[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Claus E. Witz
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Mai 2013 08:08

Die Kämpfe um Concordia
(Mai bis Juni 1942)

Ende Mai konnte mich auch ein Blick nach Europa nicht trösten. Dort waren die Reste der tschechoslowakischen Armee von den Deutschen in zwei Kesseln zusammengetrieben worden. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Tschechoslowakei dem Deutschen Reich eingegliedert werden konnte. Doch will ich den Ereignissen in Europa nicht vorgreifen.

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Bild 206: Die Tschechoslowakei vor dem Zusammenbruch (28.05.1942)

Am 29. Mai um 15 Uhr war Concordia von den USA besetzt und der 3. Armee in Montevideo und Porto Alegre waren die Nachschubwege zu Lande abgeschnitten. Wir hofften alle am Kabinettstisch, dass die 3. Armee imstande war, den Feind von Buenos Aires fernzuhalten.

Als Teile der 3. Armee nördlich der La Plata-Mündung in Montevideo und Porto Alegre abgeriegelt waren, wagte der Feind umgehend am 29. Mai um 16 Uhr den Angriff auf die argentinischen Verbände, die in Porto Alegre standen. Das IV. Milizkorps, die 4. Sicherungsdivision und die 25. Infanteriedivision litten anfänglich unter Nachschubmangel, denn man hatte es versäumt, Reserven anzusammeln. Der erste Nachschubkonvoi war bereits von Buenos Aires nach Montevideo unterwegs, aber es dauerte seine Zeit, bis Öl, Munition und Versorgungsgüter bis an die Front kamen. Selbst die Sturzkampfbomber, die in Porto Alegre stationiert waren, mussten am Boden bleiben und ungeduldig ausharren. Präsident Ortiz bekam einen seiner Wutanfälle, als er davon erfuhr.

Doch Ramirez, der kommandierende General der 3. Armee hatte die Situation richtig eingeschätzt. Fünf Stunden später, um 21 Uhr am 29. Mai hatten die über den Rio Parana vorgehenden argentinischen Divisionen die in Concordia stehenden US-Truppen geschlagen. Da die Sturzkampfbomber immer noch nutzlos am Boden standen, wurde das III. Fliegerkorps nach Buenos Aires umstationiert, um den Feind in Concordia zu stellen.

Der Feind gab sein Vorhaben jedoch nicht so schnell auf. Zwei frische US-Divisionen, die 192. motorisierte und die 5. US-Infanteriedivision besetzten am Ende des Tages erneut die Provinz Concordia. Aber jetzt konnte am 30. Mai das III. Fliegerkorps von Buenos Aires aus Zerrüttungsangriffe gegen den vor der Hauptstadt stehenden Feind fliegen. Die Stuka-Piloten spürten, dass die Lage ernst war und flogen verbissen Tag und Nacht Angriffe.

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Bild 207: Die Frontlinie bei der 3. Armee (01.06.1942)

Am 1. Juni um 2 Uhr war der Sieg in Concordia errungen und das III. sowie das IV. Fliegerkorps, das inzwischen wieder genügend Ölvorräte auf den Fliegerhorsten in Porto Alegre angelegt hatte, flogen Bodenangriff auf Bodenangriff auf das fliehende US-Korps. Bis zum 5. Juni gelang es den Bomberpiloten die 5. US-Infanteriedivision zu vernichten. Dann wurden die Angriffe auf die 192. US-Infanteriedivision (mot.) gnadenlos fortgesetzt.

Am 6. Juni kam es bei der Rückeroberung Concordias zu einer Krise: Als das schnelle XIII. Armeekorps und das III. Gebirgsjägerkorps die Provinz gegen 6 Uhr erreichten, begannen diese sofort damit, die Verbindungsstraßen zu den abgeschnittenen Divisionen wieder einzurichten. Aber das XIII. Armeekorps war von den Strapazen des vorangegangenen Kampfes und durch den Vormarsch stark geschwächt. Der Kommandeur, Generalleutnant Peron, meldete einen dramatisch geringen Organisationsgrad von nur noch zehn Prozent. Den Gebirgsjägern erging es dahingehend besser, aber die Division hatte nur noch eine Mannstärke von 60 Prozent.

US-Feldmarschall Hodges hatte die Lage erkannt und löste am 6. Juni um 8 Uhr morgens mit seiner 106. (mot.) und 7. US-Infanteriedivision in Curitiba einen erneuten Gegenangriff aus. Generalleutnant Peron befehligte tatkräftig die Verteidigung des schmalen Frontstreifens, während weiterhin die argentinischen Sturzkampfbomber der 192. US-Infanteriedivision auf ihrer Flucht nach Norden einen hohen Blutzoll abrangen.

Bild
Bild 208: Die Schlacht um Concordia (06.06.1942)

Doch am Morgen des 7. Juni um 1 Uhr meldete Generalleutnant Peron General Ramirez die Kampfunfähigkeit des XIII. Armeekorps. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann auch die 5. Gebirgsjägerdivision nicht länger standhalten konnte und der erneute Verlust der Provinz Concordia drohte.

General Ramirez wollte zunächst die Ankunft des von Asunción nach Ciudad del Este zurückeilenden XII. Armeekorps abwarten, aber die Division würde nicht vor dem späten Nachmittag des 9. Juni in den Abwehrkampf eingreifen können. So verrann kostbare Zeit, bis General Ramirez endlich einen Ausfall von Porto Alegre nach Curitiba in die Flanke der angreifenden US-Divisionen wagte.

Erst neun Stunden nach dem Angriffsbeginn der US-amerikanischen Divisionen erreichte am 7. Juni um 10 Uhr der erste Luftangriff die vorstoßenden feindlichen Angriffsspitzen. Aber es war zu spät: Um 11 Uhr war auch die letzte Verteidigungslinie in Concordia vom Feind überrannt worden und das argentinische XIII. Armeekorps sowie die 5. Gebirgsjägerdivision mussten erneut ihren Rückzug aus Concordia antreten.

Jetzt sah sich General Ramirez in einem schon verlorenen Gefecht mit den US-Truppen, die in Curitiba standen, verwickelt. Das Gefecht dauerte lediglich vier Stunden seit General Ramirez mit seiner 25. Infanterie-, sowie der 6. und 7. Milizdivision am 7. Juni um 10 Uhr den Entlastungsangriff gestartet hatte. Auch Generalleutnant Verdaguers IV. Fliegerkorps flog verzweifelte Zerrüttungsangriffe auf Curitiba. Aber gegen US-Feldmarschalls Hodges 7. (mot.), 106. (mot.), 103. und 157. US-Infanteriedivision gab es keine Chance mehr, den Sieg zu erringen. Um 16 Uhr war das Gefecht verloren und die erschöpften Argentinier gingen wieder in ihre Ausgangsstellung hinter den Rio Parana zurück, den das III. Gebirgsjäger- und das XIII. Armeekorps am 10. Juni erreichten.

Es war nur ein schwacher Trost, dass es den Stuka-Geschwadern am 11. Juni gelang, die noch immer zurückweichende 192. US-Infanteriedivision (mot.) in Concordia zu vernichten.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Mai 2013 22:32

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. Juni 1942)

42 Divisionen, 11 Geschwader (372.810 Mann, 20 Panzerwagen, 855 Flugzeuge)

HEER (359.510 Mann, 20 Panzerwagen)

NORDWESTFRONT

Corrientes

Armeeoberkommando (FM Sarobe (F2, E12))
- Armeehauptquartier (HQ(36) + Fla (S100, E22, O21/62))

1. Armee (FM Sarobe, 119.320 Mann)

Santiago

VII. Armeekorps (Glt Aramburu (WS, F2, E70))
- 15. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S69, E10, O62/62))
- 27. Infanteriedivision (Inf(41) (S91, E5, O62/62))
- 30. Infanteriedivision (Inf(41) (S100, E5, O62/62))

Garnison Santiago (Gmj Rivarola (DD, F0, E0))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O66/66))

Cordoba

II. Armeekorps (Glt Anaya (PK, F3, E18)
- 4. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S49, E15, O62/62))
- 12. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S49, E15, O62/62))
- 13. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S43, E15, O62/62))

Corrientes

X. Armeekorps (Glt Vaccarezza (DD, F3, E51))
- 19. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S88, E12, O62/62))
- 20. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S60, E12, O62/62))
- 22. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S61, E10, O62/62))

Asunción (auf dem Rückzug nach Corrientes / Cuidad del Este)

VI. Armeekorps (Glt San Martin (OD, F2, E81))
- 14. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S53, E9, O43/62))
- 18. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S55, E9, O46/62))

XII. Armeekorps (Glt Bautista Molina (F2, E49))
- 28. Infanteriedivision (Inf(41) (S70, E7, O44/62))

I. Heimatschutzkorps (Glt Molina Gomez (F2, E32))
- 1. Milizdivision (Mil(36) (S75, E24, O43/62))
- 8. Milizdivision (Mil(36) (S65, E21, O43/62))
- 24. Infanteriedivision (Inf(41) + Pak (S87, E2, O50/62))


LA PLATA-FRONT

3. Armee (Gen Ramirez, 64.690 Mann)

Porto Alegre

z.B.V. 3. Armee (Gen Ramirez (F2, E96))
- 25. Infanteriedivision (Inf(41) (S71, E7, O42/62))

IV. Milizkorps (Glt Martinez (LG, F2, E54))
- 6. Milizdivision (Mil(36) (S55, E10, O59/62))
- 7. Milizdivision (Mil(36) (S54, E11, O31/62))

Garnison Porto Alegre (Gmj Zuloaga (LG, F0, E44))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S97, E1, O50/66))

Montevideo

Garnison Montevideo (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O66/66))

Rosario

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F3, E90))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S60, E10, O45/73))

Buenos Aires

XIII. Armeekorps (Glt Peron (OD, F2, E77))
- 23. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S63, E6, O11/62))
- 29. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S87, E7, O7/62))


PATAGONIENFRONT

2. Armee (FM Farrell Plaul, 113.500 Mann, 20 Panzerwagen)

San Carlos de Bariloche

I. Armeekorps (FM Farrell Plaul (F2, E65))
- 1. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 2. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 3. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))

Puerto Aisén

V. Armeekorps (Glt Fasola Castano (PIO, F2, E72))
- 9. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E8, O62/62))
- 10. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))
- 11. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))

Comodoro Rivadavia

IV. Gebirgsjägerkorps (Glt Florit (KO, F3, E24))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S100, E9, O73/73))

Nationale Garde (Glt de Olano (PK, F2, E7))
- Gardedivision (Inf(41) + Pw (S100, E6, O68/68))

XI. Armeekorps (Glt Marquez (DD, F3, E0))
- 21. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E0, O62/62))


Küstenschutz (55.000 Mann)

KÜSTENSCHUTZ ATLANTIK

Küstenkommando 1 (Atlantik) (Glt Savio, 45.800 Mann)

Buenos Aires

Küstenabschnittskommando 11

Garnison Buenos Aires (Glt Savio (F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0, O62/62))

Mar del Plata

Küstenabschnittskommando 12 (IX. Armeekorps) (Glt Rodriguez (F2, E25))
- 17. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S100, E1, O62/62))

Bahia Bianca

Küstenabschnittskommando 13 (VIII. Armeekorps) (Glt Pistarini (FK, F1, E39)
- 16. Infanteriedivision (Inf(39) (S100, E3, O62/62))

Viedma

Küstenabschnittskommando 14 (II. Milizkorps) (Glt Urdapilleta (FK, F3, E7))
- 9. Milizdivision (Mil(36) (S97, E7, O62/62))
- 14. Milizdivision (Mil(36) (S78, E3, O62/62))

Puerto Madryn

Küstenabschnittskommando 15 (VI. Milizkorps) (Glt von der Becke (OD, F1, E69))
- 10. Milizdivision (Mil(36) (S66, E3, O62/62))
- 13. Milizdivision (Mil(36) (S75, E2, O62/62))


KÜSTENSCHUTZ PAZIFIK

Küstenkommando 3 (Pazifik) (Glt Vieyra Spangenberg, 9.200 Mann)

Puerto Montt

Küstenabschnittskommando 32 (Glt Vieyra Spangenberg (PK, F2, E10))
- 26. Infanteriedivision (Inf(41) (S92, E4, O62/62))


LUFTWAFFE (13.300 Mann, 380 Jäger, 475 Bomber)

Buenos Aires

Jagdfliegerführer 1 (Glt Manni (ÜT, F1, E72))
- 1. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E4, O37/37))
- 4. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E0, O37/37))

Jagdfliegerführer 2 (LwG del Riva (F3, E6))
- 2. Jagdgeschwader (AJ(III) (S100, E3, O37/37))
- 3. Jagdgeschwader (AJ(III) (S80, E2, O37/37))

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassinelli (AU, AG, F3, E34))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo(I) (S92, E100, O31/31))

III. Fliegerkorps (Stuka) (LwM Parodi (FZ, F2, E45))
- 1. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S31, E100, O41/52))
- 5. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S17, E76, O41/52))

Santiago

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F4, E95))
- 2. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S62, E100, O36/52))
- 6. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S82, E32, O45/52))

Porto Alegre

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F4, E169))
- 3. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S93, E100, O29/56))
- 4. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(I) (S98, E100, O38/52))


Truppen in Aufstellung:

Artillerieregiment 15 (3. Juni 1942)
7. Sturzkampfbombergeschwader (8. Juni 1942)
30. Infanteriedivision (24. Juni 1942)
31. Infanteriedivision (4. Juli 1942)


Legion Harpyie

South Cap Verde Approach (auf der Rückführung nach Taranto)

1a Squadra Aerea (Italien) (Gmj Bazzani (FB, F3, E22))
- 17a Gruppo di Caccia (AJ(III) (S100, E15, O3/59))
- 39a Divisione Transporti (Transp(I) (S100, E0, O2/39))

Die Grundsätze der argentinischen Truppenführung und Streitkräftestruktur wurden hier zusammengefasst:
Gliederung von Landstreitkräften.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 19

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Mai 2013 22:54

Die angespannte Lage an allen Fronten
(Juni 1942)

Fast unbemerkt von den Kämpfen in der ersten Junihälfte 1942 konnten wir am 4. Juni ein weiteres Artillerieregiment aufstellen, das in Santiago der 27. Infanteriedivision zugewiesen wurde. Das hier stehende VII. Armeekorps sollte nach den Vorstellungen meines Freundes Feldmarschall Sarobe eine wichtige Rolle bei dem Gegenstoß auf San Miguel de Tucumán übernehmen.

Am 9. Juni konnte die Produktion der 100 Sturzkampfbomber des 7. Stuka-Geschwaders abgeschlossen werden. Unter Luftwaffengeneral Zanni wurde das V. Fliegerkorps (Stuka) neu aufgestellt und ebenfalls nach Santiago zur Angriffsvorbereitung gesandt. Ein achtes und letztes Geschwader des Produktionsloses wurde für Ende September 1942 angekündigt. Damit sollte die Luftwaffe ihre endgültige Größe erreicht haben und die Modernisierung der Geschwader sollte den Vorrang erhalten.

An Truppenverschiebungen bliebe noch zu erwähnen, dass am 9. Juni das XII. Armeekorps mit der 28. Infanteriedivision und am 14. Juni das I. Heimatschutzkorps den rettenden Dschungel von Ciudad del Este erreicht hatten. Damit war die wichtige Industrieregion Asunción mit seinen Flugplätzen vollkommen geräumt worden. Das I. Fliegerkorps (Mabo) wurde zudem nach Bahia Blanca verlegt, um den Flughafen von Buenos Aires zu entlasten.

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Bild 209: Die Nordfront (11.06.1942)

An der Patagonienfront dagegen tat sich in den ersten beiden Juniwochen nichts Außergewöhnliches. Die USA hatten eine riesige Armee an dieser Front gebildet, ohne auch nur einen Angriff zu wagen. Fähige Generalstabsoffiziere wie MacArthur und Eisenhower schienen hier auf den richtigen Moment für einen Angriff zu warten. Aber vielleicht sollte auch nur die argentinische 2. Armee möglichst weit weg von den bedrohten Industriegebieten im Norden festgehalten werden. Der Generalstab war sich in der Einschätzung der Lage im Süden nicht sicher, aber man beschloss, nichts zu unternehmen, solange der Feind auch nicht die Initiative ergriff.

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Bild 210: Die Patagonienfront (11.06.1942)

Im fernen Europa hatte die Tschechoslowakei – ich berichtete bereits – der Achse den Krieg erklärt, aber befand sich bereits Ende Mai in einer schwierigen Lage. Zusammengepfercht in zwei Kesseln waren die tschechischen Truppen kaum noch fähig, offensiv zu agieren.

Am 4. Juni trat das kleine Land den ersten nach dem zweiten Schritt und trat den Alliierten bei. Doch schon am 7. Juni war der Spuk vorbei und das Deutsche Reich annektierte die Tschechoslowakei. Präsident Ortiz schickte ein Glückwunschtelegramm nach Berlin und bejubelte förmlich die Überlegenheit des Deutschen Reiches und der anderen Achsenmächten. Vielleicht erhoffte sich der Präsident daraus, man möge Argentinien erneut Beistand in Form von Fliegerstaffeln, aber auch Divisionen senden. Ich malte mir dagegen insgeheim aus, welches Telegramm wohl Premierminister Churchill an Präsident Roosevelt schicken würde, wenn unsere Kraft entgültig erlahmen würde. Aber ich behielt meine zersetzerischen Gedanken lieber für mich.

Ich schmiedete insgeheim neue Pläne, um meine Frau sicher außer Landes bringen zu können, auch wenn sie mir zu diesem Zeitpunkt auf der Hazienda zusammen mit Feldmarschall Sarobes Gattin gut aufgehoben schien. Und dennoch wandte ich meine ganze Kraft auf, um die Kriegsproduktion, den Nachschub und die Industriekapazität trotz zunehmender Schwierigkeiten weiter aufrecht zu erhalten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 2. Juni 2013 00:32

Operationsplan "Mapuche"
(Juli 1942)

Ende Juni 1942 waren wir an einem Tiefpunkt angelangt. Die Nerven des Kriegskabinetts – allen voran die von Präsident Ortiz – lagen blank: Die Führung hatte die Ozelot-Linie als die zu haltende Verteidigungslinie benannt, bevor der Feind in die Pampa und damit ins Kernland durchbrechen konnte. Doch jetzt hatten die US-Amerikaner das im Zentrum gelegene Asunción mit seinen Flugfeldern genommen, die Schlüsselstellung Curitiba an der Atlantikküste besetzt und waren dabei, Santiago mit Teilen der 1. Armee über die Andenpässe abzuschneiden. Auch die 3. Armee konnte jederzeit wieder nördlich der La Plata-Mündung von der argentinischen Hauptstadt abgeschnitten werden.

Bild
Bild 211: Großargentinien (29.06.1942)

In dieser Lage forderte Präsident Ortiz den Generalstab auf, unter allen Umständen endlich zum Gegenangriff zu schreiten und verlorenes Terrain wieder zurückzugewinnen, um die Nordfront zu stabilisieren. Am 1. Juli flog General Ramirez von der Nordostfront nach Buenos Aires und wartete mit einem Operationsplan auf, den der ehrgeizige Generalleutnant Peron, der Kommandeur vom schnellen XIII. Korps, entwickelt hatte:

Die 3. Armee sollte in einer 1. Phase erneut mit dem III. Gebirgsjägerkorps und dem XIII. Armeekorps den Rio Paraná überschreiten und Concordia besetzen. In einer unmittelbar danach einzuleitenden 2. Phase sollte die Gebirgsprovinz Curitiba von drei Seiten gleichzeitig angegriffen werden. Dem sollten vorher massive Luftangriffe vorangehen.

Bild
Bild 212: Operationsplan „Mapuche“ (01.07.1942)

Nach der Einnahme der Gebirgsprovinz Curitiba sollten die Provinzen Mato Grosso und Campinas in Phase 3 wieder besetzt werden, um in einem letzten Akt Asunción einzukesseln. Der Gesamtplan konnte bis zum 20. Oktober andauern, wenn man sofort mit dem Angriff beginnen würde. Doch noch mussten die Verluste der Vergangenheit aufgefüllt werde.

Präsident Ortiz befahl, den Angriff für den Operationsplan „Mapuche“ in jedem Fall noch im Juli auszulösen. Doch würden die Vorbereitungsmaßnahmen ausreichen, um die Gebirgsprovinz Curitiba zu stürmen?
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 9. Juni 2013 02:02

Sturm auf Curitiba
(Juli 1942)

Bevor der Angriff auf Curitiba erfolgen konnte, mussten einige Umstrukturierungen bei der 3. Armee erfolgen. Als am 5. Juli die 32. Infanteriedivision aufgestellt werden konnte, wurde diese General Ramirez´ 3. Armee zur besonderen Verfügung direkt unterstellt (z.b.V.). Im Gegenzug wurde einen Tag später beim IV. Milizkorps, das inzwischen in IV. Heimatschutzkorps umbenannt worden war, die 6. Milizdivision aufgelöst, um weitere kampfstärkere Infanteriedivisionen bilden zu können. Nun bestand der Verband unter Generalleutnant Martinez nur noch aus der 7. Milizdivision, der 31. Infanteriedivision und dem Panzerabwehrregiment 2. Beide Verbände standen in Porto Alegre zum Sprung bereit.

Aus Sicherheitsgründen wurde zudem an der Pazifikflanke die 3. Sicherungsdivision in Santiago aus der Front gezogen und nach Bahia Blanca an die Atlantikküste verlegt. Feldmarschall Sarobe befürchtete zum Einen einen US-Angriff auf die Stadt, zum Anderen sollten Offensivkräfte an die vorderste Front verlegt werden. Die 16. Infanteriedivision des VIII. Korps, die bis dahin in Bahia Bianca, die Küstenverteidigung übernommen hatte, wurde daraufhin der 3. Armee unterstellt und erhielt den Marschbefehl nach Rosario, um die Wiederbesetzung Concordias zu unterstützen.

Auch die 4. Sicherungsdivision in Porto Alegre wurde dem Küstenkommando 1 (Atlantik) unterstellt und nach Mar del Plata verlegt. Die dort stationierte 17. Infanteriedivision und das Panzerabwehrregiment 1 des IX. Armeekorps unter dem Kommando von Generalleutnant Rodriguez wurden daraufhin an die Patagonienfront nach Comodoro Rivadavia in Marsch gesetzt, um dort wiederum die Gebirgsjägertruppe abzulösen. Die Marschbewegungen blieben dem Feind nicht verborgen, doch konnte die argentinische Luftwaffe, die Angreifer im Luftraum über dem Mar del Plata ohne Verluste vertreiben.

Doch in all diese Vorbereitungen für die Operation „Mapuche“ machte der Feind uns erneut einen Strich durch die Rechnung: Am 9. Juli um 16 Uhr griffen US-amerikanische Truppen unter Feldmarschall Hodges Ciudad del Este an und drückten innerhalb eines Tages die rechte Flanke der 1. Armee ein. Damit war der auf Curitiba geplante Angriff von drei Seiten hinfällig geworden.

Bild
Bild 213: Die 1. Armee an der Nordfront (13.07.1942)

General Ramirez bezichtigte Feldmarschall Sarobe, die Niederlage in Ciudad del Este absichtlich herbei geführt zu haben, um den Angriff auf Curitiba zu behindern und seine Position als oberster Truppenführer im Feld zu stärken. Das war natürlich, wie ich weiß, absurd, aber die Behauptung brachte eine Unruhe in das Offizierskorps und der Generalstab in Buenos Aires musste etwas unternehmen.

Mein Freund Sarobe versuchte den Vorwurf zu entkräften, indem er vorschlug, die sich zurückziehenden Truppen der 3. Armee zu unterstellen. Dies geschah dann auch, als am 21. Juli das schnelle XIII. Armeekorps und das III. Gebirgsjägerkorps Concordia erreichten und damit begannen Auffangstellungen, Bereitstellungsräume und Versorgungsdepots vorzubereiten.

Am 22. Juli wurde die „direkte Bodenunterstützungsdoktrin“ entwickelt. Dies sollte der fliegenden Artillerie die genügende Ausdauer geben, um unentwegt Luftangriffe auf Curitiba zu fliegen bis die argentinischen Bodentruppen die Provinz wieder besetzen konnten.

Dann, am 23. Juli um 6 Uhr begannen das II. und V. sowie das III. und IV. Fliegerkorps (Stuka) von den Fliegerhorsten in Montevideo und Porto Alegre aus mit ihren Zerrüttungsangriffen auf Curitiba. Bis zum 26. Juli wurden sieben solcher verheerender Angriffe auf die feindlichen Linien geflogen. Der Feind grub sich immer tiefer in die Erde ein, um sich den massiven Luftschlägen zu entziehen. Doch langsam schwand der Organisationsgrad der US-Truppen.

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Bild 214: Beginn der Luftangriffe auf Curitiba (22.07.1942)

Am 26. Juli um 11 Uhr gab General Ramirez – nachdem die wichtigsten Divisionen mit zusätzlichen Versorgungsgütern ausgestattet waren – den Angriffsbefehl für die 3. Armee aus. Elf Divisionen waren an in der zweiten Phase der Operation „Mapuche“ beteiligt.

Von Concordia aus griffen Generalleutnant Perons schnelles XIII. Armeekorps und das III. Gebirgsjägerkorps an. Auch das XII. Armeekorps und das I. Heimatschutzkorps, das die 8. Milizdivision als Reserve zurücklies, nahm an dem westlichen Vorstoß teil. Auf der rechten Flanke griff General Ramirez mit der Armeereserve und dem IV. Heimatschutzkorps an. Das VIII. Armeekorps folgte über Rosario dem Vormarsch nach Curitiba.

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Bild 215: Angriffsbeginn auf Curitiba (26.07.1942)

Zunächst verlief alles nach Plan: Die Divisionen gingen zeitgleich auf die vereinbarten Ablauflinien zu, während die Sturzkampfbomber über die Bodentruppen brummend hinweg flogen und ihre zuvor festgelegten Ziele bombardierten. Überall sah man brennende Gehöfte und Buschwerk. Die vordersten Linien des Feindes wurden überrannt und die US-Truppen zogen sich auf eine zweite vorbereitete Linie zurück. Am späten Nachmittag gelang es Generalleutnant Peron mit den Sturmpionieren seines XIII. Korps auch in diese zweite Verteidigungslinie einzudringen und die Laufgräben aufzurollen.

Die Kämpfe zogen sich bis in die Abendstunden hin, dann setzten sich die GI´s im Schutze der Dunkelheit ab. General Ramirez frohlockte schon, er habe den Sieg errungen, doch stellte sich heraus, dass der Feind eine zuvor nicht aufgeklärte, dritte Verteidigungslinie vorbereitet hatte, an der der Angriffsschwung aufgehalten wurde. Am 27. Juli um 3 Uhr morgens befahl General Ramirez der 3. Armee, den Angriff abzubrechen. Die Divisionen waren am Ende ihrer Kräfte und Resignation breitete sich in der erschöpften Truppe aus.

Als wir im Lageraum des Präsidentenpalastes vom Ausgang der Ereignisse erfuhren, waren wir zutiefst schockiert. – Sollte dies das Scheitern der Operation „Mapuche“ sein? Präsident Ortiz wollte nicht glauben, dass unsere Truppen versagt hatten. Er lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Nach einer Weile ließ er sich mit General Ramirez verbinden und brüllte in den Fernsprecher, dass niemand ihm den Rückzug erlaubt habe und er – General Ramirez – den Befehl habe, Curitiba zu nehmen. Ich musste trocken schlucken und an das Blutbad denken, das dieser Angriff bereits verursacht hatte.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 13. Juni 2013 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 13. Juni 2013 08:26

Ein hart erkämpfter Sieg
(Juli bis August 1942)

Mit einer öffentlichen barschen Zurechtweisung von Präsident Ortiz vor dem Generalstab hatte General Ramirez nicht gerechnet. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte. Er antwortete dem Präsidenten, dass er sein Möglichstes versuchen und einen erneuten Angriff wagen wollte. Er benötige nur 24 Stunden, um die Truppe wieder zu sammeln und erneut antreten zu lassen. Dann bat er noch um die Fortsetzung der Luftangriffe der Sturzkampfbomber, was Präsident Ortiz zusicherte, während er das Nicken des Chefs der Luftwaffe, Antonio Parodi, wohlwollend vernahm.

In den folgenden beiden Tagen wurden die Regimenter so gut es ging mit Ersatzmannschaften versorgt, Ausrüstungen vervollständigt und neue Munition aufgenommen. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wussten, was eine erneute Niederlage bedeuten konnte. Alle dachten an ihre Lieben daheim, die in der Gefahr schwebten, von US-amerikanischen Horden überwältigt zu werden – so schilderte es jedenfalls die argentinische Wochenschau.

Mit dem Morgengrauen des 29. Juli gegen 11 Uhr griffen die tapferen argentinischen Gauchos erneut die US-amerikanischen Stellungen in Curitiba an. Begleitet von ohrenbetäubendem Lärm der Artillerie rannten die Infanteristen der argentinischen Regimenter auf den Feind zu. Die Erde war bereits allerorten durch das Artilleriefeuer und die unentwegten Stuka-Angriffe völlig zerwühlt. So konnten viele Stoßtrupps fast völlig unbehindert sich an die feindliche Hauptkampflinie heranarbeiten.

Zur Überraschung aller wurde beim Sturm auf die US-amerikanischen Verteidigungsstellungen kaum noch Widerstand geleistet. Die US-Divisionen waren durch die ständigen Zerrüttungsangriffe der sieben argentinischen Sturzkampfbombergeschwader so zermürbt, dass der Feind sich nach vierstündigem Kampf völlig erschöpft vom Schlachtfeld Richtung Norden zurückzog.

Wir konnten unser Glück kaum glauben! Dies war der bedeutendste Sieg über die US-Amerikaner seit März 1941, als eine ganze US-Armee in Antofagasta vernichtet wurde. Alle glaubten wieder an das argentinische Waffenglück, allen voran Präsident Ortiz, der allen deutlich werden ließ, dass er den Angriff nur durch sein energisches Auftreten zu einem glücklichen Ende geführt habe. Feldmarschall Sarobe kabelte ein Glückwunschtelegramm an General Ramirez und ermahnte ihn nicht nachzulassen bis der Feind in Asunción eingeschlossen werden könne.

Doch um unsere auf dem Vormarsch befindlichen Bodentruppen war es kaum besser bestellt als um den Feind: Völlig erschöpft und nur getragen von der Euphorie des Sieges schleppten sich die Soldaten des XIV. Armeekorps – ehemals z.b.V. 3. Armee – unter dem Kommando von General Ramirez hinauf auf das Hochplateau von Curitiba. Auch das III. Gebirgskorps unter Generalleutnant Ibarra war völlig abgekämpft. Generalleutnant Perons schnelles XIII. Armeekorps hatte zudem größere Ausfälle zu vermelden und war ebenfalls stark angeschlagen. Der Einmarsch in die Gebirgsprovinz würde mehrere Wochen dauern, so dass der Einsatz der Luftwaffe unabdingbar war, um Curitiba sicher zu erreichen und dauerhaft zu halten. – Bis dahin konnte noch viel passieren.

Deshalb wurde den Stuka-Piloten befohlen, Bodenangriffe auf den fliehenden Feind durchzuführen. Der US-Amerikaner hatte auf den durch zurückflutende Einheiten verstopften Straßen große Verluste an Mensch und Material hinzunehmen. Bis zum 3. August wurden acht solcher Massenangriffe aus der Luft geflogen. Dann, als es keine größeren US-Truppenansammlungen mehr in Curitiba gab, folgten Zerrüttungsangriffe auf die in Campinas unter US-Feldmarschall Hodges Befehl stehenden Divisionen. Die Luftangriffe auf die nördlich angrenzende Provinz wurden bis Mitte August fortgesetzt.

Am 6. August stellte sich eine US-Division unserem Vormarsch nach Curitiba in den Weg. Doch nach vierstündigem Gefecht wurde der Feind zurückgeworfen. Vom 13. bis 18. August vernichteten die argentinischen Sturzkampfbomber mit zehn Luftschlägen die fliehende US-Division. Dann wurden die Stuka-Angriffe wieder nach Campinas verlegt. Jeden Tag flogen acht Geschwader zweimal am Tag gen Norden und luden ihre tödliche Last über dem bereits völlig demoralisierten Feind ab.

Als am 13. August die 33. Infanteriedivision aufgestellt werden konnte, kam diese zum VIII. Armeekorps, das inzwischen nach Concordia aufgeschlossen hatte. Generalleutnant Leonardis Korps sollte die linke Flanke des Vormarsches der 3. Armee verstärken und sich für den Vormarsch nach Ciudad del Este vorbereiten. Auch das IV. Gebirgsjägerkorps mit der 7. Gebirgsjägerdivision unter Generalleutnant Florit wurde von der ruhigen Patagonienfront abgezogen und wurde ebenfalls am 17. August nach Concordia strategisch verlegt.

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Bild 216: Luftangriff auf Campinas (20.08.1942)

Am 21. August wurde die neu aufgestellte 34. Infanteriedivision ebenfalls dem VIII. Armeekorps zugewiesen. Damit waren in Concordia – nach Auflösung der 8. Milizdivision – neun Divisionen zusammengezogen worden, um nach der Einnahme des feindfrei gemeldeten Curitibas den Angriff zu erneuern.

Doch noch war es nicht soweit: Während das VIII. und XII. Armeekorps sowie das I. Heimatschutzkorps mit fünf Divisionen die linke Flanke in Concordia sicherten, befand sich das schnelle XIII. Armeekorps auf dem Vormarsch nach Curitiba. Doch so sehr auch Generalleutnant Peron seine Männer antrieb, die in der Organisation bereits stark geschwächte Division würde ihr Ziel erst in drei Wochen um den 21. September erreichen. Das IV. Gebirgsjägerkorps konnte sogar erst am 2. Oktober die Gebirgsprovinz Curitiba verstärken. Einzig Generalleutnant Ibarras Gebirgsjäger des III. Korps würden am 6. September in Curitiba sein. Doch auch die 5. Gebirgsjägerdivision war am Ende ihrer Kräfte und hatte nur noch einen Organisationsgrad von 7 Prozent.

Auf dem schwächeren rechten Flügel der 3. Armee stand das IV. Heimatschutzkorps und sicherte die Küstenlinie von Porto Alegre. General Ramirez schleppte sich mit dem XIV. Armeekorps Richtung Norden vor. Die völlig abgekämpfte 25. und 32. Infanteriedivision waren nicht mehr in der Lage ein Gefecht zu bestehen: Ihr Organisationsgrad war auf null gesunken. Und doch würden sie die ersten sein, die Curitiba am 3. September besetzen konnten.

Würden die tapferen Gauchos die Stellung in Curitiba halten können bis Verstärkung eintreffen konnte? Oder wartete US-Feldmarschall Hodges nur auf die Gelegenheit, um mit seiner in Campinas stehenden Armee zum Gegenschlag auszuholen? Im argentinischen Generalstab herrschte Unsicherheit darüber, was der Feind noch unternehmen konnte, um unseren Vormarsch zu stoppen.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 20. Juni 2013 08:09

Die 3. Armee auf dem Vormarsch
(September 1942)

Im September 1942 waren wir in unserer Produktionsplanung gut voran gekommen. Ende des Monats wurde eine Welle von sieben Infanteriedivisionen beendet, die durch Soldaten der zu schwach gewordenen und deshalb aufgelösten Milizdivisionen gestellt wurden. Von den ehemals 14 Milizdivisionen blieben nur noch zwei im Feld stehen. Eine weitere Welle von neun Infanteriedivisionen vom Typ 1941 sollte noch bis Anfang Februar 1943 ausgehoben werden. Ergänzend wurden vier Artillerieregimenter gebildet, um das VII. und VIII. Armeekorps auf Sollstärke zu bringen. Die Produktion des 8. Sturzkampfbombergeschwaders wurde ebenfalls bis Ende September 1942 abgeschlossen, so dass anschließend vermehrt Nachschubgüter erzeugt werden konnten. Das Kriegskabinett bestätigte meinem Mitarbeiterstab und mir eine hervorragende Arbeit.

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Bild 217: Produktionsplanung (01.09.1942)

In der Zwischenzeit schritt die Operation „Mapuche“ weiter voran. Am 3. September erreichte gegen 15 Uhr General Ramirez mit seinem XIV. Armeekorps Curitiba. US-Feldmarschall Hodges Armee unternahm nichts dagegen. Seine Divisionen waren durch die argentinischen Stuka-Angriffe zu zermürbt, um einen Gegenangriff unternehmen zu können. Wir atmeten im Kriegskabinett auf. Curitiba war endlich unser!

Doch Präsident Ortiz verlangte mehr. General Ramirez sollte nachstoßen und den Feind in Campinas vernichten. Zeitgleich setzte sich der linke Flügel der 3. Armee in Bewegung und marschierte auf Ciudad del Este zu. Dabei gab Feldmarschall Sarobe mit der 1. Armee Unterstützung an der linken Flanke der 3. Armee.

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Bild 218: Schwenkung auf Ciudad del Este (05.09.1942)

Als am 6. September das III. Gebirgsjägerkorps von Generalleutnant Ibarra nach Curitiba aufschloss, gewährte man der alpinen Truppe nur drei Tage Ruhe. Dann trat General Ramirez am 9. September um 11 Uhr mit drei Divisionen an, um Campinas zu erobern. Dabei flog die argentinische Luftwaffe Unterstützungsangriffe.

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Bild 219: Gefecht um Campinas (09.09.1942)

Doch die von US-Feldmarschall Hodges persönlich geführte 7. US-Infanteriedivision (mot.) hielt stand. Die argentinischen Divisionen mussten über den Strom Paranapanema den eingegrabenen Feind angreifen. Mit einem geglückten taktischen Rückzug konnte US-Feldmarschall Hodges den Angriffsschwung auffangen und zurückdrängen. Um 19 Uhr brach General Ramirez den Angriff mit seinen drei völlig erschöpften und desorganisierten Divisionen ab und ging in die Ausgangsstellungen im Hochland von Curitiba zurück.

Damit wurde der Vormarsch am rechten Flügel der 3. Armee vom Feind zunächst gestoppt. Letztendlich erreichte am 21. September das schnelle XIII. Armeekorps Curitiba und verstärkte diesen Frontabschnitt erheblich für weitere Vorstöße.

Am 27. September besetzte überraschenderweise eine US-Infanteriedivision Ciudad del Este und löste damit einen erbittert geführten nächtlichen Dschungelkampf aus. Einen Tag später konnte der Feind umgangen werden, der sich daraufhin nach Asunción absetzte.

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Bild 220: Die Lage an der Nordostfront (28.09.1942)

Das VII. Armeekorps, das I. Heimatschutzkorps und das VIII. Armeekorps mit fünf Divisionen unter der Führung von Generalleutnant Lonardi setzten ihren Vormarsch fort. Aufgrund der logistischen Unterstützung von Corrientes aus durch das Armeehauptquartier von Feldmarschall Sarobe erwartete man die Ankunft der Truppen in Ciudad del Este Mitte Oktober.

Damit war die Nordfront an der Atlantikküste stabilisiert worden. – Aber noch war die Verteidigungslinie dünn besetzt und bald stand der Feind im Westen hinter der angestrebten Ozelot-Linie.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 29. Juni 2013 00:18

Zwei Rückschläge
(Oktober bis November 1942)

Nachdem die Schlacht um Curitiba gewonnen war und die 3. Armee einen Linksschwenk nach Ciudad del Este machte, versuchte General Ramirez diese Linie zu halten und auszubauen. Am 2. Oktober erreichte das IV Gebirgsjägerkorps Curitiba und verstärkte die strategisch wichtige Position weiter. Die am 4. Oktober neu aufgestellte 36. Infanteriedivision verstärkte zusätzlich das vom Generalleutnant San Martin kommandierte VI. Armeekorps in Corrientes.

Doch unser ausgeklügelter Aufmarschplan wurde vom Feind durchkreuzt. Am 3. und 5. Oktober gingen die Provinzen San Miguel de Tucumán östlich von Santiago und Marabá, eine an der brasilianischen Grenze im Amazonasdschungel gelegene Provinz, verloren. Nun, dass das Hinterland verloren war, damit konnten wir uns abfinden. Aber der Verlust von San Miguel de Tucumán bedeutete einen Einbruch in der Ozelot-Linie. Ein US-Korps unter Generalleutnant Holcomb hatte sich im Schutz der unübersichtlichen Andenausläufer mit der 198. US-Infanteriedivision vorgewagt.

Der argentinische Generalstab reagierte sofort, da ein Durchbruch in die Pampa-Ebene zu befürchten war. Bereits fünf Stunden nach dem Eintreffen der Nachricht waren das II. und V. Fliegerkorps (Stuka) von der Atlantikküste nach Santiago verlegt worden, um den Feind aus der Luft zu bekämpfen.

Am 5. Oktober konnte dann der Gegenangriff auf San Miguel de Tucumán ausgelöst werden. Nach einem kurzen Gefecht befanden sich die US-Truppen wieder auf dem Rückzug, verfolgt von unseren Sturzkampfbombern. Das in Córdoba stehende II. Armeekorps marschierte in die verloren gegangene Provinz vor, um die Ozelot-Linie wieder zu besetzen.

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Bild 221: Die Lage an der Nordwestfront (06.10.1942)

Während die Lage in den Anden wieder bereinigt werden konnte, kam unser Operationsplan „Mapuche“ an der La Plata-Front erneut durcheinander.

Mein Freund Feldmarschall Sarobe hatte in seiner Euphorie über die Rückeroberung von Curitiba alle Vorsicht bei Seite geschoben und marschierte am 11. Oktober um 21 Uhr mit seinem Armeehauptquartier und dem begleitenden Flugabwehrregiment ohne zusätzliche Deckungskräfte in Ciudad del Este ein. Die Divisionen der 3. Armee, die von Süden aus Concordia dazu stoßen sollten, hinkten ihrem Marschplan um zwei Wochen hinterher.

Als nur wenige Stunden später US-amerikanische Aufklärungskräfte die Führungsdivision aufgespürt hatten, folgte ein Nachtkampf, der bis zum Morgengrauen des folgenden Tages dauerte. Einmal gelang es einer US-amerikanischen Kampfgruppe sich bis auf wenige hundert Meter an Feldmarschall Sarobes Gefechtsstand heranzuarbeiten. Ich fürchtete um das Leben meines alten Freundes. Nur durch den tatkräftigen Einsatz des Kommandanten des Hauptquartiers und der Wachmannschaft gelang es mit Mühe den Feind abzuwehren. Hals über Kopf musste sich Feldmarschall Sarobe mit seinem Stab nach Concordia flüchten, wo die Führungseinheit am 5. November eintreffen sollte.

Als am 21. Oktober XII. und VIII. Armeekorps sowie das I. Heimatschutzkorps nach Ciudad del Este nachrückten, wurden die Truppen sofort vom Feind heftig attackiert. Vier Stunden später mussten sich die fünf argentinischen Divisionen ebenfalls nach Concordia zurückziehen. Der Rückzug sollte bis Anfang November andauern und verzögerte den Operationsplan „Mapuche“ weiter.

Bis Ende November hindurch geschah an der La Plata-Front nicht mehr viel. Am 12 und 13. November kam es zu sieben kurzen Gefechten um Curitiba. Aber die unkoordinierten US-Angriffe konnten aufgrund der bereits massiv ausgebauten Stellungen abgewehrt werden. Was der Feind mit diesem sinnlosen Menschenopfer bezweckte, blieb uns fremd. Zu einer Entlastung an anderen Frontabschnitten führte dieses Unterfangen jedenfalls nicht.

Während an der Nordfront der Kampf hin und her wogte, konnte mein Ministerium den Produktionsplan weiter vorantreiben. Am 14. Oktober wurde das Artillerieregiment 18 aufgestellt und die 16. sowie am 27. Oktober die 19. Infanteriedivision auf den Divisionstyp 1941 aufgerüstet. Beide Einheiten standen an der Nordfront und bereiteten sich auf die weiteren schweren Kämpfe vor. Auch das 3. Sturzkampfgeschwader konnte am 30. Oktober mit Maschinen des Typs II ausgestattet werden, so dass nur noch das 4. Geschwader veraltete Flugzeuge flog.

Auch im November schritt die Modernisierung der argentinischen Armee voran. Am 8. November konnte ein weiteres Pionierregiment aufgestellt werden. Es wurde der 36. Infanteriedivision in Corrientes zugewiesen. Damit gehörte es zu dem schnellen VI. Armeekorps, das auf drei Divisionen angewachsen war. Am 10. November wurde die 37. Infanteriedivision ausgehoben und dem XII. Armeekorps in Corrientes angegliedert. Mitte November gehörten dem Korps die 35., 28. und 37. Infanteriedivision an, geführt von Generalleutnant Accame, der Generalleutnant Bautista Molina abgelöst hatte.

Zudem wurde am 12. November die 20. Infanteriedivision vom X. Korps in Corrientes auf den Divisionstyp 1941 aufgerüstet und das Armeehauptquartier konnte am 24. November das neue Material für die Umrüstung zum Divisionstyp 1939 empfangen. Feldmarschall Sarobe bedankte sich für die Anstrengungen, die mein Ministerium unternahm, um die kämpfende Truppe zu modernisieren. Dabei ließ mir mein alter Freund Sarobe die scherzhafte Nachricht zukommen, dass er mit den neuen Fahrzeugen und Waffen noch schneller in Ciudad del Este einmarschiert wäre. Das wäre wohl fatal gewesen.

Auch in der Forschung kam es zu neuen Erkenntnissen und Methoden der Kriegsführung. Die Buenos Aires Railway Company entwickelte am 21. November ein neues Konzept des „Frontlinien-Versorgungssystem“. Damit entspannte sich unsere Lage bezüglich der Transportkapazitäten ein wenig und wir konnten unsere Truppen wieder beweglicher machen. Manuel Savio erhielt den Auftrag, die „einfache Panzerabwehrartillerie“ weiterzuentwickeln, damit wir unsere „Panzeranklopfkanonen“, wie der gemeine Gaucho die Pak inzwischen nannte, ersetzen konnten. Drei Tage später wartete das Forscherteam der Fabricaciones Militares mit einer neu entwickelten „Nachtangriffsdoktrin“ auf, die die Kampfeffizienz unser Sturzkampfbomber bei Nacht erhöhte. Daraufhin wurde die Firma Esteban de Luca beauftragt, „verbesserte Panzerwagen“ zu entwickeln.

Als am 21. Oktober die Provinz Tierra del Fuego (Feuerland) von US-Truppen besetzt wurde, kabelte Präsident Ortiz an Feldmarschall Sarobe, er möge den Operationsplan „Mapuche“ weiter ausführen, um Truppen für die Rückeroberung Südargentiniens frei zu bekommen.

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Bild 222: Die strategische Lage in Südamerika (01.11.1942)

Doch „Mapuche“ ließ sich nicht mehr in der ursprünglichen Planung durchführen. Der Vormarsch war durch das Desaster von Ciudad del Este ins Stocken geraten. Die Curitiba stehenden Truppenverbände der 3. Armee reichten allein nicht aus, um in der Operationsphase „3“ Mato Grosso zu erobern. Und mit einer Wiederbesetzung von Ciudad del Este war nicht vor Mitte Dezember zu rechnen. Deshalb reifte in Feldmarschall Sarobe ein neuer Plan heran, bei dem diesmal die 1. Armee die Hauptlast des Kampfes tragen sollte. Doch zunächst musste dafür die Provinz San Miguel de Tucumán gesichert werden, was Mitte November durch das II. Armeekorps geschehen sollte. Doch der Vormarsch sollte sich auch an diesem Frontabschnitt verzögern.

Am 29. Oktober, wie auch am 8. November, wurde das II. Korps von US-Truppen attackiert. Der Ankunftstermin verschob sich mehrere Male. Ein dritter US-Störangriff erfolgte am 22. November. Diesmal dauerte die Schlacht vier Tage bevor sich das II. Armeekorps unter dem Kommando von Generalleutnant Anaya durchsetzen konnte. Mit letzter Kraft erreichte am 30. November das II. Korps die Provinz San Miguel de Tucumán und schloss damit die letzte Lücke in der Ozelot-Linie.

Feldmarschall Sarobe reiste am 30. November nach Buenos Aires, um seinen neuen Operationsplan vorzustellen und durch Präsident Ortiz und den Generalstab absegnen zu lassen. Das dieser Plan bereits am 26. November durch die US-amerikanische Besetzung der Provinz Perseverancia – nördlich von Asunción und Santa Cruz gelegen – nur noch schwer durchführbar sein würde, wurde von allen Beteiligten leichtfertig beiseitegeschoben. Ich freute mich jedenfalls auf das Wiedersehen mit meinem alten Freund Feldmarschall Sarobe.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 20

Beitragvon Claus E. Witz » 11. Juli 2013 22:56

Operationsplan "Maya"
(Dezember 1942)

Am 1. Dezember fand die Arbeitssitzung mit meinem alten Freund Feldmarschall Sarobe statt. Präsident Ortiz, Verteidigungsminister Lisandro de la Torre, Generalstabschef Carlos O. Marquez, Stabschef der Armee Manuel Savio und Stabschef der Luftwaffe Antonio Parodi waren um den großen Kartentisch des Lageraums im Präsidentenpalastes versammelt. Ich durfte als stiller Beisitzer an der Besprechung teilnehmen, da man mir die Rüstungsforderungen der kämpfenden Truppe nahe bringen wollte.

Feldmarschall Sarobe legte noch einmal kurz die Gründe für das Scheitern der Operation „Mapuche“ dar: Ziel war es, die US-amerikanische Invasionsarmee von Osten aufzurollen und in kleinen Kesseln zu zerschlagen. Doch der Angriff blieb im harten Kampf in Curitiba stecken. Nur durch größte Anstrengungen der 3. Armee war es geglückt, die Gebirgsprovinz überhaupt zu erobern. Doch nachdem der linke Flügel der von General Ramirez geführten 3. Armee den Dschungel von Ciudad del Este nicht dauerhaft besetzen konnte, erlahmte der Angriffsschwung und der Feind konnte eine neue Verteidigungslinie in Mato Grosso aufbauen. Hier stand eine von Feldmarschall Hodges geführte US-Armee, die nicht so leicht überwunden werden konnte. Feldmarschall Sarobe lobte die Leistungen von General Ramirez und der 3. Armee und forderte mich auf, alles zu unternehmen, um die stark angeschlagenen Verbände wieder aufzufrischen.

Feldmarschall Sarobe kam nun zu seinem neuen Operationsplan, den wir den Decknamen „Maya“ gaben. Durch die Absicherung der Gebirgsprovinz Curitiba waren die US-Truppen von einer Versorgungsroute über die Atlantikhäfen abgeschnitten. Während sich die 3. Armee hier erholen würde, sollte in Phase 1 des Angriffs Feldmarschall Farrell Plaul mit der 1. Armee von Corrientes aus mit Unterstützung des II. Armeekorps in San Miguel de Tucumán die Hauptkampflinie bei Santa Cruz durchstoßen und in die Wüstenprovinz vordringen. Hierfür standen ihm das schnelle VI. Armeekorps sowie das X. und XII. Armeekorps mit neun Divisionen zur Verfügung. Nach 17 Marschtagen konnte das VI. Korps die Provinz erreichen, Feldmarschall Farrell Plaul würde mit dem X. Korps 23 Tage brauchen. Generalleutnant Accame würde in der Zwischenzeit die Ausgangsstellung in Corrientes verteidigen.

In Phase 2 der Operation „Maya“ sollten sich die 1. und 3. Armee in Mato Grosso vereinen. Für den Marsch der 3. Armee von Curitiba aus wurden zwei Wochen veranschlagt, so dass nach frühestens 37 Tagen mit der Einkesselung der US- Armee unter Bradley im Raum Asunción und Ciudad del Este gerechnet werden konnte.

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Bild 223: Die Nordfront vor der Offensive (30.11.1942)

Präsident Ortiz war begeistert von Feldmarschall Sarobes Tatendrang, der für alle einen überzeugenden Vortrag gehalten hatte. Nur ich war skeptisch, ob der Feind auch für so lange still halten würde, um sich einkesseln zu lassen. Eine weitere Schwäche im Plan war, dass die argentinische Luftwaffe aufgrund der zu großen Entfernungen ins Operationsgebiet nicht würde eingreifen können. Aber ich behielt meine Befürchtung für mich, da ich nicht in der operativen Verantwortung stand.

Nach der an Sarobe gerichteten Frage, wann seine Truppen für den Angriff bereit sein würden, warf er einen kurzen Blick zu mir und sagte, dass er binnen 14 Tagen losschlagen wollte. Dann endete die Sitzung und Feldmarschall Sarobe verabschiedete sich, ohne dass wir uns noch einmal außerhalb dieser Sitzung sehen sollten. Er wollte so schnell wie möglich mit seiner auf ihn wartenden Fieseler Storch zurück zur kämpfenden Truppe, um alles für den bevorstehenden Angriff vorzubereiten. Und auch ich nutzte die Zeit, um Nachschubgüter, Munition und Betriebsstoffe anzusammeln. Dann warteten wir gebannt auf den Angriffstermin.
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Beitragvon Claus E. Witz » 29. August 2013 01:32

Eine Niederlage auf der ganzen Linie
(Dezember 1942)

Als Feldmarschall Sarobe nach Concordia zurückgekehrt war und die Operation Maya vorbereiten wollte, überschlugen sich die Ereignisse. Unsere Sturzkampfbomber hatten unablässig die zurückweichenden feindlichen Verbände in San Miguel de Tucumán bombardiert. Das II. Armeekorps unter dem Kommando von Generalleutnant Anaya war gerade dabei seine Stellungen in der zurückeroberten Provinz auszubauen, um den Vorstoß nach Santa Cruz unterstützen zu können. Da wurde das II. Korps am 3. Dezember gegen 11 Uhr von einem US-Angriff überrascht.

Daraufhin löste der Befehlshaber der 1. Armee, Feldmarschall Farrell Plaul, sofort Gegenangriffe auf die in Antofagasta und Santa Cruz stehenden US-Truppen aus. Gegen 14 Uhr waren die Gefechte um Antofagasta, Santa Cruz und San Miguel de Tucumán auf ganzer Linie gewonnen. Trotz des Erfolges befahl Feldmarschall Farrell Plaul den Vormarsch zunächst zu stoppen und kabelte Feldmarschall Sarobe, dass die 1. Armee bereitstünde und die Chance ergreifen könne, um die Operation Maya zum Erfolg zu führen. Feldmarschall Sarobe gab trotz der schlechten Vorbereitung die bereitstehenden Nachschubgüter frei und befahl, den Hauptangriff auf Santa Cruz und einen Entlastungsangriff auf Antofagasta durchzuführen. Um 16 Uhr rollten die Marschkolonnen wieder an und die argentinischen Sturzkampfbomber donnerten über die Köpfe der Gauchos hinweg, um ihre tödliche Last in Antofagasta abzuwerfen.

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Bild 224: Angriffsbeginn Operation „Maya“ (03.12.1942)

Am 4. Dezember um 18 Uhr war der Kampf um Antofagasta gewonnen. Es folgten Bodenangriffe des II. und V. Fliegerkorps (Stuka) auf den aus der Wüste zurückflutenden Feind. Auch in Santa Cruz gelang es, die US-Truppen schnell aus ihren Stellungen zu werfen und Feldmarschall Farrell Plaul marschierte von Corrientes aus mit dem X. und dem schnellen VI. Armeekorps Richtung Santa Cruz. Das XII. Armeekorps sowie das II. Korps in San Miguel de Tucumán unterstützen den Angriff auf Santa Cruz. Acht Stunden lang tobte der Kampf am 6. Dezember, dann befand sich der US-amerikanische Kommandeur Clark mit seinen Truppen auf dem Rückzug.

Fast zeitgleich startete die 3. Armee unter General Ramirez einen weiteren Entlastungsangriff von Curitiba nach Campinas. Der Angriff wurde bereits seit Wochen durch tägliche Stuka-Angriffe vorbereitet und so war es kein Wunder, dass am 5. Dezember die GIs bereits nach zwei Stunden Gefecht aufgaben, um sich nach Mato Grosso zu retten. Gleichzeitig entsandte US-Feldmarschall Bradley weitere Verbände nach Campinas, die aber am 16. Dezember ebenfalls überwunden werden konnten. Es folgten auch hier die Bodenangriffe der Sturzkampfbomber des III. und IV. Fliegerkorps (Stuka) aus Porto Alegre.

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Bild 225: Entlastungsangriff auf Campinas (15.12.1942)

Die gesamt Nordfront war in Bewegung gekommen und unsere Truppen bewegten sich vorwärts Richtung Norden. Wir in Buenos Aires waren aufgrund des vermeintlich leichten Sieges, den wir errungen hatten, in euphorischer Stimmung. Präsident Ortiz ließ sich schon Vorschläge für eine Kampfspange unterbreiten, die Truppenführer, die sich bei der Operation Maya besonders auszeichnen sollten, erhalten würden.

Doch Mitte Dezember wendete sich das Blatt. Nach zwei Wochen unablässigem Vormarsch waren die argentinischen Truppen erschöpft. Es gelang am 17. Dezember in Santa Cruz noch mit letzter Kraft einen letzten Sperrriegel der US-Divisionen zu sprengen, doch als am 18. Dezember das IV. Gebirgsjägerkorps unter Generalleutnant Florit Campinas erreichte, schlug den Gauchos heftige Gegenwehr entgegen. Zwei Angriffe, die von US-Feldmarschall Bradley geführt wurden, konnten im Laufe des Tages abgeschlagen werden. Einem dritten, bei Nacht geführten Angriff mit fünf US-Panzerdivisionen konnte letzten Endes nicht mehr standgehalten werden. Am 19. Dezember um 6 Uhr befahl Generalleutnant Florit hastig den Rückzug des IV. Gebirgsjägerkorps in die sichere Gebirgsstellung von Curitiba.

Am 20. Dezember erreichte um 0 Uhr das VII. Armeekorps unter Generalleutnant Aramburu Antofagasta. Dem Korps unterstanden lediglich die 15. und 27. Infanteriedivision, da die 30. Infanteriedivision an das Küstenabschnittskommando 31 abgegeben werden musste, um Santiago zu schützen. Sofort entbrannte der Kampf auch am linken Flügel der Angriffsoperation. Erst nach zehn Stunden Kampf konnte der gewonnene Boden behauptet werden.

Dann, zwei Stunden später um 12 Uhr, erreichte das schnelle VI. Armeekorps Santa Cruz. Sofort schlug auch hier den argentinischen Truppen starkes Abwehrfeuer entgegen. Ein erster US-Vorstoß konnten abgeschlagen werden, doch als die US-Truppen um 14 Uhr von vier Seiten gleichzeitig das VI. Korps angriffen, schickte Generalleutnant San Martin einen verzweifelten Funkspruch ins Hauptquartier der 1. Armee.

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Bild 226: Santa Cruz in Bedrängnis (20.12.1942)

Feldmarschall Farrell Plaul hatte mit seiner Verstärkung durch das X. Armeekorps noch sechs Marschtage vor sich. Der pferdebespannte Artillerietrain kam in der Wüste nur schlecht voran. Doch so lange würde das VI. Armeekorps nicht alleine aushalten können. Daraufhin warf Feldmarschall Sarobe alles in die Waagschale, was zur Verfügung stand: Die 1. und 3. Armee griffen um 16 Uhr mit dem Mut der Verzweiflung gleichzeitig Mato Grosso, Sucre und Asunción an. Doch es war zu spät: Das schnelle VI. Armeekorps musste den Rückzug nach Corrientes antreten, um nicht zerschlagen zu werden. Bis zum Ende des Tages waren auch die Gefechte um Asunción, Mato Grosso und wenig später auch um Sucre verloren.

Am 21. Dezember folgte ein weiterer Angriff auf unser VII. Armeekorps in Antofagasta. Bereits eine Stunde später war auch diese letzte Schlacht verloren und das Korps musste sich nach Santiago zurückziehen.

Damit endete die Operation Maya in einem Desaster: Innerhalb von nur drei Tagen war das Kriegsglück umgeschlagen. Alle Angriffsverbände befanden sich auf dem Rückzug und ließen viele tote und verwundete argentinische Soldaten zurück. Die Verluste gingen in die Tausende. Lediglich die treuen Sturzkampfbomberpiloten hielten den Feind auf Abstand und bombardierten unablässig die siegreichen US-Truppen in Campinas und Antofagasta.

Präsident Ortiz tobte einmal mehr vor Wut und beschimpfte jeden Stabsoffizier, der ihm vor die Augen trat. Der Präsident drohte, es würden Köpfe rollen, wenn man ihm nicht die Schuldigen bringen würde. Dann ließ sich Ortiz drei Tage lang nicht mehr im Planungsstab blicken und beruhigte sich langsam wieder. So bekam er auch nicht mehr mit, dass am 28. Dezember die 38. Infanteriedivision dem XI. Armeekorps in Comodoro Rivadavia zugewiesen wurde, um mittelfristig die dort stehende Gardedivision abzulösen. Den Schlussakt im harten Kriegsjahr 1942 bildete der Verlust der Kontrolle über Santa Cruz am 30. Dezember.

Was konnten wir nun noch tun, um den immer stärker werdenden Feind doch noch zu besiegen? Ich wusste, uns standen weitere harte, entbehrungsreiche Jahre bevor – wenn es nicht schon zu spät war.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

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Angriff in den Anden! - Kapitel 21

Beitragvon Claus E. Witz » 1. September 2013 01:56

Das Kräfteverhältnis der Machtblöcke
(Januar 1943)

Wie in jedem Jahr fand auch 1943 der erste Sitzungstag der Strategiesitzung im Präsidentenpalast schon am Neujahrstag statt. Die Silvesterfeiern der letzten Kriegsjahre fielen deshalb für mich immer bescheiden aus. Ich sah meine Frau auch zu diesem Jahreswechsel nur für zwei Tage. Sie war zusammen mit Frau Sarobe ein paar Tage vorher von der Hazienda in Mar del Plata in die Hauptstadt angereist und wir dinierten zu dritt in einem Restaurant nahe dem Präsidentenpalast. Mein Freund General Sarobe konnte erst später dazu stoßen und so wurde es noch ein vergnüglicher, wenn auch kurzer Abend und wir konnten uns ein gesundes „Frohes Neues Jahr“ wünschen.

Meine Mitarbeiter des Wirtschafts- und Forschungsministeriums hatten mich auch für diesen Sitzungsmarathon umfassend mit Daten und Fakten über mein Ressort ausgestattet. Ohne die vielen guten und seit langen Kriegsjahren treuen Helfer in meinem Stab wäre damals für mich die Arbeit unmöglich zu bewältigen gewesen. Doch bevor ich in den Folgetagen vor dem Präsidenten, dem Kriegskabinett und den Stabschefs berichten sollte, wurde die gesamtstrategische Lage von Außenminister José Maria Cantilo vorgetragen.

Seit wir uns Anfang 1942 dazu hatten hinreißen lassen, der Achse beizutreten, war die Zahl der Feinde gestiegen, doch die Hilfe, die vor allen Dingen das Deutsch Reich versprochen hatte, blieb fast vollständig aus. Sicher, vereinzelte Geschwader – meist Jäger – verirrten sich auf den südamerikanischen Kontinent, doch insgesamt gab es kaum Unterstützung der verbündeten Achsenstreitkräfte. Darüber hinaus hatte uns Ungarn ein paar weniger bedeutende Blaupausen ohne Gegenleistung zukommen lassen; das war schon die einzige Unterstützung auf dem Forschungssektor. Der Handel zwischen dem befreundeten Teil Europas und Argentinien war zudem durch die alliierte Überlegenheit zur See völlig zum Erliegen gekommen. Allein in den letzten zwei Monaten waren 5.000 Tonnen Rohöl auf dem Atlantik verloren gegangen. Kein einziger Blockadebrecher wagte sich mehr auf hohe See.

Anfang 1943 standen bei klirrendem Frost die Achsenstreitkräfte von der Ostsee bis zum Kaspischen Meer in erbitterten Kämpfen gegen die Sowjetunion. Moskau, Leningrad und Stalingrad waren immer noch nicht in deutscher Hand, doch konnte nach den Darstellungen des Auswärtigen Amtes mit einer baldigen Einnahme der strategisch wichtigen Städte gerechnet werden.

An den nordafrikanischen Stränden waren die US-Amerikaner und Freien Franzosen gelandet und bedrohten die Achsenstreitkräfte, die Richtung Nil blickten, im Rücken. Noch hatten die Alliierten hier kaum Truppen angelandet, es war jedoch in den nächsten Monaten mit massierten Verstärkungen zu rechnen. Insgesamt musste die Lage als angespannt, doch noch hoffnungsvoll bezeichnet werden, betrachtete man nur den Frontverlauf auf diesem europäischen Kriegsschauplatz.

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Bild 227: Die strategische Lage in Europa (01.01.1943)

In Asien hatte auch Japan seinen Machtbereich ausgedehnt. Noch waren die Philippinen nicht vollständig erobert, noch trotzte Nationalchina mit seinen Verbündeten Rotchina, Xibei San Ma und Sinkiang. Doch schien Japan langsam voran zu kommen. Das Hauptaugenmerk lenkte Japan auf die ölreichen Gebiete auf Borneo, um seine moderne Kriegsmaschinerie am Laufen zu halten.

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Bild 228: Die strategische Lage Japans (01.01.1943)

Als nächstes berichtete Generalstabschef Carlos O. Marquez über das Kräfteverhältnis der Blöcke. Die Achsenstreitkräfte verfügten insgesamt über 534 Divisionen, davon waren mit 364 Divisionen fast 70 Prozent deutsche Verbände. Italien stelle 108 Divisionen, gefolgt von Argentinien mit 44 Divisionen, die in der Gesamtheit etwas mehr als 8 Prozent ausmachten.

Die Alliierten verfügten insgesamt über 504 Divisionen, davon stellte Großbritannien 200, die USA 153 Divisionen, was zusammen 70 Prozent aller alliierten Landstreitkräfte ausmachte. Die Komintern, hauptsächlich die Sowjetunion, stellten weitere 262 Divisionen ins Feld im Kampf gegen Deutschland.

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Bild 229: Kräfteverhältnis Heer (01.01.1943)

Auf dem asiatischen Kriegsschauplatz trafen Japan mit seinen Verbündeten Manchukuo, Mengkukuo und Siam mit insgesamt 248 Divisionen auf die national- und rotchinesischen Streitkräfte, die aus 142 Divisionen bestand. Zählte man diese Streitkräfte mit zu den Blöcken so standen sich rein zahlenmäßig 782 Divisionen der Achse und Japans gegen 908 Divisionen der Alliierten, Komintern und Chinas bei einem Kräfteverhältnis von 1 zu 1,2 fast gleich stark gegenüber. Jedoch war der Feind mit 15 zu 26 Panzerdivisionen und 5 zu 32 motorisierten Divisionen beim Motorisierungsgrad seiner Streitkräfte den Achsenstreitkräften fast 1 zu 3 qualitativ überlegen.

In der Luft standen 76 Geschwader der Achse und 22 Geschwader Japans und seiner Verbündeten 282 alliierten und sowjetischen Geschwadern gegenüber. Dabei lag auf beiden Seiten der Schwerpunkt auf der Jägerwaffe. Taktische Bomberstaffeln waren kaum aufgestellt worden. Einzig die USA verfügten mit 28 strategischen Bombergeschwadern über eine offensive weitreichende Kraft. Die Luftwaffe schien damit auf dem europäischen Kriegsschauplatz keine Rolle in der Offensive zu spielen.

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Bild 230: Kräfteverhältnis Luftwaffe (01.01.1943)

Zur See war die Achse seinen Feinden hoffnungslos unterlegen. 118 Einheiten, darunter zwei Schlachtschiffe versteckten sich vor 709 alliierten Schiffen und Flottillen mit 12 Flugzeugträgern und 27 Schlachtschiffen. Japans Seestreitkräfte bestanden aus 114 Einheiten, darunter sechs Flugzeugträger und sechs Schlachtschiffe, konnten aber nicht das Kräfteverhältnis ernsthaft verschieben.

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Bild 231: Kräfteverhältnis Marine (01.01.1943)

Grundsätzlich hatte sich seit einem Jahr sich nichts im Gesamtkräfteverhältnis geändert. Unsere Lage schien sich nach den Ausführungen von Generalstabschef Carlos O. Marquez kaum geändert zu haben. Keine Groß- oder Mittelmacht konnte bisher ausgeschaltet werden; das Kräfteverhältnis blieb international gesehen in einer fragilen Balance.

Am nächsten Tag sollte ich bereits über die argentinischen Streitkräfte und unsere Forschungsanstrengungen berichten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 21

Beitragvon Claus E. Witz » 6. September 2013 22:03

Überlegungen zur Produktion und Forschung
(Januar 1943)

Am zweiten Sitzungstag wurde ich gebeten, über unsere Produktionsplanung und Forschungsanstrengungen zu berichten. Nun, als ich vortrug, dass eine weitere Ausweitung des Heeres und der Luftwaffe zu diesem Zeitpunkt nicht geplant war, erntete ich vom Generalstab und von Präsident Ortiz heftige Kritik. Doch ich beharrte auf meinem Standpunkt.

Unsere Wirtschaftskraft war nicht in der Lage, weitere Transportkapazitäten bereitzustellen. Jede weitere Division oder jedes weitere Geschwader würde uns an die Grenzen des Machbaren bringen und die Effizienz unserer Streitkräfte senken. Ich gestand lediglich zu, dass eine weitere Infanteriedivision aus dem Produktionslos des Jahres 1941 noch ausgehoben werden könne.

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Bild 232: Wirtschaftsleistung (02.01.1943)

Dann legte ich dem Gremium Soll- und Ist-Stärken all unserer Truppen vor und zeigte auf, dass die Nordfront durch die „Indianer-Feldzüge“ – so wurden inzwischen die gescheiterten Operationen „Maya“ und „Mapuche“ genannt – völlig ausgeblutet war.

Fast jede Einheit hatte nur noch die halbe Kampfkraft. Verstärkungen konnte ich 1942 aufgrund der Vielzahl von Neuaufstellungen nicht schicken und die Milizdivisionen wurden im vergangenen Jahr fast komplett aufgelöst, um den Bedarf an neuen regulären Infanterieregimentern zu decken. Die Truppengattung der Sturzkampfbomber, unser bisher schärfstes Schwert, war kurz davor in Teilen vernichtet zu werden. Sicher, wir hatten unsere Produktionsziele für das vergangene Jahr fast alle erfüllt, doch konnte die Gesamtstärke der Streitkräfte nicht erhöht werden, weil jede Offensivoperation unsere Reserven auffraß.

Jetzt war ich fest entschlossen, Präsident Ortiz und den Generalstab von einer Strategie der systematischen Verstärkungen zu überzeugen. Zunächst würden die Sturzkampfgeschwader auf volle Stärke gebracht werden. Dies sollte bis Ende März abgeschlossen sein. Bis dahin sollten unsere Forschungsaktivitäten eine Modernisierung der Truppe ermöglichen.

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Bild 233: Forschungsstand (02.01.1943)

Sobald die Forschung an „verbesserten Panzerwagen“ und „einfacher Panzerabwehrartillerie“ abgeschlossen sein sollten, würden die „fortschrittliche Feldartillerie“ und „fortschrittliche Infanteriedivision“ entwickelt werden. Die Industriekapazität sollte dann in die Modernisierung aller Infanteriedivisionen vom „Typ 41“ auf den „Typ 43“ inklusive neuer Artillerie umgeleitet werden, was für mein Ministerium einer Herkulesaufgabe gleichkam.

Armeechef Manuel Savio trotzte mir die Zusage ab, im Laufe des Jahres neben der geplanten Aufstellung einer Infanteriedivision Anfang Februar zumindest ein schnelles Korps aus zwei Infanteriedivisionen nebst dazugehörigen Pionierregimentern, ein Panzerabwehrregiment sowie vier Artillerieregimenter auszuheben, um die Effizienz der bestehenden Divisionen zu erhöhen. Um meinen guten Willen zu zeigen, war ich einverstanden und Präsident Ortiz billigte diesen Plan.

Im weiteren Verlauf der Diskussion regte ich an, im Februar weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die argentinischen Streitkräfte weiter zum Berufsheer umzustrukturieren. Dies sollte den Organisationsgrad der stehenden Einheiten erhöhen. Außerdem konnte dies unsere Modernisierungsanstrengungen unterstützen. Das Kriegskabinett beschloss, meinem Vorschlag zu folgen.

Bild
Bild 234: Diplomatie (02.01.1943)

So ging dieser zweite Sitzungstag zu Ende und ich war froh, so viel Erfolg gehabt zu haben. Einzig mein Freund Feldmarschall Sarobe nahm mir die vorweggenommene Entscheidung übel, dass keine wesentlichen Truppenaushebungen mehr erfolgen sollten. Sarobe sah dies als eine Beschneidung seiner Operationsfähigkeit an. Ich hoffte, dass mein Freund bald meinen Standpunkt verstehen würde und die Nordfront lange genug halten würde, um einen neuen Großangriff auslösen zu können, der den Feind zerschmettern sollte.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 21

Beitragvon Claus E. Witz » 7. September 2013 00:27

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. Januar 1943)

45 Divisionen, 13 Geschwader (407.035 Mann, 20 Panzerwagen, 861 Flugzeuge)

HEER (393.465 Mann, 20 Panzerwagen)

NORDFRONT

Concordia

Armeeoberkommando (FM Sarobe (F2, E13))
- Armeehauptquartier (HQ(39) + Fla (S100, E23, O49/62))

1. Armee (FM Farrell Plaul, 115.850 Mann)

Corrientes

X. Armeekorps (FM Farrell Plaul (F2, E65))
- 19. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S99, E13, O62/62))
- 20. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S66, E11, O62/62))
- 22. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S58, E8, O59/62))

XII. Armeekorps (Glt Accame (F2, E52))
- 37. Infanteriedivision (Inf(41) (S86, E6, O40/62))
- 35. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S87, E6, O42/62))
- 28. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S27, E10, O40/62))

Santa Cruz

VI. Armeekorps (Glt San Martin (OD, F2, E88))
- 14. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S83, E8, O28/62))
- 18. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S79, E8, O29/62))
- 36. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S96, E6, O30/62))

San Miguel de Tucumán

II. Armeekorps (Glt Anaya (PK, F3, E20)
- 4. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S51, E15, O34/62))
- 12. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S53, E15, O34/62))
- 13. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S48, E15, O39/62))

Antofagasta

VII. Armeekorps (Glt Aramburu (WS, F2, E85))
- 15. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S62, E11, O45/62))
- 27. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S74, E7, O41/62))


3. Armee (Gen Ramirez, 85.555 Mann)

Curitiba

XIV. Armeekorps (Gen Ramirez (F3, E3))
- 25. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S29, E8, O51/62))
- 32. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S68, E7, O51/62))

XIII. Armeekorps (Glt Peron (OD, F3, E6))
- 23. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S31, E9, O51/62))
- 29. Infanteriedivision (Inf(41) + Pio (S58, E10, O54/62))

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F4, E3))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S71, E10, O60/73))

Campinas

IV. Gebirgsjägerkorps (Glt Florit (KO, F3, E30))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(39) + Pio (S91, E10, O47/73))

Concordia

VIII. Armeekorps (Glt Lonardi (TR, F2, E11)
- 16. Infanteriedivision (Inf(41) (S93, E4, O49/62))
- 33. Infanteriedivision (Inf(41) (S93, E6, O49/62))
- 34. Infanteriedivision (Inf(41) (S96, E6, O49/62))

I. Heimatschutzkorps (Glt Molina Gomez (F2, E46))
- 24. Infanteriedivision (Inf(41) + Pak (S52, E4, O49/62))


PATAGONIENFRONT

2. Armee (Glt Vaccarezza , 120.000 Mann, 20 Panzerwagen)

San Carlos de Bariloche

I. Armeekorps (Glt Vaccarezza (DD, F3, E52))
- 1. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 2. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))
- 3. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E6, O62/62))

Puerto Aisén

V. Armeekorps (Glt Fasola Castano (PIO, F2, E72))
- 9. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E8, O62/62))
- 10. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))
- 11. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E7, O62/62))

Comodoro Rivadavia

Nationale Garde (Glt de Olano (PK, F2, E7))
- Gardedivision (Inf(41) + Pw (S100, E6, O68/68))

XI. Armeekorps (Glt Marquez (DD, F3, E0))
- 21. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E0, O62/62))
- 38. Infanteriedivision (Inf(41) + Art (S100, E5, O15/62))

IX. Armeekorps (Glt Rodriguez (F2, E25))
- 17. Infanteriedivision (Inf(39) + Pak (S100, E1, O62/62))


Küstenschutz (Glt Savio, 65.060 Mann)

KÜSTENSCHUTZ ATLANTIK

Küstenkommando 1 (Atlantik) (Glt Savio, 30.960 Mann)

Buenos Aires

Küstenabschnittskommando 11

Garnison Buenos Aires (Glt Savio (F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0, O62/62))

Mar del Plata

Küstenabschnittskommando 12

Garnison Mar del Plata (Gmj Zuloaga (LG, F0, E44))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(39) (S97, E1, O62/62))

Bahia Bianca

Küstenabschnittskommando 13

Garnison Bahia Bianca (Gmj Vacca (OD, F0, E34))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0, O62/62))

Viedma

Küstenabschnittskommando 14 (II. Milizkorps) (Glt Urdapilleta (FK, F3, E7))
- 14. Milizdivision (Mil(36) (S78, E3, O62/62))

Puerto Madryn

Küstenabschnittskommando 15 (VI. Milizkorps) (Glt von der Becke (OD, F1, E69))
- 10. Milizdivision (Mil(36) (S66, E3, O62/62))


Küstenkommando 2 (La Plata) (Glt Martinez, 15.800 Mann)

Montevideo

Küstenabschnittskommando 21

Garnison Montevideo (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(39) (S100, E0, O62/62))

Porto Alegre

Küstenabschnittskommando 22 (Glt Martinez (LG, F2, E59))
- 31. Infanteriedivision (Inf(41) (S78, E6, O62/62))


KÜSTENSCHUTZ PAZIFIK

Küstenkommando 3 (Pazifik) (Glt Molina Bautista,18.300 Mann)

Santiago

Küstenabschnittskommando 31 (Glt Molina Bautista (F2, E64))
- 30. Infanteriedivision (Inf(41) (S91, E7, O62/62))

Puerto Montt

Küstenabschnittskommando 32 (Glt Vieyra Spangenberg (PK, F2, E10))
- 26. Infanteriedivision (Inf(41) (S92, E4, O62/62))


LUFTWAFFE (13.570 Mann, 365 Jäger, 696 Bomber)

Buenos Aires

Jagdfliegerführer 1 (Glt Manni (ÜT, F2, E5))
- 1. Jagdgeschwader (AJ(III) (S93, E7, O37/37))
- 4. Jagdgeschwader (AJ(III) (S95, E2, O37/37))

Jagdfliegerführer 2 (LwG del Riva (F3, E7))
- 2. Jagdgeschwader (AJ(III) (S99, E4, O37/37))
- 3. Jagdgeschwader (AJ(III) (S78, E2, O37/37))

Bahia Bianca

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassinelli (AU, AG, F3, E38))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo(I) (S85, E100, O31/31))

Santiago

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F4, E117))
- 2. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S25, E90, O62/62))
- 6. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S48, E90, O62/62))

V. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Zanni (F3, E66))
- 7. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S66, E78, O62/62))
- 8. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S96, E58, O62/62))

Porto Alegre

III. Fliegerkorps (Stuka) (LwM Parodi (FZ, F3, E5))
- 1. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S43, E91, O62/62))
- 5. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S17, E88, O59/62))

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F4, E226))
- 3. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S65, E100, O62/62))
- 4. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka(II) (S51, E100, O62/62))


Truppen in Aufstellung:

39. Infanteriedivision (8. Februar 1943)


Legion Harpyie

Buenos Aires

nur Stab im argentinischen Hauptquartier (keine Streitkräfte)

Die Grundsätze der argentinischen Truppenführung und Streitkräftestruktur wurden hier zusammengefasst:
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Beitragvon Claus E. Witz » 7. September 2013 00:46

Die strategische Lage
(Januar 1943)

Am dritten Sitzungstag erläuterte Generalstabschef Carlos O. Marquez die strategische Lage auf dem südamerikanischen Kriegsschauplatz. Die US-amerikanischen Streitkräfte versuchten mit ihrer Übermacht die argentinischen Truppen von Norden und Süden in die Zange zu nehmen.

An der Nordfront standen an aufgeklärten feindlichen Truppen in Asunción General McNairs Armee mit acht Infanteriedivisionen, davon drei motorisierte Divisionen. Im Raum Mato Grosso hielt sich Feldmarschall Bradleys Armee mit fünf Panzer-, einer motorisierten und zwei Infanteriedivisionen auf. In Campinas hatte Feldmarschall Hodges noch eine Infanteriedivision zur Verfügung, in Sucre stand Generalmajor Chase mit einer weiteren Infanteriedivision. Die rückwärtigen Gebiete waren nur unzureichend aufgeklärt, es wurden jedoch sechs weitere Divisionen in der Etappe vermutet. Insgesamt war im Norden mit 18 bis 24 Divisionen, davon fünf Panzerdivisionen zu rechnen.

Die US-Truppen an der Südfront waren aufgrund der geringen Tätigkeit unserer Spähtrupps nur unzureichend aufgeklärt worden. Es musste jedoch an der Patagonienfront ebenfalls mit 18 bis 24 feindlichen Divisionen in der vordersten Linie gerechnet werden, die ihre Angriffskräfte an der zentralen Stelle in San Carlos de Bariloche bündeln konnten. Uns standen an der Patagonienfront lediglich neun bis zehn Divisionen zur Verteidigung zur Verfügung. Im Falle eines US-amerikanischen Angriffs, sollten sich die argentinischen Verteidiger auf die Rio Negro-Linie zurückziehen, wo sie Unterstützung durch Stuka-Verbände erwarten konnten.

Bild
Bild 235: Die strategische Lage in Südamerika (02.01.1943)

An der Nordfront fühlten wir uns stark genug, um die Ozelot-Stellung zu verteidigen. Mit den Provinzen Campinas und Antofagasta gab es zwei Möglichkeiten, unsere Sturzkampfbomber effektiv einzusetzen. Da der US-amerikanische Schwerpunkt an der Nordfront im Osten lag, sollte ein Vorstoß weiter westlich den Feind einkesseln. Dafür waren zwei Varianten in der Planung vorgesehen.

Plan B folgte weitestgehend der Operation „Mapuche“, in dem über die Provinzen Santa Cruz und Perseverancia die US-Truppen in Asunción und Mato Grosso abgeschnitten werden sollten. Der Vorteil lag in der kurzen Distanz bis zur Unterbrechung der Nachschublinien. Nachteilig wirkte sich aus, dass der einzukesselnde Feind direkt reagieren konnte und dass keine Luftunterstützung möglich war.

Plan A sah dagegen vor, als erstes Ziel La Paz mit seinen Flugplätzen zu erobern, um von hier aus die Verbindungslinien zu kappen. Die Schwierigkeit bestand darin, an diesem Frontabschnitt genügend Truppen bereit zu stellen, die in der Lage waren, die Gebirgsprovinz zu erobern und die eigenen Verbindungslinien zu halten. Jetzt eröffnete sich mir auch die Kritik meines Freundes Sarobe, der am Vortag nach neu aufgestellten, frischen Truppen verlangte: Dieser Plan war nicht vor Jahresmitte umzusetzen gewesen.

Der Generalstab wurde von Präsident Ortiz angewiesen, beide Pläne weiter zu verfolgen und so endete die strategische Planungssitzung weitestgehend unbefriedigend. Wir waren bis auf weiteres zur Passivität verdammt und mussten die Initiative dem Feind überlassen. Fast erschien es mir, als ob wir nur noch den Feind so lange wie möglich hinhalten wollten, um der Rache unserer Häscher so lange wie möglich zu entgehen.

Am Ende der Strategiesitzungen reiste Feldmarschall Sarobe sofort wieder an die Front ab und auch meine Ehefrau und die Frau des Feldmarschalls zog es auf die Hazienda der Sarobes in Mar del Plata. Obwohl der Abschied schmerzte, war es mir lieber, meine Frau in sicherer Umgebung zu wissen. So konnte ich mich dem anstrengenden Tagesgeschäft im Kriege wieder voll und ganz widmen.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Claus E. Witz
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Angriff in den Anden! - Kapitel 21

Beitragvon Claus E. Witz » 8. September 2013 22:19

Verstärkungen für die Nordfront
(Januar bis Februar 1943)

Während wir unsere Strategiesitzung im Präsidentenpalast abhielten, ging der Krieg unvermindert weiter. Noch während des zweiten Tages der Strategiesitzung hatte das IV. Gebirgsjägerkorps mit der 7. Gebirgsjägerdivision unter dem Kommando von Generalleutnant Florit die Felsenstellungen von Curitiba am Abend erreicht. Die Gebirgsjäger waren aus Campinas vor Bradleys Sherman-Panzern geflohen.

In der von Curitiba westlich gelegenen Dschungelprovinz Ciudad del Este erreichte am 7. Januar Feldmarschall Sarobes mobiles Armeehauptquartier zusammen mit dem VIII. Armeekorps die angestrebte Ozelot-Stellung – gerade rechtzeitig vor der Ankunft des Kommandeurs. Nur eine Stunde später konnte ein schwacher US-amerikanischer Angriff von Asunción aus mühelos abgewiesen werden. Das I. Heimatschutzkorps mit der 24. Infanteriedivision sollte erst am 16. Januar als Reserve die Stellung ohne weitere Vorkommnisse erreichen.

Am linken Flügel hatte am 10. Januar das VII. Armeekorps von Antofagasta kommend Santiago erreicht. Damit waren alle Divisionen, die in der Operation „Maya“ zurückgeschlagen wurden, wieder in ihren Ausgangsstellungen angekommen.

Der Feind rückte den weichenden argentinischen Truppen nach und besetzte am 15. Januar mit einer Panzerarmee Campinas. Einen Tag später war auch Antofagasta wieder verloren, doch ließ Luftwaffengeneral Fabri das II. und V. Fliegerkorps (Stuka) in Santiago aufsteigen, um die 31. US-Division unter Generalleutnant Bolling in der Wüste von Antofagasta zurückzuschlagen. Bereits acht Stunden später, war die Organisation der feindlichen Infanterie so gut wie zusammengebrochen und es genügte ein zweistündiger Angriff des VII. Armeekorps, unterstützt durch die 30. Infanteriedivision des Küstenabschnittskommandos 31, um den Feind in die Flucht zu schlagen. Sofort stürzten sich die Sturzkampfbomber mit Bodenangriffen auf den wehrlosen Feind und vernichteten am 19. Januar mit pausenlosen Luftangriffen die 31. US-Infanteriedivision. Das VII. Armeekorps brach daraufhin seinen Vormarsch von Santiago auf Antofagasta ab, um die Ozelot-Stellung wieder einzunehmen. Auch die Bomberpiloten kehrten zu ihren Fliegerhorsten rund um Santiago zurück.

Es kam zu keinen weiteren Kampfhandlungen im Januar 1943 und ich konnte mich zunächst auf die Modernisierung der letzten Infanteriedivisionen auf den „Typ 41“ konzentrieren. Am 7. Januar wurde die 9. Division, am 10. Januar die 10. und am 18. Januar die 11. Infanteriedivision umgerüstet, so dass das V. Armeekorps – die „Helden von Quito“ – in Puerto Aisén die Patagonienfront weiter verstärkte.

Die beiden letzten Divisionen alten Typs, die 17. und 21. Infanteriedivision in Comodoro Rivadavia, erhielten ihre neuen Waffen am 28. Januar und 5. Februar. Jetzt setzte ich mich für die Verstärkung unserer Sturzkampfbombergeschwader ein, die so schnell wie möglich auf Soll-Stärke gebracht werden mussten. Dabei half mir auch, dass aufgrund der ruhigen Lage an der Front auch die Unruhe in der argentinischen Bevölkerung vollständig aufgehört hatte: Die Arbeiter gingen wieder mit Eifer in die Rüstungsbetriebe und bauten wieder Motoren, Flugzeuge und Waffen.

Am 9. Februar konnte die 39. Infanteriedivision dem stehenden Heer übergeben werden. Sie sollte unter Generalleutnant Pistarini zusammen mit einem noch zu formierenden Pak-Regiment im neu aufgestellten XVI. Armeekorps die Panzerabwehr in Curitiba stärken. Gleichzeitig wurde das I. Heimatschutzkorps, das ebenfalls aus einer Infanteriedivision mit einem Pak-Regiment bestand, in XV. Armeekorps umbenannt. Damit wollte der Generalstab hervorheben, dass auch die Panzerabwehrwaffe zur regulären Armee gehörte. Doch noch waren wir nicht auf dem technologischen Stand jener Zeit.

Nun waren alle Produktionsaufträge abgeschlossen und die gesamte Industriekapazität wurde auf die Nachschubproduktion sowie die Verstärkung der Sturzkampfbomber-Geschwader gelegt. Bis Ende Februar konnten über 311 neue Maschinen die Produktionshallen verlassen: Eine außergewöhnliche Leistung! Gleichzeitig führte Argentinien weitere Maßnahmen durch, wie zum Beispiel paramilitärische Übungen für Schüler ab 15 Jahren, um die Wehrkraft des Berufsheeres weiter zu erhöhen. In Folge erhöhte sich der Organisationsgrad der Divisionen um zwei Prozent.

Außenpolitisch vernahmen wir mit Freude die Annexion der Philippinen durch Japan am 16. Januar. Großbritannien verleibte sich am 17. Januar im Gegenzug Persien ein. Als uns am 25. Januar Japan um ein Handelsabkommen über Energie für Öl anbot, willigten wir mehr aus Solidarität ein, als dass wir uns ein gutes Geschäft erhofften. Schon zwei Tage später annullierten unsere asiatischen Mitstreiter das Geschäft, weil die Handelswege auch im Pazifik zu unsicher waren.

Am 13. Februar wurde die argentinische 5. Gebirgsjägerdivision von Curitiba nach San Miguel de Tucumán strategisch verlegt. Hier sollte sie an den Vorstößen nach Antofagasta teilnehmen, um weitere feindliche Divisionen in die Reichweite der in Santiago stationierten Sturzkampfbomber zu locken. Am 28. Februar erreichte die Division unter Generalleutnant Ibarra ihre neue Verteidigungsstellung.

Alle Fronten blieben im Februar ruhig. Es kam lediglich am 18. Februar zu Bombardierungen der Industriegebiete in Buenos Aires. Eine Gewehrfabrik wurde schwer, aber nicht empfindlich getroffen. Auch gingen Rohstoffe in Flammen auf. Doch konnten die vier taktischen US-Bombergeschwader auf ihrem Rückflug über Concordia durch den Jagdfliegerführer 1 gestellt werden. 29 Bomber wurden dabei abgeschossen.

Bild
Bild 236: Die Nordfront (01.03.1943)

Jetzt drängte Präsident Ortiz auf neue Offensivoperationen, die uns vor dem endgültigen Ende bewahren sollten. Feldmarschall Sarobe sollte endlich die Planung vorlegen und einen Angriffstermin vorschlagen.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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