Sir Heinrich hat geschrieben:Weil Sie die Britten hatten alleine hätte Preußen das wohl weniger versucht aber eigentlich muss man die zeit vor dem Wiener Kongress und danach teilen.
Das ist die Frage... zum einen wurde soweit ich weis Preußen angegriffen und nicht Preußen war der Aggressor. Also ist die Frage inwiefern Preußen eine Wahl gehabt hätte außer Widerstandslos zu kapitulieren. Und das ist unrealistisch wenn man sich die damalige preußische Gesellschaft anschaut. Eine widerstandslose Kapitulation in der preußischen Gesellschaft wäre das Ende der preußischen Königsfamilie gewesen.
Ich weis nicht ob England den großen Einfluss hatte. Klar ist, das sie französische Verbände gebunden haben. Aber es kämpften Franzosen gegen die Preußen. Das der Krieg durch das Ausscheiden Russlands entschieden wurde, zeigt aber, das sagen wir teile der französischen Armee (ich hab mal was von 30.000 Mann gelesen) sowie die Armee Österreichs nicht in der Lage waren ein ausgeblutetes Preußen zu schlagen. Aber auch vor dem Ausscheiden Russlands hat Preußen sehr erfolgreich gegen diese Übermacht gekämpft.
Wobei man aber auch sagen muss, das Preußen da etwas Glück hatte. Preußen wurde, außer 1806, immer dann angegriffen als ihre Armee modernisiert, reformiert oder erweitert worden war kurz zuvor. Der Bruderkrieg und die Hinterlader sowie Anpassung der Taktiken und co nach den erfahrungen aus Dänemark. Der Umbau der preußischen Armee unter Friedrich. Und die modernisierung der Armee kurz vor dem deutsch-französischen Krieg. Das versetzte Preußen jedesmal in die Lage mit überlegener Ausbildung, Waffentechnik oder Kampftaktik antreten zu können. Als sie mit veralteten Struturen antrat wurde sie hingegen bei Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen durch modernisierte und überlegene Franzosen. Und das obwohl damals eigentlich jeder dachte, wenn es eine Armee schafft, dann die preußische Napoleon aufzuhalten. Deswegen hat er auch alles getan um Preußen nicht in den Krieg zu ziehen, bis er alles auf sie konzentrieren zu können. Nachträglich gesehen, hätte damals Preußen auf der Seite Österreichs und Russlands kämpfen müssen. Sie hätten zu dem Zeitpunkt wissen müssen das ein Angriff kommen würde... und wenn schon nicht anschließen, dann wenigstens die eigene Armee auf Fordermann bringen. Was aber nicht getan wurde, da der damalige preußische König von Militär nicht viel hielt und es ihm egal war... sollte sich doch der Oberkommandeur drum kümmern, mehr Geld gibts nicht. Und das über etwa 30-40 Jahre hinweg.
Aber zum Spiel:
Ein Paradox-Spiel ist eben kein Paradoxspiel wenn Krieg nicht eine wesentliche Rolle spielen würde. Stellaris, EU, HoI, CK... überall, egal ob Familie, Weltraum, Weltkrieg, Mittelalter... spielt Krieg eine wesentliche Rolle. Auch in IR wo Krieg eigentlich sogar noch nicht so verbreitet war (Überfälle der Barbaren ja, Clanstreitigkeiten ja.. aber große Kriege eher selten, bis auf Rom und Karthago als Staaten). Krieg war dennoch präsent... aber nicht in dem Ausmaß das man von Krieg sprechen konnte. dennoch war es ein Kernelement. Und dann soll, stand jetzt, ein Victoria daher kommen, in einer Zeit wo Krieg DAS Mittel für Handelsmacht, Kolonialmacht und Vorherrschaft in Europa und auf der Welt war... und das ohne nennenswerte Kriegsrolle? Wo ist da auch die Spannung. Bis auf ggf. CK das ich nicht kenne, wären alle Paradox-Titel ohne Krieg langweilig.
Das wäre wie ein HoI als Industrie und Politik-Spiel ohne nennenswerten Schwerpunkt auf den Krieg selbst.