Angriff in den Anden! - Kapitel 26
Verfasst: 29. März 2014 02:02
Vormarsch nach Boa Vista
(Januar 1945)
Während im Januar mit der Operation „Pekari“ die Besetzung Guyanas fortschritt, bemühte ich mich im Wehrwirtschaftsministerium die Flugzeugproduktion auf „fortschrittliche Stukas“ umzustellen. Bereits Mitte Januar waren sechs von acht Sturzkampfgeschwadern auf den neuen Flugzeugtyp III umgestellt worden. Als letztes folgten das Sturzkampfgeschwader 25 am 14. Januar und das Sturzkampfgeschwader 23 am 20. Januar. Damit war zunächst das Projekt der Modernisierung der bestehenden Stuka-Verbände abgeschlossen und ich widmete mich vermehrt der Nachschubproduktion und der Aufstellung weiterer Infanteriedivisionen.
Bereits am 8. Januar hatte ich dazu eine neue Aufstellungswelle beauftragt: Innerhalb eines Jahres sollten weitere sieben Infanteriedivisionen für die Verteidigung der brasilianischen Nordküste und Guyanas ins Feld gebracht werden. Die erste Division konnte laut der Ausbildungsschule des Heeres am 8. März bereit stehen.
Aber meine Anstrengungen schienen nicht energisch genug zu sein, denn nachdem sich am 7. Januar die Ersatz-Brigade 12 nach Belém zurückgezogen hatte, um den Vormarsch der Ersatz-Brigade 11 auf Marajó zu unterstützen, landete am 12. Januar die 28. US-Infanteriedivision in der selbigen Küstenprovinz. Das Küstenabschnittskommando 46 erbat sofort Unterstützung durch die Armee-Abteilung Pistarini. Mit Mühe konnte das elfstündige Gefecht gewonnen werden und der Feind ließ über 700 Gefallene am Strand zurück.
Doch unsere Erleichterung währte nur kurz. Schon einen Tag später am 14. Januar landete gegen 2 Uhr nachts die 103. US-Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalleutnant Bradford in Maranjó. Zwei Stunden darauf war ein weiteres US-Korps am Nordostzipfel Südamerikas, im unverteidigten Recife ausgeschifft worden. Wir konnten nur zuschauen, da keinerlei Reserven zur Verfügung standen. Das Küstenkommando 4 (Brasilien) war nicht in der Lage, eine Gegenoffensive zu beginnen.
Das Einzige was die Stabschefs tun konnten, war, um 4 Uhr in der Frühe das II. und V. Fliegerkorps von Porto Alegre nach Rio de Janeiro verlegen zu lassen und die wenigen Maschinen des Küstenfliegergeschwaders 91 für Seeziele umzurüsten. Gegen 7 Uhr kamen die gut 200 einatzfähigen Sturzkampfbomber in Rio de Janeiro an und begannen um 11 Uhr mit ihren ersten Zerrütungsangriffen auf die in Recife gelandeten US-Truppen.
Es zeigte sich, dass Generalleutnant Bolling mit der 8., 5., 175. und 190. US-Infanteriedivision sowie einer Panzerwagenbrigade und Pioniereinheiten bereits einen sicheren Brückenkopf gebildet hatte. Kurz zuvor hatten die argentinischen Küstenflieger die US-Landungsflotte unter Vizeadmiral Sherman beim Capo de Sao Roque vor Recife entdeckt. Die „USS Richmond“, ein leichter Kreuzer, begleitete vier Landungsflottillen bei ihrem Rückmarsch in nordamerikanische Gewässer.
Bild 301: US-Landungen an Brasiliens Nordküste (14.01.1945)
Am Abend des Folgetages der US-Landungen, dem 15. Januar, gaben die Ersatz-Brigaden 11 und 12 ihr Vorhaben auf, Marajó zurückzuerobern. Die beiden Brigaden hatten nur noch eine Sollstärke von 80 Prozent. Um die 39. und 41. Infanteriedivision der Armee-Abteilung Pistarini stand es noch viel schlimmer: Die Sollstärke war hier auf dramatische 10 Prozent gesunken.
Da keine Verstärkungen geschickt werden konnten, wollte Stabschef der Armee Manuel Savio zumindest ein Zeichen setzen, indem er neue Kommandeure berief. In Belém übernahm Generalleutnant Martinez das Kommando über die Ersatz-Brigade 12, während Generalmajor Giovanelli Generalmajor d.R. Girona in der Führung der Ersatz-Brigade 11 ersetzte. In Salvador wurde Generalmajor Brinzoni neuer Kommandeur der 4. Infanteriedivision und löste damit Generalmajor d.R. Pignero ab.
Die US-Verbände in den nordbrasilianischen Brückenköpfen verhielten sich bis Ende Januar ruhig. Lediglich das Küstenfliegergeschwader verfolgte Shermanns US-Landungsflotte und sichtete diese noch einmal am 16. Januar in der nördlich gelegenen East Ceara Deep Sea Plain ohne weiteren Schaden anrichten zu können.
Am 21. Januar stießen dann die 38 Maschinen der Küstenflieger auf Großadmiral Kings US-Schlachtflotte, die östlich von Recife in den Brazilian Plain der Landungsflotte von der Seeseite her Schutz geboten hatte. Die Schlachtschiffe „USS Oklahoma“, „USS Tennessee“ und „USS California“ sowie der Flugzeugträger „USS Saratoga“ wurden von dem leichten Kreuzer „USS Concord“ und der 55. und 52. Zerstörerflottille begleitet. Das argentinische Geschwader wurde sofort von den Bordjägern der „USS Saratoga“ attackiert und verlor drei ihrer kostbaren Maschinen. Daraufhin wurde die Aufklärungstätigkeit in den brasilianischen Gewässern eingestellt.
Die schlechte Entwicklung der Lage an der nordbrasilianischen Küste macht die Operation „Pekari“ noch wichtiger, da mit Georgetown wichtige Militärflugbasen gewonnen werden konnten. Doch zunächst schleppten sich die Soldaten der 3. Armee bei einer Tagestemperatur von fast 30 °C und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit durch einen fast undurchdringlichen Dschungel von Boa Vista. Die Strapazen waren für Mensch und Material unvorstellbar. Das Übersetzen über den breiten Amazonas war zudem eine logistische Herausforderung, die aber letztendlich durch das Gardekorps und das IV. Gebirgsjägerkorps gemeistert werden konnte.
Am 16. Januar stellte sich die 36. (brit.) Infanteriedivision dem argentinischen Heerwurm in Boa Vista in den Weg. Doch Generalmajor Campbells Verband konnte von General Perons Männern umgangen werden und musste sich zurückziehen.
Am 17. Januar verstarb Generalleutnant Ibarra, der Kommandeur der 5. Gebirgsjägerdivision überraschend. Nach dem Tod meines Freundes Feldmarschall Sarobe war dies der schwerste Verlust für das argentinische Offizierskorps. Es klang wie ein Hohn, dass dieser kampferprobte erfahrene Soldat nicht im Gefecht sein Leben verlor, sondern in Porto Velho in seinem Zelt im Schlaf von einer brasilianischen Wanderspinne, der besonders giftigen Phoneutria fera – was so viel wie „brutale Mörderin“ hieß – überrascht wurde. Generalleutnant Ibarra wurde am nächsten Morgen leblos aufgefunden und jede Hilfe kam zu spät. Dem Gebirgsjägerkorps blieb keine Zeit für eine lange Trauer und Generalleutnant Olano übernahm die Führung der Elitedivision.
Kaum hatte sich die 36. (brit.) Infanteriedivision aus Boa Vista zurückgezogen, da versuchte erneut General Slims 58. (brit.) Infanteriedivision die 3. Armee aufzuhalten. Doch bei Morgengrauen gegen 11 Uhr war dieser Versuch ebenfalls gescheitert.
Dann endlich, am 24. Januar standen Generalleutnant Florits IV. Gebirgsjägerkorps und Generalleutnant Mendenez´ Gardekorps in Boa Vista. Generalmajor Campbell versuchte noch mit seiner 36. (brit.) Infanteriedivision einen Gegenangriff von Cuyuni aus, der aber bereits nach einer Stunde kläglich scheiterte.
Bild 302: Vorstoß auf Boa Vista (25.01.1945)
Der Marsch durch den Dschungel nach Boa Vista hatte die argentinischen Soldaten völlig erschöpft. Von einer Organisationstärke, die einen weiteren Vormarsch ermöglichen sollte, konnte man nicht mehr reden. So wurde ein fünftägiger Halt befohlen, um den Nachschub und den Artillerietrain des XIV. Armeekorps heranzuholen.
Da musste die argentinische Führung feststellen, dass sich in Marajó, dem westlichen der beiden brasilianischen US-amerikanischen Brückenköpfe, mindestens zwei weitere US-Divisionen, darunter eine Panzerdivision festgesetzt hatten. Feldmarschall Farrell Plaul befahl daraufhin General Peron, den Vormarsch des XIV. Armeekorps von Porto Velho nach Boa Vista zu stoppen. Zum Einen käme das zu langsame Korps zu spät, um in die Kämpfe um Guyana aktiv eingreifen zu können, zum Anderen bestand die Gefahr, dass die 3. Armee abgeschnitten werden konnte, wenn Clarks US-Armee über Manaus Fühlung mit den britischen Streitkräften aufnehmen würde. General Peron fühlte sich um einen Sieg betrogen, fügte sich aber scheinbar in die Situation.
Jetzt leitete Generalleutnant Menendez vom Gardekorps den Vormarsch auf Georgetown. Am 29. Januar wurden an die argentinischen Truppen in Boa Vista fast 600 Tonnen Nachschub und Munition sowie 50 Tonnen Treibstoff ausgegeben, um die Beweglichkeit der Truppe wieder zu erhöhen. Generalleutnant Florit sollte mit dem IV. Gebirgsjägerkorps binnen einer Woche die Flugplätze von Georgetown einnehmen und diese so lange verteidigen, bis neu aufgestellte Divisionen die Stellungen übernehmen konnten. Sturzkampfgeschwader sollten in der Zwischenzeit die feindlichen Brückenköpfe niederhalten. Das Gardekorps sollte in Boa Vista mit dem XIV. Armeekorps die Verbindung halten.
Aber würden die wenigen Kräfte reichen, um Georgtown einzunehmen und zu verteidigen? Wann würden die US-Streitkräfte aus ihren Brückenköpfe ausbrechen und nach Süden vorstoßen? Stukas mussten so schnell wie möglich in die Kämpfe eingreifen! Das Gelingen der Operation „Pekari“ stand auf dem Spiel.
(Januar 1945)
Während im Januar mit der Operation „Pekari“ die Besetzung Guyanas fortschritt, bemühte ich mich im Wehrwirtschaftsministerium die Flugzeugproduktion auf „fortschrittliche Stukas“ umzustellen. Bereits Mitte Januar waren sechs von acht Sturzkampfgeschwadern auf den neuen Flugzeugtyp III umgestellt worden. Als letztes folgten das Sturzkampfgeschwader 25 am 14. Januar und das Sturzkampfgeschwader 23 am 20. Januar. Damit war zunächst das Projekt der Modernisierung der bestehenden Stuka-Verbände abgeschlossen und ich widmete mich vermehrt der Nachschubproduktion und der Aufstellung weiterer Infanteriedivisionen.
Bereits am 8. Januar hatte ich dazu eine neue Aufstellungswelle beauftragt: Innerhalb eines Jahres sollten weitere sieben Infanteriedivisionen für die Verteidigung der brasilianischen Nordküste und Guyanas ins Feld gebracht werden. Die erste Division konnte laut der Ausbildungsschule des Heeres am 8. März bereit stehen.
Aber meine Anstrengungen schienen nicht energisch genug zu sein, denn nachdem sich am 7. Januar die Ersatz-Brigade 12 nach Belém zurückgezogen hatte, um den Vormarsch der Ersatz-Brigade 11 auf Marajó zu unterstützen, landete am 12. Januar die 28. US-Infanteriedivision in der selbigen Küstenprovinz. Das Küstenabschnittskommando 46 erbat sofort Unterstützung durch die Armee-Abteilung Pistarini. Mit Mühe konnte das elfstündige Gefecht gewonnen werden und der Feind ließ über 700 Gefallene am Strand zurück.
Doch unsere Erleichterung währte nur kurz. Schon einen Tag später am 14. Januar landete gegen 2 Uhr nachts die 103. US-Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalleutnant Bradford in Maranjó. Zwei Stunden darauf war ein weiteres US-Korps am Nordostzipfel Südamerikas, im unverteidigten Recife ausgeschifft worden. Wir konnten nur zuschauen, da keinerlei Reserven zur Verfügung standen. Das Küstenkommando 4 (Brasilien) war nicht in der Lage, eine Gegenoffensive zu beginnen.
Das Einzige was die Stabschefs tun konnten, war, um 4 Uhr in der Frühe das II. und V. Fliegerkorps von Porto Alegre nach Rio de Janeiro verlegen zu lassen und die wenigen Maschinen des Küstenfliegergeschwaders 91 für Seeziele umzurüsten. Gegen 7 Uhr kamen die gut 200 einatzfähigen Sturzkampfbomber in Rio de Janeiro an und begannen um 11 Uhr mit ihren ersten Zerrütungsangriffen auf die in Recife gelandeten US-Truppen.
Es zeigte sich, dass Generalleutnant Bolling mit der 8., 5., 175. und 190. US-Infanteriedivision sowie einer Panzerwagenbrigade und Pioniereinheiten bereits einen sicheren Brückenkopf gebildet hatte. Kurz zuvor hatten die argentinischen Küstenflieger die US-Landungsflotte unter Vizeadmiral Sherman beim Capo de Sao Roque vor Recife entdeckt. Die „USS Richmond“, ein leichter Kreuzer, begleitete vier Landungsflottillen bei ihrem Rückmarsch in nordamerikanische Gewässer.
Bild 301: US-Landungen an Brasiliens Nordküste (14.01.1945)
Am Abend des Folgetages der US-Landungen, dem 15. Januar, gaben die Ersatz-Brigaden 11 und 12 ihr Vorhaben auf, Marajó zurückzuerobern. Die beiden Brigaden hatten nur noch eine Sollstärke von 80 Prozent. Um die 39. und 41. Infanteriedivision der Armee-Abteilung Pistarini stand es noch viel schlimmer: Die Sollstärke war hier auf dramatische 10 Prozent gesunken.
Da keine Verstärkungen geschickt werden konnten, wollte Stabschef der Armee Manuel Savio zumindest ein Zeichen setzen, indem er neue Kommandeure berief. In Belém übernahm Generalleutnant Martinez das Kommando über die Ersatz-Brigade 12, während Generalmajor Giovanelli Generalmajor d.R. Girona in der Führung der Ersatz-Brigade 11 ersetzte. In Salvador wurde Generalmajor Brinzoni neuer Kommandeur der 4. Infanteriedivision und löste damit Generalmajor d.R. Pignero ab.
Die US-Verbände in den nordbrasilianischen Brückenköpfen verhielten sich bis Ende Januar ruhig. Lediglich das Küstenfliegergeschwader verfolgte Shermanns US-Landungsflotte und sichtete diese noch einmal am 16. Januar in der nördlich gelegenen East Ceara Deep Sea Plain ohne weiteren Schaden anrichten zu können.
Am 21. Januar stießen dann die 38 Maschinen der Küstenflieger auf Großadmiral Kings US-Schlachtflotte, die östlich von Recife in den Brazilian Plain der Landungsflotte von der Seeseite her Schutz geboten hatte. Die Schlachtschiffe „USS Oklahoma“, „USS Tennessee“ und „USS California“ sowie der Flugzeugträger „USS Saratoga“ wurden von dem leichten Kreuzer „USS Concord“ und der 55. und 52. Zerstörerflottille begleitet. Das argentinische Geschwader wurde sofort von den Bordjägern der „USS Saratoga“ attackiert und verlor drei ihrer kostbaren Maschinen. Daraufhin wurde die Aufklärungstätigkeit in den brasilianischen Gewässern eingestellt.
Die schlechte Entwicklung der Lage an der nordbrasilianischen Küste macht die Operation „Pekari“ noch wichtiger, da mit Georgetown wichtige Militärflugbasen gewonnen werden konnten. Doch zunächst schleppten sich die Soldaten der 3. Armee bei einer Tagestemperatur von fast 30 °C und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit durch einen fast undurchdringlichen Dschungel von Boa Vista. Die Strapazen waren für Mensch und Material unvorstellbar. Das Übersetzen über den breiten Amazonas war zudem eine logistische Herausforderung, die aber letztendlich durch das Gardekorps und das IV. Gebirgsjägerkorps gemeistert werden konnte.
Am 16. Januar stellte sich die 36. (brit.) Infanteriedivision dem argentinischen Heerwurm in Boa Vista in den Weg. Doch Generalmajor Campbells Verband konnte von General Perons Männern umgangen werden und musste sich zurückziehen.
Am 17. Januar verstarb Generalleutnant Ibarra, der Kommandeur der 5. Gebirgsjägerdivision überraschend. Nach dem Tod meines Freundes Feldmarschall Sarobe war dies der schwerste Verlust für das argentinische Offizierskorps. Es klang wie ein Hohn, dass dieser kampferprobte erfahrene Soldat nicht im Gefecht sein Leben verlor, sondern in Porto Velho in seinem Zelt im Schlaf von einer brasilianischen Wanderspinne, der besonders giftigen Phoneutria fera – was so viel wie „brutale Mörderin“ hieß – überrascht wurde. Generalleutnant Ibarra wurde am nächsten Morgen leblos aufgefunden und jede Hilfe kam zu spät. Dem Gebirgsjägerkorps blieb keine Zeit für eine lange Trauer und Generalleutnant Olano übernahm die Führung der Elitedivision.
Kaum hatte sich die 36. (brit.) Infanteriedivision aus Boa Vista zurückgezogen, da versuchte erneut General Slims 58. (brit.) Infanteriedivision die 3. Armee aufzuhalten. Doch bei Morgengrauen gegen 11 Uhr war dieser Versuch ebenfalls gescheitert.
Dann endlich, am 24. Januar standen Generalleutnant Florits IV. Gebirgsjägerkorps und Generalleutnant Mendenez´ Gardekorps in Boa Vista. Generalmajor Campbell versuchte noch mit seiner 36. (brit.) Infanteriedivision einen Gegenangriff von Cuyuni aus, der aber bereits nach einer Stunde kläglich scheiterte.
Bild 302: Vorstoß auf Boa Vista (25.01.1945)
Der Marsch durch den Dschungel nach Boa Vista hatte die argentinischen Soldaten völlig erschöpft. Von einer Organisationstärke, die einen weiteren Vormarsch ermöglichen sollte, konnte man nicht mehr reden. So wurde ein fünftägiger Halt befohlen, um den Nachschub und den Artillerietrain des XIV. Armeekorps heranzuholen.
Da musste die argentinische Führung feststellen, dass sich in Marajó, dem westlichen der beiden brasilianischen US-amerikanischen Brückenköpfe, mindestens zwei weitere US-Divisionen, darunter eine Panzerdivision festgesetzt hatten. Feldmarschall Farrell Plaul befahl daraufhin General Peron, den Vormarsch des XIV. Armeekorps von Porto Velho nach Boa Vista zu stoppen. Zum Einen käme das zu langsame Korps zu spät, um in die Kämpfe um Guyana aktiv eingreifen zu können, zum Anderen bestand die Gefahr, dass die 3. Armee abgeschnitten werden konnte, wenn Clarks US-Armee über Manaus Fühlung mit den britischen Streitkräften aufnehmen würde. General Peron fühlte sich um einen Sieg betrogen, fügte sich aber scheinbar in die Situation.
Jetzt leitete Generalleutnant Menendez vom Gardekorps den Vormarsch auf Georgetown. Am 29. Januar wurden an die argentinischen Truppen in Boa Vista fast 600 Tonnen Nachschub und Munition sowie 50 Tonnen Treibstoff ausgegeben, um die Beweglichkeit der Truppe wieder zu erhöhen. Generalleutnant Florit sollte mit dem IV. Gebirgsjägerkorps binnen einer Woche die Flugplätze von Georgetown einnehmen und diese so lange verteidigen, bis neu aufgestellte Divisionen die Stellungen übernehmen konnten. Sturzkampfgeschwader sollten in der Zwischenzeit die feindlichen Brückenköpfe niederhalten. Das Gardekorps sollte in Boa Vista mit dem XIV. Armeekorps die Verbindung halten.
Aber würden die wenigen Kräfte reichen, um Georgtown einzunehmen und zu verteidigen? Wann würden die US-Streitkräfte aus ihren Brückenköpfe ausbrechen und nach Süden vorstoßen? Stukas mussten so schnell wie möglich in die Kämpfe eingreifen! Das Gelingen der Operation „Pekari“ stand auf dem Spiel.