Angriff in den Anden! - Kapitel 7
Verfasst: 19. September 2012 08:06
Die Palastrevolution
(Mai 1938)
Da geschah das Unfassbare: Am 11. Mai 1938 kam es zu einem Regierungsumschwung. Ich befand mich an jenem Freitag glücklicherweise mit meiner Frau auf der Hazienda meines Freundes Sarobe und brütete über den Transportplänen für die Rückführung des III. Gebirgsjägerkorps aus Ecuador nach Buenos Aires, als der Mob in den Präsidentenpalast eindrang, die Räumlichkeiten verwüstete und der Präsident im Tumult getötet wurde. Die aufgebrachten Menschen fürchteten, dass Argentinien in einen großen, weltumspannenden Konflikt geraten könnte. Sie lynchten die „Kriegstreiber“ und ernannten Roberto M. Ortiz als neuen Staats- und Regierungschef.
Der Hohn der Geschichte war: Niemand ahnte, dass Ortiz nur vorgab, den Krieg beenden zu wollen. Er war jedoch nur an der Macht interessiert und zeigte sein wahres Gesicht, als er fest im Sattel saß. Von da an führte er die Politik seines Vorgängers weiter fort. Der neue Sicherheitsminister Le Breton machte mit noch härteren Mitteln die Regimegegner mundtot und sicherte so Präsident Ortiz´ Herrschaft.
Jetzt, nachdem alles vorbei ist, bin ich mir nicht sicher, ob vielleicht nicht doch der amerikanische Geheimdienst hinter den damaligen Vorgängen steckte, auch wenn der gewünschte Ausgang der Dinge nicht in ihrem Sinne eintrat.
Bild 29: Das neue Kriegskabinett unter Präsident Ortiz (11.05.1938)
Bereits eine Woche später stellte Präsident Ortiz sein Kabinett um und entfernte alle unfähigen oder ihm unliebsam gewordenen Minister und Militärchefs, um seine Macht zu festigen. Da ich nicht direkt der Regierung angehört hatte, sondern als untergeordneter Wirtschaftberater der Regierung zuarbeitete, stellte man meiner Frau und mir nicht nach. Trotzdem begegnete man mir ab diesem Zeitpunkt mit einem gewissen Misstrauen und ich hatte zunächst nicht mehr den Einfluss auf das politische und militärische Geschehen wie zuvor.
Nach der Regierungsumbildung konnte er die Industriekapazität wieder erheblich steigern (von ca. 35 auf 40 IK). Leider gingen in diesen politischen Wirren die Forschungsarbeiten an der „Einfachen Feldartillerie“ verloren. Manuel Savio wurde diesmal mit der Entwicklung betraut und man hoffte, dass er so schnell wie möglich Fortschritte aufweisen würde, um gegen Brasilien die Neuentwicklung anzuwenden. Hingegen entwickelte Ende Mai Antonio Parodi die „Schlachtfeld-Zerstörungs-Doktrin“, die für unsere in Produktion stehenden Stuka-Verbände eine höhere Effektivität gegenüber Bodentruppen erzielen sollte.
Mitte 1938 stand Großargentinien auf der Höhe seiner Macht. Alle Einigungskriege, die wir führten, waren erfolgreich verlaufen und wir kamen unserem Ziel, der Bildung der Vereinigten Staaten von Südamerika immer näher. Jetzt gab es, so glaubten wir damals, nur noch einen nennenswerten Feind unserer Politik auf dem Kontinent: das portugiesisch geprägte Brasilien. Nun galt es, diesen militärisch nicht zu unterschätzenden Feind zu bezwingen.
Noch ahnten wir nicht, dass uns eine bittere Zeit mit vielen Opfern bevorstand. Die "Blitzsiege" waren vorbei.
(Mai 1938)
Da geschah das Unfassbare: Am 11. Mai 1938 kam es zu einem Regierungsumschwung. Ich befand mich an jenem Freitag glücklicherweise mit meiner Frau auf der Hazienda meines Freundes Sarobe und brütete über den Transportplänen für die Rückführung des III. Gebirgsjägerkorps aus Ecuador nach Buenos Aires, als der Mob in den Präsidentenpalast eindrang, die Räumlichkeiten verwüstete und der Präsident im Tumult getötet wurde. Die aufgebrachten Menschen fürchteten, dass Argentinien in einen großen, weltumspannenden Konflikt geraten könnte. Sie lynchten die „Kriegstreiber“ und ernannten Roberto M. Ortiz als neuen Staats- und Regierungschef.
Der Hohn der Geschichte war: Niemand ahnte, dass Ortiz nur vorgab, den Krieg beenden zu wollen. Er war jedoch nur an der Macht interessiert und zeigte sein wahres Gesicht, als er fest im Sattel saß. Von da an führte er die Politik seines Vorgängers weiter fort. Der neue Sicherheitsminister Le Breton machte mit noch härteren Mitteln die Regimegegner mundtot und sicherte so Präsident Ortiz´ Herrschaft.
Jetzt, nachdem alles vorbei ist, bin ich mir nicht sicher, ob vielleicht nicht doch der amerikanische Geheimdienst hinter den damaligen Vorgängen steckte, auch wenn der gewünschte Ausgang der Dinge nicht in ihrem Sinne eintrat.
Bild 29: Das neue Kriegskabinett unter Präsident Ortiz (11.05.1938)
Bereits eine Woche später stellte Präsident Ortiz sein Kabinett um und entfernte alle unfähigen oder ihm unliebsam gewordenen Minister und Militärchefs, um seine Macht zu festigen. Da ich nicht direkt der Regierung angehört hatte, sondern als untergeordneter Wirtschaftberater der Regierung zuarbeitete, stellte man meiner Frau und mir nicht nach. Trotzdem begegnete man mir ab diesem Zeitpunkt mit einem gewissen Misstrauen und ich hatte zunächst nicht mehr den Einfluss auf das politische und militärische Geschehen wie zuvor.
Nach der Regierungsumbildung konnte er die Industriekapazität wieder erheblich steigern (von ca. 35 auf 40 IK). Leider gingen in diesen politischen Wirren die Forschungsarbeiten an der „Einfachen Feldartillerie“ verloren. Manuel Savio wurde diesmal mit der Entwicklung betraut und man hoffte, dass er so schnell wie möglich Fortschritte aufweisen würde, um gegen Brasilien die Neuentwicklung anzuwenden. Hingegen entwickelte Ende Mai Antonio Parodi die „Schlachtfeld-Zerstörungs-Doktrin“, die für unsere in Produktion stehenden Stuka-Verbände eine höhere Effektivität gegenüber Bodentruppen erzielen sollte.
Mitte 1938 stand Großargentinien auf der Höhe seiner Macht. Alle Einigungskriege, die wir führten, waren erfolgreich verlaufen und wir kamen unserem Ziel, der Bildung der Vereinigten Staaten von Südamerika immer näher. Jetzt gab es, so glaubten wir damals, nur noch einen nennenswerten Feind unserer Politik auf dem Kontinent: das portugiesisch geprägte Brasilien. Nun galt es, diesen militärisch nicht zu unterschätzenden Feind zu bezwingen.
Noch ahnten wir nicht, dass uns eine bittere Zeit mit vielen Opfern bevorstand. Die "Blitzsiege" waren vorbei.