Prolog: Die Rückkehr einer Legende
„Sie haben zulange unter Lord Vader gedient, Captain. Ich habe keine Probleme, einen nützlichen Vorschlag zu akzeptieren, nur weil er nicht von mir ist. Meine Stellung und mein Ego werden dadurch nicht bedroht.“
— Großadmiral Thrawn
Wir schreiben das Jahr 9 nach der Schlacht von Yavin. Palpatines Erstes Galaktisches Imperium ist zusammengebrochen nachdem er in der Schlacht von Endor getötet worden war. Während die Rebellenallianz sich rasch zur Neuen Republik weiterentwickelte, zerfiel die größte Macht der Galaxis in diverse kleine und größere Splittergruppen, doch selbst die Größte, die Imperialen Restwelten, erlitt eine Niederlage nach der anderen gegen die vorstürmende Republik, bis schließlich selbst Coruscant in ihre Hände fiel.
Doch mit der Rückkehr des letzten Großadmirals aus den Unbekannten Regionen schien sich alles zu ändern. Das taktische und strategische Geschick Thrawns beendete die Siegeswelle der Allianz so abrupt, als wäre sie ein Schiff das von einem Planeten aus dem Hyperraum gerissen würde. Von Krisen geschüttelt und durch den neuen imperialen Führer attackiert drohte die Republik zu zerbrechen. Doch in der entscheidenden Schlacht des Mount-Tantiss-Feldzuges im Orbit von Bilbringi wandten sich Thrawns Leibwächter, die Noghri, gegen ihn und ermordeten das größte strategische Genie das jemals die Bühne der galaktischen Politik betrat.
- Thrawn in seiner Zeit bei der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte
Führerlos ließ Captain Pellaeon von der Schimäre, wie auch schon bei der Schlacht von Endor, den Rückzug einleiten und rettete den Großteil der imperialen Truppen, doch ohne Führung zersplitterten sie rasch und die Republik konnte sich wieder erholen. Wenig später verschwand die Schimäre samt Crew während sie auf Patroullie im Jomarck-System im Outer-Rim war. Der Geheimdienst der Neuen Republik bemerkte das Verschwinden des Sternenzerstörers zwar, war aber eher erleichtert, waren diese Giganten des Alls doch enorme Zerstörungsmaschinen. Auf anraten des Inneren Rates der Republik wurden zwar oberflächliche Nachforschungen angestellt, doch brachten diese keine Ergebnisse zutage und die Aktion wurde rasch eingestellt, waren doch Gerüchte über die Rückkehr Ysanne Isardes aufgetaucht. Nach der Schlacht von Endor vor 5 Jahren hatte diese eiskalte Frau, Geheimdienstchefin des Imperiums unter Palpatine, die Macht an sich gerissen und den Kampf gegen die Republik weiter geführt, ehe sie ihren Supersternenzerstörer, die Lusankya, verlor, wobei sie scheinbar ums Leben kam.
- Skyline von Coruscant
Coruscant - das politische Zentrum der Galaxis seit den Tagen der Alten Republik. Der ganze Planet war umspannt von einer einzigen gewaltigen Stadt und trotzdem reichten die Wolkenkratzer kilometerweit in die Atmossphäre. Der wichtigste Ort hier war wohl der Senatsbezirk, samt seiner näheren Umgebung. In diesem Stadtteil lagen die wichtigsten und berühmtesten Gebäude, vom Senat der Republik, über den Imperialen Palast bis zum Jedi-Tempel waren hier fast 50.000 Jahre Geschichte der Galaxis in Stein und Stahl verewigt. Doch solche Gedanken machten sich wohl nur die wenigsten der Milliarden Einwohner und noch weniger von den Millionen Nachtschwärmern, welche dafür sorgten das Coruscant als "Planet der nie schläft" bekannt war. Das Summen der Stadt, Brummen von Repulsorantriebe der Gleiter, wütendes Hupen wenn ein Überholmanöver knapp wurde, mehrere Kilometer über dem Boden und auf den verschiedenen Ebenen der Stadt das nie verebbende vielsprachige und -stimmige Gemisch der Gespräche von tausenden Spezies. Und das alles vermengte sich in der Macht zu einem enormen Schillern und Strahlen, einer einzigartigen Aura wie Luke Skywalker sie nur von hier kannte.
- Luke Skywalker
Und doch, trotz des Glanzes konnte er noch etwas anderes spüren. Eine tiefe Dunkelheit, die in der Macht alles überlagerte, wie eine Nebelwand die sich an einem sonnigen Tag über einen Sandstrand schiebt und alles Licht und alle Farbe verschlingt. Luke seufzte. Wahrscheinlich war es der nicht enden wollende Krieg gegen das Imperium der nun doch seinen Tribut von ihm forderte. Nichts als Paranoia. Und doch war dort etwas. Nachdenklich sah Skywalker hinauf zum Sternenhimmel dessen Licht kaum den Planeten erreichte, gestört durch die tausenden Raumstationen, Schiffe im Orbit und vor allem den Lichtsmog des Planeten. Irgendetwas geschah gerade. Luke konnte spüren wie sich seine Nackenhäärchen langsam aufrichteten. Soetwas hatte er noch nie gespürt. Vielleicht war es das was Ben Kenobi in die Knie gezwungen hatte als das Imperium Alderaan zerstörte. Doch der Todesstern war vernichtet, das Imperium praktisch am Ende. Was für ein Ereignis hatte solche Auswirkungen das es die Macht so in Bewegung versetzen konnte?
Die Macht war schon seit Tagen in Aufruhr, auch wenn es ihm zuerst entgangen war, da es so subtil begonnen hatte, doch nun ließ es sich nicht mehr wegdenken. Selbst Leia, seine Schwester hatte es gespürt und sie war viel weniger gut ausgebildet in der Macht als er. Beunruhigt blickte er in den kalten Nachthimmel und beschloss gleich am nächsten Morgen zu mon Mothma zu gehen. Als Staatschefin der Neuen Republik und langjährige Diplomatin würde sie wissen was zu tun sei und ob die Republik ihm genug vertraute um sich bereitzumachen, nur wegen einer Ahnung.
- Imperiales Rekrutierungsplakat
Mit ruhiger Hand richtete Isanne Ysarde zur gleichen Zeit auf den kopf einer Gefangenen. Sie befand sich auf der Brücke ihres an die Republik gefallenen Supersternenzerstörer Lusankya, welcher in den Werften von Bilbringi lag.
"Wer sind Sie?", fragte sie ruhig, aber mit einer Stimme kalt wie Durastahl ihre Gefangene. Zusammen mit einem wütenden Blick kam nur ein knappes "Iella Antilles"
Spöttisch blickte Isarde hinunter und sagte: "Richten Sie Ihrem Mann folgendes von mir aus..." und schoss Antilles durch den kopf, woraufhin sie auf dem Deck zusammensackte. Ohne weiter Notiz von der Toten zu nehmen, die mit dem Mann verheiratet gewesen war, den sie über alles hasste, Wedge Antilles, dem Kommandanten des Sondergeschwaders, das ihr im Bacta-Krieg nach dem Tod des Imperators so zugesetzt hatte, ging sie zu dem Kommandosessel in der Mitte der Brücke und setzt sich: "Navigator, Maschinen hochfahren und Kurs auf Bastion setzen." "Ma'am, das wird die Werften zerstören" "Na und?" "Wir haben noch Männer dort" "Wir werden auf Bastion genug neue Soldaten finden, führen Sie den Befehl aus"
Sichtlich unzufrieden fuhr der Navigator die mächtigen Triebwerke des Supersternenzerstörers hoch und die Katastrophe von Coruscant wiederholte sich. Schon damals hatte Daala in dicht bebautem Gebiet die Triebwerke des SSD hochfahren lassen und damit halb Imperial City verwüstet und Millionen getötet. Die enorm starken Antriebe verdampften große Teile der Werft einfach, woraufhin große Trümmer des nun auseinanderbrechenden Bauwerks in Richtung Planetenoberfläche stürzten, begleitet von auf Werft liegenden Frachtern und Kriegsschiffen. Langsam löste sich der Koloss aus den Resten seines Startmanövers und eröffnete das Feuer auf angreifende Verbände der Repulik die ihn stoppen wollten. Doch kein anderes Schiff durchdrang auch nur die mächtigen Schilde und die Truppen der Allianz erlitten hohe Verluste ehe sie sich zurückzogen und tatenlos mit ansehen mussten wie die Lusankya im Hyperraum verschwand.
- Der Supersternenzerstörer Lusankya
Doch es war nicht dieses Ereignis das Skywalker gespürt hatte, auch wenn es enorme Bedeutung für den weiteren Verlauf der Geschichte haben sollte. Nein, das eigentliche Ereignis war viel kleiner. Es bestand im darin, dass ein Schiff den Hyperraum verließ. Die Schimäre tauchte in den Unbekannten Regionen, jenem unerforschtem Bereich an den Grenzen des Outer Rims aus dem nur selten einige wagemutige Entdecker zurückkehren um zu berichten, im Normalraum auf. Genauer im orbit von Nirauan, einem noch unkartografierten Planeten, über dem, neben einer kleinen Raumstation, eine mächtige Flotte schwebte.
Captain Pellaeon war unruhig und musterte die fremdartigen Schiffe, die etwas wages vertrautes an sich hatten, misstrauisch. Er war extrem müde, seit dem Tod Thrawns hatte er kaum ein Auge zu getan. Und der lag nun schon mehrere Monate zurück. "Operator, kontaktiern Sie die Unbekannte Flotte und fordern Sie einen Identifizierungscode"
Unbekannte Flotte, hier spricht der Imperiale Sternenzerstörer Schimäre, identifizieren Sie sich
"Gehen Sie auf Kurs 0800, Anflugvektor Gamma, voller Energie auf die Frontaldeflektoren, volle Alarmbereitschaft... wir wurden zwar eingeladen, aber es könnte eine Falle sein", knurrte Pellaeon den Navigator an, während er die Antwort der Fremden wartete, die nach einigen Minuten dann auch kam
Willkommen im Nirauan-System Schimäre, hier spricht Admiral Stent, ich verbinde Sie weiter
Kurz brach der Kontakt ab und nur Rauschen lag auf der Frequenz, ehe ein Klicken verriet das jemand in der Leitung war. Verärgert wie in einem antiquierten Callcenter hin und hergeschickt zu werden straffte Pellaeon seine Uniform:
Hier spricht Captain Pellaeon, vom Imperialen Sternenzerstörer Schimäre, mit wem spreche ich
Ein leises Lachen antwortete Pellaeon, dem ein Schauder über den Rücken lief. Dieses Lachen... es war so bekannt. Dann meldete sich eine Stimme, die Pellaeon vollständig erbleichen ließ
Hier spricht Großadmiral Thrawn...
To be continued...