[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Claus E. Witz
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Angriff in den Anden! - Kapitel 18

Beitragvon Claus E. Witz » 17. April 2013 08:04

Abriegelung des Curitiba-Brückenkopfes
(Januar 1942)

Am 5. Januar übernahm der unerfahrene, aber befähigte Generalmajor Savio von Generalmajor d. R. Oviedo das Kommando der 7. Sicherungsdivision der Garnison in Buenos Aires. Man schenkte ihm größeres Vertrauen, im Verteidigungsfall die Ordnung in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten.

Obwohl die US-amerikanischen Truppen bereits in Curitiba gelandet waren, erhielt das 1. Marinebombergeschwader den Befehl, alle Schiffseinheiten vor der Küste anzugreifen, um auszuschließen, dass der Feind weitere Reserven heranführen konnte. Dabei stieß das Geschwader um 15 Uhr auf die 11. US-Zerstörerflottille, die die unbeladene Landungsflottille „Roger Sherman“ auf ihrem Rückmarsch begleitete. Trotz des Speerfeuers erzielten die Marinepiloten einige schwere Treffer auf den Landungsschiffen.

Am 6. Januar um 2 Uhr nachts gelang es durch die hervorragenden fliegerischen Leistungen der Marineflieger, die Landungsflotte erneut aufzuspüren. Ein Landungsschiff stand durch den ersten Angriff in Flammen, so dass dieses Schiff die US-Flottille verraten hatte. Jetzt fuhren die argentinischen Piloten die Ernte ein und versenkten binnen weniger Stunden alle zehn Landungsschiffe der US-Flottille „Roger Sherman“ im West Argentine Plain.

Nach diesem Erfolg agierten die US-Seestreitkräfte vorsichtiger vor der argentinischen Küste. Am 9. Januar konnten an der 36. US-Zerstörerflottille nur Nahtreffer angebracht werden und am 11. Januar sichtete das 1. Marinebombergeschwader eine US Kreuzer-Flottille unter Admiral Nimitz vor Curitiba mit vier schweren und zwei leichten Kreuzern sowie zwei Zerstörerflottillen. Unverzüglich wurden die argentinischen Flieger zurückbeordert, um keine Verluste zu erleiden.

Als wichtigste Maßnahme zur Abriegelung des US-Brückenkopfes in Curitiba wurde noch am 5. Januar das III. Fliegerkorps neu aus dem 1. und 5. Sturzkampfbombergeschwader geschaffen. Der Stabschef der Luftstreitkräfte, Luftwaffenmarschall Parodi, übernahm höchstpersönlich das Kommando und überführte das Korps von Santiago nach Porto Alegre, wo sich die Geschwader zunächst erst reorganisieren mussten. Der Rest des II. Fliegerkorps mit dem 2. Sturzkampfbombergeschwader verblieb in Santiago, um weiterhin die Wüste von Antofagasta zu überwachen.

Doch der Feind entdeckte die Entblößung der Front von Fliegerstreitkräften und stieß am 9. Januar mit General De Witts US-Korps und der 191. und 36. US-Infanteriedivision nach Antofagasta vor. Es gelang dem 2. Sturzkampfbombergeschwader nur mit Mühe, die Angreifer so zu zerrütten, dass die 5. Gebirgsjägerdivision, unterstützt von der 15. Infanteriedivision in Santiago, den Gegenangriff einleiten konnte. Noch vor dem Dunkelwerden desselben Tages war die Lage fürs Erste bereinigt und das 2. Sturzkampfbombergeschwader erhielt Befehl, dem fliehenden Feind nachzusetzen. Auch das nachgeführte 3. US-Armeehauptquartier unter US-General Craig wurde am 14. Januar ebenfalls in die Flucht geschlagen und durch Bodenangriffe attackiert.

Während im Bereich der Armeegruppe Nordanden neue Kämpfe entflammten, konnte am 13. Januar die 25. Infanteriedivision den argentinischen Streitkräften übergeben werden. Die Division wurde dem Küstenabschnittskommando 22 in Porto Alegre, das vom Offensivtaktiker Generalleutnant San Martin geführt wurde, unterstellt. Martin hatte den Auftrag, die Stuka-Fliegerhorste zu sichern und den Gegenstoß nach Curitiba vorzubereiten, bis weitere Truppen bereit standen. Doch musste der Angriff schon sehr bald vorverlegt werden.

Am 15. Januar erreichte das von Curitiba zurückweichende III. Milizkorps unter Generalleutnant Bautista Molina Mato Grosso. Aber an Erholung war nicht zu denken, denn der Verband wurde sofort von der 69. US-Infanteriedivision von Curitiba aus erneut attackiert. Nur eine Stunde später gingen die Befehle für das III. Fliegerkorps raus, um in Curitiba General Boltes US-Korps mit der 69. und 115. US-Infanteriedivision zu zerrütten.

Zwei Stunden später, um 0 Uhr am 16. Januar wurde der Gegenangriff von Porto Alegre durch die junge 25. Infanteriedivision geführt. Bei ihrer Feuertaufe erhielten die Männer unter dem Kommando von Generalleutnant San Martin Unterstützung durch das IV. Milizkorps.

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Bild 176: Die La Plata-Front (16.01.1942)

Diesem Druck aus der Flanke konnten die US-Amerikaner nicht widerstehen, so dass sie ihren Angriff auf Mato Grosso um 6 Uhr einstellten. Nun konnte wiederum das III. Milizkorps den Gegenstoß nach Curitiba unterstützen und nach hin und her wogenden Kämpfen gelang der Sieg über die US-Truppen in Curitiba. Fast 22.000 US-Amerikaner gingen dabei in argentinische Gefangenschaft. Die 25. Infanteriedivision erhielt den Befehl, so schnell wie möglich das Gebirge von Curitiba wieder zu besetzen, doch sollte das Manöver über einen Monat benötigen. Deshalb bekamen die Sturzkampfbomber des III. Fliegerkorps den Auftrag, die Küstenlinie vor Curitiba abzuriegeln. Während einer Zeit des ungeduldigen Wartens und Hoffens auf die Stabilisierung der La Plata-Küstenlinie entbrannten die Kämpfe an anderen Fronten erneut.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 18

Beitragvon Claus E. Witz » 18. April 2013 08:16

Im schweren Abwehrkampf an allen Fronten
(Januar 1942)

Am 19. Januar konnte auch die Gardedivision auf den Divisionstyp 41 aufgerüstet werden, doch war inzwischen die Bevorratung für die Streitkräfte auf ein gefährliches Minimum von 255 Tonnen Nachschubgütern zusammengeschmolzen. So mussten weitere Modernisierungsaufträge zu Gunsten der Nachschubproduktion eingestellt werden.

Ich berichtete bereits darüber, dass sich die US-Streitkräfte an der Nordandenfront seit dem 9. Januar in der Wüste von Antofagasta auf der Flucht befanden und vom 2. Sturzkampfbombergeschwader verfolgt wurden. Doch gelang die Zerschlagung der Feindkräfte mit so geringen Mitteln nicht. Im Gegenteil, am 21. Januar stieß die 1. US-Panzerdivision zusammen mit der 187. US-Infanteriedivision zum Entsatz der fliehenden Yankees nach Antofagasta vor, so dass das 2. Sturzkampfbombergeschwader völlig überlastet war. Den Stuka-Piloten gelang es nicht mehr, die Feinddivisionen in ihrer Organisation zu zerrütten.

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Bild 177: Die Nordandenfront (21.01.1942)

Aus diesem Grund entschloss sich Luftwaffenmarschall Parodi mit der Unterstützung der Stabschefs, das III. Fliegerkorps von der Atlantikküste zurück nach Santiago zu verlegen. Es war ein Einbruch in der Front über Antofagasta nach Santiago zu befürchten. Doch schon am 25. Januar war die Krise an der Nordwestfront bereits wieder überwunden, als es der 5. Gebirgsjägerdivision, unterstützt durch die 15. Infanteriedivision in Santiago und dem VI. Armeekorps in Sucre, gelang, den Feind zu werfen. Die argentinischen Stukas konnten den zurückweichenden Feind aber nicht vernichten, da bereit ein neuer Gefahrenherd entstand.

Am 26. Januar versuchte ein US-Korps unter Generalleutnant Devine bei Puerto Montt zu landen. Hier stießen die 9. US-Panzer-, die 196. (mot.) und die 165. US-Infanteriedivision auf die Veteranen der argentinischen 12. und 5. Milizdivision. Die gerade einmal 8.000 Mann zählende Truppe war sofort in arger Bedrängnis und ersuchte um Luftunterstützung.

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Bild 178: US-Angriff an der Pazifikküste (26.01.1942)

Am 27. Januar mussten die Stuka-Angriffe vorübergehend eingestellt werden, um die Suche nach der Landungsflotte zu beginnen. Es gelang den Piloten, die eigentlich für den Erdkampf ausgebildet waren, im Gulf of Corcovado die „Henry D. Thoreau“ Flottille aufzuspüren. Bereits beim ersten verheerenden Luftangriff gelang es, die Hälfte aller Landungsschiffe zu versenken oder in Brand zu schießen. Der Angriff kam wohl völlig überraschend, anders war dieser Erfolg nicht zu begründen. Als Folge dieses Luftangriffes musste die 196. US-Infanteriedivision (mot.) ihren Landungsversuch bei Puerto Montt abbrechen.

Voller Enthusiasmus griffen daraufhin die Stuka-Piloten am 29. Januar ein zweites Mal im selben Seegebiet an. Dabei konnte eine zweite Landungsflottille samt ihrer Ladung, der 165. US-Infanteriedivision, versenkt werden. Als am 30. Januar die argentinische, neu ausgehobene 26. Infanteriedivision in Puerto Montt das Küstenabschnittskommando 32 übernahm und direkt in die Kämpfe eingriff, gelang es am 1. Februar um 2 Uhr endgültig den Feind an diesem Küstenabschnitt zurückzuschlagen.

Doch während am Pazifik die Landung der US-Amerikaner vereitelt werden konnte, kam es am Atlantik in Curitiba erneut zu einem Rückschlag. Bereits am 23. Januar wurde eine US-Flotte unter dem Kommando von US-Vizeadmiral Glover im West Argentine Plain vom 1. Marinebombergeschwader gesichtet. Die US-Flotte umfasste die „2nd Light Carrier Division“, drei Schlachtschiffe der „New York“-Klasse sowie acht kleinere Einheiten und Zerstörerflottillen, so dass eine neue Landungsoperation befürchtet wurde.

Und tatsächlich wurde die 43. US-Infanteriedivision in Curitiba angelandet. In geordneter Formation konnte die Einheit das Hafengelände von Curitiba verlassen, um gegen die 25. Infanteriedivision, sowie dem III. und IV. Milizkorps entgegentreten zu können. Nach anderthalb Tagen hatte sich die 43. US-Infanteriedivision in Curitiba behauptet und begann sofort ihre Stellungen weiter auszubauen und den Brückenkopf für weitere Divisionen vorzubereiten.

Nach diesem erneuten Rückschlag an der La Plata-Front wurde auch die Lage an der Nordanden-Amazonas-Front brenzliger. Am 30. Januar fiel die Provinz Santa Cruz in die Hände der US-Amerikaner. Generalleutnant Eichelberger stand nun mit seiner 40. (mot.), 33. und 59. US-Infanteriedivision vor den Toren Asuncións und bedrohte fünf Industriekomplexe im Raum um die Provinzhauptstadt. Unverzüglich stiegen das 3. und 4. Sturzkampfgeschwader auf, um den Feind zu zerrütten.

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Bild 179: Santa Cruz fällt (30.01.1942)

So angespannt die Lage an allen Fronten war, so kritisch blieb auch die Lage an der Produktionsfront. Am 1. Februar konnte das 4. und damit vorerst letzte Jagdgeschwader aufgestellt und dem Jagdfliegerführer 1 in Buenos Aires unterstellt werden. Die freigewordenen Industriekapazitäten nutzten wir zunächst, um die Nachschubproduktion weiter anzukurbeln. Die Aufstellung von weiteren Infanteriedivisionen mussten dagegen mangels Rekruten unterbrochen werden. Mit diesen Nöten gingen wir in den Kriegsmonat Februar 1942.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 18

Beitragvon Claus E. Witz » 21. April 2013 21:52

Die Schlacht um Santa Cruz
(Februar 1942)

Noch einmal zeigten unsere tapferen Stuka-Flieger was in ihnen steckte. Luftwaffenmarschall Parodi durchstreifte am 1. Februar mit seinem II. und III. Fliegerkorps den Golf von Corcovado an der Pazifikküste und spürte die US-amerikanische Kreuzerflotte unter dem Befehl von Admiral Nimitz auf. Es gelang den Sturzkampfbombern die „USS Chester“, einen frühen schweren Kreuzer mit hoch explosiven Sprengbomben zu versenken. Dann mussten die Flieger nach Santiago zurückkehren, um ihre Maschinen wieder instandsetzen zu lassen. So stark hatten die Geschwader unter dem Abwehrfeuer der Schiffe gelitten. Der Organisationsgrad musste dringendst wieder erhöht werden, um den vorstoßenden US-Truppen von Norden Einhalt gebieten zu können.

An der Pazifikküste blieb es auf absehbare Zeit ruhig und die Stabschefs beschlossen schon am nächsten Tag, die 12. Milizdivision aufzulösen, um weitere Infanteriedivisionen aufstellen zu können. Das V. Milizkorps, das in Puerto Montt die Pazifikküste sicherte, bestand damit nur noch aus der 5. Milizdivision. Dessen Aufgaben wurden mehr und mehr von der 26. Infanteriedivision und dem Küstenabschnittskommando 32 übernommen. Die neu aufgestellte Division wurde von einem völlig unbekannten Generalmajor namens Peron befehligt.

An der Amazonasfront hatte sich in Santa Cruz US-Generalleutnant Eichelberger mit seiner 40. (mot.), 33. und 59. US-Infanteriedivision festgesetzt. Das argentinische IV. Fliegerkorps unter dem Kommando von Generalleutnant Verdaguer, das noch mit älteren Sturzkampfbombern ausgestattet war, bombardierte wiederholte Male den auf Asunción zustrebenden Feind. Endlich, am 2. Februar um 11 Uhr wagte Feldmarschall Sarobe den Angriff auf diesen starken gegnerischen Verband.

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Bild 180: Die Schlacht um Santa Cruz (02.02.1942)

Mein Freund Sarobe hatte unglaubliches Kompetenzgerangel zu meistern, galt es doch drei Korps aus drei Großverbänden zu koordinieren. Von Westen griff das schnelle VI. Armeekorps von der Armeegruppe Nordanden aus Sucre an. Aus Nordosten unterstützte die Armeegruppe Amazonas mit dem X. Armeekorps in Perseverancia diesen Angriff. Und auch das III. Milizkorps in Mato Grosso vom Küstenkommando 2 (La Plata) tat ein Übriges, um den Feind in die Zange zu nehmen. Über 58.000 Soldaten kamen bei diesem konzertierten Angriff zum Einsatz. Schon zwei Stunden später war der Angriff siegreich und die Sturzkampfbomber nahmen ihr blutiges Geschäft auf. Sie wüteten in den Reihen der zurückweichenden Feinde, die in der Wüste von Santa Cruz schutzlos ausgeliefert waren.

Am 5. Februar fand das IV. Fliegerkorps einen neuen Gegner vor, der die zurückflutenden US-Streitkräfte aufnehmen sollte. Die 3. US-Panzerdivision unter dem Kommando von Generalmajor Allen A. R. verhinderte die Vernichtung des US-Korps von Spangenberg. Unverzüglich leitete Generalleutnant Verdaguer Zerrüttungsangriffe ein, um auch diesen Feind angreifbar zu machen.

Zwei Tage später am 7. Februar gegen 13 Uhr griffen die gleichen Streitkräfte, die auch schon das US-Korps von Spangenberg zurückgeschlagen hatten, erneut an. Allerdings wurde diesmal der Angriff ohne das III. Milizkorps ausgeführt, da dieses in Curitiba, wie noch zu berichten sein wird, festgehalten wurde. Der Sieg war überwältigend einfach und schnell geglückt und auch die US-Panzer fuhren so schnell sie konnten wieder Richtung Norden zurück.

Nun konnten die Sturzkampfbomber endlich ungestört in die Reihen der Fliehenden hineinstoßen. So gelang es, am 11. Februar in Santa Cruz die 33. US-Infanteriedivision allein durch Fliegerangriffe zu vernichten und die weiteren drei verbliebenen Divisionen zu schwächen. Doch der Feind warf immer neue, frische Truppen in den Kampf. Am 22. Februar kam die 27. US-Infanteriedivision – Generalleutnant Edelmann – in Santa Cruz an. Der Gegenangriff wurde erneut durch das VI. Armeekorps unterstützt durch das X. Armeekorps siegreich durchgeführt.

Am 26. Februar gelang einmal mehr die Vernichtung der 27. US-Infanteriedivision in Santa Cruz. Doch einer Hydra gleich wurde diese US-Einheit durch die 32. Infanteriedivision (mot.) unter Generalleutnant Lucas ersetzt. Auch dieser Feind wurde in Santa Cruz durch argentinische Stukas und Gegenangriffe zurückgedrängt. Trotzdem ließen sich die US-Amerikaner nicht entmutigen und schickten immer weitere Verstärkungen in den Kampf. Der Erfolg der US-Amerikaner zeichnete sich aber an anderen Frontabschnitten ab.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 18

Beitragvon Claus E. Witz » 23. April 2013 21:10

Zweite Schlacht um Curitiba
(Februar 1942)

Ich hatte von unseren erfolglosen Versuchen im Februar berichtet, die US-Streitkräfte aus Santa Cruz wieder hinauszuwerfen. Dass uns dies nicht gelang, lag zum Einen an der Übermacht der anstürmenden Divisionen, zum Anderen daran, dass der Feind die argentinischen Streitkräfte zeitgleich auch an der Nordandenfront und im Brückenkopf Curitiba mit seinen Vorstößen fesselte. An der Patagonienfront, an der wir zahlenmäßig eins zu drei unterlegen waren, blieb es hingegen den ganzen Februar hindurch ruhig. Doch Reserven konnten wir auch von dieser Front nicht abziehen.

Das Oberkommando beschloss schon am 1. Februar, die Hauptstadt nur notdürftig mit einer Garnison zu verteidigen, während die unter dem Befehl von Generalleutnant Vieyra Spangenberg stehende 23. Infanteriedivision als einzig zur Verfügung stehende Reserve Richtung Norden zum Brückenkopf Curitiba abrücken sollte. Von Buenos Aires bis Concordia waren es fünf Tagesmärsche, dann sollte unverzüglich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Curitiba zurückerobert werden. Dafür wurde die 23. Infanteriedivision zur besonderen Verfügung (z.b.V.) dem Küstenkommando 2 (La Plata) unterstellt.

Am 5. Februar um 12 Uhr erreichte die 23. Division Concordia und ging aus der Marschbewegung heraus in den Angriff gegen die unter dem Kommando von Generalleutnant Daniel in Curitiba stehende 43. US-Infanteriedivision über. Das in Porto Alegre und Mato Grosso stehende III. und IV. Milizkorps sowie die 25. Infanteriedivision unterstützten den Angriff.

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Bild 181: Zweite Schlacht um Curitiba (05.02.1942)

Nach fünf Stunden war der Sieg errungen und die 43. US-Infanteriedivision musste sich mit einer Panzerabwehrbrigade wieder einschiffen. Generalleutnant Vieyra, der die Schlacht geführt hatte, wollte nun mit seinen Männern in die Provinz Curitiba einrücken. Doch war die 23. Infanteriedivision für die Küstenverteidigung und nicht für die Eroberung einer Gebirgsregion ausgerüstet worden. So musste er nach Buenos Aires vermelden, dass der Einmarsch bis zum 6. April – also zwei volle Monate – andauern würde.

Doch damit nicht genug. Genau einen Tag nach dem Sieg über die 43. US-Infanteriedivision landete die 5. US-Infanteriedivision. Generalleutnant Kendall leitete die Ausschiffung und erhielt dabei Feuerunterstützung durch die US-Flotte, die vor der Küste von Curitiba die amphibische Operation geschützt hatte. Die Gefechte dauerten die ganze Nacht hindurch und es stand auf Messers Schneide, wie der Kampf im unübersichtlichen Terrain ausgehen würde. Doch zuletzt konnte die Kampfmoral der Nordamerikaner gebrochen werden. Am 7. Februar um 6 Uhr in der Frühe kapitulierten die letzten Bataillone zusammen mit Generalleutnant Kendall und auch das dritte Gefecht um Curitiba konnte für uns entschieden werden.

Am 12. Februar landete die 169. US-Infanteriedivision in Curitiba. Nach 20 Stunden hatte das Küstenkommando 2 (La Plata) mit seinen zwei regulären und vier Milizdivisionen auch diesen Feind überrannt. Die 86. US-Infanteriedivision (mot.) hatte ebenfalls kein Glück und wurde am 16. Februar in Curitiba in einem fünften Gefecht von Generalleutnant Spangenbergs Truppen vernichtet.

Als am 22. Februar die US-Amerikaner mit der 43. Infanteriedivision (mot.) in Curitiba erneut landeten und das Küstenkommando 2 den Kampf wieder aufnahm, dauerte die Abwehrschlacht erstmals länger als einen Tag. Die argentinischen Truppen waren von den andauernden Gefechten so geschwächt, dass die 23. Infanteriedivision ihr Vorhaben, Curitiba wieder zu besetzen, aufgeben musste.

Am 24. Februar landeten die USA die 69. US-Infanteriedivision und die 115. Infanteriedivision (mot.) an den Stränden Curitibas an. Den schwachen Gegenstoß, den Generalleutnant Spangenberg noch unternehmen konnte, wehrte das US-Korps unter Generalleutnant Milburn nun mühelos ab. Als die vom Oberkommando versprochene Luftunterstützung in Form des II. Fliegerkorps von Santiago kommend Porto Alegre erreichte, war die Niederlage bereits besiegelt.

Die US-Truppen standen nun – trotz des hohen Blutzolls, den sie gezahlt hatten – fest in Curitiba. Die argentinischen Truppen hingegen hatten sich verausgabt und konnten keine Offensive mehr auslösen. Im Kriegskabinett in Buenos Aires befürchtete man bereits die Einschließung der Armeegruppe Amazonas, die weit nördlich des gefährdeten Flaschenhalses von Mato Grosso im Dschungel den Briten gegenüber standen. Doch war dies nur ein zweiter Gefahrenherd, der uns Ende Februar 1942 Sorgen bereitete. Im Nordwesten an der Pazifikküste waren die Nordamerikaner ebenfalls erneut in die Offensive gegangen.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 18

Beitragvon Claus E. Witz » 23. April 2013 21:25

Das Kartenhaus der Nordfront
(Februar 1942)

Nach ihrem letzten Sieg Ende Januar war die 5. Gebirgsjägerdivision am 8. Februar in Antofagasta eingerückt. Doch dies wollte US-General Craig um keinen Preis zulassen. Unverzüglich stieß die 1. US-Panzerdivision zusammen mit dem Hauptquartier der 3. US-Armee vor und zwang die tapferen Gebirgsjäger zum Rückzug. Dabei konnten die US-Panzer ihre Wendigkeit und Schnelligkeit im Wüstengelände so gut nutzen, dass es General Craig gelang Generalleutnant Ibarra mit seiner 5. Gebirgsjägerdivision nach Santiago abzudrängen. Nun klaffte eine gefährlich Lücke in der Abwehrfront zwischen Santiago und Sucre in der Provinz San Miguel de Tucuman, die es galt, so schnell wie möglich wieder zu schließen.

Unterdessen griff das III. Fliegerkorps unentwegt die Provinz Antofagasta mit Bodenangriffen an. Es gelang ihr schließlich die 187. US-Infanteriedivision unter Generalleutnant Bowman am 10. Februar zu vernichten. Doch war die schwer umkämpfte Provinz bereits am 13. Februar wieder in Feindeshand und das II. und III. Fliegerkorps flogen mit ihren Sturzkampfbomber-Geschwadern erbarmungslose Zerrüttungsangriffe auf die heranrollenden Stahlkolosse.

Einen Tag später befahl General Sarobe den erneuten Gegenangriff mit der 15. Infanteriedivision aus Santiago unterstützt vom schnellen VI. Armeekorps aus Sucre. Generalleutnant Accame führte den Kampf und die US-Amerikaner konnten erneut zurückgedrängt werden. So konnte am 15. Februar das III. Fliegerkorps (Stuka) – das II. Fliegerkorps musste zur Auffrischung in Santiago bleiben – die Bodenangriffe auf die 1. Panzerdivision aufnehmen. Als das 3. US-Armeehauptquartier zu den Panzern am 19. Februar aufgeschlossen hatte, geriet auch diese Einheit in das Fadenkreuz der Sturzkampfbomber. Die argentinischen Bodentruppen griffen auch das US-Hauptquartier mit Erfolg an und drängten es bereits nach einer Stunde Kampf nach Norden ab.

Während die 5. Gebirgsjägerdivision die Schwäche des Feindes nutzte, um von Santiago nach San Miguel de Tucuman umzuverlegen, gelang es den argentinischen Stuka-Geschwadern am 22. Februar das 3. US-Armeehauptquartier zusammen mit einer Flakbrigade zu vernichten.

Doch trotz unseres Erfolges blieb der Feind unbeeindruckt und schickte weitere Truppen nach Antofagasta. Am 29. Februar erreichte Feldmarschall Clark, der Sieger bei der Schlacht um La Paz, mit einer Armee von sechs Infanteriedivisionen mit vier Artillerieregimentern und einer Pionierbrigade das blutgetränkte Schlachtfeld von Antofagasta. Bei dieser geballten Konzentration von Streitkräften blieben jetzt selbst die Angriffe der Sturzkampfbomber wirkungslos.

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Bild 182: Die Nordandenfront (29.02.1942)

Unverzüglich machte der Feind sich daran, die 5. Gebirgsjägerdivision, die inzwischen San Miguel de Tucuman wieder erreicht hatte, anzugreifen. Ein Flankenangriff durch General Sarobe mit dem II. Armeekorps aus Sucre und der 15. Infanteriedivision aus Santiago mit Luftunterstützung durch die in Santiago stationierten Sturzkampfbomber scheiterte. Nach kurzem Kampf, die Gebirgsjäger hatten sich noch nicht eingegraben, musste sich die Eliteeinheit nach Cordoba zurückziehen und der Entlastungsangriff ging ins Leere. Am Abend des 29. Februars waren die Kämpfe beendet und die Armeegruppe Nordanden am Ende ihrer Kräfte.

Die Wüste von Antofagasta war nun endgültig fest in Feindeshand. Santiago, die zweitwichtigste argentinische Industriestadt, wurde zur Frontstadt. Die Armeegruppe war zersplittert und mein Freund Sarobe war von einer Einschließung mit seinen Truppen in Sucre bedroht.

Zeitgleich mit dem Verlust von Antofagasta war General Sarobe mit seiner Armeegruppe Nordanden auch in Santa Cruz – ich berichtete bereits – in schwere Abwehrkämpfe verwickelt. Am 28. Februar hatte hier das 2. US-Armeehauptquartier die Wüstenstadt erreicht. Doch auch hier konnte die Führungsdivision nach kurzem Gefecht zurückgedrängt werden und wurde schwer von unseren Stukas bombardiert.

Nur vier Stunden später folgte die 5. US-Panzerdivision, wurde abgedrängt und ebenfalls durch Fliegerangriffe schwer getroffen. Doch erlahmten auch an diesem mittleren Frontabschnitt langsam die Kräfte und es war nicht sicher, ob wir Asunción noch lange ohne Verstärkungen nur mit der Garnison würden halten können. Schon hatten unsere Fernspäher weitere Truppen in Riberalta entdeckt, die jederzeit den Vorstoß Richtung Asunción mit seinen kostbaren Flugfeldern und seiner beachtlichen Industriekomplexe erneuern konnten.

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Bild 183: Die Amazonasfront (29.02.1942)

Um das Unglück vollends werden zu lassen, startete Generalleutnant Milburn mit der 69. US-Infanteriedivision vom Brückenkopf Curitiba aus einen Überraschungsangriff auf das stark geschwächte III. Milizkorps, das vom Küstenkommando 2 (La Plata) getrennt wurde und nun Mato Grosso, den Flaschenhals zur Versorgung der Armeegruppe Amazonas, besetzt hielt.

Der Kommandeur des III. Milizkorps, Generalleutnant Bautista Molina, meldete unverzüglich seine Notlage nach Buenos Aires. Es war allerhöchste Eile geboten, denn das Korps hatte bereits über 50 Prozent an Sollstärke verloren und konnte kaum noch gegen eine reguläre US-Division bestehen. Unverzüglich wurde am 29. Februar von Süden ein Flankenangriff durch die 23. und 25. Infanteriedivision, sowie durch das IV. Milizkorps befohlen.

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Bild 184: Die La Plata-Front (29.02.1942)

Doch es war ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu stark hatten die US-Amerikaner schon ihre Stellungen ausgebaut. Unsere Stuka-Geschwader hatten es sehr schwer, die gut getarnten Verteidigungspositionen zu sprengen und der Angriff musste abgebrochen werden.

Es war allen im Kriegskabinett klar, dass wir in einer schweren Krise waren. Innerhalb von nur zwei Monaten wurden unsere Verteidigungsstellungen im Norden an drei Stellen ernsthaft gefährdet. Die ursprünglich für die Verzögerungstaktik bestimmten Wüstenprovinzen in Antofagasta und Santa Cruz gerieten so unter Druck, dass der ständige Verlust dieser Provinzen bevorstand oder schon eingetreten war.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 28. April 2013 21:44

Keine Reserven
(März 1942)

Der Feind bedrohte nun die Industriekomplexe von Santiago bis Asunción, die über 40 Prozent der argentinischen Wirtschaftskraft ausmachten. Die Nordamerikaner hatten keine Bomber mehr eingesetzt. Wir vermuteten, dass sie versuchen wollten, die Industrie unversehrt in ihre Hände zu bekommen.

Unsere Nordarmeen waren alle stark durch die Abwehrkämpfe beansprucht worden. An den Nordfronten wurden alleine in den Monaten Januar und Februar fast 22.000 argentinische Soldaten getötet oder verwundet. 33 Sturzkampfbomber gingen verloren. Das war ein starker Aderlass, den wir zu verkraften hatten. Unsere Verbündeten Ungarn und Rumänien sandten uns in dieser schweren Zeit jeweils ein taktisches Bombergeschwader, die beide in Asunción stationiert waren. Doch waren die Bomber noch nicht einsatzbereit, da Ersatzteile aus Europa herbeigeschafft werden mussten und somit der Organisationsstand dieser Geschwader auf einem niedrigen Niveau blieb.

Im Monat Februar konnte ich kaum Ersatz für die Truppe senden. Wir hatten zum einen das 7. stationäre Flakregiment zur Luftverteidigung von Buenos Aires Anfang des Monats aufstellen können. Zum anderen konnte das 6. Sturzkampfbombergeschwader der fliegenden Truppe übergeben werden. Die neu gebildete Einheit wurde Mitte Februar dem II. Fliegerkorps in Santiago zugeführt. Des Weiteren konnte das schnelle VI. Armeekorps in Sucre mit seiner 14. und 18. Infanteriedivision mit angeschlossenen Pionierregimentern auf den „Divisionstyp ´41“ aufgerüstet werden, was die Schlagkraft dieser „Feuerwehr“-Truppe für den zähen Abwehrkampf steigerte.

Das Kabinett hatte bereits Anfang Februar 1942 ein paar Gesetze beschlossen, die die argentinische Armee trotz der vollkommenen Volksbewaffnung noch mehr zu einem Berufsheer werden ließen. Die eingeleiteten Maßnahmen würden schon bald den Organisationsstand der Einheiten verbessern und die Modernisierungszeiten und -kosten um zehn Prozent verkürzen. Dagegen würde der Serienbonus, den wir durch unsere Produktion zur Ausstattung neuer Infanteriedivisionen erzielten, ein wenig darunter leiden.

Wir hatten schon am 8. Februar die Aufstellung von zwei Pionierregimentern befohlen, die am 10. März und 11. April 1942 fertig ausgebildet sein sollten. Am 9. und 25. März sollten zusätzlich zwei Infanteriedivisionen bereit stehen und ursprünglich zusammen mit den Pionierregimentern die stark unterlegenen argentinischen Streitkräfte an der Patagonienfront verstärken. Aber nun mussten andernorts die Löcher in der Front gestopft werden. Präsident Ortiz behielt sich vor, die Verwendung persönlich festzulegen, was bedeutete, dass die Planungen erst sehr spät durch die Stäbe durchgeführt werden konnten.

Für die Luftwaffe würde das 7. Sturzkampfbombergeschwader erst am 8. Juni bereit stehen; ein letztes statisches Flakregiment sollten der Luftabwehr am 10. März übergeben werden.

Bild
Bild 185: Produktionsplanung März (01.03.1942)

Ich wusste, es war nur wenig, was ich der kämpfenden Truppe geben konnte, aber ich versicherte den Stabschefs, dass ich alles nur menschenmögliche unternehmen würde, um neue Einheiten aufstellen zu können. Allerdings, so musste ich eingestehen, ging dies nur zu Lasten der alten bewährten Einheiten, die kaum mehr aufgefüllt werden konnten. Durch Modernisierungsmaßnahmen wollte ich dieses Manko wettmachen, – wenn die Ereignisse im März nicht zu anderen, einschneidenden Maßnahmen gezwungen hätten.

Bild
Bild 185b: Geostrategische Karte Südamerikas (01.03.1942)

Legende:
IK = Industriekomplex, MP = Rekrutierungsbezirke (Manpower), Infra = Infrastrukturquote, Parti. = Partisanentätigkeit
Luft # = Luftwaffenstützpunkte an der Nordfront (Santiago, Asunción, Porto Alegre), Luft # = Reichweite für Sturzkampfbombergeschwader vom jeweiligen Stützpunkt aus
Linie mit roten kleinen Kreisen = "Ozelot-Linie", geplante Verteidigungsstellungen der 1. Armee und Armeegruppe La Plata (Küstenkommando 2)
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 29. April 2013 22:48

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. März 1942)

42 Divisionen, 11 Geschwader (376.775 Mann, 20 Panzerwagen, 1.034 Flugzeuge)

HEER (359.895 Mann, 20 Panzerwagen)

NORDWESTFRONT

1. Armee (122.375 Mann)

Sucre

Armeeoberkommando (FM Sarobe (F2, E11))
- Armeehauptquartier (HQ(36) + Fla (S100, E20, O10/62))

Asunción

Garnison Asunción (Gmj Vacca (OD, F0, E0))
- 2. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O66/66))


Armeegruppe Nordanden (60.005 Mann)

Sucre

II. Armeekorps (Glt Anaya (PK, F3, E10)
- 4. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S75, E15, O7/62))
- 12. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S67, E14, O13/62))
- 13. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S67, E15, O14/62))

VI. Armeekorps (Glt Accame (F2, E40))
- 14. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S94, E7, O62/62))
- 18. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S83, E7, O38/62))

San Miguel de Tucumán

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F3, E76))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S71, E8, O13/73))


Armeegruppe Amazonas (45.370 Mann)

Perseverancia

X. Armeekorps (Glt Vaccarezza (DD, F3, E49))
- 19. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S81, E13, O53/62))
- 20. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S75, E11, O62/62))
- 22. Infanteriedivision (Inf(39) (S79, E8, O41/62))

Porto Velho

I. Milizkorps (I. Heimatschutzkorps) (Glt Molina Gomez (F2, E24))
- 1. Milizdivision (Mil(36) (S88, E22, O62/62))
- 8. Milizdivision (Mil(36) (S91, E19, O62/62))
- 24. Infanteriedivision (Inf(41) (S98, E0, O62/62))


PATAGONIENFRONT

2. Armee (113.500 Mann, 20 Panzerwagen)

San Carlos de Bariloche

I. Armeekorps (Gen Farrell Plaul (F2, E65))
- 1. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 2. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 3. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))

Puerto Aisén

V. Armeekorps (Glt Fasola Castano (PIO, F2, E72))
- 9. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E8, O62/62))
- 10. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))
- 11. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))

Comodoro Rivadavia

IV. Gebirgsjägerkorps (Glt Florit (KO, F3, E24))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S100, E9, O73/73))

Nationale Garde (Glt de Olano (PK, F2, E7))
- Gardedivision (Inf(41) + Pw (S100, E6, O68/68))

XI. Armeekorps (Glt Marquez (DD, F3, E0))
- 21. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E0, O62/62))


Küstenschutz (124.020 Mann)

KÜSTENSCHUTZ ATLANTIK

Küstenkommando 1 (Atlantik) (47.800 Mann)

Buenos Aires

Küstenabschnittskommando 11

Garnison Buenos Aires (Glt Savio (F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0, O62/62))

Mar del Plata

Küstenabschnittskommando 12 (IX. Armeekorps) (Glt Rodriguez (F2, E25))
- 17. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S100, E1, O62/62))

Bahia Bianca

Küstenabschnittskommando 13 (VIII. Armeekorps) (Glt Pistarini (FK, F1, E39)
- 16. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S100, E3, O62/62))

Viedma

Küstenabschnittskommando 14 (II. Milizkorps) (Glt Urdapilleta (FK, F3, E7))
- 9. Milizdivision (Mil(36) (S97, E7, O62/62))
- 14. Milizdivision (Mil(36) (S78, E3, O62/62))

Puerto Madryn

Küstenabschnittskommando 15 (VI. Milizkorps) (Glt von der Becke (OD, F1, E69))
- 10. Milizdivision (Mil(36) (S66, E3, O62/62))
- 13. Milizdivision (Mil(36) (S75, E2, O62/62))


Küstenkommando 2 (La Plata) (44.950 Mann)

Concordia

Küstenkommando 1 z.b.V. (Glt Vieyra Spangenberg (PK, F2, E10))
- 23. Infanteriedivision (Inf(41) (S84, E5, O24/62))

Montevideo

Küstenabschnittskommando 21

Garnison Montevideo (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O66/66))

Porto Alegre

Küstenabschnittskommando 22 (Glt San Martin (OD, F2, E75))
- 25. Infanteriedivision (Inf(41) (S75, E7, O12/62))

IV. Milizkorps (Glt Martinez (LG, F2, E51))
- 6. Milizdivision (Mil(36) (S58, E10, O12/62))
- 7. Milizdivision (Mil(36) (S52, E11, O12/62))

Garnison Porto Alegre (Gmj Zuloaga (LG, F0, E26))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E1, O66/66))

Mato Grosso

Küstenabschnittskommando 23 (III. Milizkorps) (Glt Bautista Molina (F2, E35))
- 3. Milizdivision (Mil(36) (S33, E22, O7/62))
- 11. Milizdivision (Mil(36) (S38, E22, O7/62))

KÜSTENSCHUTZ PAZIFIK

Küstenkommando 3 (Pazifik) (31.270 Mann)

Santiago

Küstenabschnittskommando 31 (VII. Armeekorps) (Glt Aramburu (WS, F2, E68))
- 15. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S71, E11, O14/62))

Garnison Santiago (Gmj Rivarola (DD, F0, E0))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O66/66))

Puerto Montt

Küstenabschnittskommando 32 (Gmj Peron (OD, F2, E0))
- 26. Infanteriedivision (Inf(41) (S100, E1, O62/62))

V. Milizkorps (Glt Lonardi (TR, F1, E72))
- 5. Milizdivision (Mil(36) (S55, E13, O62/62))


LUFTWAFFE (16.880 Mann, 380 Jäger, 654 Bomber)

Buenos Aires

Jagdfliegerführer 1 (Glt Manni (ÜT, F1, E72))
- 1. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E4, O37/37))
- 4. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E0, O26/37))

Jagdfliegerführer 2 (LwG del Riva (F3, E6))
- 2. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E3, O37/37))
- 3. Jagdgeschwader (AJ(III) (S80, E2, O37/37))

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassinelli (AU, AG, F3, E34))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo(I) (S92, E100, O31/31))

Santiago

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F4, E89))
- 2. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S89, E100, O33/47))
- 6. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S100, E10, O16/47))

Porto Alegre

III. Fliegerkorps (Stuka) (LwM Parodi (FZ, F2, E17))
- 1. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S88, E100, O13/47))
- 5. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S87, E56, O15/47))

Asunción

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F4, E143))
- 3. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S98, E100, O21/47))
- 4. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S100, E100, O47/47))


Truppen in Aufstellung:

27. Infanteriedivision (9. März 1942)
Pionierregiment 5 (10. März 1942)
8. Luftabwehr-Regiment Buenos Aires (10. März 1942)
28. Infanteriedivision (25. März 1942)
7. Sturzkampfbombergeschwader (8. Juni 1942)


Legion Harpyie
Die Fliegerkräfte der Achse, die auf dem südamerikanischen Kriegsschauplatz eingesetzt wurden, waren in einer Legion zusammengefasst, die nicht dem argentinischen Oberkommando unterstellt war.

Asunción

I. Légf Hadsereg (Ungarn) (Glt Rapaich (PJ, F3, E11))
- I. Vadászbombázó osztály (Tabo(I) (S100, E2, O15/38))

IV. Fliegerkorps (Rumänien) (Gmj Darjan (PJ, F1, E0))
- Grup 1 Tactic Bombardier (Tabo(II) (S100, E0, O6/28))


Die Grundsätze der argentinischen Truppenführung und Streitkräftestruktur wurden hier zusammengefasst:
Gliederung von Landstreitkräften.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 29. April 2013 23:06

Die Armeegruppe Amazonas in der Falle
(März 1942)

Am 1. März um 6 Uhr in der Frühe griff die 115. US-Infanteriedivision (mot.) vom Brückenkopf Curitiba aus das stark geschwächte III. Milizkorps in Mato Grosso an und drohte damit die Armeegruppe Amazonas von der argentinischen Hauptstreitmacht abzuschneiden. Feldmarschall Sarobe reagierte darauf mit der Rücknahme des I. Milizkorps, das in I. Heimatschutzkorps umbenannt wurde, von Porto Velho nach Asunción per strategische Verlegung. Mit der Ankunft des Korps in der strategisch wichtigen Stadt konnte nicht vor dem 13. März gerechnet werden. Deshalb hatte mein Freund Sarobe das X. Armeekorps in Perseverancia belassen, um – trotz der Gefahr des Abgeschnittenseins – den US-amerikanischen Vormarsch über Santa Cruz nach Asunción in die Flanke fallen zu können.

Um 13 Uhr war das Gefecht um Mato Grosso verloren. Die Reste des III. Milizkorps flohen – trotz vorheriger genauester Befehle – Richtung Norden nach Cuiabá. Von Porto Alegre eiligst aufgestiegene Stukas versuchten den Vormarsch nach Mato Grosso zu behindern. Doch am 3. März erreichte die Verstärkung in Form der 6. US-Infanteriedivision den Brückenkopf in Curitiba und die Wirkung der argentinischen Sturzkampfbomber ließ nach. Am 8. März waren es bereits die 5., 6. und 38. US-Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalleutnant Handy, die den Brückenkopf verstärkt hatten. Ich konnte lediglich ein Regiment Sturmpioniere am 10. März für die 23. Infanteriedivision in Concordia als Verstärkung bereitstellen. An eine Einnahme des Brückenkopfes war nicht mehr zu denken.

Während die US-Amerikaner den Brückenkopf in Curitiba ausbauten, stießen immer wieder Feindkräfte in Divisionsstärke nach Santa Cruz vor, um Asunción zu bedrohen. Unseren tapferen Stuka-Piloten gelang es, am 1. März um 12 Uhr die 27. US-Infanteriedivision in Santa Cruz zu vernichteten. Die um 17 Uhr nachfolgende 32. US-Infanteriedivision (mot.) wurde durch das X. Armeekorps und unsere Streitkräfte in Sucre ebenfalls zum Rückzug gezwungen und mit Bodenangriffen durch unsere Stukas schwer getroffen. Am 2. März erreichte die 5. US-Panzerdivision das Schlachtfeld und wurde durch unsere Stuka-Piloten durch Zerrüttungsangriffe stark geschwächt. Zu allem Unglück trat jetzt auch das 2. US-Armeehauptquartier in Santa Cruz ein, so dass der Chef der Luftwaffe Antonio Parodi dringlichst um Waffenhilfe bei den ungarischen Verbündeten bat. So griff am 5. März erstmals das ungarische 1. Bombergeschwader zusammen mit dem IV. Fliegerkorps (Stuka) Santa Cruz an und konnte binnen zwei Tage das 2. US-Armeehauptquartier vernichten. Den anderen Einheiten gelang noch rechtzeitig die Flucht zurück nach Riberalta.

Dann, am 7. März war es den US-Streitkräften gelungen Mato Grosso zu besetzen und das X. Armeekorps in Perseverancia und die nach Cuiabá fliehenden Reste des III. Milizkorps einzuschließen. Wir waren in Buenos Aires in heller Aufregung und ich malte mir in schwärzesten Bildern aus, was der Verlust des X. Armeekorps mit drei Infanteriedivisionen und zwei Artillerieregimentern für uns bedeuten konnte. Mein Vertrauen in Feldmarschall Sarobe war erschüttert.

Sarobe hatte jedoch diesen Moment erwartet und während unsere Stuka-Verbände unentwegt Luftangriffe auf die nach Süden drängenden Feinde in Antofagasta, Santa Cruz und Curitiba fliegen ließ, hatte der Feldmarschall den Entsatz der eingeschlossenen Truppen vorbereiten lassen. Das schnelle VI. Armeekorps in Sucre bekam am 7. März den Befehl, nach Santa Cruz vorzustoßen und die eingeschlossenen Truppen aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Bild
Bild 186: Entsatz der Armeegruppe Amazonas (10.03.1942)

Ich betete heimlich, dass es den Soldaten des VI. Armeekorps gelingen würde, Santa Cruz kurzzeitig zu besetzen, damit rund 40.000 Soldaten gerettet werden konnten. Doch jederzeit konnte auch der Feind neue frische Truppen ins Feld führen und unseren Plan vereiteln.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 2. Mai 2013 08:04

Rettung in letzter Minute
(März 1942)

Am 10. März konnten wir die 27. Infanteriedivision aufstellen und dem VII. Armeekorps in Santiago angliedern. Zusammen mit der 15. Infanteriedivision und der Garnison sollte der Verband Santiago verteidigen und gegebenenfalls Ausfälle nach Antofagasta wagen. Dazu wurde das unter dem Kommando von Generalleutnant Aramburu stehende VII. Armeekorps der 1. Armee unterstellt, die durch die Verschmelzung der Armeegruppen Amazonas und Nordanden wieder entstanden war. Doch zunächst musste der US-Vorstoß auf San Miguel de Tucuman abgewehrt werden, um eine durchgängige Front errichten zu können.

Inmitten des argentinischen Ringens um eine stabile Nordfront, die allen Mitgliedern am Kabinettstisch die volle Aufmerksamkeit forderte, erreichte uns eine Nachricht von großer Tragweite. Während wir in Südamerika mit uns selbst beschäftigt um Verstärkungen aus Europa – ja – bettelten, wuchs eine große Gefahr für unsere verbündeten Achsenmächte heran: Der russische Bär hatte lange abgewartet und gehofft, dass sich – so meinten die Kommunisten – die nicht mehr zeitgemäßen Kräfte der Bourgeoisie und des Kapitalismus gegenseitig zerfleischen würden. Doch gab es nach zweieinhalb Jahren Krieg ein Patt in Europa zwischen den Alliierten und der Achse. Ein längeres Warten konnte die Gunst der Stunde dahinverstreichen lassen, so dachte Stalin. So geschah es, dass am 10. März 1942 die Sowjetunion Deutschland und der Achse den Krieg erklärte.

Bild
Bild 187: Deutsch-Sowjetische Front (10.03.1942)

Die stärkste Landmacht mit 375 Divisionen, davon 9 Panzer-, 19 motorisierten und 11 Gebirgsjägerdivisionen, bedrohte unsere Verbündeten in Europa im Rücken. Der russische Botschafter in Buenos Aires überreichte noch am selben Tag Präsident Ortiz ebenfalls die Kriegserklärung. Dies traf den Präsidenten ins Mark. Von woher konnte jetzt noch Hilfe kommen? Es war nur ein schwacher Trost, dass Finnland sich am 11. März den Achsenmächten anschloss.

Trotz unser größten Sorgen und Nöte durfte ich nicht meine Arbeit vernachlässigen. Ich musste Mittel und Wege finden, um unsere Einheiten trotz des herrschenden Mangels an Rekruten und Produktionskapazität aufzuwerten und die entstehende Nordfront zu versteifen. Nachdem am 11. März das 8. stationäre Flugabwehrregiment in Buenos Aires aufgestellt werden konnte, wurde die Forderung von der Truppe laut, mehr Artillerie den Divisionen anzugliedern. Dazu ließ ich alle notwendigen Maßnahmen ergreifen und ich hoffte, bis Ende November 1942 sieben Artillerieregimenter (Typ 40) aufstellen zu können. Doch während ich am Schreibtisch meiner Arbeit nachging, entstand eine neue dramatische Situation an der Nordfront.

Am 11. März kam es in Mato Grosso zu einem Gefecht zwischen dem eingeschlossenen X. Armeekorps und dem III. Milizkorps unter dem Kommando von Generalleutnant Vaccarezza und der 115. US-Infanteriedivision (mot.), das von Generalleutnant Handy befehligte wurde.

Bild
Bild 188: Die Schlacht um Mato Grosso (11.03.1942)

Da mein Freund Sarobe die eingeschlossenen Truppen vorausschauend gut versorgt hatte, war eine Angriffsoperation noch möglich und nach einer Stunde war der Kampf trotz einsetzenden Regenwetters gewonnen. Die US-Division zog sich daraufhin nach Curitiba zurück. Bedauernswerterweise konnten wir keine Sturzkampfbomber aussenden, da deren Reichweite nicht ausreichte, um den zurückweichenden Feind zu bombardieren. So konnte eine flankierende Bedrohung Asunción auf bestimmte Zeit verhindert werden.

Am 14. März gegen 12 Uhr erreichten die ersten motorisierten Aufklärungseinheiten des schnellen VI. Armeekorps endlich die Wüste von Santa Cruz und konnten die Verbindungstrassen zu den eingeschlossenen Truppenteilen im Norden vorübergehend sichern. Generalleutnant Accame ließ sofort einen Lastwagenkonvoi an Nachschubgütern und Brennstoff in den Dschungel von Perseverancia fahren, um das X. Armeekorps wieder beweglich zu machen.

Schon nach einem kurzen Zeitfenster von nur wenigen Stunden wurde das VI. Armeekorps von einer Armee unter dem Kommando von US-Feldmarschall Patton angegriffen. Patton hatte nicht weniger als zehn Divisionen unter sich vereint und versuchte Santa Cruz dauerhaft zu besetzen. Die 59., 66., 75., 128. und 200. US-Infanteriedivision sowie die 28. (mot.), 32. (mot.), 40. (mot.), 48. (mot.) und 158. US-Infanteriedivision (mot.) versuchten die Versorgungsader nach Perseverancia so schnell wie möglich wieder zu unterbrechen.

Bild
Bild 189: Der Versorgungsschlauch von Santa Cruz (14.03.1942)

Feldmarschall Sarobe ließ sofort das völlig zerschlagene III. Milizkorps, das nur noch eine Stärke von 3.500 Mann hatte, auflösen. Das X. Armeekorps wurde gegen 13 Uhr evakuiert und strategisch nach Corrientes verlegt, wo das Korps am 26. März in den neuen Stellungen erwartet wurde. Damit hatte die Armeegruppe Amazonas aufgehört zu existieren und ging in die 1. Armee ein, wo Asunción und der linke Flügel verteidigt werden sollten.

Nur zwei Stunden später musste das brave VI. Armeekorps vor dem übermächtigen Feind aus Santa Cruz zurückziehen und flutete ebenfalls nach Corrientes zurück. Am 2. April würde auch dieses Korps wieder bereit stehen.

Mein teurer Freund Feldmarschall Sarobe hatte es geschafft, die US-Amerikaner mit hohem Risiko hinzuhalten, um eine neue Front in Asunción aufbauen zu können, wo das I. Heimatschutzkorps mit der 1. und 8. Milizdivision sowie der 24. Infanteriedivision am 15. März wohlbehalten ankam. Zeitgleich fiel Santa Cruz wieder in die Hände der US-Amerikaner mit der 48. US-Infanteriedivision (mot.).

Würde der Vorstoß der US-Amerikaner nach Asunción noch aufgehalten werden können? Oder war auch diese strategisch wichtige Stadt mit ihren Flugfeldern und Industrieeinrichtungen verloren?
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Beitragvon Claus E. Witz » 4. Mai 2013 10:43

Rückzug auf die Ozelot-Linie
(März 1942)

Als die 48. US-Infanteriedivision (mot.) Santa Cruz am 15. März erreicht hatte, bombardierten die argentinischen Stukas des IV. Fliegerkorps unerbittlich den Feind. Einen Tag später erfolgten die begrenzten Gegenangriffe auf Antofagasta und Santa Cruz, um sich in Sucre vom Feind lösen zu können.

Feldmarschall Sarobe befehligte selbst den Angriff am 16. März um 11 Uhr von seinem Armeehauptquartier aus. Von Sucre griff das II. Armeekorps, unterstützt vom VII. Armeekorps in Santiago, an. US-Feldmarschall Clark koordinierte die nordamerikanische Verteidigung. Ihm unterstanden in Antofagasta die 24., 31., 47., 164., 44., 3. (mot.), 42. und 205. US-Infanteriedivision. Ohne unser Wissen standen inzwischen acht feindliche Divisionen zum Sprung nach Santiago bereit.

Zeitgleich begann der begrenzte Gegenangriff auf Santa Cruz durch das I. Heimatschutzkorps mit der 1. und 8. Milizdivision, sowie der 24. Infanteriedivision gegen Generalleutnant Wing und seiner 48. US-Infanteriedivision (mot.).

Bild
Bild 190: Sucre vor der Umklammerung (16.03.1942)

Doch während in Santa Cruz das Gefecht noch am selben Tage erfolgreich verlief und die motorisierte Division auf einer wilden Flucht nach Norden war, so dass die Stuka-Angriffe wild dazwischen gingen, endete der Vorstoß nach Antofagasta mit einer Niederlage. Die US-Amerikaner konnten ihre Stellungen behaupten und versuchten weiter bei San Miguel de Tucuman in die Frontlücke zu stoßen. Der Rückzug aus Sucre blieb damit weiterhin ein risikobehaftetes Problem.

Am 17. März erhielt ich eine alarmierende Botschaft vom Chef der Luftwaffe, Antonio Parodi. Das III. Fliegerkorps (Stuka) in Porto Alegre hatte nur noch 35 beziehungsweise 17 flugtaugliche Maschinen bei einem Organisationsgrad von nur zehn Prozent. Luftwaffenmarschall Parodi befahl darauf hin den Abbruch der Angriffe auf Curitiba, wo Generalleutnant Handy inzwischen die 5., 38., 6. und 7. US-Infanteriedivision (mot.) unter seinem Befehl stehen hatte.

Das II. Fliegerkorps (Stuka) in Santiago bestand dagegen zwar noch aus 83 und 98 Maschinen, aber auch bei diesen beiden Geschwadern war der Organisationsgrad auf zehn Prozent abgesunken, so dass mit höheren Ausfällen gerechnet werden musste, wenn das Oberkommando nichts unternehmen würde. Luftwaffengeneral Fabri musste die Luftangriffe auf Antofagasta ebenfalls einstellen. Feldmarschall Stillwell konnte nun ungehindert seine 42., 24., 31, 47., 164., 44. und 3. US-Infanteriedivision (mot.) für die weiteren Schritte formieren.

Lediglich das IV. Fliegerkorps (Stuka) in Asunción war mit insgesamt 198 Maschinen und einem ausreichenden Organisationsgrad noch in der Lage, dem Feind Paroli bieten zu können. Generalleutnant Verdaguer bombardierte unablässig die zurückweichende 48. US-Infanteriedivision in Santa Cruz und schützte gleichzeitig den Rückmarsch des schnellen VI. Armeekorps unter Generalleutnant Accame von Santa Cruz nach Corrientes. Das Korps hatte alle Mühe sich einen Vorsprung zu erarbeiten, da die Versorgung der beiden Divisionen völlig ungenügend war. Die 14. und 18. Infanteriedivision bewegten sich im Schnitt nur noch mit 1,8 Kilometern in der Stunde, statt der sonst doppelt so schnellen Geschwindigkeit.

Um die Verteidigung von Asunción für den bald heraufziehenden Sturm zu stärken, beschloss der Chef der Armee Manuel Savio halbherzig, dass die 16. Infanteriedivision vom Küstenkommando 1 (Atlantik) ihr Pak-Regiment an das I. Heimatschutzkorps abzugeben hatte. Es sollte sich noch herausstellen, dass diese Maßnahme völlig unzureichend war.

Am 19. März versuchte im Morgengrauen um 2 Uhr ein US-Korps unter dem Kommando von Generalleutnant Groves mit der 116. und 36. US-Infanteriedivision sowie den 2. Marines bei Puerto Montt zu landen. Das argentinische Küstenabschnittskommando 32 (Pazifik) wurde von Generalleutnant Leonardi geführt. Das Kommando bestand aus der 26. Infanterie- sowie der 5. Milizdivision.

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Bild 191: US-Landungsversuch bei Puerto Montt (19.03.1942)

Der Landungsversuch der US-Amerikaner im Rücken der 2. Armee an der Patagonienfront wurde am 20. März um 8 Uhr nach erbittertem Gefecht abgewiesen. Dabei verlor das Küstenkommando 32 400 Mann. Zeitgleich konnte in Santa Cruz die 48. US-Infanteriedivision (mot.) durch die Stuka-Angriffe vernichtet werden.

Zu den freudigen Nachrichten – auch wenn dies nur kleine Erfolge für uns waren – kam noch hinzu, dass mein Ministerium verkünden konnte, dass endlich die neue Technologie „Einfache statische Luftabwehrartillerie“ durch die Fabricaciones Militáres entwickelt werden konnte, so dass unsere statischen Flakbatterien, die wir um unsere Industriekomplexe gruppiert hatten, effektiver eingesetzt werden konnten. Das Kabinett hatte beschlossen, dass unsere Sturzkampfbomber noch effektiver und ausdauernder werden mussten. Deshalb vergab ich den Forschungsauftrag der „Direkten Bodenunterstützungsdoktrin“ an Esteban de Luca. Wir erhofften uns dadurch eine schnelle Verbesserung der Organisation und Moral der fliegenden Truppe.

Am selben Tag kam auch die Meldung von meinem Freund Feldmarschall Sarobe, wie der geplante Rückzug auf die Ozelot-Linie, wie die Stellungen in den Provinzen Santiago, San Miguel de Tucuman, Corrientes und Asunción getauft wurden, ablaufen sollte.

Santiago sollte am 25. März um eine auf drei Infanteriedivisionen im VII. Armeekorps aufgestockt werden. Zusammen mit der Garnison stünden dann an dieser Position vier Divisionen zur Verteidigung bereit.

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Bild 192: Geplante Abwehrfront der 1. Armee an der "Ozelot-Linie" (20.03.1942)

In Corrientes würde die Verteidigung durch das X. Armeekorps am 28. März erfolgen. Das sich aus Santa Cruz zurückziehende schnelle VI. Armeekorps würde am 2. April die Linien verstärken.

In Asunción stand das I. Heimatschutzkorps, das am 24. um ein Pak-Regiment verstärkt werden sollte, zusätzlich zu der Garnison bereit, um Angriffe abzuwehren.

Um 21 Uhr am 20. März meldete sich Feldmarschall Sarobe ab, um mit dem Armeehauptquartier und dem II. Armeekorps von Sucre nach San Miguel de Tucuman strategisch zu verlegen. Der Marsch sollte vierzehn Tage dauern und mit der Ankunft in der neu benannten Ozelot-Linie wurde nicht vor dem 4. April gerechnet.

Doch würde diese neue Linie zu verteidigen sein? Der Feind brachte immer mehr Divisionen an die Front und drängte die tapferen argentinischen Gauchos immer weiter zurück.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 15. Mai 2013 07:55

US-Aufmarsch vor den Toren Asuncións
(März 1942)

Am 23. März konnte die Aufrüstung des 2. Stuka-Geschwaders auf „verbesserte Stuka“ abgeschlossen werden. Damit war das II. Fliegerkorps (Stuka) in Santiago komplett modernisiert worden.

Feldmarschall Sarobe gab während der Verlegung nach San Miguel de Tucuman an die 5. Gebirgsjägerdivision den Befehl aus, dass diese nach Concordia marschieren sollte, um das Küstenkommando 2 (La Plata) zu verstärken.

Die argentinischen Truppen richteten sich inzwischen in Asunción so gut es ging ein, um einen bevorstehenden Angriff abwehren zu können. Panzergräben wurden ausgehoben und Barrikaden errichtet. Am 24. März erreichte das Pak-Regiment die Stadt und wurde der 24. Infanteriedivision im I. Heimatschutzkorps angegliedert.

Die US-Amerikaner blieben in der Zwischenzeit nicht untätig. Während die nördlich von Curitiba gelegene Provinz Campinas von einer US-Division eingenommen wurde, erreichte die Vorhut von US-Feldmarschall Stillwells Armee den südlichen Ausläufer der Wüste von Santa Cruz. Die aufgestiegenen argentinischen Stukas konnten die 158. (mot.) und 28. US-Infanteriedivision (mot.) sowie eine Brigade mit Panzerwagen ausmachen. Einen Tag später verstärkte die 40. US-Infanteriedivision (mot.) den Feind in Santa Cruz.

Die Entwicklung der Lage zwang Feldmarschall Sarobe, die am 26. März neu aufgestellte 28. Infanteriedivision nicht nach Santiago zu senden, sondern Generalleutnant Bautista Molina als Kommandeur des neu gebildeten XII. Armeekorps zu berufen und die junge Division als Verstärkung nach Asunción zu senden.

Doch der Truppenaufmarsch der US-Amerikaner ging weiter und am 28. März stand die 205. US-Infanteriedivision ebenfalls in Santa Cruz. Das in Asunción stationierte IV. Fliegerkorps (Stuka) flog unablässig Zerrüttungsangriffe, um den Feind in den Bereitstellungsräumen zu stören bis das aus Perseverancia kommende X. Armeekorps in Corrientes für den Gegenschlag bereit stand.

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Bild 193: Gefechte im Raum Asunción (29.03.1942)

Als das X. Korps endlich in der Ozelot-Stellung eintraf, musste es sofort in ein Aufklärungsgefecht gegen das 158. US-Infanteriedivision (mot.) gehen. Die feindliche Division hatte versucht, Asunción auf der linken Flanke zu umgehen. Nach einer Stunde nächtlichem Dschungelkampf konnte das X. Armeekorps einen leichten Sieg verbuchen. Die Verluste waren gering in dem unwegsamen Terrain.

Jetzt wollte Generalleutnant Vaccarezza, der mit der Verteidigung des rechten Flügels der 1. Armee betraut war, keine Zeit mehr verlieren und die US-Truppen aus Santa Cruz wieder hinauswerfen. Um 12 Uhr nach Sonnenaufgang startete Generalleutnant Vaccarezza den Gegenangriff mit dem X. Armeekorps, sowie dem I. Heimatschutzkorps und dem XII. Armeekorps, dass aufgrund seiner noch unerfahrenen Soldaten und den Kommunikationsproblemen mit dem den Angriff koordinierenden Korpskommando kaum Kampfkraft hatte.

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Bild 194: Argentinischer Gegenstoß auf Santa Cruz (29.03.1942)

Schon bald sah es so aus, als ob die US-Truppen sich zurückziehen müssten. Doch sieben Stunden nach den ersten Kampfhandlungen erreichte um 19 Uhr die Reserve bestehend aus der 5. US-Panzerdivision und der 66. US-Infanteriedivision Santa Cruz. US-Feldmarschall Stillwell setzte geschickt die Verzögerungstaktik ein und ließ die argentinischen Angriffe immer wieder ins Leere laufen. In der Nacht zum 30. März erlahmte der Angriffswille der argentinischen Truppen und der Vorstoß musste eingestellt werden.

Nur die Stuka-Angriffe wurden noch unablässig weitergeführt, um den Feind weiter zu stören und einen eventuellen weiteren Angriff nach dem Eintreffen des II. Armeekorps in San Miguel de Tucuman vorzubereiten. Doch sollten noch mindestens vier lange Tage vergehen, bis das II. Armeekorps in der Ozelot-Stellung bereit stehen würde.
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Beitragvon Claus E. Witz » 16. Mai 2013 08:12

Die Kämpfe nordwestlich von Asunción
(April 1942)

Wie jeden Monat musste ich zum Monatswechsel meinen Bericht aus dem Wirtschafts- und Forschungsministerium verfassen. Zu der sich verschlechternden militärstrategischen Lage kamen die wirtschaftlichen Sorgen hinzu.

Noch hatten wir eine effektive Industriekapazität von 43 IK. Doch schon der Verlust von Asunción oder Santiago konnte einen produktionstechnischen Einbruch von 10 oder 20 Prozent bedeuten.

Durch die Seeblockade und den US-amerikanischen Speerriegel im Norden Argentiniens konnten keine Waren mehr direkt ins benachbarte Ausland fließen. Selbst die Handelseffizienz mit Brasilien sank auf magere 55 Prozent.

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Bild 195: Strategische Lage Südamerikas (01.04.1942)

Noch waren die Lager gefüllt. Bei einer stetigen voll ausgelasteten Produktion auf dem Stand im März 1942 und einem völligen Zusammenbruch der Rohstoffgewinnung hätten unsere Vorräte für Energie 10 Monate, für Metall 18 Monate, seltene Metalle 17 Monate und Erdöl sogar 7 ½ Jahre gereicht. Lediglich unser Nachschublager hatte Vorräte für neun Tage, so dass wir in einer kritischen Situation unsere Rohstoffe auf dem Weltmarkt hätten verkaufen müssen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

In meinen Bericht konnte ich auch die anstehenden Erfolge in der Forschung erwähnen. Die zwei Forscherteams beschäftigten sich intensiv mit der „Sturzflug-Bombardierungsdoktrin“ sowie der „direkten Bodenunterstützungs-Doktrin“, die ungefähr zu 75 beziehungsweise acht Prozent erforscht waren. Zu einem Tauschhandel mit den anderen Achsenmächten kam es enttäuschenderweise nicht. Blaupausen hätten für harte Devisen eingekauft werden müssen. Doch sah ich mich nur in der Lage, eine einzige Transaktion zu tätigen, die ich zur Erforschung des „Infanterietyps 43“ aufsparen wollte. Ich erhielt dazu die Zustimmung des Kriegskabinetts.

In Santa Cruz standen am 1. April sechs US-Divisionen bereit, um Asunción zu erobern. Allein das IV. Fliegerkorps (Stuka) hinderte den Kommandeur US-Feldmarschall Grunert daran, den Organisationsgrad über 16 Prozent zu erhöhen. Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die argentinischen Stuka-Piloten am Ende ihrer Kräfte sein würden und den Feind gewähren lassen mussten.

Am 2. April erreichte endlich das schnelle VI. Armeekorps – die Helden vom Entsatz des X. Armeekorps im Kessel von Perseverancia – die Dschungelprovinz Corrientes. Nur mit knapper Not entkam die Einheit ihren Verfolgern aus der Wüste. Das Korps hatte seit Anfang Januar über 20 Prozent Verluste hinzunehmen und brauchte nun dringend eine Ruhepause.

Auch das II. Armeekorps erreichte am 5. April zusammen mit dem Armeehauptquartier seine Auffangstellung in San Miguel de Tucumán, so dass nun alle Einheiten in der Ozelot-Stellung angekommen waren. Die beiden Verbände waren in Eilmärschen herangeeilt, um einem US-amerikanischen Vorstoß aus Antofagasta zuvorzukommen. Auf den schwierigen Gebirgsstraßen gingen jedoch einige Fahrzeuge verloren und die Divisionen waren in langen Marschkolonnen völlig auseinandergezogen, so dass die Verbände bei ihrer Ankunft wenig mehr als zehn Prozent an Organisationsgrad hatten.

Trotzdem musste sich das II. Armeekorps unter dem Kommando von Generalleutnant Anaya dem Feind stellen. Um 0 Uhr gab es den ersten Kontakt zu einem US-Korps unter der Führung von US-Feldmarschall Clark, der mit der 42., 4. und 24. US-Infanteriedivision versuchte, die Ozelot-Stellung zu durchbrechen.

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Bild 196: Schlacht um San Miguel de Tucumán (05.04.1942)

Die Chancen auf einen Sieg standen schlecht und Feldmarschall Sarobe forderte Luftunterstützung durch das II. Fliegerkorps (Stuka) in Santiago an. Schon eine Stunde später um 1 Uhr waren die Stuka-Geschwader in der Luft, um Zerrüttungsangriffe zu starten. Um 4 Uhr bereits hatten die US-Truppen ihren Mut verloren, als sie merkten, dass sie von der argentinischen Luftwaffe entdeckt wurde und brachen ihren Vormarsch ab, so dass die Stuka-Angriffe wieder ausgesetzt werden konnten.

Während sich die Nordfront in den Anden stabilisierte, war die Lage um Asunción weiterhin kritisch. Pausenlos flogen die Stuka-Piloten Angriffe auf die feindlichen Truppen in der Wüste von Santa Cruz, doch musste mehr geschehen, wollte man nicht den Feind bald in den Straßen Asuncións sehen.

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Bild 197: Luftangriffe auf Santa Cruz (05.04.1942)

So plante Feldmarschall Sarobe eiligst einen zweiten Angriff auf Santa Cruz für 12 Uhr am selben Tag, bei der das schnelle VI. Armeekorps, unterstützt vom X. Armeekorps in Corrientes, dem XII. Armeekorps (26. Infanteriedivision) in Asunción und dem II. Armeekorps sowie dem Armeehauptquartier in San Miguel de Tucumán, die US-Truppen in Santa Cruz vertreiben sollte ohne nachzustoßen. Das I. Heimatschutzkorps sollte dagegen seine Feldbefestigungen weiter ausbauen.

Um 12 Uhr begann die zweite Schlacht um Santa Cruz, bei der zehn argentinische Divisionen gegen sechs US-amerikanische Divisionen im Kampf standen. Nach acht Stunden heftigstem Kampf um 20 Uhr hatte Feldmarschall Sarobe die Schlacht verloren und die tapferen argentinischen Soldaten mussten wieder in ihre Schützengräben in die Ozelot-Stellung zurückgehen.

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Bild 198: Schlacht bei Santa Cruz (05.04.1942)

Feldmarschall Sarobe konnte somit die kritische Lage um Asunción nicht auflösen und es bedurfte weiterer Anstrengungen, Schweiß, Blut und Tränen, um den Feind aufzuhalten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 16. Mai 2013 22:00

Die Aufstellung der 3. Armee
(April bis Mai 1942)

Am 8. April konnte ich zur Verstärkung der Nordfront die 15. Infanteriedivision des VII. Armeekorps in Santiago auf den Typ ´41 aufrüsten. Der Feind verstärkte dagegen seine Truppenpräsenz in Santa Cruz um die 3. US-Panzerdivision. Und unsere 5. Gebirgsjägerdivision stand nun endlich in Concordia bereit. Die Gebirgsjäger wurden damit endgültig dem Küstenkommando 2 (La Plata) unterstellt.

In Europa wogte der Kampf an der Ostfront hin und her. Das Deutsche Reich weihte seine Verbündeten zu unserer Enttäuschung nicht in seine Pläne ein. Auch diplomatische Schritte wurden nicht abgestimmt. So erklärte für uns völlig überraschend am 13. April die Tschechoslowakei den Achsenstreitkräften den Krieg. Jetzt saß ein langer Stachel nahe am Herzen Deutschlands.

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Bild 199: Im Krieg mit der Tschechoslowakei (13.04.1942)

Wir konnten nur hoffen, dass die deutschen Streitkräfte genügend Ersatzdivisionen im Heimatland bereit stehen hatten, um den feindlichen Stoß aufzufangen. Die Tschechoslowakei verfügte über eine kleine, aber schlagkräftige Armee aus 34 Infanterie- und vier leichten Divisionen. Und es wäre gefährlich gewesen, dies zu unterschätzen. Doch kehren wir auf den nicht minder kritischen südamerikanischen Kriegsschauplatz zurück.

Ein erneutes Anlandungsmanöver bei Puerto Montt, das die US-Amerikaner am 11. April gestartet hatten, konnte nur mit Mühe am 17. April abgewehrt werden. Generalleutnant Leonardi verteidigte tapfer mit seiner 5. Milizdivision und der 26. Infanteriedivision die von Klippen geschützte Küstenlinie.

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Bild 200: US-Landungsversuch in Puerto Montt (17.04.1942)

Wir wussten zu gut, dass dies nicht der letzte Angriff auf das Küstenabschnittskommando 32 werden sollte, denn hier konnte schnell der 2. Armee der Rückzug verlegt werden. Doch blieb die Südfront die folgenden Wochen weiter ruhig.

Während Feldmarschall Sarobe eine Schwerpunktverlagerung Richtung Asunción vorbereitete und sein Armeehauptquartier nach Osten verlegte, sammelte der Feind überraschend seine Kräfte und griff am 26. April aus zwei Richtungen kommend das stark geschwächte II. Armeekorps unter Generalleutnant Accame, an Santiago vorbei, bei San Miguel de Tucumán in der Ozelot-Stellung an.

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Bild 201: Schlacht um San Miguel de Tucumán (26.04.1942)

Feldmarschall Sarobe musste alle Kräfte mobilisieren, um die Stellung halten zu können, denn die US-Feldmarschälle Stillwell und Clark führten 14 US-Divisionen in den Kampf. Das argentinische II. Korps hatte dagegen nur noch knapp die Hälfte der Sollstärke, was es auch durch seine Erfahrung nicht allein wettmachen konnte. Sarobe schickte alle Nachschubfahrzeuge, die er auftreiben konnte, mit Waffen, Munition und Versorgungsgütern aller Art an den bedrängten Frontabschnitt. Auch die geschwächten Stuka-Verbände in Santiago und Asunción stiegen wieder in den Himmel empor, um den Feind beim Vormarsch zu behindern. Doch erst ein Entlastungsangriff auf Santa Cruz von Asunción aus konnte den Einbruch in die Ozelot-Stellung bei San Miguel de Tucumán zwei Tage später vereiteln. Wir waren noch einmal mit einem Schrecken davon gekommen.

Am 4. Mai hatte die 29. Infanteriedivision ihre Ausbildung beendet und wurde an die Front nach Concordia entsandt. Hier war ein Durchbruch durch US-Truppen nach Buenos Aires zu befürchten, was der Generalstab für die größte Gefahr hielt. Zusammen mit der 23. Infanteriedivision bildete diese Einheit das neu gegründete XIII. Armeekorps. Dieses Korps sollte zu einem schnellen, angriffsstarken Verband umstrukturiert werden. Zu dem einen schon bestehenden Sturmpionierregiment sollte ein weiteres aus Asunción abgezogen und der 29. Infanteriedivision angegliedert werden.

Der frisch beförderte Generalleutnant Peron, ein fähiger Offensivtaktiker, der seine Feuertaufe bei der Küstenverteidigung von Puerto Montt erhalten hatte, wechselte seinen Posten beim Küstenabschnittskommando 32 mit Generalleutnant Vieyra Spangenberg, der zuvor die 23. Infanteriedivision kommandiert hatte. Als weitere Personalie hatte der Generalstab Generalleutnant Ramirez zum General befördert und ihn beauftragt, das in 3. Armee umbenannte Küstenkommando 2 (La Plata) zu führen.

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Bild 202: Die Bildung der 3. Armee (04.05.1942)

Die 3. Armee hatte den Auftrag die Nordostfront zu halten und Puerto Montt wieder zu erobern. Doch noch war der Verband weit davon entfernt, Offensivaufgaben zu übernehmen, bestand die 3. Armee neben dem XIII. Armeekorps und der 25. Infanteriedivision (z.b.V.) doch nur noch aus dem III. Gebirgsjägerkorps und den Resten des IV. Milizkorps, sowie den Garnisonen in Porto Alegre und Montevideo. Ich ärgerte mich fast über diese namentliche Aufwertung einer Armeegruppe zu einer Schattenarmee, die ihren Aufgaben nicht gewachsen sein konnte.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 19. Mai 2013 01:39

Rückzug!
(Mai 1942)

Mit der Entscheidung, die La Plata-Front zu stärken, blieb die Lage an der Nordwestfront in den Anden weiter kritisch. Ich setzte meine Modernisierungskampagne der Infanteriedivisionen vom Typ ´39 auf den Typ ´41 unvermindert fort. So stand die Modernisierung des II. Armeekorps kurz bevor. Verstärkungen konnten dagegen nur spärlich an die Front geschickt werden, da weitere Divisionsaufstellungen geplant waren.

Am 7. Mai wurden mit einem Mal diese Bemühungen in Frage gestellt, als um 16 Uhr ein zweiter Angriff der US-Truppen auf San Miguel de Tucumán gestartet wurde. Diesmal konnte US-Feldmarschall Clark eine Panzer-, vier motorisierte und neun Infanteriedivisionen aufbieten. Der Angriff erfolgte wiederum von Antofagasta und Santa Cruz aus. US-General DeWitt unterstützte den Angriff und es war absehbar, dass diesmal die argentinische Hauptkampflinie durchbrochen werden würde.

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Bild 203: Zweite Schlacht um San Miguel de Tucumán (08.05.1942)

Es war für den Generalstab in Buenos Aires wie ein Wunder, als am 8. Mai morgens um 3 Uhr der US-Angriff auf San Miguel de Tucumán abgebrochen wurde. Das stark angeschlagene II. Armeekorps hatte die Stellung in letzter Minute behaupten können. Doch die Freude und das Hoffen währten nur kurz.

Auf dem kurzen Dienstweg wandte ich mich an meinen alten Freund Sarobe und bat ihn, mir direkt seine Prioritätenliste für Verstärkungen und Modernisierungen zu nennen, wohl wissend, dass längst nicht mehr alle Wünsche erfüllt werden konnten. Daraufhin vereinbarten wir, dass das II. Armeekorps jegliche Verstärkungen und Modernisierungen erhalten sollte, deren ich habhaft werden konnte. Einzig der Nationalen Garde, die dem Präsidenten direkt unterstand, konnte ich keine Mittelkürzungen abverlangen. Aber das war nicht weiter schwerwiegend, war die Gardedivision doch bei voller Stärke und bis auf das Panzerwagenregiment mit dem modernsten Material, das uns zur Verfügung stand, ausgestattet.

Feldmarschall Sarobe hoffte, mit dieser Prioritätensetzung diesen Frontabschnitt zu beruhigen. Doch schien der Angriff auf San Miguel de Tucumán nur ein Scheinangriff gewesen zu sein, um unsere Kräfte aus anderen Stellungen abziehen zu wollen, denn nur wenige Stunden später, um 15 Uhr, führte US-Feldmarschall Hodges ein verstärktes Korps von Curitiba nach Concordia zum Angriff. Hodges standen die 115. und 192. US-Infanteriedivision (mot.), sowie die 103. und 5. Infanteriedivision zur Verfügung, während General Ramirez sich noch mitten in der Bildung der argentinischen 3. Armee befand. In Concordia hatten wir gerade unter Generalleutnant Peron das XIII. Armeekorps mit der 23. und 29. Infanteriedivision gebildet, das dabei war, sich zu organisieren. Das III. Gebirgsjägerkorps mit der 5. Gebirgsjägerdivision, das ebenfalls in Concordia stand, war zudem durch Rückzugskämpfe und Gewaltmärsche in der Vergangenheit stark angeschlagen.

General Ramirez forderte nach dem Beginn des US-Angriffs unverzüglich Luftunterstützung an. Doch auch dem III. Fliegerkorps unter dem Kommando von Luftwaffenmarschall Parodi, das in Porto Alegre stationiert war, standen nur noch 52 statt 200 einsatzbereite Sturzkampfbomber zur Verfügung. Trotzdem eilten die Stuka-Piloten ihren Kameraden von der Infanterie zur Hilfe. Vier Stunden nach Kampfbeginn führten die beiden Stuka-Geschwader ihre Zerrüttungsangriffe auf die Angriffsspitzen der US-Truppen durch. Die Nordamerikaner verloren an Organisation, doch war dies nur ein Nadelstich und der Feind ließ sich nicht aufhalten. Bei dieser einen Aktion gingen wiederum drei Sturzkampfbomber samt ihrer gut ausgebildeten Besatzungen verloren.

Am 9. Mai um 7 Uhr war die Schlacht um Concordia verloren und unsere Verbände zogen sich über den Rio Parana zurück. Die Gebirgsjäger fluteten zurück nach Rosario, das XIII. Armeekorps verstopfte die Brücken nach Buenos Aires. Das III. Fliegerkorps sollte diesen Rückzug decken, was allerdings misslang. Die Piloten fanden nur die 7. US-Infanteriedivision im Hinterland von Campinas. Daraufhin mussten die Luftangriffe eingestellt werden.

Jetzt schien die Kriegsmaschinerie der USA erst richtig anzulaufen. Denn kaum drei Stunden später wurde eine vierte US-Offensive auf San Miguel de Tucumán ausgelöst. US-Feldmarschall Clark bot die 3. Pamzer-, 3. motorisierte sowie die 4., 24., 108. und 191. Infanteriedivision auf, um Generalleutnant Anaya mit seinem II. Armeekorps aus seinen Stellungen zu werfen. Unter normalen Umständen hätte das argentinische Korps sicher standgehalten, doch statt einer Sollstärke von 36.000 Mann zählte der Verband zu diesem Zeitpunkt nur knapp 17.000 Mann. Zudem hatten die 4., 12. und 13. Infanteriedivision noch die Ausstattung vom Infanterietyp ´39, obwohl das moderne Material in wenigen Tagen ausgeliefert werden sollte.

Generalleutnant Anaya forderte ebenfalls Luftunterstützung an. Und obwohl schon zwei Stunden nach Angriffsbeginn um 17 Uhr die Sturzkampfbomber des II. Fliegerkorps aus Santiago kommend über dem Schlachtfeld erschienen, war der Kampf auch an diesem Frontabschnitt der Ozelot-Stellung schnell verloren. Nach nur vier Stunden gelang es den US-Amerikanern, die argentinischen Stützpunkte auszuschalten oder zu umgehen. Das II. Armeekorps trat seinen langsamen und beschwerlichen Rückzug nach Cordoba an. Dort sollte das Korps erst am 22. Mai ankommen. Ich war nur froh, dass es der Truppe gelang, ihre schwere Artillerie zu retten und die Hoffnung bestand, in Cordoba ein Abwehrriegel vor dem argentinischen Kernland aufzubauen.

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Bild 204: Rückzug aus der Ozelot-Stellung (09.05.1942)

Auch am 10. und 11. Mai wurden die Zerrüttungsangriffe der Sturzkampfbomber auf Antofagasta fortgesetzt. Die Wirkung blieb dabei fraglich. Dann griffen überraschend vier freifranzösische Jagdgeschwader unter Luftwaffengeneral Jannekeyn die fast wehrlosen Sturzkampfbomber an. Bei diesem Überraschungsangriff der Franzosen gingen 12 der 156 argentinischen Maschinen verloren und die Zerrüttungsangriffe mussten aufgegeben werden.

Ich verlor jegliche Hoffnung, dass es dem Generalstab und Feldmarschall Sarobe gelingen könnte, die Ozelot-Stellung wieder herzustellen. Wir besaßen keine Reserven, keine Verstärkungen mehr und ich sah unsere Wirtschaftskraft langsam schwinden, sobald der Feind die aufgegebenen Provinzen besetzen würde. Der nächste Schlag der US-Amerikaner sollte uns schon bald treffen.
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Beitragvon Claus E. Witz » 21. Mai 2013 22:42

Die Festung Asunción
(Mai 1942)

Zunächst ließ uns der Nordamerikaner eine Verschnaufpause. Hatten uns doch seine Vorstöße auf San Miguel de Tucumán und Concordia einen solchen Schock versetzt, als wir sahen, dass die USA inzwischen ein solches Übergewicht an der Nordfront hatten, so dass sie ihre Truppen nach Belieben vorschieben konnten. Unsere einstig so mächtige Waffe, unsere Sturzkampfbomber-Geschwader, war stumpf geworden, zerstreut und zerschlagen von den immer fortwährenden auf Dauer zermürbenden Kämpfen.

Am 11. Mai konnte ein durch Umgruppierung herausgelöstes Sturmpionierregiment das aus Concordia zurückweichende XIII. Armeekorps verstärken und wurde der 29. Infanteriedivision angegliedert. Am Folgetag, dem 12. Mai, erreichten die 5. Gebirgsjägerdivision in Rosario und das XIII. Armeekorps in Buenos Aires das rettende Ufer des Rio Parana und begannen sofort damit, sich für den Gegenangriff zu reorganisieren.

Als ich am 17. Mai die 30. Infanteriedivision als voll einsatzfähig meldete, gab es so viele Anforderungsgesuche der Kommandeure im Feld, dass der Generalstab eine nicht einfache Aufgabe lösen musste. Als Schlüsselstellungen waren schon in der Vergangenheit Buenos Aires, Santiago, Montevideo und Asunción genannt worden. Hier waren die wichtigsten Industriegebiete und die wesentlichen Rohstoffgewinne Großargentiniens lokalisiert. Nachdem General Ramirez signalisiert hatte, dass die 3. Armee imstande war, sich einer Abschnürung von Montevideo und Porto Alegre mit den vorhandenen Truppen zu entziehen, galt es, entweder Santiago oder Asunción weiter zu verstärken. Da wir uns in Asunción für den Moment sicher glaubten, wurde das in Santiago unter dem Kommandeur Generalleutnant Aramburu stehende VII. Armeekorps um die 30. Infanteriedivision ergänzt. Im Gegenzug dazu lösten wir – gemäß unserem Jahresplan für 1942 – die in Puerto Montt stehende, so tapfer verteidigende 5. Milizdivision auf.

Am 19. Mai, zehn Tage nach den Niederlagen von San Miguel de Tucumán und Concordia traf uns im Führungsstab in Buenos Aires der nächste harte Schlag. Um 18 Uhr begann US-General DeWitt, der schon beim Angriff auf San Miguel de Tucumán so tatkräftig mitgewirkt hatte, seinen Generalangriff auf die zur Festung erklärten Stadt Asunción. In der der Wüste von Santa Cruz hatten sich seit Monaten die Truppen immer weiter verstärkt und nun war DeWitt so weit: Die 3. US-Panzerdivision rollte zusammen mit der Americal Division (mot.) und der 25. und 1. US-Infanteriedivision (mot.) den sechs nicht motorisierten Infanteriedivisionen voran. Mit der 38., 128, 42., 6., 29. und 75. US-Infanteriedivision nahmen rund 120.000 US-Soldaten an der Offensive auf Asunción teil. In Reserve standen nach Aufklärungsbemühungen der Fernspäher noch zwei weitere Panzerdivisionen, zwei Infanteriedivisionen (mot.) und zwei weitere US-Infanteriedivisionen, um im Zweifelsfall noch eingreifen zu können.

Doch trotz des hohen Respekts den die US-Amerikaner den argentinischen Gauchos entgegenbrachten, war DeWitts Furcht vor einer Niederlage unbegründet, denn Generalleutnant Bautista Molina standen lediglich vier Infanteriedivisionen, zwei Milizen und die Garnison Asunción selbst für die Verteidigung der Stadt zur Verfügung. Selbst die Sollstärke der Festungstruppe, die mit 67.000 veranschlagt war, war nur halb so stark wie die angreifende US-amerikanische Faust, die nun auf die Stadt einschlagen sollte.

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Bild 205: Die Schlacht um Asunción (19.05.1942)

Das I. Heimatschutzkorps, sowie das VI. und XII. Armeekorps hatten sich monatelang auf diesen Angriff vorbereiten können. Generalleutnant Bautista Molina hatte Laufgräben, Mienenfelder, Stützpunkte und Holzbunker anlegen lassen, doch gegen eine personelle Minderausstattung von 30 bis 50 Prozent mussten viele vorbereitete Maßnahmen ungenutzt bleiben. So gingen schnell die Vororte von Asunción an den Feind verloren und die Stadt wurde von zwei Seiten immer enger eingeschnürt.

Zwei Stunden nach Angriffsbeginn, um 20 Uhr, wurde der erste Stuka-Angriff auf den Angreifer ausgeführt. Doch verfügte das IV. Fliegerkorps von Generalleutnant Verdaguer nur über veraltete Maschinen des Typs I. Die Stuka-Piloten verzettelten sich letztendlich bei den 13 US-Divisionen und der Luftangriff verpuffte. Zu erdrückend war die Übermacht der Angreifer. Nach nur einem Tag Abwehrkampf war die Stadt kurz vor der entgültigen Einschließung. Als am 20. Mai um 17 Uhr Asunción ganz umkreist war, konnten sich nur das I. Heimatschutzkorps und das XII. Armeekorps aus der brennenden Stadt retten. Die 2. Sicherungsdivision verteidigte, wie von Präsident Ortiz befohlen, die Stadt bis zur letzten Patrone. Gut 11.000 Argentinier gingen bei dieser Schlacht in US-amerikanische Gefangenschaft.

Das XII. Armeekorps und das I. Heimatschutzkorps wichen nach der verlorenen Schlacht in den Dschungel von Ciudad del Este aus. Das schnelle VI. Armeekorps wählte eine weiter südlich verlaufende Route nach Corrientes aus.

Als auch hier das IV. Fliegerkorps den Rückzug decken sollte, griffen die Stukas enttäuschenderweise das unter US-Generalleutnant Griffith weiter im Westen stehende US-Korps in Sucre mit der 193. und 27. Infanteriedivision an. Daraufhin ließ der Generalstab auch hier die Flüge am 20. Mai abbrechen. Die Stukas waren ohnehin die letzten Einheiten, die noch in Asunción standen. Doch bevor die beiden Geschwader in Feindeshand fallen sollten, wurde das IV. Fliegerkorps noch am selben Tag nach Porto Alegre an die Atlantikküste evakuiert.

Am 21. Mai wurde die nordöstlich von Asunción gelegene Provinz Cuiaba von den US-Amerikanern erobert und eine wichtige Rüstungsfabrik ging verloren, ohne dass wir etwas dagegen tun konnten. Die US-Amerikaner begannen damit ihren dünnen besetzten Streifen der von der Pazifik- bis zur Atlantikküste reichte langsam immer weiter auszudehnen.

Am 22. Mai erreichte nach der verlorenen Schlacht um San Miguel de Tucumán das II. Armeekorps Cordoba. Ich hatte dafür gesorgt, dass in den neuen Bereitstellungsräumen für den Gegenangriff das neue Ausrüstungsmaterial bereit gestellt wurde und so konnte schon am nächsten Tag das gesamte Korps auf den Infanterietyp ´41 aufgerüstet werden. Feldmarschall Sarobe war fest entschlossen die Provinz San Miguel de Tucumán sofort wieder zurück zu erobern und freute sich über die gestiegene Schlagkraft der Truppe.

So war der Monat Mai 1942 ein trauriger Monat für Großargentinien gewesen: An drei Frontabschnitten konnte die Ozelot-Stellung nicht gehalten werden; Die wichtigen Industriekomplexe in Asunción waren so gut wie verloren, Santiago war Frontstadt geworden und Montevideo würde in wenigen Tagen nur noch über See erreichbar sein. Ich trieb meine Mitarbeiter zu dieser Stunde an, neue Produktionspläne zu entwickeln, um in der kommenden Krise den Bedarf der Truppe decken zu können.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.