An den Häuptling der Illyrer, dessen Namen ich nicht weiß:
Mag das Schicksal euch und eurem Volke das Glück verwehrt haben, als Hellenen geboren zu sein, und in Körper und im Geiste uns unterlegen, so hat er euch doch mit einem Umstand beglückt:
Eure wilden Länder sind uns Griechen so unattraktiv wie eure Weiber. So könntet ihr ohne weiteres euer kümmerliches Leben im Norden leben, ohne dass wir auch nur einen Gedanken an euch verschwenden würden.
Doch als ich kürzlich erfahren habe, dass ihr nach griechischen Ländern giert, so seid ihr zu weit gegangen.
Epidamnos ist hellenisch und wird es immer sein, ebenso wie Tarantas auf der anderen Seite der Meerenge, und die benachbarten Gebiete westlich, südlich und östlich von ihnen.
Ich gebe euch hiermit folgenden Rat: Erkennt diese Tatsache an. Schwört jeglichen Forderungen, Ansprüchen und Aggressionen auf diese Gebiete für immer ab, und zwar öffentlich.
Ihr werdet diese Gebiete nicht erobern, ihr werdet sie auch nicht im Tausch für andere Gebiete an andere Barbaren verhökern. Ihr werdet euer Leben nördlich davon leben, ohne auch nur einen Gedanken an die Gebiete südlich dessen zu verschwenden, und ihr werdet mit dem Umstand beglückt werden, dass auch wir uns nicht für eure Gebiete interessieren werden.
Euer Volk wird so fett und alt werden können, wie es in der Barbarei möglich ist, oder sich fröhlich mit anderen Barbaren kloppen können.
Tut ihr es nicht, so wird es um euren Frieden vorbei sein.
Wir Hellenen werden unsere Blicke und Speere nach Norden richten. Wir werden eure Felder zu den unseren machen und mit dem Blute eurer Männer düngen, und eure Frauen und Kinder werden allesamt versklavt. So, wie ich dies schon mit vielen besiegten Feinden getan habe.
Fragt euren Landsmann, den ich zu euch geschickt habe, wie es meinen Gegnern ergeht.
Und doch wird er ergeben zu seinem Herrn heimkehren, weiß er doch um das Schicksal, das ansonsten seiner Familie droht.
Von eurer Antwort allein, Häuptling, so ihr ihm eine mitgebt, wird abhängen, ob aus dem Interesse an euch, welches ihr in mir geweckt habt, zu Zorn wird, oder aber zu Gleichgültigkeit.
Wählt eure Worte weise.