[Story] Decision

AAR der Zukunft

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Georgios
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[Story] Decision

Beitragvon Georgios » 21. Juni 2012 18:10

Nachdem mich beim Contest die Lust für das Schreiben von SCi-Fi Geschichten gepackt hat, will ich hiermit meine Contestgeschichte praktisch fortsetzen. Für all jene, die sie nicht kennen, hier ist sie: Aronia Sinclair. Viel Vergnügen und ich freue mich über jedes Feedback, auch wenn es nur daraus besteht, dass man nichts auszusetzen hat.

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„Der Bericht von Sinclair ist eingetroffen. Er liegt ihnen nun in vollem Umfang vor.“ teilte Hoher Rat Talandi den anderen sechzehn Ratsmitgliedern mit.
„Was ist eine Angemessene Reaktion auf die Ereignisse?“ eröffnete Hoher Rat Firlan die Beratung.Lange herrschte Stille, eine Viertelstunde mindestens schwiegen die Ratsmitglieder und dachten nach, bis die Stille, die unfassbare Stille, von Hoher Rat Ceicla zerstört wurde.

„Diese Ereignisse sind als Kriegsakt zu betrachten.“
Erneut gab es eine Pause.

„Sie wollen dementsprechend reagieren?“ verlangte schließlich Talandi zu wissen.
„Ja.“
„Das können sie nicht verlangen. Der hohe Rat steht für den Frieden der Menschheit und wird keinerlei Militärische Aktionen billigen…können“ entgegnete Firlan energisch.
„Sollen wir lieber zusehen, wie sie nehmen was sie wollen und auf ihre Gnade hoffen? Die so wie aussieht nicht existent ist?“ Unterstützte Vacleiv Ceicla heftig.
„Es darf keine Lösung sein, das die Menschheit durch Krieg überlebt. Dies wäre ein Rückfall in die Zeiten der Erde. Wir müssen auf den Guten Willen hoffen, und alle Verluste in Kauf nehmen.“ propagierte Firlan sofort und es kehrte wieder Stille in dem Rat ein. Das einzige Geräusch wurde durch die langsamen Atemzüge der Ratsmitglieder erzeugt.

Fionaie räusperte sich und zog so die Aufmerksamkeit aller auf sich. Er stand auf.
„Im Falle einer Militärischen Lösung, habe ich schon gestern einige Vorschläge ausgearbeitet.“
Er zuckte unmerklich mit dem Ringfinger und in der Mitte des Raumes erschien ein großes, rautenförmiges Raumschiff.
„Dies, meine Herren, ist die gestern von mir entwickelte 'Scotty-Klasse'. Im konstruierten Zustand wird sie eine Länge von etwa vier Kilometern aufweisen, eine Besatzung von einer halben Million Mann für den vollständigen Militärischen Dienst benötigen, sowie ein Ladungskapazität von über Achtzig Milliarden Schiffsregistertonnen besitzen.“
„Gestatten sie mir eine Frage?“ fragte Firlan an und fuhr nach einem knappen Nicken von Fionaei fort:
„Wozu Menschen? Wieso keine Roboter?“
„Gegen Roboter sprechen zwei eindeutige Fakten: Ihre Inflexibilität und die zum Bau benötigten Ressourcen.“
„Ressourcen? Davon gibt es doch schier unendliche.“
„Sie haben mich richtig verstanden, das Imperium verfügt zwar über eine schier unerschöpfliche Anzahl von Rohstoffen, doch sind diese eben nur schier unendlich. Nicht tatsächlich, Wenn das Imperium etwas im Überfluss hat, dann sind es Menschen.“
„Sie wollen also ein Minimalaufwand von Rohstoffen zugunsten Höherer Verluste herstellen?“
„So könnte man es auch beschreiben.“
„Woher nimmt man die Soldaten? Es werden sich nicht viele melden, auf jeden Fall nicht genug für eine schlagkräftige Flotte.“
„Vollkommen richtig. Innerhalb der nächsten Woche könnten eine halbe Million Schwere Schlachtschiffe der Scotty-Klasse fertiggestellt werden.“
„Macht 250 Milliarden für die Besatzungen. Soviel bekommen sie niemals freiwillig. Sie bekämen nicht einmal einen. Tausendjähriger Frieden und unsere Bemühungen in zu halten, macht uns nun wehrlos.“
„Und diese Zahl ist nur pro Woche für die neuen Schlachtschiffe. Für den Rest des Flottenentwurfes würden abermals 780 Milliarden benötigt.“
„Woraus würde der Rest denn bestehen?“
„Florenz-Fregatten, Constanine-Träger.“
„Klassische Waffen also.“
„Korrekt.“ bestätigte Fionaie und Firlan wiederholte seine Frage:
„Woher wollen sie die Soldaten heranziehen?“
„Genau deshalb müsste der Rat auch noch diese Petition unterschreiben.“
Das Rautenförmige Schiff verschwand und wurde durch einen gigantischen Gesetzesentwurf ersetzt.
„Im Grunde sagt dieser Text die Einführung einer Allgemeinen Wehrpflicht aus, wonach die Cluster nach ihrer Bevölkerungszahl benötigte Soldaten stellen müssen.“
„Sie wollen also die Soldaten zwangsverpflichten?“
„Ein wenig zu hart formuliert...aber eigentlich ja.“
„Dem kann man nicht im Rahmen des Höheren Wohls zustimmen. Ein Goldener Grundsatz des Rates ist die nicht Erzwingung der Menschen.“
„Die andere Lösung dieses Problems wäre einfacher.“
„Die wäre?“
„Wir tun einfach gar nichts, wir machen dasselbe was der Rat in dieser Zusammensetzung die letzten Tausend Jahre lang tat: Die Galaxis verwalten.“
„Was auch unserem Auftrag, der Bewahrung der Menschlichen Kultur, des Menschlichen Wesens und der Menschlichen Rasse widerspricht.“ schloss Ceilca den von Fionaie begonnen Gedankengang.
„Also haben wir das seltsame Problem, das zwei Grundsätze sich entgegen stehen.“
wurde das Problem von Talandi zusammengefasst.
„Was steht dazu in der Präambel?“ erkundigte Vacleiv interessiert.
„Die Präambel sagt zu dem Problem: In dem Falle, dass sich zwei Grundsätze der Verfassung sich in dem Widerspruch befinden, sich gegenseitig auszuschließen, dann muss anderweitig eine Lösung gefunden werden. Diese Lösung muss insofern anderweitig gefunden werden, dass die Ratsmitglieder sich mit einer vollkommenen Mehrheit für einen Grundsatz entscheiden, den sie befolgen müssen. Wenn jedoch keine Lösung gefunden werden kann, nachdem dreizehn Sitzungen abgehalten wurden, dann muss eine zweite Variante der Mehrheitsfindung greifen, die der Qualifizierten Mehrheit. Jedoch kann es vorkommen, dass diese nicht erreicht wird, sodass wie schon oben erwähnt weitere Dreizehn Sitzungen abgewartet werden müssen, um dann eine absolute Mehrheit zu finden, die solange Verpflichtend wirkt, bis der Rat den Ausnahmezustand für beendet erklärt und somit der Widerspruch aufhört. Für zukünftige Entscheidungen dürfen vorherige keinerlei Einflüsse haben.“ las die synthetische Stimme des Rechners vor.

„Eine weise Entscheidung vom Ersten Rat.“ stimme einer aus dem Rat nickend zu.
„Eine Entscheidung, die uns heute sehr behindert.“ widersprach ein anderer
„Dennoch weise.“ beharrte der erste.
„Dennoch weise. Aber die Frage lautet nicht: Zwingen wir die Menschen oder tun wir es nicht, sondern wehren wir uns? Ziehen wir in den Krieg oder lassen wir uns wehrlos abschlachten, das ist die eigentliche Frage.“ beschied Fionaei und der Restliche Rat ließ anerkennendes Gemurmel erhören.
„Bevor.“
sagte Firlan klar und deutlich. „Wir darüber Abstimmen, sollten wir uns zuerst fragen: Haben wir Waffen, um die...und wie heißen sie eigentlich?“
„Nennen wir sie...Tödliche Schatten?“ schlug Vacleiv vor und Fuirlan fuhr weiter fort:
„Also haben wir Waffen, mit denen wir die Tödlichen Schatten bekämpfen können? Die Berichte deuten auf eine Immunität hin.“

„Alles was lebt...“
begann Fionaei und stand auf. Er drehte sich dem großen Fenster zu, von dem man einen gigantischen Ausblick über die Stadt erhielt: Wie Diamanten ragten die Wolkenkratzer aus den Städte hervor, die tiefergelegten Straßen glühten wie Gold in dem Licht der Aufgehenden und Versinkenden Sonne. Incipiens würde nie dunkel sein, die zwei Sonnen wechselten sich perfekt ab: Wenn die eine Unterging, ging die andere auf. Wie das Imperium: Immer strahlend, nie erlöschend. Über Dreihundert Milliarden Menschen lebten hier, unter dem Schatten des Everlight-Tower in welchem auf der Rat tagte, zufrieden und glücklich. Fionaei spürte die Blicke der Ratsmitglieder in seinem Rücken und fuhr fort:
„Kann man töten. Alles. Ohne Ausnahme.“

„Ich zweifel nicht daran, dass sie sterben können, aber sagen sie mir bitte wie?“
„Das steht zur Prüfung.“
„Sie haben sicherlich schon ein Lösungskonzept.“
„Lösung? Keine Gute, aber das sie lag sehr nahe. Wir werden eine kleine Gruppe von Soldaten mit den verschiedensten Waffen ausstatten: Lasergewehren, Massenbeschleunigern, Protonenkanonen und Neutronenstrahlern und weiß der Teufel was.“
„Lassen sich mich ihren Satz beenden?“
„Gerne.“
„Und diese Teufel schicken wir dann zu ihnen. Irgendetwas wird schon töten, nicht?“
„Ja.“
„Aber wenn nicht?“
„Dann....dann können wir die Zeit der Menschheit und ihr Ende auf die Sekunde genau berechnen. Leider werden wir nicht sehen, ob unsere vorhersage eintrifft.“
„Was wäre die nächstgelegene Kolonie?“ erkundigte sich ein Hoher Rat.
„Lassen sie mal sehen.“ meinte ein anderer und eine gigantische Projektion der Milchstraße flammte in der Mitte des Raumes auf: Milliarden von Sternen glühten in der Luft.
„Geographische Daten geladen, Politische Grenzen werden eingefärbt.“
verkündete die angenehm feminine Stimme des Rechners und die gesamte Milchstraße färbte sich in einem tiefen Blau.
„Politische Grenzen geladen: Blau: Imperium, keine weiteren Grenzen vorhanden. Ladungsvorgang abgeschlossen.“
beendete sie ihren Report.
„So nebenbei, wir könnten unseren Computer auch noch aufspielen. Politische Daten bei nur einem Land sind ein wenig sinnlos.“ merkte einer an.

„Hier.“
Ein kleiner Roter Punkt im Westlichen Spiralarm der Milchstraße blinkte auf Fionaeis Worte hin auf
„Ist...oder war, Sinclair. Es gibt zweihunderzweiundfünfzig bewohnte Nachbarsysteme, aber ich bin mir sicher das der nächste Kontakt bei Moria VI. Bevorsteht.“
„Wie kommen sie zu dieser Vermutung?“
„Nun....Moria VI. ist wie sie alle wissen, oder wissen sollten, besser ausgedrückt, der Wichtigste Umschlagplatz von den Clustersystemen des Perseusarm in den Kern. Ich habe mir überlegt, was ich tun würde, wenn ich ein Imperium besiegen wollte. Wo würde ich angreifen? Agrarwelten? Industrie? Werften? Nein...“ Er macht eine Pause und holte wieder Luft. „Nein. Es wäre zu Anstrengend und zu Zeitverschwendend. Den das wichtigste an einer Invasion ist, die Verteidigung des Gegners zu zerschlagen, bevor er weiß was überhaupt los ist. Bevor er der Bedrohung gewahr werden kann....die Kommunikation muss zerstört, die Transporte unterbrochen. Eine Werft kann ohne keine Schiffe bauen, eine Mine ist ohne Abtransport sinnlos.“
„Sie sollten nicht den Fehler machen, den Tödlichen Schatten die Logik von Menschen zugestehen.“
„Sie glauben mir nicht?“
„Was sie sagen, klingt absolut logisch. Ich würde ihnen vollkommen Zustimmen, wenn es Menschen wären, von denen sie reden. Es sind aber keine Menschen. Zum Ersten Mal in unserer Geschichte sehen wir uns einer fremden Art gegenüber. Fremden Leben überhaupt. Früher dachten die Menschen, das es im All von Leben nur so blühen würde....aber nein, ich könnte sie an einer Hand abzählen, die Arten, die neu Endeckt wurden. Und selbst diese stammten ausnahmslos, ausnahmslos von Erde. Wir können uns nicht vorstellen, was in ihren Köpfen vorgeht.....Wenn sie überhaupt welche haben.“
„Ich schließe mich der Meinung des Hohen Rats Talandi an. Krieg führen zu wollen gegen jemanden, den man nicht kennt, wäre genauso als ob ich das Monster aus dem Schrank meiner Tochter töten sollte. Beides ist unmöglich.“
stellte Firlan fest, und wurde sofort von noch einem unterstützt.
„Vielleicht waren die Vorkommnisse auf Sinclair nur ein Versehen. Sie haben uns möglicherweise einfach nur nicht bemerkt.“
„Ich bitte sie, das ist doch lächerlich. Sie haben unser Werk bemerkt. Also auch uns. Ich stimme ihnen allen zu, wir können nicht gegen etwas bestehen, was wir nicht kennen. Deswegen der Erkungstrupp.“
widerlegte Fionaei die anderen.
„Wie groß wäre der denn?“ wollte Hoher Rat D´vis wissen.
D´vis war mit weitem Abstand das Älteste Mitglied und auch wenn alle gleich hier warne, wurde sein Wort am meisten geschätzt. Von dem legendären Nikana Heavenrunner hatte er sein Amt vor langer Zeit erhalten.
„Ich dachte an ein kleines Aufgebot von einer Million Mann.“
„Bis wann?“
„Nächste Woche.“

„Wir sollten zur Abstimmung schreiten.“ beschloss er schließlich und keiner der Herren wagte etwas dagegen zu sagen.
„Hoher Rat Talandi?“ fragte er.

„Ich stimme...dafür.“

„Hoher Rat Ceicla?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Fionaei?“
„Ich stimme meinen Antrag hinzu."

„Hoher Rat Vacleiv?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Tasalaia?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Alederian?“
„Ich gebe meine Zustimmung.“

„Hoher Rat Isidicilia?“
„Stimmt zu.“

Fünf Stimmen waren also schon dafür, fünf von siebzehn.
„Hoher Rat Coscausin?“

„Ich stimme....zu.“

„Hoher Rat Cristopher?“
„Zugestimmt.“

„Hoher Rat Syncore?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Cathrina?“
„Meine Zustimmung.“

„Hoher Rat Mathir?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Calais?“
„Ich stimme zu.“

Dies war nun die elfte Stimme gewesen und doch war die Abstimmung noch nicht gelaufen, denn schon wenn einer dagegen war, war sie ungültig.
„Hoher Rat London?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Londan?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Patris?“
„Ich stimme zu.“

„Hoher Rat Warchild?“
„Wie alle anderen, stimme ich dem Antrag zu.“

„Hoher Rat D´vis? Ich stimme auch zu.
Also Hoher Rat Firlan, stimmen sie zu?“
„Diese Entscheidung ist nicht einfach.“
„Der Rat wurde für diese Art von Entscheidungen ins Leben gerufen, Hoher Rat Firlan, dies sollten sie bedenken.“
„Diese Entscheidung ist an Maßstäben des Rates nicht einfach.“
„In der Tat.“ Stimmte D´vis zu und Firlan setzte nach einer langen Pause fort:
„Die Menschen mögen uns verdammen in naher Zukunft. Aber…aber ich werde glücklich sein wenn sie tun. Also stimme ich für den Antrag.“
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

"Ich sterbe gerne, ich bin ja schon in Versailles gestorben"

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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 26. Juni 2012 21:07

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Die Endauver donnerte durch ein Asteroidenfeld. Meia drehte ihren Kopf und sah ihren Co-Piloten von der Seite an. Dieser hatte die Augen hochkonzentriert zusammengekniffen, während er das Schiff zwischen den Kosmischen Geschossen tanzen ließ. Die Schildkontrolle flackerte hellrot auf, als ein Stein das Heck des Schiffes traf und nur durch den Schild aufgehalten wurde es zu zerstören.
„Captain!“ rief vom Unterdeck der Techniker ihr zu.
„Was ist?“
„Unser Schildgenerator ist hin.“
„Verstanden.“
Meia sah nochmal in das Unendliche Feld und funkte dann die Aufklärung an
„Wie groß ist das Feld noch?“
„Kein Ende in Sicht.“
„Verdammt, lange halten wir das nicht mehr durch.“ Fluchte Meia, mehr zu sich selbst als zu den anderen.
Es krachte fürchterlich, als ein Mirkoasteroid in die Heckscheibe einschlug und sich in Mitleidenschaft zog.
„An die Crew, Raumanzüge anziehen und auf Leck vorbereiten.“
Nachdem die Bestätigung von allen Ebene erklungen war hüpfte sie eher weniger elegant zu dem Schrank, öffnete ihn und holte zwei Anzüge heraus. In ihren schlüpfte sie nach Jahrzenterlanger Übung innerhalb von ein paar Sekunden und nun galt es den Co-Piloten abzulösen, damit er ihn auch anziehen konnte. Sie setzte sich auf den Pilotensitz, stülpte sich den Pilotenhelm über und wurde durch diesen mit dem Schiff verbunden. Sie sah es durch die hunderte Außenkameras, von denen schon eine ganze Menge zerstört waren, griff mit den Händen zu der Steuerung, die aus Laserschranken bestand, und funkte an den Co-Piloten:
„Captain übernimmt Steuer.“
Es wurde bestätigt und nun widmete sie sich der unbarmherzigen Aufgabe den Steinen auszuweichen, die immer dichter wurden, anstatt sich aufzulockern. Sie hatten wohl den falschen Kurs gewählt. Eine Kamera verlosch als ein weiterer Mikrometeor einschlug. Immer mehr Informationen prasselten auf sie ein und von überall kamen Asteroiden herangeflogen. Sie wich mit einer Drehung einem Häusergroßen aus, um sofort dem nächsten Gegenüber zu stehen. Doch nun gab es keine Rettung, das Manöver was von dem einem wegführte lies das Schiff mit einem anderen kollabieren. Er tauchte plötzlich auf und schon waren sie Tod.

„Verdammt!“
Fluchte Meia, als die Simulationskapsel aus der Wand hinaus fuhr und sich öffnete. In dem Kreisrunden Raum gab es noch fünf andere, die gerade heraus fuhren.
„Was können wir besser machen?“ fragte sie in die Runde.
„Der Schildgenerator muss länger durchhalten. Wenn er einmal hin ist, gehen die Kameras kaputt und so kann man nicht fliegen.“ Antwortete der ehemalige Co-Pilot.
„Der Schildgenerator würde ohne Probleme mit den kleinen fertig werden, aber wir sind dreimal mit großen Dingern zusammengestoßen.“
„Wir hatten vor allem dingen einen schlechten Kurs.“
„Er war der beste. Die Fernaufklärung hat keine besseren Daten geliefert.“ Wies Meia die Kritik energisch zurück.
„Die Sensoren waren beeinträchtigt. Zugunsten des Schilds hatten wir fast keine Energie mehr zur Verfügung.“
„Nächstes Mal sollten wir vielleicht mal die Schilde fast ignorieren und stattdessen mithilfe der Sensoren einen Kurs aussuchen, der sicherer ist?“
„Du bist dieses Jahr der Commander. Du entscheidest.“
„Ok, dann 70% auf die Sensoren und 30% auf die Schilde.“
„Gebongt.“
„Wollen wir hoffen, dass uns die Furcht in der Matrix uns unsere Entscheidung nicht wieder ändern lässt.“
Hoffte Meia und befahl der Kapsel sich wieder zu aktivieren. Sie legte sich flach hinein und die Kapsel fuhr in die Wand. Zuerst war es dunkel, kein Lichtschein drang hinein. Dann aktivierte sie sich und hunderte von weißen Lichtern begannen zu glühen. Meia schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete stand sie auf dem Deck eines Schiffes.

„Alle da?“ fragte sie die Versammelten.
„Ich auf jeden Fall.“ Erwiederte der Co-Pilot.
„Wir sind zu sechst, also hat alles wie immer geklappt.“ Bestätigte der Techniker.
„Gut, dann lasst uns die Strecke absolvieren.
Bei all den Vorteilen, die eine künstliche Matrix bot, gab es den manchmal gravierenden Nachteil, das man nach kurzer Zeit vergaß, dass das nicht die Wirklichkeit war. Machte das ganze natürlich nur noch realistischer und wirklicher, aber dann neigte man auch zu sinnlosen Handlungen, weil man Angst hatte zu sterben. Man erhöhte die Schildgeneratorenergie, anstatt sich auf Aufklärung zu verlassen. Solche Dinge eben.
„Antrieb?
„Läuft, Commander.“
„Dann lasst uns loslegen.“
Das Schiff erbebte leicht, als der Antrieb vollen Schub gab und sie mit gewaltiger Geschwindigkeit in das Asteroidenfeld rasten. Kurz bevor sie in die Gesteinwolke eintraten, wurde die Welt von den einem Moment auf den anderen Schwarz. Als ob jemand den Lichtschalter umgelegt hätte.

„Sie wurden auserwählt.“

Klang eine Stimme von überall und doch nirgendwo.
Das Wappen der Imperialen Union erschien dreidimensional vor ihr. Es war merkwürdig ohne Körper dazu stehen, sogar ohne Augen und trotzdem was zu sehen und zu hören.

„Der Menschheit dabei zu helfen, aus einer tiefen Krise zu kommen. Sie…ja, sie, sie wurden von über Dreihundert Milliarden Menschen in ihrem Cluster ausgewählt, der Imperial Union Force beizutreten. Der Hohe Rat befiehlt ihnen diesem Wunsch nachzukommen.“

Die Stimme endete und wartete scheinbar auf eine Antwort.
„Äh…ja, was zum…“ setzte sie an, doch schon wurde weiter gesprochen.

„Was anderes hatten wir auch nicht erwartet. Nachdem sie ihre Zustimmung gegeben haben, wird die Ausbildung begonnen.“

Das Logo verschwand und wurde durch eine Paradiesische Landschaft ersetzt: Türkises Wasser, sich im Wind wiegendende Palmen und weiße, lange Strände. Und ihr Körper war wieder da! Jemand räusperte sich hinter ihr und verwundert drehte sie sich zu der Person um. Es war ein gut gebauter, muskelöser Mann mit einem von dutzenden Narben…verzierten Gesicht.
„Meine Herren.“
Begann er in einem herrischen Tonfall und Meia fiel auf, dass noch fünfzehn andere neben ihr standen.
„Und meine Dame.“ Er nickte leicht in ihre Richtung.
„Da sie den Mut hatten sich für die IUF einzuschreiben, brauchen sie auch eine Ausbildung. Erwarten sie aber nicht, dass diese ihnen im Kampf irgendetwas bringt. Bis hierhin Fragen?“
Er holte einmal Luft und überging eine Meldung.
„Schön. Die Grundwerte der IUF sind: Sicherheit, Vernichtung und Disziplin. Selbst wenn ihr Commander von ihnen verlangt von einer Klippe zu springen, fragen sie nicht: Wieso? Sondern: Wie weit. Das wäre die Disziplin. Von jedem, von jedem Soldaten“ Hierbei sah er ihnen in die Augen. “, wird als Mindestmaß erwartet das sie ihr Leben dem Schutze der Menschheit opfern würde und das ohne zu zögern. Wir leben und sterben für die Sicherheit all jener Menschen, die nicht kämpfen können. Das ist die Sicherheit. Desweiteren muss jeder der ihren bereit sein zu kämpfen und andere lebendige Wesen zu vernichten. Ohne zu Zögern. Wenn ihr Commander ihnen den Feuerbefehl gibt, schießen sie. Auf das Ziel, nicht daneben. Das ist die Vernichtung, die des Feindes. Genug zur Theorie, nun kommt die Praxis. In einer Minute haben sie ihre Ausrüstung am Mann und nehmen hier wieder Aufstellung.“
Er drehte sich um und für ihn war anscheinend alles gesagt.
„Ähm, entschuldigung…“ setzte jemand und blitzschnell wirbelte der Mann herum und fing an zu schreien:
„Das heißt: Sir Commander, kann ich entschuldigen?! Ist das in ihren Blechkopf gekommen?“
„Ja, Sir Commander….“
„Weiter?“
„Wie weiter?“
„Das heißt zum Teufel noch mal Sir Commander Warsoftware!“
„Ja, Sir Commander Warsoftware.“
Der grunzte irgendetwas und drehte sich erneut um.
„Sir Commander Warsoftware, kann ich entschuldigen?“ griff Meia den ersten Versuch des anderen Rekruten auf.
„Was ist denn jetzt schon wieder, Kleinkind?“ seufzte Warsoftware ohne sich umzudrehen.
„Welche Ausrüstung brauchen wir?“
„Standard.“
„Das heißt?“
„Wer das nicht weiß, der ist zu blöd zum Leben.“
„Wo könnte man sie denn finden?“
„Ich habe euch doch schon tausendmal gesagt, wo das Waffenlager ist!“
„Nein, Sir.“
„Wiederholen sie das.“
„Nein, Sir, sie haben uns nicht gesagt, wo das Waffenlager ist.“
„Haben sie es immer noch nicht kapiert? Rekrut Meia, sie haben das Vergnügen dreißig Liegestützen vor meinen Augen zu absolvieren und nebenbei noch zu lernen, dass mein Wort Gesetz ist. Wenn ich sage, dass es keine Schwerkraft gibt, dann gibt es keine.“
Er sah auf seine Uhr herab und klatsche dann in die Hände.
„So, Minute vorbei. Wo sie jetzt alle ausgerüstet sind, kann es ja losgehen. Sie folgen mir zum Einsatzgebiet.“
„Aber wir…“
„Vierzig Liegestützen für Rekrut Vaniar.“ Wurde der Widerspruch abgeschmettert und alle anderen folgten lieber still, ohne sich zu beschweren dem Commander. Nachdem dieser sie um eine Strohhütte geführt hatte, stand vor ihnen plötzlich ein Mannschaftshelikopter. Seine Rotoren produzierten ein unglaublich Schrilles und lautes Kreischen, dass alle das Gesicht verzogen und die Ohren mit den Händen verdeckten. Doch auch dies half nicht viel. Dem Commander schien dies nicht auszumachen, er ging ganz normal weiter und winkte einmal mit der Hand, als er vor der Frontscheibe stand. Sofort wurde das Kreischen ein wenig leiser.
„Euer Auftrag: Finden und zerstören. In der Anlage, zu der ihr gebracht werdet, befindet sich ein geheimes Labor. Raten sie was damit passieren soll. Genau, zerstören sie es. Viel Pech.“
Er wandte sich ab und verschwand von der einen Sekunde zur anderen. Das Kreischen wurde erneut lauter, wobei sich zischend die Klappen zum Einstieg öffneten.
„Los, los, los, rein!“
Donnerte eine Stimme aus Lautsprechern und alle folgten sofort dem Befehl und sprinteten in den Helikopter. Sofort nachdem alle drinnen waren, knallten die Türen mit einem lauten Krachen zusammen und es wurde Totenstill.
„Team Rot?“
Drang es aus der Kommunikationssystem.
„Ja?“ antwortete zögerlich einer der Rekruten.
„Gut, dann habe ich die richtigen eingesammelt. Ankunftszeit in einer halben Stunde. Ausrüstung liegt im Stauraum. Commander Meia?“
Was zum Teufel…
„Ja?“ antwortete sie zögerlich.
„Ihre Sachen sind in der Blau markierten Kiste. Falls sie noch fragen haben, ich bin nicht erreichbar.“
Das Kom klickte und wieder herschte absolute Stille im Raum.
„Geben sie mal her.“ Bat Meia denjenigen, der neben der blauen Kiste saß. Dieser öffnete sie zögerlich und warf ihr dann etwas hinüber, was wie…einen weißen Latexanzug und einer futuristischen Bohrmaschine aussah.
Sie fing beides auf und fühlte das der Anzug auch noch festere Komponente hatte.
„Hier ist noch etwas.“
Ein rot-blauer Helm kam heran geflogen und wurde auch aufgefangen. Prüfend wog Meia die Bohrmaschine in der Hand und stellte fest, dass sie schwerer war, als gedacht. Aber ansonsten nichts Besonderes…aber der Anzug sollte vielleicht mal auf seine Tragfähigkeit getestet werden. Mühsam suchte sie nach Reißverschlüssen oder so, fand aber keine und merkte, dass das ganze Ähnlichkeit mit einer Plane hatte. Wie so was anziehen? Nach ein paar Versuchen fand sie das, was den Hals umschließen sollte, hielt es probeweise an diesen und schon begann der Anzug sich selbstständig anzuziehen: Die Plane wellte und rollte sich zusammen, bis sie ihren ganzen Körper umschloss und sich luftdicht versiegelte. Sobald sie den Helm aufgesetzt hatte, verband sich dieser auch mit dem Anzug und verschmolz zu einer Einheit.

Vor ihrem inneren Auge, wie in einem Traum, erschienen diverse Taktische Daten, Luftzusammensetzung, Temperatur und so weiter. Eine Stimme sprach auch direkt in ihrem Kopf, in ihren Gedanken.
„Guten Morgen, Commander Meia. Ich bin VI-125-125-100, genannt: Keiner Eingespeichert. Ich diene ihnen als Adjutantin. Falls sie fragen zu den Funktionen haben, dann stellen sie mir die Frage.“
„Genannt: Keiner Eingespeichert?“
„Ja, Commander, zu meinem Bedauern bin ich Fabrikats neu und die Namen für die VIs der Kampfanzüge wird von dem ersten tragenden Commander vergeben. Möchten sie ihn jetzt geben?“
„Ja, warum nicht? Ich nenne dich…“
Einen Namen suchend sah sich in dem Hubschrauber um, sah den Schriftzug Horgan and AbandiTEC.
„Abandi.“
„Haben sie die Nötigen Namenslizensen von den Unternehmen gekauft?“
„Nein.“
„Dann dürfen sie diesen Namen nicht verwenden.“
„Dann eben…Adandi.“
„Gespeichert. Haben sie noch weitere fragen?“
„Was ist hier los?“
„Bedaure, ich erhielt kein Missionupdate. Hat ihnen ihr Union-Commander keine Informationen gegeben?“
„Nicht so ganz….wo bin ich überhaupt? Und wer bin ich?“
„Sie sind Commander Meia Talandi von der IUF. Seit zehn Jahren im Dienst.“
„Zehn Jahre? Wo? Was die IUF?“
„Die IUF, die Imperial Union Forces, sind der Militärische Schutz der Menschheit gegen extraterrestrische und interterristische Gefahren.“
„Seit wann gibt es die denn?“
„Darüber gibt es keinen Vermerk.“
„Na, gut. Ich bin also Commander.“
„Ja, sie führen ihren Squad in den Kampf gegen die Aufständischen.“
„In den Kampf? Womit kämpfe ich denn?“
„Ihre verwirrt, sie haben ihre Waffe schon in der Hand.“
„Diese Bohrmaschine?“
„Wenn sie so nennen, ja. Dies ist eine MO-789 von CyberTEC. Eine Laserpistole des Kalibers 2 mit einer Sprengkraft von 7. In fünf Stärkestufen verstellbar: Von dem normalen Soldaten bis hin zu einem Titanen kann man die Energie variieren. Ein Paket reicht für Fünfzehntausend Schuss auf der Fünften Stufe.“
„Mit anderen Worten: Unglaubliche Feuerkraft bei unendlicher Munition.“
„Dies waren auch die Worte eines Generals bei der Vorführung. Darf ich eine Anmerkung machen?“
„Nur zu?“
„Ich Squad sollte sich bereit machen. Die Landung steht kurz bevor.“
Meia stand auf und sah ihnen in die Augen, bis ihr einfiel, dass durch den Helm schlecht Augen zu sehen waren und fragte sich dann, wie man den Anzug wieder abbekommen konnte.
„Drücken sie die dafür vorgesehenen Druckstellen an der Halskrause.“
Gab ihr der Helm freundlich zur Antwort.
Sie ließ es lieber beim Aufbehalten denn den Leuten nicht unbedingt in die Augen schauen zu müssen hatte auch Vorteile, die sich schätzen konnte.

„Soldaten?“
Alle sahen sie müde und mit leeren Augen an.
„Zieht eure Ausrüstungen an und los geht’s! Zeigen wir es denen.“
Die VI öffnete auf ihren Wunsch hin einen Kanal zum Piloten, der ihr sofort berichtete das die Landung kurz bevor stand.
„Ihr wisst alle was auf dem Spiel steht? Alles was ihr zu tun habt?“
„Ja, Commander.“ Erschall die Antwort von ihnen und ein Gefühl der Zufriedenheit stellte sich ein. Sie waren gut von ihr ausgebildet worden…sie würden es schon schaffen.
„Landung in drei, zwei, eins, Zero.“
Rief der Pilot und als er Zero aussprach, öffneten sich die Landungklappen und einer nach dem anderen sprang mit einem Hechtsprung hinaus, bis nur noch Meia drinnen war.
„Viel Glück, Commander.“ Wünschte der Pilot, sie nickte ihm zu und sprang hinas. Tausende Male hatten sie die Landung geprobt und so lief auch diesmal alles automatisch ab: Das abstützen, das sofortige Abrollen und das automatische Ziehen der Waffe und die instinktive Suchung von Deckung. Explosionen knallten, Massenbeschleuniger knatterten und Laserblitze zischten durch die Luft. Es war derselbe Strand wie am Anfang der Simulation, aber das fiel keinem mehr hier auf.
Blitzschnell verließ sie die Deckung, gab drei wohlgezielte Schüsse ab und verbrannte damit acht Rebellen, die das Unglück hatten in ihrer Schussbahn zu stehen.
„Vorwärts!“ schrie Meia aus vollem Halse und mähte eine ganze Heerschar von Rebellen nieder, als sie mit einem Laserstrahl einen Halbkreis vollführte. Begeistert stürmten die Mitglieder ihres Teams nach vorne, gaben wahlweise Deckungsfeuer oder liefen einfach nur vorwärts. Die Rebellen waren beinahe alle zerschlagen, nur ein paar lebten noch und suchten verzweifelt nach Deckung oder suchten ihr Heil in der Flucht. Liebend gerne hätte sie sie verfolgt, aber es gab wichtigeres zu tun: Die Erfüllung des Auftrages. Sie mussten den Transmitter finden und zerstören bevor er sein Werk tat. Man glaube nicht, dass ein Zehn Meter hohes und klobiges Ding nicht so einfach verschwinden könnte in einer Landschaft die aus seichten Dünen und kleinen Bäumen bestand, aber selbst nachdem sie auf den höchsten Punkt des Archipels gestellt hatte und in alle Himmelsrichtungen ausschau gehalten hatte, sah sie nichts. Außer Wasser, Sand und Palmen.
„Ein Tarnmechanismus.“ Stellte ihr Sec-Commander Katchin fest.
„Schwärmen sie aus und finden sie ihn.“ Teilte sie der Gruppe mit und hielt weiter Ausschau.
„So werden sie ihn nicht finden, denn entweder ist er unterirdisch, oder perfekt getarnt.“
„Unterirdisch kann er nicht sein, dann würden seine Strahlen nicht aus diesem Sonnensystem kommen. Getarnt? Wo denn bitte?“ Aufmerksam sah sie sich erneut um, aber hier war nichts außer Palmen, Sand und Wasser…Palmen…
„Die Palmen sind der Sender.“
„Commander?“
„Wir wissen nur, welche Masse er hat, nicht wie er funktioniert. Vielleicht sind es zahlreiche kleine Sender. Außerdem, sehen sie selbst.“
Sie richtete ihre Waffe auf einen vermeintlichen Baum, drückte ab und sofort schoss der Hellrote Blitz aus der Mündung der Waffe, legte die Strecke zum Ziel innerhalb von einer Milliardstel Sekunde zurück und sprengte den Baum auseinander. Anstelle der brennenden Holzübereste waren jedoch Funken und elektronische Kabel zu sehen.
„Sehen sie, ich hatte recht. Team, vernichten sie alle Bäume. Sie sind Teile des Senders.“
Sofort begannen die Soldaten jeden Baum zu beschießen und zu vernichten. Zufrieden entspannte sie sich, nahm ihren Helm ab und schüttelte ihr langes Haar im frischen Wind. Eine schöne Welt, und sie brauchte nichts mehr zu tun, da andere Leute das schon taten. Wenn sie sie wieder verließen, wäre sie wieder unbewohnt und in Frieden, denn der Krieg, der Krieg tobte woanders.
Der Frieden war nicht von langer Dauer, denn von einem Moment auf den anderen rasten blitzschnell drei silbernene Kampfdrohnen heran und ließen einen Plasmasturm auf die Menschen herab regnen. Meia bekam noch genug Zeit sich erschrocken umzudrehen bis eine Salve ihren Körper erfasste und ihren Panzerung spielend überwanden. Wie eine Puppe, deren Fäden durchtrennt waren, sackte sie zu Boden und zuerst färbte sich ihr Sichtfeld Rot, bekam dann schlieren, um schließlich schwarz zu werden. Ihr Herz pochte einmal laut, dann war ewig Stille.

Meia schlug die Augen auf und starrte ins Schwarze. Die Kapsel war noch geschlossen. Dies war ihr noch nie passiert, zwei Dinge waren ihr noch nie passiert: Das die Matrix ein laufendes Programm stoppen und ein neues anfangen konnte, ohne das der Spieler was dagegen unternehmen konnte. Und nun das zu späte Öffnen der Kapsel…aber was war das in der Matrix für wirres Zeug gewesen? Wer machte solche sinnfreie Programme? Imperial-Union Force, was zum Teufel war das? Vielleicht war es eine illegale Matrix gewesen…schnell stieg sie aus der Kapsel und war froh wieder realen Boden unter den Füßen zu haben. Wenn es eine illegale Matrix gewesen war, hätte es sehr böse ausgehen können…aus einer Matrix kam man nur wieder heraus wenn man starb, aber eine Matrix konnte so fehlerhaft programmiert sein, dass man nicht sterben konnte. Man war dann auf ewig gefangen…abgesehen von diesen Risiken müssen Matrixen auch noch andere Kriterien erfüllen, die alle in einem zweitausend Seitenwerk vermerkt waren. Denn das war das schlimme an einer Matrix: Man entkommt nur durch den Tod, aber man denkt, man lebt dort, will also nicht sterben und erleidet möglicherweise unglaubliche Qualen und versucht dennoch zu überleben. Zum Glück blieb nicht immer allzu viel aus der Matrix hängen, wenn man noch bei klarem Geiste sie verließ. Surrend öffnete sich eine weitere Kapsel.
„Hattest du auch das verrückte?“ fragte sie ihn.
„Ja, Commander…äh, ja.“ Antwortete dieser zuerst zackig, wobei er dann beim Ende des Satzes eher verwirrt klang.
„Hat dich auch die Drohne umgehauen?“ wollte sie wissen, wobei ihr einfiel, dass sie eigentlich nicht wissen konnte, was eine Drohne ist.
„Ja, diese verdammten Dinger. Ohne Zielerfassung konnten wir sie nicht erwischen und gegen Massenbeschleunigter Munition sind sie gerade gepanzert.“
Verständnisvoll nickte Meia und überlegte, woher sie beide wussten, was Drohnen waren, wie sie verstehen konnte, was er sagte.
„Ich geh mal raus.“ Verkündete sie und er nickte müde, während er nachdenkend die Hand vor die hohe Stirn hielt. Die Tür aus dem Turm öffnete sich, als sie die Lichtschranke kurz vor ihr durchbrach und sie trat in das grüne, fluoreszierendes Sonnenlicht. Alles war grün: Die Luft, die Häuser, die Bäume, einfach alles. Durch die Wolken wurde selbst das weiße Licht der Sonne verfärbt, aber dies waren alle Bewohner von Auroris gewöhnt und eigentlich auch stolz darauf. Denn dies machte sie verhältnismäßig einzigartig unter den Billionen Bewohnter Welten, neben ihrem Ring natürlich, aber beides, die grüne Färbung in der Luft und der gleißende Energiering hatte die gleiche Ursachen: Überall auf dieser Welt flogen kleine Uranpartikel herum, diese sorgten für die grüne Färbung, und da sie bis in die Exosphäre aufstiegen und dort eine komplizierte Reaktion aufgrund von hellweißem Sonnenlicht mit überdurchschnittlichen UVB-Anteil und zweier gegensätzlichen Elektronenfeldern, die beiden Planeten, und dem Wasser beinhaltenden Mond anfingen, was den hell glühenden Ring erschuf.
Wegen dem Uran hatten sich die Menschen schon sehr früh hier niedergelassen, als erstes als Forschungslabor, den alles was aus ihm entkam wurde von der gigantischen Strahlung zerstört. Dann förderte man hier Uran, indem man entweder einfach mit einem großen Netz durch die Landschaft fuhr, oder die gigantische, frei an der Oberfläche liegenden Adern ausbeutete. Damals lebten die wenige Menschen noch in abgesicherten Unterkünften, sogenannten Bleibunkern. Doch mit dem Fortschritt der Gentechnik konnten sie sich immer länger draußen aufhalten und heute, zweitausend Jahre nach der Besiedlung, machte es den Bewohnern gar nichts mehr aus. Uranabbau und Genetische Experimente gab es nun schon lange nicht mehr Auroris war nun eine normale, provinzielle Agrarwelt, wie sie es milliardenfach gab mit einer überschaubaren Anzahl von Bewohnern. Ein paar Faustgroße Libellen flogen vorbei und schnappten nach den in der Luft fliegenden Uranbröckchen. Ein kühler Wind kam auf und Meia fröstelte es. Sie legte ihre Arme aufeinander und blickte zum Himmel auf. Dort oben am Horizont glühte in tiefem Rot der Zwillingsplanet, oft als Mond verkannt, in dem ewigen Licht seiner zahllosen Vulkane und Lavaströme. Ein kleines Schiff raste albtraumhaft donnernd über sie hinweg zum Lufthafen hin. Nichts ungewöhnliches, wo doch in diesem System sich ein paar Massenportale kreuzten. Aber dieses hier, diese hier führte fett auf dem Rumpf das Wappen der Imperialen Union, alleine nichts schlimmes, aber es war nicht nur das Wappen der Union, sondern es stand noch eine Abkürzung in der Mitte:
IUF.
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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 4. Juli 2012 18:40

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Immer wenn seine Füße das Laufband berührten gab der Boden einen hohlen Wiederhall von sich und erinnerte ihn daran, dass das Gebäude fast vollständig aus Eisen und Hohlräumen dazwischen bestand. Nafet war Administrator des Raumhafens und der Portalverwaltung, wobei er diese Arbeit immer dann erledigte, wenn er joggte. Für ihn war Moria VI. ein Geschenk des Himmels: Die klare Luft, so unendlich klar, und auch das der Planet keine Wolken besaß hatte ihn in seinen Bann geschlagen. Ein weiterer Pluspunkt war es, das hier bei weitem nicht so viele lebten wie in den Kernnäheren Welten Augustine oder, Gott behüte, Incipiens. Eine Nachricht blinkte auf dem im der Luft fliegenden Tastatur auf. Er öffnete sie und sah, dass es eine Beglückwünschung zu dem Erreichen seines 420. Lebensjahr von seiner Frau war, Die auf Augustine lebte und immer zu von dem pulsierendem Leben schwärmte, den unglaublichen Aussichten und all die andere Sachen, die eine Metropolwelt eben mit sich brachte. Nafet konnte Augustine nicht austehen…ihm war der Planet zu lebendig und er fand es nicht schön, dass überall Menschenmaßen herumliefen. Davon ganz abgesehen war der Planet eine verdammte Kühltruhe, die er bislang immer mit abgefrorenen Zehen verlassen hatte. Eine zweite Nachricht traf ein, von seiner Tochter. Sie hatte nicht viele Ähnlichkeiten mit ihrer Mutter, aber wie diese über Augustine schwärmte, tat sie es über Incipiens. Das Zentrum der Galaktischen Zivilisation! Der Everlight-Tower, die Chance den Ratsmitgliedern über den Weg zu laufen…was ihr selbstverständlich noch nie passiert ist. Er dagegen hatte einem von ihnen sogar mal die Hand geschüttelt, damals war er zwar noch keine Hoher Rat sondern Verwaltungsbeamter auf Moria II., aber was solls…Incipiens war und blieb ein Ort, an den es nur wenige Menschen aushalten konnten – Besuchen gerne, bewundern auch, aber dort leben…auf einem Planeten leben, wo 300 Milliarden Bürokraten hausen…nein, das wagten nur die wenigsten.
„Adminostrator Aneilis?“
Drang aus der Raum eigenen Funkanlage. Nafet blieb auf dem Laufband stehen und wurde erstmal von dem Band nach hinten gerissen und flog mit dem Hinterkopf auf den Stahlboden.
„Was ist?“ fragte er noch im liegen. Er hatte vor einiger Zeit die Funkverbindung für Notfälle, oder in der Behördensprache: Sprachlicher Kontaktaufnahme mit den zuständigen Bezirksleitern im Falle von außergewöhnlichen oder nicht planmäßig eingetragen Vorfällen oder Unglücken, SKZBFANPEVU, Behördenschimmel eben, mit der Hausprechanlage verbunden, so konnte er es schneller unterscheiden ob was wichtig war oder nicht.
„Moria IX. meldet sich nicht mehr.“
„Wie? Meldet sich nicht mehr?“
„Keine Kontakaufnahme möglich.“
„Wie ist das möglich?“
„Ich habe schon ein Erkundungsschiff durch das Moria VI-IX-Portal geschickt.“
„Wann?“
„Vor einer Stunde.“
„Er muss längst zurück sein.“
„Aber deswegen rufe ich sie nichteinmal.“
„Sondern?“
Besorgt blickte er durch die Gigantischen Glastfenster zum Himmel. Dank der nicht vorhandenen Wolken und anderen Störfaktoren sah er im Himmel die Portaltore in der Sonne glänzen und ganz weit in der Ferne den Gasriesen Moria IX, auf dem eine kleine Station unterhalten wurde.
„Das Portal wird wieder geöffnet.“
„Und? Irgendwie muss er doch auch zurück kommen.“
„Die Massensignaturen stimmen mit keinem der Schiffe überein, wie es sie in der Galaxis gibt.“
„Na anscheinend schon.“
„Außerdem…“
„Ja?“
„es sind viele.“
„Wie viele?“
„Zweiundachtzig Schiffe. Eine so große Anzahl hätte gemeldet werden müssen.“
„Was zum Teufel sagt die Stationsbesatzung dazu?“
„Es gibt keine Stationsbesatzung. Wurde vor doch vor geraumer Zeit alles durch Droiden ersetzt.“
„Was sagen die denn dann?“
„Sie geben keine Rückmeldung.“
Nafet überlegte hektisch wie dies zu erklären war: Technische Versagen? Oder hatte man eine Meldung vergessen? Oder beides? Er wollte näheres erfragen, doch sein Gesprächspartner kam ihm zuvor.
„Oh mein Gott! Administrator, sehen sie das an!“
„Was?“
„Das Portal, es hat sich ge…“
Die Übertragung hörte mitten im Satz auf und es folgte nur noch statisches Rauschen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch sah er abermals zum Himmel und sah dutzende…Dinger am Himmel stehen. Blitze gingen von ihnen aus und die Raumstation die neben den zahlreichen Portalen gehangen hatte explodierte just in diesem Moment in einem Blitz, der eine Sekunde wie Tausende Sonnen leuchtete. Rasch fasste er sich wieder und aktivierte das Headset. Er vergewisserte sich, das es auf absoluten Empfang gestellt war und jeder auf dem Planet es durch Neurale Implantate zu hören bekam. Dann fing er an.
„Achtung, Achtung! Moria VI. wird angegriffen! Angreifer Unbekannt! Folgen sie den Notfallplänen. Die Heimwehr…“ Nafet fiel noch gerade ein, das es gar keine Heimwehr gab, als ein giftgrüner Blitz das Kontrollzentrum in einen kleinen Haufen Schlacke und viel Eisendampf verwandelte.

„Das Centura-Sprungtor wird in zehn Sekunden passiert.“
Verkündete der Flugoffizier den anderen auf der Brücke.
„Weitermachen bis bisher.“
Befahl Commander Meia und die Crew beschäftigte sich wieder mit den ihnen zugewiesenen Aufgaben.
„Bestätige, Normandy hat das Tor durchtreten.“
Meldete der Sensortechniker.
„Dann sollte nun die Aquitany folgend. Springen sie.“
„Zu Befehl, Ma´am.“
Das schlanke Spähschiff drehte bei, die Triebwerke beschleunigten und es schob sich durch die Portalöffnung.
Wie bei jedem Sprung gab es einige hundert Erscheinungen, die man nicht vernünftige fassen konnte: Für wenige Sekunden sah man Farben, die zugleich rot und grün sein konnten, man konnte das Universum vor einem so genau erkennnen, als ob man jedes Atom sähe. Dann bildete das Licht lange Streifen und die Welt rückte wieder ins Lot, nachdem sie das Tor verlassen hatten.

Genau genommen waren es keine Sprungtore, sondern einfach nur Beschleunigungsringe, die ein Schiff auf einem bestimmten Vektor auf ein unfassbares Tempo katapultierten. Der Vektor konnte verstellt werden, was allerdings mit äußerster Vorsicht geschehen musste, den die Flugbahn musste absolut frei seien: Ein Planet oder eine Sonne im Weg würde die Reise noch kurzweiliger machen. Aus diesem Grund hatte man noch vor der Erfindung der Parabeltore Planeten und Sonnensysteme gesprengt, um freie Bahnen zu erhalten, aber dies war eine andere Geschichte.

„Sprungtor passiert. Ankunft auf Moria: 125 Bordzeit.“
„Wegtreten.“

Meia konnte es kaum Fassen: Vor einer Woche war sie noch auf Auroris gewesen, hatte in der Matrix gesteckt und heute…heute war sie Commander der Imperialen-Unions Flotte und Befehlshaberin der IUF FE (Fernerkundung) Aquitany. Zusammen mit ihren zwei Schwesternschiffen, die Normandy und der Bretangy, sollten sie den Kontakt Abbruch zu der Kolonie Moria untersuchen. Wobei es dort nicht viel zu untersuchen gab, es war klar wer dahinter steckte…sie sollten eigentlich nach einem Weg finden sie zu töten. Aber sowas klang nicht gut in der Öffentlichkeit und daher hatte man die Befehle schön umformuliert. Keiner hatte eine Vorstellung davon, was sie erwarten würde…man rechnete mit dem schlimmsten.

„Die Männer sollen sich bereit machen.“
Befahl sie ihrem First Leutnant, worauf dieser zackig salutierte und weitere Befehle erteilte.


An Bord des Schiffes war die beste Ausrüstung, die man in der kurzen Zeit hatte auftreiben konnte: Plasmagewehre, Helium-3-Kanonen, Energiepistolen, Lasergewehre, Projektilbeschleuniger, Higgobonsenprojektoren, Tarnmäntel, Schwere Kampfrüstungen und noch viel mehr Zeug, welches man nie gebrauchen konnte und wenn doch, dann hatte man sie natürlich nicht dabei.
Die Aquitany selbst war eine hundertfünfzig Meter lange, schlanke Fregatte mit drei Raketenabschussstationen und zwei Massenbeschleunigern. Ein großer Antriebskern ermöglichte in Verbindungen mit modernen Trägheitsgeneratoren aberwitzige Manöver, die jedem schlecht werden ließ, der nur dabei zusah. Panzerung und Schilde waren nicht vorhanden, stattdessen ein Tarnfeldgenerator der alle Signale nach außen mit Kontersignalen ausschaltete. Unsichtbar wurde man dadurch zwar nicht, aber das All war schon groß genug, sich so zu verstecken, das man nicht gesehen werden konnte. Rettungskapseln gab es selbstverständlich keine, wenn ein Schiff dies hier zerstören würde, würde es auch alle Kapseln zerstören, also war so etwas Verschwendung von Rohstoffe. So die offizielle Begründung. Meia würde sich allerdings deutlich sicherer fühlen wenn es so etwas gäbe, Logik alleine beruhigte nicht den Gedanken, dass man so durch einen kritischen Treffer am Antrieb für immer reglos zwischen den Sternen hängen würde. Kein Schöner Gedanke. Überhaupt kein schöner.

„Wir haben Moria erreicht.“
„Beginnen sie mit der Landung.“
Zuletzt geändert von Georgios am 31. Juli 2012 12:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 21. Juli 2012 22:56

Die Bretagne tauchte hinter der Nachtseite von Moria IV. Auf, also praktisch hinter dem Planeten, wobei solche Begriffe im All keinerlei Bedeutung besaß, aber im Allgemeinen wurde hierbei von der Sonne ausgegangen.
„Keine Schiffe im Orbit, ein wenig Schutt, alle Portale sind noch intakt , Commander.“
meldete der Pilot, eine Person dessen Namen sie sich in tausend Jahren merken würde, irgendwas mit Tadylonien am Anfang und Schatdzloskve am Ende. Die gesamte Besatzung hatte beschlossen ihn nur noch Tad zu nennen, eine Tatsache mit der er sich abfinden musste, obwohl es ihm nicht gefiel.
„Gut, sonst noch was ich wissen müsste?“
„Das Shuttle setzt sie in der Hauptstadt ab.“
„Gut.“
Meia lehnte sich entspannt zurück. Bald würde sie auf einer ihr vollkommen fremden Welt stehen und sie war nicht nervös...etwas was sie normalerweise beunruhigt hätte. Aber jetzt war es ihr ziemlich egal.Schon seit geraumer Zeit saß sie mit ihrer Gruppe kampfbereit in dem Shuttle. Sie waren zu zwanzig und jeder von ihnen hatte eine andere Waffe. Wieso wussten alle und jeder hoffte das er, wenn es hart auf hart kam, er die richtige Waffe haben würde. Wenn Meia den Witz des Universums richtig einschätzte, würde entweder keiner die richtige oder jeder die richtige haben. Und dann würden sie keinen Feind sehen.
„Commander, das Shuttle setzt sie jetzt ab.“
„Verstanden Tad.“
„Ich heiße nicht Tad, sondern Tadylonienaercosteaiyuzovufterschatdzloskve!“
Bevor er seinen zugegebener Maßen langen Namen ausgesprochen hatte, hatte der Massenbeschleuniger sie nach draußen geschleudert. Sie donnerten jetzt mit der halben Lichtgeschwindigkeit auf Moria IV. Zu, aber innen drinnen selbst merkte man gar nichts...kein rütteln, keine Beschleunigung, gar nichts.
„Wie Moria wohl aussieht?“
fragte einer der Soldaten in den Raum hinein.
„Langweilig. Ich habe die ersten hundert Jahre meines Lebens auf dem Felsbrocken verbracht und beinahe jeden Winkel gesehen...aber jeder der auch nur eine Minute auf dem Planet war, kann genauso viel wie ich über die Landschaft sagen.“
erwiderte der Mann, der die schwere Laserlanze trug, einer Waffe die eine erstaunliche Länge von fünf Metern erreichte.
„Klingt ja nicht sehr schön.“
Bemerkte Meia.
„Ist es auch nicht. Ich könnte auf Anhieb hundert bessere Welten nennen.“
„Wie viele schlechtere?“ erkundigte sich jemand anderes
„Jungs, hört mit dem Smalltalk auf, wir landen.“ Beendete sie die Unterhaltung und das Shuttle setzte mit einem Ruck auf. Die Tür öffnete sich mit dem Charakteristischen Zischen und Meia verließ das Schiff als erstes: Direkt vor ihr verlief eine Asphaltstraße, um ihr herum waren überall Holzhäuser im Englischen Still und am Horizont nördlich von ihnen erhoben sich die moderneren Hochhäuser.
„Der große Turm fehlt.“ Fiel es dem heimischen Soldaten auf.
„Welcher große Turm?“
„In der Mitte der Stadt stand ein großer Turm, der...nun ja, größer als alle anderen war. Vielleicht wurde er ha abgerissen.“
„Vielleicht.“
Nachdem alle das Shuttle verlassen hatten, trat sie auf die Straße. Sie verlief gerade von Ost nach West und auf ihr lagen einige altertümliche Gefährte.
„So schlimm hatte ich mir die unterentwickelten Gebiete des Sol-Sektors nicht vorgestellt.“ Bemerkte ein Soldat und fing sich einen bösen Blick von ihr ein.
„Sie wollen so leben. Aber wo sind die ganzen Menschen?“
Alle Soldaten schwiegen und es war tatsächlich ein Rätsel: Keinerlei Beschädigungen, kein Kampf, keine Tote, aber trotzdem war niemand hier.
„In der Nähe des großen Turms befindet sich eine Niederlassung des Großen Rates. Mit Hilfe der Überwachungskameras werden wir es herausfinden können.“
„Dann gehen wir dorthin. Wie heißen sie eigentlich?“
„Sheppert, Commander.“
„Dann führen sie uns zu unserem Ziel.“
Sheppert deutete ein Nicken an und lief voran. Sie durchquerten das Straßengewirr der Stadt rasch und betraten einen Park, indem es nur von Japanischen Kirschbäumen wimmelte.
„Dies ist der Baumring der Upper Town von Downtown trennt.“
„Wieso so viele Bäume?“
„Die ersten Siedler nahmen sie aus ihrer Heimat mit. Es war die erste Kolonie im interstellaren Raum.“
„Ich weiß. Wie weit noch?“
„Lange dauert es nicht mehr.“
„Dann los.“
Ein sanfter Wind rüttelte leicht die Äste der Bäume und ließ einen Regen von Blüten auf das Team niedergehen, das Upper Town schließlich erreichte. Hier verliefen die Straßen alle Sternförmig in das Zentrum, in welchem etwas tatsächlich fehlte…
„Lassen sie mich raten: Dort stand der Turm.“
„Richtig. Das Gebäude des Rates liegt hinter ihm, wenn er noch stehen würde.“
Wachsam bewegten sie sich auf das Zentrum zu, um festzustellen dass dort anstelle des Platzes, den Meia erwartet hatte ein unglaublich tiefes Loch war.
„Oh, verdammte Scheiße…“ brachte sie hervor und Sheppert stellte sich neben sie an den Rand. Einige Bruchstückte brachen ab und flogen hinunter.
„Da hat jemand seine Waffen ein wenig überschätzt.“ Merkte er an.
Ein dritter Soldat gesellte sich zu ihnen und sah beeindruckt den Abgrund hinunter. Meia hob ihren Kopf wieder und schrie sofort:
„Achtung!“
Doch der grüne Blitz, den sie gesehen hatte, war schneller und traf den Soldaten. Grüne, Blitzartige Entladungen umtanzten ihn, während sein Körper unkontrolliert zitterte. Eine Sekunden nach dem Treffer fiel er schließlich kopfüber hinunter. Sofort suchten alle nach dem Todesschützen, aber sie sahen niemanden.
„Weiter. Und bleibt wachsam. Sheppert, los, zum Ratsgebäude.“
Langsam schlichen sie um den Krater herum und betraten einen der hohen Bürogebäude.
„Das ist das Gebäude?“
„Wir sind gleich da. Es liegt hinter diesem hier. Um genau zu sein, hinter dieser Tür.“
Sheppert drückte die Klinke einer Tür herunter, öffnete sie und hinter war…nichts. Kein Gebäude. Eine glasierte Fläche, in der zahllose Pfähle steckten und auf diesen Pfählen staken Menschen. Mit Armen oder ohne, in allen möglichen Formen. Blut war überall und die Luft war erfüllt von dem Gestank nach Tod und Verwesung.
„Wer tut so was?“ hauchte eine Soldatin entsetzt.
„Keine Menschen.“ Meia tat einen Schritt nach draußen und der Boden, der so fest gewirkt hatte, entpuppte sich als weich und schlammig. Wovon er feucht war, daran dachte sie lieber nicht. In der Mitte stand ein besonders großer, an dessen Spitze sich ein Leuchtender Ball befand. Zögerlich folgten ihr die Mitglieder der Einheit, während sie auf den Pfahl zu ging. Irgendetwas zog sie daran an, bald fühlte es ihr ganzes sein aus. Sie kannte einen Gedanken, alle anderen waren nebensächlich, sie mussten zu ihm Gelangen. Als sie schließlich davor stand verschwand er so plötzlich wie er gekommen war. Verwundert sah Meia sich um…sie hatte doch eben noch in der Tür gestanden und nun war sie hier, direkt unter dem Licht. Das Licht tanzte in einem unendlichen Spektrum von Blautönen hin und her. Es war etwas Unfassbares in seiner Größe…in seiner Majestät. In seiner Vollkommenheit. Auf einmal erschien ihr der Ort nicht mehr grausig, sondern wunderbar komponiert: Die Unvollkommenheit der Menschen außen und innen das Gegenteil. Der Mensch war so grässlich, sie selbst war so hässlich, es wäre für das Universum besser wenn sie sterben würde. Ihre Hand tastete nach der Pistole, fasste sie, zog sie mit leicht zitternden Händen aus dem Halfter. Sie umfasste sie fester und nahm sie nach oben. Ein Schuss ertönte und aus ihren Augenwinkeln sah sie, wie ein Soldat Tod umfiel. Die anderen waren wohl zum selben logischen Schluss gelangt. Meia hielt die Pistole an ihre Schläfe, entsicherte die Waffe. Ein erneuter Schuss ertönte und der getroffene fiel nach vorne, Meia geriet aus dem Gleichgewicht während sie schoss. Der Schuss verschwand in dem blauen Licht, welches sofort erlosch. Und mit ihm der Gedanken. Schnell stand sie wieder auf und sah sich um. Außer ihr war niemand mehr am Leben, alle lagen mit einem Lächeln erschossen auf dem Boden. Was für ein Ort war das, das alle sich bereitwillig erschossen hatten…schnell weg hier, nur weg, kam ihr in den Sinn und sie wirbelte herum und noch im umdrehen fing sie an zu rennen, nur um gleich wieder zu stoppen. In der Tür stand ein Mensch. Sie kannte ihn. Sehr gut. Es war ihre Freundin, die bei einem Unglück vor hundert Jahren gestorben war. Sie hatte sie damals etwas fragen wollen und dann war sie gestorben. Nun war sie hier. Stand in der Tür.
„Eilea!“ rief sie.
Stille.
„Eilea, ich bin es, Meia La’Taischa Dener!“
Stille.
„Eilea?“fragte sie zweifelnd und fragte sich, ob sie Wahnsinnig geworden war.
„Ihr seid unwürdig.“ Sagte Eilae plötzlich und es klang so gar nicht nach Eilea, die Stimme war unfassbar.
„Was bist du?“
„Wir sind die Erlösung. Ihr seid ein Störgesang im Lied des Universums.“
„Wer seid ihr.“
„Ein Name ist bedeutungslos, da ihr im Lied nicht überdauernd werdet.“
„Und wieso redest du mit mir?“
„Selbst ein generelles Störlied, kann Episoden enthalten die schön sind. Das Universum ist ein einziges fließendes Lied, was nie enden darf. Es ist das schönstes, alles trägt seinen Teil dazu bei, es durchströmt alle, es wird von allen erhört, es leitet jeden auf den höheren Pfad. Außer euch. Ihr stört nur. Ihr werdet der ewigen Stille anheimfallen. Ihr könnt euch nicht wehren.“
„So…wir können nicht?“
Meia wurde von Zorn durchströmt…Zorn gegenüber dem Ding, was so Mitleidslos über die Ausrottung von Billiarden Lebenwesen sprach, ihnen den Rang eines Schädlings zubilligte, den es zu zertreten galt.
„Ihr könnt nicht. Die dreizehn werden ihren Auftrag erfüllen.“
„Ich glaube nicht.“ Erwiederte sie und schoss mit ihrer Pistole auf den Kopf von Eilea. Er zerplatzte und ein Licht, heller als das der Sonne am Himmel, durchströmte den Körper und explodierte in einer großen Nova. Dann war alles weg. Verdutzt starrte Meia auf den glühenden Lauf ihrer Pistole und dem feinen Rauchnebel, welcher von ihr Aufstieg. So einfach…das musste doch etwas faul sein. Aber zuerst wollte sie von hier weg. Zum Shuttle und mit dem zurück zur Bretagne.
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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 30. Juli 2012 14:14

Nur weg. Sie rannte auf der Stelle durch die Tür und dann durch das Gebäude, bis sie den Krater erreichte. Dort blieb sie stehen und holte tief Luft, während sie herunter blickte. Ganz unten, am Grund, blitzte es silbern. Die Punkte bewegten sich zusätzlich noch und um noch bedrohlicher zu erscheinen auf sie zu. Kurzentschlossen schoss sie zwei-, dreimal auf die Punkte, von denen einer in einem Feuerblitz explodierte und lief dann weiter. Gerade als sie den Wald erreichte, holten sie die Punkte ein, welche, wie sie nun erkannte, im Grunde genommen fliegende Waffen waren. Die Läufe glühten kurz grün auf und dann schoss Plasma aus ihnen hervor. Meia sprang schnell zur Seite und der Schuss platschte auf den Boden neben ihr und sie verstärkte ihre Laufanstrengung. Es donnerte kurz, als einer der Drohnen gegen die Äste eines Baumes flog, doch wurde der Knall schnell von dem Geräusch vieler Schritte übertönt. Es war ein leicht patschendes Geräusch, wie von vielen Pfoten, doch hatte sie in keiner Weise vor herauszufinden was es war. Als erneut ein Schuss der Plasmadrohnen sie beinahe getroffen hätte, drehte sie sich kurz um und schoss auf die rasant vorbeifliegende Drohne. Statt dieser traf sie dann doch den Baum, der sofort Feuer fing und es knisternd an seine Umgebung weitergab. Den Fehlschuss verfluchend begann Meia wieder zu rennen. Das Shuttle steht aber verdammt weit weg, bemerkte sie und verdammte, wo sie schon einmal dabei war, den Pilotenroboter. Eine Landung zweihundert Meter nördlicher hätte auch niemanden geschadet. Endlich verließ sie den Park und kam auf der Straße an, wo sie zuerst nach links blickte, wo eine gigantische Meute von zähnefletschenden, hundeähnlichen Geschöpfen auf sie zu rannte. Rechts sah es keinen Deut schöner aus und aus der Richtung von der sie kam auch nicht. Über ihr kreisten die Drohnen und drehten für einen neuen Angriff bei. Heute würde sie wohl sterben..sie könnte sich schlimmere Gräber vorstellen. Sie packte ihre Pistole fester und begann nach links zu rennen, während sie ohne unterlass schoss, um sich eine Bahn zum Shuttle freizumachen. Bei jedem Treffer – und jeder Schuss war einer – jaulte ein Tier laut auf und blieb liegen. Doch es waren noch viele, zu viele. Die Wesen waren größer als gewöhnliche Hunde, ihr reichten sie bis an die Brust, und besaßen eindeutig mehr und vor allem größere Zähne und Krallen. Mit einem Schrei stieß sie den ersten in der Reihe mit der Wucht des Aufpralls weg, drehte sich dann und wich so denn Beißen und Schlagen der anderen aus. Während sie dies Tat schoss sie einmal und sprang über diesen Leichnam hinweg, um gleich in einen anderen hineinzulaufen und in die Knie zu gehen. Das Biest sprang nach vorne und begrub sie unter sich, als erneut Plasmaschüsse auf sie einpeitschten und alle in der näheren Umgebung töteten. Blitzschnell kroch sie hervor und lief wie sie es noch nie getan hatte. Als sie das Shuttle sah nahm sie all ihre Kraft zusammen und sprintete, die Wesen dicht auf der Verse. Im letzten Moment sprang sie an Bord und befahl der Tür sich zu schließen, wobei sie eins dieser Wesen entzweite.
„Zur Bretagne, zurück.“
Rief sie, als das Schiff unter den Einschlägen der Schüsse erbebte. Mit einem lauten Donnern aktivierten sich die Triebwerke und das Schiff hob sich bebend ab. Die Drohnen verfolgten sie, wurden jedoch schnell abgehängt und kehrten in die niederen Ebenen der Atmosphären zurück, während das Schiff auf die Bretagne zuflog, die wie Tod am Horizont stand.
Mit zitternden Beinen setzte sie sich auf eine Bank und schloss die Augen, atmete tief durch. Sie hatte wahrscheinlich in den letzten fünf Minuten mehr Glück gehabt, als in ihrem ganzen Leben zuvor, auf jedenfalls mehr Glück als alle anderen ihres Teams. Sie öffnete ihre Augen wieder und stellte zu ihrer Überraschung fest, das die Panzerung in der Bauchgegend vier lange, tiefe Kratzer aufwies. So dünn war die verbliebene Schicht, dass man die blasse Haut darunter sehen konnte. Sie sollte eine Danksagung an die Herstellerfirma schreiben, wenn dies alles vorbei war.
"Bretagne wird in einer Minute erreicht. Soll ich sie der Besatzung anmelden?"
fragte der Autopilot. Welche Besatzung? Der Pilot war noch da...und selbst der war eigentlich nutzlos. Alle Schiffe der Argus-Rho-Klasse besaßen einen vollkommen unabhängigen KIkern, der alle Vorgänge steuerte. Der Pilot war im Grunde genommen ein Staubfänger, der für den Fall, das die KI entweder getroffen wurde oder nicht mehr arbeiten wollte, eingreifen sollte. "Meinetwegen."
seufzte sie und lehnte sich nach vorne. Dieser Albtraum würde nicht schnell vorbeigehen.

Das Shuttle erreichte das Mutterschiff, welches eine Luke öffnete und es an Bord nahm. im Hangar wartete schon Tad, indem er nervös auf und abging und an seiner scheußlichen Mütze die ganze Zeit rumfummelte. Müde verließ Meia das Schiff und ignorierte zuerst das verwirrte Gesicht ihres Piloten, der an ihr vorbei sah und nach anderen Ausschau hielt.
"Wo sind die anderen?"
fragte er schließlich.
"In der anderen Welt."
erwiderte sie und lehnte sich an eine der Container.
"Was zum Teufel...was hat sie getötet?"
"Sie selbst."
"Und warum sie nicht?"
"Glück."
"Meiner Erfahrung gibt es so etwas wie Glück nicht."
"Dann eben Schicksal. Aber ich wäre sehr verbunden, wenn sie der KI sagen könnten, dass wir abhauen könnten."
Tad ging zu einer der Kontrollen im Hangar und tippte auf der Tastatur herum.
"Die Normandy und Auqa...dings melden sich nicht mehr."
"Dann bringen sie uns raus, verdammt nochmal."
"Wir sind unterwegs. Sprung in Drei Minuten."
"Wohin?"
"Nach den Missionparametern nach Incipiens. Der Rat wünscht eine persönliche Besprechung mit allen Missionsteilnehmern."
"Oh, eine Privataudienz, etwas was ich mir schon immer gewünscht hatte."
antwortete sie sarkastisch und stieß sich ab.
"Wirklich?"
"Sind sie wirklich so blöd, oder tun sie nur als ob?"
"Nur bei ihnen."
"Ich gehe in mein Quartier, sie können ja mit der KI rumblödeln, die hat bestimmt noch Prozessorkapazitäten für ihren kleinen Verstand übrig."
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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 31. Juli 2012 12:47

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Zwei Tage später erreichte die Bretagne das Incipienssystem im Centralen-Cluster. Um den eng bebauten Planeten hingen zahlreiche Schlachtschiffe, Fregatten und sonstige Militärschiffe im Orbit und sie verbargen auch zuerst den Blick auf die immer scheinende Stadtwelt. Meia stand am Aussichstfenster und betrachtete mit großen Interesse die vielen verschiedenen Raumschifftypen. Ein paar Jäger schossen einen halben Meter von ihr entfernt vorbei und sie fühlte sich so unbedeutend gegenüber den großen Schiffen, die über hundertmal so groß wie das ihre war.Sie trieben träge wie fliegende Wale durchs All, scheinbar unbelebt, nur durch die manchmal aufblinkenden Positionslichter überhaupt als Maschinen zu erkennen. Sonst hätten es auch einfach Asteroiden sein können, eckige Asteroiden.
"An die IUS Bretange, hier spricht der Evelight-Tower. Sie haben Landeerlaubnis in Bucht 32-B."
"Erlaubnis?"
"Für sie Tad, ein Landebefehl."
"Verstanden, Bretagne Out."

Das Schiff drehte bei und flog nun direkt auf den Planeten zu. Schon bald hatten sie die Wolkendecke durchbrochen und unter ihnen erstreckten sich nun Parks, Seen und Wolkenkratzer, die gleichzeitig elegant, grazil und mächtig waren. Die Türme in ihrer Heimat waren diesen leicht ähnlich, aber weitem nicht so ausgereift und kunstvoll errichtet. Schließlich schwenkte das Schiff noch einmal und da sah sie ihn: Das Zentrum der Menschlichen Zivilisation in diesem Universum. Der Everlight-Tower war jedem in der Galaxis von Fotos, Hologrammen und Videos wohlbekannt, doch wie so oft, war es etwas vollkommen anderes es auch in Wirklichkeit zu sehen. Man konnte ihn kaum anblicken, so hell wurde das Sonnenlicht von der Weißen Außenhülle reflektiert. Unten war der Turm sicherlich einen halben Kilometer breit, doch verjüngte er sich rasch, bis er auf dem 1024. Stockwerk schließlich in einer kleinen Landezone endete, kaum größer als zehn Quadratmeter. Hier tagte der Rat, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Es war eine große Ehre mit einem der ihren sprechen zu dürfen und die größte überhaupt zu ihnen zu gehören. Die Bretagne senkte sich weiter ab und setzte kaum merklich auf dem Landeplatz auf. Meia erhob sich und spazierte zum Ausgang, der sich gerade dann öffnete, als sie vor ihm stand. Tad kam von rechts.
"Na, Tad, aufgeregt?"
"Nein, wieso?"
"Der Rat?"
"Ich habe nichts gehört, nichts gesehen und wenn ich da war, habe ich bestimmt geschlafen. Mir kann keiner was vorwerfen und was man nicht weiß kann man auch nicht verbergen."
Gemeinsam schritten sie die Treppe herunter und auf dem Hangargelände erwartete sie schon ein Ratsgardist. Wenn nicht sein Gewehr über der Schulter gewesen wäre, hätte man ihn für einen der Antiken Romuli halten können, denn alles andere erinnerte an sie: Der Helm mit den Federn, der blaue Mantel, das langeb Schwert an der Seite.
"Commander Meia La’Taischa Dener?"
"Bin ich."
"Ich bin CG-Leutnant Reagen. Ich habe Order sie zum Hohen Rat zu bringen."
Er streckte die Hand aus, die sie zögernd ergriff und schließlich schüttelte.
"Folgen sie mir."
Mit weiten Schritten ging er voraus auf einen Seiteneingang zu und sie setzten sich in Bewegung.
"Sie nicht."
bemerkte er, als Tad sich anschickte ihnen zu folgen. Der zuckte mit den Schultern und ging einen anderen Weg. Sie beide erreichten einen Nebeneingang und stiegen dort in einen Fahrstuhl ein, einem richtig klassischen mit Boden und Kabine, kein Gravitationschacht. Er verlief direkt außen am Gebäude lang und so konnte man hinaus blicken, wenn nicht gerade einer der Halterungen im Weg war.
"Sie wissen wie sie sich zu verhalten haben?"
fragte Reagen plötzlich.
"Normal."
"Eben nicht. Kein Wiederspruch, der Rat weiß es sowieso besser als sie, da brauch man ihn nicht verägern. Sagen sie immer die Wahrheit."
"Das ist doch selbstverständlich."
"Möchte man meinen, aber zur Sicherheit kann ich sie ja nochmal daran erinnern. Sie sprechen jeden mit: Hoher Rat Xyz an, verstanden?"
"Ich bin doch nicht blöd."
"Die Schlauen sind es auch, die Ärger machen."
"Interessanter Gedanke."
"Wir sind gleich da, noch eine Frage?"
"Nein."
"Gut."
Der Fahrstuhl hielt und öffnete sich. Hinter ihm erstreckte sich ein kleiner Vorraum, den man entweder durch den Fahrstuhl, oder einer großen aus Titan und Goldlegierung bestehenden Tür verlassen konnte.
"Ich werde sie nicht zum Rat begleiten, treten sie alleine durch die Tür."
Reagen machte es sich auf einem der Sessel bequem.
"Komme ich nicht ungelegen, wenn ich einfach so reinschneie?"
"Sie kommen immer ungelegen, und jetzt gehen sie."
Zögerlich machte Meia einen Schritt auf die Tür zu, die keinen Griff oder Schalter hatte um sie zu öffnen. Sie machte noch einen weiteren und noch einen, bis sie davor stand. Da öffnete sie sich von selbst und enthüllte den Blick auf den großen Ratssaal, der vollbesetzt war.
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

"Ich sterbe gerne, ich bin ja schon in Versailles gestorben"

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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 24. August 2012 15:03

"Commander Meia La’Taischa Dener, es ist uns eine Ehre sie begrüßen zu dürfen. Kommen sie doch herein." begrüßte sie eine Stimme aus dem Halbdunkeln. Zögerlich betrat sie den runden Saal und blieb in dessen Mitte stehen. Hinter ihr befand sie ein gigantisches Panoramafenster, während die Sitze des Rates halbkreisförmig vor ihr Angeordnet waren. Links von ihr war die Tür und rechts hing das Motto des Rates: Morgen wird die Zukunft besser sein.
"Ich bin Rat Ceicla, zuständig für den Aurora-Cluster und den United Stars of America, falls sie mich nicht mehr kennen. Wir haben ihren Bericht von Moria gelesen, wir können uns doch vollständig verlassen, dass er alles gesehene enthält?"
"Sie können gerne mein Hirn untersuchen, aber ich kann mir keinen Grund vorstellen etwas vor dem Rat zu verbergen."
Er hob beschwichtigend die Hände.
"Wir glauben ihnen ja, war nur für das Protokoll. Sie fragen sich sicher, wieso wir sie her bestellten."
"Es wird einen Grund haben." antwortete sie lapidar.
"Richtig. Wir riefen sie, um ihnen etwas zu sagen, was besser nicht über Mittelsmänner verbreitet werden sollte. Menschen sind leider schrecklich neugierig, und es sollte lieber geheim bleiben, was wir planen und sagen."
"Dann bin ich gespannt."
"Wir entwickeln gerade verschiedene Pläne zur Eindämmung der Gefahr." teilte ihr ein anderer Rat mit.
"Einer von ihnen ist simpel: Militärische Gewalt. Andere sind komplizierter." setzte Ceicla fort.
"Sie sind für zwei Pläne vorgesehen, von denen wir ihnen nur einen mitteilen. Vor dreiundzwanzig Minuten brach der Kontakt zu Tiberianus XVII. ab. Wir haben den Kurs berechnet und in drei Tagen werden sie Augustine erreichen. In Fünf Incipiens." setzte der andere fort.
"Dies darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen, die Menschen würden sich unnötige Sorgen machen."
"Fliegen sie nach Alexandra I und schließen sie sich mit der Große Flotte unter Grand Fleet Admiral Georgius an. Gemeinsam treffen sie den Feind bei Augustine und zerschmettern ihn unter dem Amboss der Planetaren Verteidigung."
"Theoretisch." entgegnete sie.
"Ja...eigentlich ist dann alles möglich. Aber wir arbeiten an anderen Lösungen. Fragen?"
"Ja...ist es nicht töricht etwas zur Schlacht zu zwingen, was man nicht kennt? Es könnte eine Kathastrophe werden."
"Dann wird es eine. Der Mensch ist unwichtig, die Menschheit ist es. Und wenn für letzteres ersteres geopfert werden muss, dann soll es so sein. Sehen als....bewaffnete Erkundung."
"Verstanden."
"Dann können sie gehen."
Meia senkte den Kopf und verließ so schnell wie möglich unauffällig den Raum. Erst als die Tür hinter ihr zuging atmete sie auf.
"Der Rat kann einen ziemlich nerven." merkte der Gardist an, der gewartet hatte.
"In der Tat. Ich muss zu meinem Schiff, können sie mich führen?"
"Das ist meine Bestimmung."
"Klingt ziemlich fatalistisch."
"Die Wahrheit ist so nun einmal."

Zehn Minuten später stand Meia vor ihrem Schiff und ihre Sympathie für den Rat war nicht gewachsen.
"Sie hätten mir sagen können, dass die 312. Pennslyvania mit an Bord geht."
"Behörden." meinte Tad nur und biss in sein Sandwich.
"Wie viele sind es?"
"Fünfhundert."
"So viele passsen an Bord?"
"Eigentlich nicht. Ist ganz schön eng."
"Ein Glück, das ich meine eigene Kabine habe."
"Wo wir bei Kabine sind, zu der ist Command Seargent Major Katschynsk gegangen."
"Wer?"
"Der Boss dieses Sauhaufen."
"Was will der in meiner Kabine?"
"Schnüffeln, keine Ahnung, ich bin nur Pilot. Ich habe nichts gesehen und gehört und wenn ich da war..."
", haben sie bestimmt geschlafen." beendete Meia den Standartsatz ihres Piloten und lies ihn mit seinem Sandwich auf der Landebahn stehen, während sie mit langen Schritten in das Schiff und dann zu ihrer Kabine ging. Ein Mann, bestimmt der Major, stand in ihr und sah sich die Bilder an, die im ganzen Raum befestigt waren und die sie bislang konsequent ignoriert hatte.
"Ich gehe auch immer zuerst in das Schlafzimmer von fremden Personen." begrüßte sie ihn.
"Ah, Commander. Schön sie zu sehen. Schöne Bilder. Besonders das von T.Roger hat mir gefallen."
"Freut mich. Sie können mir sicherlich sagen was sie hier machen."
"Ja, wir sollen nach Augustine, hohe Ratsorder."
"Irgendwoher kenne ich sie, oder?"
"Wir sind uns schoneinmal begegnet."
"Wo?"
"Simulation Dark Knight."
"Sie waren doch nicht der König?"
"Das war ich."
"Am Anfang waren sie gut, haben aber dann ziemlich abgebaut."
"Sie ahnen nicht, wie anstregend es ist ein Reich zu verwalten und wie entspannend Drogen sein können. Ging leider ziemlich auf die Substanz."
"Sollte man sich merken."
"Ja. Aber jetzt sehen wir uns wieder und sie sind der berühmte Commander, der Held von Moria. Einzige Überlebende. Von Aurora, Asturies-City."
"Informieren sie sich immer so?"
"Nur über weibliche Vorgesetzte."
"Wollen sie etwas andeuten?"
"Vielleicht. Man kann immer die Augen offen halten."
"Kann nie schaden, aber ich hoffe doch, das sie sich nicht hier häuslich niederlassen wollen?"
"Nein, ich beziehe die Kabine des Ersten Offiziers, der dafür in den Mannschaftsquartieren schlafen darf."
"Schön. Dann würde ich ihnen doch empfehlen sich mal dort um zusehen und nicht hier herumzustreunen."
"Wie sie wünschen, Commander." Er deutete eine Verbeugung an und verschwand in den Gang. Meia fing an fröhlich zu pfeifen und legte ein Kissen wieder gerade. Danach setzte sie sich genau auf dieses Kissen und verrückte es erneut, während sie leicht verträumt auf das Bild ihrer Heimat sah. Was ihre Freunde wohl gerade taten, was sie dachten und wo sie überhaupt waren. Auroras glühenden Sonne und allgemein dieser Grünstich von allem fehlte ihr irgendwie...verrückt, sie hatte sie in die Simulationen begeben, um dieser allwährenden Gleichheit zu entkommen, und jetzt wo alles sich wandelte, wollte sie zurück.
"Commander, soll ich starten?" schallte es durch die Lautsprecher.Sie aktivierte die Sprechanlage und antwortete ihm:
"Solange sie keine Menschen auf der Landebahn zerquetschen gerne...bringen wir es schnell hinter uns."
"Starte ich so schlecht?"
"Ich meinte den Krieg."
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Re: [Story] Decision

Beitragvon Georgios » 2. September 2012 17:06

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Die Bretagne verließ das Portal und schwebte scheinbar langsam durch die Leere zwischen den Sternen auf ihr Ziel zu, ein kleiner heller Punkt, nicht größer als die Sterne, die in diesem Sektor der Galaxie tausendfach erstrahlten. Scheinbar langsam deshalb, weil sie in Wirklichkeit mit der halben Lichtgeschwindigkeit unterwegs war, was aufgrund der Entfernung zum Ziel und der Leere dazwischen keinen sonderlich großen Effekt machte. Das Alexandra-System war ein unbedeutendes, eines wie Millionen andere: Eine große Hauptsonne, die in nicht allzu ferner Zukunft zu einem Weißen Zwerg zusammenschrumpeln würde, diese wurde von einem kleineren, und noch deutlich fitteren Stern umkreist. Gemeinsam erleuchtete sie die acht Planeten des Systems, die einfallslos wie alle Planeten unbedeutener Sterne, Alexandra I bis VIII hießen. Alexandra I war ein kleiner Zwergplanet, dessen Oberfläche durch die Nähe zu den Sonnen sich in eine glühende Magmamasse verwandelt hatte, die in der Nacht teilweise wieder gefror und auf einer dieser Platten war der Forschungsstützpunkt errichtet worden. Ein Tag auf Alexandra I dauerte dreihundert Jahre. Alexandra II war ein Welt mit den Temperaturverhältnissen der Erde, allerdings deutlich kleiner und mit einer leicht giftigen Methanatmosphäre umhüllt. Alexandra III war auf seine Weise dem leben zugänglicher, die meiste Zeit des Jahres zwar ein gefrorener Eisball, dafür besaß er eine deutlich gesündere Atmosphäre als all seine Nachbar. Sie war der auf der Erde ähnlich. Alexandra IV-VIII waren kleine Gasriesen, von denen VI und VII so unbedeutend war, das man nicht mal ihre konkreten Bahnen kannte. VIII hatte wegen seiner Wasser und Sauerstoffvorkommen noch eine regionale Bedeutung. Aber was dieses System auszeichnete war nicht der Inhalt, sondern die Lage: Von hier aus konnte man schnell alle größeren Welten der Menschheit erreichen. Aus diesem Grund und keinem anderen hing die Flotte im Orbit um Alexandra I und wartete auf ihren Einsatz.

"Ankunft in drei Minuten."
gab der Pilot durch die Lautsprecheranlage durch, während Meia missmutig sich den Kantinenfraß reinwürgte. Während dieser äußerst erfreulichen Tätigkeit verfluchte sie diejenigen, die beschlossen hatten, das man in der Armee immer nur schlechtes Essen bekam. Das waren dann meistens auch diesselben gewesen, die sich beschwerten das Soldaten sich was zu essen geplündert hatten, wenn sie Städte eingenommen hatten. Das Offizierskasino war zwar schön eingerichtet, aber sie hätte wirklich eine vernünftige Mahlzeit anstelle einer VI, die dafür sorgte, das das Licht immer perfekt eingestellt war.
"Der Admiral lädt sie zu einer Konferenz ein."
berichtete Katschynsk plötzlich von hinten.
"Darf ich mich wundern, wieso sie das wissen?"
"Nein, ich würde ja auch eingeladen. Und er bat mich, es ihnen zu sagen."
"Er bat?"
"Eigentlich befahl er."
"Wer ist denn noch dabei?"
"Der Vice-Admiral, General Maximilian und das wars ab Personen."
"Ich will ja nicht meckern, aber ein Commander und ein Command Seargent...was auch immer sie waren passen da nicht richtig herein."
"Sie sind der einzige Übrlebende, und ich bin neben meinem ersten Rang auch noch Lordkommissar."
"Interessant. Haben sie auch eine rote Mütze?"
"Sie ahnen nicht, wie klischeehaft die Uniform ist. Aber der Säbel ist nett."
"Solange sie damit keinen von uns exekutieren...dürften sie das eigentlich?"
"Das exekutieren von Soldaten ist der Sinn von Kommissaren...aber ich glaube nicht, dass ich es könnte."
"Wenn es nötig ist, werden sie es tun. Der Rat wählt nur die besten aus."
"Ich weiß nicht ob mir das Angst oder mich glücklich machen sollte. Zu Wissen das ich guten Gewissens meine Kameraden exekutieren könnte."
"Landung auf Alexandra I steht kurz bevor. Commander, sie sollten sich auf einen Landgang vorbereiten." kam der Pilot einer Antwort zuvor.
"Das gleiche gilt für sie...wir sehen uns an der Austiegssrampe." verabschiedete sich Meia und lies ihren halbvollen Teller in dem Kasino zurück.

In ihrem Quartier angekommen, begrüßte sie die SchiffsKI unerwartete wie immer mit den nötigen Infos über den Planeten (2150 Grad Aussentemperatur, 0,2 G und achtfacher Athmospährendruck), und sagte ihr dann sogar noch, welcher Schutzanzugklasse dies angemessen wäre (Klasse 7.). Und natürlich wo diese Lagen.
"Haben die eigentlich keine Andock bucht, Tad?" fragte sie ihren Piloten über den Internen Komlink.
"Drei Stück."
"Ach, der Admiral, der Vice und der General."
"Richtig. Ehe ich es noch vergesse, sie sollten lieber die Paradeuniform anziehen."
"Ok."
Da der Schutzanzug Ähnlichkeit mit einer Durchsichten Plastikfolie aufwies, hatte sie sich schon gedacht, sich etwas anzuziehen, aber so musste sie nicht einmal mehr überlegen, was sie anzuziehen hatte. Wunderbar wie ihr heute alle Entscheidungen abgenommen wurden! Die Paradeuniform sah genauso aus wie Paradeuniformen vor einem Jahrtausend ausgesehen hatten, und diese Art von Uniformen würde wahrscheinlich auch in hunderttausend Jahren so aussehen. Dunkelblau, ein Haufen Lametta und eine Mütze, bei der es ihr ein Rätsel war, wie sie diese unter einem Helm tragen sollte...würde sie sie eben drüber setzten. Kaum fühlbar setzte das Schiff auf, es hätte genauso gut ein heftiger Windstoß sein können. Eigentlich merkte man es nur daran, dass alle Lichter einen blauen Stich bekamen, vorher war er grün gewesen. Sie setzte den Helm auf, packte die Mütze drüber, betrachtete sich im Spiegel, fand sich insoweit gut und ging zu dem Fahrstuhl, der auf dem direkten Weg zur Landerampe führte. Dort wartete Katschynsk in seiner roten Uniform auf sie.
"Sie sollten die Mütze lieber absetzten." riet er ihr, während sie in die Luftschleuse gingen.
"Wieso?"
Die Tür nach draußen öffnete sich und der Raum wurde von einem gleißenden, grellen roten Licht überflutet. Die Mütze blitze einmal kurz auf und zerfiel zu einem Häuflein Asche, der langsam vor ihren Augen auf den Boden segelte.
"Deswegen."
Katschynsk trat ihn die apokalyptische Hölle nach draußen und sah sich um. Sie tat es ihm gleich und musste feststellen, das es nicht sehr schön war: Feuer, Feuer und nochmals Feuer. Die Platte war nicht sehr groß und schwamm im wahrsten Sinn des Wortes auf der Lava. Die Basis selbst war selbst im Sonnenlicht kaum zu sehen.
"Der Rat ist ziemlich paranoid, das er getarnte Basen auf Planeten errichtet, auf denen nie jemand nachsehen würde."
"Und die nur Hundertjahre Bestand haben wird. Früher hätte man so etwas Verschwendung von Steuergeldern genannt...wie nennt man sowas heute?"
"Ratspolitik."
Eine Tür öffnete sich in etwas, was sie vorher für einen Stein gehalten hatte und ein einzelner Mann kam zur Begrüßung heraus.
"Herzlich Willkommen auf Alexandra I. Wenn sie mir bitte folgen würde, ich bringe sie in den Konferenzraum."

Fünf Minuten später saßen sie zu fünft in dem Konferenzraum, der mit seinem gigantischen Panoramafenster eine wunderbare Aussicht über die Vulkanlandschaft bot.
"Ich darf mich vorstellen? Großer Flottenadmiral Georgios. Ich habe sie hierhin bestellt, um sie über verschiedene Neuerungen in Kenntnis zu setzen. Einer der Waffen des Feindes, diejenige, mit der es ihnen Möglich war die Geistige Kontrolle über Menschen zu übernehmen, wurde unschädlich gemacht. Wir haben das Update in allen Rüstungen und sonstigen Unionsgegenständen installieren lassen und auf allen Welten Gegenmaßnahmen errichtet."
eröffnete der Großadmiral die Besprechung.
"Wir brauchen also in dieser Hinsicht keine Sorgen mehr zu haben?"
erkundigte sich der Vice-Admiral.
"Wenn die Gegenmaßnahmen zerstört werden, ist es wieder möglich, das Besitz über die Bevölkerung ergriffen wird. Aber die kämpfenden Truppen wird dieses Problem nicht mehr behindern."
"Wie ist der Stand der Invasion?" fragte sie interessiert
"Vor einer Stunde wurde Augustine angegriffen."
"WAS? Wieso sitzen wir dann hier noch herum?" rief der General und sprang auf.
"Der hastige Schlag geht fehl, in einer Stunde müsste unser Schlachtschiff Deadly Shadow eintreffen, damit, und dem Rest der Flotte, fliegen wir los."
"Ich hoffe doch sehr, das das Schiff sich der Mühe lohnt."
"Größte Schlachtschiff der Menschheit, ich bitte sie. Sie General , werden das Kommando über die Bodenlandungstruppen übernehmen, die im Schutz der Raumschlacht landen werden."
"Im Schutz einer Raumschlacht...interessante Formulierung. Und wann sollen wir dort unten machen?"
"Feinde bekämpfen, wenn es welche gibt, wenn es keine gibt, Däumchen drehen."
"Klingt doch super."
"Ihr Sarkasmus ist ein wenig fehl am Platz, General." wies ihn der Admiral zurecht.
"Ja,ja, schon gut. Landen, alles vernichten was geht, verstanden. Sonst noch etwas, was man beachten sollte?"
"Wenn sie ihren Soll erfüllt haben, dann sollten sie, wenn möglich, die Flaktürme reaktivieren."
"Ja, Sir."
Der Admiral wandte sie Meia und Katschynsk zu.
"Sie beide werden das Spezialkommandoteam leiten und mit ihm diverse Krisenpunkte beseitigen. Während der Schlacht stehen sie auf einer parallelen Kommandostruktr zu unseren werten General, aber nicht unter seinen Oberbefehl, auch wenn er ihnen weismachen werden will. Die 312. wird das Team bilden. Gibt es noch irgendwelche Fragen, Anmerkungen oder Kritiken zum Schlachtplan?"
"Mit Verlaub, Admiral, der Plan scheint mir...recht dürftig zu sein." traute sie sich zu sagen und bekam sofort vom Admiral zu hören:
"Wir wissen nicht was uns erwartet, von daher kann sie nur dürftig sein. War das alles?"
Jeder im Raum schwieg.
"Gut, dann weggetreten."
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

"Ich sterbe gerne, ich bin ja schon in Versailles gestorben"