[Imperator: Rome] Wie vermeide ich Rebellionen?

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Kornstab
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[Imperator: Rome] Wie vermeide ich Rebellionen?

Beitragvon Kornstab » 29. Dezember 2019 18:11

Da ich bei meinem ersten Spielstand mit Rom Probleme mit Rebellionen bekam, hier ein paar Tipps, wie man das in den Griff bekommt:


Wann kommt es überhaupt zu Rebellionen?
Wenn zu viele der Provinzen illoyal (d. h. unter 33%) sind. Im Menü "Nationenüberblick" findet sich ein Symbol mit einer Mistgabel. Im Tooltip findet ihr genaue Infos.
Ist eine Provinz illoyal, zählen alle Bewohner (auch die zufriedenen) dieser Provinz als potenzielle Aufständische. Sobald das 20% der Bewohner eures Reiches sind, startet der Ticker für eine Revolte (das ist dann der Balken neben der Mistgabel).
Wobei die 20% nur der Grundwert sind. Seid ihr eine Weltmacht, dann werden dort z. B. 5% abgezogen (es kommt also schneller zur Revolte). Der Wert bei der Stabilität, der 50 überschreitet, wird wiederum aufaddiert (hohe Stabilität -> es kommt nicht so schnell zur Revolte).


Wie werden Provinzen illoyal?
In jedem Territorium seht ihr den Einfluss auf die Provinzloyalität.
Im Wesentlichen wird diese gesenkt durch die Unruhe.

Die Unruhe wiederum wird durch Folgendes erhöht:
Unzufriedene Bewohner
Korruption des Statthalters
Stabilität unter 50
Kriegsmüdigkeit


Wie kann gegengesteuert werden?
Die Bewohner zufriedener machen. Bei allen Bewohnern, die nicht der eigenen Kultur angehören, wird die Zufriedenheit durch die Aggressive Expansion negativ beeinflusst.
Man kann also im Diplomatie-Menü zu gegebener Zeit von "Kriegslustiger Haltung" (Voreinstellung bei Rom) auf "Beschwichtigende Haltung" umstellen. Damit sinkt die aggressive Expansion schneller (aber nicht während eines Angriffskrieges). Ich lasse es jedoch gerade auch vor dem nächsten Krieg bei der Haltung, weil das Umstellen jedes Mal politische Einflusspunkte kostet und die "Kriegslustige Haltung" auch nicht soo viel bringt - man könnte in den Friedensverhandlungen halt mehr fordern.
Ein fähiger Praetor (so heißt er zumindest bei Rom) senkt die aggressive Expansion auch.
Zudem kann man Omen in Betracht ziehen. Bei Rom senkt z. B. "Segen für Jupiter" die aggressive Expansion.

Wenn die Aggressive Expansion erst mal hoch ist, steigt dieser übrigens nicht mehr so stark, wenn man bei Friedensverhandlungen Land nimmt:
Bild


Gibt es Oliven in der Provinz, erhöht das die Zufriedenheit der Sklaven um 10%. Sollte man also importieren, falls es keine gibt, denn Sklaven machen ja meist den Großteil der Bevölkerung in einer potenziell illoyalen Provinz aus.
Wein und Datteln erhöht die der Freien Männer um jeweils 5%. Wein ist mein zweitliebstes Importgut in solchen Provinzen.
Indigo (wovon man als Rom lange eher nicht viel hat) erhöht die der Stammesmitglieder um 10%.
Farben die der Bürger um 10%. Ist aber eher was, um in Provinzen mit vielen Bürgern deren Effektivität und damit die Forschungseffizienz zu steigern.



Zudem kann man zusehen, sich folgenden Hauptstadtüberschuss zu sichern:
Oliven = +5% Zufriedenheit Sklaven (als Exportboni gibt es 2,5%)
Fisch = +5% Zufriedenheit Freie Männer (als Exportboni gibt es 2,5%)
Indigo = +10% Zufriedenheit Stammesmitglieder (als Exportboni gibt es 5%)
Farben = +5% Zufriedenheit Bürger (als Exportboni gibt es 2,5%)


Natürlich kann man auch über Erfindungen, Ideen ("Gesetzesreform" gibt +15% Zufriedenheit bei falscher Kulturgruppe) und Gebäuden in den größeren Städten die Unzufriedenheit angehen.
Ein großer Malus bei Zufriedenheit ist die Zugehörigkeit zu einer fremden Kultur. Theater helfen, damit die Assimilierung schneller voranschreitet (ein hoher Tyranneiwert hilft auch...). Tempel wäre das Gleiche für die Religion - wobei die weniger Mali gibt, von daher scheint mir das mit der Kultur sinniger. Wobei wiederum die Assimilierung eines Bewohners langsamer geht (-33%), wenn er eine andere Religion hat.
Wenn man als Rom bei den Militärtraditionen "Römische Straßen" freigeschaltet hat, kann man auch zusehen, dass vor allem durch die großen Städte Straßen gehen. Pro Vernetzung mit einem Nachbarterritorium gibt das +2,5% auf Assimilierung und Konvertierung.
Ein Überschuss an Edelmetallen in der Hauptstadt gibt +10% auf Assimilierungsgeschwindigkeit. Als Rom habe ich mir Luna (Pisa) und Dodona (Epirus) einverleibt und dort jeweils Minen gebaut (damit man weniger Sklaven für 1 Edelmetall braucht) und entsprechend Sklaven dorthin umgesiedelt, damit ich jeweils 2x Edelmetall dort habe. Jeweils eins habe ich dann nach Rom importiert, um eben den Hauptstadtbonus zu bekommen.
Als Exportboni gibt es noch mal +5% auf Assimilierung. Hat man noch mehr Edelmetall (z. B. nach Eroberung von Teilen Spaniens), kann man das auch in Provinzen exportieren, die so +0,02 Provinzloyalität pro Monat erhalten.


Bei den Statthalter-Strategien hilft "Raue Behandlung" kurzfristig bei der Provinzloyalität. "Lokale Autonomie" auch, weil es die Zufriedenheit der Bewohner erhöht. "Kulturelle Assimilation" (oder Religiöse Konvertierung) wäre dann langfristig besser, da es nicht nur die Symptome bekämpft, sondern eine der Ursachen für Unzufriedenheit angeht. Wobei ein hoher Finesse-Wert der Statthalter hier wichtig ist. Denn der Bonus auf Assimilierung und Konvertierung ist immer 0,5 + (halber Finesse-Wert des Statthalters).
Und die Statthalter in unruhigen Regionen sollten eben keine Korruption haben, da das auch die Unruhe steigert.
Auch sollte man einen Blick auf die Eigenschaften eines (potenziellen) Statthalters werfen. Es gibt da manche mit positiven/negativen Auswirkungen, z. B. auf die Zufriedenheit.

Nebenbei hilft natürlich auch ein Opfer an die Götter, wenn die Stabilität unter 50 ist, da sie dann Einfluss auf die Unruhe (und somit auf die Provinzloyalität) nimmt.
Und wenn die Stabilität über 50 ist, setzt sie die Messlatte für den Ausbruch einer Rebellion (und eines Bürgerkriegs) höher. Hilft also auch etwas.

Auch eine Gesetzesänderung kann helfen. Bei Rom z. B. erhöht die "Lex Aelia Et Fufia" die Konvertierungsgeschwindigkeit um 20%.

Was ich zuerst völlig übersehen hatte...:
Man kann eine Armee OHNE General einer Region zuweisen Dann sinkt dort die Unruhe bis maximal um 4,0 Punkte und ist damit eine gewaltige Hilfe.
Bild

Wenn ihr die Armee einer Region, z. B. Afrika, zuweist, sinkt in jedem Territorium dort die Unruhe.
In dem Screen hatte ich gerade den Teil erobert. Da ich ja meine Generäle nicht entlassen will, habe ich ihm einfach nur eine Kohorte belassen und die restlichen Kohorten abgetrennt und der Region zugewiesen (der Button ist der über "Armee-Drill", wenn man auf die Armee klickt).

Formel, wie stark lokale Truppen die Unruhe in jeder Stadt einer Provinz (!) senken:
Mit Kohorten ist die Anzahl der Kohorten gemeint, die der Region (!) zugeordnet sind. 1000 Mann entsprechen dem Faktor 1. 1677 Mann dem Faktor 1,677 etc. Es ist egal, welcher Armeetyp das ist. Es reichen also auch die billigsten: Bogenschützen und leichte Infanterie.

Kohorten * [-20/(Anzahl der Pops in der Provinz)] = gesenkte Unruhe (maximal -4,0)



Im Screen sieht man auch noch im Tooltip den Punkt "Gesponsorte Spiele: -2,0". Kann man in einem Territorium abhalten per Charakterinteraktion seines Konsuls (weiß nicht, ob das nur bei Republiken geht). Dauert 1 Jahr. Betrifft nur ein Territorium, hilft also nicht gerade viel. Aber die zahlt der Konsul mit seinem Vermögen, von daher schadet es auch nicht.

Was ich noch nicht gemacht habe (da zu viel klein-klein), aber auch gehen müsste:
Unzufriedene Sklaven aus (potenziell) illoyalen Provinzen in Provinzen umsiedeln, die diese verkraften können.

Und natürlich erheben meine Punkte hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zuletzt geändert von Homerclon am 29. Dezember 2019 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Themen-Tag im Threadtitel hinzugefügt.