Eben fand bereits Erwähnung, dass der junge Kaiser in seiner Führungsverantwortung von Regierungsmitgliedern unterstützt wird. Jeder Lehnsherr umgibt sich mit einem solchen Rat, den er mit geeigneten Personen aus dem Kreis seiner Vasallen bzw. seiner Höflinge besetzt.
Es gibt im Rat fünf Positionen, die ihrem Lehnsherrn zu Diensten sind.
1) Der Kanzler: Er betreibt die Staatsdiplomatie und beeinflusst die Meinung anderer Charaktere über den Lehnsherrn.
2) Der Marschall: Er setzt seine Kriegskunst dafür ein, Truppen auszuheben sowie Revolten und Verräter niederzuhalten.
3) Der Verwalter: Seine Fähigkeiten bestimmen über die Höhe der Steuereinnahmen und die maximale Größe der Domäne seines Lehnsherrn.
4) Der Agentenführer: Sowohl das Aufdecken feindlicher Verschwörungen als auch das Anzetteln eigener Verschwörungen im Auftrag seines Herrn sind seine Aufgaben. Besonders hier ist es verständlicherweise wichtig, dass der Amtsinhaber loyal zu seinem Lehnsherrn steht.
5) Der Hofprediger: Bildung ist das Primärattribut des Hofkaplans, der Gelehrte kann missionarisch/inquisitorisch tätig werden oder die Beziehungen zu geistlichen Fürsten verbessern.
Rechts sieht man, dass Heinrich IV. zwei seiner Ratsmitglieder zunächst mit Aufgaben an seinem Hof in Nassau beauftragte. Der Marschall (2) sollte sicherstellen, dass im Ernstfall möglichst viele Wehrpflichtige ausgehoben werden können, der Verwalter (3) zusehen, dass der Zehnt auch wirklich bei den Untertanen eingetrieben wird. Der Kanzler (1) hingegen wurde nach Göttingen geschickt, um Heinrichs Ansprüche auf das einstige Krongut in dieser Grafschaft voran zu bringen. Der Hofprediger (5) reiste nach Ravenna, denn der dortige Erzbischof leistete seine Steuern lieber an den Papst statt an den Kaiser - dies musste sich ändern. Der Agentenführer (4) bekam die Order, für Heinrich IV. herauszufinden, ob der bayrische Herzog Otto von Northeim etwas gegen ihn im Schilde führte.
Denn Heinrich IV. hatte bereits nur zu gut erfahren, dass die Großen des Reiches es nicht unbedingt gut mit ihm meinten. Schon gar nicht, wenn er sich als Kaiser anschicken sollte, sich in ihre Angelegenheiten zu mischen. Frisch im Amt musste sich Heinrich IV. erst einmal bei einem Umritt einen Überblick darüber verschaffen, wenn seiner Vasallen er als Freund oder Gegner einzuschätzen hatte.
Da auch das Reich der Salier keine eigentliche Hauptstadt besaß, war sein Herrscher zeitlebens zur Reise durch sein Reich gezwungen. Den Königsumritt begann unmittelbar nach der Königserhebung und führte in alle Großlandschaften des Reiches. Von besonderer Bedeutung war dabei stets der Erstumritt des neuen Königs, weil er zusätzlich zur konstitutiven Erstausübung der Herrschaftsrechte auch dessen Herrschaftswillen zur Schau stellte. So lernte der reisende König Land und Leute kennen. Hoftage, Reichsversammlungen und der Besuch von Stammestagen boten weitere Gelegenheiten, um Kenntnis von den Absichten und Problemen der Untertanen zu erhalten. Die Entfernungen, die dafür zurückgelegt werden mussten, durften auch vom zeitlichen Aufwand her nicht unterschätzt werden. Landkarten oder besondere natürliche Merkmale fehlten oftmals. Beim Reisen orientierte man sich daher gerne am Verlauf der Flüsse. (#1)
Eine enorme Liste, alles Vasallen des Kaisers. Und das sind alleine die Herzöge des Reiches, der Kaiser hatte auch noch Grafschaften, Erzbistümer und Reichsstädte unter sich. Freundlicherweise hatte der Kanzler die Liste so vorbereitet, dass sie ihren Zweck schnell erfüllen konnte. Wie erwähnt sieht z.B. Bertha, die Gattin des Kaisers, ihren Mann mit +46 Wertschätzung an. Die Skala reicht der persönlichen Wertschätzung geht von -100 bis +100.
Mit einem Farbpunkt sind die Herzöge gekennzeichnet, die nicht zum deutschen Kulturkreis gehören - was sie grundsätzlich zu problematischen Vasallen macht, da sie die Fremdherrschaft nicht schätzen. Von ihnen besitzen zwei (grüner Punkt) aber zumindest den Charakterzug "Zufrieden", was diesen Malus mehr als neutralisiert. Die übrigen (roter Punkt) werden sich vermutlich immer wieder in Fraktionen gegen den Kaiser wieder finden.
Zu seinen Parteigängern konnte Heinrich IV. nur diejenigen zählen, die mehr als +80 zu ihm hielten.. Das waren derzeit die Herzöge von Sachsen, der Lombardei und der Provence. Bei den untergeordneten Vasallen sah es ähnlich aus:
All jene mit Werten zwischen Null und +80 waren mehr oder weniger unsichere Vasallen - somit der Großteil der Fürsten im Reich.