quod occursum apud Venezia

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schweizerkäse
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon schweizerkäse » 24. Mai 2018 20:22

Runde 5: die Gesandtschaft trifft ein.

Es dämmerte bereits, als eine englische Kogge den Hafen von Venedig erreichte. Roger of Salisbury, Abgesandter seiner Majestät König Henry I., wählte bewusst die Route per See, auch wenn sie dafür die Strasse von Gibraltar passieren mussten. Dem englischen Adligen war es lieber mit den Mauren konfrontiert zu werden, als irgendwo im Royaume de France als englische Gesandschaft erkannt zu werden. Roger of Salisbury war sich zwar sicher, dass in Anbetracht der Situation keine Gefahr von Seiten Philipes einem englischen Diplomaten drohte, doch galt diese friedfertige Haltung nicht für die Bevölkerung in den fränkischen Gebieten, in denen ein Engländer zum gegebenen Zeitpunkt über keinen guten Ruf verfügte.
Dass der König ausgerechnet ihn nach Italien entsandte zeugte von dem grossen Interesse, dass Englands Monarch an diesem Treffen hegte, so war es doch eigentlich die Aufgabe eines Lord Chanellors seinem König nicht von der Seite zu weichen. Doch seit König Henry Roger le Poer als einfachen Priester aus der Normandie nach London holte und ihm die ehrwürdigen Titel des Lordkanzlers und des Bischofs von Salisbury überreichte, stand Le Poer so tief in der Schuld seiner Majestät, dass er einen solchen Auftrag nicht ablehnen konnte. Des Weiteren war seine Entsendung auch ein Zeichen an Philipe und natürlich an seine Heiligkeit, Papst Paschalis, es war von enormer Wichtigkeit Englands Ruf am Hofe des Heiligen Vater wiederherzustellen.

Es dauerte einen Moment bis eine sicher Planke herbeigebracht wurde, bis Salisbury das Schiff verlassen konnte. Ein paar weitere Diener, sowie Gardisten des königlichen Hofes begleiteten den Lordkanzler anschliessend die Strasse hinauf zum Palazzo Ducale, wo er erst dem Dogen seine Aufwartung machte, und später dem Rat der Zehn. Nachdem er sämtlichen amtlichen Pflichten nachgegangen war, liess er sich von einem Diener des Dogen zu seinen Gemächern geleiten, wo er sich nun erstmal ausruhen würde, bis er am morgigen Tag Nachricht vom Dogen erhalten würde.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Datt_Max » 24. Mai 2018 21:02

R5
Es war noch früher morgen als Doge Vitales erwachte und die Sonne war noch nicht hinter dem Horizont empor gestiegen. Nachdem er zwei mal vergeblich versucht hatte aufzustehen sammelte er für den dritten Versuch seine gesamte verbliebene Kraft und wuchtete sich auf die Bettkante. Er blieb einen Moment sitzen um zu verschnaufen und rief einen Diener um seine Klamotten zu holen, das Alter dachte er, es hat mich nun doch eingeholt. Nachdem er angezogen und gesäubert war stieg er mit nicht geringem sowohl körperlichen als auch zeitlichem Aufwand die Treppe von seinem Gemach hinunter und ging in das Versammlungssaal des Rates, er würde wohl in nächster Zeit in ein Zimmer das näher zum Versammlungssaal lag umziehen müssen. Dort angekommen ließ er sich von dem jungen Machiavelli die Neuigkeiten erzählen. Viele gab es in der Tat nicht, die Armee war immer noch im Felde und die Flotte war schon bald bereit auszulaufen, das bedeutete einen Ruhetag bevor die Anstrengungen der Verhandlungen begannen, er lächelte erleichtert. Den Rest des Tages verbrachte er, wie schon so viele Tage in den letzten Wochen und Monaten, auf seiner Terrasse umringt von Blumen und Sträuchern, von wo aus er in Ruhe auf die Stadt gucken konnte, der er sein Leben verschrieben hatte.
Erst am Abend verließ er die Terrasse um sich mit seiner Tochter zu unterhalten und mit ihr über ihre künftigen Pläne zu sprechen, auch wenn sie es nicht fand, so war er der Meinung das es so langsam an der Zeit für sie wäre zu heiraten. Gerade als er sich mit ihr an den Kamin setzen wollte kam ein Diener und brachte wichtige Kunde, die Engländer waren da, der Lordkanzler persönlich war mit einigen Mannen im Hafen gelandet. Vitales säufte auf, das war es mit seinem ruhigen Abend. Stöhnend stand er auf und ging in Richtung seines Empfangszimmers. Als er ankam setze er sich mit stechenden Knochen in seinen Sessel und wartete auf die Ankunft des Bischofs. Es dauerte eine Weile bis der Mann wieder ging, doch es war ein gutes Gespräch gewesen und so störte sich der Doge nicht besonders daran. Es war lange her das er mit einem Bischof eines anderen Landes gesprochen hatte. Nachdem der Bischof gegangen war ging der Doge wieder zurück in sein Zimmer und legte sich unter einigem Aufwand ins Bett. Morgen würde ein wichtiger Tag werden und er würde vermutlich ein letztes mal die Möglichkeit haben am Frieden unter den Christen zu helfen. Bevor er einschlief wanderten seine Gedanken zu den Verhandlungen zwischen den Franzosen und den Mauren, es waren Gefühlte Jahrzehnte seit dem und es hatte sich so viel verändert.

Ich hoffe wir können dann Anfangen ;) ich würde noch kurz auf die Rückmeldung bezüglich der päpstlichen Gesandtschaft warten und das ganze sonst eröffnen.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon dasPapsttum » 24. Mai 2018 22:10

R5:

So viele Briefe und so viele Boten - Papst Paschalis hatte wahrlich eine Menge zu tun. Vom Krieg in der Bretagne hin zum Krieg um Nordafrika und dann waren da noch die Nachrichten aus Anatolien. Wahrlich eine furchtbare Zeit, erst Recht für seine Heiligkeit, die dafür bekannt war dass er Gewalt und Krieg verabscheute. Selbstredend war der Konflikt in der Bretagne aber von besonderer Bedeutung, war es kein Krieg zwischen einem Orthodoxen und einem Muslim, sondern ein rein christlich geprägter Konflikt. Für seine Heiligkeit war folgerichtig unmittelbar nachdem ihn die Botschaft ereilte, dass Doge Vitales aus Venedig seine diplomatischen Fähigkeiten in die Waagschale werfen würde um diesen unsäglichen Krieg zu beenden klar, dass dies eine wahrhaftige Gelegenheit sein dürfte um den aufflammenden Krieg im Keim zu ersticken.

Umgehend ließ er nach Paschalis Arlocti schicken, dem Meister Diplomat der Vatikanstadt, begleitet durch Kardinal Pius höchstselbst und einer kleinen Schutzgarde. Dennoch sollte die Gesandtschaft eine Weile brauchen. Die Straßen nach Venedig waren nach wie vor nicht frei, noch immer herrschte in Ancona ein aufrührerischer selbst ernannte Fürst. So sollte die Päpstliche Gesandtschaft, obwohl sie den kürzesten Weg hatten, als letzter am Hofe Venedigs erscheinen. Und nach dem Austausch von Freundlichkeiten, wie es die Etikette verlangte, überließ die päpstliche Gesandtschaft um Arlocti und Pius es dem Doge die Runde zu eröffnen.

"Ehrenwerter Vitales, Doge der Republik Venedig, im Namen seiner Heiligkeit bedanke ich mich bei Euch für Euren Großmut und Euer Engagement. Seine Heiligkeit war erleichtert, als er von Euren redlichen Bemühungen eines wahren und ehrlichen Christenmenschen gehört hat und sieht diese Angelegenheit, Dank Eures diplomatischen Feingefühls, bei Euch in den besten Händen. Möge der Herrgott Euch segnen."

(Nun könnt ihr loslegen. Alle anderen Nachrichten werden erst am Wochenende folgen.)

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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Datt_Max » 24. Mai 2018 22:48

R5
Es war ein regnerischer Tag (das schreibe ich nur damit wenn es positiv beendet ist die Sonne scheinen kann ;) ) als sich die Abgesandten von den Venezianischen Dienern in die große Halle gebracht wurden. Auf dem Weg dorthin bemerkten sie die angespannte Stimmung in der Stadt so als ob jeder wüsste wie wichtig das heutige treffen war. Genau wie bei der letzten großen Verhandlung war in der Halle eine große Tafel aufgebaut an deren einen Kopfende ein leicht angehobener Bereich war. Die päpstliche Gesandtschaft wurde gebeten hier Platz zu nehmen wohingegen die Gesandten Englands und Frankreiches gegenüber von einander an den Seiten der Tafel platzt nehmen sollten. Der Doge und die anwesenden Mitglieder des Rates setzten sich gegenüber der päpstlichen Gesandtschaft, wenn auch ohne Podest, dies sollte allein den Abgesandten seiner Heiligkeit vorbehalten sein. Nach einer kurzen peinlichen Stille erhob sich einer der Venezianer, der auch schon bei den vorherigen Gesprächen dabei gewesen war, dessen Bart inzwischen allerdings von grauen Strähnen durchzogen war, und nannte die Anwesenden Gäste. Als letztes übergab er das Wort an den Dogen damit dieser die Unterhandlung offiziell beginnen konnte:
"Meine Freunde, eure Eminenzen, verehrte Abgesandte es ist mir eine Freude und Ehre euch heute alle in unserer schönen Stadt begrüßen zu dürfen, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Wie ich denke ich nicht erklären brauche haben wir uns hier versammelt um Frieden zu bringen zwischen die Völker der Engländer und der Franzosen und ihrem Streit ein Ende zu bereiten auf das wieder einigket und Frieden zwischen den Christen herrschen möge. Ich würde gerne noch mehr sagen und die Situation genauer erläutern doch mein Alter verbietet es mir. So übergebe ich das Wort an Roger of Salisbury, da es doch die Engländer waren die diesen Krieg formal begannen, so denke ich sollten sie auch als erste die Gelegenheit haben hier zu sprechen."
Sichtlich erschöpft lässt sich der Doge in seinen Sitzt zurücksinken, nimmt einen Schluck Wein und wartet gespannt auf die Antwort des Engländers.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon schweizerkäse » 25. Mai 2018 16:38

Der Bischof räusperte sich und bat um Aufmerksamkeit, bevor er beging zu sprechen…

„Zuallererst bedanke ich mich im Namen Englands beim Dogen und dem Rat von Venedig für die Gastfreundschaft, welche uns offen entgegengebracht wird. Diese Verhandlungen sind von enormer Wichtigkeit und mein König weiss es zu schätzen, dass Venedig sich bereiterklärt hat eine neutrale, beratende Rolle einzunehmen, um den Konflikt zwischen England und Frankreich zu schlichten. Zu Beginn möchte ich klarstellen, dass es nicht in meinen Sinnen liegt diesen Krieg zu rechtfertigen, noch weitere Anschuldigungen gegenüber dem Royaume de France zu äussern. Ich selbst bin ein Mann der Kirche und wurde entsandt um Gottes Wille nach Frieden zu erfüllen. Weitere Sticheleien entfachen nur noch mehr Hass, weshalb wir auch Frankreichs Botschafter bitten sich während dieser Verhandlungen auf den zentralen Punkt zu beschränken, Frieden. Wir haben Fehler begangen, ebenso wie das fränkische Reich. Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Unsere beiden Reiche tragen die Verantwortung und so liegt es nun an uns die Angelegenheiten zu besprechen, welche zur Eskalation dieser Feindseligkeit führten. Aus Rivalen werden keine Freunde, doch kann trotzdem Frieden herrschen. Nun möchte ich jedoch dem französischen Gesandten die Gelegenheit geben sich ebenfalls zu äussern…“

Roger of Salisbury spürte wie die Anspannung aus seinem Körper wich. Er hatte bewusst versucht eine offene Haltung zu zeigen, war er sich dennoch bewusst, dass England nicht leichtfertig Frieden schliessen würde. Auch wenn Henry gewillt war solch einem Friedensvertrag zuzustimmen, so mussten die Bedingungen für solch ein Abkommen akzeptabel sein und durften England nicht schwach erscheinen lassen. Der Bischof griff nach seinem Weinkelch und wartete gespannt auf die Antwort des französischen Botschafters.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Marlborough » 25. Mai 2018 17:11

R5

Nachdem der englische Bischof geendet hatte, erhob sich Albert de Montlhéry aus seinem Stuhl, verbeugte sich formvollendet vor den Anwesenden und begann mit geübter und ruhiger Stimme zu sprechen. "Auch mein Dank, und der Dank des ganzen Frankenreichs gehen an den verehrten Dogen und den weisen Rat der Zehn, durch deren Gnade und Gastfreundschaft es uns hier und heute möglich ist, diese für unser beider Länder so wichtigen Verhandlungen zu führen." Nach einer kurzen Pause, richtete er das Wort an Roger of Salisbury. "Verehrter Bischof, auch ich möchte euch versichern, dass mir und auch meinem König, für den ich hier das Wort führen darf, nichts ferner liegt als Anschuldigungen gegenüber England zu äußern, oder gar Gründe für neue Feindseligkeiten herauf zu beschwören. Wie eure Eminenz bereits so richtig formulierte, haben beide Seiten Fehler begangen, welche davon die größeren, darüber möge Gott dereinst richten. Ich versichere euch das König Philipe sich nichts sehnlicher wünscht als den Frieden zwischen unseren Völkern, sind wir doch alle Brüder in Christo. Außerdem verlangen schon die jüngsten Ereignisse, sowohl im Süden als auch im Osten, mehr denn je, dass wir Christen vereint neben einander stehen. Als Zeichen seine guten Willens, und um zu zeigen wie sehr er Henry von England, trotz allem traut, hat mein König die Garnisonen von Paris und Angers ebenfalls auf ein Minimum reduziert. Er vertraut auf die Integrität eures Königs und auf die schützende Hand, sowohl Gottes als auch seiner Heiligkeit des Papstes. Ich habe die Vollmacht euch einen fairen und gerechten Frieden zu unterbreiten, der es beiden Seiten erlauben würde, das Gesicht zu wahren und für die Zukunft, wenn schon keine freundschaftlichen so doch friedliche Beziehungen , unterhalten zu können. Bevor ich euch dieses Angebot jedoch unterbreite, würde ich gerne noch den Gesandten seiner Heiligkeit zu Wort kommen lassen."

Albert nahm wieder Platz und nahm einen tiefen Schluck Wein. Er war zwar ein routinierter Diplomat, aber Verhandlungen solcher Tragweite führte auch er nicht alle Tage. Bisher war er mit dem Verlauf des Gespräches durchaus zufrieden, er hoffte nur, dass der Engländer das fränkische Entgegenkommen nicht als falsche Schwäche interpretierte. Philipe wollte den Frieden, aber nicht um jeden Preis. Ihm war bewusst, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Reichen in etwa die Waage hielt, und dieser Krieg noch über Jahre gehen konnte, ohne einen eindeutigen Sieger zu sehen. Deshalb war der Frieden wichtig, aber trotz allem musste es ein fairer Frieden sein.....
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon dasPapsttum » 26. Mai 2018 14:21

R5

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Die Gesandtschaft des Papstes lauschte den Ausführungen des Englischen sowie des Französischen Vertreters ehe sich Kardinal Pius zu Wort meldete, um die Sicht der katholischen Kirche in dieser Sache kundzutun: "Wie den Beteiligten sicherlich präsent sein wird, hat seine Heiligkeit unlängst ein umfassendes Statement zu dieser Angelegenheit abgegeben. An diesen Ausführungen hat sich von Seiten der Kirche auch nichts geändert. Der Konflikt um die Bretagne hat sich nach Auffassung seiner Heiligkeit unnötig hochgeschaukelt noch bevor beide Seiten überhaupt anständige Gespräche geführt haben. Wir sind überaus Erleichtert nun auch auf Drängen unserer geschätzten venezianischen Gastgeber beide Konfliktparteien an einem Tisch zu wissen und werden das in unserer Macht stehende tun um einen zügigen und haltbaren Friedensprozess mitzugestalten und zu begleiten. Es wird unabdingbar sein, dass ein jeder eine gehörige Portion Kompromissbereitschaft einzubringen hat, doch sind wir der Überzeugung dass ein Frieden möglich ist und ermahnen beide Parteien daran zu denken: So unterschiedlich Ihr und Eure Interessen auch sein mögen, Ihr seid Brüder und Geschwister in Christo vereint." Damit beendete der Kardinal seine kurze Ansprache und überließ dem Gastgeber aus Venetien das Wort.

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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Datt_Max » 26. Mai 2018 14:38

R5
Nachdem Kardinal Pius geendet hatte beugte sich der Doge zu einem der neben sitzenden und flüsterte im etwas zu. Kurz darauf ergriff dieser das Wort:
"Genau wie auch schon seine Heiligkeit in Rom werden wir alles in unserer Macht stehende tun um einen Friedensschluss zu ermöglichen und für die Einhaltung von diesem zu sorgen. Allerdings können wir, so fürchte ich, nicht diejenigen sein die einen Frieden vorschlagen. Dieser Akt muss von den Abgesandten der Kriegsbeteidigten kommen. Allerdings würden wir vorschlagen das, bevor hier genaue Friedensvorschläge kommen, erst einmal darüber gesprochen wird welche Rahmenbedingungen dieser Frieden mindestens für beide Parteien haben müsste. Dann können wir weitergucken inwiefern wir einen Frieden schaffen können der für beide Seiten haltbar ist und der niemanden demütigt."
Damit setzte sich der Sprecher wieder und wartete welche der beiden Parteien zuerst das Wort ergreifen würde. (Ich hätte es eig ungern wenn wir jetzt immer in einer festgelegten Reihenfolge sprechen, da weder der Papst noch ich wirklich mehr zum Frieden selber beitragen können, als euch an den Tisch zusammen zuholen. )

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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Marlborough » 26. Mai 2018 15:17

R5

Es war Albert de Montlhéry der zuerst das Wort ergriff. "Nun denn, wenn es den werten Anwesenden genehm ist, bin ich so frei und werde die Rahmenbedingungen erörtern, unter denen mein König bereit ist Frieden zu schließen. Ich möchte aber gleich vorher anmerken, dass es sich dabei nicht um das Friedensangebot direkt handelt, welches ich dem verehrten Bischof vorzulegen befugt bin. Die Bedingungen lauten wie folgt: Keine der beiden Parteien verlangt Reparationen, der Krieg wird unverzüglich beigelegt und ein Nichtangriffspakt, für eine noch genauer zu verhandelnde Zeitspanne wird geschlossen und keine der beiden Parteien wird sich eines Sieges rühmen. Sollte seine Eminenz, der Bischof damit einverstanden sein, bin ich im Anschluss gerne bereit, den genauen Friedensvertrag der meinem König vorschwebt, näher zu erörtern".
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon schweizerkäse » 28. Mai 2018 13:55

R5

Der englische Bischof lauschte gespannt den Worten des französischen Botschafters. Roger of Salisburys Vermutung, dass Albert de Montlhéry grosses diplomatisches Geschick verfügte, hatte sich schon zu Beginn der Verhandlungen bestätigt. Auch in diesem Moment zeigte sich abermals sein grosses Können, anstelle eines direkten Angebots, nannte er konkrete Punkte und bezeichnete diese als Rahmenbedingungen, wissend, dass England nun gezwungen war diese so anzuerkennen, oder als unwillig und abweisend gegenüber des päpstlichen Willens für Frieden geachtet würde. Da die genannten Bedingungen jedoch mit den englischen kongruierten, sah der englische Botschafter keinen Bedarf weiter darüber nachzudenken und ergriff stattdessen erneut das Wort…

„Nun, wir danken euch für die Darlegung eures Standpunktes, doch ist es an der Zeit dieses Anliegen zu konkretisieren. Eure Rahmenbedingungen sind fair und angemessen. Wir sind deshalb bereit einen Friedensvertrag unter Beachtung eurer genannten Punkte anzufertigen. Jedoch gibt es noch einige Zusätze, die wir als unentbehrlichen Bestandteil für einen Friedensvertrag erachten. Der Verzicht auf Reparationen ist gütig, doch erwarten wir, dass ihr die Bretagne als Bestandteil des englischen Herrschaftsgebiets akzeptiert und das Königreich England als unabhängiges und souveränes Königreich anerkennt, sowie alle Ländereien die diesem angehören. Im Gegenzug versichern wir euch, dass England keine Ambitionen gegenüber eurem derzeitigen Herrschaftsgebiet hegt, noch zu späteren Tagen hegen wird. Aus diesem Grund werden wir auf eine Stationierung von Truppen in der Bretagne und der Normandie verzichten, abgesehen von einigen, unbedeutenden Garnisonsverbänden zum Schutze der lokalen Bevölkerung. Wir erachten unsere Ergänzungen für einen wichtigen Schritt, dass diese Friedensverhandlungen auch in Zukunft ihren Zweck erfüllen. Weiter erachten wir es als von dringendster Notwendigkeit, dass sich unsere Reiche über ihre Vorhaben, die den jeweils anderen betreffen oder anstossten könnten, zu informieren und zu diskutieren.“

Roger of Salisbury beendete damit seine Ansprache und wartete bis der französische Botschafter oder der venezianische Doge das Wort übernahmen.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Marlborough » 28. Mai 2018 16:57

R5

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, leerte der fränkische Diplomat den Weinkelch und erhob sich. Er war mit sich zufrieden und sein König würde es auch sein. Er hatte sich auf langwierige und von heftigen Diskussionen begleitete Verhandlungen eingestellt, dieser schnelle und in der Tat recht einfach zu erzielende Erfolg, erfreute ihn deshalb umso mehr.

"Es erfreut mich wirklich sehr, dass sich eure Eminenz mit den Rahmenbedingungen meines Königs, anfreunden können. Ich kann euch versichern, dass unsere Seite auch keinerlei Einwände gegen eure Ergänzungen erheben wird. Mit eurem gütigsten Einverständnis, werde ich euch nun die konkreten Punkte, des von meinem König vorgeschlagenen Vertrages vortragen." Er holte ein versiegeltes Pergament aus seinem Mantel hervor, entrollte es und begann mit klarer und lauter Stimme vorzulesen:

I.) Die beiden Königreiche England und Frankreich schließen umgehend Frieden.

II.) Keine der beiden Kriegsparteien verlangt Entschädigungen monetärer Natur.

III.) Frankreich verpflichtet sich, die Bretagne von nun an als Teil des englischen Reiches anzusehen.

IV.) England akzeptiert die französischen Ansprüche, die aus dem Vertrag von Verdun hervorgehen. Im konkreten Fall Toulouse, Brügge, Dijon und Lyon.

IV.) Der König von Frankreich entlässt den Herzog der Normandie aus dem bestehenden Lehndiesnt. Die Normandie wird nicht mehr als Teil des fränkischen Reiches angesehen.

VI.) Beide Parteien unterzeichnen einen Nichtangriffspakt über 10 Jahre (20 Runden).

VII.) Beide Seiten verpflichten sich ihre Garnisonen in der Bretagne (England) und in Flandern( Brügge/Frankreich) auf ein notwendiges Minimum zu beschränken.

VIII.) Beide Seiten erklären sich dazu bereit, dass der Papst als Wächter dieses Friedens fungiert."


Nachdem er geendet hatte, überreichte er den Vertrag dem Bischof .

"Wenn eure Eminenz, mit allen Punkten einverstanden ist, könnten wir den Vertrag unterzeichnen."

Im Klartext: Weißer Frieden, Bretagne geht an England, Brügge an Frankreich, NAP über 20 Runden :)
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Datt_Max » 29. Mai 2018 12:16

Ein lächeln huscht über das Gesicht des Dogen, das läuft besser als er dachte. Trotzdem entscheidet er sich dazu nichts zu sagen. Fürs erste

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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon schweizerkäse » 2. Juni 2018 13:38

Roger of Salisbury hatte dem französischen Botschafter in Ruhe zugehört und jeden einzelnen Punkt genau verfolgt, der aus dem vom de Montlhéry vorgelesenen Vertrag hervorging. Doch mit jedem weiteren vorgetragenen Punkt verdüsterte sich des Bischofs Gesichtsausdruck. Was nach leichten Verhandlungen aussah verkomplizierte sich nun doch…

„Verehrter Botschafter, es scheint mir, als ob ihr da etwas missverstanden habt. England wird keine eurer Ansprüche anerkennen, weder eure Interessen in Flandern, noch in Burgund oder sonst wo. Was wir euch angeboten haben war die Akzeptanz gegenüber eurem derzeitigen Staatsgebiet, ich dachte eigentlich ich hätte mich verständlich ausgedrückt. Ihr jedoch vereinnahmt Gebiete, welche sich noch längst nicht in eurer Hand befinden, oder irre ich mich da etwa? Des Weiteren fordert ihr uns auf eure Ansprüche auf Ländereien zu akzeptieren, die keine gemeinsamen Grenzen mit uns aufweisen, jedoch mit anderen Nachbarn eurer Seite, wie dem Heiligen Römischen Reiche. Deshalb möchten wir euch unmissverständlich darlegen, dass England keinesfalls über die Legitimation eurer Ambitionen in solchen Gebieten urteilen wird. Ihr begeht erneut den Fehler euch über Diplomatie hinwegzusetzen, in dem ihr mit uns, anstelle mit dem Heiligen Römischen Reich über diese Dinge verhandelt, Fehler die unweigerlich zu Zwist und Konflikten zwischen euch und euren Nachbarn führen werden.“


Roger le Poer griff genervt nach seinem Umhang und verliess den Raum, dicht gefolgt von seiner Entourage…
Der Bischof war sich sicher, dass Frankreichs Botschafter bewusst versuchte unbemerkt eigene Vorteile in den Kontrakt einzuarbeiten. Vielleicht dachte de Montlhéry, dass der englische Gesandte zu unerfahren wäre, um das Geschehen zu bemerken. Doch sollte ihm nun klar sein, dass England keinesfalls leichtfertig in einen Frieden einwilligen würde. Der Gesandte Philippes hatte nun Zeit nachzudenken, bis am morgigen Tage die Verhandlungen in eine neue Runde gehen sollten...
Zuletzt geändert von schweizerkäse am 2. Juni 2018 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Datt_Max » 2. Juni 2018 14:06

R5
Der Doge erhob sich doch die Engländer waren schon hinaus verschwunden. Der Missmut war ihm ins Gesicht geschrieben. Solch ein verhalten war ihm schon lange nicht mehr untergekommen. Einfach Vorwürfe auszusprechen und dann wütend hinauszustürmen ohne eine weiteres Wort könnte man als Gastgeber durchaus als Beleidigung auffassen. Doch Doge Vitales hatte in seinem Leben dazugelernt, zwar empfand er das Verhalten des Engländers durchaus als empörend doch würde er es ihnen für jetzt durchgehen lassen. Es war schließlich erst der erste Tag der Verhandlungen und die beiden Parteien hatten scheinbar zu früh angefangen genaue Forderungen zu stellen.
Empört wandte er sich an die noch anwesenden:
"Da der Bischof ja scheinbar nicht mehr gewillt ist weiter zu verhandeln schlage ich vor das wir es morgen erneut versuchen. Hoffen wir das dies kein genereller Abschied war. Ich hoffe der Bischof besinnt sich noch einmal eines besseren. Falls ihr noch etwas zu besprechen habt wird der in Venedig anwesende Teil des Rates zu eurer Verfügung stehen. Ich fürchte allerdings das ich mich in mein Gemach zurückziehen muss. Heute war ein anstrengender Tag und ich bin nicht mehr der jüngste." Nachdem er sich von den anwesenden verabschiedet hatte verließ auch er den Raum.
Zuletzt geändert von Datt_Max am 11. Juni 2018 20:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: quod occursum apud Venezia

Beitragvon Marlborough » 4. Juni 2018 16:11

Ebenso wie der englische Bischof, war auch der Doge schon entschwunden ehe Albert sich auch nur in irgendeiner Art und Weise äußern konnte. Im ersten Moment wusste er nicht recht, ob er amüsiert oder schockiert sein sollte. Der englische Bischof, hatte sich benommen wie ein ungebildeter Bauernflegel und nicht wie der Diplomat eines Königs. Aber was wollte man von Engländern schon groß erwarten? Trotz des abrupten Endes der Verhandlungen und des mehr als peinlichen Abgangs des Engländers, konnte Albert nicht umhin, auch das positive an der ganzen Farce zu erkennen. Nun hatten diese Barbaren von der Insel ihr wahres Gesicht gezeigt, und das in Anwesenheit eines päpstlichen Abgesandten und der versammelten Elite der Löwenrepublik. Er war sich sicher, dass dieser Vorfall, sehr schnell die Runde in ganz Europa machen und somit den ohnehin schon befleckten Ruf Henrys von England, nun gänzlich und für alle Zeiten ruinieren würde. Sichtlich ermüdet erhob er sich schließlich und richtetet noch einmal das Wort an den päpstlichen Gesandten und den Rat der Zehn.
"Meine verehrten Anwesenden. Soeben wurdet ihr selbst Zeugen, welche Art von Diplomatie von England geführt wird. Sie bezichtigen meinen König der Gier, doch sind sie es selbst die nach Gebietserweiterungen auf Kosten Frankreichs aus sind. Ich fürchte diese Verhandlungen, wurden von England nur geführt um Frankreich in Sicherheit zu wiegen und in Ruhe weitere Aktionen gegen uns zu planen. Ihr alle könnt bezeugen, dass mein König nichts forderte und auch nichts verlangte außer Frieden und gute Nachbarschaft. Da ich diese Verhandlungen nach diesem mehr als unwürdigen Abgang des englischen Gesandten als gescheitert ansehe, werde ich meinem König anraten, sich an seine Heiligkeit selbst zu wenden. Vielleicht vermag unser guter Vater, der Papst, Henry von unseren guten Absichten zu überzeugen. Ich selbst werde noch einige Zeit in Venedig verbleiben, um dem Bischof die Möglichkeit zu geben, sein Verhalten zu überdenken und die Verhandlungen fortzuführen. Ich darf mich nun empfehlen." Er verneigte sich kurz und verließ erhobenen Hauptes den Raum. Es war an der Zeit seinem König zu schreiben.
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