[WK 2.0: HOF] Das Heilige Römische Reich - Sacrum Imperium Romanum

[Marlborough]

"Ich sollte eigentlich die künftige Gestaltung der Beziehungen zwischen den Kaisern des Westens und Ostens klären, nun, da das Christentum hoffentlich bald wieder inneren Frieden haben wird, wie es ihn seit Konstantin dem Grossen nicht mehr gab. Ein Militärbündnis soll ich zu Stande bringen. Es ist dies nicht viel mehr als ein symbolischer Akt, denn die wirkliche Macht in Europa haben die Franken, und die Zeiten, in denen von Konstantinopel aus der Osten regiert wurde, sind ebenfalls vorüber."

"Fürwahr wäre dieser Schritt nur mehr ein symbolischer Akt mein lieber Bischof. Aber vielmehr aus dem Grunde, dass unsere beiden Kaiser bereits ohnehin Seite an Seite gefochten haben und somit ohnehin bereits als Verbündete gelten. Es mag sein, dass sowohl das Reich als auch Byzanz schon bessere Zeiten gesehen haben, aber das Rad des Lebens dreht sich immer weiter und wer heute oben ist, kann schon morgen auf dem Weg nach unten sein. Das ganze funktioniert natürlich auch in die andere Richtung." Der alte Mönch kicherte wie ein kleines Kind, dem ein Streich gelungen ist. "Ich sage euch folgendes mein lieber Freund. Sobald der Gesandte des Kaisers Rom erreicht hat (noch diese Runde), werde ich ihm höchstpersönlich euer Anliegen vortragen. Und seit versichert, noch ist mein Einfluss auf den Kaiser groß genug, um euch zu garantieren dass er euer Angebot gerne annehmen wird. Umso sicherer, da es sich ja quasi nur mehr um eine Formalität handelt."

[Elendil 03]

"Es freut mich sehr, dies zu hören, Freund. Doch Eure Erinnerungen haben mein Interesse geweckt. Mögt Ihr mir etwas von Eurer Jugend erzählen? Aus allem kann man lernen, und diese Tätigkeit ist die wohl einzige, bei der man nie an ein Ende kommt."
Der Alte wollte. Und so sassen die beiden auf der Steinbank, während die warme Sonne immer tiefer hinter den Hügeln des Latiums versank, und sprachen bald über dieses, bald über jenes, bis die Glocken zur Ἑσπερινός läuteten.

[Marlborough]

Nur wenige Tage nach der Unterhaltung zwischen Manuel und dem alten Willibaldus, erreichte der Gesandte des Kaisers, Ulrich von Kühnring, Rom. Er war kaum von seinem Pferd gestiegen, als ihm auch schon ein Botenjunge eine Nachricht des alten Mönchs überbrachte. Nachdem er sie kurz überflogen hatte, erkundigte er sich rasch nach den Quartieren der byzantinischen Gesandtschaft und machte sich, sobald er Auskunft erhalten hatte, sofort auf den Weg. Dort angekommen klopfte er an die Tür des byzantinischen Diplomaten und ersuchte mit den Worten "Ich bin Ulrich von Kühnring, Gesandter des Kaisers und ich hörte ihr wollt mich dringend sprechen", Einlass.

[Elendil 03]

"Ave. Ich bin froh, dass Ihr wohlbehalten angekommen seid. Habt Ihr Euch bereits mit Eurem Landsmann, Willibaldus von Fulda, über den Verlauf seiner Gespräche ausgetauscht?", fragte Konstantin Manasses, der eben von einem Diener aus der kleinen Bibliothek seiners Quartiers geholt worden war, den Deutschen, der inzwischen auf einem bequemen Sessel in der Stube Platz genommen hatte.
"Und vor allem: Darf ich Euch etwas zu Trinken anbieten?" fügte er nach einer eingehenden Betrachtung des Abgeordneten, mit der er bereits im Sprechen begonnen hatte, hinzu.

[Marlborough]

Ulrich erhob sich aus dem bequemen Sessel, als der Byzantiner im Raum erschien. Verlegen blickte er auf seine staubige Reisekleidung, ehe er Konstantin Manasses begrüßte. "Seid gegrüßt Meister Manasses, zuerst verzeiht bitte meinen unangemessenen Aufzug, aber ich bin gerade erst in Rom angekommen und habe soeben die Nachricht von Bruder Willibaldus erhalten, dass ihr mich zu sehen wünscht. Und nun darf ich mich vorstellen, mein Name ist Ulrich von Kühnring, meines Zeichens neuer und ständiger Gesandter des Kaisers in Rom." Ulrich verbeugte sich kurz ehe er fortfuhr, "Um eure beiden Fragen zu beantworten, ja Bruder Willibaldus hat mich in seiner Nachricht über das wichtigste informiert. Ich will euch gleich sagen, dass ich vom Kaiser mit allen Vollmachten ausgestattet wurde. Nachdem ich eure freundliche Einladung zu einem Becher Wein angenommen habe, können wir gerne einen Vertrag aufsetzen."

[Elendil 03]

"Wunderbar." Er machte dem Diener, der an der Türe gestanden hatte, ein Zeichen, und dieser kehrte kurz darauf mit einer Amphore, einem Gestell für diese und einem Tablett mit Silberkelchen wieder. Nachdem sie ein wenig getrunken hatten, wandte sich der Byzantiner erneut an den kaiserlichen Gesandten.
"Nun, kommen wir zum Geschäftlichen.", Konstantin Manasses schlug einen sachlichen Ton an,"Wie Ihr bereits erfahren habt, möchte der basileus ein Militärbündnis mit dem weströmischen Reich schliessen. Ich habe bereits einen entsprechenden Vertrag aufsetzen lassen." Das erwähnte Schriftstück wurde hereingetragen und mittig auf dem Tisch platziert, an welchen Manasses inzwischen herangetreten war.

Vertrag zwischen dem West- und dem Oströmischen Kaiserreich (Öffnen)

Die Kaiserreiche von West- und Ostrom schliessen hiermit ein militärisches Bündnis zur Abwehr äusserer wie innerer Feinde und zur Durchsetzung der Ansprüche beider Reiche im Ausland. Dieser Kontrakt gilt, bis er von einem anderen ersetzt oder für ungültig erklärt wird. Geschieht dies nicht in gegenseitigem Einvernehmen, kann dies Sanktionen gegen den oder die Vertragsbrecher zur Folge haben.

Ulrich von Kühnring las sich den Text aufmerksam durch und blickte, als er aufsah, Manasses zu dessen Überraschung direkt in die Augen.

[Marlborough]

"Der Kaiser wird erfreut sein edler Herr Manasses." Mit ruhiger Hand tauchte Ulrich die Feder in die Tinte und unterzeichnete den Vertrag im Namen des Kaisers. "Doch nun muss ich mich bereits wieder verabschieden. Verzeiht meine Eile, aber ich muss eiligst zum Heiligen Vater, um offiziell meinen Dienst anzutreten. Und einen Papst sollte man besser nicht warten lassen." Er verneigte sich höflich und war auch schon zur Tür entschwunden.

[Mormegil]

An meinen Freund und Verbündeten, den Kaiser Roms

Es sind traurige Zeiten, in denen ich euch schreibe. Ich meine nicht den Krieg in Spanien, der durch einen Bruch des Friedensvertrages durch die Spanier entstand, vielmehr war die Entwicklung in Sizilien sehr betrüblich. Ägypter landeten gefahrlos Mörder an, die unsere gesamten Kaufleute des Landes umbrachten. Der sizilianische König hat uns weder gewarnt, noch hat es die Mörder aufgehalten. Gleichzeitig versucht es die italienische Allianz, die gegen die Bedrohung der Muslime gedacht war, gegen mein Land zu benutzen. In dieser Lage erhoffe ich eine Vermittlung durch euch, denn als Kaiser seid ihr der einzige, der im Westreich mit Autorität sprechen kann und von allen Königen gehört wird.

Gez. König Louis

[Marlborough]

An meinen Freund und Verbündeten, den König der Franken

Euer Brief erreichte mich im Feldlager, wo ich meine Truppen für den Kreuzzug versammle. Ich werde mit meiner Armee alsbald aufbrechen, und meine Wiederkehr liegt allein in Gottes Hand. Deshalb werde ich, so leid es mir auch tut, nicht persönlich zwischen euch vermitteln können. Ich werde jedoch noch heute einen Brief an meinen Reichsverweser senden, und ihn anweisen alles nötige in die Wege zu leiten. Er soll zusammen mit meinem Sohn und Thronerben Friedrich alles möglich versuchen, um eine friedliche Lösung herbeizuführen. Bin ich doch sowohl euch, als auch König Simon von Sizilien in Freundschaft verbunden. Ich bete zu Gott, das es zu einer friedlichen Einigung kommt, brauchen wir doch jeden tapferen Christenmenschen im Kampf gegen die Heiden. Da ich nicht glaube, dass wir uns in dieser Welt wiedersehen werden, bitte ich euch für mich zu beten, so wie ich es für euch tun werde. Ich schätze mich glücklich, das ich euch meinen Freund und Verbündeten nennen durfte. Möge Gott über euch wachen.

gez. Albrecht, Kaiser des HRR

[Mormegil]

An Albrecht, den römischen deutschen Kaiser:

Eurer Vasall, der dänische König, hat uns hinterhältig angegriffen. Ein dänisches Langboot hat einen dänischen Mietmörder, genannt Haldor, an der niederländischen Küste abgesetzt. Dort hat er Jourdain de Balliol, den fränkischen Verteidigungspraefekten von Amsterdam, ermordet um die Stadt verwundbar gegen einen bevorstehenden Angriff zu machen. Bereits seit längerem warnten uns unsere Agenten davor, dass Dänen und Norweger gedungene Mörder in Position bringen, um gegen uns vorzugehen.
Nun wurde dieser Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt.

Als unser Verbündeter habt ihr nun die Wahl. Zieht mit uns gegen Dänemark und lasst ab von Mailand, gegen dass euch ein falscher Papst, der mir bereits mit einem Kreuzzug gedroht hat, gehetzt hat. Zusammen werden wir die Feinde der wahren Christenheit niederwerfen und Europa Frieden bringen. Wir hoffen sehr, dass eurer Vasall nicht mit eurem Wissen gehandelt hat, doch wird eure Antwort darüber Auskunft geben. Nun ist es an der Zeit, dass das Heilige Römische Reich seine Eide gegenüber den Franken einlöst.

Möge der Wille des Himmels geschehen.

Gez. König Louis.

[Mormegil]

An den Kaiser,

Nach eingehender Beratung mit unseren Fürsten und Bischöfen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass der kreuzzug gegen Mailand illegitim ist. Venedig hat niemals offen eine kreuzzugsteilnahme bekundet, zudem kann ein kreuzzug nur gegen Heiden ausgerufen werden.
Der Papst hat das heilige Mittel urbans entweiht und als Machtmittel in Italien eingesetzt. Ebenso hatte er bereits mir mit dem kreuzzug gedroht und sich als König der Könige ausgegeben.

Hattet ihr selbst nicht einst geplant mit Mailand zusammen das reichsgebiet von Venedig zurückzufordern? Diese Gebiete wurden dem Reich durch Gewalt entrissen und nun war es euer Vasall und Verbündeter, der sie zurückeroberte. Diesen wollt ihr nun bekämpfen für ein Land mit dem ihr nicht verbündet seid?
Frankreich wird sich in diesem inneritalienischen Streit neutral verhalten, doch sind wir mit Mailand immer noch verbündet. Kriegserklärungen an unsere Verbündete können wir deshalb nicht gestatteten.

In erharren eurer Antwort
König Louis

[Mormegil]

Welch Kummer bereitet es uns, dass ihr weder geantwortet habt, ob ihr den Krieg gegen Mailand einstellen wollt, noch ob ihr unsere Sache gegen Dänemark für gerecht haltet. Nun zwingt ihr uns das Krieg zu ziehen und unseren Verbündeten gegen den falschen Kreuzzug des wahnsinnigen Papstes zu verteidigen, der für seine Missetaten schon in der Hölle sitzt.

[Fortinbras]

Vergebt uns die Vernachlässigung der guten Sitten. Was im Staate Dänemark geschieht ist uns nicht bekannt. In Italien wünschen wir einen Ausgleich. Der Herzog von Mailand hat einen gerechten Anspruch auf Florenz. Das Papsttum Muss jedoch umgehend wieder hergestellt werden.

[Abdülhamid]

Wir fordern Florenz und Bologna zurück. Venedig kann Venedig wieder zurückerhalten. Beim Papst war es uns wichtig, einen vernünftigen Mann auf dem Stuhl Petris zu haben. Die Gebiete sind nur vorrübergehend besetzt.

gez. Herzog Catelano von Mailand

[Mormegil]

An den deutschen Kaiser,

die italienischen Kämpfe scheinen beendet zu werden, zumindest haben wir diese Hoffnung. Für eine Feindseligkeit zwischen uns besteht nun kein Anlass mehr. Allerdings haben wir noch ein schwieriges Verhältnis zu Sizilien. Dies hat unseren Besitz enteignet und noch mehr Schändliches getan. Allerdings stehen wir in Verhandlungen mit der neuen Regierung des Landes. Wir wünschen trotzdem eine Garantie, dass das HRR in einem möglichen Konflikt neutral bleiben wird und sich auf keine mögliche Art in diese einmischt.