Angriff in den Anden! - Kapitel 21
Verfasst: 8. September 2013 22:40
Operationsplan "Puelche"
(März 1943)
Anfang März war die Lage an Nordfront im Bereich der 3. Armee besorgniserregend. General Ramirez informierte Feldmarschall Sarobe über die feindliche Truppenmassierung in seinem Bereich. Für einen Angriff könne er keine einzige Division entbehren, sagte er. Auch Feldmarschall Sarobe sah ein, dass ein Angriff über Santa Cruz nach Perseverancia ein Vabanquespiel war. Eine Operation nach „Plan B“ hätte ohne die Vorbereitungsphase immer noch 36 Tage gedauert, so die Schätzungen seines Planungsstabes. In diesem Zeitraum waren die Angriffskräfte, die höchstens aus 15 angeschlagenen Divisionen, die nur eine Kampfkraft von vielleicht 11 Divisionen besaßen, einer feindlichen Übermacht von mindestens 20 US-Divisionen, die aus fünf Richtungen gleichzeitig angreifen konnten, ausgesetzt. Mehr und mehr setzte sich der Wille durch, einen „Plan A“ zu verwirklichen, auch wenn diese Operation zwei bis drei Wochen länger dauern konnte.
Doch zunächst hielt Feldmarschall Sarobe die Entscheidung offen, wusste er noch zu wenig über die feindlichen Streitkräfte in La Paz und Arequipa. Deshalb forderte der Feldmarschall zunächst die Luftaufklärung durch Langstrecken-Marinebomber an. Antonio Parodi, Luftwaffenchef, genehmigte die kurzfristige Umstationierung des 1. Marinebombergeschwaders von Bahia Blanca nach Santiago. Zeitgleich wurde die Nationale Garde von der Patagonienfront nach San Miguel de Tucumán beordert. Die strategische Verlegung sollte vierzehn Tage dauern, bis die Transportzüge die Nordfront erreichen konnten.
Als am 2. März die Ergebnisse der Luftaufnahmen dem Planungsstab vorlagen, gab Feldmarschall grünes Licht für die Detailplanung der Operation „Puelche“, wie der Plan A jetzt genannt wurde. Am linken Flügel der Nordfront war mit keinen großen feindlichen Truppenansammlungen zu rechnen, so dass ein Handstreich in La Paz gelingen konnte.
Zunächst sollte – wie bereits befohlen – die Gardedivision herangeführt werden. Zusätzlich musste das Armeehauptquartier aus Ciudad del Este sowie das schnelle VI. Armeekorps aus Corrientes abberufen und im Bereitstellungsraum in San Miguel de Tucumán ungefähr zehn Tage lang auf den Einsatz vorbereitet werden.
Bild 237: Aufklärungsflug über La Paz / Operationsplan "Puelche" (01.03.1943)
Spätestens am 24. März sollte der Angriff beginnen. Bis dahin, war auch noch ein Angriff nach „Plan B“ möglich. Für das erste Etappenziel waren neben den genannten Verbänden auch das VII. Armeekorps in Santiago und das III. Gebirgsjägerkorps in San Miguel de Tucumán vorgesehen, so dass nicht weniger als sechs Infanterie- und die Führungsdivision vorgehen sollten. Nach 17 Marschtagen sollte Antofagasta ohne nennenswerten Widerstand besetzt sein.
Weitaus schwieriger würde die Eroberung von La Paz sein, da hier keine Sturzkampfbomber eingreifen konnten und nur eine Angriffsrichtung vorgesehen war. 22 Tage lang sollte diese kritische Phase dauern, bei der das schnelle VI. Armeekorps, das III. Gebirgsjägerkorps und das Armeehauptquartier La Paz besetzen konnten. Das VII. Armeekorps sollte weiter Antofagasta verteidigen, die Gardedivision konnte zur Not als Reserve herangeführt werden.
In der letzten Phase sollten Generalleutnant Ibarras Gebirgsjäger den Durchbruch zu den argentinischen Amazonasgebieten versuchen und den Kessel schließen, unterstützt von eiligst nach La Paz befohlenen Sturzkampfbombern. Innerhalb von 13 Tagen musste dieser Teil des Plans gelungen sein, ansonsten war mit starken Gegenangriffen aus dem Südosten zu rechnen.
In dieser Zeitplanung war noch nicht berechnet, dass sich die Marschzeiten der Verbände durch die Anwesenheit des Armeehauptquartiers verkürzten. Außerdem sollten für die Angriffsdivisionen zusätzliche Nachschubgüter bereitgestellt werden. Man rechnete mit einem Mehrbedarf von über 1.500 Tonnen Versorgungsgütern und Munition für zwei Monate. Als negativer Einfluss auf die Marschgeschwindigkeit sei noch erwähnt, dass während des Angriffs die Transportkapazitäten überlastet sein würden. Die Planungsabteilung hatte auch dieses mit berücksichtigt, so dass mit einem Abschluss der Operation „Puelche“ nicht vor Mitte Mai zu rechnen war.
Als Feldmarschall Sarobe dem Generalstab und Präsident Ortiz seinen Operationsplan vorlag, waren diese zufrieden gestellt. – Blieb nur zu hoffen, dass die US-Amerikaner nicht die Nordfront am Atlantik durchbrachen. Doch diese Hoffnung war trügerisch und der Feind griff als erster an.
(März 1943)
Anfang März war die Lage an Nordfront im Bereich der 3. Armee besorgniserregend. General Ramirez informierte Feldmarschall Sarobe über die feindliche Truppenmassierung in seinem Bereich. Für einen Angriff könne er keine einzige Division entbehren, sagte er. Auch Feldmarschall Sarobe sah ein, dass ein Angriff über Santa Cruz nach Perseverancia ein Vabanquespiel war. Eine Operation nach „Plan B“ hätte ohne die Vorbereitungsphase immer noch 36 Tage gedauert, so die Schätzungen seines Planungsstabes. In diesem Zeitraum waren die Angriffskräfte, die höchstens aus 15 angeschlagenen Divisionen, die nur eine Kampfkraft von vielleicht 11 Divisionen besaßen, einer feindlichen Übermacht von mindestens 20 US-Divisionen, die aus fünf Richtungen gleichzeitig angreifen konnten, ausgesetzt. Mehr und mehr setzte sich der Wille durch, einen „Plan A“ zu verwirklichen, auch wenn diese Operation zwei bis drei Wochen länger dauern konnte.
Doch zunächst hielt Feldmarschall Sarobe die Entscheidung offen, wusste er noch zu wenig über die feindlichen Streitkräfte in La Paz und Arequipa. Deshalb forderte der Feldmarschall zunächst die Luftaufklärung durch Langstrecken-Marinebomber an. Antonio Parodi, Luftwaffenchef, genehmigte die kurzfristige Umstationierung des 1. Marinebombergeschwaders von Bahia Blanca nach Santiago. Zeitgleich wurde die Nationale Garde von der Patagonienfront nach San Miguel de Tucumán beordert. Die strategische Verlegung sollte vierzehn Tage dauern, bis die Transportzüge die Nordfront erreichen konnten.
Als am 2. März die Ergebnisse der Luftaufnahmen dem Planungsstab vorlagen, gab Feldmarschall grünes Licht für die Detailplanung der Operation „Puelche“, wie der Plan A jetzt genannt wurde. Am linken Flügel der Nordfront war mit keinen großen feindlichen Truppenansammlungen zu rechnen, so dass ein Handstreich in La Paz gelingen konnte.
Zunächst sollte – wie bereits befohlen – die Gardedivision herangeführt werden. Zusätzlich musste das Armeehauptquartier aus Ciudad del Este sowie das schnelle VI. Armeekorps aus Corrientes abberufen und im Bereitstellungsraum in San Miguel de Tucumán ungefähr zehn Tage lang auf den Einsatz vorbereitet werden.
Bild 237: Aufklärungsflug über La Paz / Operationsplan "Puelche" (01.03.1943)
Spätestens am 24. März sollte der Angriff beginnen. Bis dahin, war auch noch ein Angriff nach „Plan B“ möglich. Für das erste Etappenziel waren neben den genannten Verbänden auch das VII. Armeekorps in Santiago und das III. Gebirgsjägerkorps in San Miguel de Tucumán vorgesehen, so dass nicht weniger als sechs Infanterie- und die Führungsdivision vorgehen sollten. Nach 17 Marschtagen sollte Antofagasta ohne nennenswerten Widerstand besetzt sein.
Weitaus schwieriger würde die Eroberung von La Paz sein, da hier keine Sturzkampfbomber eingreifen konnten und nur eine Angriffsrichtung vorgesehen war. 22 Tage lang sollte diese kritische Phase dauern, bei der das schnelle VI. Armeekorps, das III. Gebirgsjägerkorps und das Armeehauptquartier La Paz besetzen konnten. Das VII. Armeekorps sollte weiter Antofagasta verteidigen, die Gardedivision konnte zur Not als Reserve herangeführt werden.
In der letzten Phase sollten Generalleutnant Ibarras Gebirgsjäger den Durchbruch zu den argentinischen Amazonasgebieten versuchen und den Kessel schließen, unterstützt von eiligst nach La Paz befohlenen Sturzkampfbombern. Innerhalb von 13 Tagen musste dieser Teil des Plans gelungen sein, ansonsten war mit starken Gegenangriffen aus dem Südosten zu rechnen.
In dieser Zeitplanung war noch nicht berechnet, dass sich die Marschzeiten der Verbände durch die Anwesenheit des Armeehauptquartiers verkürzten. Außerdem sollten für die Angriffsdivisionen zusätzliche Nachschubgüter bereitgestellt werden. Man rechnete mit einem Mehrbedarf von über 1.500 Tonnen Versorgungsgütern und Munition für zwei Monate. Als negativer Einfluss auf die Marschgeschwindigkeit sei noch erwähnt, dass während des Angriffs die Transportkapazitäten überlastet sein würden. Die Planungsabteilung hatte auch dieses mit berücksichtigt, so dass mit einem Abschluss der Operation „Puelche“ nicht vor Mitte Mai zu rechnen war.
Als Feldmarschall Sarobe dem Generalstab und Präsident Ortiz seinen Operationsplan vorlag, waren diese zufrieden gestellt. – Blieb nur zu hoffen, dass die US-Amerikaner nicht die Nordfront am Atlantik durchbrachen. Doch diese Hoffnung war trügerisch und der Feind griff als erster an.