[AAR] Der Sprung des Löwen (England)

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

[AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 11:33

Name des AAR: Der Sprung des Löwen
Spiel: Medieval II Total War
Fraktion: England
Modifikation: keine
Schwierigkeitsgrade: Strategische Karte Schwer, Schlachten Sehr Schwer

Außerdem:
Ich spiele, soweit irgend möglich, militärhistorisch korrekt. Das heißt, Langbogenschützen (die es bei mir erst ab Mitte des 12. Jhd. gibt) werden von mir nur in England und Wales rekrutiert. Nachschub, zum Beispiel zur Sicherung der eventuellen späteren Besitzungen in Outremer, müssen per Schiff zeitaufwendig aus der Heimat transportiert werden. Ich weigere mich standhaft, in Jerusalem oder Kairo englische Bogenschützen oder Ritter zu rekrutieren. Im Heiligen Land werde ich also nur auf europäische Söldnereinheiten (Kreuzritter zu Fuß und zu Pferd sowie Speerträger der Kreuzfahrer) zurückgreifen können.
Etwas anders sieht es mit rekrutierten Fußtruppen und Rittern in Frankreich aus, welche mir (nach erfolgter Unterwerfung und Anerkennung der Lehenshoheit) Gefolgschaft leisten müssen. Der Großteil meiner Truppen wird trotzdem aus Engländern bestehen. Ich muss also sorgsam mit dem Kriegsvolk umgehen, will ich das Land nicht vollkommen ausbluten. Zudem wird der spätere Kronrat mir nicht unbegrenzt Mittel für die dauernden Kriege bewilligen.
Apropos Kronrat: Soweit mir Aufträge der Magnaten mit meinen eigenen Zielen opportun erscheinen, werde ich sie ausführen…
Das Kampagnenziel für die gespielte Fraktion werde ich nicht erfüllen (wollen). Ich schau einfach mal, wo mich das Tun meiner Charaktere so hinführt. Es kann also gut möglich sein, dass England in hundert Jahren schon gar nicht mehr existiert, weil nach dem Verlust seiner Festlandsbesitzungen und dem Bankrott seiner Finanzen einem französischen oder dänischem Herr eine Invasion gelingt...

Bild
Zuletzt geändert von Condottiere am 14. November 2011 15:52, insgesamt 5-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 11:59

Die schweren Jahre

Bild

Herzog Wilhelm von der Normandie hatte seinen Anspruch auf die Krone Englands bereits 1064 geltend gemacht und diesen Anspruch nach dem Sieg bei Hastings 1066 auch durchgesetzt. Am Weihnachtsabend 1066 wurde Wilhelm feierlich in Westminster zum englischen König gekrönt. Da er nur einen sehr geringen Teil der Insel besetzt hielt, musste er seine Herrschaft schnellstmöglich ausbauen und festigen. Er berief deshalb eine Versammlung der angelsächsischen Adligen nach Barking ein, von denen er ihre Unterwerfung sowie die Anerkennung seiner Herrschaft forderte. Dass diese sich nicht überall an ihr - wenn überhaupt - gegebenes Wort hielten, bezeugt der Kampf Wilhelms gegen den angelsächsischen Widerstand Adliger bis 1072.

1080, also 14 Jahre nach seiner Krönung zum englischen König, regierte er ein "Land", welches sich von der Normandie auf dem Festland bis zum Tyne River im Norden Northumbriens erstreckte. Doch der langersehnte Frieden, den er zum Aufbau eines nach Innen und Außen starken Königreiches benötigte, war noch nicht in Sicht.

Östlich der Normandie tobten in der Grafschaft Flandern Streitigkeiten um die Erbfolge und es schien, als ob diese noch eine ganze Zeit fortdauern würden. Ob es klug war, sich in diesen Kampf einzumischen und womöglich gegen Frankreich Partei zu ergreifen, blieb abzuwarten.

Frankreich im Süden intrigierte in Gestalt des Königs Philipp I. von Beginn an gegen die Herrrschaft Wilhelms in der Normandie. Philipp führte 1054 sogar seine Truppen gegen den Normannen, der sich 1052 von der französischen Abhängigkeit befreit hatte. 1078 unterstützte Philipp den rebellischen Sohn Wilhelms, Robert, gegen den eigenen Vater. Es blieb offen, wann der Kapetinger erneut sein Schwert zog, um die Normandie wieder in ein festes Lehnsverhältnis zur französischen Krone zu bringen.

Das Herzogtum Bretagne, westlich der anglo-normannischen Stammlande, versuchte in ständigen Bündniswechseln das eigene Gebiet auf Kosten seiner Nachbarn auszudehnen und stand 1080 ebenfalls gegen Wilhelm I. Dieser empfand das Aufkündigen des seit 1034 bestehenden Lehnsverhältnisses zwischen den bretonischen Herzögen und ihm als ungeheuren Affront.
Zuletzt geändert von Condottiere am 14. November 2011 15:53, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 12:39

Bild

England selbst erhielt mit dem siegreichen Kampf der letzten Jahre gegen die Einfälle der Skandinavier und Schotten eine kurze Atempause, aber die ewigen Einfälle der wilden, beutegierigen Schotten zehrten an der Substanz und sorgten für allgemeine Unruhe.

Trotz Plünderungen und schwerster Verwüstungen Northumbriens und der Midlands durch normannische Truppen vor 10 Jahren, herrschte im Norden Englands erneut Rebellion.
Das Zentrum des wieder aufgeflammten angelsächsischen Widerstandes war einmal mehr in York zu finden. Die Stadt hatte im Spätherbst 1079 dänischen Truppen und kleinen Kontingenten angelsächsischer Rebellen Tür und Tor geöffnet und lagen nun wieder einmal im offenen Kampf mit Wilhelm I.

Ein wachsamer Blick war auch auf Wales im Westen Englands zu richten. Deren wilde Bewohner nutzen jede Chance auf einen Beutezug auf fremdes Gebiet. Die walisischen Bogenschützen konnten einem englischen Heer, welches die Plünderer verfolgte, in dem oft unwegsamen Gelände schwere Verluste bescheren.

Die Machtverhältnisse auf der Nachbarinsel Irland waren zu dieser Zeit völlig undurchsichtig. Die Iren hatten wahrscheinlich mit inneren Problemen zu tun und wollten sich wohl kaum auf ein Kräftemessen mit den normannischen Eroberern Englands einlassen.
Zuletzt geändert von Condottiere am 22. August 2011 14:58, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 12:41

Bild

Die Schwierigkeiten und Aufgaben, welche Wilhelm bewältigen musste, schienen gewaltig. Der König musste sich beeilen, bevor Krankheit und Siechtum des Alters ihn von der Lösung der Probleme abhielten. Und so handelte er auch im Frühjahr 1080 entschlossen, schnell und an mehreren Orten gleichzeitig.

Noch vor Weihnachten 1079 hatte Wilhelm I. seinem Sohn, Robert von der Normandie, den Befehl gegeben, sich schnellstmöglich des bretonischen Herzogs Hoël II. anzunehmen. Für die weiteren Kämpfe war es einerseits unbedingt notwendig, sich der unbedingten Treue des Bretonen zu versichern, andererseits waren die Truppen des bretonischen Lehnsträgers eine willkommene und auch notwendige Unterstützung zur weiteren Sicherung der anglo-normannischen Herrschaftsansprüche.
Zuletzt geändert von Condottiere am 22. August 2011 15:03, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 12:52

Bild

Die Führung der Truppen gegen die Rebellion im Norden Englands ließ Wilhelm I. sich nicht nehmen. Kurz nach der Schneeschmelze im Frühjahr 1080 setzte er sich mit seinen Rittern von London aus in Richtung Norden in Bewegung. In Lincoln stieß er zu seinem zirka 800 Mann zählenden Heer.

Durch die unzumutbaren hygienischen Verhältnisse des Lagers grassierte aber eine Ruhr-Epidemie. Dadurch verzögerte sich der Abmarsch, was bei Wilhelm I. zu einem seiner gefürchteten Wutausbrüche führte. Seine Laune verschlechterte sich noch weiter, da sich die Ankunft seines Sohnes Rufus durch die Heirat mit der französischen Prinzessin Constance ebenfalls verzögert hatte. Allein die Ankunft seines Getreuen Sir Josias Allthredge mit weiteren 300 Männern stellte ihn für den Moment zufrieden.
Erst als die Truppen Wilhelms I. den Humber bereits überschritten hatten, stieß Rufus mit seinen Fußtruppen und Bogenschützen zum königlichen Heer. Damit verfügte Wilhelm I. nun im den Kampf um Yorkshire über mehr als 1.400. Männer.
Der König war dem Heer der Aufständischen und Dänen jetzt zwar zahlenmäßig überlegen, dafür verfügten sowohl die dänischen Truppen durch die langjährigen Raub- und Kriegszüge, als auch die angelsächsischen Adligen mit ihren Haustruppen über eine wesentlich größere Erfahrung im Kampf Mann gegen Mann. Einzig auf seine Normannen, vor allem seine schweren Ritter und Bogenschützen, konnte sich der englische König blind verlassen.

Da sich die Stadt noch immer nicht von den Verheerungen 1069 durch Wilhelms Truppen erholt hatte – York war damals einfach niedergebrannt worden – waren die Verteidigungswerke in einem mehr als katastrophal zu nennenden Zustand. Den Dänen und angelsächsischen Rebellen in York blieb also nur die Wahl, durch die vollständige Einschließung der Stadt langsam ausgehungert zu werden oder durch einen Ausfall den Kampf zu wagen.

Erwartungsgemäß boten die Dänen, welche vom dänische Prinzen Eric angeführt wurden, keine offene Feldschlacht an, sondern zogen sich in den Schutz der Häuser Yorks zurück. Hier gedachten Sie, ihre zahlenmäßige Unterlegenheit durch engeren Raum und die höhere Kampfkraft ihrer Männer auszugleichen.

Bild

Wilhelm und Rufus stellten Ihre Truppen in breiter Front im Süden der Stadt auf. Vorn postierte der König seine und Rufus‘ Bogenschützen. Dahinter folgten zwei Treffen Speerkämpfer. Es handelte sich zweifellos um mutige Männer, die leider aber ohne nennenswerte Kampferfahrung waren. Josias Truppen hieß der König weiträumig die Stadt im Osten zu umgehen und sich auf sein Signal in die Flanke des Feindes zu stürzen.

Da die Fußtruppen nicht über Kettenhemden sondern nur über ihren Schild als Trutzwaffe verfügte, waren sie durch die dänischen und vor allem angelsächsischen Bogenschützen gefährdet. Der König musste also versuchen, die feindlichen Bogenschützen aus der Stadt zu locken, um Sie dort zu vernichten.

Doch Eric war vorsichtig und witterte die Falle. Aethelstan, der Vikar von Odo, dem Bischof von Bayeux, der den Zug Wilhelms I. als Chronist begleitete, schrieb später über die Schlacht von York: „So zog der König mit seinen Mannen gar grimmig vor die Stadt und bot den Dänen die Schlacht. Diese aber kamen nicht heraus, sondern blockierten die engen Gassen mit allerhand Gerät, um solcherart Schutz zu finden.“

Die Dänen schienen durch die Errichtung von Barrikaden vor einer feindlichen Attacke sicher zu sein und zogen ihre Bogenschützen ins Stadtzentrum zurück. Wilhelm I. ließ seine Bogenschützen mit Brandpfeilen auf die an den Barrikaden lagernden Feinde vorgehen. Die aus hölzernen Karren, teilweise sogar aus den Häusern herausgezerrte Bettgestelle und Balken bestehenden Barrikaden fingen schnell Feuer, welches drohte, auf die umliegenden Häuser überzugreifen. „Da erhob sich beim Volk von York ein großes Jammern und viele der Feinde stürzten eilig herbei, der Brände Herr zu werden.“, berichte Aethelstan.

Bild

Die allgemeine Verwirrung nutzte Wilhelm aus und ging mit seinen Speerkämpfern vor. Sie rissen die nunmehr an vielen Orten nur noch schwelenden Barrikaden auseinander und stürzten sich auf den Feind. Auf ein verabredetes Hornsignal hin fiel nun auch Josias 300 Speerkämpfer in die Stadt ein und erschienen plötzlich im Rücken der Dänen. „Das Hauen und Stechen war fürchterlich. Die Schreie der verwundeten Krieger und das Wehklagen des Volks von York stieg zum Himmel auf. Gott und alle Engel aber schienen die Stadt verlassen zu haben. Der König erschlug Dutzende seiner Feinde, blieb selbst aber unverletzt. Auch Prinz Rufus focht heldenhaft und siegreich gegen mehrere dänische Housecarls des nordischen Prinzen.“ Dass Rufus bei den Kämpfen in York im dichtesten und blutigsten Getümmel zu finden war, berichtet Aethelstan freilich nicht...

Prinz Eric wurde im Handgemenge auf dem Marktplatz von einem Ritter Rufus‘ verwundet und gefangengenommen. Danach streckten die verbliebenen Dänen die Waffen und wurden weggeführt. Die angelsächsischen Aufrührer wurden samt und sonders niedergemacht.

Eine Abordnung der Bürger von York, ausnahmslos reiche Händler, fiel noch während des Richtens der aufständischen Angelsachsen vor dem König auf die Knie und bat um Schonung der Stadt, die auch gewährt wurde. Sicherlich spielte die hohe Auslösesumme, welche von den Krämern geboten wurde, eine entscheidende Rolle für den Entschluss des Königs. Zwar murrten die königlichen Soldaten wegen der entgangenen Beute, mussten sich aber wohl oder übel an das Plünderungsverbot halten. Die Bürgerschaft versicherte dem König ihre Treue und war mehr als froh, dass die Stadt nicht wie vordem nahezu gänzlich vernichtet worden war. Wilhelm legte eine Besatzung in die Stadt und zog schnell weiter in den Norden Yorkshires, wo es ebenfalls zu Erhebungen gekommen war.

Bis Ende des Jahres 1086 war Yorkshire und das gesamte Gebiet Northumbriens vollkommen befriedet.
Zuletzt geändert von Condottiere am 22. August 2011 15:11, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 12:55

Bild

In der Nähe von Berwick kam es schließlich Ende 1086 zu einem Treffen Wilhelms mit Prinz Edward, dem Sohn des schottischen Königs Máel Coluim mac Donnchada (Malcom III.), um mit ihm über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Warum Malcolm nicht selbst zu den Verhandlungen erschienen war, ist nicht geklärt. Anzunehmen ist aber, dass dieser sich vor Wilhlem fürchtet, ging doch dem streitbaren Normannen eher der Ruf eines blutigen Eroberes als eines umsichtigen Diplomaten voraus.
Die Verhandlungen, an denen in seiner Chronisteneigenschaft auch Aethelstan teilnahm, dauerten nahezu drei Monate und es wird von dem Geistlichen berichtet, „dass der König nach den Verhandlungen fluchte wie ein normannischer Bauer und die Schotten allesamt als wilde, heidnische Barbaren bezeichnete.“

Den Schotten wurde recht schnell klar, dass mit Wilhelm und den Normannen ein sehr gefährlicher Nachbar an der Grenze stand, der lieber kämpfte, als verhandelte. Wilhelm konnte sich aber aufgrund der unruhigen Waliser und der anstehenden Probleme auf dem Festland keine weiteren Probleme leisten. So einigte sich Edward im Namen Malcoms auf eine fünfjährige Waffenruhe mit Wilhelm und versprach außerdem, englischen Händlern freien Zugängen zu den Märkten Edinburghs, Glasgow, Dunbar und anderer schottischer Städte zu gewähren.
Zuletzt geändert von Condottiere am 22. August 2011 15:13, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 13:02

Erfolgreich war auch der Kampf Roberts im Norden Frankreichs gegen den aufbegehrenden bretonischen Herzog Hoël II. Robert war jedoch so brüskiert von den Ratschlägen seines Vaters Wilhelm I. im Bezug auf das militärische Vorgehen gegen Hoël II., dass seine Loyalität, die seit dem Aufbegehren sieben Jahre vorher nicht besonders stark war, erneut ins Wanken geriet.

Bild

1086 waren die Truppen Roberts, verstärkt durch die Kontingente aus Anjou und den wenigen loyalen Grafen der Bretagne ebenfalls zum Kampf gegen die Bretonen bereit. Erfolgreich schlug Robert in der Bretagne einige Schlachten, konnte aber das Hauptheer Hoëls II. erst 1090 in Rennes stellen und zum Kampf zwingen. Nachdem der Bretone sich zuerst in die Stadt zurückgezogen hatte, wagte er zwei Tage später den Kampf auf offenen Feld und zog vor die Mauern, um seine Unabhängigkeit zu behaupten.

Die von Hoël II. eigens angeführte Attacke seiner schweren bretonischen Ritter drang tief in die Reihen der normannischen Fußkämpfer ein und es machte sich im Zentrum erste Panik bemerkbar. Die hinteren Reihen der Fußtruppen, die das Kampfgeschrei vor sich vernahm, wollten sich bereits zur Flucht wenden. Robert sprengte mit seinen Rittern hinter dem eigenen linken Flügels vorbei und warf sich selbst in die Flanke der bretonischen Ritter.

Auch der Sturm der Fußtruppen aus dem Anjou und der Ritter des Grafen von Nantes auf die gefürchteten Armbrustschützen der Bretonen war von Erfolg gekrönt. Die Schützen hatten gegen die Ritter nicht den Hauch einer Chance und wurden niedergemäht wie Gras.

Das und das Standhalten der ersten Schlachtreihe sowie des persönlichen Einsatzes Roberts entschieden den Kampf. Nachdem auch der Graf von Dinan durch einen normannischen Ritter erschlagen worden war, wandten sich die Bretonen zur Flucht in die Stadt. Doch nur wenige Männer, verfolgt von den schweren Reitern der Normannen, erreichten die rettenden Tore. Der Rest warf die Waffen einfach weg und hoffte auf die Gnade Roberts, die ihnen auch gewährt wurde.

Bild

Nun endlich ergab sich auch Hoël II. Robert. Dieser ließ den Bretonen seinen geleisteten Lehnseid auf seinen Vater erneuern. Alain, der Sohn des Bretonen, wurde als Garant für die Einhaltung des Eides als Geisel nach Caen geschickt. Die Städte der Bretagne blieben ungestraft, was für ein äußerst mildes Vorgehen Roberts spricht. Dies war umso mehr verwunderlich, da die ständige Geldknappheit Roberts allseits bekannt war.
Zuletzt geändert von Condottiere am 22. August 2011 15:19, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 13:47

Bild

Die erkämpfte Ruhe in England und die wieder geordneten Lehensverhältnisse im Norden Frankreichs gaben endlich die langersehnte Atempause. Und Wilhelm nutzte diese hervorragend. Noch 1086 hatte Wilhelm I. das Domesday Book, eine Grundkatasteraufzeichnung über die aktuellen Grundbesitzungen, in Auftrag gegeben, in dem alle Herrschaften nach ihren jährlichen Ertragswert verzeichnet wurden. Außerdem setzte Wilhelm eine große Anzahl normannischer Kleriker wichtige Kirchenämter ein.

Er trennte die Geistliche Gerichtsbarkeit von der von weltlichen; sie umfasste jedoch weite Bereiche des allgemeinen Lebens, wie das Ehe- und Erbrecht und die Strafgerichtsbarkeit bei Eidbruch, Verleumdung und Beleidigung von Priestern. Der Bischof schied aus dem Grafschaftsgericht aus, dessen Leitung er bisher zusammen mit dem Sheriff oder dem Alderman innehatte. Diese Trennung befreite das englische Recht zu seiner eigenständigen Entwicklung, öffnete allerdings auch die Kirche dem vordringenden Kanonischen Recht.

Die großen Kirchen der sächsischen Zeit wurden allmählich durch eindrucksvolle monumentale Kirchenbauten wie Canterbury, Rochester, Exeter und Durham ersetzt; die Bildung der Zeit wurde im wesentlichen von der neuen Geistlichkeit getragen, deren Bildung vom Kontinent geprägt war.

Wilhelm behauptete sich als unbestrittener Oberherr der englischen Kirche und behielt sich die Ernennung aller Bischöfe und Äbte vor, die er mit umfangreichen Lehen ausstattete. Zahlreiche Kirchengüter blieben dabei Ritterlehen mit öffentlicher Dienstpflicht. Wilhelm begünstigte aus eigenem Interesse die Reformpartei und war durch die Kirche nicht nur König, sondern wirklicher Herrscher. Er wahrte seine Selbständigkeit gegenüber den politischen Ansprüchen des Papsttums aus der Konstantinischen Schenkung, nach der alle Inseln der päpstlichen Oberlehnsherrlichkeit unterstehen sollten. Er zahlte die kirchlichen Abgaben wie bisher, aber als Almosen und nicht als Tribut. Päpstliche Maßnahmen oder Bullen bedurften seiner Genehmigung. Erst unter seinen Nachfolgern kam es zum offenen Konflikt.

Die englischen Städte erlebten durch den ausgerufenen Landfrieden einen gewaltigen wirtschaften Aufschwung. Der Hafen Londons wurde ausgebaut und auch York gelang es in den Folgejahren die schlimmsten Schäden zu beseitigen.

1087 starb Wilhelm I., den die Nachwelt schon zu Lebzeiten den "Eroberer" nannte. Seinem ältesten Sohn Robert, mit dem es bis zuletzt nicht zu einer Wiederversöhnung gekommen war, übertrug er das herzogtum Normandie. Rufus bekam die englische Krone übertragen und sein jüngster Sohn Herny erbte die stolze Summe von 5.000 Pfund Silber. Wilhelm wurde feierlich in der Abteikirche Saint-Étienne in Caen, in seiner Normandie, begraben.
Zuletzt geändert von Condottiere am 23. August 2011 13:26, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 15:30

Um 1092 kam es zum Kriegszug nach Irland. Die anglo-normannische Invasion Irlands war das Ergebnis des Streites zweier irischer Könige, Dermot MacMurrough und Tiernan O'Rourke um O’Rourkes Frau. Der unterlegene MacMurrough floh nach England und weiter in die Normandie, um König Wilhelm I., den Herrscher über England und Teile Frankreichs, zur Eroberung Irlands zu bewegen. Mit einem Unterstützungsschreiben von Wilhelm I. konnte MacMurrough in Wales und in den Midlands Kämpfer zum Kriegszug bewegen.

Bild

In der Folgezeit trieben die Truppen des Führers der Normannen, Prinz Robert, die Iren unter O'Rourke an der Ostküste Richtung Süden. Dieser floh schließlich mit den verbliebenen Truppen, in denen sich auch viele Schotten befanden, nach Dublin und verschanzte sich dort.

O'Rourke blieb hatte aber nur die Wahl zwischen zwei Übeln mit gleichem Ende: entweder er unterwarf sich Robert und somit MacMurroughs oder er kämpfte und unterlag womöglich. Verlassen konnte sich O‘Rourke nach dem Einzug in Dublin nur noch auf die schottischen Krieger. Seine eigenen Kämpfer murrten bereits und es war bis zum offenen Aufruhr nur noch eine Frage der Zeit. Außerdem versagte ihm die Einwohnerschaft Dublins seine Hilfe. Der Ire entschloss sich für den Kampf, der zumindest die größte Schande verhinderte.

Bild

Den Ausfall eröffneten schottische Krieger, die mit ihren Äxten und Schwerten tiefe Breschen in die anglo-normannischen Reihen schlugen. Doch die Reihen der Speerkämpfer hielten Stand und der ständige Pfeilhagel auf die Schotten und Iren wirkte zermürbend und demoralisierend. Als die schweren Ritter Roberts schließlich auf dem Schlachtfeld auftauchten und den Iren in die Flanke fielen, flohen diese in die Stadt. Im Handgemenge in den durch Blut aufgeweichten Straßen Dublins fielen die meisten der irischen und schottischen Soldaten.

Bild

Robert setzte einen seiner fähigsten Ritter als Statthalter in Irland ein und kehrte zurück nach England.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 15:33

Argwöhnisch wurde unterdessen die Entwicklung auf dem Kontinent beobachtet. Dänische Truppen landeten, nachdem weite Teile Frieslands verheert worden waren, in Flandern und eroberten nach kurzer Belagerung Antwerpen.

Bild

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 15:47

1094 sah sich Robert, der Herzog der Normandie, gezwungen, im westlichen Flandern die Machtverhältnisse zu seinen Gunsten zu verändern. Das Ziel war Brügge, welches im Kampf um die Grafenkrone Flanderns eine wichtige Rolle spielte. Die Sicherung der Einnahmen der aufstrebenden Handelsstadt spielten aber sicherlich eine noch entscheidendere Rolle, nachdem Antwerpen durch die Zerstörungen der Dänen vorerst ausfiel. Die Armee Roberts erreichte Westflandern und Brügge gerade noch rechtzeitig, die Armee der Dänen hatte schon begonnen die Schelde zu überqueren.

Bild

Zu einer Belagerung der Stadt kam es jedoch gar nicht erst. Die Bürgerschaft von Brügge formierte sich noch am Tag der Ankunft Roberts vor den Toren der Stadt, um ihre Freiheit zu verteidigen bzw. sie zumindest so teuer wie möglich zu verkaufen.

Auch Robert stellte seine Truppen auf und ließ die Bogenschützen den Kampf eröffnen.
Die besonders bei den berittenen Kämpfern gefürchteten flandrischen Pikeniere trafen auf das Zentrum der normannischen Schlachtlinie und drängten die Speerträger schon zurück. Robert musste schnell reagieren, wollte er die Schlacht nicht verlieren.

Bild

Eilig führte er seine Reserve, Söldner aus Burgund, heran und bedrohte die Flanke des Feindes. Das brachte aber nur eine teilweise eine Entlastung des Zentrums. Erst das konzentrierte Feuer der Bogenschützen in die dichtgedrängten Formationen der Flamen wendete langsam das Blatt. Dies schien sich aber erneut zu Ungunsten Robert zu kehren, als der der Anführer der Flamen, Graf Baldwin von Assebroek, mit seinen Rittern zur Attacke auf die rechte Flanke der Normannen ritt. Im schwersten Abwehrkampf der Ritter Roberts und schnell hinzueilender Speerkämpfer konnten Baldwins Männer bis zur Stadtmauer zurückgedrängt werden. Immer wieder stieß der Flame mit seinen Rittern vor, nutze jede kleine Öffnung in den Angriffsreihen der Normannen und schonte weder seine Männer noch sich selbst.

Bild

Erst, als zwei Fußkämpfer Roberts Graf Baldwin vom Pferd zerrten und Ihn mit ihren Schwertern in Stücke hackten, wendete sich das Blatt erneut. Die noch kämpfenden Soldaten und Bürger Brügges ergaben sich auf Gnade und Ungnade dem Feind.

Als Robert vom Tod des mutigen Flamen hörte, soll er ausgerufen haben: „Ihr Unglücklichen, ihr habt den mutigsten Mann des heutigen Tages erschlagen!“ Im Gedenken an den Tod einer der mutigsten Ritter Flanderns ließ Robert die Überlebenden des Feindes ziehen.

Bild

Die Bürgerschaft Brügges konnte sich aber nur durch die Zahlung der unglaublichen Summe von 7500 Silbermark von der Plünderung freikaufen. Robert zog feierlich in die Stadt ein und nahm ihre Unterwerfung entgegen. Die Dänen kehrten bei Bekanntwerden der Eroberung von Brügge nach Antwerpen zurück, versäumten es aber nicht, eine Delegation zu Robert zu entsenden. Das Feilschen um Handelsprivilegien und die Detaills eines gegenseitigen Bündnisses dauerten Wochen, kamen aber schließlich - für beide Seiten erfolgreich - zum Ende.
Zuletzt geändert von Condottiere am 23. August 2011 13:28, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 16:07

Da die Übergriffe der Waliser auf englisches Gebiet nicht abrissen, wurde 1098 Kardinal Aston zu Gesprächen nach Wales gesandt. Leider blieben diese erfolglos. Er reiste im Frühjahr 1100 Richtung Schottland weiter, um den ausgehandelten Waffenstillstand zu verlängern.

Bild

Fast zur gleich Zeit traf der englische Gesandte Laurence Bidell zu Gesprächen in Rom mit dem Heiligen Vater zusammen, Paschalis II. Im Mittelpunkt standen Fragen der Investitur in England und die ermahnende Aufforderung zur Kreuznahme des englischen König.

Bild

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 22. August 2011 16:36

Bild

In Flandern kam es in der Nähe von Gent um 1108 zu einer Bürgerrevolte gegen die Steuereintreiber Roberts. Das ausgesandte Heer aus einigen Abteilungen Bogenschützen sowie den Rittern unter dem Kommando des Grafen von Caen, zerstreuten allerdings die unerfahrenen Bürger und Bauern schon mit der ersten Attacke.

Bild

Nachdem auf der Insel erneut Raubzüge walisischer Horden in bisher ungeahntem Ausmaß in den Grenzlanden stattgefunden hatten, entschloss sich der englische König Rufus nun endlich zum Handeln gegen die Unruhestifter. Unter dem Kommando des englischen Königs, setzten sich die Truppen zur endgültigen Befriedung nach Wales in Bewegung.

Bild

Rufus schlug sich erfolgreich mit den Walisern und besiegte diese schließlich vor den Mauern von Caernarfon. Der walisische Anführer mußte den Lehnseid schwören.
Wenn dieser Akt auch als Zeichen tiefste Demütigung von den Walisern verstanden wurde, so wurde doch auch Eines deutlich: England war bis zur schottischen Grenze ganz und gar befriedet!

Bild
Zuletzt geändert von Condottiere am 23. August 2011 13:32, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 23. August 2011 13:13

Der langsame Aufstieg

1112 kam es erneut zu schweren Unruhen im westlichen Flandern und wieder war Gent das Zentrum der Rebellion. Den aufständischen Städtern liefen vor allem Bürger aus anderen Städten Flanderns zu, aber auch viele Bauern. Als sich schließlich Teile des niederen flämischen Adels den Rebellen anschlossen und sich Graf Godwine von Gent an die Spitze des Aufbegehrens setzt, wird die Lage gefährlich. Henry I., nach dem Tod seines Bruders Rufus nun englischer König, musste endlich handeln.

Bild

Das Heer der Aufständischen war zwar deutlich kleiner als das englische Aufgebot, verfügte aber über eine große Anzahl flämischer Pikeniere sowie einer großen Anzahl Armbrustschützen aus Brabant.

Henry sammelte sein Heer und zog vor allem die Besatzungen der großen Städte ab - auch wenn dies bedeutete, dass er weite Teile Westflanderns ohne ausreichenden Schutz zurücklassen musste. Schnell marschierte er auf Gent zu und bot dem Fein die Schlacht an.

Das Schlachtfeld schien für den Angriff schwerer Reiter ideal. Die große ebene Fläche war nur durch zwei kleine Anhöhen unterbrochen, zwischen denen eine Senke verlief.
Beide Heere hatten sich auf den Anhöhen aufgestellt und erwarteten den Angriff des jeweils gegenüber liegenden Feindes. Da bei den Aufständischen keine Anzeichen eines Angriffs erkennbar waren, ließ Henry seine Bogenschützen vorgehen, ausschwärmen und provozierte durch den Pfeilhagel auf den Gegner eine Reaktion.

Bild

Die Flamen ließen umgehend als Antwort umgehend ihre Armbrustschützen vorrücken. Da deren Reichweite jedoch unter denen der englischen Bogenschützen lag, mussten sie sich weit von den eigenen schützenden Piken entfernen. Doch darauf hatte Henry nur gewartet. Mit einer kühnen Attacke sprengte er in die Menge der feindlichen Schützen. Die pure Gewalt des Ansturms und das nun einsetzende Hauen und Stechen von den Rücken der Pferde herab verursachte so schwere Verluste bei den Schützen, dass diese vom Schlachtfeld flohen. Als die gefürchteten flämischen Pikeniere jedoch mit gefällten Spießen in den Kampf eingriffen, musste sich Henry zurückziehen.

Langsam rückten die Fußtruppen des Gegners vor, wurden aber durch die englischen Bogenschützen unter ständischen Beschuss genommen. Die in der Zwischenzeit vom Grafen von Gent geführte Attacke gegen den linken englischen Flügel scheiterte an den Speeren der Fußkämpfer und der Flame musste sich zurückziehen, um seine Männer neu zu formieren. Genau in diesem Moment stieß Henry mit seinen Reitern auf den feindlichen Anführer und ein heftiger Schlagabtausch begann. Graf Godwine fiel schließlich durch einen englischen Schwerstreich.

Bild

Die unbeirrt weiter auf das Zentrum der Engländer vorgehenden Flamen brachen in die feindlich Formation ein und trieben den Gegner teilweise zurück. Erst der Einsatz der Hippenträger und deren Sturm in die Flanke und den Rücken der Angreifer ließ die starren Blöcke der äußerst diszipliniert kämpfenden flämischen Pikeniere zusammenbrechen. Henry vertraute später dem Bischof von Exeter an: „Nun suchte wahrlich jeder Feind sein Heil in der Flucht. Doch waren nur wenige Fliehende vom Glück verfolgt. Wir trieben die Flamen zu Paaren und erschlugen noch zwischen den Bäumen Hunderte von Ihnen…“

Bild

Um weiteren Aufbegehren in Westflandern zukünftig zu unterbinden, vielleicht auch um seine Macht zu demonstrieren, wurden die gefangenen Flamen, mehr als 300 Männer, unmittelbar nach der Schlacht, hingerichtet. Die gefangenen Adligen und Ritter wurden nach Brügge gebracht und dort für ihren Verrat öffentlich enthauptet.

Es sollten Jahrzehnte vergehen, bevor sich bei den Flamen wieder Widerstand gegen die englische Herrschaft regte.

Benutzeravatar
Condottiere
Medicus
Medicus
Beiträge: 223
Registriert: 10. März 2011 15:21
:
AAR-Schreiber

Re: [AAR] Der Sprung des Löwen (England)

Beitragvon Condottiere » 23. August 2011 13:52

Die 30er Jahre des 12. Jhd. waren von Aufschwung und Wohlstand geprägt. Vor allem der englische Wollhandel mit Flandern erlebte eine neue Blüte. Die Handelsbeziehungen reichten jetzt, Dank der weitsichtigen Politik Wilhelms, Rufus‘ und Henrys, bis Konstantinopel. Orientalische Luxusartikel und Spezereien schmückten erstmals die Tafeln des englischen Adels. Mehrer aufeinander folgende reiche Ernten in England sorgten sogar bei den immer unzufriedenen Bauern für eine zeitweise Erleichterung. Zumindest gelang es heimlich vielen von ihnen, für die zweifellos kommenden schlechten Jahre einen kleinen Teil als Notgroschen zur Seite zu schaffen...

Bild