Osmanisches Reich
دولت علیه عثمانیه
Bericht zur Lage der Nation im internationalen Vergleich - 1478
1. Entwicklung
Unter der weisen und tatkräftigen Herrschaft unseres geliebten Padischahs Mehmed II. Fatih Osmanoglu konnte die Ausdehnung des großartigen Osmanischen Reichs innerhalb der letzten 34 Jahre auf über das Doppelte des Rumpfstaats, mit welchem Mehmed II. mit Jahre 1444 seine glorreichen Eroberungsfeldzüge gestartet hatte, gesteigert werden. Keine andere Nation auf diesem Planeten kann auch nur einen ähnlich imposanten Gewinn an Staatsterritorium in dieser Zeitspanne von sich behaupten. Doch unser Padischah Mehmed ist nicht nur ein tapferer, sondern auch ein vorrausschauender Herrscher. Eigenhändig fertigte er eine Liste an Ländern an, welche in der Zukunft die bedeutsamsten und mächtigsten Nationen dieser Erde ausmachen werden. Um seine Nachfahren mit den besten Voraussetzungen auszustatten um sein Vermächtnis fortzuführen, ordnete der Padischah eine umfassende Informationsbeschaffungskampagne an, welche dem Osmanischen Reich in zukünftigen Konflikten entscheidende Vorteile verschaffen soll.
1. Osmanisches Reich - 381
2. Moskau - 360
3. Timuride - 349
Mehmed II. ist ein vielbeschäftigter Mann. Durch seine zahllosen Feldzügen kann er mit Recht von sich behaupten, sein gesamtes Herrschaftsgebiet zumindest einmal bereist zu haben. Doch wer meinte durch die überwiegende Abwesenheit des Padischahs am Hofe in Istanbul würde die Administration und Verwaltung des florierenden Staates vernachlässigt werden, liegt falsch. Durch seine Menschenkenntnis, sowie seine natürliche Begabung als Anführer konnte er selbst auf Märschen in den entlegensten Provinzen des Kaiserreichs loyale und kompetente Paschas zur Verwaltung der eroberten Provinzen einsetzen und durch ein komplexes System aus Botenreitern und Schiffen für den kaiserlichen Hof binnen weniger als zwei Wochen für wichtige Entscheidungen und Erlasse erreichbar sein. Und während an den Grenzen des Reiches Kriege geführt wurden, konnten im stark verteidigten Herzland des Osmanischen Reiches, allen voran in der Weltstadt Istanbul, Wissenschaften und die Künste regelrecht florieren. Da in den letzten Jahrzehnten das Reich am Bosporus in vielen wissenschaftlichen Bereichen weltweit führend war und zumeist auch noch ist, reisten aus aller Herren Länder Gelehrte in die Hauptstadt der Welt, um am technologischen Fortschritt teilzuhaben. In einer seiner seltenen längeren Aufenthalte am Hof in Istanbul ordnete Mehmed II. an, die besten Mathematiker seines Reiches sollten die gesammelten Daten der verschiedenen Nationen zu Rate ziehen, um eine Formel zu erstellen mit deren Hilfe sich der Aufstieg neuer Großmächte berechnen ließe.
1. Brunei - 182,03
2. Moskau - 156,17
3. Polen - 141,61
2. EinnahmenWährend die territoriale Ausdehnung der Nation in nur 34 Jahren verdoppelt werden konnte, stiegen die Staatseinnahmen in der gleichen Zeit auf über das Dreifache des Ausgangswert. Gerade einmal die allerreichsten europäischen Herrscher können von sich behaupten auch nur über die Hälfte der osmanischen Einnahmen zu verfügen. In letzter Zeit haben wir allerdings immer wieder auch Boten aus dem Osten empfangen, welche vom immensen und unvorstellbaren Reichtums des Kaisers von China berichteten. Angeblich soll deren Staatskasse sogar die osmanische übersteigen. Selbstverständlich wurden diese Berichte von allen gebildeten Mitgliedern des Hofes als haltlose Übertreibungen angesehen, jedoch kam der umsichtige Padischah nicht umhin auch diese Gerüchten in seinen Aufzeichnungen zu berücksichtigen.
3. HandelSeit Jahrhunderten ist Istanbul einer der wichtigsten Umschlagplätze Europas und auf dieser Grundlage, welche das untergehende byzantinische Reich dem Osmanischen Reich hinterlassen hatten, wurde in den letzten Jahrzehnten die Stadt wieder zum florierenden Handelszentrum ausgebaut, mit einer Bedeutsamkeit, welche sie selbst zur Blütezeit des Byzantinischen Reichs nicht zu erreichen hoffen konnte. Dies ist vor allen Dingen dem Reichtum und der Produktivität der Region rund um den Bosporus geschuldet, welche nicht zu Unrecht zu den reichsten Regionen weltweit zählt.
1. Genua - 11,96 Dukaten
2. Goa - 10,32 Dukaten
3. Bosporus - 9,08 Dukaten
Als sich Mehmeds Informationsbeschaffungskampagne auf Europa konzentrierte, wurden allerdings erschreckende Neuigkeiten an den türkischen Hof gebracht. Laut den Berichten gibt es in Westeuropa gleich mehrere Umschlagplätze, welche den türkischen in ihrer Aktivität noch übertreffen. Bei näherer Untersuchung konnte auch ein Grund dafür festgestellt werden. Während sich der türkische Handel zum Großteil auf lokal produzierte Güter stützt, werden in Europa Handelsgüter oft über mehrere Stationen hinweg aus anderen Ländern nah und fern importiert. Damit konnte auch der Grund für die Schwäche des türkischen Handels festgestellt werden. Obwohl das krisengebeutelte Timuridenreich sich in den letzten Jahrzehnten wieder aufrichten konnte und nun selbst wieder regen Handel mit den asiatischen Nationen betreibt, fließen doch kaum nennenswerte Warenmengen der doch so wertvollen asiatischen Gütern nach Istanbul. Damit sitzt ein mächtiger Kontrahent im Osten zwischen dem Osmanischen Reich und dem Asienhandel, ein Problem, welches wohl in den nächsten Jahrzehnten adressiert werden muss.
1. Persien - 9,75 Dukaten
2. Lübeck - 8,91 Dukaten
3. Ärmelkanal - 7,77 Dukaten
Trotz den beachtlichen Fortschritten im Handel in den letzten Jahrzehnten, müssen weiterhin zahlreiche Ressourcen in den fortschreitenden Ausbau des Umschlagplatzes am Bosporus investiert werden, um mit den europäischen Pendants konkurrenzfähig zu bleiben. Bevor wir uns jedoch der Bedrohung im Osten widmen können, werden wir unsere Augen auf die Reichtümer an der Mittelmeerküste südlich von uns werfen: Die Mamelucken.
4. ArmeeverlusteTrotz der überwiegenden Erfolge am Schlachtfeld gingen die Eroberungsfeldzüge Mehmeds II. nicht ohne Verluste vonstatten. Doch um das größte Reich zu schaffen, was die Menschheit je gesehen hat,
müssen eben Opfer gebracht werden. Für diese ambitionierten Pläne war die Streitmacht des eigenen Volkes alleine allerdings nicht ausreichend. Durch die zahlreichen Feldzüge des Padischahs waren große Teile der Armee, welche bislang mehrheitlich aus Stammeskriegern bestand, erschöpft und aufgerieben und in Sachen Loyalität und Moral bestenfalls in zweifelhaftem Zustand. Um daher die rapide Geschwindigkeit der osmanischen Eroberungsfeldzüge aufrechterhalten zu können, beschloss Padischah Mehmed Kriegsgefangene aus unterworfenen Völkern als Ressource anzusehen, mit deren Hilfe die osmanische Armee schlagkräftiger als je zuvor werden konnte. Und so begann die Ausbildung der Elitetruppen, gemeinhin bekannt als Janitscharen. Während anfänglich hauptsächlich junge und kräftige Männer, welche in den Feldzügen Mehmeds erbeutet wurden als Janitscharen eingezogen wurden, legte sich der Fokus bald auf die Knabenlese der unterworfenen christlichen Völker, vorwiegend aus den orthodoxen Regionen in Griechenland und Bulgarien. Die Knaben wurden in jungen Jahren von 7 bis 14 von ihren Familien getrennt und einer strikten Ausbildung in den acemi-oğlan-Schulen unterzogen.
Dort werden die Knaben zu radikalen Muslimen umerzogen und dem Zölibat unterworfen. Für die Jungen wird die Armee zur Heimat und der Padischah zu ihrem Vater. Ihr Leben richtet sich ausschließlcih auf den Krieg aus; sie nehmen keine Frau, erwerben keinen Besitz und beziehen keinen Sold. Während um 1450 noch kaum nennenswerte Teile der Armee auf Janitscharen bestanden, kann der Padischah nun im Jahre 1478 mit Stolz von sich behaupten, die gesamte osmanische Infanterie durch Elite-Janitscharen ersetzt zu haben.
Unter der Annahme 1 Entwicklung = 10.000 Gesamtbevölkerung über einen Zeitraum von 20 Jahren:
Bevölkerungsanteil = Armeeverluste / ( 10.000 * Entwicklung * 34/20)