[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

Moderator: Moderatoren

Wie gefällt Euch mein AAR?

sehr gut
67
80%
gut
15
18%
befriedigend
1
1%
na ja...
0
Keine Stimmen
kannste in die Tonne treten
1
1%
SOFORT AUFHÖREN!
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt: 84

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 6. Dezember 2012 08:15

Erfolgreicher Angriff auf Puerto Montt
(September 1940)

General Sarobe setzte den Angriff auf den 4. September 13 Uhr fest und forderte den Chef der Luftwaffe, Jose Tamborni auf, alle Kampfgeschwader unverzüglich nach Santiago zurück zu beordern. Selbst das 1. Marinebombergeschwader erhielt darauf hin den Befehl die Konvoijagd einzustellen. Für die angreifenden Truppen – acht Infanterie-, eine Gebirgsjäger-, zwei Milizdivisionen und das Armeehauptquartier – wurden Nachschubdepots unmittelbar in der Nähe der Hauptkampflinie errichtet. Nachschubkolonnen behielten Ihre Güter auf den Lastwagen und Packpferden, um beim Angriff mit der kämpfenden Truppe Schritt halten zu können. So konnte General Sarobe eine Versorgungseffizienz von über 100 Prozent für die folgenden 30 Tage sicher stellen.

Planmäßig um 13 Uhr schlugen die Salven der Rohrartillerie auf die US-Amerikaner ein. Fast gleichzeitig setzte sich das V. Armeekorps und die 7. Gebirgsjägerdivision in Marsch und kam zügig an der pazifischen Küstenstraße sowie am Fuße der Anden voran. Die fünf US-Divisionen unter Feldmarschall Patton schienen von der Schlagkraft der argentinischen Streitkräfte überrascht worden zu sein.

Bild
Bild 92: Vierte Schlacht um Puerto Montt (04.09.1940)

Als dann drei Stunden später gegen 16 Uhr die argentinische Luftwaffe mit 500 Flugzeugen in die Kämpfe eingriff, wurde die US-Armee schon beim ersten Fliegerangriff völlig desorganisiert. Noch vor Einbruch der Nacht um 22 Uhr war der Kampf beendet und die US-Amerikaner zogen sich in heilloser Flucht Richtung Süden nach Puerto Aisén zurück.

Bei diesem Sieg waren über 4.200 Argentinier getötet oder verstümmelt worden. Außerdem verlor die argentinische Luftwaffe 14 Sturzkampfbomber mit ihren gut ausgebildeten, kostbaren Besatzungen. Wir gedachten, dem Feind einen ungleich höheren Blutzoll abzuverlangen, indem die Stuka-Geschwader sich auf die flüchtenden Kolonnen niederstürzen sollten. Aber die Geschwaderführer fanden den Feind nicht so leicht, so dass die noch intakte US-Panzerdivision in Puerto Aisén als Ausweichziel angegriffen wurde.

General Sarobe telegrafierte dem Generalstab, dass an eine strategische Verlegung der Truppen noch nicht zu denken sei, da die Vernichtung der fliehenden US-Armee aus Puerto Montt noch nicht sicher gestellt war. Im Präsidentenpalast musste man Nerven zeigen und auf junge Rekruten setzen, die ihre Ausbildung am 20. und 25. September abschließen würden. Die neue Miliz sowie die frisch ausgehobene Infanteriedivision sollten dann die wankende La Plata-Front verstärken, während sich die Kämpfe im Südwesten weiter hinzogen. So behielt General Sarobe die Hauptarmee für den ganzen September im Südwesten, um den Feind an dieser Front vollkommen vernichten zu können.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 7. Dezember 2012 22:02

Sieg in den Südanden
(September 1940)

Nachdem die Gegenwehr erlahmt war, setzte die argentinische Hauptarmee dem Feind in den zerklüfteten Anden nach.

Zunächst wurden am 8. und 9. September die Zerrüttungsangriffe auf die US-Panzerdivision in Puerto Aisén wieder aufgenommen. Am 10. September konnte dann der Bodenangriff des I. Armeekorps von Neuquén aus geführt werden. Unterstützt wurde der Angriff von der jungen 16. Infanteriedivision, die in San Carlos de Bariloche unter dem Kommando von Generalleutnant Marquez Stellung bezogen hatte. Die stark zerrüttete US-Division gab den Kampf bereits nach zwei Stunden auf und fuhr mit ihren Panzer Richtung Norden, der geschlagenen US-Armee entgegen.


Bild
Bild 93: Kampf um Puerto Aisen (12.09.1940)

Sofort wurden die Zerrüttungsangriffe der Stukas aufgegeben und Bodenangriffe auf die Panzerkolonnen geflogen. Bereits nach zwei Angriffswellen brannte fast die Hälfte aller US-Panzer. Zwei Tage später, am 14. September, hörte die 1. US-Panzerdivision auf zu existieren.

Nun flogen die Stuka-Geschwader die aus Puerto Montt zurückweichende US-Armee an und luden Bombenlast nach Bombenlast auf die US-Infanteriedivisionen ab. Aber zunächst landete der Feind am 20. September mit der 48. US-Infanteriedivision (mot.) frische Truppen an der zurückweichenden Front an. Am 23. September war die Einheit vernichtet. Es folgten die 36. US-Infanteriedivision und 35. motorisierte Division in den Tod.

Am Ende des Monats September floh Feldmarschall Patton nur noch mit einem geschwächten Korps Richtung Süden, während die 7. argentinische Gebirgsjägerdivision bereits die Provinz Puerto Montt an den strategisch wichtigen Stellen besetzt hatte. Das nachgeführte V. Armeekorps wurde erst Ende Oktober 1940 in der zurückeroberten Provinz erwartet.

Bild
Bild 94: Die Zerschlagung der US-Streitkräfte in Puerto Montt (30.09.1940)

Der Feind schien an der Südwestfront in die Defensive gedrängt worden zu sein und ich telegrafiert General Sarobe ein Glückwunschtelegramm nach Santiago.

Während dieser Ereignisse hatten die US-Amerikaner an der La Plata-Mündung versucht, Fuß zu fassen. Am 15. September erreichte eine motorisierte US-Infanteriedivision die Provinz Concordia. Doch kurz darauf wurden die US-Amerikaner durch das IV. Milizkorps und die Nationale Garde in die Flucht geschlagen. Als die argentinischen Truppen in einer Zangenbewegung Concordia zurückerobert hatten, wurden die Einheiten wiederum in ihre Ausgangsstellungen in Buenos Aires und Rosario zurück geworfen.

So war die hinhaltende Taktik geglückt und wir konnten mit unterlegenden Kräften die Stellung halten. Mehr noch: Die neu ausgebildete 18. Infanteriedivision konnte im VI. Armeekorps unter Generalleutnant Accame die Provinz Porto Alegre weiter verstärken und weitere 5.000 Mann entsandten wir mit der 11. Milizdivision zum III. Milizkorps nach Asunción, das jetzt vom Generalleutnant Farell Plaul geführt wurde. Das Korps hatte die wichtige Aufgabe, dem Feind unter keinen Umständen die Flugfelder der Provinz preiszugeben.

Bild
Bild 95: Die Lage an der La Plata-Mündung (01.10.1940)

Die Nordwestfront blieb hingegen ruhig. Der Feind drang nicht weiter in den Dschungel vor und konnte seine Stellungen auch nicht weiter ausbauen. Ein Landungsversuch in der Provinz Arequipa vom 24. bis 28. September konnte das bewährte I. Milizkorps unter Generalleutnant Vaccarezza erneut erfolgreich abweisen.

Sei noch zu berichten, dass im September 1940 in Europa Rumänien sich den Achsenmächten Deutschland und Italien anschloss. Die Alliierten kamen immer mehr in Bedrängnis und wir hofften, dass die USA sich gezwungen sahen, sich auf diesem entfernten Kriegsschauplatz zu engagieren. Dann wäre der Druck, der auf unseren Fronten lastete zurück gegangen. – Aber damals konnten wir nicht ahnen, welche Schrecken der Krieg noch für uns bereit hielt.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 9. Dezember 2012 21:54

Ein verschenkter Sieg
(Oktober 1940)

Anfang Oktober wuchs der Druck auf meinen Freund General Sarobe. Der Generalstab wünschte die baldige Bereinigung der La Plata-Front und der alte General erhielt seine Befehle, die Truppenverlegung so schnell wie möglich voranzutreiben. Sarobe zögerte die Verlegung so lange wie möglich hinaus, indem er darauf hinwies, dass der Feind im Südwesten noch nicht vernichtet war, auch wenn die Stuka-Geschwader unaufhörlich den Feind angriffen und die noch immer fliehenden Kolonnen zusammenschossen.

Als neue Hauptkampflinie in Patagonien wurden die Provinzen Puerto Aisén, San Carlos de Bariloche und Comodoro Rivadavia festgelegt. Während am Atlantik die 10. Milizdivision die Ölfelder sicherte und im Mittelabschnitt die 16. Infanteriedivision stand, erhielt die 7. Gebirgsjägerdivision unter Generalleutnant Florit den Befehl, von Puerto Montt an der Pazifikküste bis Ende Oktober weiter nach Puerto Aisén vorzustoßen. Bei diesem Vorstoß erhielten die Gebirgsjäger Unterstützung vom I. Armeekorps unter Generalleutnant Ramirez, das noch immer in Neuquén stand. Das V. Armeekorps folgte in der zweiten Staffel nach Puerto Montt, wo Generalleutnant Fasola Castano kurz vor dem Verlassen der letzten Einheiten der 7. Gebirgsjägerdivision die Stellungen besetzen sollte. Weiter nach Süden zu marschieren wollte man nicht, da keine Luftunterstützung durch Stuka-Geschwader möglich war. Der Aktionsradius der bewährten, aber bereits veralteten Sturzkampfbomber vom Typ „FMA Ae-MB2 Bombi“ war zu gering.

Bild
Bild 96: Vorstoß nach Süden (02.10.1940)

Da General Sarobe die Gefahr sah, dass der Feind weitere Landungsversuche in der Wüstenprovinz Antofagasta versuchen würde, sobald die Hauptstreitmacht nicht mehr in Santiago stehen würde, befahl er das VII. Armeekorps unter Generalleutnant Anaya mit der 15. Infanteriedivision und zugeteiltem Pak-Regiment, die Stellungen des II. Milizkorps in Antofagasta zu verstärken. So wurde lediglich die abgestellte 17. Infanteriedivision samt ihrer Pak mit Zügen an die La Plata-Front strategisch verlegt. Mit der Ankunft der Division wurde Mitte Oktober gerechnet. Sobald die Verteidigungslinie in Südpatagonien erreicht werden würde, sollten das Armeehauptquartier und das I. Armeekorps Ende Oktober ebenfalls an die Atlantikfront verlegt werden. Vor Jahreswechsel würde dann eine Offensive im Nordosten möglich werden.

Unterdessen verstärkte der Feind die Bemühungen an der Nordwestfront. Die Armeegruppe Nordanden hatte die letzten Monate eine relativ ruhige Zeit erlebt, sah man von den ständigen Bombardierungen der Industriekomplexe ab. Doch jetzt unternahmen die US-Amerikaner kurz hintereinander sechs Angriffe auf Lima. Das II. Armeekorps unter Generalleutnant Velez hielt die gut ausgebauten Stellungen. Wir waren froh, dass die US-Truppen immer nur mit einzelnen Divisionen und zuletzt in Korpsstärke unter dem General Haislip angriffen. So war das tapfere II. Korps nicht aus Lima zu vertreiben.

Bild
Bild 97: US-Angriffe auf Lima (02.10.1940)

Es sollten bis zum 6. Oktober noch weitere acht Angriffe erfolgen, bis der Angriffswille der US-Amerikaner erlahmte. Nun zogen sie lieber durch den Dschungel und versuchten Lima zu umgehen.

Als am 8. Oktober in Puerto Montt die 86. US-Division zerschlagen worden war, landeten die Nordamerikaner, wie von General Sarobe lange befürchtet, ein neues Korps in Puerto Aisén, um die Reste der aus Puerto Montt flüchtenden US-Armee aufzufangen. Sofort entbrannte ein neuer Kampf um die schon als sicher geglaubte Provinz.

Generalleutnant Florit koordinierte den Gegenangriff mit der 7. Gebirgsjägerdivision, unterstützt durch die vier Divisionen des I. und VIII. Armeekorps. Florit forderte nicht die Stuka-Geschwader an, sah er doch gute Chancen, aus drei Richtungen angreifend, den Feind auch so zu werfen. Doch dies sollte sich als Fehler herausstellen, wofür Florit von General Sarobe im Nachhinein getadelt wurde.

Bild
Bild 98: US-Landung in Puerto Aisén (08.10.1940)

Luftwaffengeneral Fabri flog mit seinen vier Stuka-Geschwadern unentwegt Bodenangriffe auf Puerto Aisén, ohne eine große Wirkung auf den Feind zu erzielen. Als Generalleutnant Florit erst Stunden später seinen Fehler bemerkte, war es zu spät. Schlechtes Wetter mit tief hängenden Wolken und Regenschauern lag über dem Schlachtfeld und zudem setzte die Nacht ein. So blieb die Wirkung der sonst so gefürchteten Bomberpiloten aus. Nach 16 Stunden Kampf war der Angriffswille der argentinischen Streitkräfte erlahmt. Drei US-Divisionen unter dem Kommando von General Collins J.L. hatten sich wieder in Puerto Aisén festgesetzt und erwarteten die Reste zweier weiterer US-Divisionen, die noch immer nicht aus Puerto Montt eingetroffen waren. So war in Kürze mit einer neu erstarkten US-Armee mit sieben Divisionen in Südpatagonien zu rechnen.

Wir waren in Buenos Aires enttäuscht, dass General Sarobe sein selbst gestecktes Ziel nicht erreicht hatte. Zudem hatten wir über einen Monat Zeit für die Vorbereitungen an der La Plata-Front verloren. Sofort wurde er persönlich in die Hauptstadt beordert, um einen umfassenden Lagebericht abzugeben. Mir tat mein alter Freund leid, als er sich erneut vor dem Generalstab und Präsident Ortiz rechtfertigen musste. Dabei saßen die Bedenkenträger der Operation „Condor“ in der Hauptstadt im Generalstab selbst.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 12. Dezember 2012 08:03

Glückliche Wende
(Oktober 1940)

Die Lage in Patagonien entwickelte sich dann doch noch zum Guten. Es gelang Luftwaffengeneral Fabri am 15. Oktober in der Provinz Puerto Montt die 97. US-Division zu vernichten, um dann am 21. Oktober General Patton mit der 32. US-Division (mot.) die US-Armee vollends auszulöschen. Die Nordamerikaner hatten damit während der argentinischen Operation „Condor“ im September und Oktober sechs Divisionen mit über 64.000 Mann an Toten und Gefangenen zu beklagen. Auf argentinischer Seite schätzte man die Verluste auf unter 6.000 Offiziere und Mannschaften. So schnell wie in Puerto Aisén ein neues US-Korps unter General Collins J. L. angelandet worden war, so schnell wurden die Truppen wieder eingeschifft, so dass die argentinische 7. Gebirgsjägerdivision ihren Vormarsch auf die Andenprovinz wieder aufnehmen konnte. Den Nordamerikanern gelang es dagegen lediglich die Provinz Sarmiento zu besetzen.

Bild
Bild 99: Die Südfront (23.10.1940)

Während dieser Entwicklung auf dem südlichen Kriegsschauplatz musste die Front bei Lima weitere Attacken der US-Amerikaner abwehren. Allein im Zeitraum vom 18. bis 22. Oktober wurde das II. Armeekorps weitere dreizehnmal angegriffen. Doch die Verteidigungsstellung in den Nordanden hielt wiederum. In der Zwischenzeit erreichte die 15. Infanteriedivision Antofagasta und die 17. Division mit dem neu gebildeten IX. Armeekorps unter Generalmajor Rodriguez die Provinz Montevideo.

So schnell wie General Sarobe in der Kritik stand, so schnell wurde er nun aufs Schild gehoben und als Held von Puerto Montt gefeiert. Präsident Ortiz ließ zu Ehren Sarobes in der Hauptstadt eine Parade durch die Nationale Garde abhalten. Auch ich war unter den geladenen Gästen auf der Tribüne, um die jungen Männer in ihren Spähpanzern und endlosen Infanterieabteilungen vorbeimarschieren zu sehen. Menschenmassen säumten die Straßen und umjubelten die Helden im Voraus. Ich ließ mich nicht davon täuschen, dass viele dieser Soldaten dem Tode geweiht waren, war doch schon die nächste Offensive an der La Plata-Front geplant. Die Ehrenbezeugung, die meinem Freund Sarobe zuteil wurde, war mit der Erwartung verknüpft, einen weiteren grandiosen Sieg in einer neuen Schlacht zu erringen.

In meinem Aufgabenbereich im Wirtschaftsministerium bereitete mir Ende Oktober die Ausbildung der neuen Divisionen großes Kopfzerbrechen. Zum einen benötigten wir weitere Divisionen, um die langen Küstenfronten abzusichern, zum anderen mussten wir neue schlagkräftige Angriffsdivisionen bilden. Zudem mussten die Regimenter und Divisionen nach den Ausfällen bedingt durch die Operation „Condor“ wieder aufgefüllt werden. Weiter stand ganz oben auf der Produktionsliste, weitere Stuka-Geschwader zu bilden. Aber das Menschenreservoir war erschöpft. Schon konnten bestehende Divisionen nicht mehr aufgefüllt werden, wollten wir im Plan bleiben.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 19. Dezember 2012 08:14

Rückschlag in Arequipa
(Oktober 1940)

Am 24. Oktober wurde das VII. Milizkorps mit der neu geschaffenen 12. Milizdivision unter dem Kommando von Generalmajor Molina Gomez aufgestellt. Der Verband wurde der Armeegruppe Nordanden unterstellt und sollte die Dschungelfront in der hügeligen Provinz Riberalta sichern. Eine Umfassung schien nicht mehr ganz ausgeschlossen werden zu können. Deshalb befahl der Generalstab die Milizionäre in diese abgelegene Provinz, um die Rückzugs- und Versorgungswege offen zu halten.

Bild
Bild 100: Die Nordwestfront (24.10.1940)

Am 24. Oktober starteten US-Truppen einen neuen Landungsversuch auf Arequipa, der jedoch erneut durch das II. Milizkorps vereitelt werden konnte.

General Sarobe konzentrierte seine Hauptarmee nun an der La Plata-Front. Das Armeehauptquartier wurde strategisch nach Porto Alegre verlegt. Die Züge mit den Soldaten und dem Gerät wurden in der zweiten Novemberwoche erwartet. Das II. und IV. Fliegerkorps mit den vier Stuka-Geschwadern wurde bereits im Vorwege zu den Fliegerhorsten um die Provinzhauptstadt verlegt.

Jetzt sollte im ersten Schritt der Druck auf den Feind erhöht werden, indem die argentinischen Divisionen wieder in der Provinz Concordia einrücken sollten. Zunächst wurde die 40. US-Division (mot.) auf ihrem Rückzug durch Stuka-Angriffe vernichtet. Die Geschwader waren noch nicht vollständig angekommen und das Bodenpersonal hatte alle Mühe Ersatzteile und Treibstoff aufzutreiben. Aber schließlich gelang es doch, ausreichend Maschinen in den Himmel zu bringen. Am 27. Oktober folgte dann der Vormarsch der Bodentruppen in die argentinische Stammprovinz.

Bild
Bild 101: Die Nordostfront (27.10.1940)

Doch mitten in die Vorbereitungen an der La Plata-Front erreichte die Nachricht, dass ein US-Korps es geschafft hatte, die Andenprovinz Arequipa zu erobern. Das argentinische I. Milizkorps musste die Strandbefestigungen räumen, weil der Feind gepanzerte Fahrzeuge mit sich führte, gegen die die Milz keine Waffen erhalten hatte.

Nun bestand die Gefahr, dass Lima abgeschnitten werden konnte und der Generalstab musste schnell einen Notfallplan entwickeln, um die drohende Einschließung zu verhindern.

Es wurde sofort das II. Milizkorps unter dem kommandierenden Generalleutnant Urdapilleta zusammen mit dem VII. Armeekorps von Süden aus Antofagasta in Marsch gesetzt. Unterstützt wurde die Expedition durch das II. Armeekorps in Lima, das schwere Artillerie einsetzte. Da die Maßnahmen unverzüglich ergriffen wurden, konnte der Feind am 28. Oktober sehr schnell geworfen werden, hatten die US-Truppen unter den Strapazen des tagelangen Anlandungsmanövers doch sehr stark gelitten.

Aber auch wenn die unmittelbare Gefahr sofort abgewendet werden konnte, gab es kein Jubel in Buenos Aires. Die neuerliche Besetzung der Provinz würde bis in den Dezember hinein andauern. Bis dahin konnte der Feind frische Truppe im Hafen direkt anlanden. Wir waren auf alles gefasst.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 19. Dezember 2012 08:31

Erbitterte Kämpfe um Concordia
(November 1940)

Anfang November fanden neue Beratungsgespräche im Präsidentenpalast statt, um die Rangfolge der Kriegsschauplätze neu zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Wie schon bei den letzten Sitzungen war ich eingeladen worden, um die Aspekte der Kriegsproduktion und Ausbildung mit einfließen zu lassen. Mir schien es, als würden wir uns seit einem halben Jahr im Kreis bewegen und doch mit dem Rücken an der Wand stehen. So quälte uns allen die Frage, wie lange wir gegenüber den USA noch standhalten konnten.

Bild
Bild 102: Die Gesamtlage in Südamerika (01.11.1940)

Aber der Feind ließ uns keine Ruhe, eigene Pläne zu schmieden. Bereits am 1. November um 7 Uhr griff uns der Feind in Korpsstärke von Curitiba in Concordia an. Die argentinische Nationale Garde und das IV. Milizkorps hatten gerade ihre Stellungen in der Provinz besetzt, als der US-Amerikaner sofort wieder zum Angriff überging.

Feldmarschall Hodges, ein fähiger Offensivstratege führte den Angriff mit der 29., 31. und 38. US-Division (mot.) gegen unsere Streitkräfte durch. In Reserve hielten die US-Amerikaner die Americal Division und die 33. US-Division, an die ein schweres Panzerregiment angegliedert war. Pak und Pioniere gehörten ebenfalls zur US-Armee in Curitiba. Zwei weitere US-Divisionen befanden sich in Mato Grosso und Campinas zur Flankendeckung, so berichteten Spione.

Bei dem Angriff der Amerikaner sah es zunächst nicht gut aus für Generalleutnant Guido y Lavalle, der die Gardedivision anführte. Zusammen mit der 6. und 7. Milizdivision klammerten sich die Soldaten an die nackte Erde. Es gab kaum Schutz für den einfachen Mann, da die Truppen keine Zeit gefunden hatten, sich einzugraben. Fast war eine Niederlage schon gewiss. Da entschloss sich der Kommandeur, Luftunterstützung anzufordern.

Die Amerikaner waren sichtlich überrascht von den plötzlich über ihnen kreisenden Sturzkampfbombern des II. und IV. Fliegerkorps unter Luftwaffengeneral Fabri. Die vom Feind so gefürchteten Stuka-Geschwader wurden noch immer in Santiago vermutet. Doch nun wurden die Angreifer eines Besseren belehrt. Um 11 Uhr morgens begannen bei Regenwetter die Zerrüttungsangriffe. Schon der erste Angriff zeigte seine Wirkung und der Bodenkampf stand auf Messers Schneide. Dann, beim zweiten bei Nacht durchgeführten Angriff, gab die 38. US-Division (mot.) ihr Vorhaben auf, die argentinische Hauptkampflinie zu durchbrechen. Der Boden- und Luftkampf tobte noch bis um 17 Uhr am 2. November, bevor die US-Amerikaner ihren Angriff abbrachen.

Der Generalstab in Buenos Aires atmete erleichtert über diesen Sieg auf. Aber was für ein Pyrrhussieg dies war! Die Garde verlor 1.300 Mann. Die 7. Milizdivision büßte 25 Prozent seiner Sollstärke ein. Bei der 6. Milizdivision fiel fast jeder zweite Mann aus. Insgesamt 4.700 Mann Verluste waren zu beklagen, zu denen man noch 20 Stuka-Maschinen zählen musste. Die US-Amerikaner schienen hingegen lediglich 600 bis 800 Offiziere und Mannschaften verloren zu haben.

General Sarobe begann, sich Sorgen darum zu machen, wie er den Angriff auf Curitiba durchführe sollte, wenn nur noch junge Rekruten die Stellungen hielten. Der General trieb seine Aufmarschpläne für die Operation „Inka“, wie sie später in die Geschichte einging, weiter voran. Das I. Armeekorps wurde am 3. November von Neuquén nach Porto Alegre verbracht. Mitte November sollte das Korps bereit stehen. Am 8. November sollte das Armeehauptquartier schon in der Provinz ankommen.

Aber der Feind blieb weiterhin nicht untätig. Am 6. November griff Feldmarschall Hodges erneut mit seinem US-Korps die Provinz Concordia an. Diesmal leitete Generalleutnant Martinez, Kommandeur des IV. Milizkorps, die Abwehrschlacht. Lavalle hatte bei der ersten Verteidigungsschlacht einen Nervenzusammenbruch erlitten, als er seine zusammengeschlagenen Einheiten gesehen hatte.

Bild
Bild 103: Zweite Concordia-Schlacht (06.11.1940)

Fünf lange Stunden mussten die Bodentruppen ausharren, bevor sie wieder die Luftunterstützung durch die Stukas erhielten. Diesmal dauerte der Kampf zehn Stunden, bevor der US-Angriff um 17 Uhr abgewehrt war. Dann konnte die Front bei Concordia durch die 17. Infanteriedivision unter Generalmajor Rodriguez verstärkt werden, die von Montevideo in Eilmärschen nach der zweiten Abwehrschlacht eintraf.

Bis zum 18. November blieb es an der La Plata-Front ruhig. Die Aufklärung berichtete, dass der Feind seine Truppen vom Landesinneren in der Gebirgsprovinz Curitiba zusammenzuziehen begann. Wann dieses Manöver abgeschlossen sein würde, war nicht bekannt. Inzwischen war auch das I. Armeekorps, das vollständig mit drei Artillerieregimentern ausgerüstet war, in Puerto Alegre eingetroffen. Mit weiteren Verstärkungen war erst Ende November zu rechnen.

Während die Abwehrschlachten in Concordia gefochten wurden, versuchte der Feind zweimal in Arequipa Fuß zu fassen. Außerdem starteten die US-Amerikaner zwei Anlandungen bei Puerto Aisén, die alle abgewehrt werden konnten. Dies zeigte einmal mehr, dass der Feind, nicht gewillt war, sich von uns den Kampf diktieren zu lassen, auch wenn der Blutzoll hoch war.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 20. Dezember 2012 08:00

Operationsplan "Inka"
(November 1940)

General Sarobe befand sich weiterhin in der Zwickmühle. Die Abwehrfronten in den Nordanden und in Patagonien standen noch nicht, und die Angriffskräfte an der La Plata-Front erschienen ihm für sein Vorhaben immer noch als nicht ausreichend, um einen Sieg davon tragen zu können. Trotzdem wollte er den Angriff wagen. Deshalb flog mein Freund am 20. November ins Hauptquartier nach Buenos Aires, um Bericht zu erstatten und die Operation „Inka“ mit den Generalstabsoffizieren durchzusprechen.

Bild
Bild 104: Operationsplan "Inka" (20.11.1940)

Der Operationsplan sah einen strammen Zeitplan vor. Sobald alle Einheiten wieder aufgefüllt waren und der Organisationsgrad sich verbessert hatte, sollte mit der Aufstellung einer neuen Infanteriedivision, die am 28. November in der Dschungelprovinz Ciudad del Este erfolgen würde, am 1. Dezember der Angriff ausgelöst werden.

Von drei Stoßrichtungen her und von vier Stuka-Geschwadern unterstützt, sollten acht Infanteriedivisionen, eine Gebirgsjägerdivision, ein Hauptquartier und zwei Milizdivisionen den Durchbruch erzwingen. Insgesamt 126.000 Mann und 400 Sturzkampfbomber waren für die Operation „Inka“ vorgesehen.

Nach 24 Kampftagen sollte der Nachschubweg durch die schnellen Gebirgsjäger abgeschnitten werden. Dann sollten die Reste der feindlichen Divisionen zusammengetrieben und vernichtet werden. Ende Januar wäre damit die Operation „Inka“ erfolgreich abgeschlossen.

Präsident Ortiz war begeistert von den Ausführungen General Sarobes. Mein Freund blendete ganz bewusst die anderen Fronten aus, da er wusste, dass Selbstkritik im Präsidentenpalast nicht erwünscht war. Zum Einen war der Feind bereits jetzt in Südpatagonien sehr stark geworden und konnte in die Pampa durchbrechen. Zum Anderen gab es keine weiteren Reserven, die man für weitere Krisenfälle hätte einsetzen können.

Die Operation war damit zum Erfolg verdammt. Aber mein Freund sah den Dingen gelassen entgegen, konnte er doch seinem Schicksal nicht entgehen.

Am 25. November war es soweit: Die Armeegruppe Patagonien wurde im Zentrum der Front in Korpsstärke angegriffen. Schnell war der Kampf verloren und Generalleutnant Marquez wandte sich mit der 16. Infanteriedivision zur Flucht nach Viedma. 1.700 Soldaten verloren bei diesem Gefecht ihr Leben.

Bild
Bild 105: US-Attacke auf San Carlos de Bariloche (25.11.1940)

Obwohl die Patagonien-Front bröckelte, entschied der Generalstab alle Verstärkungen für die Operation „Inka“ vorzubehalten. So wurde am 29. November das X. Armeekorps mit der 19. Infanteriedivision unter dem Generalmajor San Martin wie geplant in der Dschungelprovinz Ciudad del Este aufgestellt. Der Kommandeur hatte sich der Offensivdoktrin verschrieben und begann fieberhaft, den Organisationsgrad der Einheiten zu erhöhen, um zum Angriffstermin vorbereitet zu sein.

Ich drückte damals meinem Freund General Sarobe die Daumen, dass sein Angriff gelingen würde, denn nach der Operation „Condor“ im September hatte sich die Lage – entgegen aller Erwartungen – nicht weiter entspannt. Im Gegenteil, die Nordamerikaner wurden auf dem südamerikanischen Kontinent, der um seine Eigenständigkeit rang, immer stärker. Nun hing alles vom Gelingen des Angriffsplanes an der La Plata-Front ab. Der Angriffsbeginn wurde auf den 1. Dezember gelegt.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 29. Dezember 2012 23:06

Der Angriff auf Curitiba beginnt
(Dezember 1940)

Ich erinnere mich, am 1. Dezember stand ich sehr früh auf, – es muss kurz nach Mitternacht gewesen sein – um mich in den Präsidentenpalast zu begeben. Am Kartentisch waren bereits der Generalstab und weitere Offiziere versammelt. Generalstabschef Carlos O. Marquez und Armeechef Manuel Savio unterhielten sich gerade mit dem Chef der Luftwaffe, Jose Tamborni und Marinechef Eleazar Videla als ich hinzukam. Sie sprachen offensichtlich noch einmal den Angriffsplan auf Curitiba durch. Der Angriff sollte um 9 Uhr beginnen, sobald es hell wurde.

Doch plötzlich wurde es hektisch, als gegen 3 Uhr auf dem Fernschreiber die Nachricht kam, dass überlegene feindliche Kräfte unsere 10. Milizdivision, die die Ölfelder von Comodoro Rivadavia an der Patagonien-Front sicherte, angegriffen hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Kommandeur der Miliz, Generalleutnant von der Becke den Rückzug antreten musste, sollte seine kleine 5.000 Mann starke Truppe doch erst in den nächsten Tagen um eine zweite frisch ausgehobene Milizdivision verstärkt werden.

Man beratschlagte sich kurz und entschied, dass die Operation „Inka“ weiter termingerecht laufen sollte. Die zusammenbrechende Patagonien-Front musste warten, bis die acht Divisionen starke US-Armee an der La Plata-Front vernichtet war. Dann würde man weiter sehen. Vorsichtshalber ließ man aber Präsident Ortiz wecken. Er kam gerade rechtzeitig, als um 5 Uhr morgens die US-Amerikaner überraschenderweise selbst einen Angriff von Curitiba auf Concordia auslösten.

Dieser Moment war nicht unkritisch, waren doch die Gardedivision, die 17. Infanteriedivision und das Milizkorps mit der 6. und 7. Milizdivision in den Bereitstellungsräumen aufmarschiert, um unseren geplanten Hauptstoß von Porto Alegre zu unterstützen. Nun sah sich Generalleutnant Guido y Lavalle mit seinen Einheiten selbst in der Verteidigung gegen eine fünf Divisionen starke US-Armee, geführt von dem fähigen Feldmarschall Hodges. Wir konnten im Laufe der Kämpfe die 31., 29., 33. und 43. US-Infanteriedivision sowie die 38. US-Division (mot.) identifizieren. Das war ein nicht zu unterschätzendes Aufgebot.

Doch General Sarobe sah seine Chance gekommen, um dem Feind in den Arm fallen zu können. Zunächst ließ er die Stuka-Geschwader aufsteigen, um den angegriffenen Kameraden zur Hilfe zu eilen. Bereits zwei Stunden später flogen das II. und IV. Fliegerkorps Zerrüttungsangriffe auf Curitiba.

Der ursprüngliche Angriffsplan sah vor, dass der argentinische Vorstoß bei Morgengrauen um 9 Uhr beginnen sollte. Aber aufgrund einer Übermittlungspanne ging der Befehl aus, schon in der Nacht um 6 Uhr den Feind anzugreifen. Trotz dieses Missgeschicks bewahrte General Sarobe die Ruhe.

Die Angriffspitze bildete das schnelle III. Gebirgsjägerkorps mit der von Sturmpionieren unterstützten 5. Gebirgsjägerdivision. Das VI. Armeekorps, das aus der 14. und 18. Infanteriedivision bestand, folgte dem Angriff in der zweiten Staffel. Sarobe hatte auch diesen Divisionen Sturmpionier-Regimenter beigegeben, um schneller Widerstandsnester ausheben zu können.

Unterstützung erhielt der Angriff durch das mit zusätzlicher Artillerie ausgestattete I. Armeekorps, das ebenfalls in Puerto Alegre stand. Ablenkungsangriffe startete die 19. Infanteriedivision aus dem Dschungel von Ciudad del Este aus.

Um alle Kräfte zu mobilisieren, wurde sogar der schwere Kreuzer „Independencia“ unter Admiral Rawson Bustamente befohlen, ohne Begleitschiffe vor die Küste Curitibas zu fahren, um feindliche Stellungen zu beschießen. Am zweiten Tag des Angriffs wäre der Kreuzer im Einsatzgebiet gewesen, doch ihr Eingreifen sollte nicht notwendig werden.

Bild
Bild 106: Die Kämpfe an der La Plata-Front (01.12.1940)

Als um 7 Uhr die argentinischen Sturzkampfbomber über Curitiba erschienen, versetzten die Bomberpiloten dem Feind einen schweren Schlag. Bereit nach vier Stunden um 11 Uhr musste die US-Armee unter Feldmarschall Hodges ihren Angriff auf Concordia abbrechen. Dagegen war unser Flankenstoß geglückt und die US-amerikanischen Stellungen um Curitiba überrannt, so dass der schwere Kreuzer „Independencia“, die sich noch im La Plata-Delta befand, seinen Vorstoß in den Atlantik abbrechen konnte.

Bei dieser glorreichen Schlacht büßten wir 750 Mann bei der Verteidigung Concordias und 850 Tote und Verwundete beim Angriff auf Curitiba ein. Die Stuka-Geschwader verloren bis zu diesem Zeitpunkt sechs Maschinen. Mit diesen Gedanken verließ ich den Präsidentenpalast in der Gewissheit, dass der Durchbruch geglückt war und es jetzt galt, die Ernte einzufahren.

Beim nächsten Angriff unserer Stuka-Waffe zerrüttete Luftwaffengeneral Fabri die 1. US-Division, die in der Etappe der Provinz Campines lag. Mit nur einem Schlag verlor die feindliche Einheit fast jegliche organisatorische Bewegungsmöglichkeit. Bis zum 4. Dezember kurz vor Mitternacht wurde dann die 1. US-Division in drei Bodenangriffsmissionen vernichtet. Jetzt waren Bodenangriffe auf die aus Curitiba zurückweichenden US-Divisionen möglich geworden. Luftwaffengeneral Fabri trieb seine Männer ungeachtet des Verschleißes an Maschinen bereits die vierte Nacht immer weiter an, um den Feind vollends zu vernichten.

Am 2. Dezember war an der Patagonien-Front die 10. Milizdivision gezwungen worden, den Rückzug anzutreten. Deshalb verlegte der Generalstab die Gardedivision mit ihren Spähpanzern nach Comodoro Rivadavia. Spätestens nach vierzehn Tagen sollte der Verband an der Front im Süden ankommen. Während der Überführung seiner Einheit erhielt Generalleutnant Guido y Lavalle neue Befehle. Er sollte das neu aufgestellte VIII. Milizkorps mit der 13. Milizdivision so schnell wie möglich Kampfkraft verleihen, um mit den zusammen gezogenen Truppen den Gegenangriff vorzubereiten, sobald die Ölprovinz verloren gegangen wäre. Ich werde an anderer Stelle über die Entwicklung an der Patagonien-Front berichten.

Bild
Bild 107: Rückzug an der Patagonien-Front (05.12.1940)

Sei noch zu erwähnen, dass – auch wenn ich bis hierher nicht von den Nordanden berichtet habe – auch die Nordwestfront stark gefährdet war. Der Feind führte immer mehr Truppen heran, so dass er unserer Armeegruppe inzwischen um das dreifache überlegen war. Hinzu kam, dass Lima kurz davor stand, abgeschnitten zu werden, sollte nicht bald die Rückeroberung Arequipas gelingen. Die USA landeten in der ersten Dezemberwoche lediglich eine Division. Deshalb konnten die schwachen Milizen, die ursprünglich für den Küstenschutz vorgesehen waren, die Konsolidierung des Brückkopfes vereiteln.

Bild
Bild 108: Die Lage an der Nordanden-Front (05.12.1940)

Auch ein weiterer Versuch der Nordamerikaner am 5. Dezember mit der 24. US-Infanteriedivision den Brückenkopf Arequipa zu konsolidieren gelang nicht. In fünf Stunden rang Generalleutnant Vaccarezza, einem Defensivspezialisten, mit vier Infanterie- und vier Milizdivisionen den Feind nieder, indem er von drei Seiten gleichzeitig angriff. Am 7. Dezember erreichte das I. Milizkorps Arequipa glücklich und befestigte umgehend die Küstenstellungen wieder. Wir konnten nur hoffen, dass wir die Operation „Inka“ schnellstens glücklich abschließen konnten, bevor der Feind wieder die Initiative ergriff.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 1. Januar 2013 21:40

Buenos Aires in Gefahr
(Dezember 1940)

Das US-Korps, das sich beim ersten Schlag der Operation „Inka“ in der Provinz Curitiba zur Flucht nach Norden in die Provinz Campinas wandte, wurde hartnäckig von Luftwaffengeneral Fabri mit seinen Stuka-Geschwadern verfolgt. Am 7. Dezember war die 43. US-Infanteriedivision vernichtet worden und die 33. US-Division hatte bereits ein Drittel seiner Stärke eingebüßt. Aber noch war die US-Armee in Südbrasilien nicht geschlagen und der Kampf nahm an Härte zu.

Der 8. Dezember brachte eine gefährliche Wendung in den Kämpfen an der Atlantikküste. Um 10 Uhr, kurz nach Morgengrauen kamen die ersten Meldungen im Präsidentenpalast an, dass ein US-Korps südlich von Buenos Aires in der Provinz Mar del Plata angelandet war. Wir liefen damit Gefahr, die argentinische Hauptstadt mit seinen riesigen Vorratslagern an den Feind zu verlieren. Buenos Aires war von Truppen entblößt, um die Operation „Inka“ durchführen zu können. Lediglich eine schwache Garnison war zurück geblieben.

Auch wenn ich nur am Rande von den notwendigen militärischen Befehlen betroffen war, blieb mir kaum Zeit, meine Frau vorzuwarnen. Der alte Plan, dass meine Frau die Hauptstadt Richtung Süden verlassen sollte, war nicht ausführbar. Auch hielt ich eine Flucht mit einem Schiff für zu riskant, da der Nordamerikaner seine Landungsflotte mit großer Sicherheit durch eine starke Flotte gesichert hatte und nun vor der Küste kreuzen würde. Ich beschloss auf meine Frau beruhigend einzureden. Ich bat sie, im Haus zu bleiben und nicht auf die Straße zu gehen. Dort herrschte das reinste Chaos. Während ein Teil der Bevölkerung die Stadt verließ, baute ein anderer Teil Barrikaden auf, die kein System erkennen ließen. Das präsente Militär war sichtlich überfordert. Fast schien es, dass nur noch der Generalstab im Regierungsviertel funktionierte.

Zunächst wurden Sofortmaßnahmen für die Sicherheit der Stadt getroffen, indem über 50 Tonnen Nachschub, Munition und Minen an die Garnison ausgegeben wurde. Die 17. Infanteriedivision musste ihren Vormarsch nach Norden in die Provinz Ciudad del Este abbrechen und sich auf die Verschiffung im Hafen von Concordia vorbereiten. Die argentinische Transportflottille lief sofort aus, um innerhalb von 10 Stunden vor Ort sein zu können. Innerhalb eines Tages konnten so 10.000 Mann reguläre Truppen für die Sicherheit der Hauptstadt sorgen.

General Sarobe veranlasste, dass das I. Armeekorps mit der 1., 2. und 3. Infanteriedivision nebst zusätzlichen Artillerieregimentern ebenfalls Richtung Hauptstadt losmarschierte. Die Ankunft war allerdings erst am 25. Dezember zu erwarten und wir planten dieses Korps als Reserve ein.

Von Süden sollte das VIII. Milizkorps mit der 13. Milizdivision den US-amerikanischen Brückenkopf bedrängen. Die Miliz war auf dem Marsch von Puerto Modryn nach Bahia Blanca. Hier galt es, Hafen und Flughafen vor einem Handstreich zu bewahren. Das VIII. Armeekorps mit der 16. Infanteriedivision befand sich noch bis zum 9. Dezember auf dem Rückzug nach Viedma. Von dort sollte es ebenfalls nach Bahia Blanca gehen, um die Front zu versteifen. Wir setzten auch den schweren Kreuzer „Independencia“ ein, um die Blanca Bay abzuriegeln.

Aber als eine der wichtigsten Maßnahmen galt es, das II. und IV. Fliegerkorps (Stuka) neue Zerrüttungsangriffsbefehle zu geben. So mussten zunächst die Bodenangriffe auf Curiba abgebrochen werden. General Sarobe strahlte aber weiterhin die Zuversicht aus, dass die Vernichtung der nordamerikanischen Streitkräfte in Südbrasilien auch danach noch gelingen konnte.

Bild
Bild 109: US-Landung bei Mar del Plata (08.12.1940)

12 Stunden nach der gefährlichen US-Anlandung griffen die ersten Maßnahmen. Gegen 22 Uhr ging die 17. Infanteriedivision an Bord der Küstenmotorschiffe und Prähme. Die Soldaten erwartete eine gefährliche Nachtfahrt ohne Geleitschutz. Morgens um 8 Uhr war mit dem Eintreffen der Division in Buenos Aires zu rechnen.

Inzwischen – dreizehn Stunden nach dem Eintreffen der schrecklichen Nachricht – gab es den ersten Stuka-Zerrüttungsangriff auf den südlichen US-Brückenkopf. Die Aufklärung meldete, dass es sich um ein US-Korps mit der 40. Infanteriedivision (mot.), den 4. US Marines und der 36. US-Infanteriedivision handelte. Der befehlshabende Kommandeur, Generalleutnant Sutherland, bereitete bereits alles für einen Angriff auf Buenos Aires vor, das fast wehrlos da lag. – Würden die getroffenen Maßnahmen noch rechtzeitig greifen oder war Großargentinien dem Untergang geweiht? Alles hing von der Entwicklung in den nächsten Stunden ab.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 3. Januar 2013 21:59

Die Versenkung des Kreuzers "Independencia"
(Dezember 1940)

Als die 1. Transportflottille die 17. Infanteriedivision glücklich ohne Vorkommnisse in Buenos Aires abgeliefert hatte, lief sie sofort wieder aus, um ohne Deckung nach Viedma zu gehen. Dabei mussten die langsamen Schiffe bei Tage durch die Blanca Bay fahren, in der Admiral Rawson Bustamente feindliche Einheiten vermutete.

Und wirklich, am 10. Dezember um 4 Uhr in der Frühe passierte die „Independencia“ bei stockfinsterer Nacht in nur einem Kilometer Entfernung die US-amerikanische Landungsflottille unter Großadmiral Campbell Kidd. Der Feind hatte Glück, da die Hauptartillerie in dieser kurzen Distanz nicht richtig eingesetzt werden konnten. Der schwere Kreuzer der Veinticinco Mayo-Klasse mit seiner 2.800 Mann starken Besatzungen war nicht in der Lage, die Transporter zu versenken. Jedoch erreichte es die „Independencia“ zumindest, dass die US-Landungsschiffe sich zurückzogen.

Bild
Bild 110: Luft-Bodenangriff und Seegefecht an der Atlantikküste (10.12.1940)

Jetzt bekam das 1. Marinebombergeschwader an der Pazifikküste in Santiago den Befehl, den Atlantikhafen von Mar del Plata zu bombardieren, um den fliehenden US-Schiffen keine Zuflucht zu gewähren. Um 21 Uhr erfolgte der erste Überraschungsangriff. Aber die nordamerikanischen Schiffe waren wie vom Erdboden verschluckt und der Angriff ging ins Leere.

Am 11. Dezember erreichte um 0 Uhr die argentinische Transportflottille den kleinen Hafen von Viedma und nahm noch in derselben Stunde die 16. Infanteriedivision des VIII. Armeekorps unter Generalleutnant Marquez auf. Die Division sollte in Bahia Bianca ausgeschifft werden, um den US-Landungskopf von Süden her zu bedrängen. Die Überfahrt sollte einen Tag dauern und dem Generalstab schien es das Risiko wert zu sein.

Doch um 3 Uhr entdeckte das Bordflugzeug der „Independencia“ den Flugzeugträger USS „Essex“, der als Geleitschutz für die US-Transportflotte eingesetzt war. Admiral Rawson Bustamente durchbrach die Funkstille, um die argentinische Transportflottille, die sich im Anmarsch befand, zu warnen. Sofort drehte der Verband um und entlud die Soldaten der 16. Infanteriedivision so schnell es ging wieder im Hafen von Viedma. Dabei ging das Ausschiffen so schnell von statten, dass die Reorganisation 24 Stunden dauerte, bevor Generalleutnant Marquez mit seiner Einheit den alternativen Landweg nach Bahia Bianca antreten konnte.

Bustamente rette wahrscheinlich mit seiner mutigen Entscheidung, die Funkstille zu brechen, das Leben von 10.000 tapferen argentinischen Soldaten. Aber gleichzeitig gefährdete er sein Schiff, denn um 6 Uhr tauchten die Angriffsstaffeln der US-Trägerflotte am Horizont auf: Die USS „Wasp“ und die USS „3. Light Carrier Division“ zusammen mit zwei Zerstörerflottillen als Begleitschutz waren auf der Suche nach dem letzten Dickschiff der argentinischen Flotte.

Torpedoflugzeuge der USS „Wasp“ konnten die „Independencia“ beschädigen und der schwere Kreuzer verlor an Fahrt. Dennoch konnte Admiral Rawson Bustamente durch geschickte Kuränderungen den Feind noch vor Morgengrauen um 9 Uhr abschütteln. Auf dem Schiff waren inzwischen über 900 Offiziere und Matrosen verwundet oder getötet worden.

Den ganzen 11. Dezember über herrschte angespannte Stimmung im Stab der Admiralität in Buenos Aires. Aber die Flucht der „Independencia“ schien geglückt zu sein. Dann, um 20 Uhr, meldete der Hafenkommandant von Viedma einen heftigen Fliegerangriff durch Sturzkampfbomber und Torpedoflugzeuge auf die vor Anker liegende Transportflottille. Die am Angriff beteiligten Staffeln stammten offensichtlich von der US-Trägerflotte, die wohl ein Ausweichziel gesucht hatte.

Im Hafen waren keine Flugabwehrbatterien postiert und die Prähme waren dicht an dicht zusammen vertäut, da die Zahl der Liegeplätze beschränkt war. Die Piloten der USS „Wasp“ hatten somit ein leichtes Spiel und zerstörten binnen vier Stunden alle kostbaren Landungsfahrzeuge. 2.000 Matrosen starben bei diesem Luftangriff.

Die „Independencia“, die in den Marinehafen von Bahia Bianca geflohen war, um ihre Schäden notdürftig reparieren zu lassen, wurde am 16. Dezember erneut von drei Staffeln Trägerflugzeugen angegriffen und musste ins offene Fahrwasser der Bianca Bay fliehen, um der Versenkung zu entgehen.

Admiral Bustamente plante nun eine verwegene viertägige Überfahrt nach Montevideo, die die gefährdeten Küstengewässer ausließ. Dort sollte das Schiff generalüberholt werden. Aber kaum lief der Stolz der argentinischen Flotte in den Hafen von Montevideo ein, griffen Flieger der USS „2nd Light Carrier Division“ das Schiff an. Spione, von denen es in Montevideo nur so wimmelte, hatten die Ankunft der „Independencia“ verraten.

Am 22. Dezember um 13 Uhr kam es zum letzten Akt in diesem Drama. Zunächst gab es erneut einen Luftangriff auf das inzwischen fast wehrlose Schiff. Dann stieß in schneller Fahrt das Schlachtschiff USS „New Mexico“ Richtung Montevideo vor, gab vier Salven seiner großkalibrigen Geschütze auf den schweren Kreuzer ab und drehte dann Richtung Norden ab, um mit einer schwarzen Rauchsäule hinter dem Horizont zu verschwinden. Zurück blieb das brennende Wrack der „Independencia“, das binnen fünfzehn Minuten kenterte und die Besatzung mit in den Tod riss.

Noch Tage später fischte man die Leichen aus dem Hafenbecken der ehemaligen Hauptstadt Uruguays: Hier, wo der Tod und Elend bringende Krieg vor fast fünf Jahren begann und die „Independencia“ am 23. Januar 1936 mit an der Beschießung des Hafens beteiligt war. Nun war kein einziges argentinisches Schiff mehr in Fahrt. Das war das Ende der einst so stolzen argentinischen Hochseeflotte.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 5. Januar 2013 21:59

Die Rückeroberung von Curitiba
(Dezember 1940)

Während sich das entgültige Ende der argentinischen Flotte abzeichnete, ging auch der Kampf zu Lande und zur Luft weiter. Die Stuka-Angriffe auf Mar del Plata waren derart erfolgreich gewesen, dass Luftwaffengeneral Fabri ab dem 11. Dezember statt Zerrüttungsangriffe Bodenangriffe auf den US-Brückenkopf befahl. Am 14. Dezember vernichteten die Sturzkampfbomber die 4. Marines in Mar del Plata und verhinderten eine Entwicklung der US-Streitkräfte aus dem Brückenkopf heraus.

Obwohl General Sarobe erhebliche Truppenteile zum Schutz der Hauptstadt abgezogen hatte, griff die Armeegruppe La Plata weiter unter der Führung des Generalleutnants Ibarra mit der 5. Gebirgsjägerdivision, der 14., 18. und 19. Infanteriedivision, sowie der 6. und 7. Milizdivision Curitiba an. Die 5. US-Infanteriedivision, die von schweren Panzern unterstützt wurde, konnte sich zehn Stunden halten, bevor auch sie den Rückzug Richtung Norden antreten musste.

Im Süden dagegen drückten die US-Amerikaner mit Erfolg die argentinischen Stellungen ein. Die argentinische Gardedivision, die mit Zügen in die Provinz Comodoro Rivadavia verbracht worden war, hatte am 15. Dezember kaum ihre Panzerwagen entladen, als sie auf Stoßtrupps der 2. und 30. US-Infanteriedivision traf, die dabei waren, die Öltürme zu sichern. Da der Garde noch nicht alle schweren Waffen zur Verfügung standen, musste sie sich Richtung Norden zurückziehen und 400 Tote und Verwundete zurücklassen.

Bild
Bild 111: Gefecht bei Comodoro Rivadavia (15.12.1940)

Während sich die Garde in Puerto Madryn neu formierte, erreichte am 17. Dezember die 7. Gebirgsjägerdivision die Andenprovinz San Carlos de Bariloche. Dies war die zentrale Stellung an der Patagonien-Front und musste unter allen Umständen verteidigt werden, wollten wir die Kontrolle über die Ölprovinz Comodoro Rivadavia wieder erlangen.

Um einen Gegenangriff vorzubereiten, wurde am 19. Dezember das VIII. Milizkorps aufgelöst und die 13. Milizdivision zusammen mit der 10. Milizdivision dem VI. Milizkorps unterstellt. Generalleutnant von der Becke, ein deutscher Auswanderer, führte das Milizkorps. Die Milizionäre bereiteten die Auffangstellung für die herannahende Gardedivision vor.

Am 19. Dezember wurde die 40. US-Infanteriedivision (mot.) von den argentinischen Stuka-Verbänden im Brückenkopf Mar del Plata vernichtet. Die verbliebene US-Division war inzwischen zu schwach, um alleine einen Angriff auf Buenos Aires durchzuführen. Zwei Tage später waren die letzten Truppen im Brückenkopf vernichtet und die Wiederbesetzung der Stammprovinz wurde eingeleitet. Zehn Marschtage wurden für dieses Manöver berechnet.

Nun war es an der Zeit, das IV. Milizkorps, das als Reserve in Concordia gelegen hatte, zum Küstenschutz nach Porto Alegre abzukommandieren. Währenddessen unterstützte das I. Armeekorps weiterhin von Concordia aus den Angriff auf die Bergprovinz Curitiba.

Am 22. Dezember konnte Generalleutnant Ibarra mit der 5. Gebirgsjägerdivision die Hochebene von Curitiba besetzen. Später sollte mein Freund General Sarobe berichten, dass die US-Amerikaner sich komfortabel eingerichtet hatten. Sie hatten nicht nur Lauf- und Schutzgräben in ungeheurem Maße für die Abwehrfront angelegt, sondern ihre Soldaten auch bestmöglichen Komfort zukommen lassen: Man fand sogar Eisschränke gefüllt mit Coca Cola selbst in den vordersten Linien. Doch nun war dieser Versorgung mit Luxusgütern ein Riegel vorgeschoben worden. Die US-Truppen waren abgeschnitten und hinter den Rio Paraná gedrängt worden.

US-Feldmarschall Hodges führte noch in derselben Nacht von Campinas aus mit allen verfügbaren Kräften einen Gegenstoß durch. Aber die 29., 31., 33. und die 38. motorisierte US-Infanteriedivision hatten in ihrer bedrängten Lage nicht den Durchhaltewillen wie die Argentinier, die es gewohnt waren, mit dem Rücken zur Wand zu kämpfen. Bereits nach einer Stunde war der Angriff abgewehrt.

Bild
Bild 112: US-Gegenstoss auf Curitiba (22.12.1940)

Die aus der Provinz Curitiba noch flüchtende 5. US-Infanteriedivision wurde durch Stuka-Angriffe am 23. Dezember ebenfalls vernichtet, so dass einen Tag später das II. und IV. Fliegerkorps ihre Tod bringende Last auf die Provinz Campinas abwerfen konnten. Bereits nach dem ersten Luftschlag waren die geflüchteten auf einen Organisationsgrad von etwas unter 30 Prozent zerrüttet worden. Der Versorgungsengpass der mit administrativen Truppenteilen aufgeblähten US-Divisionen führte zu einem raschen Zerfall der Einheiten. Am 25. Dezember, dem 1. Weihnachtstag, begannen die gnadenlosen Bodenangriffe der Stuka-Geschwader auf die eingeschlossenen Nordamerikaner.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 8. Januar 2013 21:44

Der Kessel von Mato Grosso - Campinas
(Dezember 1940)

Am 28. Dezember wurde der zweite Teil der Operation „Inka“ ausgeführt. Um 10 Uhr begann das Gefecht um die Provinz Mato Grosso, die lediglich von der 3. US-Infanteriedivision (mot.) unter Generalleutnant Schley verteidigt wurde. Schley war chancenlos gegen eine von Generalleutnant Farrell Plaul geführte Übermacht, zu der das III. Milizkorps, die 19. Infanterie- und die 5. Gebirgsjägerdivision gehörten, die von drei Seiten aus angriffen.

Bild
Bild 113: Angriff auf den Kessel Mato Grosso - Campinas (28.12.1940)

Als um 15 Uhr das Gefecht entschieden war, hatte lediglich die 3. Milizdivision 150 Mann beim Übergang über den Rio Uruguay verloren, als die feindliche Artillerie die Behelfsbrücke beharkte. Die Schlinge um die US-Armee in Südbrasilien zog sich immer enger.

Der Feind versuchte, von der La Plata-Front abzulenken und argentinische Truppenverlegungen notwendig werden zu lassen, indem er zum einen am 29. Dezember die 116. US-Infanteriedivision erneut in Mar de Plata anlanden ließ und zum anderen einen Tag später die 34. US-Infanteriedivision in Puerto Aisen überraschend absetzte.

Bild
Bild 114: Die Lage an der Südfront (30.12.1940)

Um 11 Uhr des 29. Dezembers war bereits die 116. US-Division von der 17. Infanteriedivision unter Generalmajor Rodriguez mit Luftunterstützung zurück ins Meer geworfen worden. Doch sofort wurde die Reserve mit der 50. US-Infanteriedivision (mot.), die mit Flak ausgerüstet war, eingesetzt. Um die Stuka-Geschwader vor der Abnutzung zu schonen, unterstützte nun die 16. Infanteriedivision den Angriff der 17. Division. Erst am Neujahrstag war die Lage bereinigt.

Von Puerto Montt aus führte Generalleutnant Fasola Castano den argentinischen Gegenangriff des V. Armeekorps, unterstützt von der 7. Gebirgsjägerdivision.

Am Abend des letzten Tages im Jahr erhielt ich auf meinen Schreibtisch die Nachricht, dass unsere ölreiche Provinz Comodoro Rivadavia an die US-Amerikaner verloren gegangen war. Die 70. und 30. US-Infanteriedivision unter General Collins J. L. hatte sich dort festgesetzt und blockierte die Öllieferungen.

Der Generalstab befahl Generalleutnant Guido y Lavalle unverzüglich mit der Gardedivision und dem VI. Milizkorps anzugreifen. Doch die US-Amerikaner wussten um den Wert der eroberten Provinz. Die Kämpfe gestalteten sich als besonders hart, so dass sich Generalleutnant Lavalle dazu entschloss, persönlich einen Infanterieangriff zu führen. Dabei fiel der Kommandeur der Garde kurz vor dem Erreichen der feindlichen Schützengräben in vorderster Linie. Generalmajor Neuchatel vom Garderegiment 1 übernahm vorübergehend das Kommando. Aber er war zu unerfahren, um den Angriff erfolgreich zu Ende zu führen.

So endete das Kriegsjahr 1940 mit einer Vielzahl unbereinigter Fronten.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 13. Januar 2013 22:51

Umgliederung der argentinischen Streitkräfte
(Januar 1941)

Anfang 1941 gliederte der Generalstab die Streitkräfte für die neuen Aufgaben des kommenden Jahres neu. Dabei wurden fünf Armeegruppen gebildet.

Bild
Bild 115: Die stategische Lage in Südamerika (01.01.1941)

Die Armeegruppen Pazifik und Atlantik sollten den Küstenschutz übernehmen. Beide Armeegruppen waren noch im Aufbau begriffen. Die Armeegruppe La Plata hatte den Auftrag, die südbrasilianische US-Armee zu vernichten und den Küstenschutz nördlich der La Plata-Mündung zu übernehmen. Im Süden galt es, die Linie Comodoro Rivadavia – San Carlos de Bariloche – Puerto Aisén mit der Armeegruppe Patagonien zu halten. Die Armeegruppe Nordanden hatte den schwersten Auftrag. Sie sollte sich so lange behaupten, bis ausreichend Truppen bereit standen, um auch hier zum Gegenangriff vorgehen zu können. Dabei stand dem Feind Luftunterstützung zur Verfügung, die seines Gleichen auf der Welt suchte.

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. Januar 1941)

HEER 37 Divisionen, 6 Geschwader (342.920 Mann, 20 Panzerwagen, 552 Flugzeuge)

BRASILIENFRONT

Hauptarmee / Armeegruppe La Plata (138.750 Mann, 352 Flugzeuge)

Concordia

Armeeoberkommando (Gen Sarobe (F1, E44))
- Armeehauptquartier (HQ(36) + Fla (S100, E10))

I. Armeekorps (Glt Ramirez (F2, E72))
- 1. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E5))
- 2. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E5))
- 3. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E5))

IV. Milizkorps (Glt Martinez (LG, F2, E13))
- 6. Milizdivision (Mil(36) (S98, E4))
- 7. Milizdivision (Mil(36) (S100, E5))

Porto Alegre

VI. Armeekorps (Glt Accame (F1, E80))
- 14. Infanteriedivision (Inf(39) + Pio (S100, E1))
- 18. Infanteriedivision (Inf(39) + Pio (S100, E1))

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F4, E57))
- 1. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S89, E100))
- 2. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S84, E100))

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F4, E100))
- 3. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S 89, E100))
- 4. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S90, E100))

Curitiba

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F3, E45))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S100, E2))

Ciudad del Este

X. Armeekorps (Gmj San Martin (OD, F1, E31))
- 19. Infanteriedivision (Inf(39) (S100, E1))

Asunción

III. Milizkorps (Glt Farrell Plaul (F2, E1))
- 3. Milizdivision (Mil(36) (S97, E0))
- 11. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0))

Garnison Asunción (Glt Leiva (LG, AG, F1, E0))
- 2. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0))

Montevideo

Garnison Montevideo (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0))


KÜSTENSCHUTZ ATLANTIK

Armeegruppe Atlantik (27.780 Mann)

Buenos Aires

Garnison Buenos Aires (Gmj Vleyra Spangenberg (PK, F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0))

IX. Armeekorps (Gmj Rodriguez (F2, E25))
- 17. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S94, E2))

Bahia Bianca

VIII. Armeekorps (Glt Marquez (DD, F3, E0))
- 16. Infanteriedivision (Inf(39) (S85, E3))


PATAGONIENFRONT

Armeegruppe Patagonien (73.390 Mann, 20 Panzerwagen)

Puerto Montt

V. Armeekorps (Glt Fasola Castano (PIO, F2, E67))
- 9. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E8))
- 10. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E6))
- 11. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S99, E6))

San Carlos de Bariloche

IV. Gebirgsjägerkorps (Glt Florit (KO, F3, E21))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S97, E9))

Comodoro Rivadavia

Nationale Garde (Gmj d.R. O`Reilly (F0, E0) kommissarisch)
- Gardedivision (Inf(39) + Pw (S99, E4))

VI. Milizkorps (Glt von der Becke (OD, F1, E37))
- 10. Milizdivision (Mil(36) (S87, E2))
- 13. Milizdivision (Mil(36) (S95, E0))


KÜSTENSCHUTZ PAZIFIK

Armeegruppe Pazifik (42.000 Mann, 100 Flugzeuge)

Santiago

V. Milizkorps (Glt Mosconi (DD, F2, E36))
- 4. Milizdivision (Mil(36) (S100, E6))
- 5. Milizdivision (Mil(36) (S100, E5))

Garnison Santiago (Gmj Rivarola (DD, F0, E0))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E5))

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassinelli (AU, AG, F3, E24))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo(I) (S100, E87))

Antofagasta

VII. Armeekorps (Glt Anaya (PK, F2, E27))
- 15. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S100, E5))

II. Milizkorps (Glt Urdapilleta (FK, F2, E73))
- 2. Milizdivision (Mil(36) (S100, E10))
- 9. Milizdivision (Mil(36) (S100, E6))


NORDWESTFRONT

Armeegruppe Nordanden (61.000 Mann, 100 Flugzeuge)

Lima

II. Armeekorps (Glt Velez (LG, AG, F2, E37))
- 4. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E6))
- 12. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E6))
- 13. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E6))

III. Fliegerkorps (Jäger) (Glt Manni (ÜT, F1, E0))
- 1. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E2))

Arequipa

I. Milizkorps (Glt Vaccarezza (DD, F3, E17))
- 1. Milizdivision (Mil(36) (S100, E21))
- 8. Milizdivision (Mil(36) (S100, E17))

Riberalta

VII. Milizkorps (Glt Molina Gomez (F2, E0))
- 12. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0))

La Paz

Garnison La Paz (Gmj Zuloaga (LG, F0, E26))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E1))

Es befanden sich keine weiteren Truppen in der Aufstellung.
Die argentinische Kriegsmarine war, abgesehen von 16 Konvoischiffen und 8 Begleitzerstörern, nicht existent.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 14

Beitragvon Claus E. Witz » 15. Januar 2013 01:20

Die Vernichtung der US-Armee an der La Plata-Front
(Januar 1941)

Die Patagonien-Front war weiterhin stark gefährdet. Während der argentinische Angriff auf Comodoro Rivadavia kurz vor dem Scheitern war, wurden die Stellungen der 7. Gebirgsjägerdivision in San Carlos de Bariloche am 1. Januar 1941 durch eine US-Armee unter Generalleutnant Bradley angegriffen. Die 37., 2., 6. und 41. US-Infanteriedivision gingen, verstärkt durch schwere Panzer und Panzerwagen, von Südwesten und Süden gegen die zentrale Andenstellung vor. Generalleutnant Florit hatte die Linien zu sehr ausdünnen müssen, um überhaupt eine zusammenhängende Hauptkampflinie bilden zu können. Jetzt rächte sich die Vernachlässigung der Patagonien-Front. Nach sieben Stunden verbissenem Gebirgskampf musste sich die 7. Gebirgsjägerdivision zurückziehen und trat gegen 13 Uhr ihren Rückmarsch nach Viedma an.

Bild
Bild 116: An der Patagonien-Front (01.01.1941)

Am 2. Januar um 2 Uhr war auch der Angriff auf Comodoro Rivadavia gescheitert. Diese schwierige Lage veranlasste den Generalstab, das I. Armeekorps samt seiner drei zusätzlichen Artillerieregimenter von Concordia strategisch nach San Carlos de Bariloche zu verlegen. Am 17. Januar sollte das Korps dort ankommen und die Lage stabilisieren.

An der La Plata-Front verlief die Operation „Inka“ dagegen erfreulich planmäßig. Während die argentinischen Stuka-Geschwader unablässig die Reste der südbrasilianischen US-Armee unter Feldmarschall Hodges mit Bodenangriffsmissionen in Schach hielten, rückten General Sarobes Truppen unaufhaltsam vor.

Am 5. Januar erreichte das IV. Milizkorps Porto Alegre und sicherte sofort die Küstenlinie, da zwei Tage später das VI. Armeekorps mit der 14. und 18. Infanteriedivision mit ihren Sturmpionieren nach Curitiba abrückte, um den Angriff der 5. Gebirgsdivision auf Campinas von Süden her zu unterstützen.

Zur gleichen Zeit erreichte von Westen her die 19. Infanteriedivision unter Generalmajor San Martin Mato Grosso. Die US-Soldaten leisteten nur noch schwachen Widerstand, standen ihnen doch kaum noch Versorgungsgüter zur Verfügung.

Am 7. Januar um 13 Uhr löste General Sarobe den Generalangriff aus und griff die eingekesselten Nordamerikaner aus zwei Richtungen an. Die Stuka-Geschwader unterstützen den Angriff dabei weiterhin.

Bild
Bild 117: Die Lage an der La Plata-Front (07.01.1941)

Um 21 Uhr war die ungleiche Schlacht gewonnen. Drei US-Infanteriedivisionen gingen mit 36.000 Mann in Gefangenschaft. Unzählige Waffen und Fahrzeuge wurden erbeutet. Am 9. Januar trafen aus Mato Grosso die Überreste der 3. US-Infanteriedivision (mot.) in Campinas ein. Auch sie wurde zerschlagen und weitere 10.000 Amerikaner wurden gefangen genommen.

Jetzt sollte der letzte Akt der Operation „Inka“ erfolgen, indem auch die Provinz Campinas von der 5. Gebirgsjägerdivision besetzt werden sollte. Es war geplant, die letzten Widerstandsnester bis zum 25. Januar einzunehmen. Da keine starken Kräfte mehr benötigt wurden, konnte das III. Milizkorps von Asunción nach Curitiba strategisch verlegt werden, um auch hier den Küstenschutz zu übernehmen.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.

Benutzeravatar
Claus E. Witz
Signifer
Signifer
Beiträge: 418
Registriert: 1. September 2012 14:24
Wohnort: Hansestadt Herford
:
AAR-Schreiber Spender

Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 17. Januar 2013 00:33

Die US-Landung in Arequipa
(Januar 1941)

Nachdem sich die Lage an der La Plata-Front entspannt hatte, wurden bald Kräfte frei, um die wankende Südfront weiter zu verstärken. Zudem hatte ich aus den neuen Jahrgängen, die ihren Wehrdienst antreten mussten, einen Teil zurückhalten können, um neue Infanteriedivisionen aufstellen zu können, statt die angeschlagenen Einheiten wieder aufzufüllen. Bis zum 4. Juli sollten nach dem damaligen Plan drei neue Infanteriedivisionen (´39) entstehen. Für eine Modernisierung der Ausrüstung würde später gesorgt werden.

Noch ehe unsere Planungen abgeschlossen waren, griff uns jedoch der US-Amerikaner erneut im Nordwesten in Arequipa an. Am 11. Januar versuchten die 66. und 35. US-Infanteriedivision anzulanden. Doch das erprobte I. Milizkorps unter Generalleutnant Vaccarezza hielt die Stellungen an der Felsenküste. Erst als am 13. Januar Verstärkungen angelandet werden konnten, wendete sich das Blatt langsam. Die 2. US-Marines und die 25. US-Infanteriedivision unter Generalleutnant Sutherland wurden zum Zünglein an der Waage. Dennoch gelang es im letzten Augenblick das Gefecht siegreich zu beenden.

Bild
Bild 118: Die Nordanden-Front (13.01.1941)

Das VII. Milizkorps mit der 12. Milizdivision unter Generalleutnant Molina Gomez erhielt bald darauf den Befehl, von der Armeegruppe Nordanden die rechte Flanke aufzugeben, um nach der strategischen Verlegung nach Puerto Montt die Küste im Bereich der neu geschaffenen Armeegruppe Pazifik zu sichern. Die Front im Nordwesten galt zu diesem Zeitpunkt als gesichert. Mit der Ankunft des VII. Milizkorps in Puerto Montt konnte am 6. Februar gerechnet werden, so dass der Küstenabschnitt zehn Tage gefährdet sein würde, da das V. Armeekorps Richtung Süden abgezogen sein würde. Aber es sollte sich bald zeigen, dass die 12. Milizdivision auch im Norden hätte gebraucht werden können.

Nur zwei Stunden nach der Vereitelung der Anlandung von US-Truppen in Arequipa startete der Feind erneut einen Versuch, einen Brückenkopf in Arequipa zu bilden. Um 2 Uhr morgens am 12. Januar versuchte eine US-Armee unter dem Kommando von General Grunert mit sechs Divisionen die Landung in Arequipa. Der 25., 35., 43., 66. US-Infanteriedivision, der 2. US-Marines und der 110. US-Infanteriedivision (mot.) nebst Pak- und Artillerieregimenter fuhr auf den Strand mit 66.000 Soldaten in Landungsbooten zu, während das argentinische I. Milizkorps unter Generalleutnant Vaccarezza mit der bereits geschwächten 1. und 8. Milizdivision und knapp 10.000 Mann erschöpft in den Küstenstellungen lag. Bis zum Morgengrauen gegen 10 Uhr hatten die Amerikaner 1.000 Mann Verluste eingebüßt. Die Miliz hatte 400 Tote zu beklagen, die aber nur schwerlich ersetzt werden konnten.

Der Chef der Luftwaffe Jose Tamborni befahl daraufhin dem II. und IV. Fliegerkorps ihre Stuka-Maschinen schnellstmöglich von Porto Alegre nach Santiago umzustationieren. Fünf Stunden später waren die Stukas angekommen. Doch es stellte sich heraus, dass diese Entscheidung einer Fehlplanung unterlag: Die Reichweite der Stukas von Santiago aus reichte lediglich bis zur Wüstenprovinz Antofagasta. Eine sofortige erneute Umstationierung erschien nicht ratsam, da die Stuka-Verbände völlig desorganisiert gewesen wären.

Präsident Ortiz tobte vor Wut, als er von dieser Fehlplanung hörte. Jetzt war die Miliz auf sich allein gestellt und konnte keine Unterstützung erhoffen. Zwei Tage tobten die Kämpfe am Strand und im Gebirge bis zuletzt 1.600 gefallene US-Soldaten und 1.000 tote Argentinier das Schlachtfeld bedeckten. Die Miliz zog sich am 15. Januar nach La Paz zurück. Um 8 Uhr war die Provinz Arequipa vollständig in Feindeshand.

Zwei Stunden später, um 10 Uhr, griff Generalleutnant Anaya ohne Luftunterstützung mit dem VII. Armeekorps, das lediglich aus der 15. Infanteriedivision bestand, verzweifelt den US-Brückenkopf Arequipa an. Das II. Milizkorps unter Generalleutnant Urdapilleta unterstützte den Angriff von Süden; das II. Armeekorps unter Generalleutnant Velez kam von Norden zur Hilfe. Doch beide Korps wurden falsch eingewiesen und die Feuerunterstützung erfolgte mit einer Stunde Verspätung.

Bild
Bild 119: Der US-Brückenkopf in Arequipa (15.01.1941)

Generalleutnant Smith H. M. führte zunächst nur ein US-Korps ins Gefecht, drei weitere Divisionen behielt er in Reserve. So waren die Nordamerikaner mit der 2. US-Marines und der 35. so wie der 25. US-Infanteriedivision in der Unterzahl, sah sich das Korps doch von zwei Seiten in Bedrängnis gebracht. Gegen 15 Uhr nahm jedoch auch die 110. US-Infanteriedivision (mot.) das Gefecht auf, als alle Fahrzeuge angelandet waren, und erneuerte den Kampf.

Am 16. Januar wendete sich das Blatt entgültig zugunsten der US-Amerikaner, als Generalleutnant Velez vom I. Armeekorps bei einer Erkundungsfahrt in einen Hinterhalt geriet und samt seinem engsten Stab umkam. Generalmajor d.R. Salluste übernahm vorübergehend das Kommando, konnte aber den Druck auf den US-Brückenkopf nicht weiter aufrecht halten. Salluste wurde am darauf folgenden Tag durch den erfahrenen Generalleutnant Molina Gomez ersetzt.

Inzwischen war das II. Milizkorps, das von der Strandsicherung in Antofagasta eingesetzt war, völlig erschöpft und musste den Kampf abbrechen. Als dann gegen 5 Uhr auch noch die Küstenstraße von der US-Schlachtflotte massiv beschossen wurde, war der Kampf aussichtslos geworden und die Niederlage besiegelt. Die Überlebenden flohen in panischer Angst vor den explodierenden Schiffsgranaten. 5.300 tapfere argentinische Soldaten ließen ihr Leben und konnten doch nicht die Vernichtung des US-Brückenkopfes in Arequipa erreichen.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
*edit-Wüsti - Sig verändert - wir haben eine verbindliche Kommentarregelung in der SZ!!
*edit Claus: ... also Kommentare bitte hier.