Nachricht Jerusalems:
Geehrter Basileus Alexios,
ich bin mir sicher ihr habt von den Schandtaten der Fatimiden gehört - wie ich befürchtete, als ihr den nahen Osten - ohne vorwurfsvoll klingen zu wollen - durch euren Einmarsch in Unordnung stürztet. Die Erfolge für das Christentum auf der einen Seite, die deutlich sichtbar und erfreulich sind, kann zu großen Verlusten inklusive der heiligen Stadt auf der anderen Seite führen - trotz anfänglicher Erfolge in unserem Krieg, stehen den Fatimiden weitaus größere Ressourcen zur Verfügung.
Ihr seid ein Christ wie ich es einer bin. Und dementsprechend bin ich mir sicher, dass ihr das nicht gutheißen könnt. Und ich hoffe, dass ihr nicht tatenlos dabei zu sehen wollt, wie massenhaft Christen sterben und das heilige Land wieder in die Hände der Feinde fällt. Ich erwarte von euch, dass ihr euch erklärt - auf wessen Seite steht ihr in diesem Krieg?
Ich bin mir dessen bewusst, dass ihr ein enges Verhältnis mit den Fatimiden pflegt. Dennoch hoffe ich, dass der Christ in euch weiß, was richtig ist. Dass er weiß, wen er in solchen Zeiten unterstützen sollte. Und, dass Christen auf der ganzen Welt zusammen halten - wir mischten uns, trotz der uns bewussten Gefahr, nicht in euren Krieg gegen die Seldschuken ein, da wir Blutvergießen unter Christen vermeiden wollten. Und so hoffen wir, seht ihr es genauso - Christen müssen zusammen halten, besonders, wenn sie umzingelt sind von Feinden.
Deshalb hoffe ich, dass ihr uns unterstützt und nicht den barbarischen Herrscher der Fatimiden. Jedes Steinchen Gold, jedes Körnchen Mais, jeder Tropen Wasser und jeder Mann und jedes Schiff hilft uns in der Sache Gottes! Wir wären euch ewig zu Dank verpflichtet, wenn ihr über unsere vergangenen DIfferenzen hinweg sehen könntet und uns so gut es euch möglich ist unterstützen könntet.
Lasst uns gemeinsam gegen den Feind kämpfen und das Werk Gottes verrichten. Mit eurer Hilfe, kann das gelobte Land bald komplett in christlicher Hand sein! Wir würden unendlich dankbar sein, der Papst würde dankbar sein und vor Allem auch Gott würde euch dankbar sein und Byzanz in eine glorreiche Zukunft führen. Gehen wir gemeinsam vorran und zeigen der Welt, zeigen den Muslimen, dass man sich mit uns Christen nicht anlegen sollte!
An den König von Jerusalem,
wir sind überrascht von euren Worten. Als euer Kreuzzugsheer durch Konstantinopel zog, leisteten mir die Fürsten der Kreuzfahrer den Vasalleneid, damit alle eroberten Gebiete, die ja einstmals zu Ostrom gehört hatten, diesem formell wieder unterstehen würden. Dieser Eid wurde jedoch nicht eingehalten und die katholischen Fürsten zogen es vor, unabhängige Herrschaften zu errichten. Hättet ihr den Eid nicht gebrochen, würde ich euch nun als euer Lehnsherr vor den Ägyptern schützen.
Mehr noch, ihr habt sogar offen unser Reich zu eurem Rivalen erklärt und damit eure feindselige Haltung verstärkt, obwohl wir Jerusalem niemals als feindlichen Staat betrachtet haben.
Nun aber wünscht ihr unsere Hilfe, da euch eure eigenen Entscheidungen schaden.
Da ihr ebenfalls Christen seid, werden wir für eurer Wohl beten und wir versprechen euch, den Ägyptern keine Hilfe zukommen zu lassen, die durch den Krieg mit den Seldschuken ohnehin angestrengten Kräfte Ostroms kann ich euch jedoch nicht zur Hilfe schicken.
Gez. Basileos Alexios