[Fallout: New Vegas] Review

Das Rollenspiel der Apokalypse

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Wüstenkrieger
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[Fallout: New Vegas] Review

Beitragvon Wüstenkrieger » 19. November 2010 18:11

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Testberichte der Spielemagazine

Fallout: New Vegas


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So testet Gamestar vom 19.10.2010
Fallout rettet den Rollenspiel-Herbst


Nevada ist der Ort der Erde, an dem bislang die meisten Atombomben gezündet wurden, insgesamt weit über 1.000 Stück. Es gehört zur bissigen Ironie der Fallout-Serie, dass sie ausgerechnet die Geburtsstädte der Nuklearwaffen weitgehend verschont, als im Jahr 2077 die chinesischen Sprengköpfe auf die USA herunterregnen. Im Wüstenstaat Nevada knallt es nur vereinzelt, denn was sollte man da auch groß sprengen? Zwischen Staub und Geröll gibt es kaum strategische Ziele. So wird in Fallout: New Vegas ausgerechnet der ödeste Streifen der USA zum grünen Hoffnungsschimmer für die zerstörte Welt.

Der US-Entwickler Obsidian hat sich mit Nevada ein faszinierendes Szenario für ein postapokalyptisches Rollenspiel ausgewählt. Die Fallout-Serie, deren Design eine große Satire auf die USA der 50er-Jahre ist, besucht ihre Krippe: Jenen Ort, wo in den 50ern Touristen anreisten, um in Liegestühlen durch Sonnenbrillen Atomexplosionen am Horizont zu bestaunen, wo Phantomdörfer in die Wüste gebaut und anschließend gesprengt wurden, wo eine Nation ein Jahrzehnt lang in eine gleißende Zukunft sah, in der auf einmal alles möglich schien. ...

Die Deutsche Version:
Die deutsche Version des Spiels ist im Vergleich zum US-Original entschärft, allerdings etwas weniger stark als Fallout 3. In Kämpfen gegen menschliche Gegner spritzt kein Blut und lassen sich keine Körperteile abtrennen, bei Tieren dagegen schon. Bestimmte Todesanimationen (etwa die Einäscherung durch Energiewaffen) fehlen.


Weiter zum kompletten Test auf Gamestar http://www.gamestar.de

Fazit der Redaktion:
hristian Schmidt: Kalifornien und Washington waren toll, aber von allen Fallout-Regionen ist Nevada für mich die bisher beste: einleuchtend, überraschend vielfältig und dicht vollgestopft mit Abenteuern. In mancher Hinsicht übertrifft New Vegas seinen Vorgängen Fallout 3 noch, insbesondere bei den klasse gestalteten Begleitern und der immensen Sammelvielfalt. Dem Gegenüber steht aber die allzu schwache Rahmenhandlung. Und die simple Tatsache, dass sich die Zeit seit Fallout 3 weitergedreht hat: Spiele wie Mass Effect 2 definieren heute, wie filmhaft mitreißend man eine Geschichte inszenieren kann. Dagegen wirkt New Vegas steif und altbacken. Macht nichts, denn ein fantastischer, hochmotivierender und nebenbei herrlich witziger Spaß ist das neue Fallout trotzdem.

GAMESTAR Wertung: 88%
* * *
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So testet 4Players vom 22.10.10
Fallout: New Vegas


Nach ein paar Schüssen in den Kopf ist das Leben für die meisten Getroffenen vorbei. Aber in Fallout: New Vegas fängt es für einen totgeweihten Kurier erst an: Er überlebt den mörderischen Überfall, weil ihn ein seltsam freundlicher Roboter aus dem blutigen Sand birgt und ein hilfsbereiter Arzt rechtzeitig die Kugeln entfernt. Bitte dreimal raten, wofür sich der frisch gerettete Held im darauf folgenden Abenteuer brennend interessiert? Richtig, und so beginnt er seine Suche in der sengenden Hitze des postnuklearen Amerika.

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Fazit der Redaktion:
Jörg Luibl: Nach dem Einstieg, der wie ein schwacher Aufguss der grandiosen Charaktereinführung aus Fallout 3 wirkte, war ich skeptisch. Denn die Hauptgeschichte um den nieder geschossenen Kurier hinterließ zunächst genau so viel Stirnrunzeln wie eine Kulisse, die im Zeitalter von Red Dead Redemption gerade noch als spröde Schönheit durchgeht - Architektur hui, Details pfui. Hinzu kommen grafische Schwächen und ärgerliche Bugs auf allen Plattformen. Es gibt genug technische Argumente gegen Gold. Und ich musste lange mit dieser Wertung kämpfen. Aber ähnlich wie anno dazumal in Vampire: Die Maskerade oder The Witcher können diese Schlampigkeiten meine Faszination nicht mindern. Denn da liegt dieses weite Land mit all seinen unentdeckten Orten vor mir, es flimmert in sengender Hitze auf dem Asphalt und es kribbelt in zu vielen Situationen überaus angenehm - Obsidian bietet mir hier wesentlich mehr Rollenspiel als BioWare in Mass Effect 2. Nicht nur, weil ich Quest für Quest in eine ebenso bizarre wie stilsicher inszenierte Mischung aus Endzeitwahnsinn mit sadistischen Gangs und Heilewelt-Country mit 50er-Jahre-Kuchen abtauche. Sondern vor allem, weil ich in diesem durchdachten Nachfolger mit seinen abwechslungsreichen und intelligenten Aufgaben immer entscheiden darf, wie ich spielen will - egal ob brachialer Haudrauf oder nobler Revolvermann, egal ob skrupelloser Einbrecher oder kommunikativer Charmeur. Je nachdem welche Fraktion ich unterstütze, spüre ich schon nach wenigen Stunden kleine und große Konsequenzen, grüble in den ausgezeichneten Quests über die möglichen Folgen meiner Entscheidungen und freue mich über den noch authentischeren Hardcore-Modus. Und so versinke ich müde und durstig in dieser riesigen Mojave-Wüste, mit Dean Martin im Ohr, Hohlspitzpatronen im Colt und einer Whiskey saufenden Lady als Begleiterin.

4players Wertung: 85%


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