[WK 2.0] Die Ökumenische Konferenz an der Milvischen Brücke

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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 28. August 2017 14:23

Mit gespanntem, aber auch merklich beunruhigtem Blick erbrach der Patriarch das kaiserliche Siegel. Die Zeilen, welche in der klaren, schnörkellosen Handschrift des kaiserlichen Sekretärs Johannes Kinnamos geschrieben waren, verrieten Muzalon, dass es sich bei dem Grund dafür, dass er dieses Schreiben in seiner Hand hielt, um keine allzu verheerende Katastrophe handeln konnte. Der Kaiser hätte es wahrscheinlich schon für nötig gehalten, ihn wegen einer Fliege in seinem Wein oder einem Haar in der Suppe zu benachichtigen, dachte er unschmunzelte in sich hinein, liess sich jedoch nichts anmerken.
Er überflog den Brief kurz und verstand, dass die Türken Spione, Banditen und Schreihälse ins Reich eingeschleust hatten und dass er den Papst davon überzeugen soll, Massnahmen gegen die Umtriebe der Sarazenen zu ergreifen.
Dieser übrigens stand gebannt neben ihm, versuchte so würdevoll wie unauffällig, über seinen Rücken zu linsen, was gar nicht so einfach war, da der vom Alter gebeugte Ranerius mehr als einen Kopf kleine war, und fragte sich bereits, ob der Kaiser gestorben sei oder Ähnliches, als der Byzantiner das Pergament senkte und sich räusperte. Die Kardinäle und Legaten im Raum tuschelten unterdessen eifrig weiter, als täten sie schon ihr Leben lang nichts anderes.

"Der Kaiser schreibt mir", setzte er behutsam an, offensichtlich, ohne dabei die flüsternden Geistlichen unter den Zuhörern zu unterbrechen, und sagte sich dabei, dass er kein Diplomat war und dass dies eigentlich Konstantin Manasses hätte übernehmen sollte, der seines Wissens nach einen Narren an kleinen Pläuschchen mit einem deutschen Mönch gefressen hatte, während er, der Patriarch, die Ostkirche in wichtigen theologichen Belangen wie dem Abendmahlstreit wortgewaltig zu verteidigen hatte.
"dass der türkische Sultan einen Spion sowie wei Unruhestifter und Attentäter in das oströmische Reich geschickt hat. Er bittet darum, einen Plan auszuarbeiten zur Vernichtung, Vertreibung oder Bekehrung der Heiden, Ungläubigen und Ketzer aus den Gebieten der Christenheit. Fürwahr, es ist ein grosses Übel, dass noch immer so viele Menschen ihre Gebete an einen anderen Herrn als unserem guten Vater im Himmel richten, an leblose Steine, ihrer eigener Hände Werk, Gold und Silber, das nicht Kraft hat zu vernichten noch zu beschützen, kein Ding, ob gut oder böse, zunichte zu machen und nichts aufzubauen vermag."
Die Versammelten hatten mit dem Plaudern aufgehört und starrten den Griechen nun unverwandt an, wussten sie doch alle, wie der Papst gegenüber solchen Reden eingestellt war.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 29. August 2017 16:48

Ranerius Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig von blass zu puterrot. Krampfhaft umklammerte er die Ferula, auf die er sich, immer noch von seiner Krankheit gezeichnet, stützte. Beschämt nahm er wahr, wie schon wieder die Todsünde des Zorns in ihm hoch stieg. Wenn er eines auf der Welt verabscheute, waren es Ketzer, dicht gefolgt von den Ungläubigen, seien es nun Heiden, Muselmanen oder was auch immer. In letzter Zeit jedoch liefen diese Seldschuken, allen anderen den Rang ab. Es war noch nicht solange her, da hatten diese Teufel in Menschengestalt, einen harmlosen Zug Pilger und Kaufleute aus dem Reich niedermetzelten. Nicht einmal Frauen, Kinder und Alte hatten sie verschont. Nachdem sie aber, von einer Koalition der christlichsten Herrscher Europas, niedergeworfen worden waren, hatten sie winselnd um Frieden gebeten. Kaum hatte man ihnen diesen gewährt, wurden sie anscheinend wieder aufmüpfig wie ungezogene Kinder, welche man nicht oft genug gezüchtigt hat. Er brauchte einen Augenblick, um mit der Hilfe Gottes, über die in ihm aufkeimende Wut zu überwinden. Als er sich wieder halbwegs beruhigt hatte, richtete er das Wort an den Patriarchen. "Es ist wahrlich ein Übel, dass noch immer nicht die ganze Welt den Namen unseres Herrn preist. Bereits zwei erfolgreiche Kreuzzüge wurden geführt, und noch immer geißeln die Seldschuken den Osten dieser Welt. Nur zu gerne würde ich eurem Kaiser in dieser Sache behilflich sein, doch erwartet nicht zu viel. Seit jeher ziehen es die katholischen Herrscher vor, sich gegenseitig zu bekriegen und unsinnige Händel auszutragen, als sich vereint und Seite an Seite gegen die Ungläubigen zu wenden. Das einzige das ich euch anbieten kann, ist einen Aufruf an die Herrscher Europas zu richten. Vielleicht genügen ja schon ein paar drohende Worte in Richtung dieser Ungläubigen. Sollten sie es jedoch wagen, Byzanz öffentlich anzugreifen, werde ich nicht zögern, erneut ganz Europa zum Kampf zu rufen."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 27. September 2017 14:31

"Eure Antwort erfüllt mich mit grösster Freude und Zuversicht, und auch in Konstantinopel wird sie ihre Wirkung nicht verfehlen. Doch ich fürchte, der Sohn einer räudigen Hündin zielt mit seinen Kriegsvorbereitungen nicht etwa auf das Römerreich, sondern auf die Christen im Αγία Γη ab. Doch wir werden die Flotte des Feindes nicht eher auslaufen lassen, als bis sie keine Gefahr mehr für unsere Brüder im Osten darstellt."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 4. Oktober 2017 16:35

"Anzeichen dafür, wurden uns auch schon von anderer Seite zugetragen. Das Problem besteht jedoch darin, dass die meisten christlichen Heere, das heilige Land wohl erst viel zu spät erreichen würden. Die einzigen christlichen Herrscher die Jerusalem schnell genug zur Hilfe eilen könnten, wären Peter von Ungarn und Simon von Sizilien. Ich würde natürlich ebenso die päpstliche Flotte und die Garde entsenden. Ebenso würde ich Ungarn und Sizilien, mit Mitteln aus der päpstlichen Schatzkammer unterstützen, so sie den gegen die Heiden ziehen sollten. Ich verstehe jedoch nicht, warum der König von Jerusalem nicht auf mich zukommt, wenn die Lage so prekär ist. Das beste wird sein, wenn ich so schnell als möglich einen Gesandten nach Jerusalem schicke. Für eure Unterstützung sei euch natürlich gedankt."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 14. Oktober 2017 23:18

"So schlage ich vor, αδελφός, die weitere Vorgehensweise der Kirche in dieser prekären Angelegenheit zu vertagen, bis uns über die weitere Entwicklung Kunde zugetragen wird."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 16. Oktober 2017 21:31

Gerade, als der Patriarch seine Rede beendet hatte, öffnete sich die mächtige Doppeltür und ein schweissgebadeter oströmischer Herold trat keuchend und schwitzend ein. Er postierte sich unter aufgeregtem Schnaufen in der Mitte des Saals an einem kleinen Podest und rief: "Hochverehrte Heiligkeiten, Eminenzen und Exzellenzen! Ich bringe Kunde aus den fernen Ländern des Ostens, und es ist keine frohe. Bitte, lasst mich diese Depesche vortragen, sie wird für die hohen Herrschaften von grossem Interesse sein!"
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 18. Oktober 2017 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 18. Oktober 2017 16:03

Ranerius empfing den Boten mit besorgtem Blick. "So sprecht, obwohl ich keine guten Neuigkeiten erwarte."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 18. Oktober 2017 16:57

"Wahrlich, daran tut Ihr gut, Eure Heiligkeit."
Der Bote küsste den Fischerring des Papstes, der zu ihm herabgestiegen war, und entrollte die Eilschrift. Das Siegel hatte in seiner verkrampften und erwärmten Hand zu schmelzen begonnen, darum hielt er das Pergament bemüht, aber erfolglos waagrecht.
An die Teilnehmer der Konferenz in Rom, insbesondere an dero Heiligkeiten, den Papst und den Patriarchen von Konstantinopel in absentiam,
ein grosses Unheil braut sich im Osten zusammen. Der Fatimidenkalif ist ob seiner bettlägrig, sein Stellvertreter hat den Ruf eines anständigen Menschen, der aber die Gemeinde der Christen verachtet. Aus welchen Gründen, ist derzeit ungeklärt. Nun steht zu befürchten, dass der Regent zu unserem Ungunsten im Heiligen Land eingreift, spitzt sich doch die dortige Lage seit Monaten zu. An dieser Stelle brauche ich wohl nicht näher zu erläutern, weshalb.
Im Namen des Herrn des Himmels und der Erde, sucht, ihn von allem abzuhalten, was zu unserem Schaden gereichen würde. Der Schöpfer allein lenkt die Herzen der Menschen, vielleicht zeigt er Gnade, wenn wir fasten und Busse tun, und wendet die drohende Katastrophe ab von uns.
Ich bin nicht dazu in der Lage, mehr zu tun, als Euch zu warnen. Seine Majestät, unser durchlauchtigster Kaiser, hat jedoch bereits ein Sendschreiben nach Kairo gesandt. Mit Gottes Hilfe wird es den Muslim versöhnlich stimmen.
Es liegt an Euch, die Christen des Westens zum Beistand ihrer Brüder im Osten aufzurufen und Eurerseits den Verhandlungsweg einzuschlagen, bis wir Näheres über die tatsächliche Lage erfahren.
Möge Euer Handeln dem Reich Gottes zu Ehren und den Gläubigen zur Rettung gereichen!
Bild

gez. Johannes- Adrian IV. Komnenos, Erzbischof von Ιουστινιανή Πρώτη und Βουλγαρία, Stellvertreter des ökumenischen Patriarchen von Κωνσταντινούπολη
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 19. Oktober 2017 16:11

Nachdem der Bote geendet hatte, verfiel Ranerius kurz in bedrücktes Schweigen, ehe er wieder zu alter Form auflief. "Gott der Herr möge diese Satansbrut endlich vom Angesicht der Erde tilgen. Möge er die Plagen über die Türken bringen, damit sie sich in Demut vor ihm in den Staub werfen und ihrem falschen Glauben abschwören. Möge er auch die Ägypter strafen, so sie es wagen sollten auch nur einen Fuß ins heilige Land zu setzen....." Die Tirade dauerte über eine halbe Stunde und als Ranerius endlich endete, fiel er erschöpft auf seinen Stuhl zurück. Nachdem man ihm etwas Wein gebracht hatte, den er in langsamen Zügen trank, fing er sich wieder. Er ließ sich von zwei Mönchen hochhelfen und stützen. "Liebe Brüder, ich hoffe ihr habt Verständnis das ich etwas Zeit zur Erholung und zum Gebet brauche. Ich will Gott um eine Eingebung bitten, wie in dieser Situation am besten zu verfahren ist." Nachdem Ranerius fort war, richtete der Kämmerer des Papstes das Wort an die Menge. "Die Konferenz ist bis morgen unterbrochen. Betet in der Zwischenzeit für den heiligen Vater und den Erhalt des Friedens im Osten."
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 19. Oktober 2017 21:00

"Αμήν. Ο λόγος σου στο αυτί του Θεού, φίλος." murmelte Muzalon in seinen Bart.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 14. November 2017 16:26

Nach dem Tod des Häretikerregenten der Fatimiden trafen die Kleriker erneut in dem Saal zusammen, der - es ging mittlerweile auf den Winter zu, und asketisches Gedankengut war Ranerius fremd - von einem lodernden Kaminfeuer beheizt wurde. Nach der Einführungsrede (oder -predigt, einig war man sich da nicht) ergriff Nikolaos Muzalon das Wort:
"Wahrlich, wir müssen Gott danken für den Streich, den er mit Macht gegen die Feinde seiner heiligen Gemeinde geführt hat und dass der abscheuliche Al-Hafiz jetzt in der Hölle schmort. Doch ist es zu nichts nütze, das Leben hunderter, vielleicht tausender nobler Ritter zu gefährden, welche gegen die gottlosen Τούρκοι doch weit dringender benötigt werden. Vielmehr sollte Kontakt zum Χαλίφης aufgenommen werden und der Γάλλος zur Wahrung der pax romana angehalten werden, statt ihn das Blut seiner Mitchristen für Geld vergiessen zu lassen. Damit würde der Heilige Kreuzzug schon zum zweiten Mal von ihm sabotiert werden, das dürfen wir auf keinen Fall zulassen. Hat nicht der Ägypter selbst verkündet, das Άγιοι Τόποι werde den Christen zurückgegeben?
Ohne Gewissheit, dass - wovor uns der Κύριος bewahren möge - die grässlichen Pläne des Christenschlächters vom Νεῖλος tatsächlich zur Ausführung gelangen sollen, dürfen wir nichts übereilen."
Es folgten allgemeine Zustimmungsbekundungen von den übrigen Konferenzteilnehmern.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 14. November 2017 17:30

Ranerius, der den ganzen Tag Briefe diktiert hatte und erst kurz vor Eröffnung der heutigen Versammlung eingetroffen war, erhob sich mühsam auf seinen Hirtenstab gestützt. Das Alter und die Wirren der letzten Zeit hatten ihm stark zugesetzt. "Seid unbesorgt, die nötigen Schritte wurden bereits eingeleitet. Der Kreuzzug gegen die Fatimiden wurde aufgehoben, so können sich die wenigen wahren Christen, die meinem Aufruf gefolgt sind, auf die Befreiung Antiochias konzentrieren. Jerusalem und Akkon befinden sich wieder in der Hand der Christenheit. Auch wurde der König der Franken ein letztes mal mit aller Dringlichkeit gewarnt. Wer die Pax Romana bricht wird umgehend exkommuniziert. Ich bin nicht wie mein unbedarfter Vorgänger, Gott sei seiner Seele gnädig. Ich werde es nicht tulden, das weiterhin Chrsiten gegeneinander das Schwert erheben, solange im Osten keine Ruhe eingekehrt ist. "
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 14. November 2017 20:39

"Das freut mich sehr, Bruder. Hoffentlich wird sich die Situation mit Gottes Hilfe bald wieder so ergeben, wie wir alle dies wünschen. Bis dahin bleibt uns Gebet und Ermahnungen an die Mächtigen. Wenn Ihr erlaubt, ich muss dem Bασιλεύς und meinem Stellvertreter einen Bericht schreiben."
Die Synode wurde so schnell aufgelöst, wie sie zusammengekommen war. Für das nächste Treffen jedoch wurde hohe Beteiligung der anwesenden Bischöfe erwartet.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 21. November 2017 20:47

Nach der Flucht des Stellvertreters Petri aus seiner Stadt sah Nikolaos Muzalon die Konferenz als fürs Erste beendet an.
Er gedachte, die Pilgerstätten Westeuropas zu bereisen, solange seine Anwesenheit in Rom nicht erforderlich war, und so begab er sich mitsamt seinem Gefolge auf den langen Weg nach Santiago de Compostela, zu welchem er, um die Reise durch mailändisches Gebiet zu vermeiden, in Civitavecchia ein Schiff mietete, auf welchem er sich nach Narbo bringen liess. Von dort begab er sich auf die beschwerliche Wanderung durch die Pyrenäen, bis er sich schliesslich in Pamplona wieder endgültig nach Westen wandte und dann die Strasse entlang, Burgos und León hinter sich lassend, durch die kahle Landschaft wallte.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 30. November 2017 20:13

Noch in Santiago de Compostela erfuhr Nikolaos Muzalon vom Fall Roms und dem Tod Ranerius'. Da die Konferenz beendet war, ohne dass sie je an der Milvischen Brücke selbst getagt hatte, bestieg der Patriarch nach einer Trauerwoche mit Gottesdiensten, die er persönlich mit dem Erzbischof konzelebrierte, begab er sich auf dem Seeweg über das noch immer fränkisch besetzte Barcelona zurück nach Konstantinopel, nicht ohne unterwegs in Neapel Schritte zur Beatifikation des Verstorbenen einzuleiten und dessen Grab in der Basilika zu besuchen. Der neue Papst wird entscheiden müssen, wie er mit den Beschlüssen der Synode umgehen wird.
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