Vorwort:
Hallo lieber Leser,
nach vielem Überlegen und Grübeln habe ich mich entschlossen, einen AAR zu verfassen. Es gibt schon sehr, sehr viele und gute AARs und ich versuche ebenfalls ein solches Niveau zu halten.
Ich möchte jedoch schon mal vorweg sagen, dass ich keinen historischen AAR verfassen werde!
Zum einen eignet sich die verwendete Mod (s.u.) dafür nicht und zum anderen habe ich zwar ein gewisses, rudimentäres Wissen, aber dabei bleibt es auch schon. Ich bin eine ziemliche Laie.
Der Stil des AAR wird sich ständig ändern. Die ersten Beiträge, bis meine Macht am Bosporus gefestigt ist, werden wahrscheinlich aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben. Doch ich plane auch Kapitel oder sogar kleinere Episoden aus der Sicht einzelner Personen zu schreiben. Kaiser, Generäle, Attentäter, Kaufleute, Spione, Priester und Prinzessinnen geben sicherlich genug Material, um etwas Gutes und Unterhaltsames zu schreiben. Besonders, wenn deren Gefolge berücksichtigt und „belebt“ wird.
Ich versuche ein Mal in der Woche, wahrscheinlich Sonntag, ein neues Kapitel hochzuladen. Sollte das mal nicht klappen, bitte ich jetzt schon mal um Verzeihung. Aber es wird sicherlich gute Gründe haben. Das Leben außerhalb der Zone hat mich in den letzten Monaten schon genug gefordert. Wenn die Motivation jedoch stimmt und sich in den nächsten Monaten nicht allzu viel ändern sollte blicke ich meinem Vorhaben zuversichtlich und positiv entgegen.
Zu guter Letzt noch die Daten.
Mod: Schwert und Speer Ulitmate
Kampagnenschwierigkeit: Sehr schwer
Schlachtenschwierigkeit: Sehr schwer
Scripts: Feldkosten, Gebäudekosten, Finanzunterstützung für die künstliche Intelligenz
sonstige Änderungen: Wachstumsgrenze von Siedlungen wurden überarbeitet, Schießpulver erst ab ~1440 n. Chr., Amerika ab Rd. 3
Hausregeln: Byzantinische Wachbogenschützen, Flammenwerfer, Elefanten und Warägergarde werden nur vom Kaiser geführt // Legionen haben eine feste Zusammenstellung (wird aber erst berücksichtigt, wenn die Ausbildung der Truppen möglich ist) // Latinkon werden max. 2 Einheiten pro Legion vertreten sein // viele Söldner // Schlachten an Furten/auf Brücken werden nach Möglichkeit vermieden // Kaiser ist entweder in der Hauptstadt oder führt eine Armee // Ostrom schließt keine Bündnisse mit muslimischen Reichen oder Königreichen, die auf dem Gebiet des ehemaligen römischen Reiches 117 n. Chr. liegen // Ring des Todes zur Agentenvernichtung erlaubt // Wiederherstellen des römischen Reiches von 117 n. Chr. Kampagnenziel
Kleinstadt: 5.000 – 13.000
Stadt: 13.000 – 32.000
Großstadt: 32.000 – 80.000
Metropole: 80.000
Motte und Außenhof: 500 – 1.000
Holzburg: 1.000 – 3.000
Burg: 3.000 – 9.000
Festung: 9.000 – 18.000
Zitadelle: 18.000
Genug geredet: Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.
Einst waren die Römer das mächtigste Volk der bekannten Welt. Ihre Städte waren die größten, ihre Bauten die prachtvollsten, ihre Philosophen die weisesten, ihre Mediziner die besten und ihre Soldaten die stärksten. Ihrer Macht konnte nur die Natur Einhalt gebieten.
Die römischen Legionen errangen unendlich viele Siege. Glorreich und ehrenvoll, aber auch mit List und Tücke. Ganz, wie es die Situation verlangte. Und hier lag einst auch die Stärke des römischen Imperium: Es konnte sich anpassen und beinahe jeder Situation entsprechend reagieren.
Die Römer waren zu Beginn in keiner Disziplin ein herausragendes Volk. Doch sie übernahmen die Techniken und Denkweisen der Nachbarvölker und verbesserten sie. Schließlich brachte ihnen dies den Erfolg, den sie brauchten um ein mächtiges und starkes Imperium zu errichten. Eines, das dem Alexanders gleich kam. An Struktur, Ordnung und Stabilität diesem sogar weit überlegen.
Die Geschichte lehrte die Römer jedoch eins schon früh:
Nichts ist unbeständiger als der Mensch selbst. Nach der Zerschlagung Karthagos begann ein schleichender Niedergang der römischen Glorie. Dekadenz und Arroganz hielten Einzug in der römischen Welt. Rom hatte kaum noch Feinde, die sich mit der Macht des Imperiums messen konnten. Zumindest so lange nicht, bis die Dekadenz ihren Höhepunkt erreicht hatte. Viele hundert Jahre nach dem Sieg über Karthago gab es hin und wieder einen Kaiser, dem es noch ein letztes Mal gelang, römische Stärke und Überlegenheit zu demonstrieren und die Welt zittern zu lassen.
Doch sie lebten nicht ewig, die Feinde hingegen waren zahlreich.
Im Jahre des Herren 453 wurde das weströmische Reich, das nach der Teilung des Reiches in zwei Hälften stets schwächer und kränker erschien, zerschlagen. Die letzte Provinz im Nordwesten der Provinz Gallia wurde 473 nach Christi Geburt erobert. Westrom gab es nicht mehr. An seiner Stelle enstanden viele kleine Königreiche, geführt von primitiven Barbaren.
Der östliche Teil des Reiches war jedoch stärker. Hier herrschten noch römisches Recht und römische Ordnung, von starken Kaisern aufrechterhalten und mächtigen Legionen gestützt. Doch mit der großen Pest und dem Tod Iustinians begann auch Ostrom krank und schwach zu werden. Spätestens seit der Katastrophe von Manzikert wurde klar, dass Korruption, Arroganz und der schleichenden Niedergang der Dekadenz auch vor Konstantinopel nicht Halt machten. Das mächtige Reich zerfiel und neue Könige und Fürsten besetzten das Land, das einst Rom treu und ergeben gehorchte.
Lediglich die befestigte Stellung Nikosia auf Zypern untersteht noch direkt dem Kaiser. Doch die Besatzung ist schwach und an der Küste des Heiligen Landes haben sich mächtige Reiche etabliert, die sich selbst Fürstentum und sogar Königreich nennen! Eine Beleidigung, die der Kaiser später ausmerzen müssen wird. Da ist es nicht besser, dass diese Reiche vorgeben christlich zu sein. Im Norden und Süden davon herrschen jedoch die Türken und Sarazenen, deren islamischer Glauben sie zu heldenhaften Taten anspornt.
Die wirtschaftliche Lage des oströmischen Reiches ist am Boden. Nie waren die Kassen des Kaisers so leer wie zehn Jahre nach der Schlacht von Manzikert. Despoten und Kriminelle haben ganze Provinzen in die offene Rebellion geführt. Der Kaiser muss zunächst Nizäa und Thessalonica restaurieren, wenn sie Konstantinopel wirtschaftlich unterstützen sollen.
Gleichzeitig zieht Kaiser Alexios, unterstützt von seinem Sohn, Milizen zusammen. Mit ihrer Hilfe sollen die ersten Despoten und Demagogen zu Fall gebracht werden.
Doch die zweifelnden und unbeholfenen Blicke seiner Militärberater und schließlich sogar seines eigenen Sohnes sind berechtigt: Hier kämpfen Bauern, Schmiede, Bäcker und simples Gesinde, bewaffnet mit Speer, Schild und einem Bogen. Das sind keine Legionäre.
Kaiser Alexios sieht es selbst, doch bleibt ihm keine Wahl. Andere Männer hat er nicht. So zieht er aus Konstantinopel, Nicäa und Thessalonica seine Soldaten zusammen und marschiert gegen Kavala. Hinter den primitiven und hastig zusammengezimmerten Holzlatten hockt Petros, ein Despot, der sich selbst jedoch „Kaiser“ nennt und versucht Alexios auf Augenhöhe zu begegnen. Er entsendet Boten, sowohl zum Kaiser, um eine friedliche Lösung des Konfliktes zu beschwören, als auch in den Norden, um eventuell Unterstützung gegen die Armee zu gewinnen. Doch seine Versuche schlagen fehl. Alexios lässt den Diplomaten hinrichten und marschiert unbeeindruckt weiter.
Schließlich schließen seine Truppen die Stadt Kavala ein. In alter Manier werden Befestigungen mit Turm und Tor, Graben und Spitzpfählen errichtet und die Stadt komplett eingeschlossen. Zusätzlich entsendet Alexios einige Soldaten, um die nahegelegenen Fischerdörfer zu besetzen und die Armee so zumindest mit frischem Fisch zu versorgen.
Petros sitzt in der Klemme. Nicht nur, dass seine Soldaten bereits jetzt Hunger und die Bevölkerung unter Angst leidet, nein. Er ist auch noch ein ausgemachter Feigling. Doch jetzt, mit dem Kaiser Ostroms höchstpersönlich vor seinen Toren kann er beweisen, dass er selbst es wert ist den Titel „Kaiser“ zu tragen. Nach einigen Wochen der Belagerung können seine Berater ihn dazu überreden die Regeln der Belagerung umzukehren und selbst den Angriff zu übernehmen.
Es ist die erste große Schlacht nach Manzikert.
Der Kaiser muss jetzt seine Stärke beweisen, damit nicht noch mehr Teile dem Reich abtrünnig werden. Ein Sieg muss her!
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
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