Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Imperator: Rome ist der neuste Globalstrategietitel aus dem Paradox Development Studio

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Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Kornstab » 22. Januar 2019 21:09

Original von Trin Tragula:
https://forum.paradoxplaza.com/forum/in ... DevPosts=1

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Hallo und willkommen zu einem weiteren Entwicklertagebuch für Imperator:Rome!

Heute werde ich über die Marine sprechen, ich werde einige der Änderungen erläutern, die wir an der Diplomatie vornehmen, und schließlich werde ich die geografischen Regionen Baktrien, Parthien und die Weiten des Seleukidenreichs beschreiben.


Flotten

In Imperator:Rome gibt es nur eine Art von Marineeinheit, die Trireme (die alle Formen von Kriegsgaleeren repräsentiert). Schiffe können nur in Häfen gebaut werden, und Häfen existieren nur an vordefinierten Orten auf der Karte. Der Bau von Schiffen erfordert auch den Zugang zu Holz in der Provinz, zu der die Stadt gehört.

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In unserer Zeit, und vielleicht auch in den meisten vergangenen Zeiten, war das Mittelmeer eher eine Verkehrsachse als ein Hindernis, das es zu überwinden galt. Der Hauptzweck einer Flotte in Imperator:Rome ist es, Truppen von einem Ziel zum anderen zu befördern und andere daran zu hindern, selbiges in deinen Hoheitsgewässern zu tun.

Flotten können auch Häfen in Kriegszeiten blockieren, den Kommerz verringern und möglicherweise zum Kriegspunktestand beitragen.

Die Stärken und Schwächen dieser Schiffe können dann durch Dinge wie Handelsgüter, Militärtraditionen, Admirale, Erfindungen und mehr modifiziert werden.

So wie es Einheitenfähigkeiten für Landeinheiten gibt, gibt es auch Einheitenfähigkeiten auf See:

  • Ramm-Taktiken: Marine-Offensivschaden +10%, Marine-Verteidigungsschaden -10%
  • Enter-Taktiken: Marine-Offensivschaden -10% Marine-Verteidigungsschaden +10%
  • Hafenüberfall: Stiehlt eine Reihe von Pops von einem angrenzenden Hafen und macht sie zu Sklaven in deiner Hauptstadt (zum Preis von 1 Aggressiven Expansion)

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Seeschlachten werden denen, die unsere früheren Spiele gespielt haben, durchaus vertraut sein.

Wenn eine Schlacht beginnen, versucht jedes Schiff, ein feindliches Schiff ins Visier zu nehmen, um ihm Schaden zuzufügen. Ihr Erfolg wird durch ihren Positionierungswert bestimmt, der sich von ihrem führenden Admiral und einer Zufallskomponente ableitet. Die Positionierung wird jeden Tag des Kampfes neu gewürfelt.

In einem laufenden Kampf führt eine schlechte Positionierung dazu, dass ein neues Ziel ausgesucht wird, was bedeuten könnte (wenn man Pech hat), kein Ziel zu finden oder sogar eines seiner eigenen Schiffe ins Visier zu nehmen. Wenn ein freundliches Schiff anvisiert wird, wird das Schiff immer versuchen, am nächsten Tag ein neues Ziel auszuwählen.

Der Schaden wird ähnlich wie in Landkämpfen behandelt. Offensive Modifikatoren und Würfelwurf werden durch die feindlichen Defensivmodifikatoren und den Würfelwurf reduziert (dieser wird dann durch die spezifischen Schadensmodifikatoren auf beiden Seiten für Stärke- oder Moralschaden weiter erhöht oder verringert).

Schiffe, die keine Moral mehr haben, werden sich aus dem Kampf zurückziehen, Schiffe, die keine Stärke mehr haben, werden versenkt.

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Piraten

Wann immer Geld verdient wird, wird es diejenigen geben, die dieses Geld für sich selbst haben wollen. Jeder Hafen, der genügend Handel anzieht, riskiert auch, Piraten anzuziehen.

Piraten können außerhalb von Häfen auftauchen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dies tun, hängt davon ab, wie viele Handelsrouten die Provinz, zu der der Hafen gehört, hat.

Diese Chance kann durch Gesetze und Erfindungen reduziert werden.

Eine Piratenflotte kann maximal 10 Schiffe groß sein und wird versuchen, den Hafen zu blockieren, der ihnen am nächsten ist, wenn sie auftauchen. Sie sind auch feindlich gegenüber allen Nicht-Piraten-Flotten. Sollte die Piratenflotte besiegt, aber nicht zerstört werden, wird sie versuchen, einen anderen schwach bewachten Hafen zur Blockade zu finden.



Diplomatie

Und damit wenden wir uns noch einmal der Diplomatie zu, und zwar der Frage, wie Ansprüche, Waffenstillstände, Kriegserklärungen und Frieden in Imperator:Rome funktionieren werden.


Casus Belli​

Wie in vielen Paradox-Spielen zuvor spielt der Unterschied zwischen einem gerechtfertigten Krieg und einem ohne Rechtfertigung in Imperator:Rome eine Rolle.

Casus Bellis gibt es in einer Vielzahl von Formen und Formen wie:

  • Anspruch: Ein Land hat immer einen Casus Belli gegen ein Land, wenn es einen Anspruch auf eine Stadt hat, die dem anderen Land gehört.
  • Rebellenunterstützung: Ein Land hat immer einen Casus Belli gegen jemanden, der Rebellen in seinem Land unterstützt.
  • Beleidigung: Ein Land erhält einen zeitlich begrenzten Casus Belli gegen ein Land, das eine Beleidigung geschickt hat.
  • Garantie: Ein Land erhält einen zeitlich begrenzten Casus Belli gegen ein Land, das jemanden angreift, der von ihm eine Garantie zum Schutz hat.
  • Gebrochener Untertanenstatus: Ein Land erhält einen zeitlich begrenzten Casus Belli gegen ein Land, das eine Untertanenbeziehung mit ihm bricht.
  • Gebrochene Allianz: Ein Land erhält einen zeitlich begrenzten Casus Belli gegen ein Land, das sein Bündnis mit ihm entehrt.

Eine Kriegserklärung ohne Casus Belli kostet den Angreifer 2 Stabilität und gibt zusätzliche Aggressive Expansion.


Kriegsziele

Wenn ein Krieg erklärt wird, muss der Angreifer ein bestimmtes Kriegsziel wählen. Die Erfüllung dieses Kriegsziels wird nach und nach bis auf einen Wert von 25% anwachsen, der zusätzlich auf den Kriegspunktestand draufgerechnet wird.
Im Gegensatz zu anderen Spielen, wie z.B. Europa Universalis IV, müssen das Kriegsziel und der Casus Belli jedoch nicht direkt miteinander verbunden sein. Ein Anspruch gibt einen Casus Belli und schaltet das Kriegsziel der Eroberung frei. Aber du kannst dich trotzdem dafür entscheiden, einen Überlegenheitskrieg zu erklären. Der Casus Belli wird dennoch die Stabilitätsmali entfernen, die du normalerweise zu Beginn des Krieges erhalten hättest.

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Es gibt drei verschiedene Kriegsziele im Spiel:
  • Eroberung: Wenn du einen Anspruch auf eine Provinz hast, die von einem anderen Land gehalten wird, kannst du den Eroberungskrieg um diese Provinz erklären. In diesem Fall ist das Halten der gesamten ausgewählten gegnerischen Provinz das Kriegsziel. Ein Eroberungskrieg endet automatisch, wenn das gesamte Kriegsziel von einer der Kriegsparteien für 1 Jahr + 180 Tage pro Rang gehalten wird.
  • Überlegenheit zeigen: Das Kriegsziel ist es, Überlegenheit im Kampf zu zeigen. Sobald über 10 Kriegspunkte aus Schlachten erreicht sind, ticken die zusätzlichen Kriegspunkte fürs Erreichen des Kriegsziels nach oben.
  • Marine-Überlegenheit zeigen: Das Kriegsziel ist es, in Seeschlachten Überlegenheit zu zeigen. Sobald über 10 Kriegspunkte aus Schlachten erreicht sind, ticken die zusätzlichen Kriegspunkte fürs Erreichen des Kriegsziels nach oben. Mehr Blockaden als der Feind zu haben, wird ebenfalls dazu beitragen.



Waffenstillstände

Nach der Unterzeichnung eines Friedens wird für 5 bis 15 Jahre ein Waffenstillstand in Kraft sein. Die Dauer des Friedens wird vom Ausmaß des Friedensabkommens abhängen. Während dieser Zeit wird eine Kriegserklärung gegen denselben Feind 5 Stabilität kosten.



Kriegsführer, Änderungen beim Ruf zu den Waffen und Separatfrieden:

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Kriegsführer, Ruf zu den Waffen und Separatfrieden sind alles Konzepte, die jedem bekannt sein werden, der unsere Spiele schon einmal gespielt hat.

Kriege können viele Beteiligte haben, aber es wird erst mal das Land, das den Krieg erklärt, und das Land, dem er erklärt wird, als die Kriegsführer betrachtet.

Kriegsführer werden im Namen der gesamten Seite (einschließlich aller Verbündeten und unterworfenen Länder), der sie angehören, verhandeln, und ein Krieg wird erst dann enden, wenn die beiden Kriegsführer einen Frieden schließen.

Die Kriegsführer in Imperator:Rome können sich auch ändern. Wenn ein Land mit höherer maximaler Rekrutenreserve und mehr Provinzen als der bestehende Anführer beitritt, dann wird dieses Land als neuer Kriegsführer betrachtet und kann seine eigenen Verbündeten rufen. Wenn dies der Fall ist, warnt das Kriegserklärung-Interface, dass ein Land die Führung des Krieges übernehmen kann. Und die Kriegsführung kann nur einmal übertragen werden.

Um die Notwendigkeit einer sorgfältigen Auswahl der Verbündeten weiter zu verdeutlichen, haben wir einige Änderungen an der Funktionsweise von Allianzen vorgenommen. In Imperator:Rome wirst du nicht in der Lage sein, einen Ruf zu den Waffen eines angegriffenen Verbündeten abzulehnen. Wenn du die Hilfe einer anderen Macht haben willst, musst du bereit sein, ihnen zu helfen.

Es ist auch nicht möglich, vor Ablauf von 36 Monaten als Juniorteilnehmer eines Krieges einen Separatfrieden zu schließen, da erwartet wird, dass ein Juniorteilnehmer am Krieg teilnimmt, um dem Kriegsführer zu helfen, den Krieg zum Abschluss zu bringen, anstatt den Konflikt eines anderen zu nutzen, um selbst zu expandieren.


[Jetzt geht es wieder um die Karte: Baktrien und Parthien]

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Zarastro » 23. Januar 2019 01:21

Tja, meine Gefühle sind diese Woche eher gemischt: Einerseits gefallen mir die meisten Änderungen in der Diplomatie im Vergleich zu früheren Paradoxspielen wie EU4. Andererseits erscheint der Seekampf doch arg oberflächlich gehalten, durch fehlende Schiffsalternativen vllt. sogar noch simplistischer als in EU4. Angesichts der Bedeutung, die etwa die Kontrolle des Mittelmeers für Rom hatte, sowie die vielen wichtigen Seeschlachten in dieser Epoche, hätte ich mir da doch mehr erhofft.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Dragonlord1975 » 23. Januar 2019 07:29

Das stimmt wohl, bedenkt man das die Römer im 1. Punischen Krieg durch das Kapern eines karthagischen Schiffes und das studieren der Bauweise erst ihre eigenen Schiffe auf die neue Art gebaut haben. Und was ist mit den Kelten und Germanen, schippern die auch mit Triremen über die Nordsee????? Das ist das erste Mal das ich von einem Feature enttäuscht bin. Letztendlich war in EU4 die Auswahl des Schifftypes duchaus eine Spielmechanik die auf die Spielweise einfluss nimmt. Will ich Handel schützen oder Seehoheit erringen, bin ich eher auf Binnenmeeren unterwegs oder sind die großem Ozeane mein Ziel, Wieviele Truppen will ich verschiffen. Hier ist es einfach, soviele Trieremen wie ich mir leisten kann und gut.
Wenn sie das so umsetzen hoffe ich das es dafür möglichst früh ein entsprechendes DLC gibt. Aber zumindest die unterschiedlichen Schiffe von verschiedenen Kulturbereichen hätten sie umsetzen können.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Zarastro » 23. Januar 2019 08:46

Genau, die Germanen sollen ja z.B. viel größere Schiffe gebaut und die Römer damit echte Probleme bereitet haben.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Saito_Toshimasa » 24. Januar 2019 09:05

huhu dragonlord!

wo du die uralte "ente" rauskramst, die römer hätten den schiffbau von einem gestrandeten karthagischen kriegschiff gelernt... haha!!! die verbündeten und zu der zeit schon unterworfenen etrusker waren eine gefürchtete seemacht...!!! du glaubst doch nicht die römer hätten von ihrem clientelstaat nicht die marine übernommen??? ja ne is klar...
wenn ich ganz gemein wäre würde ich dich noch fragen, ob du dann auch das märchen glaubst, die perser hätten griechenland mit 2mio soldaten angegriffen...

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon dayrider » 24. Januar 2019 09:33

Saito_Toshimasa hat geschrieben:huhu dragonlord!

wo du die uralte "ente" rauskramst, die römer hätten den schiffbau von einem gestrandeten karthagischen kriegschiff gelernt... haha!!! die verbündeten und zu der zeit schon unterworfenen etrusker waren eine gefürchtete seemacht...!!! du glaubst doch nicht die römer hätten von ihrem clientelstaat nicht die marine übernommen??? ja ne is klar...
wenn ich ganz gemein wäre würde ich dich noch fragen, ob du dann auch das märchen glaubst, die perser hätten griechenland mit 2mio soldaten angegriffen...


Am besten liest du noch einmal, was er geschrieben hat. Vielleicht verstehst es dann auch du. Natürlich haben sie nicht "den Schiffsbau von gestrandeten Karthagischen Schiffen gelernt". SIe haben Ihre Schiffe aufgrund der gemachten Erfahrungen angepasst.

Von deiner "Art" der Kommunikation sprechen wir besser mal nicht.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Saito_Toshimasa » 24. Januar 2019 11:15

ja, ich entschuldige mich für meine häme... aber auch das mit dem anpassen hatten sie nicht nötig. die römer wollten einfach ihre leistung herausstreichen als angebliche "landratten" die karthager besiegt zu haben. aber wiegesagt, die etrusker waren hervoragende schiffsbauer und haben keine schlechteren schiffe als karthago gehabt. karthago hat nur in serie produziert, weshalb sie schnell viele schiffe bauen konnten, besser waren sie aber nicht. die römer haben ja auch hannibal in den himmel gelobt um ihre peinlichen niederlagen hinter seinem "genie" zu verstecken. dabei war hannibal ein mieser belagerer und noch mieser in der seekriegführung.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Ischozar » 24. Januar 2019 11:21

auch hannibal in den himmel gelobt um ihre peinlichen niederlagen hinter seinem "genie" zu verstecken. dabei war hannibal ein mieser belagerer und noch mieser in der seekriegführung.

Generell sollte man mit pauschalen Aussagen sehr vorsichtig sein. Es gibt mit Sicherheit ein dutzend Historiker die dir dabei widersprechen würden. Ich muss für meinen Teil sagen, dass ich aus dem Studium deine Theorien nicht kenne, sprich Etrusker als Schiffsbauer und Hannibal als mieser Feldherr. Worauf stützen die sich?
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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Saito_Toshimasa » 24. Januar 2019 11:40

es ist überliefert, das sich die etrusker, verbündet mit den griechischen stadtstaaten italiens und siziliens ein große seeschlacht gegen die karthager geliefert haben ... siegreich (da war rom erst kurz aus dem "ei" gekrochen...) und daraufhin haben die karthager sich mehr auf das westliche mittelmehr konzentriert und marseille und süditalien in "ruhe" gelassen.
und hannibal, das ist auch überliefert hat für die belagerung der kleinen stadt saguntum sage und schreibe ein halbes jahr gebraucht, dabei zählte jeder tag, um über die alpen zu kommen. und flottentechnisch war auch nicht viel los (obwohl das wohl auch am verräterischen karthagischen senat lag, der kein interesse an einem triumphierenden hannibal hatte und seinen sieg mehr als seine niederlage fürchtete. die haben hannibal ja fast jede unterstützung verweigert, und er mußte den krieg fast komplett aus eigenen mittel aus seinen silberminen in spanien finanzieren. aber karthago hatte auch im 2. punischen krieg zu anfang und längere zeit deutlich mehr schiffe als rom, nur verstreut in allen häfen und nicht konzentriert wie die römer. hannibal selbst hatte wohl nicht allzuviele schiffe, er mußte alles in die armee '"buttern". und es gibt halt kritische historiker, die die masche der römer einen gegner als "genial" zu überhöhen um die eigenen defizite zu übertünchen entlarven. das haben sie auch mit pyrrhos gemacht.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Ischozar » 24. Januar 2019 11:47

Ich lass das mal so stehen ;) Nur kurz zur Info. Wenn man kritische Thesen formuliert und sich über andere Leute lustig macht, sollte man schon etwas mehr Beweise haben als "es ist überliefert". Ich habs, wie erwähnt, noch nie gehört. Weder in den Grundlagenvorlesungen noch in der Literatur.
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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Saito_Toshimasa » 24. Januar 2019 12:13

ich hab mich für meinen bissigen ton entschuldigt... ein buch zur seekriegseschichte wäre da der "klassiker" "seemacht von der antike bis zur gegenwart" von admiral nimitz (da werden die etrusker erwähnt als seemacht). das mit der langen belagerung saguntums ist kein geheimnis. das buch ist bei meinen eltern, sonst würd ich dir den autor gleich nennen können. aber auch bei der belagerung von tarent hat sich hannibal nicht mit ruhm bekleckert, er war schlicht nicht in der lage die festung den römern
abzujagen.
und die römer hatten allen grund ihre blamablen niederlagen mit einem "genie hannibal" zu kaschieren... hätten sie dem volk gesagt, wir haben jetzt eine tolle "abnutzungsstrategie" mit der wir den zahlenmäßig unterlegen hannibal garrantiert fertig machen, und bitte nehmt uns die zigtausend toten von cannae nicht übel (gehört alles zum plan), der plebs hätte in rom revoltiert!

apropos zum thema "es ist überliefert" genau in diese kathegorie fällt ja das "haarsträubende märchen" die römer hätten ein gestrandetes karthagisches schiff abgekupfert... das ist überlieferte römische "siegergeschichte" die etrusker und karthager waren verlierer der geschichte und konnten sich dagegen nicht mehr "wehren"!


ps..sorry, das ich kleingeschrieben habe, hatte ganz vergessen, das das hier nicht erwünscht ist... kommt nicht wieder vor

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Zarastro » 24. Januar 2019 12:54

kritische historiker, die die masche der römer einen gegner als "genial" zu überhöhen um die eigenen defizite zu übertünchen entlarven


Naja, gerade bei Hannibal zweifelt eigentlich kein seriöser Forscher daran, dass er einer der größten Feldherrn der Antike war. Natürlich hat ihm geholfen, dass die Römer ihm lange keinen gleichwertigen Feldherrn entgegenstellen konnten, aber das schmälert ja nicht seine Genialität.

Das er nicht perfekt war ist unbestritten, aber seine Probleme etwa mit den langen Belagerungszeiten wird in der Regel damit erklärt, dass er mit seinen Truppen sehr vorsichtif umgehen und Belagerungen noch dazu immer eine heikle Angelegenheit waren. Niemand würde ja auch Napoleons Talent als Feldherr in Frage stellen, nur weil er nicht auch ein so guter Admiral wie Nelson war.

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Saito_Toshimasa » 24. Januar 2019 22:47

ja hannibal mag "genial" in der offenen feldschlacht gewesen sein, beim belagern war er jedenfalls nicht... in spanien gegen sagunt hatte er mehr als genug männer und im damals dicht bewaldeten spanien sicher auch genug bauholz für belagerungsgeräte. allein es hatte nicht sein sollen... es gibt feldherren wie "demetrios poliorketes" die für ihre belagerungskünste berühmt wurden (mit wesentlich weniger männern, das ist nicht unbedingt ausschlaggebend ) und auch die römer waren belagerungsexperten aber hannibal hungerte saguntum ganz primitiv aus, obwohl ihm die zeit davonrannte, mit viel glück kam er über die alpen, aber das war sauknapp, da er es nur kurz vorm wintereinbruch schaffte (sonst wäre er berühmt geworden für ein "alpendisaster"). also er hatte stärken und schwächen, ein allrounder war er nicht! und in tarent war sein mangelndes belagerungswesen fatal, da es der beste hafen war, den er hätte als nachschubbasis haben können (er hatte keinen bedeutenden hafen in süditalien)
manche werfen ihm auch mangelnde politische entschlossenheit vor, er hätte in karthago nach der macht greifen können und dann eine gewaltige basis für seinen feldzug gehabt aber er war "loyal" ... ein sulla oder caesar hätten das "belächelt" und machiavelli sogar als schwäche verurteilt!

und bei zama hatte er "heimvorteil"... (umso größer die leistung von scipio) er mag ja oft gesiegt haben, aber wie pyrrhos hat er sich "zu tode gesiegt", er gewann alle schlachten, bis auf die alles entscheidende...
und da wir bei klischees waren paßt da der angebliche spruch "maharbals" (sein reiterkommandant) "zu siegen verstehst du hannibal, den sieg zu nutzen nicht...

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Zarastro » 25. Januar 2019 02:27

ja hannibal mag "genial" in der offenen feldschlacht gewesen sein,


Da braucht man keine Anführungszeichen zu setzen. Es gibt kaum einen General, der vergleichbare Erfolge auf dem Schlachtfeld gegen zahlenmäßig überlegene Feinde vorzuweisen hat. Alles andere zu behaupten wäre lächerlich.

da er es nur kurz vorm wintereinbruch schaffte (sonst wäre er berühmt geworden für ein "alpendisaster")


Tja, jeder große Feldherr geht Risiken ein. Alexander hätte auch ganz böse gegen Persien scheitern können.

es gibt feldherren wie "demetrios poliorketes" die für ihre belagerungskünste berühmt wurde
Und trotzdem hat jener Demetrios die Belagerung, welche ihm diesen Spitznamen verliehen hat, erfolglos abbrechen können. Wir können jetzt natürlich endlos über seine Schwächen und Fehler reden, aber im Grunde ging es mir nur um diesem Satz in deinem früheren Post:

ie römer haben ja auch hannibal in den himmel gelobt um ihre peinlichen niederlagen hinter seinem "genie" zu verstecken. dabei war hannibal ein mieser belagerer und noch mieser in der seekriegführung.


Dieser Satz ist halt schwer in Einklang mit den historischen Tatsachen zu bringen. K.A. ob du mal die Originalquellen über Hannibal gelesen hast, ich selbst habe das mal während meines Studiums getan, und die Römer haben ihn mitnichten in den Himmel gelobt. Natürlich gestehen ihm Leute wie Polybios (der als Grieche halt etwas Distanz zu beiden Seiten hatte) eine gewisse Raffinesse zu, aber er wird halt auch mit allerlei negativen Attributen beschrieben (grausam, aufbrausend etc.). Die Römer schieben den Großteil der Verantwortung für ihre Niederlagen ihren inkompetenten Feldherrn zu. Aber selbst wenn die Quellenlage anders sein sollte (was möglich ist, da es schon länger her ist, seitdem ich sie gelesen habe), falls ich dich richtig verstanden habe, wolltest du andeuten, dass Hannibals Ruf nicht gerechtfertigt gewesen sei. Und dem muss man einfach widersprechen, insbesondere Hannibals anfängliche Kampagne in Italien war insgesamt außerordentlich brillant organisiert und seine Siege dort rechtfertigen seinen Ruf durch.

und bei zama hatte er "heimvorteil

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Re: Imperator - Entwicklertagebuch #34 - 21. Januar 2019 – Marine, Diplomatie

Beitragvon Dragonlord1975 » 25. Januar 2019 08:20

Es ist wie immer, man liest ein Buch eines Mannes der über Geschichte schreibt und meint man könne damit alles über den Haufen werfen was jemand anders geschrieben hat. Zu deinem Admiral Nimitz, der ja bekanntlich im 2WK berühmt wurde, ja nicht unbedingt als Historiker ^^ . Er beruft sich auf Sekundärliteratur und ist nicht unbedingt eine sichere Quelle, abgesehen vom Stand der Forschung in den 50ern und 60igern. Übrigens hat Montgomery auch einen riesen Wälzer zur Kriegsgeschichte geschrieben, war wohl irgendwie Mode das ein General/Admiral a.D. da sowas geschrieben hat.
Fakt ist das es insgesamt 3 Punische Kriege gab und diese über einen Zeitraum von 120 Jahren stattfanden. Zur Zeit Hannibals (2. Punischer Krieg) war Karthago keine dominierende Seemacht mehr, nach dem Ende des 1. Punischen Krieges waren sowohl die Katargische als auch die Römische Flotte praktisch nicht mehr existent. Karthago, durch Tributszahlungen und Gebietsverluste schaffte es nie mehr eine Seemacht zu werden. Und das in der Antike eine Belagerung mal ein halbes Jahr dauerte, das ist eher normal als eine Ausnahme. In den Attischen Kriegen wurden einzelne Polis teilweise mehrere Jahre belagert. Alleine die Tatsache das Hannibal, nachdem er tausende Kilometer mit seinem Tross durch keltisches Gebiet zog, wo er mit Sicherheit nicht immer freundlich empfangen wurde, nachdem er von den Völkern in der Poebene fast aufgerieben wurde wenn er eben nicht Vorsichtig taktiert hätte. Und dann auch noch Latium zu verwüsten und mehrere Schlachten mitten in Feindesland zu Schlagen und zu gewinnen, das macht ihn definitiv zu einem großen Feldherren! Ich empfehle dir mal mehr als ein Buch darüber zu lesen und dich nicht auf den History Channel/Welt der Wunder zu verlassen.
Zu den Anpassungen der Schiffsechnik, ich habe nirgends von gestrandeten Schiffen geschrieben. Lediglich das Römer Schiffe erbeutet haben und danach ihre Schiffe der Bauweise angepasst haben. Das lässt sich sogar Archäologisch nachweisen und hat nix mit Sage zu tun. Die behauptet schliesslich, wie du sagst, das ein einzelnes Schiff an der Küste gestrandet ist. Aber es heisst ja: Lieber eine starke Behauptung als ein schwacher Beweis
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