Angriff in den Anden! - Kapitel 27
Verfasst: 30. Januar 2015 08:26
Blutiges Scheitern vor Recife
(November 1945)
Auch bei der 3. Armee entwickelten sich im November die Kämpfe nicht so, wie es der Generalstab erwartete. Am 9. November hatte das Gardekorps endlich die Provinz Salvador erreicht und bereitete sich zusammen mit der Masse der 3. Armee auf einen Großangriff gegen Recife vor. Zu den Angriffsvorbereitungen gehörte auch, dass das II. und III. Fliegerkorps Zerrüttungsangriffe auf Recife fliegen sollten. Beim ersten Anflug auf die feindlichen Streitkräfte meldeten die Sturzkampfbomber wie bereits zuvor aufgeklärt ein von US-Feldmarschall Patton (OD, PK, TR, F5, E74) geführtes US-Korps, zu dem die 5., 8. und 28. Infanteriedivision gehörten. Beim zweiten Bombardement durch die Stukas wurde außerdem die 3. US-Infanteriedivision und das Generalkommando von US-Feldmarschall Devers (PK, F4, E24) entdeckt.
Da wurde Goiás überraschend von US-Generalleutnant Watson (PK, F2, E42) durch die 52. und 58. US-Panzerdivision am 10. November besetzt. Feldmarschall Farrell Plaul leitete umgehend einen Gegenangriff ein, an der sich das XVII. und II. Armeekorps sowie das Gardekorps aus vier Angriffsrichtungen beteiligten. Es war nur eine Frage von wenigen Stunden bis sich die US-Panzer wieder zurückzogen. Daraufhin marschierte am 12. November Generalleutnant von der Becke mit dem XVIII. Armeekorps von Cuiabá wieder nach Goiás und hoffte bis zum 7. Dezember die verloren gegangene Provinz wieder besetzen zu können.
General Peron wollte mit dem Angriff auf Recife nicht länger warten, da er befürchten musste, dass weitere US-Streitkräfte nach Goiás nachstoßen könnten, um ihm die Versorgungslinien zu unterbrechen. Um 10 Uhr am 12. November setzten sich sechs argentinische Divisionen in Bewegung, während die Sturzkampf-Geschwader den Feind aus der Luft attackierten. Allen voran stürmten das III. und IV. Gebirgsjägerkorps, gefolgt vom Gardekorps und dem schnellen XIII. Armeekorps. General Perons Hoffnungen wurden jedoch schon bald zunichte gemacht, als seine Elitedivisionen am 13. November um 18 Uhr vollständig abgewiesen wurden.
Zeitgleich musste Generalleutnant Anaya, der mit dem II. Armeekorps in Vitoriá stand, einen Landungsversuch abwehren. US-Generalleutnant Griswold (OD, LG, F3, E15) versuchte mit der 55. (mot.), 48. und 195. US-Infanteriedivision die Verbindungswege der 3. Armee zu unterbrechen. Eiligst wurden die Stuka-Geschwader des II. und III. Fliegerkorps auf die US-Landungsflotte umgelenkt. Auch das in Sao Paulo stationierte V. Fliegerkorps beteiligte sich am Abwehrkampf und entdeckte am 13. November um 20 Uhr US-Admiral Stark und die US-Transportflottille „Anthony Wayne“ in der Bucht von Rio.
Um Mitternacht gelang es den argentinischen Verteidigern, einen ersten US-Landungsversuch in Vitoriá abzuwehren. Um 2 Uhr stöberten die Stuka-Flieger in der North Argentine Plain die US-Transportflottille „Walker Tylor“ und die 51. US-Zerstörerflottille als Nahschutz auf. Aus dieser Meldung konnte General Peron schließen, dass es weitere Angriffe im Sicherungsabschnitt der 3. Armee geben würde.
Und tatsächlich erfolgte um 6 Uhr ein zweiter Landungsversuch in Vitoriá durch US-Generalleutnant Griswold. Aber das II. Armeekorps war bereits alarmiert und konnte den Angriff um 9 Uhr abwehren. Um 21 Uhr vernahmen wir im Stab in Buenos Aires mit Erleichterung, dass es den Sturzkampfbomber-Geschwadern gelungen war, in der Bucht von Rio die US-Transportflottille „Anthony Wayne“ mit seinen Landungstruppen in Divisionsstärke zu versenken. Die Luftangriffe wurden auf die US-Transportflottille „Grace“ fortgesetzt, jedoch ohne weitere Erfolge.
Doch dies blieb nicht der einzige Versuch, im Rücken der 3. Armee zu landen. Am 15. November entdeckte das V. Fliegerkorps auf dem North Santos Plateau die US-Transportflottille „Lockwood“ und griff diese umgehend an.
Bild 325: Die 3. Armee in der Verteidigung (15.11.1945)
Zwei Stunden später versuchte US-Generalleutnant Brooks mit der 26. und 178. US-Infanteriedivision sowie der 7. US-Panzerdivision Sao Paulo im Sturm zu nehmen. Aber auch hier erwartete das kampfbereite und entschlossene XVI. Armeekorps mit zwei Divisionen unter dem Kommando von Generalleutnant Vieyra Spangenberg die Angreifer. Das argentinische Korps hatte zuvor über 275 Tonnen Nachschub und 17 Tonnen Treibstoff erhalten. Bis zum Nachmittag um 15 Uhr konnte die Lage am Strand von Sao Paulo wieder hergestellt werden.
In Folge dieser abgewehrten Landungsversuche gelang es den Sturzkampfbombern am 15. November die US-Transportflottille „Dolly Madison“ vor Sao Paulo zu vernichten. In der Bucht von Rio ging am 17. November der leichte US-Kreuzer „USS Detroit“ aufgrund eines Deckbrandes unter und am 18. November folgten die US-Transportflottille „Henry L. Benning“ als auch die 51. US-Zerstörerflottille ins nasse Grab.
Damit schien die Gefahr einer Landungsoperation gebannt und Luftwaffenchef Antonio Parodi genehmigte den Abbruch der Angriffe auf Seeziele, so dass am 20. November das III. Fliegerkorps seine Zerrüttungsangriffe auf Recife wieder aufnehmen konnte. Das II. Fliegerkorps musste hingegen am Boden bleiben, um sich zu reorganisieren.
In Recife stand noch immer US-Feldmarschall Patton mit der 28., 5., 8. und 3. US-Infanteriedivision. Die wenigen Sturzkampfbomber, die die Provinz anflogen, konnten kaum etwas ausrichten und die Organisation des US-Verbandes ließ sich nicht erschüttern. Nach einer Woche vergeblicher Luftschläge ließ General Peron seine 3. Armee noch einmal am 27. November antreten. Es gelang General Peron sogar, den Feind in einen Hinterhalt zu locken und den vier US-Divisionen empfindliche Verluste beizufügen.
Bild 326: Zweiter Angriff auf Recife (27.11.1945)
Aber bereits am 28. November um 6 Uhr leitete US-Feldmarschall Patton einen Gegenangriff ein und die US-Truppen gewannen die Oberhand in diesem erbarmungslos geführten Kampf. Vier Stunden später war auch Perons zweiter Griff nach Recife gescheitert und die sechs eingesetzten argentinischen Divisionen fielen auf Salvador zurück. Zwei Tage später, am 30. November, wurden schließlich auch die Sturzkampfbomber von ihrer Zerrüttungsmission gegen Recife zurückgerufen.
Dies war das Eingeständnis des Generalstabes, dass es trotz Luftunterstützung nicht mehr ohne weiteres gelingen konnte, zahlenmäßig unterlegene Kräfte zu werfen. Die argentinischen Divisionen waren ausgeblutet und die jungen Rekruten wurden in immer mehr neue und unerfahrene Divisionen gesteckt, um die länger gewordene Hauptkampflinie zu halten. Auf Zeit war der Krieg auf diese Weise nicht zu gewinnen, so meine Einschätzung zu dieser Zeit. Aber wir mussten weiterkämpfen, um zu überleben!
(November 1945)
Auch bei der 3. Armee entwickelten sich im November die Kämpfe nicht so, wie es der Generalstab erwartete. Am 9. November hatte das Gardekorps endlich die Provinz Salvador erreicht und bereitete sich zusammen mit der Masse der 3. Armee auf einen Großangriff gegen Recife vor. Zu den Angriffsvorbereitungen gehörte auch, dass das II. und III. Fliegerkorps Zerrüttungsangriffe auf Recife fliegen sollten. Beim ersten Anflug auf die feindlichen Streitkräfte meldeten die Sturzkampfbomber wie bereits zuvor aufgeklärt ein von US-Feldmarschall Patton (OD, PK, TR, F5, E74) geführtes US-Korps, zu dem die 5., 8. und 28. Infanteriedivision gehörten. Beim zweiten Bombardement durch die Stukas wurde außerdem die 3. US-Infanteriedivision und das Generalkommando von US-Feldmarschall Devers (PK, F4, E24) entdeckt.
Da wurde Goiás überraschend von US-Generalleutnant Watson (PK, F2, E42) durch die 52. und 58. US-Panzerdivision am 10. November besetzt. Feldmarschall Farrell Plaul leitete umgehend einen Gegenangriff ein, an der sich das XVII. und II. Armeekorps sowie das Gardekorps aus vier Angriffsrichtungen beteiligten. Es war nur eine Frage von wenigen Stunden bis sich die US-Panzer wieder zurückzogen. Daraufhin marschierte am 12. November Generalleutnant von der Becke mit dem XVIII. Armeekorps von Cuiabá wieder nach Goiás und hoffte bis zum 7. Dezember die verloren gegangene Provinz wieder besetzen zu können.
General Peron wollte mit dem Angriff auf Recife nicht länger warten, da er befürchten musste, dass weitere US-Streitkräfte nach Goiás nachstoßen könnten, um ihm die Versorgungslinien zu unterbrechen. Um 10 Uhr am 12. November setzten sich sechs argentinische Divisionen in Bewegung, während die Sturzkampf-Geschwader den Feind aus der Luft attackierten. Allen voran stürmten das III. und IV. Gebirgsjägerkorps, gefolgt vom Gardekorps und dem schnellen XIII. Armeekorps. General Perons Hoffnungen wurden jedoch schon bald zunichte gemacht, als seine Elitedivisionen am 13. November um 18 Uhr vollständig abgewiesen wurden.
Zeitgleich musste Generalleutnant Anaya, der mit dem II. Armeekorps in Vitoriá stand, einen Landungsversuch abwehren. US-Generalleutnant Griswold (OD, LG, F3, E15) versuchte mit der 55. (mot.), 48. und 195. US-Infanteriedivision die Verbindungswege der 3. Armee zu unterbrechen. Eiligst wurden die Stuka-Geschwader des II. und III. Fliegerkorps auf die US-Landungsflotte umgelenkt. Auch das in Sao Paulo stationierte V. Fliegerkorps beteiligte sich am Abwehrkampf und entdeckte am 13. November um 20 Uhr US-Admiral Stark und die US-Transportflottille „Anthony Wayne“ in der Bucht von Rio.
Um Mitternacht gelang es den argentinischen Verteidigern, einen ersten US-Landungsversuch in Vitoriá abzuwehren. Um 2 Uhr stöberten die Stuka-Flieger in der North Argentine Plain die US-Transportflottille „Walker Tylor“ und die 51. US-Zerstörerflottille als Nahschutz auf. Aus dieser Meldung konnte General Peron schließen, dass es weitere Angriffe im Sicherungsabschnitt der 3. Armee geben würde.
Und tatsächlich erfolgte um 6 Uhr ein zweiter Landungsversuch in Vitoriá durch US-Generalleutnant Griswold. Aber das II. Armeekorps war bereits alarmiert und konnte den Angriff um 9 Uhr abwehren. Um 21 Uhr vernahmen wir im Stab in Buenos Aires mit Erleichterung, dass es den Sturzkampfbomber-Geschwadern gelungen war, in der Bucht von Rio die US-Transportflottille „Anthony Wayne“ mit seinen Landungstruppen in Divisionsstärke zu versenken. Die Luftangriffe wurden auf die US-Transportflottille „Grace“ fortgesetzt, jedoch ohne weitere Erfolge.
Doch dies blieb nicht der einzige Versuch, im Rücken der 3. Armee zu landen. Am 15. November entdeckte das V. Fliegerkorps auf dem North Santos Plateau die US-Transportflottille „Lockwood“ und griff diese umgehend an.
Bild 325: Die 3. Armee in der Verteidigung (15.11.1945)
Zwei Stunden später versuchte US-Generalleutnant Brooks mit der 26. und 178. US-Infanteriedivision sowie der 7. US-Panzerdivision Sao Paulo im Sturm zu nehmen. Aber auch hier erwartete das kampfbereite und entschlossene XVI. Armeekorps mit zwei Divisionen unter dem Kommando von Generalleutnant Vieyra Spangenberg die Angreifer. Das argentinische Korps hatte zuvor über 275 Tonnen Nachschub und 17 Tonnen Treibstoff erhalten. Bis zum Nachmittag um 15 Uhr konnte die Lage am Strand von Sao Paulo wieder hergestellt werden.
In Folge dieser abgewehrten Landungsversuche gelang es den Sturzkampfbombern am 15. November die US-Transportflottille „Dolly Madison“ vor Sao Paulo zu vernichten. In der Bucht von Rio ging am 17. November der leichte US-Kreuzer „USS Detroit“ aufgrund eines Deckbrandes unter und am 18. November folgten die US-Transportflottille „Henry L. Benning“ als auch die 51. US-Zerstörerflottille ins nasse Grab.
Damit schien die Gefahr einer Landungsoperation gebannt und Luftwaffenchef Antonio Parodi genehmigte den Abbruch der Angriffe auf Seeziele, so dass am 20. November das III. Fliegerkorps seine Zerrüttungsangriffe auf Recife wieder aufnehmen konnte. Das II. Fliegerkorps musste hingegen am Boden bleiben, um sich zu reorganisieren.
In Recife stand noch immer US-Feldmarschall Patton mit der 28., 5., 8. und 3. US-Infanteriedivision. Die wenigen Sturzkampfbomber, die die Provinz anflogen, konnten kaum etwas ausrichten und die Organisation des US-Verbandes ließ sich nicht erschüttern. Nach einer Woche vergeblicher Luftschläge ließ General Peron seine 3. Armee noch einmal am 27. November antreten. Es gelang General Peron sogar, den Feind in einen Hinterhalt zu locken und den vier US-Divisionen empfindliche Verluste beizufügen.
Bild 326: Zweiter Angriff auf Recife (27.11.1945)
Aber bereits am 28. November um 6 Uhr leitete US-Feldmarschall Patton einen Gegenangriff ein und die US-Truppen gewannen die Oberhand in diesem erbarmungslos geführten Kampf. Vier Stunden später war auch Perons zweiter Griff nach Recife gescheitert und die sechs eingesetzten argentinischen Divisionen fielen auf Salvador zurück. Zwei Tage später, am 30. November, wurden schließlich auch die Sturzkampfbomber von ihrer Zerrüttungsmission gegen Recife zurückgerufen.
Dies war das Eingeständnis des Generalstabes, dass es trotz Luftunterstützung nicht mehr ohne weiteres gelingen konnte, zahlenmäßig unterlegene Kräfte zu werfen. Die argentinischen Divisionen waren ausgeblutet und die jungen Rekruten wurden in immer mehr neue und unerfahrene Divisionen gesteckt, um die länger gewordene Hauptkampflinie zu halten. Auf Zeit war der Krieg auf diese Weise nicht zu gewinnen, so meine Einschätzung zu dieser Zeit. Aber wir mussten weiterkämpfen, um zu überleben!