Als Louis XII. den Thron bestiegen hat, befand sich die französische Monarchie in einer tiefen Krise. Krieg zerrüttete das Land für Dekaden und die einzigen nennenswerten Erfolge waren Besitzungen in Ligurien und die Mark Mailand. Trotz großer Kapazitäten die in eine koloniale Expansion investiert wurden, waren die Besitzungen Frankreichs in der neuen Welt mehr als spärlich.
Überschattet wurde diese desolate Situation von dem unangefochtenen Herrscher Europas, dem Kaiser in Wien, dem kein Land in Westeuropa zu dieser Zeit gewachsen war.
Doch Louis lies sich davon nicht unterkriegen! Er setzte auf eine friedliche, auf Handel und Entdeckung spezialisierte, Außenpolitik. Er schloss Verträge mit Spanien, England, Portugal und Burgund. Er bereiste jeden Königshof von Lissabon bis Petersburg auf der Suche nach Krediten und Unterstützung um das altehrwürdige Reich der Franken zu sanieren.
Alsbald trug seine Diplomatie Früchte. Spanien, England und Portugal waren durch die Koloniale Union zufrieden gestellt. Österreich hatte weit größere Probleme an seiner Ostgrenze. Er sanierte den Staatshaushalt, baute die weitreichende Korruption ab und konnte wertvolle neue Ländereien in Asien beanspruchen. Er legte den Grundstein für all das, was wir heute als das Französische Imperium bezeichnen.
„Wieso zitieren eure Hoheit aus den Annalen ihrer Dynastie?“
Die Frage des Generals Herzog Malon de Loire war berechtigt, Frankreich steht heute stärker da denn je. Das Reich floriert, Österreich wurde kürzlich besiegt, auch wenn es einen leichten Rückschlag im Bezug auf die Reinstallation des Papstes in Rom gab. Es gibt nichts zu sanieren, es gilt fröhlich zu prosperieren.
„Es ist doch klar, warum er uns das vorliest. Der gleiche Grund aus dem wir zu dieser ‚Krisensitzung‘ geladen wurden… Bruderherz bitte, ich muss zurück nach Pasai, ich habe die Eingeborenen schon lange genug sich selbst überlassen.“
Mein Bruder, der Querulant, ich hätte ihm niemals die Vizekönigswürde übertragen sollen. Jetzt macht er sich schön in Asien die Taschen voll und ich höre nur Persien hier Persien da.
„Und ich sage der König hat Recht, verdammt! Unsere stolze Nation hat zu lange hart gearbeitet um alles jetzt aufzugeben!“
Ah der gute..eh, wie hieß er noch? Ein junger Artillerist aus Korsika, der Herzog bestand auf seiner Teilnahme, scheint Potential zu haben der gute, wenn auch etwas stürmisch. Im Italienfeldzug konnte er große Erfolge feiern.
„Mein König von Gottes Gnaden es gibt nur ein Ziel und das ist Rom. Ich habe persönlich mit seiner Heiligkeit gesprochen und es war unzumutbar! Die Protestanten hatten keinen Respekt vor dem Allerheiligsten! Und dann die Flucht, es war grausam. Die persischen Wandteppiche waren noch nicht einmal aufgehängt worden, da kamen sie bereits wieder. Mit ihren dreckigen militärstiefeln betraten sie den Petersdom, wo seine Heiligkeit gerade ein paar junge Damen bekehrte. Sie schickten ihn heraus, gaben ihm keine 3 Stunden Zeit seine persönlichen Dinge zu packen. Es war schrecklich. Seine Heiligkeit war den Tränen nahe bei dem Gedanken wieder nach Wales zu müssen. Sie müssen wissen, der Papst hasst Wales. Es ist kalt es regnet es nervt. Alle sind Laut und ungehobelt, die Sprache ist grässlich und es nervt.“
Der gute Kardinal Mathieu. Ein Lakai des Papstes durch und durch, aber das dreiste Vorgehen des Kaisers in Wien kann durchaus nicht ignoriert werden.
Meine Herren sie sind alle aus einem Grund hier versammelt: Die Revolution in Russland! Der Zar wurde entmachtet, Bürgerliche bestimmen dort die Politik von ihrer neuen Hauptstadt aus, die irgendwo in China liegt. Das Feuer dieser Revolution lodert auch in unserer Bevölkerung. In Übersee gibt es Unruhe und die Welt lacht über uns und alle Könige Europas. Ich kann und werde diesen Zustand nicht mehr hinnehmen! Zu lange haben meine Vorfahren gearbeitet um den französischen Thron zu festigen. Zu lange sind unsere Admiräle von Insel zu Insel gesegelt auf der Suche nach fruchtbarem Land. Zu viele unserer Liniengardisten sind Gefallen bei den Eroberungen Lothringens und der Befriedung der Niederlande. Zu oft starben gute Männer am fernen Ende der Welt, ob gegen das alte zarisitische Russland, die eingeborenen Afrikas und Asiens oder den eisigen Weiten Quebecs. Das darf nicht umsonst gewesen sein! Frankreich ist wie ein Phönix aus der Asche auferstanden! Wir haben alle unsere Nachbarn überflügelt, WIR sind die Macht in Westeuropa! Alles andere wird zurückgestellt um die Republikaner in Russland aufzuhalten!
Ich werde alsbald die Generalstände einberufen, wir werden das größte Heer aufstellen, was Frankreich je gesehen hat, die Grande Arme. Und an ihrer Spitze werden wir den Zaren wieder auf den russischen Thron hieven!
Vive la France!