Portugal, der westlichste (kultivierte, nicht englische) Fleck Europas, Seefahrernation und Freund der Siesta lag im Jahre 1497 umgeben von Kastilien auf der iberischen Halbinsel, hatte Provinzen in Nordafrika und begann mit der Besiedlung der Welt. Erste Erfolge waren am Kap von Afrika und in der Karibik zu verbuchen.
Nachfolgend der zweite Teil unserer Reihe durch die Jahrhunderte aufgezeichneter und niedergeschriebener Gespräche der Herrscher Portugals und in die Zeit passende diplomatische Depeschen.
Freundlich zur Verfügung gestellt von Lisboa Story Centre, Abt. portugiesiche GeschichtePortugal Anno 1497
Herrscher: José I. De Avis, König von Portugal
Erbe: Henrique de Avis, 14 Josés Bruder
Nachfolgend ein Gespräch zwischen König José I. de Avis und seinem Berater Garcia da Costa; lyrisch aufgearbeitet von José Hermano Saraiva, Historiker; in den 80ern des 15. Jahrhunderts.König José und Berater Garcia saßen wie so oft zusammen beim Abendmahl und besprachen das Tagesgeschehen. Mali war erst seit ein paar Tagen befriedet und an Kastilien gegangen.
„Garcia, der Feldzug ist hervorragend gelaufen. Viele Gebiete konnten Mali abgesprochen werden und nähren nun den katholischen Feldzug in Afrika. Auch die Kolonien etablieren sich immer besser. Was meinst du, ab wann können wir mit Gewinnen rechnen? Die Menschen dort würden gute Sklaven abgeben, findest du nicht?“
Garcia nickt sachte.
„Aye, mein König. Nur das des Engländers Lakai Jolof ebenfalls Gebiete von Mali genommen hat bekümmert mich. Es sollte allein iberische Angelegenheit sein, Afrika den wahren Glauben zu bringen. König Afonso hätte das gewiss ähnlich gesehen.“
„Schweig still, Garcia“, entgegnete José verärgert. „Was mein Großvater ähnlich sieht oder nicht ist weder bekannt, noch von Interesse. Soll Jolof doch handeln wie es beliebt, die paar staubigen Ebenen interessieren nicht. Ebenso ist es zu begrüßen, das der Engländer dem Marrokaner eine Niederlage beschert hat. Bald ist der Musel ganz fort, und Gott sah, das es gut ist.“, schloss José weise nickend.
„Nun gut, so kann man es sicherlich sehen, verzeiht meine Worte. Doch bitte bedenkt, das viele Köche den Brei verderben. Wie viele Flaggen sollen wir noch in Afrika dulden, Sire? Wer weiß, erst taucht er in Afrika auf, wer sagt das der Engländer uns nicht auch auf die Inseln folgt? Wie nanntet Ihr sie gleich?“
„Die Karibischen Inseln vor Indien, Garcia. Nun, ich denke nicht das der Engländer portugiesische Inseln beanspruchen will. Was will er mit solchen Länderreien? Dort ist es nicht kalt, es regnet keine Scheiße vom Himmel und die Eingeborenen laufen nur weg, geblendet vor der hellen Haut.“
Beide lachten, während der nächste Gang aufgetragen wurde.
„Interessantere Frage: Was macht unsere Flotte, Garcia? Ist sie wie befohlen auf dem neusten Stand? Wir müssen unsere neuen Ländereien nicht nur schützen können, der Handel soll fließen wie der Honig im Paradies.“meinte José, während er an seinem Braten schnitt.
Garcia nahm einen Schluck feinsten portugiesischen Weines und schaute José dann bedauernd an.
„Verzeiht mein König, aber Einsatzbereit sind unsere Schiffe noch lange nicht. Sicherlich, wir sind auf einem guten Weg, aber Ihr wisst, der Afrikafeldzug hat unserer Flotte herbe Verluste beigebracht.“
„Nun denn, sei es wie es sei. Dringend ist diese Angelegenheit im Moment wahrlich nicht, aber behaltet dies im Auge, Garcia.“
König José nimmt ebenfalls einen Schluck Wein, ehe er erstaunt aufblickt.
Die Türe war krachend aufgestoßen worden; vor seinem Tisch kam ein Meldebote keuchend zum stehen.
„Mein König, verzeiht meine Störung.. Aber... aber die Engländer brachen das Bündnis mit uns!“
Ca. 5 Jahre später„Diese Hunde haben uns also wirklich den Krieg erklärt?“
Leise schnaubt José.
„Nun gut, soll dieser Bastard einer irischen Hafendirne doch kommen. Arguin wollen sie? Pah. Jedes Staubkorn Portugals ist mehr wert als die komplette, dreckige Insel, die der Lancasterhund seine Heimat nennt. Kein Wunder das sie sich nach portugiesischen Landen sehnen, dieses Drecksloch würde ich auch verlassen wollen.
Hätten wir doch mal die Yorkisten unterstützt, es hätte absehbar sein müssen das das Lancaster-Blut zuviele Degenierte hervorbringt.
Sollen sie doch kommen! Der Franzose hat ihnen anscheinend nicht richtig beigebracht, das Kinder nicht mit Erwachsenen spielen sollen. Iberien wird ihnen lehren, weiter auf ihrer Insel zu bleiben und Schafe zu besteigen.
Alejandro! Schreibt Kastilien, schreibt Aragon und Fez! Rapido!“
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Nachfolgend ein weiteres Gespräch zwischen König José I. de Avis und seinem Berater Garcia da Costa; lyrisch aufgearbeitet von José Hermano Saraiva, Historiker; circa 1497„Was habe ich da gerade gelesen?, fragte José Garcia perplex.
„Nun, mein König.. die.. die neusten Nachrichten aus dem Papststaate. Ich weiß was ihr denken mögt, wir sollten dem Rufe des Papstes schnellstens fol-“
„Schweig, Garcia! Bist du als Kind zu oft auf den Kopf gefallen?“, unterbrach José wütend Garcia.
„Ist dir nicht aufgefallen.. ich kann es kaum ausdrücken..“ José verstummt wieder und überfliegt erneut das Pergament.
„Was erdreistet sich dieser Kastrat?!“, schreit er dann.
„Nicht nur, das er iberische Provinzen beansprucht, Nein, er bezichtigt Kastilien der Billigung von Vergewaltigungen, Plünderungen und gotteslästerlichen Dingen und noch unzähliger anderer Taten! Nicht nur, das der Papst hochselbst in Italien wütet und gegen Christen zieht, er wagt es, unseren treusten Verbündeten, welcher diese Ländereien legal geerbt hat, weil Gott es so wollte; welcher mit uns die Musel aus Iberien vertrieb; welcher mit uns den katholischen Glauben nach Afrika bringt... dieser Eunuch wagt es, Kastilien als einen Feind des Christentums hinzustellen!?
Dieser Papst, welcher gegen Christenreiche zieht.. ER wagt es, Christen aufzufordern gegen CHRISTEN zu kämpfen?“, schreit José wieder.
„Ich sage dir eines, Garcia: Dieser Papst ist nicht der Stellvertreter Gottes. Dieser Papst ist der Antichrist, wie die Bibel ihn uns ankündigte. Nicht nur das er die Kirche verändern will, dieses letzte Bollwerk des wahren Glaubens.. er will den Menschen den Ablass der Sünden wegnehmen.
Dieser „Papst“ will das wir alle im Fegefeuer enden, ohne Sündenerlass auf ewig den Qualen Satanas ausgesetzt.
Und nun will er einen Keil zwischen die Christenreiche treiben, auf das wir uns selbst zerfleischen und dem Musel leichtes Spiel machen...
Bei Gott nein, wir werden NICHT dem Rufe des Antichristen folgen, Garcia!
Ganz im Gegenteil, wir können nicht hinnehmen das der Teufel in Rom regiert.
Hol mir einen Schreiberling, ich möchte korrespondieren...“
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Auszüge von portugiesischen Depeschen, spätes 15. Jahrhundert, rekonstruiert Portugiesische Depesche, Empfänger unbekannt
-unleserlich- „...im Norden, wie könnt Ihr zulassen das der Teufel persönlich in Rom seine Spirenzen treibt, unter der schützenden Hand des Kaisers? Ihr müsst dagegen etwas unternehmen, sollte der christliche Glaube weiter bestehen sollen. Wo wir gerade gegen die verräterischen englischen Hunde kämpfen, sollte Euch das doch die Möglichkeit bieten gegen den Schutzherrn des Antichristen vorzugehen. Ihr habt dem Hund schon eine Niederlage beifügen können, und so wird es Iberien tun. Sobald der Lancaster-Bastard mit eingezogenem Schwanz heimgeschwommen ist könnt Ihr auch auf portugiesischen Beistand hoffen. Um konkret zu werden, Wir empfe"
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Portugiesische Depesche, Empfänger unbekannt, wird im HRR vermutet-unleserlich-„ohne südliche Manieren, so seid Ihr doch ein Mann des Glaubens. Wie könnt Ihr tolerieren, das christliche Nationen vom offensichtlichen Antichristen angegangen werden? Euer Ahn schlug einem andersgläubigem den Kopf ab, aber könnt nicht Euren EIGENEN Glauben vertreten und schützen? In Portugal dachte man bisher Euer Land stünde zu seinem Glauben, doch seid Ihr nur verkleidete Barbaren? Der sich selbst so nennende Papst kann umögl"
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Rubrik: Sprichwörter und Weisheiten Portugals:Ein Bauer, durch Krieg und Elend geschunden, hatte eine Familie. Sein ganzer Stolz war seine Tochter, 16 Jahre alt und kerngesund. Dann kam ein Räuber und raubte die Tochter, misshandelte und vergewaltigte sie. Daraufhin tötete der Bauer den Räuber. Ende.
~ portugiesische MärHat ein Hund Tollwut, so töte ihn umgehend, am besten sei er mit einem lange Stocke zu schlagen, bis er tot sei.
~portugiesischer Ratschlag zu wilden HundenAuch keine Propaganda. Alles wahr, und so.