[Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon fidibus rex » 15. Februar 2018 15:38

Es ist denke ich auch nicht so schwer zu verstehen: Du sollst nicht töten! Auch wird erwähnt, Tiere dürfen geschlachtet werden, aber nicht zu viel sondern nur so viel wie man braucht. (Für Nahrung, Werkzeug und Kleidung.)
Man darf ein Tier aber nicht quellen oder zum Vergnügen töten. Du sollst dein Heim, Herd und Weib verteidigen. Nach christlichem Verständnis, wenn du jemanden in der defensive tötest, dann bist du kein Mörder.
Ich verstehe nicht, was man daran nicht verstehen kann? Wenn man darüber nach denkt ist es eigentlich logisch, aus dieser Sicht.
Und um jemanden zu verstehen, muss man sich in seine Lage versetzen können. Wenn man es mit seiner eigenen Auffassung versucht zu bewerten, wird es nicht funktionieren.


Auch die Wikinger hatten ihrer Ansicht nach das Recht zu tun was sie taten. Das sie nicht nur wilde waren, zeigt sich an den Warägern. Gut in Kiev haben die dann blödsinn gebaut und wurden darauf hin von, ich glaube es war der Knjas Jaroslav, verfolgt und hingerichtet. (Gibt so einen ins Deutsche übersetzen Film zu dem Thema)
In Novgorod blieben sie jedoch.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Tatanka Yotanka » 15. Februar 2018 16:45

Hjalfnar hat geschrieben:Maddin...umgangssprachlich für Martin.

Das habe ich noch nie gehört. Danke für die Information.
Elendil 03 hat geschrieben:Wären die Wikinger des 8. und 9. Jahrhunderts christianisiert gewesen, hätten sie zumindest ausgeprägtere Wertvorstellungen gehabt.

Das ist aus meiner Sicht falsch. Sie hätten nicht ausgeprägtere, sondern andere Wertvorstellungen gehabt. Auch bei den Wikingern gab es Gesetze und Gerichte. Nur dass ein Grossteil der Aufgabe, die eigene Sippe zu schützen und ihr zu Recht zu verhelfen, in der Verantwortung des Einzelnen lag. Wurde jemand ermordet war es, zumindest oft, die Aufgabe der Sippe des Ermordeten sich zu rächen und damit für "Gerechtigkeit" zu sorgen. Und einen Feind zu töten oder auszuplündern war nicht verboten. Wobei halt die Definition von "Feind" sehr weit gefasst werden konnte. Das konnte auch eine Nachbarsippe sein. Was definitiv kein einzigartiges Merkmal der Kultur der Wikinger war/ist. Auch ich halte die Kultur der Wikinger insgesamt für nicht besonders gut/freundlich. Aber je mehr ich über Geschichte lese, desto mehr bekomme ich den Eindruck, dass kaum ein Volk/Staat besonders menschlich (Im positiven Sinne, was man damit ja meistens meint.) war.
fidibus rex hat geschrieben:Auch die Wikinger hatten ihrer Ansicht nach das Recht zu tun was sie taten. Das sie nicht nur wilde waren, zeigt sich an den Warägern.

Wobei der Begriff Waräger nicht immer einheitlich verwendet wird. Manchmal bezeichnet er nur die Waräger-Garde des bynzantinischen Kaisers, manchmal noch weitere Gruppen. Daher weiss ich auch nicht genau, wie du den Begriff verwendest und es würde mich interessieren, warum du diese als Grund dafür anführst, dass sie nicht nur "Wilde" waren.
Ich finde es gibt genug Teile der Gesamtkultur im Skandinavien jener Zeit um sagen zu können, sie waren nicht wilder/barbarischer als sehr viele andere Völker, inklusive mancher "zivilisierten" Völker.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Homerclon » 15. Februar 2018 18:03

Tatanka Yotanka hat geschrieben:
Hjalfnar hat geschrieben:Maddin...umgangssprachlich für Martin.

Das habe ich noch nie gehört. Danke für die Information.

Das kommt zumindest im hessischen Dialekt vor, und möglicherweise auch in anderen. Kennst vielleicht den Komiker Maddin (Schneider)? Der heißt Bürgerlich eben nicht Maddin, sondern Martin.

Tatanka Yotanka hat geschrieben:
Elendil 03 hat geschrieben:Wären die Wikinger des 8. und 9. Jahrhunderts christianisiert gewesen, hätten sie zumindest ausgeprägtere Wertvorstellungen gehabt.

Das ist aus meiner Sicht falsch. Sie hätten nicht ausgeprägtere, sondern andere Wertvorstellungen gehabt. Auch bei den Wikingern gab es Gesetze und Gerichte. Nur dass ein Grossteil der Aufgabe, die eigene Sippe zu schützen und ihr zu Recht zu verhelfen, in der Verantwortung des Einzelnen lag. Wurde jemand ermordet war es, zumindest oft, die Aufgabe der Sippe des Ermordeten sich zu rächen und damit für "Gerechtigkeit" zu sorgen. Und einen Feind zu töten oder auszuplündern war nicht verboten. Wobei halt die Definition von "Feind" sehr weit gefasst werden konnte. Das konnte auch eine Nachbarsippe sein. Was definitiv kein einzigartiges Merkmal der Kultur der Wikinger war/ist. Auch ich halte die Kultur der Wikinger insgesamt für nicht besonders gut/freundlich. Aber je mehr ich über Geschichte lese, desto mehr bekomme ich den Eindruck, dass kaum ein Volk/Staat besonders menschlich (Im positiven Sinne, was man damit ja meistens meint.) war.

Wobei ich mir vorstellen kann, das die Rache nicht immer "Auge um Auge, Zahn um Zahn" bedeutete. Durch die Lex Salica aus dem frühen 6. Jahrhundert, ist überliefert das die Franken für Mord Geldstrafen vorsahen.
Die Geldbuße kannten also schon die "unzivilisierten heidnischen Barbaren" aus den Germanischen Wäldern. Es würde mich doch wundern, wenn die Germanen das kannten, die Nordmänner, die zumindest eine sehr ähnliche Mythologie hatten, dies nicht gekannt hätten.
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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Elendil 03 » 15. Februar 2018 22:35

Tatanka Yotanka hat geschrieben:
Elendil 03 hat geschrieben:Wären die Wikinger des 8. und 9. Jahrhunderts christianisiert gewesen, hätten sie zumindest ausgeprägtere Wertvorstellungen gehabt.

Das ist aus meiner Sicht falsch. Sie hätten nicht ausgeprägtere, sondern andere Wertvorstellungen gehabt. Auch bei den Wikingern gab es Gesetze und Gerichte. Nur dass ein Grossteil der Aufgabe, die eigene Sippe zu schützen und ihr zu Recht zu verhelfen, in der Verantwortung des Einzelnen lag. Wurde jemand ermordet war es, zumindest oft, die Aufgabe der Sippe des Ermordeten sich zu rächen und damit für "Gerechtigkeit" zu sorgen. Und einen Feind zu töten oder auszuplündern war nicht verboten. Wobei halt die Definition von "Feind" sehr weit gefasst werden konnte. Das konnte auch eine Nachbarsippe sein. Was definitiv kein einzigartiges Merkmal der Kultur der Wikinger war/ist. Auch ich halte die Kultur der Wikinger insgesamt für nicht besonders gut/freundlich. Aber je mehr ich über Geschichte lese, desto mehr bekomme ich den Eindruck, dass kaum ein Volk/Staat besonders menschlich (Im positiven Sinne, was man damit ja meistens meint.) war.

Um Sippenkriege ging es hier sicher nicht. Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass die Bibel doch auf deutlich "zivilisierteren" (nach modernen Massstäben) ethischen Grundsätzen aufbaut, als es die altnordischen waren, wobei es bei denen mehr um die Ehre als um das Recht ging.
Homerclon hat geschrieben:Wobei ich mir vorstellen kann, das die Rache nicht immer "Auge um Auge, Zahn um Zahn" bedeutete. Durch die Lex Salica aus dem frühen 6. Jahrhundert, ist überliefert das die Franken für Mord Geldstrafen vorsahen.

"Auge um Auge, Zahn um Zahn" wird in jüdischen Quellen meistens ebenfalls als Geldstrafe ausgelegt. Es heisst dort so viel wie "Wer dem anderen ein Auge/einen Zahn ausschlägt, der muss dessen Wert bezahlen", also was er - jetzt wird's erst absurd - als Sklave bei Verkauf weniger wert wäre. Siehe dazu der Wikipedia-Artikel.
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 16. Februar 2018 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
Elendil, Sohn des Amandil, genannt der Getreue, aus dem Hause Elros' und dem Geschlecht derer von Númenór, von Eru Allvaters Gnaden Hochkönig der Menschen der Hinnenlande, von Arnor und Gondor, Herr zu Annúminas und Osgiliath, in den Türmen der Sonne und des Mondes
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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Dragonlord1975 » 16. Februar 2018 07:29

Sowohl die spätgermanischen Völker und deren Folgereiche wie das Fränkische, als auch die Skandinavier kannten das sog. Blutgeld. Dieses hat sich sehr lang gehalten, es ist auch im Sachsenspiegel von 1235 noch Bestandteil der Gesetzgebung. Dabei wird wie schon erwähnt, der Wert eines Menschen oder eben Teile von ihm, Bewertet. Es steht zwar nicht drin das ein Auge sounsoviel kostet, aber zum Beispiel das der Rang des Geschädigten gegenüber seinem Schädiger eine Rolle spielt. So ist es wie heute, wer Macht hat wird weniger hart Bestraft. Intressanterweise kann z.B. die Familie eines "Edlen" entscheiden ob ein Niederer getötet wird oder in die Leibeigenschaft gerät. Auch Körperteile werden schon mal in Arbeitsleistung oder Vieh umgewandelt. Ehre und Ehrbezeugung waren wichtige Bestandteile dieses Rechts und war den Menschen wichtiger als heute. Allerdings hat diese Ehre nichts mit dem zu Tun was einige Naziideologen später daraus gemacht haben. Die Rechtsprechung damals war sehr auf Ehrenausgleich oder wiederherstellung dieser Ehre für den Geschädigten ausgerichtet. Schwängerte ein Adliger eine Magt, so reichte es dem "Bastard" genügend Mittel zum Leben mitzugeben oder ihn in seine Dienste aufzunehmen. Die Ehre der Magt war weniger Wert als die des Herrn, was im Umgekehrten Fall, ein Knecht vergnügte sich mit der Dame des Hauses, mit Verbannung oder Tod bestraft wurde. Wie es im alten Israel gehandhabt wurde weiß ich dagen nicht, vorzustellen ist eine ähnliche Vorgehensweise.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon fidibus rex » 16. Februar 2018 09:07

@Tatanka Yotanka
Weil sie in Novgorod und Kiev bis dahin ihre größte Kulturelle Errungenschaft geleistet haben so zu sagen. Wirtschaftlich auch wohl gemerkt.
Als die Ruthenen in den Kiever Stadtstaaten allmählich das Christentum annahmen, haben sie jedoch angefangen rumzubocken aber gut das ist eine andere Geschichte.


Auge um Auge Zahn um Zahn ist eine Metapher. Ein Sprichwort. Und es heißt ja auch Ausdrücklich am Ende wird Gott richten. Mord also der Tod als Straffe war eine menschliche Ausführung bzw. Ansichtund kein Gesetz von Jesus in dem Fall.
Haut dir jemand auf die Linke Wange, halte ihm die rechte hin.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon nordstern » 16. Februar 2018 11:10

Ist fragwürdig, weil im der Bibel "gott" oft genug für Sachverhalte den Tod forderte. Das ist in den Erläuterungen zu den Geboten im Moses gut lesbar. Das alte Testament ist da wirklich kein pappenstil.

Die Wikinger hätten auch ohne Christianisierung geplündert. Die Frage ist hier warum die Wiking plünderten. Klar gehörte es zum Teil zu ihrer Kultur. Aber wenn man sich anschaut was die Wikinger getan haben während dieser Phase: Siedlungen gegründet... halb Russland besiedelt, Siedlungen bis ins Mittelmeer, Nordamerika, Grönland und Island besiedelt, England durch Immigration quasi fast komplett überrannt/erobert. Und was taten sie vor den Raubzügen gegen ENgland? Sie gründeten Siedlungen und kauften diese von den Königen ab oder erhielten diese für Dienste.

Die Skandiavier hatten ein großes Problem. Ihre Bevölkerung stieg über den vom kargen Land ernährbaren Wert. Die Folge war eine Migrationsbewegung die drei Aspekte hatte. Zum einen die Gründung von Siedlungen in Europa und neuen, unbekannten Gegenden wie Island, Grönland und Neufundland und ggf. Nordamerika. Und zeitgleich die Plünderung anderer Gebiete um den eigenen Wohlstand zu sichern und die eigenen Werte hochzuhalten. Und als drittes bauten sie ein immenses handelsimperium auf um ihre Defizite zu erhandeln. Kurzum: Der Hauptfaktor der Wikingerinvasionen war nicht das Plündern sondern die verzweifelte Suche nach Wohnraum, was da auch gewaltätig praktiziert oft untergeht.

Heidentum/Christentum hin oder her. Hätte Skandinavien nicht das Problem gehabt der Überbevölkerung, hätte es die Plünderungen und Eroberungen in dem Ausmaß bei weitem nicht gegeben.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Tatanka Yotanka » 16. Februar 2018 15:29

Natürlich kannten die Wikinger auch Geldstrafen. (Und Verbannung et cetera, längst nicht alles musste mit dem Tod gesühnt werden.) Allerdings war es je nach Zeit und Ort nicht immer möglich ein Gericht anzurufen/musste das Recht selbst in die Hand genommen werden. Und falls ein Verbrecher floh dürfte es nur eine Möglichkeit gegeben haben - die Sippe des Geschädigten musste die Verfolgung aufnehmen, eine Polizei gab es schliesslich nicht.
Elendil 03 hat geschrieben:Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass die Bibel doch auf deutlich "zivilisierteren" (nach modernen Massstäben) ethischen Grundsätzen aufbaut, als es die altnordischen waren, wobei es bei denen mehr um die Ehre als um das Recht ging.

Das Neue Testament ja, beim Alten Testament würde ich das nicht unterschreiben. Und das sagt nichts über die "Ausgeprägtheit" von Wertvorstellungen aus. Die "Wikinger" hatten andere Wertvorstellungen als wir. Aber deswegen waren diese Wertvorstellungen nicht weniger ausgeprägt. Und die Ehre war für sie sehr wichtig, ja, aber dennoch ein Teil des "Rechts". Der Verlust der Ehre war für sie ebenso ein Verlust wie für uns, wenn zum Beispiel das Haus zerstört wird. Also mussten dafür auch Strafen/Wiedergutmachungen her.
fidibus rex hat geschrieben:@Tatanka Yotanka
Weil sie in Novgorod und Kiev bis dahin ihre größte Kulturelle Errungenschaft geleistet haben so zu sagen. Wirtschaftlich auch wohl gemerkt.

Warum sollen sie da ihre grösste kulturelle Errungenschaft geleistet haben ?


@Nordstern:
Gilt das inzwischen als gesichert ? (Übervölkerungsproblem) Nach dem was ich weiss wird das als möglicher Grund oder als Teilgrund angenommen. Ist aber umstritten.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon fidibus rex » 16. Februar 2018 16:40

@Nordstern
Ja Jesus sagte ja, er kommt nicht um das alte Gesetz abzulösen sondern um es zu erfüllen. Und da ist auch einiges an Interpretationssache. Dazu kommt das die Ausdrucksweise damals anders war. Wenn du ein Deutschsprachiges Buch aus dem 16ten Jahrhundert nimmst, wirst du auch erstmal überlegen müssen was die da damit überhaupt meinen. Wie in jeder Sprache eigentlich. Zum beispiel französisch. Daher ist da einiges, A falsch Übersetzt oder falsch interpretiert oder eben falsch verstanden. Man muss das Grobe nehmen und es sich lgisch auf die Zeit bezogen analysieren. Auge um Auge also schneide ich ihm ein Auge raus ist zu einfach und primitiv ausgedrückt.
Die haben halb Russland besiedelt? Damals gab es kein Russland und schau mal auf die Karte wie groß Russland ist.^^ Ich denke du hast dich falsch ausgedrückt irgendwie.^^
Tatsächlich siedelten sie entlang des heutigen Wolchow (Novgorod) und entlang des Dnjepr (Kiev). Wobei die Gegend um Kiev schon um 400 bis 450 nach Chr. von Slaven besiedelt wurde wegen der geografischen Lage. Ansonsten kann ich dir übereinstimmen.
Tatsächlich haben sich die Wikinger und die Slaven nach den anfänglichen Feindseligkeiten gut verstanden und haben Handel betrieben und siedelten sich da sogar an. (Bis zur Christianisierung und Gründung der Kiever Rus, da wollten die nicht mit machen in Novgorod blieben sie aber weiter hin, laut den Chroniken.) Sorry falls ich mich täusche schon ein Weilchen her wo ich das gelesen habe.

Ich denke mal, die kriegerische Natur der Slaven und der heidnische Glaube an den Übergott Perun hat gegenseitige Sympathien geweckt.

@Tatanka Yotanka
Dan schau mal was zur selben zeit ihre größte Errungenschaft in Skandinavien war?
Man muss aber ich hinzusagen die Gegenden um Novgorod und Kiev waren viel ertragreicher und boten auch so mehr Recourcen als in Skandinavien.Dazu kam größerer Handel und eben die Slaven.
Die Skandinavier in der Heimat mussten selber mit ihrem kargen Land, dem miesen Wetter und sich selber klar kommen.
Von daher waren die die Skandinavier bei den Slaven denen in der Heimat voraus. Ist denke ich jetzt verständlicher ausgedrückt.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Tatanka Yotanka » 17. Februar 2018 11:27

Also meinst du mit grösste kulturelle Errungenschaft eigentlich "nur" die Errichtung eines Staates, der die Keimzelle Russlands wurde, sowie den in dieser Region ausgeprägten Handel.
Ob das eine "kulturelle" Leistung ist kann man meiner Meinung nach verschieden sehen. Meiner Meinung nach sind das mehr politische und wirtschaftliche Leistungen. Tatsächlich waren die Unternehmungen der "Wikinger" in den Gebieten im Osten tendenziell friedlicher. Aber teilweise übernahmen sie auch schon früh die Macht über slawische Städte (Ich nehme mal an, nicht immer friedlich.) und der Handel in anderen Gebieten, gerade auch mit Orten auf den Britischen Inseln, war ebenfalls sehr bedeutend. Ganz abgesehen davon, dass die Handelsrouten in den Osten natürlich auch mit de Handelsrouten in den Westen verbunden waren. Auch hörten die Feindseligkeiten zwischen "Wikingern" und Slawen nicht wirklich auf. Es gab immer wieder Zusammenstösse mit Bulgaren, Chasaren und auch Slawen. Auch wurden meines Wissen oft im Hinterland Sklaven "besorgt" um damit zu handeln. Und das Besiedeln von Land war eben gerade auf den Britische Inseln auch sehr bedeutend, wenn es auch noch stärker mit militärischer Gewalt einherging. Tatsächlich haben sich, zumindest in vielen Gebieten, die Angelsachsen und "Wikinger" schliesslich vermischt. Ebenso "Wikinger" und Bewohner anderer Gebiete auf den Britischen Inseln. Auch ihre jeweiligen Kulturen mischten sich.
Die heutigen Demokratien sind, bis zu einem gewisse Grad, von den entsprechenden Regeln bei den "Wikingern" beeinflusst. Auch unser heutiges Rechtsystem hat offenbar teilweise seine Wurzeln in den Gerichten der "Wikinger". Denn bei den meisten Europäischen Kulturen des Mittelalters (und der Antike) gab es keine Möglichkeit für ein Gericht, bei dem Gleichgestellte über andere richteten. Es musste immer jemand Ranghöheres das Urteil fällen. Während bei den "Wikingern" (oder zumindest den Dänen) ein Geschworenensystem vorhanden war. Und die Englische Sprache ist nicht unwesentlich von den Skandinavischen Sprachen beeinflusst.
Ob das Land, dass sie in Russland besiedelten/besetzten besser war als in Skandinavien weiss ich nicht. Aber zumindest das Wetter in Russland dürfte kaum besser sein als in Skandinavien.
fidibus rex hat geschrieben:Ich denke mal, die kriegerische Natur der Slaven und der heidnische Glaube an den Übergott Perun hat gegenseitige Sympathien geweckt.

Vielleicht ein wenig, aber wenn man bedenkt dass die "Wikinger", damals alle diesselben Götter, eine zumindest sehr ähnliche Kultur und lange auch eine gemeinsame Sprache (Altnordisch) hatten und sich trotzdem ständig gegenseitig bekämpften kann dass nicht so wesentlich gewesen sein.
fidibus rex hat geschrieben:(Bis zur Christianisierung und Gründung der Kiever Rus, da wollten die nicht mit machen in Novgorod blieben sie aber weiter hin, laut den Chroniken.)

Meines Wissen wurden die "Wikinger" die sich in Russland niedergelassen hatten mehr oder weniger alle irgendwann assimiliert und auch Christianisiert. Wobei sie auf die örtliche Kultur zweifellos auch selbst einen Einfluss hatten. Und die Dynastie der Rurikiden, die bei den Kiewer Rus eine grosse Rolle spielte, war definitiv skandinavischen Ursprungs.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon nordstern » 17. Februar 2018 18:24

ich meinte damit das damalige Russland. Russland war damals von Slawen bevölkert. Und die gab es lediglich als "Reiche" im heutigen europäischen Russland und selbst da nur bis etwa dem heutigen Moskau. Wenn man die damalige Ausprägung der späteren russischen Bevölkerung Russlands zugrunde legt waren die Gebiete der Ostsee, Novgorods und Kiews also durchaus große Teile Russlands.

Ich weis nicht ob die Überbevölkerung bewiesen ist. Es ist aber mein Wissensstand. Es würde auch damit überein stimmen wieso die Skandinavier so stark sich zersiedelten. Russland und England suchten sie Hauptsächlich Siedlungsland. Erst später kamen die Eroberungsfeldzüge. Island, etc waren auch neue Kolonien. Wieso sollte man freiwillig aus der Heimat weggehen in so großer Zahl und so weit gefächert, wenn dies nicht extern erzwungen wurde. Da es kein Staatswesen im engeren Sinne gab sind massenhafte Vertreibungen ausgeschlossen. Meines erachtens bleibt damit nur noch eine Hungerperiode. Ob diese durch Überbevölkerung oder schlechtes wetter zustande kam weis ich nicht.
Tatsache ist das während der Römer das Klima ziemlich warm war. Es folgte eine Abkühlung. Daraus kann sich eine Hungersnot im Norden entstanden sein welche die Bewegungen auslöste. Ob der Hunger oder einfache Überbevölkerung kann ich jedoch nicht sagen.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Homerclon » 17. Februar 2018 20:15

Der Kälteeinbruch war aber schon bevor die Wikingerraubzüge starteten, die Kältepreriode soll sogar da schon wieder vorbei gewesen sein, und eine Wärmeperiode angebrochen sein als die Wikingerüberfälle begannen.
Die Wikingerzeit soll genau in diese Wärmephase gefallen sein, wodurch in Skandinavien so viel Agrarfläche zur Verfügung gestanden haben sollte, wie zuletzt zur Hochzeit der Römer.

Erst im 14. Jahrhundert, und dem beginn der kleinen Eiszeit, verschlechterte sich das Wetter wieder deutlich zum schlechteren.
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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Ritter-Floh » 18. Februar 2018 13:10

Habe eben erst ein wissenschaftliches Buch darüber gelesen, weder Überbevölkerung noch besonders hartes Klima spielten eine Rolle. Die Überfälle wurden im Regelfall gemacht weils bei Erfolg finanzielle Mittel gab - Silber, Gold und Anerkennung. Im Regelfall waren es junge, unverheiratete Männer ohne Erbanspruch und die Überfälle in Europa fanden genauso auch untereinander in Skandinavien statt.

Warum wurde überfallen? Weil kurz vorher Segel in Skandinavien Einzug erhielten und dadurch längere Reisen übers Meer möglich wurden. Die Schiffe wurden bis dahin einfach nur gerudert. Warum andere Länder überfallen? Weils mehr Reichtum versprochen hat, die Gruppen die sich zum viking fanden immer größer wurden und weder die Sachsen, noch die Franken etwas dagegen tun konnten. Der Trick war, irgendwo an einer Küste zu landen, alles zusammen zu tragen was wertvoll war (einschließlich Sklaven) und zu verschwinden, bevor der örtliche König sein Heer überhaupt in Bewegung setzen konnte.
Die alten Götter wurden auch größtenteils freiwillig durchs Christentum verdrängt - wer als Herscher in Europa Politik machen wollte, musste zum "Club der Christen" gehören, sonst war man nicht cool genug. Die Herrscher in Skandinavien wollten immer dazugehören, also ließen sie sich bei jeder Gelegenheit taufen....

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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon nordstern » 19. Februar 2018 12:38

Ritter-Floh, die Frage war nicht warum geplündert wurde sondern warum erobert wurde und neue Siedlungen/Kolonien gegründet wurden. Woher kam diese "plötzliche" Drang der Skandinavier den es zuvor so nicht gegeben hatte. Überfälle liegen unbestritten in der Kultur der Wikinger verankert. Warum aber diese plötzliche massive Migrationsbewegung?
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Re: [Thrones of Britannia] Religion im Mittelalter

Beitragvon Ritter-Floh » 19. Februar 2018 21:31

falls jemand ein gutes Buch zum Thema sucht: Die Wikinger

Gesiedelt wurde, weli Anführer anfingen, Gebiete nicht nur zu plündern sondern sich dauerhaft niederließen - zusammen mit ihren Männern und natürlich kamen die Familien nach. In England haben sich die Wikinger fast gar nicht mit den Sachsen vermischt, d.h. sie haben keine Einheimischen Frauen genommen, sondern ihre eigenen Familien nachgeholt.
Warum haben die Anführer diesen Strategiewechsel vollzogen? hauptsächlich weil jeder sein eigener Herscher sein wollte und dafür war tatsächlich in Skandinavien zu wenig raum, bzw es war mancherorts im Ausland einfacher zu erringen