[StSt] Die Konklave von Rom

MTW - Mod: Stainless Steel

Moderatoren: MP - Hotseat Gremium, MP - Hotseat Support, Moderatoren

Benutzeravatar
Mannis
Custos Armorum
Custos Armorum
Beiträge: 324
Registriert: 5. Februar 2018 21:16

[StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Mannis » 31. März 2018 16:21

1099 n. Chr.


Für Puccio de Fois waren die letzten Tage und Wochen eine wahre Herausforderung. Es gab einach so viele Dinge zu bedenken, so vieles zu beachten und zu planen. Doch es musste nur mal gemacht werden, sein zu tun war nun gerade zu dieser Zeit mehr gefragt denn je. Es hatte sich schon seit einiger Zeit angekündigt, denn Odo de Chatillon aus Frankreich, oder wie ihn die Welt eher kannte Urban II. war alterbedingt schwächer und schwächer geworden. Schließlich war er im Schlaf verstorben und nicht mehr aufgewacht. Eben jener Papst, der den 1. Kreuzzug ausrief und der mit solch einem großen Erfolg abgeschlossen werden sollte - mit der Eroberung von Antiochia und Jerusalem.

Puccio de Fois, der Camerlengo hatte schließlich die Aufgabe den Tod zu bestätigen und die Konklave einzuberufen und vorzubereiten, bei der der neue Papst unter den Kardinälen gewählt werden sollte. Der Camerlengo war dieser Pflicht gewissenhaft nachgekommen. Die Einladungen an die Kardinäle wurden verschickt und die Räumlichkeiten des Vatikans für die große Anzahl der Gäste vorbereitet. Antworten sind aus praktisch jedem Land gekommen und bislang waren diese allesamt positiver Natur.

Die positive Resonanz führte Puccio nicht auf die Wahl des Papstes zurück. Denn hier war die Rolle des Preferati schon längst geklärt und die Wahl von Raniero di Bieda ausgemachte Sache. Dennoch wurde der Wahl eine wichtige Rolle zugerechnet. Denn einige Fragen blieben offen: Wer würde der neue Camerlengo werden? Einer der engsten Vertrauen des Papstes. Welche Nation würde der Konklave am ehesten ihren Stempel aufdrücken? Vor dem Ableben von Urban II. war es insbesondere das Königreich Frankreich, das eine ungeheure Dominanz über den Kirchenstaat inne hat. Nicht zuletzt natürlich dank des aus Frankreich stammenden Papstes. Doch der als Preferati gehandelte Raniero di Bieda stammte aus dem Kirchenstaat selbst und gilt daher als Kompromisslösung, die alle Staaten Europas unterstützen könnten.

Einige Tage später war der große Tag gekommen. Der letzte Kardinal erreichte mit seinem Gefolge die Vatikanstadt und die Kardinäle zogen sich augenblicklich zur Beratung in die Konklave zurück. Der Camerlengo de Fois schloss sodann die Tore und versiegelte sie, auf das sie erst wieder geöffnet würden, wenn die Entscheidung gefallen und weißer Rauch über Rom aufgehen soll. So war die Konklave von Rom eröffnet, während im Hintergrund die Ränkeschmiede, das Ringen um Macht und die Intrigen im vollen Gange war...


OOC: Die Kardinäle können dann gerne auch eine Diskussion über gewünschte Themen führen (bei Lust und Laune). Ansonsten reicht natürlich auch die einfache Stimmabgabe. Der der die meisten Stimmen erhält wird der erste Kontrolleur der Kirche.

Benutzeravatar
Ischozar
Praefectus Castrorum
Praefectus  Castrorum
Beiträge: 5519
Registriert: 5. Dezember 2010 20:47
Wohnort: Bremen
:
User des Monats Spender

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Ischozar » 31. März 2018 16:46

Da man als ungarische Würdenträger zur Zeit keinen Gedanken daran verschwenden konnte die kroatischen Gebiete zu überqueren und über die Adria nach Rom zu segeln, hatte sich Nehemias für den Landweg entschieden. Nach einem kurzen, wundervollen Aufenthalt in Wien, war sein Tross weiter nach Rom gezogen und hatte Venedig links liegen gelassen...Als er in die Stadt einzog, fragte er sich wirklich wie die Wahl ablaufen würde. Er wusste das es Favoriten gab – doch hielt er sich selbst für einen geeigneten Kandidaten. Natürlich hatte er mit Gegenstimmen aus Venedig zurechnen, vielleicht gefiel es auch dem Reich nicht, dass Ungarn so ambitionierte Jahre vor sich hatte. Doch war er sich durchaus sicher, das die Kollegen aus Polen für seine Nominierung stimmen würden.

Als die Türen endlich versiegelt wurden, wartete Nehemias einige Momente ab und erhob sich dann räuspernd:

„Meine Kollegen, aus allen Teilen Europas. Ich freue mich Euch hier in diesen heiligen Hallen zu sehen. Zwar mögen manche von Euch behaupten, dass ein Ungar auf dem Heiligen Stuhl etwas übereilt sei – herrscht das Christentum doch erst seit einem guten Jahrhundert in unserem schönen Land. Doch sage ich Euch, dass der Glaube an Dreifaltigkeit deshalb umso stärker in den Köpfen und Seelen der Ungarn steckt. Mein Land sieht sich als das Tor Europas und der Christenheit. Byzanz wankt. Die Seljuken scheinen ein ebenbürtiger Gegner zu sein und deshalb kann der oströmische Kaiser es wohl nicht gewährleisten, dass die Kreuzfahrer im Heiligen Land auf lange Sicht geschützt sind. Ebenso stehen die Horden der Kumanen an den Grenzen unseres Reichs. Mein König Koloman sieht seine heilige Pflicht darin, diesen barbarischen Haufen wieder zurück zu drängen und das Land im Osten in den Schoß der Mutter Kirche zurückzuholen.“ Hier räusperte sich der Ungar, nahm einen Schluck Wasser aus einem Becher. „Gleichwohl liegt es uns Fern unsere orthodoxen Brüder...zu vergraulen. Im Gegenteil! Wir sollten der Kiewer Rus und Byzanz die Hand reichen und die alten Zwistigkeiten ausmerzen, auf das wir einen ersten Schritt machen um die Spaltung der Kirche vielleicht zu überwinden!

Als dies könnte gelingen, wenn ein Ungar auf dem päpstlichen Thron sitzen würde und damit eine Ahnung davon hat, wie die Grenzen des Abendlandes zu schützen sind und wie Freundschaften im Osten geschlossen werden können. Deshalb bitte ich Euch mir Eure Stimme zu geben...“
"Keine Experimente an Spezies die fähig zur Integralrechnung sind. Einfache Regel. Habe sie nie gebrochen." - Dr. Mordin Solus, Genetiker & ehem. Mitglied der STG

Benutzeravatar
Marlborough
Tribunus Laticlavius
Tribunus Laticlavius
Beiträge: 6240
Registriert: 3. Mai 2013 12:22
Wohnort: Graz,Österreich
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest Spender Gewinner Userwahl

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Marlborough » 31. März 2018 17:10

Nachdem der ungarische Kardinal geendet hatte, ergriff Etienne, Bischof von Rheims und Beichtvater des fränkischen Königs das Wort.

„Liebe Brüder in Christo, verehrte Würdenträger, leiht mir euer geschätztes Gehör. Wie ihr wohl alle nur zu gut wisst, gelang es der vereinten Christenheit unter der Führung des seligen Papstes Urban II., den Heiden die heilige Stadt Jerusalem und somit das Grab unseres Erlösers zu entreißen. Wie ihr ebenso gut wisst, stehen seit nunmehr 300 Jahren, große Teile Iberiens unter der Schreckensherrschaft der ungläubigen Mauren. Sie bedrohen nicht nur die christlichen Reiche der Halbinsel, auch das Grab des Apostels Jakobus ist der Gefahr ausgeliefert, von diesen Hunden geschändet und entweiht zu werden. Um dieser Gefahr Einhalt zu gebieten, braucht es einen starken Mann auf dem Stuhle Petris. Aus diesem Grunde gehört meine Stimme Domingo Franco aus Kastilien."
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller

Benutzeravatar
Datt_Max
Signifer
Signifer
Beiträge: 420
Registriert: 11. März 2018 16:55

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Datt_Max » 3. April 2018 18:20

R1
Nach einer kurzen Zeit der stille erhob sich der Venedische abgeordnete. Als er anfing zu reden erhielt er viele überraschte oder sogar feindselige Blicke, da anscheinend viele überzeugt waren er wolle sich zur Wahl stellen. Wie sollten sie sich Irren.
"Meine Freunde es ist lange her das wir das letzte mal hier tagten und viele von denen die jetzt unter uns sind waren das letzte mal nicht dabei, die wenigsten das vorletzte mal. Doch möchte ich nicht zulange in der Vergangenheit verweilen, da viele von euch noch jetzt in der Gegenwart sprechen und ihre Meinung kund tuen wollen, also werde ich mich kurz fassen. Ich bin untröstlich das, wie wir ja bereits erfuhren, der Ungarische Kardinal einen Umweg nahm um unsere Länder zu umgehen, obwohl Kirche und Politik doch getrennt werden sollten. So verpasste er eine für ihn sicherlich große Überraschung und hätte sich eine Menge Wegstunden sparen können. Kurz und knapp, meine Stimme gilt Nehemias aus dem Königreich Ungarn. Unsere Länder mögen politische Differenzen haben, doch nichtsdestotrotz hat er mit seinen Ansichten und Vorhaben im Endeffekt recht". Nun wandte er sich direkt an den Ungaren:"Wir hoffen das ihr eure Versprechen einlösen und die Christlichen Grenzen beschützen könnt. Desweiteren habt ihr, auch wenn ihr sie wahrscheinlich nicht wollt, unsere volle Unterstützung bei euren Unterhandlungen mit den orthodoxen Völkern und unsere volle also auch militärische Unterstützung beim Kampf gegen die Ungläubigen. Desweiteren würde es uns freuen wenn ihr auf dem Rückweg den kürzeren Weg durch unser Land wählen würdet und wir euch in Venedig als unseren Gast begrüßen dürften". Damit wandte er sich wieder an alle: "Auch wenn viele von euch wie ihr sicherlich wisst gegen Abkommen mit den Völkern der Mamelucken und der Almoraviden sind, so sprechen wir uns hier nun doch dafür aus friedliche und diplomatische Beziehungen mit ihnen zu versuchen. Die bisherigen Annäherungen mit beiden Völkern waren von Erfolg gekrönt und die Mamelucken haben sich sogar bereit erklärt uns im Kampf gegen den gemeinsamen Feind den Sunniten zu helfen. Falls die versammelte Konklave allerdings ein Verbot der Beziehungen mit diesen Völkern fordert so werden wir uns diesem Verbot natürlich sofort fügen. Auch wenn es vielleicht nicht so scheinen mag, soll ich noch einmal betonen das wir, sollte es dazu kommen, beim Kampf gegen jede Muslimische Fraktion mithelfen werden, egal ob wir mit ihnen Handeln oder nicht." Damit endete er und setzte sich unter verdutztem schweigen der anderen wieder auf seinen Platz.
Zuletzt geändert von Datt_Max am 10. Mai 2018 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
blackjack
Tribunus Angusticlavius
Tribunus Angusticlavius
Beiträge: 3732
Registriert: 5. Dezember 2010 20:40

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon blackjack » 8. April 2018 16:22

Peter von Köln erhob sich.
"Meine Brüder, verehrte Würdenträger. Wir befinden uns in einer schwierigen Zeit! Bedroht von den Muslimen brauchen wir einen starken gesitlichen Anführer, der die Gefahren erkennt und das Wort Gottes als Schutz mit sich trägt. Aus diesem Grunde gilt meine Stimme dem Vertreter der iberischen Halbinsel aus Kastillien-Leon. Die Zeit für ein starkes Iberien ist gekommen, auf dass die Mauren aus Europa ebenso vertrieben werden wie einst die Sarazenen aus dem heiligen Jerusalem!"
"Wenn die Wissenschaft ihren Kreis durchlaufen hat, so gelangt sie natürlicher Weise zu dem Punkte eines bescheidenen Mißtrauens, und sagt, unwillig über sich selbst: Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht einsehe." -Immanuel Kant (1724-1804), dt. Philosoph

Benutzeravatar
Nurad
Miles Legiones
Miles Legiones
Beiträge: 20
Registriert: 20. Februar 2018 14:15

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Nurad » 9. April 2018 18:07

Der Kardinal von Sizilien erhob sich.

"Jeder, der hier für einen kastillianisch-leonischen Papst stimmt, weiß, dass er von Gott gewollt ist! Wir stimmen für Kastillien-Leon!

Benutzeravatar
schweizerkäse
Medicus
Medicus
Beiträge: 203
Registriert: 19. Februar 2018 21:49
Wohnort: Schweiz
:
Teilnahme an einem Contest Kleinspender

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon schweizerkäse » 10. April 2018 20:35

Als Kardinal Niccolo di Palermo seine Wahl stotternd bekannt gab, richteten sich viele verwerfende Blicke in seine Richtung. Der Junge war erst 28, nicht sehr redegewandt und anscheinend ohne grossen Willen zu einer eigenen Meinung.
Kardinal Anselm von Canterbury schoss der Gedanke durch den Kopf, dass der Junge geschmiert war, richtete seine Aufmerksamkeit dann jedoch schnell wieder seinen eigenen Gedanken, in welchen er nochmals kurz seine Rede durchging.
Anselm von Canterbury holte Luft und begann…

„Meine Brüder in Rot, Urban II., unser stets geliebter Heilige Vater ist tot und so ist es unsere Aufgabe, hier und heute seinen Nachfolger zu bestimmen.
Die Christenheit befindet sich in einer gefährlichen Situation. Die Soldaten Christi, cruce signatus, halten noch immer die heilige Stadt Jerusalem, doch mit dem Tode seiner Heiligkeit, sind die tapferen Kreuzfahrer in Gefahr. Im Süden lauern die Fatimiden, im Norden die Seldschuken und die Zahl an neuen Kreuzfahrern nimmt ab. Das Unternehmen droht wortwörtlich im Sand zu verlaufen und so ist es unsere Pflicht einen neuen Papst zu wählen, der die Christenheit vor solchem Unheil retten kann.
Um dies zu erreichen brauchen wir keinen Kriegstreiber auf dem Stuhl Petri, von welchen es einige unter uns gibt. Nein, wir brauchen jemanden, der sich beiden Lehren gewiss ist, er muss die Gnade Gottes kennen, doch muss er auch wissen, wann er mit Stahl und Härte vorgehen soll. Einen solchen Mann gibt es in unseren Reihen nicht oft. Doch kenne ich einen dieser Sorte. Kardinal Domingo Franco, aus dem Königreich Kastilien und Leon, sein Reich stellt sich seit langem der Bedrohung durch die Mauren im Süden Hispaniens. Im Namen Gottes, möge er auf dem Stuhle Petri grosses vollbringen, meine Stimme gilt ihm!“


(Stimme geht an Kastilien-Leon)
'CHAOS ISN'T A PIT. CHAOS IS A LADDER.'

Hof seiner Majestät Heinrich I. von England

Benutzeravatar
Mannis
Custos Armorum
Custos Armorum
Beiträge: 324
Registriert: 5. Februar 2018 21:16

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Mannis » 10. April 2018 22:44

Domingo Franco konnte es kaum glauben, er war mit nur geringen Ambitionen zu der Konklave erschienen, für zu jung und unerfahren hielt er sich selbst. Noch dazu gab es angesehene und erfahrene Glaubensbrüder, wie den französischen oder auch englischen Kollegen. Außerdem stand die Kurie zuletzt unter größeren Einfluss des Frankenreiches, was zu großen Erfolgen der katholischen Kirche führen sollte mit dem erfolgreichen Kreuzzug und der Eroberung Jerusalem. Trotz all die diesen guten Gründen, sollte die Wahl eine für Domingo unerwartete Richtung einschlagen.
Domingo wartete noch ab bis der englische Kollege seine Ansprache beendete, dann räusperte er sich und erhob sich, um nun auch der Meinung Kastilien-Leóns eine Stimme zu verleihen:

Verehrte Würdensträger, meine Glaubensbrüder und lieben Freunde,
ich stehe heute vor Euch, voller Freude und mit allerhöchster Demut. Eure Worte sind wie Balsam für die Seele Eurer iberischen Glaubensbrüder - nicht nur aus Kastilien-León, sondern sicherlich auch für unsere Portugisischen Freunde und die Krone von Aragon. Solange dieses Kollegium, solange die katholische Kirche zusammensteht, ja so lange ist mir auch nicht Bange um die Außengrenzen unserer Glaubensgemeinschaft.
Ich stimme jedoch meinen Vorrednern zu, dass wir uns nicht auf dem bisher erreichten ausruhen dürfen. Die heilige Stadt Jerusalem ist erobert, doch unsere von Gott gegebene Pflicht ist damit nicht beendet. Nun liegt es an uns und den Königshäusern sowie Fürsten die Stadt auch zu sichern und einen veritablen und starken Kreuzfahrerstaat auf die Beine zu stellen. Ich wünsche mir, dass die katholische Kirche, dass dieses Kollegium sich entschieden dafür einsetzen wird, um genau dieses Ziel zu erreichen und so den potentiellen Widersachern die Stirn zu bieten.
Doch nicht nur Jerusalem sollte im Brennpunkt unseres Interesses stehen. Der Orthodoxe Glaube steht in Osteuropa unmittelbar vor unserer Türe. Einst waren es unsere Glaubensbrüder und noch immer haben wir mehr mit Ihnen gemein als mit dem muslimischen Glauben des Orients. Ich sage Euch: Lasst uns Brücken bauen, wo sie angebracht und für unsere Kirche verträglich sind.


Domingo pausierte für einen Augenblick, seine Stimme wird nun etwas leiser, doch spricht er weiterhin deutlich:

Abschließend meine Brüder, möchte ich Euch auch meinen persönlichen Dank entgegenbringen für das hier entgegengebrachte Vertrauen in meine Person. Es ist mir eine außerordentliche Ehre und ich fühle mich Euren Worten zutiefst verpflichtet. Sollte dieses Kollegium es für den richtigen Schritt erachten, so werde ich ohne jeden Zweifel alles in meiner Macht stehende tun, um den Rechten und Pflichten des damit verbundenen Amtes nach besten Wissen und Gewissen zu erfüllen.

Damit beendete Domingo seine kleine Rede, verneigte sich vor dem Kollegium und nahm wieder Platz, um den weiteren Stimmen zu lauschen und die Wahl abzuwarten. Wie dem geneigten Zuhörer sicher nicht entgangen ist, sparte der Kardinal aus Kastilien-León damit seine Stimmabgabe aus.

Benutzeravatar
Datt_Max
Signifer
Signifer
Beiträge: 420
Registriert: 11. März 2018 16:55

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Datt_Max » 12. April 2018 14:13

R1
Der Kardinal aus Venedig erhob sich nun erneut. "Meine Freunde, da nun die meisten ihre Stimme abgegeben haben würde ich darum bitten das wir noch einmal das Thema bezüglich dem Umgang mit anderen Religionen aufgreifen und genauer festhalten was wir für richtig halten und was nicht und vor alledem gegen welche Ungläubigen wir vorgehen wollen. Ich denke ich habe meine Meinung und die Meinung Venedigs bereits kundgetan und sie ist weithin bekannt. Mich würde es allerdings erfreuen zu hören was das Konzil zu diesem Thema entscheidet, da ich denke das wir als Christen unbedingt geschlossen auftreten sollten da wir, wenn wir untereinander zerstritten sind, keine Chance haben werde. Ich persönlich schlage einen friedlichen Kurs mit denjenigen, die sich friedlich uns gegenüber zeigen, vor auf das wir nicht gegen alle gleichzeitig Krieg führen müssen. Diejenigen allerdings die sich gegen die Christenheit stellen sollten wir auch genauso behandeln, als Feinde des einzig wahren Glaubens"
Damit setzte er sich wieder und wartete auf die Reaktion
Zuletzt geändert von Datt_Max am 10. Mai 2018 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Marlborough
Tribunus Laticlavius
Tribunus Laticlavius
Beiträge: 6240
Registriert: 3. Mai 2013 12:22
Wohnort: Graz,Österreich
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest Spender Gewinner Userwahl

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Marlborough » 15. April 2018 10:27

Ein freudiges Lächeln, wenn es auch, in seinem von Natur aus finsteren Gesicht nicht als solches zu erkennen war, überkam den fränkischen Kardinal. Er hatte inständig gehofft, dass jemand auf dieses Thema zu sprechen kommen würde. Er selbst wollte es nicht auf den Tisch bringen, da man über seine inbrünstige Abneigung gegen alle Ungläubigen, und dazu zählte er auch die Anhänger der orthodoxen Glaubenslehre, wusste und er nicht zu sehr als Kriegstreiber verschrien werden sollte. Bedächtig und mit ernster Miene, man sollte besser sagen, mit noch ernsterer Miene, als er sie ohnehin Zeit seines Lebens trug, erhob er sich und richtete sein Wort an die Versammlung. "Unser lieber Bruder aus Venedig hat wohl gesprochen, meine lieben Amtskollegen. Es war wohl nie, in der Geschichte unserer heiligen Mutter Kirche, wichtiger als zu diesem Zeitpunkt, geschlossen und in sich vereint aufzutreten. Und genau so, müssen wir auch allen Feinden unseres Glaubens gegenübertreten, mögen sie aus dem Süden oder aus dem Osten kommen. Ich gebe meinem Vorredner recht, wir können nicht mit allen zur selben Zeit Krieg führen. Deshalb lasst uns die Hand derer nehmen, die sie uns in Frieden entgegenstrecken, den anderen jedoch schlagt die Hand ab, die sich uns als Faust entgegenstreckt. Unser erstes und wichtigstes Ziel muss es sein, die Herrschaft der Kreuzfahrer im Outremere zu stärken, zu festigen und auszubauen. Kein Land und kein König oder Fürst, soll sich weigern, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, zum Erfolg dieses Unterfangens beizutragen. Darüber hinaus sehe ich es als unsere heilige Pflicht an, die Lehre Christi auch in die entferntesten Regionen Europas zu bringen und die noch verbliebenen Heiden zu bekehren. Wir müssen sie alle taufen, ob mit Wasser oder Feuer, sei von der jeweiligen Situation und ihrem Willen zur Kooperation abhängig. Es gäbe noch viel auszuführen, aber das möge fürs erste reichen." Etienne de Rheims nahm wieder Platz und wartete auf den nächsten Redner.
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller

Benutzeravatar
Ischozar
Praefectus Castrorum
Praefectus  Castrorum
Beiträge: 5519
Registriert: 5. Dezember 2010 20:47
Wohnort: Bremen
:
User des Monats Spender

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Ischozar » 15. April 2018 11:32

Nehemias räusperte sich wieder - sehr geräuschvoll.

Eure Worte in allen Ehren, lieber Etienne...doch Zeugen sie von wenig Wissen der eigentliche Materie. Frankreichs Einsatz bei der Eroberung des heiligen Landes in allen Ehren, doch dürfte allgemein bekannt sein, dass Euer König nur aus politischem Interesse daran gelegen ist die Krone von Jerusalem in den Händen eines Franken zu halten. Frankreich selbst hat heutzutage wohl wenig Möglichkeiten seiner Verpflichtung in Fragen der Missionierung bei zu kommen.

Gleich wohl verstehe ich, dass die Reconquista hier als zentrales Thema gehandelt wird. Dennoch bitte ich nicht zu vergessen, das die Positionierung der römischen Christenheit an der Seite von Byzanz ein wesentlich entscheidender für Europa ist. Hier stehen die Kumanen, Seldschuken und Fatimiden und wer weiß was sonst noch aus dem dunklen Osten heran rollt. Die Mauren in Spanien wiederum näheren sich Europa an - schließen sogar Handel mit Venedig nicht aus. Offenbar gibt es also erste Bestrebungen für Verhandlungen. Wenn wir jetzt die Reconquista als oberstes Ziel auf unsere Flagge schreiben, könnte das die zarten Pflänzchen der Verhandlungen wieder zerstören...Dies bitte ich zu bedenken.
"Keine Experimente an Spezies die fähig zur Integralrechnung sind. Einfache Regel. Habe sie nie gebrochen." - Dr. Mordin Solus, Genetiker & ehem. Mitglied der STG

Benutzeravatar
Marlborough
Tribunus Laticlavius
Tribunus Laticlavius
Beiträge: 6240
Registriert: 3. Mai 2013 12:22
Wohnort: Graz,Österreich
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest Spender Gewinner Userwahl

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Marlborough » 15. April 2018 15:53

Etienne, war sich erst nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Hatte dieser Abkömmling umherstreifender Nomaden, wirklich seinen über alles geliebten König beleidigt? Er zog es kurz in Erwägung, eine passende Antwort zu liefern, besann sich aber eines besseren. Was wollte man schon von jemanden erwarten, dessen Großvater wahrscheinlich noch in einem Zelt gelebt und widernatürlichen Verkehr mit seinen Tieren gepflegt hatte. Stattdessen, setzte er sein freundlichstes Lächeln, das man wohl leicht mit dem Grinsen einer Hyäne verwechseln hätte können, auf und wog seine Worte gut ab ehe er antwortete. "Mein lieber Bruder Nehemias, natürlich hält ein Franke die Krone Jerusalems in Händen, da es auch wir Franken waren, die die Hauptlast dieses Kreuzzuges auf ihren Schultern trugen. Wen außer unseren tapferen normannischen Glaubensbrüdern, fand man den sonst auf den Schlachtfeldern des heiligen Landes? Bitte korrigiere mich, sollte ich falsch liegen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich keine Ungarn bereit fanden, das Kreuz zu nehmen und die heilige Stadt aus den gierigen Klauen der Muslime zu entreißen. Und natürlich ist meinen König daran gelegen, aber nicht nur aus politischen Gründen, wie ihr irrtümlich annehmt. Doch genug davon, lasst uns auf die Reconquista zu sprechen kommen. Wie ich schon eingehend sagte, muss unser erstes Anliegen der Sicherheit des heiligen Landes gelten. Iberien scheint, zumindest für die nächste Zeit, in Sicherheit zu sein, und vielleicht kann man die religiösen Zwistigkeiten zwischen den Muslimen zu unseren Gunsten nutzen. Zu guter Letzt, möchte ich dir recht geben, was die fränkischen Möglichkeiten der Missionierung des Ostens anbelangt. Uns fehlen derzeit die Möglichkeiten und Ressourcen, dieses heilige Werk zu verrichten. Aber ich bin mir sicher, dass es gerade der ungarischen und polnischen Kirche, ein großes Anliegen sein dürfte, die Heiden an euren Grenzen zu bekehren. "
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller

Benutzeravatar
Datt_Max
Signifer
Signifer
Beiträge: 420
Registriert: 11. März 2018 16:55

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Datt_Max » 15. April 2018 16:50

R1
An dieser Stelle erhob sich der Venezianer erneut, auch wenn er sich selbst nicht ganz sicher war wieso:
"Meine Freunde, wenn wir so weitermachen wie jetzt gerade spielen wir dem Feind in die Hände. Ja die Franzosen mögen vielleicht nicht nur Religiöse Gründe gehabt haben und Ja die Ungaren sind noch nicht lange erhellt vom stallenden Licht des waren Glaubens, doch all das ist bedeutungslos wenn wir alle jetzt zusammenhalten. Wenn wir zusammen streiten in diesem großen Kampf können Fehler, egal ob real oder erfunden, groß oder klein gesühnt werden durch die Handlungen und Taten die wir nun vollbringen könnten. Davon mal abgesehen welche Gründe ihr auch hattet eure Mannen in den Kreuzzug zu schicken" damit nickte er Richtung des Franzosen "so möchte ich euch doch auch erinnern, das sowohl Genuesische als auch Venezianische Schiffe ausschlaggebend für den Sieg bei Jerusalem waren. Aber heute soll es doch nicht um die Eroberung von Jerusalem gehen oder? Nein heute soll es darum gehen wie wir Jerusalem halten können. So wurden mir glaubwürdige Dokumente vorgelegt die aggressive Äußerungen der Fatimiden gegenüber dem Königreich Jerusalem beinhalten. Diese wurden mir von einem vertrauenswürdigen Augenzeugen zugetragen, der am Tage des Abschlusses der Byzantinisch/Fatimiden Koalition gegen die Seldschuken in Konstantinopel am Hof war. Wir sollten uns also, wie die beiden vorhergegangenen Sprecher sich scheinbar ja auch einig waren nicht auf die Iberische Halbinsel konzentrieren sonder vielmehr auf die Bedrohungen im Osten. Dies, so möchte ich bitten, ohne uns dabei gegenseitig Vorwürfe zu Themen zu machen, die nicht nur nicht mehr zu ändern, sondern hier auch nicht zielführend sind."
Damit setzte der Venezianer sich wieder, trotz seines sicheren Gesichtsausdruckes war er noch unsicherer als Vorher.
Zuletzt geändert von Datt_Max am 10. Mai 2018 20:01, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Marlborough
Tribunus Laticlavius
Tribunus Laticlavius
Beiträge: 6240
Registriert: 3. Mai 2013 12:22
Wohnort: Graz,Österreich
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest Spender Gewinner Userwahl

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Marlborough » 15. April 2018 17:16

Etienne reagierte als erster auf die Ausführungen des Venezianers. Er erhob sich langsam und verbeugte sich mit demütigen Gesichtsausdruck vor dem Venezianer. "Meine lieben Brüder, erneut beschämt uns unser venezianischer Amtskollege mit seiner Weisheit und seiner Voraussicht. Lasst uns also aufhören zu streiten und untereinander zu hadern. Vielmehr sollten wir uns den Ratschlag unseres Glaubensbruders zu Herzen nehmen und uns beraten, wie wir Jerusalem und das heilige Land vor den Einfällen Ungläubiger, seien es nun Muslime oder irregeleitete Christen, bewahren können. Ich bin mir sicher, dass Philipe mit gutem Beispiel vorangehen und dem Königreich Jerusalem, jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen wird, die es benötigt. Doch einer alleine wird nicht viel bewirken können, deshalb frage ich euch, geschätzte Brüder und Kardinäle, welche gemeinsamen Schritte wir zur Sicherung des heiligen Landes und zum Schutze seiner christlichen Bewohner, unternehmen können?" Bevor er wieder Platz nahm, richtete er sich noch einmal an den Venezianer. "Bitte verzeih mein lieber Bruder in Christo, es lag nicht in meiner Absicht, die Verdienste Venedigs und Genuas während des Kreuzzugs zu schmälern. Ich hoffe du vergibst mir meine Unachtsamkeit."
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller

Benutzeravatar
Datt_Max
Signifer
Signifer
Beiträge: 420
Registriert: 11. März 2018 16:55

Re: [StSt] Die Konklave von Rom

Beitragvon Datt_Max » 15. April 2018 17:34

R1
Erneut war es der Venezianer der das Wort ergriff:
"Ihr braucht meine Vergebung nicht Freund den es gibt nichts zu vergeben. Ich möchte der Konklave nur versichern das ich alles in meiner Macht stehende tuen werde damit die Republik Venedig die Kreuzfahrerstaaten unterstützen wird. Wir haben zu viele Männer bei der Eroberung von Jerusalem verloren, zu viele Christen starben an jenen Tagen, als das wir es einfach hinnehmen könnten das ihr opfer umsonst war. Allerdings fürchte ich das wir nicht viel mehr als Seeunterstützung bieten können, denn unsere Armee ist klein und nicht in der Lage die Heimat zu verlassen. Um mit unserer Flotte effektiver Helfen zu können wäre es sinnvoll wenn wir einen sicheren Hafen hätten der näher an Jerusalem wäre als Venedig. Wenn dieses Problem gelöst ist, an dem wir momentan arbeiten, werden wir uns gerne bereiterklären unsere Flotte für dieses Hohe Ziel einzusetzen."
Damit setzte er sich wieder.
Zuletzt geändert von Datt_Max am 10. Mai 2018 20:01, insgesamt 1-mal geändert.