen wir euch und alle Christen zu einem weiteren glorreichen Sieg im Kreuzzug gegen die Ungläubigen. Euer Triumph erfüllt uns mit großer Genugtuung aber auch mit großer Scham, denn wir konnten leider ein weiteres Mal nicht maßgeblich dazu beitragen. Portugal ist nun mal ein Land der Seefahrer und Entdecker. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Welten und überqueren dazu jedes Gewässer, wir wollen die Welt sehen wie Gott sie geschaffen hat. Dabei tragen wir unseren Glauben stets mit uns und verbreiten die frohe Botschaft wo wir nur können. Und so denke ich kann jeder Christ die ihm zugeschriebene Rolle erfüllen, die Gott ihm auferlegt hat. Wenn die KreuzRITTER das Schwert zu denen bringen die sich Gott verwehren, dann sind wir die KreuzTRÄGER die den Glauben zu denen bringen die Gott nicht kennen. Wir tragen die Fackel des Glaubens wie einen Kompass durch die Finsternis des Heidentums und führen all jene heraus, die es nicht selbst können.
Gesegnet sei Rom.

An Kastilien:

Grüße Nachbar!
Auf weitere gute Zusammenarbeit!

An Frankreich:

Oh Frankreich was haben wir uns in dir getäuscht.
Das Bild des gottlosen, verräterischen und heimtückischen Franzosen hat sich in Portugal viel zu lange und hartnäckig gehalten.
Nachdem wir höchstpersönlich gesehen haben wie tapfer ihr gegen die Heiden kämpft, wie fromm und gläubig eure Bevölkerung ist und wie weit ihr für euren Glauben gehen wollt, dann kann ich nur zu gut verstehen warum die meisten Kardinäle im Kreis der Kurie französischer Herkunft sind. Euer Klerus ist mit Abstand der Größte und einflussreichste in Europa und schafft perfekte Bedingungen für eine gute theologische Ausbildung.
Selbst eure Usurpation der französischen Krone muss man wohl als notwendiges Übel betrachten, denn wenn man mal darüber nachdenkt, wäre Henry wohl viel zu überfordert damit gewesen gleich zwei Königreiche zu regieren. Dies hätte nur zu einem noch größeren Chaos geführt, daher bin ich froh, dass das Land nun in der starken und frommen Führung der Valois ist. Selbst die einstigen Ketzer in Dänemark erkannten die gute Führung eurer Dynastie.
Wir entschuldigen uns nochmal für die Missverständnisse zwischen unseren Nationen, dies zeigt nur, dass Satan jeden täuschen kann und wir ständig ein wachsames Auge haben müssen, doch ich hoffe wir können von nun an eine freundschaftliche Beziehung zueinander führen.

An England:

Zunächst einmal sind wir froh, dass der Krieg mit Burgund ohne einen Kampf beigelegt werden konnte.
Andererseits sind wir auch äußerst besorgt um das Seelenheil Englands. Mit der Aufgabe eurer letzten französischen Provinzen zeigt ihr deutlich, dass ihr der Aufgabe ein großes Reich zu regieren nicht gewachsen seid. Außerdem bürdet ihr euch nun auch noch auf, das Christentum in die neue Welt zu tragen. Wir wissen am besten wie schwer solch eine Aufgabe sein kann, daher rate ich euch es nicht zu übertreiben, denn "Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun … Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn" (2. Mose 20,8-11)
Wir wünschen auch alles Gute.

An Burgund:

Wir entschuldigen uns als erstes für das Missverständnis, dass ihr euch an Frankreich verkauft haben sollt.
Burgund ist ein Land das vieles für seine Ambitionen tun würde, sogar alleine einen Krieg führen gegen die Herrscher drei großer Nationen. Jose I de Avis persönlich kam nach England um die Allianz gegen die anzuführen (hat der glorreiche Anblick unseres Königs euch aufgeben lassen?). Ich hoffe ihr werdet solch eine Dummheit nicht noch einmal begehen und dass euch dies eine Lehre sein möge. Denn Portugal hegt keinen Groll gegen die Burgunder, die Zeit vor der Herrschaft der Avis Könige wurde nämlich von den Burgundern geprägt und es war wahrlich keine schlechte Zeit. Außerdem bricht es uns jedes mal das Herz, wenn Katholiken gezwungen sind gegeneinander in den Krieg zu ziehen.
Wir wünschen auch euch alles Gute.

An Jerusalem:

König von Jerusalem!
Endlich ist die Zeit gekommen in der ich euch mit diesem ehrenvollsten aller Königstitel ansprechen kann!
Doch auch habe von der Armut gehört die dort, aufgrund der faulen Heiden, bis jetzt geherrscht hat. Die finanzielle Unterstützung Portugals wird euch auch in Zukunft sicher sein, doch schwimmen auch wir nicht in Geld (noch nicht). Solltet ihr euch an weitere Herrscher für Spenden wenden wollen, schlage ich vor es beim König Kastiliens zu versuchen. Ich habe Gerüchte gehört seine Konquistadoren fanden in der neuen Welt einen unglaublichen Schatz.....

An Byzanz:

Wie ein Phönix aus der Asche!
Ich beglückwünsche euch zur Heilung des Schismas, dass Westen und Osten solange geteilt hat. Ihr habt geschafft, was noch kein Herrscher vor euch geschafft hat. Böse Zungen behaupten ihr habt euch verkauft, doch dies ist nur das Gerede von Ketzern, die selbst an eben jenem Schisma Schuld tragen. Außerdem kann man seine Seele nicht an Gott verkaufen, denn sie gehört ihm bereits.
Ich bin froh noch den Tag erlebt zu haben, an dem die Nachfolger West-Roms und die Nachfolger Ost-Roms für die eine gute Sache kämpfen.
Gesegnet seit ihr und euer Reich.

An Moskau:

Sagt mir Moskau, wo fand euer Glaube seinen Ursprung? Wenn ich mich recht entsinne, aus Byzanz nicht wahr? Doch nun hat genau dieses Byzanz eingestanden dass der orthodoxe Glaube nichts als Ketzerei ist. Somit habt ihr jegliche Grundlage für euren Glauben verloren und könnt nicht länger behaupten ein wahrer Christ zu sein. Entweder ihr seid ein wahrer Christ oder nicht, es gibt kein dazwischen. Mit eurer jetzigen Haltung schadet ihr nur dem Christentum und verspottet ihn. Dadurch seid ihr sogar schlimmer als die Heiden, die ihre Fehler einfach noch nicht erkennen. Ihr aber habt das Licht Gottes gesehen und versucht es mit allen Mitteln zu verzerren.
Ich hoffe ihr konvertiert bald zu einem der anderen unzähligen Irrglauben im Osten, damit man euch nicht mit den wahren Christen verwechseln kann.

An Äthiopien:

Mit großer Verwunderung erlebten wir, wie nach 10 Jahren einer unserer verschollenen Entdecker wieder endlich heim nach Portugal fand.
Er war überglücklich wieder zu Hause zu sein, aber auch sehr aufgeregt von den Dingen die er zu berichten hatte.
Er glaubte das legendäre Kaiserreich des Priesterkönigs Johannes gefunden zu haben und dass es Äthiopien heißt.
Jedoch waren wir sehr skeptisch und verlangten, dass er uns zeige wo dieses Land denn liegen mag.
Er verweigerte sich und verlangte, dass wir jemanden mit ihm schicken sollten der mit ihm wieder nach Äthiopien segelt und sich darüber vergewissert ob es wirklich das gesuchte Kaiserreich ist. Wenn es das echte Reich wäre, wären die Seekarten von immensem Wert.
Und so schickten wir eine Entdeckerflotte mit einem Bischof nach Äthiopien.
Als diese wieder hier ankam berichteten sie uns, dass es sich leider nicht um das legendäre Reich handle und es wahrscheinlich nur ein Mythos ist. Jedoch ist es wahr, dass Äthiopien den christlichen Glauben praktiziert, was uns sehr überraschte, da noch nie jemand von diesem christlichen Land etwas gehört hat. Sie waren anscheinend für Jahrhunderte abgeschnitten, haben ihren Glauben jedoch nie verloren. Diese Abgeschiedenheit hat jedoch auch ihre Spuren hinterlassen: Die Art wie sie ihren Glauben praktizieren unterscheidet sich sehr stark von dem unseren. Dies zeigt nur was passiert wenn man die geistliche Führung des Papstes verliert: Man wandelt im Dunkeln und verläuft sich und ist am Ende ganz verwirrt. Daher bitte ich die anderen katholischen Herrscher, Äthiopien nicht zu hart zu verurteilen, wenn sie dem Irrglauben verfallen sind, dass Alexandria ein wichtiger Teil ihres Glaubens ist, der unbedingt in ihrem Besitz sein müsse. Denn in der Bibel steht " Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!" (Johannes 8, 7)
Ich hoffe das verlorene Lamm findet bald seinen Weg zurück zum Herrn.

Möge Gott unser Handeln lenken

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Basileus Tom » 28. Juni 2017 23:39

- Königreich England -
Der Regentschaftsrat - im Namen König Edwards

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Das Zeitalter der Seefahrt - Eine Frau an Bord


1482 - der Konflikt mit Burgund ist beigelegt, Frankreich befriedet und Dänemark vernichtend geschlagen. Königin Elizabeth entscheidet sich trotz ihrer 48 Jahre und einem sehr jungen Nachfolger eine äußerst wichtige Reise anzutreten. Das Ziel ist nicht etwa Paris, Stockholm oder sogar Madrid, sondern das Mittelmeer.
Lissabon - 16. Mai 1486

Die königliche Flotte bestand aus dem Flagschiff, dass die Königin beherbergte, sowie zwei kleineren Begleitschiffen. In einem Jahreszeiten untypischen Seegang wurden alle drei Schiffe beschädigt, ein Begleitschiff war danach kaum noch seetauglich. Der Zwischenstop in der portugiesischen Hauptstadt kam also gelegen. Die Begrüßung der Königin in den Straßen der Stadt kann wohl als konkurrenzlos beschrieben werden, überall Menschen auf den Straßen die ihre Gäste feierlich begrüßten. Seit 1386 sichert das portugiesisch-englische Bündnis die Unabhängigkeit Portugals und schafft die ökonomischen und politischen Grundlagen für die Schaffung einer starken Seefahrernation. Die Ankunft der Königin hätte zu keinem besseren Zeitpunkt stattfinden können, das Wetter zeigte sich nun von seiner besten Seite und es war ein Sonntag. Der portugiesische König hatte veranlasst, dass die Gottesdienste in der Stadt alle eine Stunde später stattfinden sollen, ansonsten hätten die Engländer wohl eine menschenleere Stadt vorgefunden. Der portugiesische König höchst persönlich ritt Elizabeth auf den Straßen entgegen. Nach Austausch der Formalitäten fragte er: "Sagt mir, welche unserer Kirchen gefällt euch am besten?" - man befand sich auf einer kleinen Anhöhe von wo aus man die Stadt gut überblicken konnte. Die Königin entschied sich sofort für eine romanische Kirche - die Santa Maria Maior de Lisboa, oder einfach um es dem englischen Besuch leichter zu machen. Der Gastgeber fragte also ob man nicht dort den Gottesdienst feiern wöllte, eine eher ungewöhnliche Frage, schließlich handelte es sich nicht um die Hofkirche sondern eine öffentliche Kirche mitten in der Stadt. Elizabeth war jedoch von dieser überaschend unkonventionellen Art überrascht und willigte ein. Menschenkenntnis war eine ihrer großen Stärken, so würde sie die Möglichkeit bekommen mehr über die Portugiesen und deren Sitten zu erfahren, dazu brauchte sie nur ihre Augen.

In den folgenden beiden Tagen wurde Poltik betrieben und gefeiert, jedoch war Portugal nicht das Hauptziel der Königin und so reiste man bereits nach wenigen Tagen weiter. Ein Schiff wurde im Hafen zurückgelassen und durch ein portugiesisches Schiff ersetzt. Während der Mittelmeerreise würde man es reparieren und auf dem Heimweg wieder austauschen.


Rom - 12. Juni 1486


Bei einer Reise ins Mittelmeer darf auch der Besuch in der wohl geschichtsträchtigsten Stadt der Welt nicht fehlen. Das Oberhaupt der britischen Inseln machte nun also dem Oberhaupt der heiligen katholischen Kirche seine Aufwartung. Clemens VIII war Franzose was die Kommunikation wesentlich einfacher gestaltete, Elizabeth war zwar ein Sprachtalent und konnte 6 Sprachen fließend sprechen, doch Latein gehörte schon immer zu ihren Schwächen.
Die englischen Schiffe waren jedoch keinesfalls leer im Hafen von Civitavecchia angekommen. Erst vor wenigen Jahren hatte man die Neue Welt entdeckt, nur einige Tausend Kolonisten besiedelten bereits einige Inseln in der Karibik, von dort hatten jedoch bereits einige Schiffe exotische Waren mitgebracht. Kaffee, Kakao, Vanille sowie eine Tomatenpflanze. Leider schmeckten ihm weder Kaffee noch der Kakao. Clemens war ein bescheidener Mann, was man nicht von jedem Papst behaupten konnte, und er hielt nicht viel auf teure und exotische Waren. Trotzdem gelang es der Königin ihn zu überzeugen die roten Früchte zu probieren, von diesem Moment an sprach Begeisterung aus dem Gesicht des Papstes. Da es in Italien durchaus üblich war aus den Gletscherregionen der Alpen Eis bis nach Rom zu transportieren, kam Elizabeth auf die Idee dem König ein Vanille-Eis zu empfehlen, vielleicht auch aus dem Grund, dass eine englische Königin mit der Hitze Italiens nicht sehr vertraut ist. In England war man zunächst ein wenig ratlos über den Gebrauch der Schote, Köche hatten das Gewürz jedoch schnell für sich entdeckt, die Königin selbst liebte Vanille in Verbindung mit frischer Milch, auch Clemens schien die Mischung von Milch, Vanille und Gletschereis und Zucker zu schmecken.
Die Begeisterung des Kirchenoberhauptes konnte die Königin für sich nutzen und für die Unternehmungen in der Neuen Welt werben. Besonders das Argument, es gäbe dort viele Heiden zu bekehren, schien dem Papst zu gefallen.
Mit dem segen des Papstes machte man sich auf den Weg bis ins östliche Mittelmeer, die nächsten Ziele sollten Tunis, Suez, Jerusalem und Nikosia heißen. Über die dortigen Ereignisse wird jedoch vorerst stillschweigen bewahrt. Soviel sei gesagt, die Königin hat ihre Ziele erreicht. Auf dem Heimweg nach England erlitt man jedoch noch einen Dämpfer als man in Sevilla andockte, nur um dort vom spanischen Diplomaten sehr rüde behandelt zu werden.
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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Sebulon » 29. Juni 2017 22:37

Persien

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Persien im Spiegel der Zeit

Mittlerweile konnten wir uns als Mittelmacht in Asien etablieren. Das alte Timuridenkhanat ist endgültig gestürzt, die Könige Armeniens und Afghanistans haben uns den Treueeid geleistet und mit dem Sultan des Oman verbindet uns eine freundliche Beziehung. Leider fehlt es unserem gottesfürchtigen Land noch an Moscheen, doch dieser Missstand wird bald ausgeglichen.

Unser Blick schweift nun über unsere Grenzen hinaus in die Ferne Europas und Afrikas. Unsere Gesandten berichten von einer angeblichen Lichtgestalt. Sie soll in einem Palastartigen Christentempel leben und sich im Prunk vieler Gefolgsleute sonnen. So sagt man jedenfalls in den eroberten Gebieten der Levante. Es sind zwar Perser, die wir dort befreit haben, doch haben sie anscheinend mehr Gerüchte aus Europa vernommen, als wir im fernen persischen Hochland. Weiterhin berichtete man uns, dass er für die Christen eine art Halbgott darstellt und dass auch mächtige Könige noch fernerer Reiche ihm blind folgen.

Selbstverständlich handelt es sich um einen Hochstapler, es gibt nur einen Gott: Allah und seinen Propheten Mohammed. Doch wäre es eine Freude eine Gesandtschaft dieses wohl mächtigen Mannes zu empfangen. Weiterhin empfanden wir die Kunde sehr interessant, dass wohl einige Mitglieder ihrer religiösen Gemeinschaft ausgeschlossen werden….

Kurz nach unserer Unabhängigkeit erreichte uns eine Gesandtschaft aus der fernen Stadt Moskau. Ein dortiger Herrscher, Großherzog war wohl sein Titel, bat unserem jungen Staat Unterstützung an. Er schien sich nicht von der Religion abschrecken zu lassen, wenn es darum ging die Macht seines Reiches zu mehren. Doch die Gesandtschaft berichtete uns schon damals, dass Argwohn unter den Christen herrscht. Der Großherzog, seines Zeichens Orthodox (wohl Vergleichbar mit unserer Praxis der Schia) wird an den Höfen Europas diskriminiert. Ihr sollt wissen, werter Großherzog, wir empfangen euch mit offenen Armen, wenn ihr unsere Feinde mit gekreuzten Klingen empfangt.

Auch in Afrika sitzt ein Christ, welcher von der Gemeinschaft ausgeschlossen wird. Bei dem Versuch das Machtvakuum des zerfallenden Mameluckenreiches auszufüllen, hat er sich der Stadt Alexanders bemächtigt. Doch der garstige fette Hobbit Papst missgönnt dem König von Äthiopien dieses Land. Sicher werden seine Kreuzritter nicht davor zurückschrecken das Schwert gegen einen Glaubensbruder zu erheben. Allen voran Zypern, dessen Armee in Jerusalem, einer unserer heiligsten Stätten, Fuß fassen konnte. Mittlerweile haben sie sich dort etabliert und ein neues falsches Königreich ausgerufen. Das Scheitern der Sultane von Rum und Ägypten war eine Schande für den gesamten Islam. Doch ruht euch nicht zu lange in Jerusalem aus, ihr Christen, in weniger als 100 Jahren wird die Stadt wieder muslimisch sein!

gez. Ein persischer Hofschreiber

Spoiler (Öffnen)
Wahl zum Schiit der Woche:

Persien

Es war ein spannedes Rennen zwischen Qara Qyunlu und Persien diese Woche. Doch die Niederlage der Qualle im Krieg gegen Persien hat am Ende den Ausschlag gegeben. Strengt euch an, vielleicht werdet ihr nächstes mal der ……

Schiit der Woche!!!!!111einseinself
Autor folgender Bücher

American Horror Story oder: Wie ich lernte, den Italiener zu hassen. Blitzkrieg im Westen, der Untergang Frankreichs. Rang 1 mit Deustchland - Fluch und Segen zugleich. Von ewiger Treue (Eine Deutsch-Deutsch-Osmanische Geschichte). Tausend und eins tote Rebellenbrigaden. Im Westen viel Neues - Die Geschichte Russlands uns seiner störrischen Nachbarn.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon SangarEmperor » 30. Juni 2017 19:05

Erzherzogtum Österreich

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Zu Eroberungen von Reichsgebieten:

Schon lange ist ein Anliegen des Kaisers, Frieden im Reich zu schaffen. Schon zu lange herrscht zu viel Krieg und den Reichfürsten. Zu viele Tode sind zu beklagen, obwohl wir gemeinsame Feinde haben. So fordern wir jeden Herrscher im Reich zu internen Frieden auf und bei möglichen Kriegen Rücksprache mit Kaiser zu halten.

Doch ist der wahre Dorn im Auge, die fremden Eroberungen von Reichgebiet. Es wird keine Gnade mehr für Aggressionen gegen unseren Verbund geduldet. Jeder Krieg gegen das Reich wird mit Blut und Tod vergolten.

Lang lebe das Heilige Römische Reich

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon Elequendi » 1. Juli 2017 17:41

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細川氏大名の終り

Das Ende von Hosokawa Daimyo.



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最初の戦闘
(Die erste Schlacht)


Wie wir es beabsichtigt hatten, marschierten die Truppen eine Woche nach der Abfahrt unserer Flotte über die Grenze nach Settsu ein. Unter Auferbietung all unserer Kräfte hatten wir das schlägkräftigste Heer das Nihon über viele Jahrzehnte erblickt hatte aufgestellt. Fast 30.000 Mann, darunter 6.000 Kiheitai, vernichteten die Streitkräfte Hosokawas binnen weniger Tage vollständig.


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General Yoshimiru riet uns dazu, den Siegesrausch der Männer zu nutzen und direkt weiter zu marschieren, um auch die Streitkräfte Itos und Shonis mit einem heftigen und schnellen Schlag zu überwältigen. Dem stimmte ich zu, doch wollte ich noch auf die Ankunft unserer Flotte warten. Wenn alles geklappt hatte, so musste sie die Naniwa Bucht schon am Mittag des gestrigen Tages erreicht haben und sofern sie nicht vernichtet wurde, bald in Sicht kommen.


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Wir mussten die Nachrichten der Flotte abwarten. Hätten wir nämlich die Hoheit zur See verloren, so könnten unsere Feinde uns auf den südlichen Inseln festsetzen. Um nicht dem Müßiggang anheim zu fallen, wandten wir uns in der Zwischenzeit der Stadt zu, deren mächtige Festungsanlagen uns hinderten die Region vollkommen unter unsere Kontrolle zu bringen.


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気遣っているの瞬間
(Bange Momente)


Mir kamen langsam Zweifel, ob es eine gute Idee war das Heer so schnell nach der Flotte aufbrechen zu lassen, da der Weg zur See genauso rau wie unvorhersehbar sein kann. Als ich schon fast den Entschluss erlegen war, das Heer erst einmal in den Süden Honshus zu führen, über das Gebiet von Yamana, um dort direkt nach Kyushu überzusetzen, kam endlich ein leichtes Schiff am diesigen Horizont in Sicht.


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Die folgenden Stunden verbrachten wir in banger Erwartung vor dem was sie zu berichten hätten. Wo war nur der Rest der Flotte, waren sie in ein Gefecht verwickelt worden, oder hatten sie ein schweres Unwetter erlebt? Wir befürchteten nur das Schlimmste, denn die grauen Wolken trübten an diesem Tag nicht nur den Horizont, sondern auch unsere Gemüter.

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Endlich erreichte uns die Besatzung und meldete, dass die Flotte von einem Verband aus feindlichen Schiffen gestellt worden war, und nach langem, hartem Kampf siegreich aus der Schlacht hervorgegangen war und danach, um alle Schäden zu beheben, in den Hafen von Wakayama eingelaufen ist. Ihr Schiff jedoch wurde von Admiral Komoto wegen seiner Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ausersehen uns Nachricht von ihrem Sieg zu bringen, der die feindliche Flotte zum größten Teil auf den Grund des Meeres zurückgelassen hatte, während diejenigen unter den Feinden, die sich retten konnten, für Monate außer Gefecht gesetzt wären.


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Diese Nachricht war eine große Erleichterung für uns, denn nun wussten wir, dass auch wenn der Feind nochmals versuchen sollte uns den Seeweg zu versperren, er kaum mehr in der Lage sein würde, dies für lange Zeit aufrechtzuerhalten, da unsere Flotte der Ihren an Kampfkraft weit überlegen war.


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Wir ließen also nur eine kleine Belagerungsstreitmacht zurück und setzten mit dem größten Teil der unserer Streitmacht nach Tokushima über, wobei die See bei der Überfahrt über die Naniwa Bucht nach Awaji-Shima so glatt und friedlich war, dass man die weißen Banner unseres Heeres doppelt zum Himmel lächeln sah.


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四国の森
(Die Wälder von Shikoku)


Auch die Meerenge zwischen Awaji-Shima und Shikoku stellte kein Problem mehr dar und noch nicht einmal eine Woche nach unserem Sieg in Settsu standen unsere Truppen hoch motiviert in den dichten Hügelwäldern von Awa. Von hier konnten wir auf die flacheren Ausläufer im Süden Shikokus überblicken und sahen nichts als Wälder soweit unsere Augen reichten. Gegnerische Truppen konnten wir keine ausmachen und nachdem auch unsere Späher keinerlei Anzeichen feindlicher Heeresbewegungen ausmachen konnten, ließen wir lediglich ein leicht bewaffnetes Regiment zurück und zogen weiter gen Süden.


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Die zurückgelassenen Männer sollten das von uns durchquerte Land besetzen und sichern, damit das Hauptheer sicher operieren konnte, ohne später auf die Vorkommnisse im Hinterland achten zu müssen. Wir hatten vor, uns in direkter Linie nach Süden durchzuschlagen, zur Meerenge von Misakinada, wo wir uns mit unserer Flotte, welche den Befehl bekommen hatte vom Hafen von Wakayama aus nach dieser schmalen Straße hin zu segeln, vereinigen Wollten. Dieses Treffen allerding wurde von einer gewaltigen, an die bewaldeten Hänge der mächtigen Hügel angeschmiegten und gut bemannten Festung verhindert. Wall um Wall türmten sich die Wehranlagen jener Burg bis über die Wipfel der Bäume und ich wusste sofort, dass wir diese Bestie nicht in unseren Rücken lassen durften.


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Wir ließen das Heer haltmachen und General Yashimoto schlug vor, dass man das umgebene Gebiet aufs genauste erkunden sollte um den Belagerungsring so gut und effizient wie möglich schließen zu können. Des Weiteren wurde ein äußerer Ring um unser Lager gezogen, wobei alle 300 Jo ein Wachturm aufgebaut wurde, um uns vor einem möglichen herannahen eines Entsatzheeres frühzeitig zu warnen.

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Nachdem alle Kundschafter zurückgekehrt waren, und unsere Kartographen uns einen Überblick geben konnten, mussten wir einsehen, dass die Festung kaum zu stürmen sei. Aber eine mögliche Belagerung könnte sich über Jahre hinziehen, da die Festung zum einen über eine reichlich sprudelnde Quelle verfügte, welche aus einem verkarsteten Grat direkt über der Festung in sie hineinfloss und zum anderen über einen wohlbefestigten Pfad vom Meer aus versorgt werden konnte. Es hieß also irgendwie unsere Flotte zu nutzen, um diese Versorgungsroute auszuschalten, dazu aber musste sie erst einmal über unsere Lage benachrichtigt werden, erwartete sie uns doch viele Ri südlich von hier an der Küste bei Nakamura.


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Somit wurden einige der schnellsten Reiter beauftragt den Weg nach Süden Richtung Nakamura zu nehmen, sie sollten aber umkehren, falls sie auf große feindliche Verbände treffen würden, um uns über diese Nachricht zu bringen, was letztendlich wichtiger war als eine schnelle Benachrichtigung der Flotte. Da nach drei Tagen keiner der Reiter ins Lager zurückgekehrt war, konnten wir immerhin annehmen, dass kein Heer im Anmarsch war, um unsere Belagerung zu sprengen, und dass die Flotte wohl schon Bald in der nahen Bucht einlaufen würde. Diese Mutmaßungen aber halfen uns bei der eigentlichen Belagerung erst einmal auch nicht weiter. Sie halfen uns lediglich dabei nachts etwas ruhiger zu schlafen.


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Nach weiteren drei Tagen kam der erste Reiter wieder im Lager an. Er sagte er habe die Flotte östlich von Nakamura erblickt, welches vollständig vom Feind geräumt zu sein schien. Da er auch auf der gesamten restlichen Strecke keinerlei Feinde zu Gesicht bekam, meinte er, dass sämtlich Truppen wohl entweder auf Kyushu sein müssten oder aber, was die Schlimmere Alternative wäre, auf dem Marsch nach Norden über das Gebiet von Yamana womit sie unseren Truppen um Settsu gefährlich werden könnten. Das Risiko, das sich der Feind mit all seinen verbliebenen Streitkräften untätig auf Kyushu verweilte konnten wir nicht einfach so eingehen. Da aber wenigstens die Flotte bald eintreffen würde, entschloss ich mich General Yashimoto mit dem Großteil der Truppen bei der Belagerung zurückzulassen, so dass er noch mit genügend Männern für einen möglichen feindlichen Gegenschlag zurückbleiben würde. Ich selbst aber zog mit ein paar Tausend Mann gen Norden Richtung Awa. Unterwegs sammelten wir die zur Befriedung des Landes zurückgelassenen Truppen ein und verstärkten unser Heer. Der Plan war, dass, wenn ich in Settsu ankäme, wir dann mit den dortigen Truppen ebenfalls über ein genügend starkes Heer verfügten, um mit etwaigen Entsatztruppen fertigzuwerden.


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摂津国の落下
(Der Fall von Settsu)


Nach meiner Ankunft bei der Belagerung von Settsu benachrichtigte mich der dortige Kommandant, General Yoshimiru, dass die Stadt bald fallen würde und dass die Soldaten gute Arbeit leisteten und es Ihnen gelungen war eine Bresche in die Mauer zu reißen. Vor meiner Ankunft hatte er schon mit dem Gedanken gespielt die Festung im Sturm nehmen zu wollen, dachte aber das er dafür noch über zu wenig Männer verfügt hätte. Nun aber sah er eine gute Gelegenheit gekommen die restlichen schätzungsweise 300 Verteidiger in einem schnellen Ansturm hinwegzufegen um endlich Richtung Süden nach Yamana marschieren zu können. Nachdem ich mir einen Überblick über die Lage verschafft hatte, entschied ich mich dazu noch ein paar Tage abzuwarten, denn die Feste war in einem erbärmlichen Zustand und möglicherweise würde die gesamte Stadt im Zuge der fortschreitenden Verheerung ja von sich aus kapitulieren.


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Wenige Tage später kamen Männer in der Nacht in unser Lager. Es waren einige Soldaten der Garnison der Stadt. Sie wollten mich sprechen und warfen sich mir zu Füßen. Ihre Lage wäre elendig und es wäre keinerlei Ehre darin ohne jeglichen Kampf unterzugehen und dass der Kommandant der Festung, das Ende absehend, nicht einmal in Erwägung gezogen hätte ein letztes Aufgebot zusammenzustellen um die Männer ehrenvoll in den Tod zu führen. Daher hätten sie sich entschlossen hier entweder durch das Schwert zu sterben oder aber durch meine Gnade in meine Dienste treten zu dürfen.
Da ich selbst mich gegen einen unehrenhaften Herrn aufgelehnt hatte konnte ich diesen Männern, die sich des gleichen Verbrechens schuldig gemacht hatten, nicht abschlagen in meine Dienste treten zu dürfen. Außerdem konnten sie uns von großem Nutzen sein, erzählten sie uns doch, dass nur noch wenige der Ihren wirklich kämpfen könnten und dass sich die gesamte Stadtbevölkerung gegen die Engstirnigkeit des Kommandanten auflehnen könnte. Also beschlossen wir diese Gelegenheit zu nutzen und einen Sturmangriff mit äußerster Härte gegen die Bresche und das Tor zu führen.


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Da der sowieso schon unterbesetzte Feind nur eine der beiden Stellungen zu verteidigen vermochte, hatten unsere Truppen am Tor leichtes Spiel. Nach nicht einmal drei Stößen mit dem Rammbock war aus dem Innenraum eine Stimme zu hören und das Tor wurde geöffnet. Eine Rotte abgemagerter und kränklicher Gestalten, hatte unsere Soldaten, die sie endlich von dieser nicht enden wollenden Marter erlösen sollten, hineingelassen. Von der Torwache selbst war kein Anzeichen zu eblicken, nicht einmal leblose Körper. Wahrscheinlich kämpften sie mit allen anderen verbliebenen Truppen an der Mauerbresche.

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Der dortige Kampf wurde von den Verteidigern verzweifelt geführt, hatte aber in unseren Reihen kaum Verluste verursacht. Da nämlich sämtlichen Hauptleuten aufgetragen wurde den Feind nur zu beschäftigen und nicht um jeden Preis einen Durchbruch zu erzielen. Wussten wir doch, dass einer der beiden Brennpunkte nach kurzer Zeit fallen würde. Nachdem also unsere Truppen das Stadttor ohne Widerstand passieren konnten, machten sie sich sofort auf die Männer an der Bresche zu unterstützen indem sie dem Feind in den Rücken fielen. Die ohnehin schon überforderten Garnisonstruppen wurden in der Folge nach einem kurzen Gemetzel vollkommen aufgerieben und vernichtet.

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Dieser endgültige Sieg in Settsu ließ uns nun eine vollkommen neue Gelegenheit in diesem Krieg ergreifen, konnten wir nun doch über den Landweg direkt an die Küste von Kyushu vordringen, bis zur Straße von Kammon-kaikyo. Da unsere Flotte immer noch ganz in der Nähe liegen sollte, so war eine überfahrt über die nur wenige Ri breite Meerenge ohne großes Risiko möglich.Wir brachen mit all unseren Truppen sofort auf und ließen ein weitgehend zerstörtes Settsu zurück. Der Marsch bis an die Südwestküste Honshus dauerte fast zwei Wochen. Da wir von den zurückliegenden Strapazen sehr erschöpft waren und wir nur mit frisch ausgeruhten Truppen eine Chance hatten die Restlichen Gegner die uns auf Kyushu erwarten würden besiegen zu können, ließen wir die Armee für ein paar Tage auf den sanften Hügeln von Yamaguchi ausruhen. Die Sonne streichelte mit zarten, wärmenden Strahlen des Spätsommers die grasbewachsenen Hänge und nachdem wir uns in dieser harmonischen Umgebung bei bestem Wetter wieder gestärkt und ausgeruht hatten, waren alle voller Tatendrang diesen Krieg endgültig zu beenden. Wir hatten unsere Triumphalen Siege der letzten Monate in unseren Rücken und vor uns nur ein Bruchteil der einstigen Stärke des Feindes, sich kauernd auf der Insel seiner letzten Zuflucht versteckend.




九州の山を通って
(Durch die Berge Kyushus)


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Wir landeten am Strand von Kokurakita und konnten in der Ferne das Massiv des Fukuchi-no-yama und des Hiko-no-yama ausmachen. Nun galt es zu entscheiden ob es vernünftiger wäre das Heer auf kürzestem Weg südlich des Massives durch das Tal von Tagawa und Richtung Tosu zu führen, oder aber die längere Route am Meer entlang zu nehmen, welche uns über Hiji nach Oita führen würde und damit einen großen Umweg bedeutete. Allerdings könnte uns im Gebirge immer ein Hinterhalt unserer Gegner überraschen und da der Krieg kurz vor seiner endgültigen Entscheidung stand, so wollte ich keinesfalls, dass der Sieg jetzt noch, verschuldet durch einen kurzen Moment der Ungeduld, unseren Feinden in den Schoss fallen könnte. Daher fasste ich den Entschluss das Heer gen Norden an der Küste entlang zu führen, was sich als eine fruchtbare Entscheidung herausstellte, fielen uns dadurch doch einig der im Hafen von Oita stationierten Kriegsschiffe des Feindes fast im Vorübergehen in die Hände. Seiner gesamten Seestreitmacht und all seiner Rückzugsorte beraubt wartete unser Feind nun irgendwo im Südosten Kyushus mit all seinen verbliebenen Truppen auf unser Heer. Am wahrscheinlichsten war, dass sie sich in der großen Burg nahe Kushima, welche in einem tief eingeschnittenen Tal thronend auf einem Felssporn, umgeben von steilen Hängen die Shibushi Bucht überblickte.
Doch der Marsch bis dorthin musste uns zwangsläufig durch viele schmale Schluchten führen. Zunächst mussten wir vorbei an den Gipfeln des Sobo-no-yama und des Rauchspeinenden Aso-San welche zusammen ein weites Tal aufspannten, dass als Pforte in das südliche Kyushu gilt.


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Wir durchschritten die Pforte von Takamori und hielten direkt auf das Ichifusa Massiv zu. Das Gebirge durchquerten wir mit aller Vorsicht und ließen jedes Tal von Kundschaftern aufklären und von einer kleinen Vorhut sichern. Derart gebremst erreichten wir das südliche Hyuga erst nach einigen Wochen. Dort öffneten sich endlich die engen Gebirgstäler und wir erblickten die Ebene von Kobayashi. Und dort, an den Hängen des Kirishima erblickten wir auch endlich das gesamte Heer unseres Feindes. An die 16.000 Mann waren dort versammelt. Hier also sollte der letzte große Schlag des Krieges fallen, hier sollte das Schicksal Kyushus, Shikokus und eines Großteils des südlichen Honshus entschieden werden. Sie waren in einer außerordentlich guten Position und unserem Heer absolut ebenbürtig. Doch konnten wir uns kaum zurückziehen, denn das hieße schwäche zu zeigen und uns in die unwegsamen und für uns weitgehend unbekannten engen Gebirgspässe zurückzubegeben. Auch konnten wir sie nicht einfach in unseren Rücken lassen und weiterziehen. Nein hier mussten wir uns stellen und vielleicht würde die Überlegenheit ihrer Stellung sie ja auch ein wenig unachtsam werden lassen.

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霧島の山の戦闘

(Die Schlacht von Kirishima-no-yama)


Ich ließ General Yoshimiru, der die Armee schon seit dem Einmarsch in Settsu auf hervorragende Weise kommandierte, alle Männer vor den Hängen Stellung beziehen. Dort wo der Gegner am stärksten aufgestellt war, sollten einige tauend der stärksten Männer mit langen Speeren eine dichte Formation bilden. Sie sollten aber mit den Speeren eine tiefe und dichte Reihe bilden wobei die hinteren Linien ihre Speere nur noch am Schaft packen sollten, weshalb für diese Positionen nur die kräftigsten ausgewählt wurden. Dieser dichte Wall sollte aber erst kurz vor der Berührung mit den gegnerischen Streitkräften ausgebildet werden. Der Gegner musste jedoch irgendwie dazu gebracht werden unsere Linien durchbrechen zu wollen damit die anrennenden Gegnermassen direkt in diesen dichten Sperrwall getrieben werden würden. Würden unsere Soldaten dann Standhalten, so würde der Gegner sich aufgrund der Hangneigung und der von hinten nachdrängenden Truppen selbst aufspießen. Wie aber konnten wir die Feinde dazu bringen uns zu überrennen? Wir mussten uns wohl schwächer geben als wir waren um den Feind zu reizen. In der Nacht vor der Schlacht sollten zum einen so wenig Fackeln wie möglich im Lager angezündet werden. Dazu sollten einige Reiter mit langen Bambusröhren an denen Fackeln gebunden waren in verschiedene Richtung das Lager verlassen, so dass es aussah als ob hunderte unserer Männer vor der Schlacht fliehen würden. Damit aber der Feind auch in der Schlacht von unserer Schwäche überzeugt wäre, so sollten unsere Truppen sich zunächst lose und unorganisiert zeigen und die Reihen sollten dünn und schwach wirken, indem sich die hinteren Soldaten, mit trockenen Gräsern überbunden im hohen Gras versteckt hielten. Um aber die gegnerischen Bogenschützen auszuschalten, damit ihnen nur noch der Nahkampf bliebe, so mussten wir einen Großteil unserer Reiterei opfern. Diese sollte im weiten Bogen die Gegnerische Formation umrunden und daraufhin jeder mit einem ausgewählten Ziel so gut wie möglich die feindlichen Fernkämpfer ausschalten. Wenn ihnen dann die Speere der Feinde zu nahekamen, so sollte sie todesmutig durch die feindlichen Formationen preschen und bergab auf unsere Truppen zustürmen. Einige wenn nicht alle gegnerischen Soldaten würden ihnen wohl im Kampfesrausch den Sieg vor Augen auf unsere schwach erscheinenden und ausgedünnten Reihen zueilend folgen. In diesem Augenblick sollten dann die versteckten Verbände zusammen mit den anderen Truppen den Feind in sein Verderben laufen lassen.

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Fast alles verlief wie gewünscht. Auch wenn viele unserer Reiter bei dem Manöver den Tod fanden, so konnten sie die Linien des Gegners doch derart in Unordnung bringen und ihm den scheinbaren Sieg derart schmackhaft machen, dass sie gar nicht mehr anders konnten, als einen Sturmangriff auf unsere Reihen durchzuführen. Viele aus den ersten Reihen unserer Feinde wurden durch das plötzliche auftauchen der versteckten Truppen derart überrascht, dass sie fast kampflos fielen. Die ihnen folgten konnten in ihrem Tempo kaum innehalten, so dass auch sie fast ungebremst in den Speerwald hineinrannten. Viele wurden allein durch ihre eigenen nachrückenden Truppen auf die Spitzen der Speere gespießt und auch wenn der Schwall an Feinden unser Zentrum langsam zurückweichen ließ, so musste doch jeder Meter teuer von ihnen erkauft werden und schon bald ebbte ihr anfangs noch rasender Ansturm zu einem zaghaften, beinahe verzweifelten Abwehrkampf ab. Nachdem ihre Reihen derart ausgedünnt waren gingen wir dazu über an der linken Flanke, wo einige der geschicktesten Schwertkämpfer den Feind bis jetzt gemächlich vordringen ließen um seine Linie weiter auszudehnen, einen Vorstoß zu wagen. An einer Stelle gelang uns tatsächlich ein schneller Durchbruch und damit war ihr Schicksal besiegelt. Konnten wir doch nun von dieser Flanke ausgehend ihr gesamtes restliches Heer aufrollen und vernichten.


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Nachdem dieser letzte große Sieg erkämpft worden war, ließ ich das Heer aufteilen. Einige sollten die bereits durchquerten Gebiete sichern oder aber zu der Belagerung von General Yashimoto stoßen um die verbliebene Festung auf Shikoku einnehmen zu können, falls diese nicht schon in der Zwischenzeit gefallen war. Der Rest sollte mit mir und General Yoshimiru weiter nach Süden ziehen um dort auch den letzten Winkel in denen sich der Rest unserer Feinde zurückziehen konnte niederzureißen, die große Feste von Kushima.


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最後の幕
Der letzte Akt


Als wir nach sechs Tagen die große Burg zu Gesicht bekamen, wussten wir, dass dieser krieg in den letzten Zügen lag. Kushima hatte zwar außerordentliche Festungsanlagen, konnte aber leicht von jeglicher Versorgung abgeschnitten werden. Daher fasten wir den Entschluss die Männer zu schonen, und uns vollständig auf eine Belagerung einzustellen. Nur wenige Wochen später musste die Besatzung der Burg aufgeben und die Festung war unser. Daraufhin zogen wir mit den Truppen und wehenden Bannern durch die Stadt wobei uns wieder einmal das Wetter zugeneigt war und wir im prächtigen Sonnenschein die Tore der Festung durchschreiten konnten. Der Leichnam des Hosokawa Katsumoto lag in einem nahezu lichtlosen Raum, der geöffnete Unterleib zeugte davon, dass er auch in der letzten Niederlage ehrenvoll in den Tod zu gehen vermochte. Damit war der letzte große Feind der Uesugi vernichtet und die Herrschaft über ganz Nihon stand uns offen. Von den Daimyo Shino und Ito fehlte innerhalb der Burg jedoch jede Spur. Wir fürchteten schon, dass sie möglicherweise zu fliehen vermocht hatten und nun einen Zermürbungskrieg in den Bergregionen organisieren könnten, doch erkannten einige der Samurai die bei uns waren auf unserem Weg zurück nach draußen im Vorhof die Banner beider Fürsten, blutbefleckt und zerrissen. Nicht weit von ihnen entfernt lagen beide Oberhäupter von Pfeilen durchbohrt in Lachen ihres eigenen Blutes darnieder gestreckt im Staube ihrer letzten großen Feste. Sie hatten in ihrer Verzweiflung versucht die Belagerung alleine zu durchbrechen.

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Nachdem wir die Burg gestürmt und das Umland befriedet hatten, machte sich unser Heer auf den Weg zurück nach Norden. Wir hatten vor uns mit der Armee von General Yashimoto zu treffen um über die Lage auf Shikoku aufgeklärt zu werden. Als wir in seinem Lager in Kuzuki ankamen, erklärte er uns das die Belagerung etwa drei Monate nachdem ich mit meinen Truppen aufgebrochen war erfolgreich abgeschlossen wurde und die Festung ohne viel Blutvergießen gefallen war. Die Verteidiger hatten eingesehen, dass ohne neue Nahrungsmittelversorgung vom Meer ihre Lage zu unvorteilhaft war um einen Sieg zu erringen oder über längere Zeit durchzuhalten. Danach wollt General Yashimoto einen Teil seiner Truppen zu uns in den Süden als Verstärkung schicken, wurde aber von unseren Kundschaftern, welche über den großen Sieg bei Kirishima-no-yama berichteten und das wir unsererseits Truppen zu Ihm geschickt hatten, überrascht. Mit den verbliebenden Männern tat er daraufhin das einzig richtige. Er bekämpfte in den unbefestigten Regionen alle restlichen Widerstände und schlug gleichzeitig einen größeren Aufstand unzufriedener Bauern nieder. Von dieser recht einseitigen Schlacht gerade zurückgekehrt war er vor unserer Ankunft gerade einmal zwei Tage wieder hier im Lager. Da der Sieg nun komplett war und unsere Feinde tot, zerstreut und vollkommen in unserer Hand waren, so nahmen wir alles Land das wir besetzt hatten offiziell in unseren Besitz auf. Wir herrschten nun über den größten Teil Nihons von Hokkaido bis nach Kyushu. Alles was jetzt noch zu tun wäre um die Ashikagas endgültig zu demütigen sollte sich als leichte und schnell erledigte Angelegenheit herausstellen.


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Da ich nun müde war und der große Krieg gegen Hosokawa beendet wurde, beauftragte ich Yashimoto und Yoshimiru damit die Verwaltung in den neu hinzugewonnenen Provinzen zu regeln und die Ordnung so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Ich selbst aber wollte endlich heimkehren und wieder die Gipfle meiner Jugend schauen und durch die heimischen Wälder streifen. Es gab noch einiges zu tun, aber das hatte auch noch ein paar Jahre Zeit. Auch wenn der Ruhm und die Ehre des Krieges mir wohl gefallen, so liebe ich ihn doch nicht so sehr wie die Ruhe und die Meditation in der Abgeschiedenheit meines Palastes. So kehrte ich nach Jahren ununterbrochener Mühen und Kämpfe nach tausenden Ri und vielen fremden Bergen, Schluchten und Meeren nach Hause zurück.


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上杉則貞大名










国治すみす

(Heilung des Landes)

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Drei Jahre verbrachte ich in größtmöglicher Abgeschiedenheit. Ich kümmerte mich um alle Angelegenheiten die nötig waren, überließ aber treuen und weisen Beratern viele der alltäglichen Aufgaben. Wie zu erwarten war kam es in vielen Regionen nach diesen langen und auszehrenden Kriegen zu Unruhen. Die meisten dieser Aufstände konnten allerdings sofort im Keim erstickt werden und waren nicht einmal in der Lage die örtlichen Beamten zu stürzen oder größere Städte zu besetzen. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war und die Ländereien sich von den blutigen Schlachten und Plünderungen erholten, blühten mit dem Frühling die ersten Gedanken an die letzte große Aufgabe auf. Die Ashikagas saßen immer noch, wenn auch ohnmächtig auf ihren Thron in Kyoto und der Tenno musste gezwungenermaßen seinen Worten folgen. Das konnte und sollte nicht mehr viel länger so bleiben. Als ich an einem frühsommerlichen Tag durch die Gärten meines Palastes wanderte, kam mir folgender Vers in den Sinn:



Nur Schatten im Wald
Es dämmert herauf
Licht durchbricht die Wipfel.


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Die Zeit meines Ruhens war zu Ende. Das Land war befriedet und ruhig, die Kassen gefüllt und in den Augen der Männer glomm erneut ein Funke, der uns durch jeden Krieg zum Sieg führen mochte. Es dämmerte wahrhaftig herauf und zwar eine neue Zeit für Nihon.


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二戦争で一年
(Zwei Kriege in einem Jahr)


Die Hürden auf dem Weg zu unserer unumschränkten Herrschaft über Nihon waren weit niedriger als die vorangegangenen. Die feigen Ashikagas hatten es versäumt uns zu zerschlagen, als sie noch die Macht dazu besaßen. Doch das ist nun vorbei und ihre Zeit als unsere Herren abgelaufen. Wir mussten uns allerdings auch noch mit Yamana auseinandersetzen, denn unsere Herrschaft über Nihon wäre nur vollständig, wenn wir auch ihr Gebiet unser Eigen nennen würden. Daher hatte ich beschlossen, dass wir zuerst in Yamana einmarschieren würden. Die Kriegserklärung an die Ashikagas sollte nur wenige Wochen später erfolgen. Da auch beide zusammen keine genügend große Armee gehabt hätten um unser Heer ernsthaft herauszufordern und beide nun separat kämpfen mussten, wurden sie von unseren Truppen hinweggefegt. In der Folge war es für uns ein leichtes ihre Ländereien zu besetzen und ihre Festungen zu belagern. Als wir den Frieden aushandeln wollten überreichte uns die Diener am Hofe den Kopf des Ashikaga Yoshitane und sagten uns, dass ihr neuer Herr Takauji ihnen aufgetragen hätte mir diesen Gunstbeweis zu überbringe, auf dass unserer Forderungen milder ausfallen mögen. Den Kopf unseres alten Feindes in Händen, wollten wir dennoch die Oberhoheit all ihrer Ländereien erlangen und uns aus ihrer Herrschaft befreien.

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Wir nahmen uns alles was wir konnten und sind nun unsere eigenen Herren und die Herren über Nihon. Damit war die Schmach die die Ashikagas über unsere Familie brachten endgültig getilgt und unsere Ehre wiederhergestellt. Doch es wäre Dummheit jetzt halt zu machen, liegt doch noch die gesamte Welt mit all ihren Geheimnissen und Möglichkeiten, mit ihren Schätzen und Wundern vor uns. Wir müssen nur zugreifen und ich weiß, dass die Wellen die die Meere rund um Honshu, Hokkaido, Kyushu und Shikoku kräuseln uns geleiten werden zu nie gekannter Größe. Es wird Zeit ein Imperium aufzubauen.



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上杉則貞大名日本の男性
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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon KirKanos » 1. Juli 2017 18:31

Der II. MP Report




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Mae govannen, Mellon! Dieser MP-Report steht ganz in Zeichen der altehrwürdigen Herr der Ringe Trilogie! Doch zuerst fangen wir mit den Interview an, für das ich diese Woche den guten Mr. XEM gewinnen konnte! Seines Zeichens der Schweden Spieler. Danach folgt eine nicht ganz ernst gemeinte Abwandlung einer sehr zeitlosen, grandiosen Szene aus der HdR Reihe. Dann kommen wir zu den Noten und dem MP Girl der Woche! Ich hoffe Ihr habt ein paar schöne Minuten vor Euch!






*







*Das Interview*




KirKanos: Mr. Xem, stell Dich uns doch bitte kurz vor.

Mr. Xem: Ich bin Oliver, 28 Jahre alt und wohne in Lübeck, wo ich auch Informatik studiere. Mit zocken ging das bei mir so richtig mit 14 oder 15 los. Ich habe dann einige Zeit ziemlich aktiv CSS gezockt. Nach der Schulzeit hatte ich nicht mehr genug Zeit um auf dem Niveau weiter zu zocken und bin dann für ein paar Jahre bei Eve Online gelandet. Bei Eu bin ich dann gelandet, nachdem mich ein Kamerad beim Bund mit Eu3 und Hoi 3 bekannt gemacht hatte. Eu 4 hatte ich dann zwar vorbestellt, aber anfangs kaum gezockt. Ende 2015 habe ich dann angefangen wieder mehr zu zocken, als ich wegen einer Verletzung nicht trainieren konnte. Auf der Suche nach Tipps bin ich dann in der Strategie Zone gelandet. MPs spiele ich seit Ende letzten Jahres. Leider überschneiden sich die meisten Zeiten mit meinen Trainingszeiten, von daher kann ich zur Zeit nur an diesem hier Teil nehmen. 

KirKanos: Darf man fragen für was genau Du trainierst? Also welcher Sportart Du da nachgehst?

Mr. Xem:
Zur Zeit mache ich Brazilian Jiu Jitsu und Judo. Bis das Studium losging habe ich zusätzlich noch Muay Thai gemacht. Dazu kommt dann normalerweise noch ein bißchen Krafttraining, was ich zur Zeit aber verletzungsbedingt weglassen muss und ab und zu Yoga, sofern ich es schaffe einen Platz im Hochschulkurs zu bekommen. 

KirKanos: Du bist ja wahrlich sehr sportlich unterwegs, ist EU4 für Dich sowas für ein Ruhepol? 

Mr. Xem: Auf jeden Fall. Wobei ich schon immer gerne PC gespielt habe. Allerdings ist es schon so, dass ich seitdem ich wieder mehr Sport mache, eher ruhigere Spiele spiele. Wobei jetzt nicht jeder Payday oder Killingfloor als ruhig bezeichnen würde. Aber ich spiele kaum noch Shooter bei denen man gegen andere Spieler antritt. Dafür fehlt mir aber auch die Zeit. Ich habe zwar überhaupt kein Problem zu verlieren, aber ich will meist trotzdem zu den Besten gehören. Und das bedeutet auch bei PC Spielen viel Training. 

KirKanos: Wie kamst Du eigentlich zu den Namen Mr. Xem? 

Mr. Xem: Xem ist entstanden als ich während der Suche nach einem Nickname der nicht in die Richtung kill0r1337 geht, einen Blick über meinen unordentlichen Schreibtisch geworfen haben und da CDs so lagen, dass ihre Titel Xem ergeben haben. Ich glaube das waren eine Xzibit und Eminem CD. Später habe ich dann raus gefunden, dass das sehen auf vietnamesich heißt. Und Mr Xem nutze ich dann wenn ein Accountname mehr als 3 Buchstaben haben muss. 

KirKanos: Wie bewertest Du Deinen Start in Schweden? Wie stark siehst Du Schweden allgemein in EU 4 MPs aktuell?


Mr. Xem: Der Start war durchwachsen. Es ist zwar nichts wirklich schlecht gelaufen, aber ich habe etwas gebraucht um in die Gänge zu kommen. Der zweite Spieltag lief da schon besser.
Wie stark Schweden in MPs sein kann, kann ich nicht beurteilen, da es in meinen anderen MPs nicht besetzt war, bzw. im Di MP der Schwedenfluch herrscht. Potential hat es auf jeden Fall. 

KirKanos: Was ist denn bitte der Schwedenfluch im Di MP? 

Mr. Xem: Schweden hatte dort mit Ragequits und wechselnden Besetzungen zu kämpfen. Von daher war es immer recht bedeutungslos für den Spielverlauf. 

KirKanos: Du bist mit Offensiv- und Wirtschaftsideen gestartet. Eine sehr konservative, klassische Komposition für Schweden. Kamen für Dich auch noch andere Kombinationen in Frage und welche weiteren Ideen willst Du noch nehmen? 

Mr. Xem: Offensiv habe ich als erstes genommen, da ich Mil Punkte über hatte und ich Qualität und Quantität am Anfang nicht so sinnvoll finde. Und Wirtschaft macht auch eher früher als später Sinn. Weiter werden wohl die Standardideen folgen. Meine Absicht ist es eine ernstzunehmende Landstreitmacht aufzubauen. Explo wäre noch eine Option, aber eigentlich habe ich keine Lust auf Kolonien. 


KirKanos: Wird ein Schweden, welches nicht stark nach Deutschland ausgreift, bzw. die Ostsee zu einem mare nostrum macht, nicht zwangsläufig in die Bedeutungslosigkeit oder zumindest in die Mittelmäßigkeit zu versinken? 

Mr. Xem: In Skandinavien wird es auf Dauer jedenfalls eng werden. Wohin ich mich dann ausbreite mache ich von der politischen Lage und möglichen Verbündeten abhängig. Wenn im Norden Kuscheln angesagt ist wären auch das Mittelmeer, Afrika oder Asien mögliche Optionen. Mir ist es nicht all zuwichtig eine durchgängige Landverbindung zu haben. Und wenn ich das Land im nächsten Krieg wieder verliere ist es halt so. Mir ist da wichtiger dass der Krieg Spaß macht. 

KirKanos: Wie reagierst Du auf die Zurufe, Du solltest gegen Brandenburg um dänische Provinzen in den Krieg ziehen? Wie siehst Du Dich für einen etwaigen Konflikt mit Brandenburg gerüstet? 

Mr. Xem: So lange der Brandenburger in Schleswig bleibt habe ich erst mal kein Problem mit ihm.
Was zur Zeit einen direkten Vergleich angeht so dürfte Schweden etwas überlegen sein, zumindest nach dem was ich bisher von ihm gesehen habe. Und auch bei den Verbündeten dürfte ich die Nase vorn haben, wenn ich mich richtig erinnere. Allerdings hat Decla in den letzten MPs gezeigt das er ein ernstzunehmender Feldherr ist. Von daher werde ich ihn nicht unterschätzen.
Ich hätte kein Problem damit wenn Decla sich jetzt stark frisst und wir uns später fetzen. Lieber verliere ich einen interessanten Krieg gegen einen überlegenen Feind, als das ich Landgewinne in einem Pflichtsieg machen. Wenn ein Verbündeter mich um Hilfe ruft ist es mir allerdings egal ob der Gegner vollkommen unterlegen ist oder nicht. Da ist es mir dann wichtiger mein Wort zu halten. Das war jetzt allgemein gemeint und sollte nicht heißen, das ein Krieg gegen Brandenburg ein Pflichtsieg wäre.



KirKanos: Was hältst Du von den neuen Papstmechaniken? 

Mr. Xem: Die Papstmechanik finde ich von der Idee her auf jeden Fall gut. Wie gut sie funktioniert wird sich aber noch zeigen müssen. Ich persönlich sehe jedenfalls nicht die Gefahr, dass Dynamite die Mechanik zu stark ausnutzen kann. Jedenfalls haben die Spieler die Möglichkeit durch Stabilisierungsmaßnahmen in Italien eine päpstliche Diktatur in Europa zu verhindern. Was etwas schade ist, ist dass es zumindest bisher keine allzu starke Opposition gibt, da der Mamelucke und der Osmane nicht besetzt sind. Aber wir haben ja noch ein paar Spieltage vor uns. 

KirKanos: Erwartest Du einen spannenden Ligenkrieg?

Mr. Xem: Das hängt wohl davon ab wer alles protestantisch wird. Er hat aber auf jeden Fall Potential. Dynamite hat ja schon klar gemacht das er Protestanten um jeden Preis verhindern will. Von daher werden die um ihr Überleben kämpfen müssen. Allerdings steht der Perser ja auch schon vor der Tür. Da könnte dann der Ligakrieg der Auftakt zur Rückeroberung des heiligen Landes sein. Und Moskau ist auch nicht gerade der beste Freund des Papstes. Die Frage ist halt wen Dynamite in seiner katholischen Spähre halten kann und wen nicht. 

KirKanos: Welche Spiele könntest Du denn herausgreifen, die Dir besonders gefallen haben? 

Mr. Xem: Solche Fragen finde ich immer schwer. Am meisten Zeit habe ich wohl in CSS, Eve Online und Eu4 investiert. Wobei die ersten beiden mit Abstand vorne liegen. Das letzte Spiel was mich wirklich begeistert hat war wohl GTA V. Die ganzen kleinen Details die die Entwickler eingebaut haben, haben die Spielwelt echt lebendig wirken lassen.

KirKanos: Gibt es ein Spiel, auf das Du Dich dieses Jahr besonders freust? Und wenn ja, warum? 

Mr. Xem: Ich beschäftige mich nicht mehr großartig mit der Gamingwelt, von daher habe ich keine Ahnung was in nächster Zeit rauskommen soll. Dazu kommt dann noch das ich mir kaum noch Spiele zur Veröffentlichung hole, da ich nicht einsehe 50€ für ein halbfertiges Spiel zu bezahlen, welches ich dann in 6 oder 8 Stunden durchgespielt habe. Welche Spiele ich mir holen soll erfahre ich daher meistens von meinen Kumpels wenn sie sich die Spiele kaufen.


KirKanos: Gibt es da einen Film und ein Buch für die einsame Insel für Dich? 

Mr. Xem: Wie gesagt bei sowas tue ich mich immer schwer.
Bei Filmen kann ich mich überhaupt nicht entscheiden. Wenn es eine Serie sein darf würde ich wohl Brooklyn nine nine mitnehmen. Die ist meiner Meinung nach eine der besten Comedy Serien der letzten Zeit.
Auf ein einzelnes Buch kann ich mich jetzt auch nicht festlegen. Da kämen dann so Bücherserien wie der Armageddon Zyklus von Peter F. Hamilton, Hyperion Gesänge & Endymion oder Olympos & Illium von Dan Simmons. Wenn es wirklich nur ein Buch sein dürfte wäre es wohl irgendwas von Dan Simmons. 


KirKanos: Der Armageddon Zyklus ist sehr umstritten, mal wird er gefeiert, mal zerrissen. Warum hat dieser Zyklus aus Deiner Sicht eine Chance verdient? 


Mr. Xem: Ich gefällt das gesamte Szenario. Besonders wie das Leben nach dem Tod dargestellt wird empfinde ich als interessantes Konzept. Ich mag es wenn Bücher einen philosophischen Anstrich haben. Dazu kommen dann noch die militärischen Teile der Handlung, welche auch ganz gut geschrieben sind. 

KirKanos: Danke für das Gespräch, Mr. Xem!



*Die Schulnoten des MP Reports*




Die Noten des MP Reports spiegeln nur eine Meinung(!!!!) wieder und erheben keinen Anspruch auf absolute Wahrheit. Einige Länder können schlicht nicht bewertet werden, weil ich dafür nicht genug Informationen vorliegen habe. Mit diesen Noten geht der II. MP Report zu Ende. Wieder vergehen die Spieltage so schnell und doch, so viele Abende liegen noch vor uns. Auf viele, denkwürdige Geschichten und Abenteuer die uns erwarten! Bis Sonntag, Euer KK.



Zypern (Maeki):1

Kastilien (Grauer Wolf): 1minus

England (Basileus Tom):2plus

Brandenburg (Declaminius):2
Frankreich (Tommy):2
Persien(Sebulon): 2
Portugal (Voraxor): 2
Polen (Taxla):2
Moskau (KirKanos):2

Schweden (Mr.XEM):2minus

Byzanz (Gunkerion):3
Papststaat (Dynamite): 3
Österreich (Zweiblum):3

Burgund (Schiegfried):4


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Zuletzt geändert von KirKanos am 16. Juli 2017 01:48, insgesamt 7-mal geändert.

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Re: [EU IV MP][AAR][Diplo] „Deus Vult!"

Beitragvon No_Name_97 » 1. Juli 2017 19:00

Sultanat Oman
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Langsam schwinden die letzten Sonnenstrahlen über Maskat. Der Balkon des Palastes des Sultans ist in tiefes orange gehüllt. Der Sultan sitzt, auf eben jenem Balkon und überblick die Stadt, sie ist in der letzten Zeit stark gewachsen und dürfte das Zentrum der arabischen Welt darstellen. Viele Tage Enden in der letzten wie dieser, das Sultanat befindet sich in einer Zeit des Wohlstandes, zumindest der Wohlstand des Armen Volkes. Denn der letzte Krieg ist lange her, alle gehen ihrer Geschäfte nach und leben in religiösem Frieden, denn alle Bewohner des Landes folgen dem einzig wahren Glauben und die Meisten auch der Konfession des Sultans. Doch während es dem Volk gut geht befindet sich in den Staatskassen gähnende Leere. Die Last der Schulden ist erdrückend, denn auch wenn die Handelseinnahmen stetig steigen und mit wachsender Bevölkerung auch die Steuereinnahmen, war es in der Vergangenheit nötig selbst für kleine militärische Konflikte, viele Darlehen aufzunehmen. Der Sultan hat lange darüber nachgedacht, wie man die Situation verbessern könne und ist zu dem Schluss gekommen das man vor allem mit dem Handel große Gewinne einfahren kann. Bereits in der Vergangenheit konnten wir wichtige Handelspunkte am Horn von Afrika sichern, jedoch reicht dies nicht aus. So kam es, dass einen schönen Morgens Schiffe in den Süden und des Osten aufbrachen um zu erkunden, was hinter dem liegt, was unsere Vorfahren erkundet haben. Als sie zurückkehrten berichteten sie von fruchtbarem Land, das sich Ideal als Handelsposten anbieten würde, und so kam es das mit den nächsten Schiffen einige Siedler ausliefen um eben an diesen Stellen zu siedeln. Wir hoffen das sich diese Investition lohnt.

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Knapp konnte sich der Oman gegen die zahlreichen anderen Bewerber um diesen Titel durchsetzten. Mzab ist geschlagen und in die Bedeutungslosigkeit entschwunden. Das gibt dem Oman den Entscheidenen Vorsprung

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