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Mein Name ist Dietrich, seines Zeichens Herr des Krak de Chevalier, Vasall des Königs von Jerusalem. Auch bin ich Ritter und Mönch des Ordens zum Tempel des Salomon in Jerusalem. Doch das war nicht immer so. Ich lasse dies niederschreiben, um die neue Generation zu warnen. Damit sie wachsam bleibt. Wir, die Templer sind die Bewahrer des Königreichs Jerusalem und müssen diese Rolle auch weiter spielen. Es ist kein anderer da. Doch, ich beginne lieber am Anfang...
Anno Domini 1090 rief der Papst zum Kreuzzug auf. Ich war damals noch viel zu jung, gerade mal 6 Jahre, trotzdem erfüllte mich damals die Vorstellung das Heillige Land zu befreien schon mit enormer Ehrfurcht und ich jubelte jedem Kontingent der Kreuzfahrer zu das mein kleines Heimatdorf in Schwaben passierte zu. Wie albern ich damals war. Alles was ich über dieses Land wusste war das was in der Bibel stand und selbst das hatte ich mir nicht alles gemerkt. Ich hatte keine Ahnung von den menschen, dem Glauben, der Technologie undMacht des Ostens und so verstand ich auch nicht warum der Kreuzzug sich solange hinzog. Ich wusste nicht das grausame Schlachten und Durst die Ritter Gottes in der Ferne quälten. Schließlich, im jahre des Herrn 1098 gelang es Edessa als Basis zu einem Fürstentum auszubauen. Die Grundlage war geschaffen. Ich war inzwischen 14 Sommer, eigentlich immer noch zu jung, trotzdem reiste ich so schnell wie möglich mit hoffnungsvollen Pilgern ins Heillige Land. Schon der weg war ein Abenteuer für mich. Wir reisten mit italienischen Händlern, so sah ich die Pracht Venedigs und kam schon dort aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich sah in meinem Leben selten so eine Schönheit wie im Frühjahr 1098 in Norditalien. Doch, sie war nichts, im Vergleich zur Pracht des kaiserlischen Konstantinopels, Sitz des Kaisers der Rhomaer und Überbleibsel des Römischen Imperiums. Es waren viel zuviele neue Eindrücke, fremde Gerüche, so viele Menschen. Das konnte ich als Dorfjunge nicht verkraften und erlitt am Abend der Abreise einen Schwächeanfall, so das ich auf einem der Karren transportiert werden musste. Zum Glück war die Gruppe Pilger sehr ehrlich. Andere hätten mir die Kehle durchgeschnitten und meine Wertsachen genommen. Nicht das ich groß welche gehabt hätte.
Auf dem Weg von Konstantinopel nach Edessa zogen wir durch verwüstete Gebiete, in denen das Kreuzfahrerheer gewütet hatte. Wir passierten Nizäa und Ankara, bevor wir schließlich ein gewaltiges Gebirge durchqueren mussten. Ein weiterer Höhepunkt der Reise war Antiochia, Sitz des mohammedanischen Fürsten Khalil. Antiochia am Orontes war eine wunderschöne Stadt und ich traf hier zum ersten Mal mit der völligen technischen Überlegenheit des Islams zusammen. Vieles gab es damals das ich nicht verstand. Und auch meine Begleiter staunten, bevor sie sich besannen und gemeinsam beteten, auf dass das Teufelswerk keinen Einfluss auf sie haben möge.Um nicht aufzufallen, betete ich mit, konnte meine Bewunderung über soviel Erfindergeist aber nur schlecht verbergen. Nach der Erfahrung in Konstantinopel war ich nun besser vorbereitet, so das ich dieses mal keinen Zusammenbruch erlitt und wir reisten weiter, von einigen Stadtwachen um ein paar Münzen erleichtert. Schließlich erreichten wir Aleppo und erfuhren die dunkle Seite der Ungläubigen. Vor der Stadt waren hunderte Christen einem Progrom zum Opfer gefallen und zum verwesen einfach in der Wüste liegen gelassen worden. Entsetzt von dieser Gewalt, übersahen wir fast die türkischen Reiter und wären ihnen wohl auch zum Opfer gefallen, hätten sie uns glücklicherweise nicht übersehen. Nach diesem Erlebnis umgingen wir die Stadt weiträumig.
Nachdem wir den größten Fluss überquert hatten den ich je gesehen hatte, den Euphrat, trafen wir auf ein gewaltiges Heer. Es war das Hauptheer des Kreuzzuges, unter Befehl des Prinzen von Edessa Guy. Die gesamte Pracht der christlichen Heere trat uns entgegen. 5 Regimenter schwerste Kavallerie, 8 Regimenter Speerträger, 4 Regimenter Armbrustschützen und die Leibgarde des Prinzen bildeten die Hälfte der Streitmacht Edessas zu diesem Zeitpunkt, wie ich später erfuhr. Doch was uns am meisten an dem Lager beeindruckte war das gewaltige hölzerne Kreuz in der Mitte. Es war mit Gold reichlich verziert worden und auf einem Wagen befestigt. Beschütz wurde es von Speerträgern, mit ernsten Gesichtern. Der Prinz. Nur wenige Jahre älter als ich, begrüßte uns persönlich und machte uns höflich, aber deutlich klar, dass wir entweder dem Heer beitreten sollten, oder aber als Spione gehängt werden würden. Damals verstand ich das nicht, heute tue ich es und ich bewundere Guy immer noch, dass er damals trotz seiner Jugend solch eine Weitsicht besaß. So wurde ich also Speerträger im Heer Gottes auf Erden und mein Aufstieg begann...