nordstern hat geschrieben:Ich finde es irgendwie schwach, das in einer Zeit wo Militärtechnologie zu DEN Kriegsentscheidenden Elementen zählte, es lediglich Produktionsmethoden geben soll. Hier wäre ein System wie in HoI4, das ja bereits vorhanden ist, dem Spiel viel besser getan. Man hat quasi Munitionsfabriken und Waffenfabriken (gewehrmanufakturen, Kanonengießereien, Schmieden, Munitionsfabriken).
Und hier fasselst du mal wieder eine große Menge Unsinn zusammen.
Die militärische Entwicklung des Landkrieges hat zwischen dem Ende der Napoleonischen Kriege 1815 und der Einführung des Maschinengewehrs um 1900, eigentlich nur eine Hand voll wirklich größerer Sprünge bzgl. neuer Technologien / Waffen gemacht, die auch auf dem Schlachtfeld einen signifikanten Unterschied ausmachten.
Das war zum einen Hinterladerartillerie, patronierte Munition, das Hinterladergewehr und das Repetiergewehr.
Ansonsten gab es da eigentlich dadrüber hinaus keine größeren erwähnswerten Neuerungen und Inovationen, welche die militärische Ausrüstung selbst betroffen haben.
Die größten Neuerungen gab es in dem Zeitraum abseits davon und da gab es eine Menge, die auch signifikanten Einfluss auf das Militär und die Kriege nahmen, die da waren Logistik, Landwirtschaft und Produktion.
Die Einführung von Präzisionswerkzeugen erlaubte es zuverlässigere Gewehre mit mehr Reichweite zu fertigen, da man normiert und in größerer gleichbleibender Qualität fertigen konnte, die Eisenbahn, die die schnellere Verlegung von Truppen und deren Versorgung erlaubte, Massenfertigung, die es erlaubte durch deutliche Steigerungen bei den Produktionszahlen wesentlich größere Armeen aufzustellen / auszuheben, die Industrialisierung der Landwirtschaft und Fortschritte in der Haltbarmachung von Lebensmitteln, die es erlaubten Armeen wesentlich einfacher und verlässlicher im Feld zu verpflegen, usw. usf.
Der Ansatz den Paradox hier also für V3 wählt ist eigentlich genau richtig, sich nicht auf ein für den Zeitraum ehr unsinniges System zum erforschen und ausrüsten von einzelnen Einheiten mit Gewehr X und Patrone Y zu versteifen, wo du dann sowieso immer nur am Ende das eine Gewehr nehmen würdest, was halt am "besten" ist, sondern anstelle davon den Schwerpunkt weg von der Armee selbst auf die Industrialisierung, Produktion und Infrastruktur des Landes zu legen, die in dieser Zeit eben die wesentlich entscheidenderen Neuerungen und Vorteile in der Kriegsführung brachten, als das irgendwelche einzelnen Gewehre, wo dann im Grunde der einzige signifikante Unterschied herrscht, ob man noch einen Vorderlader benutzt, oder bereits einen Hinterladerrepetierer, wie der preußisch-östereichische Krieg den Östereichern ja auch schmerzlich gelehrt hat.
Wo es allerdings zwischen 1815 und 1900 wirklich bedeutende und deutlich sichtbare Inovationen / Neuerungen gab war der Schiffbau und damit die Seekriegsführung, da waren die Entwicklungen in dem Zeitraum so gewaltig, das Schiffe kaum 10 Jahre nach dem Bau in Dienst waren und direkt schon wieder komplett veraltet waren und daher hoffe ich auch, gerade da bei V3, das wir da in Zukunft ein deutliches aufbohren des Seekriegs bekommen werden, weil da kann man wirklich eine Menge machen, abseits von reinen Produktionsmethoden und Zahlen.
nordstern hat geschrieben:Was diese herstellen kann man selbst entscheiden. Die Auswahl wird durch Technologie eingegrenzt. Der Wechsel eines Munitionstyps oder Produktionstyps erfordert einen Umbau der Industrie. Diese kostet Geld und Zeit und Anfangs ist die Produktion nicht so hoch, steigt aber stetig. Stattdessen bekommen wir so ein System... das ist doch Langweilig.
Das System würde aber keinen Sinn machen, irgendwelche Fabriken umzubauen, um andere Gewehre und Munition zu produzieren, da die für die Zeit und Bevölkerunggröße nötige Zahl an Fabriken überschaubar war und neue Produktionsmethoden es lange erlaubten den Ausstoß stetig so signifikant zu steigern, ohne massiv mehr Produktionsorte zu brauchen, so das in Konflikten bis zum ersten Weltkrieg hin, auch kaum ein Bedarf Bestand, in Kriegzeiten drastische Produktionssteigerungen vorzunehmen und selbst im ersten Weltkrieg war diese Steigerung, der Produktion, dann in kürzester Zeit leicht zu erreichen, da es ehr nur eine Frage von der Verfügbarkeit dafür notwendiger Maschinen (Fressen, Stanßmaschinen, ect) war, sowie benötigter Werkstoffe / Rohstoffe und der verfügbaren Zahl an Arbeitskräften, als der "Komplexität" dafür extra viele neue Produktionsorte und komplett neue Produktionslinien zu schaffen.
nordstern hat geschrieben:Hat jemand was zu Truppentypen gesehen oder gibt es tatsächlich keine mehr?
Es gibt glaube noch welche, soweit ich das mitbekommen und gesehen habe sind das Linieninfanterie, Plänkler, Kavallerie und Artillerie, deren Verhältnis (Anzahl) man dann auch entsprechend unterschidlich gewichten kann, aber keine Ahnung wieviel Effekt das dann am Ende wirklich auf den Verlauf eines Krieges haben wird.
nordstern hat geschrieben:Und wenn das alles so ausgelegt ist, wird Vic3 den selben Fehler machen wie IR und ebenso verschwinden. Ein Servicegame funktioniert nur, wenn die Spieler lange genug bei der Stange sind um die DLCs auch zu kaufen.
Nein, die meisten Spieler werden wohl kaum den vollständigen Zeitraum zwischen Release Spiel und Release DLC, sowie dann Release DLC hin zu Release nächster DLC permanent, oder auch nur die meiste Zeit durchspielen.
Die meisten werden wohl ehr maximal eine Hand voll Partien spielen und dann wieder auf den nächsten DLC warten, der dann neues einbaut, was dann wieder mal das spielen einer neuen Partie interessant macht.
Daher was du hier behauptest stimmt so vielleicht für ein MMO, weil man da auf eine konstant vorhandene Spielerschaft angewiesen ist, um überhaupt spielen zu können, aber eben nicht für ein Singleplayerspiel (mit Multiplayer).
nordstern hat geschrieben:Das erfordert aber ein Basisspiel das insofern fesselnd ist, das die Leute es mehrmals spielen wollen. Und was ich bisher gelesen und gesehen habe lässt mich daran zweifeln. Denn auch wenn es Aufbau, Diplomatie und co gibt, so spielen 98% der Spieler das Spiel wegen Expansion, also Krieg und Eroberungen.
Was ist "98% der Spieler spielen nur wegen Eroberung" wieder für eine Narnia-Zahl von dir?
Das absolut nicht fast jeder PDX Spiele spielt, um permanent Krieg zu führen und Karten anzupinseln, dürfte wohl Stellaris klar zeigen.
Da gibt es eine Menge Leute die auch einfach nur ihr Reich verwalten / optimieren, sich mit der Galaktischen Gemeinschaft beschäftigen, ect.
nordstern hat geschrieben:Und IR hatte da schon das Manko anhaften das man nur den "Blob" vergrößert.
Nur zu Release und das wurde auch von der Community kritisiert und entsprechend hatte PDX es auch umgebaut (mehr Gebäude, ect. pp.).
Danach konnte man auch gut ganz andere Dinge machen, als nur "bloben", auch wenn sicherlich noch deutlich Luft für mehr war, wie eine breitere Diplomatie.
nordstern hat geschrieben:Wieso scheint es mir, bisher zumindest, nur so das Paradox hier nicht aus Fehlern lernt?
Haben sie doch, die Community hat gesagt Karte anmalen ist langweilig, wir wollen mehr Möglichkeiten abseits davon, das haben sie bei I:R dann gemacht, haben sie in geringen Umfang sogar bei CK3 getan, wo man da mehr als in CK2 machen kann und machen sie bei Victoria 3 gerade auch.