[AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

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[AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 20. November 2011 00:31

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 20. November 2011 16:43

Der Date-Clan wurde Ende des 12. Jahrhunderts von Isa Tomomune gegründet, als dieser vom Shogun Minamoto Yoritomo zum Herrscher über den Date-Distrikt ernannt wurde. Der Clan gewann stetig an Einfluss, bis sich der Clan wegen einer Heirat mit den Uesugi zerstritt. Der Daimyo Date Terumune wollte seinen jüngsten Sohn mit einer Uesugi verheiraten, doch Date Harumune setzte sich mit Gewalt für seinen Bruder ein, der Großteil des Clans stimmte Harumune zu und dieser tötete seinen Vater Ende 1544 in einer Schlacht vor den Toren Moriokas. Date Harumune wurde zum neuem Daimyo der Date und war fest entschlossen die Date wieder zu Einfluss und Stärke zu führen.

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Der erste Schritt dazu war die Vernichtung der Mogami. Dieser Clan war in den Provinzen Ugo und Uzen zuhause. Vor dem inneren Zwist der Date waren diese Provinzen, mit ihren Steinbrüchen und heiligen Stätten, wichtige Teile des Date-Reichs. Doch durch den Streit um die Heirat mit den Uesugi waren die Date zu sehr mit sich selbst beschäftigt und die Mogami konnten in Ugo und Uzen die Macht an sich reißen. Nun lagen sie im Krieg mit den Date und durch ihre großen Provinzen, die sehr fruchtbaren Boden und wichtige Gebäude besaßen, standen ihre Chancen nicht schlecht auch noch Iwate, die Heimatprovinz der Date, einzunehmen.

Dies war auch Date Harumune bewusst und er begann im Frühling 1545 mit dem Ausheben weiterer Truppen. Hierbei verließ er sich noch auf Ashigaru, die zwar im Kampf Mann-gegen-Mann nicht viel taugten, aber sehr billig waren und auch eine gewisse Kampfkraft besaßen, wenn sie einen Speerwall bildeten. Außerdem ließ Date Harumune die Provinz Iwate ausbauen. Sein Hauptaugenmerk lag hierbei bei den tüchtigen Schmieden, die sich auf die Rüstungsproduktion konzentrieren sollten. Deswegen begann auch der Bau eines Hafens, denn nicht weit entfernt, auf der Insel Hokkaido, lebten die Ainu, die für ihr qualitativ hochwertiges Eisen bekannt waren, welches Harumune für den Ausbau seiner Schmieden benötigte. Die Straßen und Felder ließ Date Harumune auch ausbauen, denn sein Feldzug sollte nicht durch Versorgungsengpässe behindert werden. Im Sommer begann er mit dem Marsch zur Grenze von Iwate und Ugo, dort wartete er, bis der Winter vorüber war und setzte seinen Marsch Richtung Kubota, dem Hauptsitz der Mogami in Ugo, fort.

Der Daimyo der Mogami, Mogami Yoshimori, begann auch mit dem Marsch nach Iwate und im Sommer 1546 kam es zur Schlacht zwischen Mogami Yoshimori und den Brüdern Date Harumune und Date Yoshinori. Die Date hatten ihren Feldzug besser vorbereitet als die Mogami, in der Schlacht kämpften rund 900 Soldaten der Date gegen etwa 400 Männer der Mogami.

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Date Harumune ließ seine Truppen in einer breiten Formation aufmarschieren. Mogami Yoshinori machte den Fehler, seine Yari-Ashigaru einen Speerwall bilden zu lassen. Durch ihre enge Formation waren sie leichte Opfer für den Pfeilhagel der Date-Bogen-Ashigaru. Doch auch die Bogensamurai der Mogami verursachten Verluste unter den Date. Date Harumune befahl den Angriff seiner Nahkampfeinheiten und ritt selbst tollkühn einen Angriff auf die Bogen-Samurai der Mogami. Durch den bemerkenswerten Angriff, mit dem Date Harumune wahrlich seine Vorfahren stolz gemacht hatte, hielt er die Bogensamurai vom Feuern ab, so dass seine Yari-Ashigaru einen Speerwall bildeten und ohne störenden Pfeilbeschuss in die Schlacht eingreifen konnten. Date Harumune zog sich rasch zurück, als er sah, wie feindliche Yari-Ashigaru auf seine Leibwache und ihn zustürmte. Er war tapfer, aber nicht dumm.

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Während die Schlacht zwischen den Yari-Ashigaru tobte, umgingen die Yari-Samurai und Date Yoshinori die Schlachtlinie und griffen Mogami Yoshimori persönlich an. Date Yoshinori machte seinem Bruder alle Ehre, er kämpfte sich durch die Leibwache seines Feindes, stand schließlich Mogami Yoshimori gegenüber und nach einem kurzen Schlagabtausch fiel dieser Tod aus dem Sattel seines Pferdes. Nachdem ihr General gefallen war, brach die Moral der Mogami zusammen und sie suchten ihr Heil in der Flucht. Es zeigte sich Date Harumunes brutaler Zug, er ließ die Feinde verfolgen und alle, auch die, die sich ergaben, niedermetzeln.

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Die gute Planung des Feldzugs, taktisches Geschick und persönlicher Mut führten zum Sieg der Date. Zwar hatten die Mogami reichere Provinzen, doch in der Kriegskunst waren sie den Date unterlegen. Nach diesem Sieg war der Weg zum Sitz der Mogami frei und im Herbst 1546 begann die Belagerung der Schlossstadt Kubota.
Im Herbst wurde außerdem der Ausbau der Schmiede beendet und die Straßen und Bewässerungen wurden fertig gestellt. Im Winter gab es noch frohe Kunde: Date Harumunes Frau schenkte ihm eine weitere Tochter, Namie. (na wer schaut One Piece?)

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 21. November 2011 17:48

In Kubota wurde Matsuoka Kunitoki zum Anführer der Verteidiger der Schlossstadt ernannt. Er entschloss sich dazu, Date Masumune nicht entgegen zu ziehen, sondern lies in Kubota die Belagerung über sich und seine Truppen ergehen.

Date Masumune hatte gehofft, dass der General der Mogami einen ehrenhaften Tod auf dem Schlachtfeld dem Aushalten vorziehen würde. Denn es war inzwischen später Herbst und der Winter stand vor der Tür. Außerdem könnten durch die Belagerung auch Entsatzungstruppen der Mogami in das Ringen um Kubota eingreifen. Auf der anderen Seite war Date Masumunes Heer dem der Mogami um nur circa 100 Mann überlegen. Masumune ließ sich von seiner geringen zahlenmäßigen Überlegenheit nicht täuschen, Matsouka konnte sich bei einem Angriff auf sein Samurai-Gefolge und Bogensamurai verlassen. Die Bogensamurai hätten bei einem Sturmangriff den Ashigaru in ihren leichten Rüstungen schwere Verluste zufügen können und die Ashigaru hätten durch das Erklimmen der Mauern und Durchqueren der Tore nicht genug Zeit gehabt, einen Speerwall zu bilden, so dass sie im Einzelkampf gegen die Samurai hätten bestehen müssen. Ein Angriff hätte also schwere Verluste unter den Date verursacht und auch wenn Date Masumune davon ausging, dass er die Schlacht gewinnen würde, hätte er wohl etwa ein Jahr gebraucht, um seine Armee auf einem Marsch Richtung Uzen, der letzten Provinz der Mogami, vorzubereiten. Deshalb entschloss er sich den Winter abzuwarten und wartete auf einen Ausfall der Mogami.

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Künstler: Utagawa Kuniyoshi

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 22. November 2011 19:37

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Im Frühling befahl Matsuoka Kunitoki den Ausfall, er hatte nicht mehr genug Lebensmittel und konnte die Belagerung nicht länger aussitzen. Date Masumune kam das gerade recht: Er hatte Erfahren, dass sich ein Entsatzheer unter Uemura Tokitsuna näherte. Und außerdem war es bei weitem ehrenvoller, den Feind in einer offenen Schlacht zu besiegen, als in ein Schloss einzumarschieren, dass sich Freiwillig unterworfen hatte.

Date Masumune formierte seine Truppen auf einem Hügel, während es in Strömen regnete. Die Date hatten entbehrungsreiche Monate vor den Toren Kubotas verbracht, doch durch die gute Planung des Feldzuges hielten sich die Verluste in Grenzen. Durch die Monatelange Belagerung waren die Truppen der Mogami Erschöpft und Ausgehungert und der nun matschige Boden tat sein übriges dazu.

Doch die Mogami waren trotzdem starke Gegner, die Fest dazu entschlossen waren, die Belagerung zu brechen. Die Bogensamurai warteten nur darauf, dass die Yari-Ashigaru Harumunes einen Speerwall bildeten und schickten ihre tödliche Geschosse auf die Reise. Während dessen konnten die Bogen-Ashigaru der Date das Feuer nicht erwiedern. Kunitoki hatte seine Bogensamurai auf einem Hügel positioniert, so dass die Date-Bogenschützen ihre Ziele nicht erreichen konnten.

Der Feldherr der Mogami befahl seinen Truppen den Angriff auf die Schlachtlinie der Date. Nun zeigte sich Date Marumunes geschickte Positionierung seiner Truppen. Die Mogami mussten Bergauf angreifen, was selbst für ausgeruhte Truppen nicht einfach gewesen wäre, doch für die erschöpften Krieger der Mogami war der Angriff eine Qual und der matschige Boden ließ viele Soldaten einfach wegrutschen.

Während die die Schlacht tobte, ließ Kunitoki etwa hundert Mann, die er als Reserve zurückgehalten hatte, die von ihm aus rechte Flanke der Date angreifen. Der Flankenangriff war ein guter Schachzug des Generals der Mogami und hatte auch eine Chance auf Erfolg, denn Date Harumunes Ashigaru waren gebunden. Date Harumune hatte seinen Gegner nicht Überschätzt, er und sein Bruder Yoshinori waren von der Tapferkeit und dem taktischen Geschick der Mogami beeindruckt. Doch auch sie hatten noch ein Ass im Ärmel: Gerade als die Feinde einschwenken und die Flanke der Date angreifen wollten, kamen aus einem kleinen Wäldchen Yari-Samurai angestürmt und verwickelten die Gegner in einen mörderischen Nahkampf.

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Während dessen umritt Date Yoshinori den Kampf der Infanteristen und ritt einen Angriff auf die Bogensamurai der Mogami. Dabei hatten auch die Pferde mit dem schlechten Boden zu kämpfen, doch die lange Ausbildung der Männer und Pferde im Ba-Jutsu, der Kunst des Reitens, machte sich bezahlt und die Reiter töteten die Bogensamurai.

Matsuoka Kunetoki griff daraufhin Yoshinori an, um seinen Bogensamurai zu helfen, doch nach einem kurzen aber heftigen Gefecht starb er den Tod eines ehrenvollen Samurais. Die Truppen der Mogami bemerkten, dass ihre Fernkampfunterstützung vernichtet wurde und als ihr General fiel, brach der Kampfeswille der Ashigaru zusammen und sie flohen vom Schlachtfeld. Das Samurai-Gefolge war schon lange im Kampf gefallen.

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Die Date hatten die Schlacht gewonnen und zogen triumphierend in Kubota ein.
In Iwate wurde währenddessen der Handelshafen fertig gestellt und Date Marumunes Ehefrau gab sofort Handelsschiffe in Auftrag, um den Handel mit den Ainu aufzunehmen. Genau wie die Samurai, lebten auch die Frauen nach den Idealen ihres Standes. Selbstverteidigung und das Training mit Waffen waren für sie selbstverständlich, denn während ihre Männer auf dem Feldzug waren, lag es an ihnen, den Clan zu verwalten und bei Angriffen zu verteidigen. Allerdings waren Frauen auf dem Schlachtfeld eine Seltenheit, doch die, die auf dem Feld kämpften wurden zu Legenden, so zum Beispiel Tomoe Gozen, die eine herausragende Reiterin gewesen sein soll und weder den Tod noch den Teufel gefürchtet haben soll. Im Sommer 1547 vernichtete Date Yoshinori das Heer unter Uemura Tokitsuna. Tokitsuna sollte mit seinem Heer die Belagerung von Kubota brechen, allerdings erreichten sie die Schlossstadt nicht mehr rechtzeitig, bevor den Verteidigern die Nahrung ausging und zum Ausfall gezwungen waren.

In Kubota veranlasste Date Masumune den Ausbau der Steinberkwerke. Mit den Steinen ließ er das Fort Morioka in Iwate zu einer Feste ausbauen.

Desweiteren verbreitete sich in Japan die Kunde, dass der Mori-Clan ausgelöscht wurde. Ähnlich wie bei den Date wurde der Clan gegründet, nach dem ein Samurai zum Verwalter der Provinz Aki ernannt wurde. (Den Namen des Samurai konnte ich nicht finden.) Obwohl sie ihren Status dem Kamakura-Shogunat zu verdanken hatten, verbündeten sie sich mit Ashikaga Takauji, der das Kamakura-Shogunat stürzte und das Ashikaga-Shogunat gründete. Außerdem waren sie begnadete Seefahrer, deren Schiffe und Schiffsbesatzungen in Japan ihres gleichen suchten.

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Im Herbst 1547 wurde der Bruder des Daimyo, Date Sanemoto, volljährig. Er begann mit Verstärkung für Date Masumune den Marsch nach Ugo. Masumune begann mit dem Marsch nach Uzen, um der Bedrohung durch die Mogami ein für alle mal ein Ende zu setzen. Date Sanemoto sollte hierbei die Nachhut bilden, denn der Marsch würde durch viel bewaldetes Gebiet führen, wobei die Chancen auf einen Hinterhalt hoch standen. Um einen Hinterhalt zu vermeiden, ließ Date Masumune einen Ninja anheuern, der als Kundschafter eingesetzt wurde.

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 10. Dezember 2011 18:25

Im Jahr 1548 wurden in dem Hafen von Iwate die ersten Handelsschiffe fertig gestellt und der Handel mit den Ainu begann. Unter dem Kommando von Watari Kanesue begann eine Expedition Richtung Süd-West an der japanischen Küste entlang. Kanesue sollte Kontakt mit den anderen Clans aufnehmen und wenn möglich weitere Handelsverträge mit den Ländern außerhalb Japans abschließen.

Der Handel mit den Ainu brachte den Date nicht nur das hervorragende Eisen, die Date konnten auch bestes Baumaterial erstehen. Durch dieses hochwertige, aber auch kostengünstige Material konnten die Baukosten gesenkt werden und es begann der Ausbau der Provinzen Iwate und Ugo. Unter anderen wurde ein Netz aus Poststraßen und -stationen gebaut.

Eine der wichtigsten Handelsstraßen im alten Japan war der Tokaido (=östlicher Seeweg). Er war 488 Kilometer lang, verband Kyoto mit Edo und verlief von Tokio, durch Nagoya, an der Ostküste von Honshu entlang, durch die Berge und am Südufer des Biwasees bis Kyoto. An diesem Handelsweg lagen die berühmten 53 Stationen des Tokaido, die in einer Holzschnittserie von Ando Hiroshige verewigt wurden. Während der Edo-Periode, die sich an das Sengoku-Jidai anschloss, wurde die Kriminalität vom Tokugawa-Shogunat massiv bekämpft, so dass die Händler ihre Waren problemlos und sicher transportieren konnten. Durch seine Versorgungsstationen und gute Infrastruktur konnte auch die einfache Bevölkerung reisen. Es entwickelte sich eine frühe Form des Tourismus, die Leute reisten ohne bestimmten Grund, sondern nur der Lust am Verreisen wegen. Eine Pilgerfahrt oder eine Handelsreise wurde oft mit dem Besuch interessanter Orte verbunden. Europäer berichteten, das eine Reise auf dem Tokaido nicht mit einer Reise auf den schlechten Straßen Europas vergleichbar war. Ein weiterer wichtiger Handelsweg verlief ebenfalls zwischen Edo und Kyoto, der Kisokaido oder Nakasendo (=Straße durch die zentralen Gebirge). Anders als der Tokaido bewegte sich der Nakasendo im Inland und es entstanden 69 bekannte Stationen.

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Künstler:Ando Hiroshige



Watari Kanesue traf derweil auf den Chosokabe-Clan. Der Daimyo Chosokabe Kunichika bot Kanesue ein Bündnis mit den Date an. Kanesue lehnte ab, denn die Chosokabe waren weit entfernt und Date Masumune würde viel Ehre einbüßen, wenn er die Chosokabe im Krieg nicht unterstützen würde. Außerdem hatte Kanesue das Gefühl, dass die Chosokabe in einigen Jahren ein starker Konkurrent um das Shogunat sein würden. Und wenn die Zeit zum Krieg gekommen war, sollten die Date sich nicht mit Formalitäten, wie etwa Bündnissen herumschlagen müssen.

Im Sommer hatten sich die Armeen von Date Masumune und Date Sanemoto vereinigt und marschierten zur Grenze zwischen Ugo und Uzen, der letzten Provinz der Mogami. Die Mogami hatten diese Bewegung erwartet und Shibata Tsunemitsu geschickt um die Grenze zu blockieren. Allerdings hatten die Mogami die Date entweder unterschätzt oder besaßen nicht die Mittel um ein schlagkräftiges Heer aufzustellen. Shibata Tsunemitsu musste mit 450 Mann gegen 1200 Soldaten Masumunes kämpfen.

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Tsunemoto konnte zwar auf 300 Samurai zählen, jedoch konnte Date Masumune etwa 100 berittene Krieger in die Schlacht führen, so dass Tsunemoto mit wenigen Verlusten besiegt werden konnte. Die Date warteten den Herbst und Winter ab und lagerten an der Grenze zu Uzen.
In Morioka wurden viele Gebäude fertiggestellt und Date Masumune setzte, während sein Heer im Süd-Westen lagerte, eine Führungsschicht aus Kommisaren, Abgeordneten, Geheimpolizei und Richtern ein. An der Spitze der Hierarchie stand ein Metzuke.

Es kamen auch einige Gerüchte bei den Date an. Der Clan solle aus brutalen und gnadenlosen Kriegern bestehen, die keine Gnade hätten und selbst die, die sich ergaben niedermetzelten. Dieses Gerücht war eigentlich eine passende Beschreibung Date Masumunes, der seinen brutalen Zug öfters auslebte und keine Gnade mit den Gegnern zeigte. Dennoch waren die Soldaten der Date stolz darauf, die brutalsten und gemeinsten Krieger in Japan zu sein und bekamen deshalb +2 Nahkampfangriff.

Außerdem verbreitete sich die Kunde, das der Shimazu-Clan ausgelöscht wurde. Der Clan wurde 1187 gegründet, als Minamoto no Yoritomo seinen Sohn Takahisa zum Gouverneur vom südlichen Kyushu machte. Takahisa nahm daraufhin den Namen Shimazu an und dank ihrer gut organisierten Armee und Verwaltung, vielen Ressourcen und der Entfernung zwischen Kyoto und Hyuga wurde der Shimazu-Clan reich und mächtig. Der Shimazu-Clan war berühmt für ihre Geschicklichkeit mit dem Katana und der erste Clan, der auf die "Nanban" traf.
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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 23. Dezember 2011 13:42

"Namban" ist eine aus China übernommene Bezeichnung für unzivilisierte Völker aus dem Süden. Und aus der Sicht der Japaner waren die Europäer wirklich sehr unzivilisiert: "Sie aßen mit ihren Fingern anstatt mit Stäbchen, wie wir sie benutzen. Sie zeigen ihre Gefühle ohne jede Selbstkontrolle. Sie können die Bedeutung von Schriftzeichen nicht verstehen.“(nach Boxer, Christian century). Jedoch wurden die technischen Errungenschaften, wie Arkebusen und Kürasse, Schiffsbautechniken und Gegenstände für das alltägliche Leben geschätzt und schnell auch kopiert und verbessert. So hatten z.B. die japanischen Arkebusen kürzere Kolben, die nicht gegen die Schulter gestützt wurden, sondern in der Hand gehalten wurden. Außerdem waren die Japaner die ersten, die einen Stahlkorn auf dem Lauf anbrachten.

Für die Europäer war Japan ein faszinierendes Land. Japan war ein mit Edelmetallen gesegnetes Land und im 17. Jahrhundert ein großer Exporteur von Gold, Silber und Kupfer und hatte erheblichen Anteil am Aufbau der globalen Geldwirtschaft. Des weiteren hatte Japan eine bei weitem größere Bevölkerung als europäische Länder. Im 16. Jahrhundert hatte Japan 26 Millionen Einwohner gegenüber 16 Millionen in Frankreich. Japan war auch für die Dinge bekannt, die wir heute noch mit Japan verbinden : das japanische Handwerk und die Schmiedekunst waren qualitativ sehr hochwertig, die Schwerter waren berühmt für ihre Schärfe. Außerdem war das japanische Papier, das Washi, von sehr guter Qualität. Die Japaner waren wohl die ersten Menschen auf der Welt, die Papiertaschentücher benutzten. Und während man in Europa meistens mit den Fingern aß, benutzten die Japaner ihre berühmten Stäbchen. Als der Samurai Hasekura Tsunenaga 1615 Frankreich besuchte waren die Menschen begeistert:
"Sie berühren die Nahrung niemals mit ihren Fingern, sondern benutzen statt dessen zwei kleine Stäbchen, die sie mit drei Fingern halten. Sie putzen ihre Nase mit weichem, seidigen Papier von der Größe einer Hand, das sie niemals zweimal benutzten und das sie nach dem Gebrauch auf den Boden werfen, und sie waren erstaunt, dass sich unsere Leute um sie herum darin zu übertreffen suchten, diese aufzuheben. Ihre Schwerter schneiden so gut, daß sie weiches Papier schneiden können, wenn man es nur auf die Schneide legt und darauf bläst." (Relations of Mme de St-Troppez, Oktober 1615, Bibliotheque Inguimbertine, Carpentras).

Im Frühling 1549 überquerte die Armee der Date die Grenze zwischen Uzen und Ugo. Auf den Feldern Uzens stellte sich Naoe Iemasa, ein Vasall, des neuen Daimyo der Mogami, Oninawa Mochiyo, ihnen entgegen und es kam zur Schlacht. Der General der Mogami führte, genau wie Shibata Tsunemitsu vor einigen Monaten, vor allem Bogen-Samurai ins Feld. Und genau wie in der Schlacht im Herbst 1548 gewannen die Date durch die Leibwachen der Generäle. Wieder ritten Date Masumune und seine Brüder direkt ins Kampfgetümmel und töteten jeden der sich ihnen in den Weg stellte. Und wieder ließ Masumune die fliehenden verfolgen und abschlachten.

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Nach dem Sieg auf den Feldern stand der Weg nach Yamagata frei und das Heer der Date begann im Sommer mit der Belagerung.

Im Herbst befahl Date Masumune den Angriff. Auf der Seite der Mogami kämpften 500 Soldaten unter Oninawa Mochiyo gegen etwa 1000 Soldaten der Date. Die Mogami hatten allerdings keine Bogenschützen. Diese waren im Frühling auf den Feldern Uzens gefallen und so waren die Truppen der Mogami den Pfeilhagel der Date ausgeliefert. Die Bogen-Ashigaru zielten nicht auf den General, denn das Heer der Date bestand beinahe nur aus Speerkämpfern. Statt dessen schossen sie auf das Samurai-Gefolge der Mogami, die die härtesten Gegner gewesen wären. Das Samurai-Gefolge ist nicht mit der Leibwache zu verwechseln, es bestand aus den besten Samurai und sollte die Festung verteidigen, wenn der Daimyo auf einem Feldzug war. Aber so war die Gefahr, die das Gefolge darstellte, im Pfeilhagel untergegangen und Masumune begann mit den Angriff mit den Nahkampftruppen. Er teilte dabei seine Armee und ließ den zweiten Teil von seinem Bruder Date Sanemoto befehligen. Während die Truppen Masumunes gut voran kamen und sich ihren Weg durch die Feinde bahnten, blieben die Ashigaru Sanemotos am Tor stecken. Der Großteil der Gegner hatte sich dort versammelt und auch Truppen, die über die Mauer kletterten, konnten Sanemoto nicht viel helfen. Die andere Seite der Feste aber fiel und Date Masumune und Date Yoshinori fielen dem Gegner in den Rücken. Die Ashigaru der Mogami konnten den hervorragenden Samurai nichts entgegensetzen und wurden zwischen den Soldaten der Date aufgerieben.

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Date Masumune vernichtete innerhalb von fünf Jahren die Mogami und stellte die Macht der Date wieder her. Während der fünf Jahre wurden die Provinzen Uzen und Ugo von den Date zurück erobert, sie hatten dadurch Zugriff auf hochwertige Steine und eine heilige Stätte. Außerdem importierten sie Eisen von den Ainu und in Iwate wurden die besten Rüstungen von ganz Japan aus diesem Eisen hergestellt. Masumune konnte sich bei der Verwaltung seiner Städte auf einen Metzuke verlassen und ein Ninja, Meister der Spionage und Überwachung, stand in seinen Diensten. Außerdem waren die Städte ausgebaut worden und ein Netz aus Poststationen und guten Straßen durchzog die Provinzen der Date.

Das Jahr 1550 nutzte Date Masumune um seine Truppen zu verbessern. Als der Feldzug begann, standen nur Ashigaru zur Verfügung. Nun ließ Masumune in Iwate Samurai ausbilden, die mit den in Iwate hergestellten, hervorragenden Rüstungen ausgestattet wurden. Im Bereich Kavallerie und Bogenschützen waren die Date allerdings schlecht aufgestellt: Die einzige Kavallerie die ihnen zur Verfügung stand waren ihre Leibwachen und es konnten nur einfache Bogen-Ashigaru ausgebildet werden. Masumune störte dies allerdings nicht, er hatte schon sein nächstes Ziel im Auge: Die Provinz Miyagi, die südlich von Iwate und östlich von Uzen lag.

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 20. November 2012 19:03

Jedoch kam eine Kriegserklärung der Hojo dazwischen. Dieser Hojo-Clan sollte aber nicht mit den Hojo verwechselt werden, die während des Kamakura-Shogunats, die Politik in Japan aus dem Hintergrund steuerten und 1333, während der Machtübernahme der Ashikaga, durch diese und den Kaiser vernichtet wurden. (Also sind das nicht die selben Hojo wie in Rise of the Samurai)

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Der Hojo-Clan, von dem hier die Rede ist wurde von Iso Shinkuro gegründet, als dieser Ländereien eroberte und seine Macht ausbaute. Er wünschte sich für seine Familie einen prächtigeren Namen und nahm deswegen den Namen und das Wappen der Hojo an.
Zwischen 1545 und 1550 hatten sich die Hojo Richtung Norden ausgebreitet und ihre Provinz Fukushima und die Date-Provinz Uzen grenzten aneinander. Außerdem hatten die Hojo den Uesugi-Clan beinahe vernichtet und nun befand ihr Daimyo, dass es Zeit ist, den kompletten Norden zu erobern.

Date Harumune begann sofort Truppen auszuheben und ließ außerdem eine Flotte bauen, um die wichtigen Seehandelswege zu beschützen.
Jedoch kam Date Harumune zugute, dass die Uesugi sich wieder fangen konnten, eine Gegenoffensive starteten und eine Armee der Hojo vernichteten. Harumune hätte nämlich große Probleme, bei der Verteidigung seiner Ländereien gehabt, da er nachdem die Mogami vernichtet wurden, die Ashigaru nach Hause schickte und stattdessen begann eine Armee aufzubauen, die aus Samurai mit größerer Kampfstärke bestehen sollte. Der Aufbau dieser Samurai Armee nahm allerdings viel Zeit in Anspruch, so dass die Ländereien der Date ungeschützt waren. Die Hojo wurden aber von den Uesugi abgelenkt und so waren die Provinzen der Date sicher und es herrschte relative Ruhe zwischen den Hojo und Date, die nur durch kleine Grenzscharmützel und gelegentliche Sabotageakte und Attentate durch Ninja unterbrochen wurde.

Auf See sah die Sache allerding komplett anders aus, denn die Flotten der Hojo begannen Handelsschiffe anzugreifen und verringerten so die Einnahmen und das Ansehen der Date bei ihren Handelspartnern.

Eine neugebaute Flotte setzte unter dem Kommando von Date Yoshinori, dem Bruder des Daimyo, die Segel und 1553 kam es zur Seeschlacht.
Zuletzt geändert von Basti am 13. Dezember 2012 17:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 2. Dezember 2012 00:38

Date Yoshinori stellte seine Schiffe in einer breiten Linie auf. Er selbst segelte auf einer Sengoku-Bune, die mit ihrem Segel und den 80 Nahkämpfern an Bord hervorragend zum überraschenden Entern anderer Schiffe geeignet war. Mit diesem Schiff segelte er auf der linken Flanke der Flotte.

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Nach kurzer Zeit kamen die Flotten in Bogenreichweite. Die Date gaben die Linienformation auf und fuhren stattdessen paarweise mit einem anderen Schiff zusammen und konzentrierten ihr Feuer auf ein feindliches Schiff. Ein schnelles Bogenkobaya, das zur Flotte gestoßen war, spielte die Rolle der Feuerwehr und griff in schlecht laufende Kämpfe ein.

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Mit dieser Taktik konnte den Feinden schwer zugesetzt werden, jedoch musste sich auch ein Schiff der Date aus den Kämpfen zurückziehen. Nun griff auch Date Yoshinori mit seiner Sengoku-Bune in den Kampf ein und die Schiffe der Hojo wurden nach und nach geentert. Die Date hatten eine Flotte der Hojo vernichtet und dabei hatte nur ein Schiff schwere Verluste erleiden müssen. Jetzt wurden die Seehandelsrouten der Hojo von den Date geplündert.
Zuletzt geändert von Basti am 13. Dezember 2012 17:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [AAR] Nippon Entzweit-Der Aufstieg der Date

Beitragvon Basti » 13. Dezember 2012 17:01

Nachdem die Hojo schwere Niederlagen an Land durch die Uesugi und Hatekeyama und auf See durch die Date hinnehmen mussten, waren sie nicht mehr in der Lage eine Verteidigung aufzubauen. Im Jahr 1554 wurde der Hojo-Clan vernichtet. Für die Date hätte das Ergebnis des Krieges besser sein können, denn sie hatten zwar für sehr viel Geld eine große Armee aufgebaut, konnten mit dieser jedoch nicht mehr rechtzeitig in den Krieg eingreifen und standen nun mit hohen Kosten, aber keinem zusätzlichen Land da.

Der Vorteil war, dass die Date ihre Flotte und maritime Taktiken erproben konnten, so dass sie im Jahr 1555 eine Piratenflotte bei widrigsten Bedingungen und ohne eigene Verluste vernichten konnte.

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Das nächste Ziel war nun die Einnahme der Provinz Sado, mit ihren großen Goldvorkommen und hohen Wohlstand wichtig für die Finanzierung von Armee und Flotte war.