Kapitel XII: Gefallener Engel
"Wir haben Delta-Serpentis erreicht. Kurz nachdem wir dort eingetroffen sind, konnten wir ein Signal abfangen, dass den terranischer Transpondercodes gleichkommt. Es ist ein Notsignal von der GTD Orestes. Sie werden angegriffen."
"Der Hüter wurde schwer beschädigt, Wanderer. Unser Strahlenemitter wurde zerstört, unsere Fähigkeiten sind hiermit limitert. Sie können also nicht auf die Hilfe des Hüters setzen um ihren Vater zu retten. Alles was getan werden muss, muss von ihnen getan werden."
"Unsere Beschützer und Arbiter werden euch unterstützen. Doch werden sie kaum mehr als Feuerunterstützung sein. Ihr müsst auf die Missionäre und die Sucher vertrauen und die Lucifer entwaffnen um euren Vater zu retten.
Delta-Serpentis, im Orbit von Delta III
Persönlicher Logbucheintrag: Commander Bei
Nun ist es also soweit. Damals, als ich diesen Traum sah, fühlte sich alles so nahe an. Als ich begann mich den Vishnanern zuzuwenden glaubte ich nicht es trotzdem schaffen zu können. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Ich muss die Lucifer aufhalten, ansonsten wird sie meinen Vater und all die anderen töten.
Meine Güte, die Lucifer ist größer als ich dachte, nicht mal in dem Traum wirkte sie so bedrohlich wie jetzt.
Der gewaltige Leib des Superzerstörer schob sich immer näher an die Orestes heran. Ein Arbiter befand sich bereits hinter der Lucifer und durchdrang mühelos die Schilde mit den Strahlenwaffen. Scheinbar wussten die Vishnaner wie man mit Schilden dieser Art zurechtkommen könnte.
"An alle Missionäre, Prediger, Sucher und Inquisitoren! Angriff auf die Lucifer. Wir müssen das jetzt beenden."
Er spürte ein leichtes kribbeln, dann ertönte ein Ping.
"Orestes Control zu unbekannten Schiffen! Identifiziert euch sofort!"
"Orestes Control! Hier spricht Commander Bei, FCO (First Contact Operative) von der GTD Temeraire! Wir sind hier um euch zu unterstützen!"
"Commander Bei? Die Temeraire! Wir haben den Kontakt zu euch verloren als ihr ausgesendet wurdet um die Duke aufzuhalten. Was zur Hölle war los?"
"Eine lange Geschichte. Wie sieht es aus?"
"Die Shivaner legten einen Hinterhalt bei Ross 128 nachdem wir entschieden haben die Temeraire zu verfolgen. Wir mussten uns nach Delta-Serpentis zurückziehen und nun wurden wir von der Lucifer festgenagelt! Wir halten zwar noch Stand, aber die Gravitation des Planeten hindert uns daran erfolgreich zu springen! Immer wenn wir die Oberhand gewinnen springt die Lucifer heraus und repariert sich selbst für den nächsten Angriff. Wir brauchen eure Hilfe um die Lucifer entweder lahmzulegen oder gleich die Reaktoren zu zerstören."
"Ihr habt es gehört! Wir müssen die Reaktoren knacken!"
"Laden Subraumantriebe wieder auf! Geschätzte Zeit des Sprungs in 10 Minuten!"
Erstmal musste soviel Feuerkraft wie möglich hergebracht werden.
"Prediger! Greift die Nahemas an! Missionäre zu den Beschützern! Sucher, wartet auf den richtigen Zeitpunkt, dann zerstört die Reaktoren!" Befahl Bei.
Mehrere Staffeln Nahema-Bomber hatten es auf die Beschützer abgesehen, Bomben sausten los, doch kurz bevor sie einschlagen konnten wurden sie von den Waffen der vishnanischen Jäger zerstört.
Derweil hatte die Hyde zuviel abbekommen. Die Boreas verpasste dem Zerstörer die geballte Ladung "Aurora Wake".
Die Missionäre feuerten Raketen um weitere Bomben aufzuhalten oder Bomber zu zerfetzen, Bei huschte zwischen das Scharmützel und konnte einen Bomber binnen Sekunden mithilfe seiner Feuerkraft zerstören. Die Beschützer hatten nun freie Bahn...bis die Lucifer weitere Jäger oder Bomber einsetzte.
"Delta-Staffel hier! Beginnen mit Angriff auf die Strahlkanonen der Lucifer.
Der Winterkönig war endlich aufgeladen und feuerte sogleich eine zerstörerische Salve gen Kopf der Lucifer, der Bug bekam Kratzer durch die vishnanischen Strahlen die von den Arbitern abgefeuert wurden. Dragons brausten umher und ein Beschützer wurde von einer Bombe schwer getroffen. Vishnanische Raketen klärten ab und zerstörten die Antriebe der Abfangjäger. Die nächste Welle bestand aus Manticore-Jägern die agil den Raketen auswichen und selber zielgesteuerte Raketen abfeuerten, einige der Missionäre wurden getroffen oder zerstört, dann ging es in den Nahkampf und jede Seite versuchte die Oberhand zu gewinnen. Bei drosselte die Geschwindigkeit um besser wenden zu können und konnte so einen weiteren Jäger in die vernichtende Schusslinie bringen.
Die Missionäre trafen direkt über ihn einen weiteren der versuchte ihn anzugreifen. Weitere Dragons griffen an, die Beschützer waren nun nahe genug an den Arbitern dran. Bläuliches Flakfeuer riss Stücke aus den fragilen Jägern und die Strahlgeschütze machten den Rest.
"Die Zeit ist gekommen Wanderer, wir die Beschützer, befinden uns nahe genug an der Lucifer. Greift nun die Reaktoren an."
"An alle Jäger und Bomber! Beginnt den Angriff auf die Lucifer!" Gleich darauf begannen die Arme ihre Strahlgeschütze aufzuladen.
"Die Lucifer bereitet ihre Subraumantriebe vor! Wir müssen uns beeilen. Sonst war alles umsonst!" Meldete Orestes Control.
Dutzende Clusterraketen flogen los und detonierten zwischen den Formationen, Schrapnell-Raketen versuchten mit beschränkter Zieloptik etwas zu treffen, viele der vishnanischen Schiffe wurden durch reinen Zufall getroffen. Die Jäger-Strahlgeschütze der Lucifer heulten auf und ließen nur kristalline Fetzen zurück. Erste Bomben schlugen eher wirkungslos ein. Manche schafften unter die...Insektenflügel oder wie man das auch immer nennen sollten und beschädigten den ersten Reaktor.
Die Hangartore öffneten sich und spien weitere Jäger aus, mehr Dragons und Nahemas. Die Schwadronen der Orestes Kampfgruppe schritten ein. Er hörte das allzu vertraute Sirren von Harpoons und Wellen von Tornado-Raketen richteten üble Schäden an den Jägern an. Das gesamte Jäger-Repertoire war vorhanden.
Blassgrüne Strahlen versuchten zu den Reaktoren aufzuschließen, doch schafften sie es nicht durch die gestärkten Schilde, es hängte also wirklich alles von den kleinen Jägern und Bombern ab....wir die wir uns dem Tode nahe fühlen gegen die schlimmste Bedrohung im Großen Krieg. Direkt um den eher schlanken, mit Dornen und Stacheln besetzten Körper fand nun das entscheidende Scharmützel statt. Die Heck-Strahlgeschütze waren zwar bei weiten nicht so stark wie die gefürchteten Arme, doch trotzdem erfüllten sie ihren Zweck, der letzte Arbiter wurde vernichtet.
Seraphim-Bomber schwärmten aus und hielten die Vishaner und Terraner mit ihren Pulsgeschützen auf Distanz. Bei entschied sich reinzustürmen, der Schild absorbierte die Schüsse, er selbst zahlte es tausendfach zurück. Er flog durch einen Feuerball der vorher ein Seraphim-Bomber war.
Die Persephone, ein Hyperion-Kreuzer befand sich gefährlich nahe an den Bordstrahlkanonen. Diese erwiderten nicht das Feuer dass von dem Kreuzer ausging. Wähend über ihm das Scharmützel weiterging hatte es Bei zu einem der Reaktoren geschafft. Nun feuerte er aus allen Rohren darauf und schoss jede bereite Rakete ab die in den schwarzen Bereich einschlug. Er sah wie einige vishnanische Sprengköpfe in den nächsten Reaktor einschlugen.
"Die Schilde der Lucifer haben rapide abgenommen! Winterkönig bereitmachen! Feuer freigegeben!" Befahl Orestes Tactical.
Die Lucifer begann zu rumoren als der Winterkönig die Hülle durchdrang und Reaktor 3 traf. Vishnanische Bomben fetzten die Hülle bei Reaktor 2 auf und Strahlen derselben schossen sich immer tiefer in den Superzerstörer. Die violetten Nadelgeschosse schredderten sich in die Stelle wo Reaktor 4 war, Raketen und Bomben drangen ein. Der Winterkönig wurde noch einmal abgefeuert und brannte sich direkt in ein offenes Hangartor und trat am anderen Ende hinaus. Explosionen deuteten auf das nahe Ende hin. Die Gewaltige Detonation spaltete die Lucifer in drei Teile.
"Wir habens geschafft! Das war für die Erde!"
"Commander Bei! Die Orestes und ihre Schiffe stehen nun in eurer Schuld und der eurer Verbündeten! Ohne eure zeitlich perfekte Einmischung wäre unser Überleben nicht möglich gewesen."
"Danke Orestes Control, ich kam so so schnell ich konnte. Meine Freunde sind instrumental gewesen bei der Sicherung eures Lebens. Ich werde sie euch bald vorstellen."
"Commander?! Wir können keine Lebenssignale von eurem Jäger empfangen!"
"Weil ich der Jäger bin, Orestes Control. Ich werde es euch bald erklären."
Bevor auch nur ein weiteres Wort gesagt werden konnte, sprang der Heilige Hüter herein. Tiefe, klaffende Löcher zeigten sich auf seinem Rumpf und dort wo der Strahlemitter sein sollte, war ein tiefer Riss.
"Mein Gott was..." Fragte Bei.
"Geht! Verlasst diesen Ort! Die große Dunkelheit kommt über uns! Wir müssen fliehen bevor es erscheint!
"Was meinst du Hüter?"
"Sie....kommt..."
Hinter dem Hüter formte sich ein gewaltiger Subraumwirbel.
"Oh mein Gott!" Kommentierte Orestes Control.
Eine Juggernaut!
Mit einem Donnern und Fauchen wuchtete sich das Schlachtschiff aus dem Wirbel, die Arme glühten sofort auf und verwandelten den Hüter in ein Inferno.
[i]Nein! Der Hüter!
Die große Psyche....so still....mein Körper....
Kann nicht...bewegen....fühlen....mein Körper......