[AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 8. Mai 2011 14:04

Der König kümmerte sich danach um die Absicherung nach Norden hin, also zum dänischen Königreich. Im Jahre 1105 verheiratete Heinrich V. seinen zwanzigjährigen Sohn Bernhard mit der dänischen Prinzessin Cecile. Bernhard war Thronfolger des Königs geworden, nachdem Heinrichs erster Sohn Edmund neun Jahre zuvor auf tragische Weise ums Leben gekommen war. Die Heirat bedeutete für Heinrich Absicherung, für den dänischen Herrscher wiederum die Anerkennung seines Königreiches durch die Deutschen. Sie wurde mit großem Pomp begangen.

Bild

Der Prinz erhielt dabei die Markgrafschaft Brandenburg zugesprochen, Heinrich V. war daran gelegen, dass Bernhard eine eigene Hausmacht besitzt. Es war ja von Bedeutung, dass der künftige König sich auf ein Herzogtum stützen konnte. Heinrich V. ging jetzt sowieso daran, die Verhältnisse im Reich neu zu sortieren. Mit dem Ableben der betagten Fürsten aus der Generation Heinrichs IV. und dem Heranwachsen der nächstfolgenden Generation waren einige Herzogtümer und Grafschaften neu zu vergeben.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 26. Juni 2011 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 9. Mai 2011 19:12

Ein schwerer Schlag ereilte den Herzog von Baiern. Dessen Sohn und Erbe kam im Jahre 1105 nämlich plötzlich und unerwartet im Alter von 21 Jahren ums Leben. Der Herzog selber war schwer erkrankt und wollte das bairische Stammland dringend weitergeben.

Bild

Welf IV. von Baiern hatte zwar drei Söhne gehabt, doch nach dem Tod des ersten konnte auch der zweite, Ulrich, nicht folgen. Ulrich war nämlich kurz zuvor noch auf Drängen des Herzogs von Heinrich V. zum Graf von Tirol ernannt worden, nachdem dort Otto von Northeim ohne eigenen Erben verstorben war. Welf hatte noch einen dritten Sohn, Ludwig, der war aber noch zu jung, um das Herzogtum Baiern zu übernehmen.

Welf IV. nahm deshalb die anstrengende Reise nach Schwaben auf sich, um sich dort mit dem König, seinem Schwager, zu treffen. Heinrich V. sagte dem Herzog dort zu, dass Welfs jüngster Sohn Ludwig das Erbe in Baiern antreten dürfe, sobald er in zwei Jahren regierungsfähig sei. Das Haus der Welfen hatte damit seinen Einfluss auf Süddeutschland für die nächste Generation gesichert. Kurz darauf verstarb Welf IV. und seine Frau Mathilde - die jüngere Schwester Heinrichs V. - übernahm für ihren Sohn kommissarisch die Regierungsgeschäfte in Baiern.

Bild

Die Staufer blieben auch nicht untätig, als es um das Verteilen der Macht ging. Noch immer war das eroberte Sachsen zu vergeben. Heinrich V. gedachte, sich nach dem Vertrag mit den Welfen das Wohlwollen der Staufer dadurch zu sichern, indem er Sachsen im Jahre 1105 zum Herzogtum erhob und indirekt Friedrich dem Staufer anbot. Der konnte nämlich seine Tochter mit dem Supplinburger Ludwig verheiraten und dafür sorgen, dass dieser den Titel des Sachsenherzogs zugesprochen bekam.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 27. Juni 2011 19:49, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 9. Mai 2011 19:15

Papst Clemens III. hatte zu Beginn seines Pontifikats den Kreuzzugsgedanken im katholischen Europa entfacht. Nun gab er ihm eine Stoßrichtung. Als Zwischenziel für die Eroberung der Heiligen Stätten Palästinas sollten die Kreuzfahrer Stützpunkte an der Levante begründen. Das strategisch günstig gelegene Antiochien sollte die Keimzelle eines umfassenden Kreuzritterstaates werden, von der aus die weiteren Eroberungen erfolgen sollten.

Bild

Seitdem Wenzel von Quedlinburg zwei Jahre zuvor durch seine Heirat mit Sophie zum Haus der Salier gestoßen war, hatte er seine Ansprüche in Böhmen durch geschicktes Lavieren und harter Hand durchsetzen müssen. Dabei vergaß er nicht, durch wen er zur Macht gekommen war und zeigte sich als verlässlicher Vasall von Heinrich V.

Der Zeitpunkt war gekommen, das bisherige Herzogtum Böhmen aufzuwerten und zu einem Pfeiler der salischen Hausmacht zu machen. Heinrich V. bewies viel politische Weitsicht und einen gewissen Mut, Böhmen als Königreich innerhalb des Heiligen Römischen Reiches zu erheben. Damit wollte er zum einen die Treue seines Schwiegersohns belohnen, den Einfluss der Salier ausbauen und zugleich den Status der böhmischen Vasallen aufwerten.

Bild

Durch seinen vorherigen Ausgleich mit den Staufern und den Welfen war die Situation auch innenpolitisch günstig. Die Koordinaten des Reichs waren auf Kosten des mittleren Adels und zugunsten des Hochadels und der Reichsstädte verschoben worden. Die drei beherrschenden Familien hatten jede ihre Einflusssphären:

Salier (schwarz):
Franken ( Heinrich V.)
Brandenburg (Prinz Bernhard)
Böhmen (Wenzel I.)
Österreich (Konrad)

Staufer (rot):
Schwaben (Friedrich I. von Staufen)
Sachsen (Ludwig von Supplinburg)

Welfen (gelb):
Baiern (Welf IV. bzw. Ludwig von Baiern)
Tirol (Ulrich von Baiern)
Romagna (William von Zähringen)

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 27. Juni 2011 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 9. Mai 2011 19:17

Im Jahre 1106 starb Papst Clemens III. im Alter von 66 Jahren. Sein Pontifikat hatte er hauptsächlich dem Gedanken des Kreuzzugs gewidmet, dessen Ausgang er aber nicht mehr erlebte. Die Person des Papstes war sterblich, das Papsttum war es nicht. Sogleich begannen die Verhandlungen über die Nachfolgewahl.

Bild

Dieses Mal verhielten sich die Italiener geschickter als 1094, als sie von Heinrich IV. untereinander ausgespielt worden waren. Mit den Stimmen der Kardinäle von Venedig, Sizilien und des Kirchenstaates wurde mehrheitlich der venezianische Kardinal Oliverio Gusti zum Papst gewählt. Heinrich V. stand mit seinem Kandidaten Günther von Schwaben alleine da.

Bild

Hatten sich die päpstlichen Legaten im Reich sich angesichts der fortdauernden Investituren von Bischöfen noch ruhig verhalten und dieses Vorgehen damit akzeptiert, änderte sich die Haltung Roms zu diesem Thema unter Papst Oliverio wieder. Die Weigerung von Heinrich V. und dem Papst, den Investiturstreit beizulegen, ist unverständlich, da in Frankreich wie in England das Problem bereits 1104 auf rationale Weise beseitigt worden war. Die Lösung war die Trennung in Spirituralien und Temporalien, also die Trennung in geistliche und weltliche Funktionen des Bischofsamtes. Der Heinricaner Bischof Wido von Ferrara hatte schon 1086 auf die Möglichkeit hingewiesen, die Verleihung des weltlichen Teils des Bischofsgutes durch die Hand des Königs, der in der Tat den Bischof mit Königsgut belehnte, des geistig-kirchlichen Bereiches des Bischoftums aber durch die Kirche nach ihrer Vorstellung von kanonischer Wahl vorzunehmen.

Aber der deutsche König mit seinen Reichsinteressen in Italien war ein anderer Fall als der französische oder der englische König. Hätte man ihm das Recht zur Verleihung weltlicher Güter in veränderter Form belassen, so wäre dies eine neuerliche Grundlage deutscher Herrschaft in Italien gewesen. Eine Schreckensvision für Papst und Kurie. Und aus anderer Sichtweise: Musste nicht jeder deutsche Herrscher danach streben, die römische Kirche und den Heiligen Stuhl kaiserlicher Herrschaft zu unterwerfen, wie es Kaiser Heinrich III. in Sutri getan hatte? Die Investiturfrage war hier eng verbunden mit der Wiederbegründung deutscher Kaiserherrschaft in Italien und Rom.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 27. Juni 2011 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 9. Mai 2011 19:18

Mehrfach wurde dieses Thema verhandelt. Im Jahre 1106 in Chalons-sur-Marne anlässlich des ersten Besuchs Papst Oliverios in Frankreich. Verhandlungsführer des deutschen Königs war Erzbischof Bruno von Trier, der die schwierige Frage lösen sollte. Aber vorerst wurden keine Erfolge erzielt, sondern nur Standpunkte ausgetauscht.

Die Debatten wurden bald sowieso durch die politischen Entwicklungen zum Abbruch gebracht. Mit der deutschen Thronfolge und der Wahl Oliverios I. waren die Machtverhältnisse in Norditalien wieder neu gemischt und eine starke Achse zwischen Venedig und dem Papsttum entstanden. Als Heinrich V. sich im Herbst 1106 zu seinem ersten Italienzug aufmachte, handelten die Venezianer, indem sie dem König kurzum die Alpenpässe versperrten und mehrere Soldaten der deutschen Vorhut töteten. Diese Tat konnte Heinrich V. nicht ohne Gesichtsverlust hinnehmen.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 27. Juni 2011 19:53, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 10. Mai 2011 20:21

Heinrich V. konnte jetzt nicht mehr weiter nach Süden ziehen, zumal der Winter in einigen Wochen beginnen würde. In dieser Situation erreichte ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter, der Kaiserin Bertada. Tief erschüttert kehrte er mit einer kleinen Gefolgschaft um, sein Heer quartierte sich im Herzogtum Baiern ein oder kehrte vorläufig nach Hause zurück. Heinrich V. ritt nach Franken, um an der Beisetzung der Kaiserin teilzunehmen. Der Italienzug und die Auseinandersetzung sollten im Frühjahr 1107 wieder aufgenommen werden.

Bild

Anfang des Jahres 1107 berief König Heinrich V. einen Reichstag nach Regensburg. Vor den Fürsten des Reiches und der ganzen Versammlung erklärte der König seinen Willen, die Romfahrt anzutreten und in Rom vom Papst, dem Oberhaupt der Kirche, die dem Kaiser zustehende Segnung zu empfangen. Dann versprach er, die kaiserliche Herrschaft in Italien in brüderlichem Frieden nach den alten Rechten und Gesetzen wiederherzustellen. Der Reichstag stand hinter Heinrich V. und man beschwor die Einigkeit, "es solle der nicht für einen Mann gehalten werden, der sich der Teilnahme an einem so männlichen Unternehmen entzöge". Seinen Sohn Bernhard aber schickte der König mit einem speziellen Auftrag nach Norden. Mit der eben ausgesprochenen Rückendeckung der Fürsten sollte der Prinz sich darum kümmern, den - nach Ansicht von Heinrich V. - illegitimen Erzbischof von Köln aus seinem Amt zu entfernen. Dort residierte ein einstiger Vertrauter des verstorbenen Anno von Köln, der bereits 1103 der Ladung zu dem Reichstag, auf dem Heinrich V. gekrönt wurde, nicht nachgekommen war und nur einen Vertreter geschickt hatte. Bernhard wurde von den Bewohnern der Stadt Köln, die ihre Unabhängigkeit vom König bewahren wollten, nicht willkommen geheißen, die Tore blieben dem Prinzen verschlossen. Es begann eine langwierige Belagerung der Stadt, während der sich Bernhard einiger unziemlicher Versuchungen hingab. Die zukünftige Königin, wenig für ihren Liebreiz bekannt, war weit weg von Köln. Dort blieb sie auch.

Bild

Die Grenzen im Osten und Norden waren durch Bündnisse und Abkommen gesichert, in Italien wollte Heinrich V. selber eingreifen. Blieb offen das Verhältnis zum französischen und dem englischen König im Westen. Der König betraute eine Delegation unter "Führung" seiner vierzehnjährigen Tochter Sophie und schickte sie Richtung Paris. Das Unternehmen geriet zu einem glatten Fehlschlag, es gelangen keine verbindlichen Verhandlungen. Die junge Prinzessin scheiterte zuletzt mit ihrem Vorstoß, den Bruder des englischen Königs für die deutsche Sache zu gewinnen.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:26, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 10. Mai 2011 20:24

Bild

Bevor Heinrich V. mit seinem Heer aufbrach, die Alpen zu überqueren, regelte er die Verhältnisse im Norden des Reiches. Er musste sichergehen, dass sich in seinem Rücken nicht ein Brandherd entzünden konnte. Manch ein Emporkömmling mochte nur auf die Abwesenheit von König und Fürsten warten, um sich daheim gegen die Ordnung zu erheben.

Heinrich V. stellte die beiden verbliebenen Söhne von Welf IV. zufrieden. Nachdem Ulrich schon 1105 die Grafschaft Tirol zugesprochen bekommen hatte, erhielt im Jahre 1107 der jüngere Ludwig das Herzogtum Baiern als Lehen vom König. Alles andere hätte auch zu schweren Verwürfnissen mit den Welfen geführt. In Sachsen konnte der designierte Herzog Ludwig von Supplinburg, ein Anhänger der Staufer, sein Amt antreten. Er hatte die Aufgabe, die aufmüpfigen Sachsen unter Kontrolle zu halten und war deshalb ebenfalls nicht am Italienzug Heinrichs V. beteiligt. Der König war mit dieser Personalie aber sehr zufrieden, denn der Supplinburger hatte noch keine eigene Hausmacht und würde sich in Sachsen erst einmal etablieren müssen - in dieser Zeit konnte er Heinrich keinen Ärger machen!

Etwas schwieriger war die Personalie von Karlmann, dem zweiten Sohn von Konrad, dem Bruder des Königs. Als Neffe von Heinrich V. konnte man ihn nicht ohne weiteres übergehen, doch das Erbe des Herzogtums Österreich stand bereits Konrads älterem Sohn Leopold zu. Andere Ländereien konnten nicht an Karlmann vergeben werden, ohne einen anderen Fürsten zu verprellen und die sorgfältige Machtbalance wieder ins Wanken zu bringen. Heinrich V. versprach seinem Bruder eine befriedigende Lösung dieses Problems.


DER LOMBARDEN-FELDZUG HEINRICHS V. 1107

Dann eilte der König Richtung Italien. Anfang des Monats März 1107 traf Heinrich V. auf seine aus Rom zurückkehrende Gesandtschaft unter der Führung von Erzbischof Bruno von Trier. Über Bruno ließ der Papst Heinrich V. die Botschaft zukommen, "dass er in voller väterlicher Gesinnung mit aller Milde Heinrich V. bei sich aufnehmen werde, wenn er sich als katholischer König, als Sohn und Verteidiger der Kirche, als Freund der Gerechtigkeit gegenüber dem Heiligen Stuhl erweisen wolle, und dass Oliverio I. bloß das, was kanonischen und kirchlichen Rechten sei, fordere, dass er aber von dem, was königlichen Rechtes, dem Herrn König nichts abbrechen werde".

Das waren wohlklingende Worte, doch schwerer wogen die Taten des Papstes. Auf einem Laterankonzil im März 1107 erneuerte er das Investiturverbot. Dann trieb es ihn nach Venedig, wo er den Dogen beschwor, ihrer Eide eingedenk zu sein und ihm gegen Heinrich V. zu Hilfe zu eilen, da es die Situation erfordere. Die Venezianer schickten tatsächlich eine Streitmacht unter Kommando des Stadtrats Barbus los, um dem königlichen Heer entgegenzutreten.

Heinrich V. betrieb seine Rüstungen mit Entschiedenheit, und es ist ein Wunder, wie entschlossen sich die weltlichen wie die geistlichen Fürsten hinter ihn stellten. Fast schien es, als sei das deutsche Königreich wirklich geeint. Das Problem mit dem Kölner Erzbischof sollte ja schon bald auch erledigt sein. Erstaunt sahen die Italiener das königliche Heer, dreißigtausend Ritter sollen es gewesen sein, die Alpen hinabsteigen und nach Jahrzehnten der Kraftlosigkeit noch einmal die Stärke Deutschlands demonstrieren. Venedig hatte ebenso viele Männer gesammelt, war vom Aufmarsch des Gegners aber erstaunt und überrascht.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:28, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 11. Mai 2011 21:19

Heinrich IV. hatte den Ort des Aufeinandertreffens mit Bedacht ausgewählt und hatte auch das Glück auf seiner Seite. Barbus erschien mit seinen Soldaten auf einer Hügelkuppe und war höher postiert, das königliche Heer hatte aber einen starken Rückenwind zu ihren Gunsten. Barbus konnte in der schneidenden Kälte nicht tagelang oben verharren - während die Deutschen in der mehr geschützten Mulde standen - sich aber auch nicht zurückziehen, weil er damit Heinrich seine Position preisgegeben hätte. Es entsprach auch dem stürmischen Naturell des Barbus (wie aller KI-Generäle), den Angriff auch aus ungünstiger Position zu suchen.

Die Entscheidung durch die Schlacht fiel eindeutig zugunsten des Königs aus. Heinrich V. führte gut gerüstete Soldaten ins Feld und schlug mit ihnen die venezianischen Milizen in die Flucht. Die italienischen Adeligen im Heer konnten mit ihren schweren Rüstungen im tiefen Schnee nicht entkommen und wurden von den deutschen Fußtruppen niedergemacht. Auch Barbus verlor in den Alpen sein Leben.

Bild

Heinrich V. hatte seine Schatzkammern geplündert, um für sich und seinem Sohn eine Streitmacht aufzustellen. Für seinen Italienzug hatte der König zudem auf die Dienste von Söldnern zurückgegriffen, erfahrene Soldaten, die ihre Dienste jedoch teuer verkauften. Die Gefangennahme so mancher wohlhabender Gegner war eine willkommene Möglichkeit, die eigenen Mittel mit dem Erpressen von Lösegeldern aufzubessern.

Bild

Für Gefangene und Verwundete, die sich nicht im Austausch zu Geld machen ließen, gab es keine Verwendung. Das betraf in erster Linie die einfachen Waffenträger und das Gefolge, die sowieso schon die schwerste Last im Frieden wie im Krieg zu schultern hatten.

Kurz danach schlug jedoch das Wetter um und es folgten sieben Tage Eis- und Regenstürme, gegen die das deutsche Heer ankämpfen musste. Die Verluste an Gepäck und Pferden waren erheblich. Doch Heinrich V. bewies einen harten Willen und trieb die königlichen Truppen durch die in Eis und Schnee erstarrte Bergwelt.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:30, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 11. Mai 2011 21:21

Mitte April 1108 konnte Heinrich V. konnte mit seinem Heer nun die Alpen hinabsteigen und erreichte die warmen Gefilde der Poebene. Der König lagerte mit seiner Streitmacht auf den ronkalischen Feldern. Keiner der italienischen Reichsvasallen wagte es, diesem deutschen König, der mit so großer Macht auftrat, die Huldigung zu verweigern. Sogar die Großgräfin Mathilde, die bedingungslos Papst Gregor VII. gegen Kaiser Heinrich IV. beigestanden hatte, unterwarf sich und huldigte dem jungen Salier. Zwar erschien sie nicht persönlich vor ihm, aber sie verhandelte mit dessen Boten auf einer ihrer Burgen um Canossa. Sie schwor Lehnpflicht gegen die Feinde des Reiches, mit Ausnahme des Papstes.

Bild

Heinrichs Erfolge in Italien überzeugten schon jetzt die ersten Reichsfürsten davon, dass er die Kaiserkrone bald erhalten und die deutschen Interessen in Italien durchsetzen wird. Heinrichs jüngerer Bruder hatte sich vermutlich niemals ernsthaft Hoffungen machen dürfen, nach Heinrich IV. die Thronfolge anzutreten. Doch danach strebte er inzwischen gar nicht mehr. Sein Herzogtum Österreich war das wohlhabendste des gesamten Reiches, die Erträge aus Bergbau und Handel hatten aus Konrad einen reichen Mann gemacht. Sein Bruder, der König, hatte ihm seinen Titel neu bestätigt und ihm freie Hand in seinem Herzogtum gewährt. Konrad hatte sich in den Jahren der Religion zugewendet und war überzeugt davon, dass das Heilige Römische Reich eine höhere Aufgabe zuviel als anderen Königreichen, höher auch als die des Papstes. Die Steuerbücher weisen aus, dass Österreich mehr als 3.000 Gold je Halbjahr an den König abführte. Der Grund für diese hohe Summe war nicht allein der wachsende Wohlstand Österreichs - offenbar hatte Herzog Konrad beschlossen, einige bisher umgeleitete Gelder ehrlich dem König zu geben: 30% Bonus auf Steuereinnahmen.

Bild
Besser geht es nicht: Konrad ist Herzog des reichsten Herzogtums und hat die dritte und höchste Stufe der Zustimmung erreicht. Das bedeutet fette Einnahmen und Ruhe im Volk.
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:31, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 12. Mai 2011 18:28

In Sachsen - wieder Sachsen! - sah es für Heinrich V. noch nicht so rosig aus. Herzog Ludwig von Supplinburg brachte dem König nur zwei Loyalitätspunkte entgegen - ein ziemlich unsicherer Kandidat also, der nur aufgrund der ordentlichen Autoritätspunkte des Königs stillhielt. Dass der Herzog von Sachsen sich widerspenstig verhielt, war aber Programm. Die Grundeinstellung der Generäle von fünf Punkten Loyalität, die bei den deutschen Fürsten wegen des "Uneinigen Reiches" sowieso durchweg um zwei Punkte gekürzt wurde, erhielt aufgrund des Titels "Herzog von Sachsen" noch einen weiteren Punkt Abzug. Damit kam der Supplinburger auf das Ergebnis von zwei: "Mein König, es wäre leichtsinnig, diesen Mann an die Spitze einer großen Armee zu stellen. Es könnte sein, dass Ihr anschließend gegen sie antreten müsst."

Vielleicht galt das nicht Heinrich V. - der ja schon jetzt fest im Sattel saß - doch was würde einmal passieren, wenn dessen Sohn Bernhard mal das Erbe des Königs antreten würde? Würde die Loyalität des Sachsen weiter gelten? Hamburg war inzwischen zum Handelszentrum umgebaut worden, doch es warf nicht die Einnahmen wie Österreich ab. Dazu fehlte es hier an Akzeptanz für die königliche Zentralmacht - kein Bonus bei den Steuereinnahmen.

Bild

Im Jahre 1109, während sich Heinrich V. in Italien aufhielt, traf dem ihm ergebene Herzog Konrad in Österreich eine harte Nachricht, nämlich die vom tragischen Tod seines ältesten Sohnes Leopold. Man munkelte etwas von einem Mordkomplott, an dessen Planung auch die Legaten des Papstes beteiligt gewesen sollen. Das konnte nicht erwiesen werden, doch der überraschende Tod eines jungen, gesunden Adeligen musste ja zu Gerüchten über einen Giftanschlag führen. Konrad hatte zu seinem Glück aber noch einen zweiten Sohn, an den er sein Herzogtum vererben konnte. "Einen zum Erbe, einen zur Reserve".

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 12. Mai 2011 18:30

Weiteres Dramatisches geschah im Norden des Reiches. Prinz Bernhard hatte all die Zeit über die Belagerung der Stadt Köln aufrecht erhalten. Dessen Bürger hatten sich gegenüber dem König widerspenstig gezeigt und zu ihrem Erzbischof gehalten. Das war eher ungewöhnlich, öfter neigten die Städte nämlich dazu, ihre Kirchenfürsten fortzujagen, wenn diese sich allzu grausam aufführten und zu schamlos in die Kasse griffen. Der Winter 1109 war ein strenger Winter und die Vorräte des belagerten Köln waren aufgebraucht. Die Kinder waren die Schwächsten, sie waren als erste an den Entbehrungen gestorben. Die Bürger der Stadt mussten den aussichtlosen Ausfall wagen und gegen die Streitmacht Bernhards antreten, es war ihre letzte Chance. Der Prinz war gut präpariert und verfügte über gut ausgerüstete Soldaten.

Bild

Die Reiterattacke der Kölner blieb im Speerwall der Königlichen hängen, die aus der Stadt strömenden Milizen wurden von Bernhards Bogenschützen beharkt. Die gepanzerte Kavallerie des Prinzen, die an den Flügeln postiert war, stieß in den Rücken des gegnerischen Heeres und besiegelte die Niederlage des Erzbischofs. Die Schlacht war souverän gewonnen.

Bild

Das Erzbistum war nach diesem Sieg unter Kontrolle von Heinrich V. und konnte neu vergeben werden. Der König machte Politik, er bot den einflussreichen Posten des Kölner Erzbischofs seinem Bruder Konrad zugunsten dessen Sohnes Karlmann an. Dieser war nach dem Tod von Leopold eigentlich als nachrückender Erbe gedacht gewesen. Aber Karlmann war trotz seines noch jugendlichen Alters von brennendem Ehrgeizig. Herzog Konrad war erst 45 Jahre alt, und Karlmann wollte nicht solange darauf warten, bis er das Erbe Österreichs antreten durfte. So wurde Karlmann mit 16 Jahren zum Erzbischof von Köln. Familienbande hin und her - es blieb abzuwarten, ob er sein Amt nicht wie seine Vorgänger auch gegen den König nutzen würde.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 13. Mai 2011 19:38

Nachdem Karlmann mit dem Erzbistum versorgt war, hieß es für Herzog Konrad, seinen Nachfolger unter den geeigneten Kandidaten für seine beiden Töchter Katharina (14 Jahre) und Kordula (10 Jahre) zu finden. Konrad war der Meinung, dass er noch Zeit hatte, seine Nachfolge zu regeln. Er verheiratete Katharina mit einem entfernten Verwandten des Baiernherzogs Ludwig. Dieser hieß Welf von Pommern, er hatte im Jahre 1094 im Gefolge von Herzog Welf IV. beim Feldzug gegen die Sachsen und Böhmen gedient. An der Grenze des Reiches hatte er sich mehrfach um die aufständischen Wenden gekümmert, bis diese vom Königreich Polen unterworfen worden waren. Für Konrad erschien er als der richtige, als sein Schwiegersohn seinen Einfluss zu mehren, ohne mit den Welfen, deren Machtbereich an Konrads Herzogtum grenzte, anzuecken.

Bild

Was machte derweil das Haus der Staufer? Deren einflussreicher Anführer Friedrich I. von Staufen war 1109 im Alter von 60 Jahren gestorben und hatte das Herzogtum seinem Sohn Friedrich II. von Staufen vermacht. Die Bestätigung durch König Heinrich V. war nur Formsache, die Angelegenheit war schon lange beschlossene Sache gewesen.

Friedrich II. trat das Erbe eines Herzogtums an, das sich grundlegend von dem unterschied, das sein Vater seinerzeit übernommen hatte. Die Bürger und Städte waren in ihren Rechten gestärkt worden, der Handel florierte, die Menschen hatten so einige wirtschaftliche und politische Freiheiten zugestanden bekommen.

Der junge Friedrich II. von Staufen drehte diese Entwicklung von der Burg zur Stadt nicht komplett zurück, obwohl der Einfluss des Lombardischen Bundes sich mittlerweile bis nach Lothringen erstreckte - was für Schwaben mehr Unsicherheit bedeutete. Dafür griff Friedrich II. zu einigen drakonischen Maßnahmen, um seine Herrschaft im Herzogtum abzusichern und die Städte wieder an die kürzere Leine zu nehmen. Hatte sein Vater sich durch geschickte Politik seine Position gesichert, tat dies der sinistre Friedrich II. durch Drohung und Zwang. Die Loyalität der Grafen und Ritter seines Herzogtums sicherte sich der Herzog, indem er sich von ihnen Familienangehörige als Geiseln stellen ließ.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:36, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 13. Mai 2011 19:40

Wenden wir uns nun wieder den Ereignissen in Italien zu. Heinrich V. war mit einem stattlichen Heer in Norditalien eingezogen und der Marsch des Königs ging weiter. Von Bologna aus strömten weitere lombardische Vasallen zur Streitmacht Heinrichs. Keiner der italienischen Reichsvasallen wagte es, diesem deutschen König, der mit so großer Macht auftrat, die Huldigung zu verweigern. Einzig Novara trotzte dem König und büßte seinen Ungehorsam in der eigenen Asche.

Der Papst sah den unaufhaltsamen Marsch von Heinrichs Ritterheer, das nun noch verstärkt wurde, mit Bangen entgegen. Seine dringenden Rufe um Hilfe an die normannischen Fürsten blieben unerhört. Zum einen beeindruckt von Heinrichs gewaltiger Rüstung, zum anderen untereinander im Streit verfallen, konnten und wollten sie ihre dem Papst geschworenen Eide nicht erfüllen. Von Bologna aus hatte Heinrich V. Botschaft an die Römer gesandt und seine Ankunft in Rom, "Hauptstadt seines Reiches", angekündigt.

Venedig war durch die Niederlage in den Alpen nicht ausgeschaltet, jedoch geschwächt und musste sich in erster Linie auf die Sicherung seiner eigenen Grenzen besinnen. In den offenen Kampf gegen Heinrich V. konnten sie einstweilen nicht eingreifen, da das Rekrutieren von neuen Truppen jeweils zwei Runden Zeit beanspruchte. Die bloße Existenz des bewaffneten Venedigs bedeutete für Heinrich V. aber eine Gefahr in seinem Rücken, wenn er weiter Richtung Rom ziehen würde.

In dieser Situation gelang es Papst Oliverio, den Lombardischen Bund unter Führung der Stadt Mailand in die Koalition der Gegner des Königs zu holen. Das war nicht mehr besonders schwierig gewesen, obwohl der Oliverio I. vor nicht allzu langer Zeit die Stadt Mailand noch als "Pfuhl der Sünde und Quelle des Widerstands gegen den Heiligen Vater" ausgemacht hatte. Die Lage hatte sich mit dem eindrucksvollen Auftritt Heinrichs aber geändert, nun mussten die zerstrittenen Fraktionen Italiens zusammenarbeiten, wollten sie nicht alle zusammen unter die Knute des Deutschen fallen. Der Lombardische Bund eröffnete an der Seite Venedigs den Kampf gegen das Reich. Als erstes versuchte man, dem König den Nachschub bzw. die Rückzugsmöglichkeit über die Alpen zu sperren und schickte ein kleines Heer gegen Innsbruck.

Bild

Heinrich V. hatte damit rechnen müssen, dass Mailand seinem Siegeszug nicht tatenlos zusehen würde. Verstärkt von den lombardischen Hilfstruppen, kratzte er seine restlichen Mittel zusammen und kaufte mit Armbrüsten bewaffnete Söldner ein. Mit seiner gewaltigen Streitmacht ging er sodann zur Offensive über und zog geradewegs Richtung Mailand. Dort erwartete ihn sein ebenbürtiger Widersacher, Herzog Puccio, der Anführer des Lombardischen Bunds.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:38, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 14. Mai 2011 14:34

Herzog Puccio selbst führte das norditalienische Heer gegen den König, der ihn mit seinen Soldaten auf dem Feld erwartete. Heinrich V. befehligte zahlreiche Fernkämpfer, hatte aber nur wenige Berittene zur Verfügung und musste sich darum sorgen, dass das vordere Treffen, das zu einem guten Teil aus unerfahrenen Milizen bestand, dem Schrecken der Schlacht gewachsen sein würde.

Die Mailänder versuchten, die Schlacht durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit zu gewinnen. Auch ihre Truppen bestanden zu einem guten Teil aus Milizionären, und für Herzog Puccio galt es, möglichst hart das Zentrum der deutschen Linie zu treffen und zu durchbrechen. Die Kämpfe wogten lange hin und her, und die Deutschen mussten schwere Verluste hinnehmen. Tatsächlich geriet ihre Verteidigung ins Wanken, weshalb sich Heinrich V. höchstpersönlich zu einem waghalsigen Umgehungsmanöver entschloss.

Bild

Mit seiner Leibwache ritt er um das Kampfgeschehen herum und überraschte die italienischen Armbrustschützen mit einer Attacke. Nachdem er diese vom Schlachtfeld vertrieben hatte, konnte der König seine Ritter wenden lassen und stürmte von hinten auf die im Kampf befindlichen Soldaten des Gegners zu.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:40, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Mark
Hastatus Posterior
Hastatus Posterior
Beiträge: 960
Registriert: 3. Februar 2011 15:40
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [AAR] Regnum Coelis - Sie trugen die Krone (HRE)

Beitragvon Mark » 14. Mai 2011 14:37

Der König selbst musste sich im Kampf behaupten und die Schlacht drohte bereits verloren zu gehen, denn die ersten Vasallen Heinrichs wandten sich bereits zur Flucht. Doch das Glück stand auf der Seite des deutschen Herrschers, denn sein charismatischer Gegner, der Herzog Puccio, fiel im Kampf.

Bild

Angesichts dieser Nachricht geriet nun die Streitmacht der Italiener ins Wanken und Heinrich V. warf jetzt alle Reserven in den Kampf, um die Aufstellung des Feindes aufzulösen. Es gelang im. Der Tag hatte eine gewaltige Schlacht gesehen, bei der viele Männer auf beiden Seiten ihr Leben gelassen hatten. Die Überlebenden, gleich ob siegreich oder nicht, sollten diesen Tag ihr Leben lang nicht vergessen. Voller Triumph ritt die Garde des Königs in das Heerlager der Mailänder ein und erbeutete das Wappen der Stadt Mailand.

Bild

Niemand konnte jetzt noch verhindern, dass Heinrich V. in Mailand einzog. Die Bürger der Stadt öffneten dem siegreichen König freiwillig die Tore, doch der Deutsche nahm Rache an ihnen. Um ein Exempel zu statuieren, gab er seinen Truppen die Stadt drei Tage zum Ausplündern frei. Jeder Italiener sollte wissen, worauf er sich einließ, wenn er sich gegen den König zu erheben wagte. Nebenbei raubte Heinrich V. satte 3.590 Gold, das waren die Mittel, die er angesichts leerer Kassen zur Fortführung seines Italienfeldzugs benötigte.

Bild
Zuletzt geändert von Mark am 3. Juli 2011 16:42, insgesamt 1-mal geändert.