
Die Führung der Truppen gegen die Rebellion im Norden Englands ließ Wilhelm I. sich nicht nehmen. Kurz nach der Schneeschmelze im Frühjahr 1080 setzte er sich mit seinen Rittern von London aus in Richtung Norden in Bewegung. In Lincoln stieß er zu seinem zirka 800 Mann zählenden Heer.
Durch die unzumutbaren hygienischen Verhältnisse des Lagers grassierte aber eine Ruhr-Epidemie. Dadurch verzögerte sich der Abmarsch, was bei Wilhelm I. zu einem seiner gefürchteten Wutausbrüche führte. Seine Laune verschlechterte sich noch weiter, da sich die Ankunft seines Sohnes Rufus durch die Heirat mit der französischen Prinzessin Constance ebenfalls verzögert hatte. Allein die Ankunft seines Getreuen Sir Josias Allthredge mit weiteren 300 Männern stellte ihn für den Moment zufrieden.
Erst als die Truppen Wilhelms I. den Humber bereits überschritten hatten, stieß Rufus mit seinen Fußtruppen und Bogenschützen zum königlichen Heer. Damit verfügte Wilhelm I. nun im den Kampf um Yorkshire über mehr als 1.400. Männer.
Der König war dem Heer der Aufständischen und Dänen jetzt zwar zahlenmäßig überlegen, dafür verfügten sowohl die dänischen Truppen durch die langjährigen Raub- und Kriegszüge, als auch die angelsächsischen Adligen mit ihren Haustruppen über eine wesentlich größere Erfahrung im Kampf Mann gegen Mann. Einzig auf seine Normannen, vor allem seine schweren Ritter und Bogenschützen, konnte sich der englische König blind verlassen.
Da sich die Stadt noch immer nicht von den Verheerungen 1069 durch Wilhelms Truppen erholt hatte – York war damals einfach niedergebrannt worden – waren die Verteidigungswerke in einem mehr als katastrophal zu nennenden Zustand. Den Dänen und angelsächsischen Rebellen in York blieb also nur die Wahl, durch die vollständige Einschließung der Stadt langsam ausgehungert zu werden oder durch einen Ausfall den Kampf zu wagen.
Erwartungsgemäß boten die Dänen, welche vom dänische Prinzen Eric angeführt wurden, keine offene Feldschlacht an, sondern zogen sich in den Schutz der Häuser Yorks zurück. Hier gedachten Sie, ihre zahlenmäßige Unterlegenheit durch engeren Raum und die höhere Kampfkraft ihrer Männer auszugleichen.

Wilhelm und Rufus stellten Ihre Truppen in breiter Front im Süden der Stadt auf. Vorn postierte der König seine und Rufus‘ Bogenschützen. Dahinter folgten zwei Treffen Speerkämpfer. Es handelte sich zweifellos um mutige Männer, die leider aber ohne nennenswerte Kampferfahrung waren. Josias Truppen hieß der König weiträumig die Stadt im Osten zu umgehen und sich auf sein Signal in die Flanke des Feindes zu stürzen.
Da die Fußtruppen nicht über Kettenhemden sondern nur über ihren Schild als Trutzwaffe verfügte, waren sie durch die dänischen und vor allem angelsächsischen Bogenschützen gefährdet. Der König musste also versuchen, die feindlichen Bogenschützen aus der Stadt zu locken, um Sie dort zu vernichten.
Doch Eric war vorsichtig und witterte die Falle. Aethelstan, der Vikar von Odo, dem Bischof von Bayeux, der den Zug Wilhelms I. als Chronist begleitete, schrieb später über die Schlacht von York: „So zog der König mit seinen Mannen gar grimmig vor die Stadt und bot den Dänen die Schlacht. Diese aber kamen nicht heraus, sondern blockierten die engen Gassen mit allerhand Gerät, um solcherart Schutz zu finden.“
Die Dänen schienen durch die Errichtung von Barrikaden vor einer feindlichen Attacke sicher zu sein und zogen ihre Bogenschützen ins Stadtzentrum zurück. Wilhelm I. ließ seine Bogenschützen mit Brandpfeilen auf die an den Barrikaden lagernden Feinde vorgehen. Die aus hölzernen Karren, teilweise sogar aus den Häusern herausgezerrte Bettgestelle und Balken bestehenden Barrikaden fingen schnell Feuer, welches drohte, auf die umliegenden Häuser überzugreifen. „Da erhob sich beim Volk von York ein großes Jammern und viele der Feinde stürzten eilig herbei, der Brände Herr zu werden.“, berichte Aethelstan.

Die allgemeine Verwirrung nutzte Wilhelm aus und ging mit seinen Speerkämpfern vor. Sie rissen die nunmehr an vielen Orten nur noch schwelenden Barrikaden auseinander und stürzten sich auf den Feind. Auf ein verabredetes Hornsignal hin fiel nun auch Josias 300 Speerkämpfer in die Stadt ein und erschienen plötzlich im Rücken der Dänen. „Das Hauen und Stechen war fürchterlich. Die Schreie der verwundeten Krieger und das Wehklagen des Volks von York stieg zum Himmel auf. Gott und alle Engel aber schienen die Stadt verlassen zu haben. Der König erschlug Dutzende seiner Feinde, blieb selbst aber unverletzt. Auch Prinz Rufus focht heldenhaft und siegreich gegen mehrere dänische Housecarls des nordischen Prinzen.“ Dass Rufus bei den Kämpfen in York im dichtesten und blutigsten Getümmel zu finden war, berichtet Aethelstan freilich nicht...
Prinz Eric wurde im Handgemenge auf dem Marktplatz von einem Ritter Rufus‘ verwundet und gefangengenommen. Danach streckten die verbliebenen Dänen die Waffen und wurden weggeführt. Die angelsächsischen Aufrührer wurden samt und sonders niedergemacht.
Eine Abordnung der Bürger von York, ausnahmslos reiche Händler, fiel noch während des Richtens der aufständischen Angelsachsen vor dem König auf die Knie und bat um Schonung der Stadt, die auch gewährt wurde. Sicherlich spielte die hohe Auslösesumme, welche von den Krämern geboten wurde, eine entscheidende Rolle für den Entschluss des Königs. Zwar murrten die königlichen Soldaten wegen der entgangenen Beute, mussten sich aber wohl oder übel an das Plünderungsverbot halten. Die Bürgerschaft versicherte dem König ihre Treue und war mehr als froh, dass die Stadt nicht wie vordem nahezu gänzlich vernichtet worden war. Wilhelm legte eine Besatzung in die Stadt und zog schnell weiter in den Norden Yorkshires, wo es ebenfalls zu Erhebungen gekommen war.
Bis Ende des Jahres 1086 war Yorkshire und das gesamte Gebiet Northumbriens vollkommen befriedet.