[AAR HOI3 TFH] Freundschaft

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Der AAR ist zumindest "ausbaufähig" ...
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Wenn ich grad gut gelaunt bin ...
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Nymka Mactep
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[AAR HOI3 TFH] Freundschaft

Beitragvon Nymka Mactep » 9. April 2013 22:32

Verehrte SZ'ler, dies ist mein erstes "AAR - Großprojekt" und, wie der Titel des AAR's schon vermuten lässt, wird Hearts of Iron 3 mit Add-On "Thier Finest Hour" sowie der CTP - Mod Version 1.1 und der Unit Mod 4.1 und einigen eign. kl. Modifikationen mit der U.d.S.S.R., auch unter dem Namen Sowjetunion bekannt, gespielt. Prüfsumme: DONF

Die "Interesse" am Staat (Öffnen)
Dieser Staat ist insofern sehr interessant, da er, neben den Vereinigten Staaten, nach dem Zweiten Weltkrieg zur Supermacht aufstieg; Diese Entwicklung vollzog sich genau in dem Jahrzehnt, in dem HOI3 spielt. Auch bemerkenswert ist, dass die Rote Armee, trotz immenser Verluste in den ersten Kriegsmonaten nach Barbarossa, die mehrere Millionen umfassten, dennoch die Wehrmacht aufhalten zu können (auch wenn daran nicht nur die Rote Armee Schuld hatte), sowie dieselbe bis nach Berlin wieder zurückwerfen zu können. Damit wurde die Hauptlast des Krieges in Europa eindeutig von der Sowjetunion getragen, allein schon wenn man sich die Verlustzahlen ansieht (Allein 20 Millionen Rotarmisten sind gefallen und noch mal so viele Zivilisten).

Dieser Krieg manifestierte die Sowjetunion als Supermacht, gab ihm außenpolitische Bedeutung und erhob die Rote Armee (ab dann Sowjetarmee genannt) in den Status einer Armee, die komplexe Offensivoperationen mühelos ausführen konnte und nach dem Krieg für die Feinde der Sowjetunion, zumindest bis in die frühen Sechziger, einfach überrannt hätte. Diese Erfolge wurden jedoch mit dem Blut von Millionen Sowjetbürgern und Menschen anderer Nationalitäten erkauft.

Einzelheiten/Besonderheiten im Spiel (Öffnen)
Doch genug vom historischen Vorbild: Das Spiel beginnt 1936 und ist nur mäßig, d.h. garnicht, angepasst. Die KI wird ebenfalls unterstützt durch ein liebevolles Startpaket an Ressourcen und ähnlichem, sowie durch "Truppen"-Spritzen während des Krieges, sollte ihr doch mal die Puste ausgehen. Besonders aufgewertet wird Japan, damit diese auch eine reelle Chance haben, an der Westküste der Vereinigten Staaten zu landen. Damit der Krieg auch schön lange dauert, gibt es daher spez. Zusammenhalt - Events für die momentan verlierende Seite, damit der Krieg für die andere Seite schwieriger wird. Schwierigkeitsstufe: Schwer/Normal; variiert ja nach Situation im AAR.
Ich versuche täglich ein neues Update hochzuladen, es kann aber zu Verzögerungen kommen - längere Pausen werden daher in den Kommentaren angekündigt.

Umfrage (Öffnen)
Die Umfrage ist hier als Möglichkeit gegeben, passiv, heißt ohne Kommentar, seine begründete Stellungnahme zu meinem AAR angeben zu können. Die Angabe ist später korrigierbar, sodass, falls der AAR sich verschlechtern sollte, man negativere Optionen ankreuzen kann. Auf Wunsch füge ich gern weiter Antwortmöglichkeiten hinzu, sollten die vorgegebenen zu postiv sein.

Erzählstil (Öffnen)
Der Erzählstil wird eine Mischung aus Dialog und Fließtext sein. Es wird eine erzählende Figur geben, nämlich den Marschall der Sowjetunion Kliment Jefremowitsch Woroschilow, einer der ersten fünf Marschälle und, neben Budjonni, einer der wenigen (zwei) die die großen Säuberungen überstanden haben.

Titel (Öffnen)
Der Titel selbst ist ein Gruß der Sozialisten/eher links gerichteten, entstanden im frühen 20. Jhd., den ich gewählt habe, da er, bis zu Barbarossa, in der Sowjetunion in deutscher Sprache genutzt wurde. Sollte es bereits einen AAR mit diesem Titel geben, bzw. jemand etwas gegen den Titel einwenden können, nenne ich meinen gerne um.


Bildquellen (Öffnen)
Bild 1: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Flag_of_the_Soviet_Union_%281923-1955%29.svg
Bild 2: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1d/Ac.blyukher.jpg
Bild 3: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/98/RIAN_archive_585208_Red_Square%2C_Moscow.jpg
Bild 4: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/80/Bundesarchiv_Bild_183-R80329%2C_Josef_Stalin.jpg?uselang=de
Bild 6: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Parovoz_S_prigorod_Skhodnya_%281%29_.jpg?uselang=de
Bild 7: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Bundesarchiv_Bild_102-00635%2C_Rotarmist_mit_Budjonny-M%C3%BCtze.jpg
Bild 8: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Stab_4_armii_zapadnij_front_1920_g.jpg?uselang=de
Bild 9: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a8/Oktyabrskaya_Revolutsiya_interwar.jpg
Bild 10: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/05/Zerst%C3%B6rter_T-26%2C_Ostfeldzug.jpg?uselang=de

Legende (Öffnen)
In Diskussionen sind Reden/Kommentare von Marschall Woroschilow rot verfasst

Hinweise (Öffnen)
Hinweis: Die hier im AAR beschriebenen Ereignisse sind z.T. frei erfunden, wenn es den AAR verbessert. Bei sie wirklich zugetragenen Ereignissen werde ich versuchen, mich am historischen Vorbild orientieren, jedoch wird es Abweichungen geben.

Morddrohungen, auch Kommentare genannt, müssen, aufgrund den Gegebenheiten der Strategiezone, in diesen Thread.

Sollten noch Informationen bezgl. Legende etc, folgen, werden sie im Anfangspost, d.h. hier, hinzugeschrieben.

Nun denn! In diesem Sinne:
:strategie_zone_86: , Nymka Mactep
Zuletzt geändert von Nymka Mactep am 21. April 2013 10:02, insgesamt 22-mal geändert.

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Kapitel 1: Der Kälteschock

Beitragvon Nymka Mactep » 9. April 2013 23:25

Ich stehe hier. Der eisige Wind lässt meine Finger erstarren. Warum habe ich auch die wärmende Stube verlassen! In dieser eisigen Kälte zu warten ist nun doch wirklich nicht schön. Aber gut, ich stehe weiter, ich warte. Ich warte ... Eine Zeit lang schaue ich nur auf den Boden - er ist gepflastert; vermutlich ein paar hundert Jahre alt. Und ich warte weiter ... Warum ist es auch so kalt hier? Selbst meine Winterkleidung wärmt nicht gut. Wenn ich mir jetzt noch eine Krankheit einfange ... Bloß nicht daran denken! Sonst passiert es noch - und mit einer Krankheit bin ich für Iossif wertlos; das darf nicht sein! Also Zähne zusammenbeißen und weiterwarten ...

Eine scheinbare Ewigkeit später fährt eine Limousine vor - mit entsprechendem Schutz - allein vier Truppentransportfahrzeuge, besetzt mit Rotgardisten, sowie ein Panzerfahrzeug, doch durch die Kälte kann ich nicht erkennen, von welchem Typ, gaben Geleitschutz. Sicher verstecken sich noch viel mehr in den Gassen Moskaus; stets bereit Iossif zu Hilfe zu eilen. Doch ich habe keine Zeit mir über solche Sachen Gedanken zu machen, denn in der Limousine ist es sicherlich wärmer ... Also steige ich ein. Noch unter Kälteschock stehend, nehme ich nicht war, wer Insasse der Limousine ist. Lediglich die Flagge der Union, welche stolz an der Seite, die zum Fahrer zeigt, hängt, nehme ich war.

Bild

Erst einige Zeit danach erkenne ich wieder die Umgebung, doch es ist schon zu spät. Die Limousine hält mit quitschendem Getöse an. Es wirft mich ein wenig aus meinem Sitz. Also steige ich aus und finde mich einige Zeit später in einem Vortragsraum wieder, umringt von miteinander diskutierenden Personen. Vorsichtshalber sage ich erst einmal nichts, denn noch weiß ich nicht, um was es geht. Nach einer Weile stelle ich fest, dass niemand hier einen Mantel trägt. Ich sehe mich daher nach einer Garderobe um. Kurz darauf sehe ich eine direkt neben mir. Ich stehe also auf, ziehe meinen Mantel aus, hänge ihn an einen freien Haken, als der Raum plötzlich verdunkelt wird; Stille kehrt ein, alle warten auf etwas. Eiligst setze ich mich also wieder hin ... und warte. Dann höre ich Schritte, schwere Schritte, es nähert sich jemand ...
Zuletzt geändert von Nymka Mactep am 10. April 2013 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Kapitel 2: Die Einjahrespläne

Beitragvon Nymka Mactep » 10. April 2013 20:16

Nun betreten Iossif W. Dschughaschwili (jedoch nennt er, sowie alle anderen, sich "Stalin"), der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Allunion, Vjacheslav M. Molotov, Vorsitzender des Rates der Volkskommissare und Michail I. Kalinin, Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion den Vortragsraum. Iossif stellt sich sofort demonstrativ vor die anderen beiden - diese machen keine Anstalten, sich dagegen zu wehren - und beginnt eine kurze Ansprache:

"Guten Abend, meine Herren! Wie ich sehe, sind alle wohlbehalten angekommen... Wie sie wissen, befinden wir uns hier in einem Vortragsraum in den Katakomben des Kremls, es ist der 19.12.1935. Sicher ist ihnen der Anlass dieser Bekanntmachung geläufig, doch sollte ich ihnen aufgrund des Protokolls diesen nochmals mitteilen: Die heutige Vorstellung dreht sich um die Einführung der neuen Einjahrespläne für einige Bereiche der Wirtschaft und des Staates. Mit der Teilnahme an dieser Bekanntmachung verpflichten sie sich überdies, bis zur öffentlichen Bekanntmachung durch diverse Medien, vorzugsweise der Prawda, strengste Geheimhaltung über die ihnen nun mitgeteilten Informationen zu bewahren. Missachten sie diese Anweisung müssen sie mit, nun ja, unschönen Konsequenzen rechnen. Ich bin mir jedoch sicher, dass niemand von ihnen die Absicht hat diese Anweisung zu "verleugnen". Nun, denn: Als Vortragenden möchte ich nun den Initiator des Projekts, Marschall Blücher, das Wort überreichen."

Iossif und sein Gefolge verlassen daraufhin die Bühne und setzen sich zum Publikum. Marschall Blücher nahm derweil Position am Rednerpult. Ein Lichtbild wird auf die Wand hinter ihm geworfen; es ist eine Karte der momentanen Sowjetunion. Dann begann er seinen Vortrag:

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"Meine Herren, ich stelle ihnen heute das neue Konzept des Einjahresplans vor. Wie wir alle wissen organisiert unser Staat die Vorgaben an Wirtschaft und Industrie mithilfe sog. Fünfjahrespläne. Diese haben sich bereits in der Vergangenheit bewährt und ermöglichen, Hand in Hand mit der Kraft unserer Bürger, den Aufbau der Sowjetunion und des Sozialismus an sich. Aufgrund gewisser Tendenzen zur Schnelllebigkeit in best. Bereichen, vor allem der der Rüstung, könnten sich die Fünfjahrespläne in diesen Bereichen nicht mehr bewähren. Um ihnen das zu verdeutlichen, möchte ich ein Beispiel nennen: Das Königreich Italien führt zur Zeit einen bis jetzt recht erfolglosen Angriffskrieg gegen das Kaiserreich Äthiopien. Das Gelände und die unwirtlichen Bedingungen machen aus solchen Kriegen rasch "Stellungskriege", trotz massiver Überlegenheit einer Seite - das ändert sich nun: Die Italiener beginnen mit dem Einsatz gezielter Bombenangriffe aus der Luft. Und auch wenn diese Angriffe bis jetzt nur wenig Einfluss auf den Kriegsausgang haben, geben diese jedoch den Italienern anscheinend genug Deckung, um ungehindert weiterstoßen zu können; Vor fünf Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen.
Gerade im Bereich der Rüstung werden täglich neue Fortschritte, auch im Bezug auf die Einsatzart best. Truppengattungen, gemacht, die die alten Rüstungspläne im Nu veralten lassen können. Daher müssen wir, zumindest im bei der Rüstung, auf Einjahrespläne umsteigen, um so unsere Flexibilität zu erhalten. .... "

Der Rest des Vortrages bestand dann aus erschreckend langweiligen Details. Lediglich die Bemerkung zum Einsatz eines "Rates" zur Durchsetzung und Erfindung des ersten Einjahresplans für das Jahr 1936 war von Interesse, denn ich gehöre nun zu diesem Rat. Die erste Versammlung wird am 20.12.1935 stattfinden, genau hier im selben Vortragsraum.

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Kapitel 3.1: Die erste Sitzung des "Gremiums"

Beitragvon Nymka Mactep » 11. April 2013 20:14

Heute ist es soweit! Heute findet die erste Sitzung unseres "Gremiums" statt. Ungeduldig eile ich Richtung Kreml, denn Pünktlichkeit ist eine Tugend, zumindest für die Union und ein paar Deutsche. Noch auf dem Roten Platz werde ich jedoch von einem Rotgardist abgefangen, und Richtung Kreml gezerrt. Mehrmals frage ich nach, was das zu bedeuten habe, doch jedesmal dieselbe Antwort: "Diese Frage befindet sich außerhalb meines Zuständigkeitsbereich. Bitte fragen Sie nicht weiter nach. Vielen Dank für ihr Verständnis!" So zerrt der mich über den gesamten Roten Platz; Oh, warum müssen wir nur so disziplinierte Soldaten haben! Warum können es denn keine Amerikaner sein?

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Am Kreml angekommen bringt der Gardist mich in den Vortragsraum, in dem ich schon gestern war. Danach stellt er sich, den englischen Wachen ähnlich, neben die Tür - und macht nicht mal die kleinste Bewegung, oder gar einen Atemzug! Davon unbeeindruckt betrete ich nun den Raum. Ahhh, es steht auf einmal ein großer Eichenholztisch samt Stühlen im Raum, sowie ein Bild von Hammer und Sichel gut sichtbar an einer Wand aufgehängt. Ich ziehe also meinen Mantel aus, setze mich und nehme einen Schluck Wasser ...
Aber ich muss feststellen, dass das gar kein Wasser ist, sondern Wodka!

Bald darauf treffen die Genossen ein: Die vier anderen Marschälle Smjon M. Budjonny, Wassili K. Blücher, Alexander I. Jegorow, Michail N. Tuchatschewski, dem Marineoberbefehlshaber Wladimir M. Orlow sowie dem Luftwaffenoberbefehlshaber Jakow I. Alksnis. Sie nehmen Platz. Marschall Blücher ergreift das Wort:

Blücher: "Meine Herren, heute werden wir über den Einjahresplan 1936 diskutieren und denselben ausformulieren. Bevor wir konkrete Ziele festsetzten können, benötigen wir allerdings ein Resümee über den Zustand der Streitkräfte. Marschall Woroschilow, fangen Sie doch an! Unterrichten Sie uns über den Ausrüstungs- und Ausbildungsstand ihrer Nordwestfront!"

Ich: "Sehr gerne. Meine Front weist momentan eine Stärke von etwa 250.000 Mann auf. Dies ist, rein von der Mannstärke, mehr als ausreichend, um Leningrad sowie Karelien und den nördlichen Teil Weißrussland ausreichen zu decken."

Budjonny (unterbrechend): "Moment, moment! Was genau meinen Sie mit "rein von der Mannstärke"? Etwa, dass unsere Truppen unausgebildet, ja sogar dämlich seien? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?"

Ich: "Leider haben Sie mich richtig verstanden. Meine Truppen sind erstens: Nicht so gut ausgebildet, wie ich es mir wünschen würde und zweitens: Mit zuverlässigen, aber längst veralteten Waffen ausgerüstet, z.B.: dem Mosin-Nagat. Somit sind meine Männer befähigt, den Grenzschutz zu gewährleisten, jedoch keinesfalls großangelegte Offensivoperationen zu starten, bevor sie nicht einer umfassend Modernisierung und Umstrukturierung erfahren haben."

Jegorow: "Bei meiner Ostasienfront ist es das gleiche. Es ist einfach schrecklich!"

Blücher: "Sieht es denn etwa an allen Fronten so aus?"

Alle (im Chor): "Ja, leider!"

Blücher: "Dann wird das wohl der Kernpunkt des Einjahresplanes 1936 sein..."

Ich (einwerfend): "Wenn es nur reichen würde unsere Leute mit moderneren Schusswaffen auszustatten! Wir benötigen noch weit mehr! Die meisten Divisionen müssen sogar ohne schwere Waffen auskommen; davon abgesehen, dass die wenigen, die wir besitzen, völlig veraltet sind. Und das ist unser geringstes Problem: Wir besitzen nicht mal moderne Waffen auf dem Papier! Unsere Truppen SIND schon mit dem modernsten ausgestattet, was wir bieten können. DAS ist unser Hauptproblem."

Blücher: "Und warum erfahre ich das erst jetzt?!?"

Tuchatschewski: "Nun, wir wollen Sie nicht mit so etwas belästigen ... "

Blücher: "Nun, ich sehe, wir haben dringenden Nachholbedarf, wollen wir unsere militärische Souveränität nicht verlieren. Ist den wenigstens die Stärke der Armee ausreichen?"

Budjonny: "Ja, durchaus"

Alksnis (verärgert): "Aber doch lange nicht die Stärke der Luftwaffe! Diese reicht gerademal aus um den Roten Platz bombenfrei zu halten, allerdings unter der Voraussetzung, dass die feindliche Luftwaffe nicht starten kann."

Orlow (verärgert): "Wenn wir doch mal nicht die Marine vergessen dürfen! Die meisten Schiffe sind aus dem vergangenen Jahrhundert, bestenfalls noch aus der Vorkriegszeit. DORT besteht eindeutig der größte Nachholbedarf."

Alksnis (sehr verärgert): "Als ob die Marine wichtiger wäre als die Luftwaffe! Wenn der Feind vor Moskau steht können ihre Kutter ja gerne mal den Freifahrtsschein "Land" machen, wenn sie glauben, dass ihre Marine omnipotent sei!"

Orlow (sehr verärgert): "Nun halten Sie aber mal die Luft an, Sie, Sie .."

Blücher (sauer): "NUN HALTEN SIE GEFÄLLIGST MAL DEZENT DIE KLAPPE!!! Wir haben hier eine Sitzung auszutragen, nicht den "Kindergarten für Erwachsene" zu durchmachen! Daher stelle ich diese Frage nur einmal: Haben ihr das jetzt verstanden?"

Alsnis: "Wenns sein muss, gerne"

Orlow: "Na gut, von mir aus ... "

Blücher: "Wunderbar! Dann können wir ja jetzt endlich fortfahren. Marschall Woroschilow, was schlagen Sie also zur Bereinigung der Situation vor?

Ich: "Großangelegte Umstrukturierung der Streitmacht, Massenproduktion schwerer Waffen, Massive Forschungsgelder und Prämien für neue Entwürfe, egal welcher Waffenart, Druck auf die Diplomatie, um Zeit für unsere Sache zu gewinnen - Das Aufrüstungsprogramm dauert sicher länger als nur das Jahr 1936."

Blücher: "Irgendwelche Einwände?"

Alle (im Chor): "Nein, wir stimmen dem zu."

Blücher: "Nun gut, dann lasst uns dieses Konzept in einen salonfähigen Einjahresplan umschreiben ... "


Den Rest des Tages verbrachte ich, zusammen mit meinen Genossen, mit der genauen Ausarbeitung des Einjahresplans. Danach legten wir in Iossif vor, der, ohne sich den Plan überhaupt auch nur anzusehen, ihn unterschrieb.

Bild
Zuletzt geändert von Nymka Mactep am 12. April 2013 17:58, insgesamt 3-mal geändert.

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Kapitel 3.2: Der Einjahresplan 1936

Beitragvon Nymka Mactep » 12. April 2013 15:36

Eine grobe Zusammenfassung des Einjahresplan 1936:
      - Ausrüsten von 52 Divisionen mit Artillerie (30 IK; Serienbau)
      - Ausrüsten von 52 Divisionen mit Panzerabwehr (19 IK; Serienbau)
      - Sicherung der Heimatfront; Aufbau einer Nachschubreserve (30 IK)
      - Forschung in den Bereichen Infanterie, Panzerwaffe, Luftwaffe
      - Spionage: nur gegen Großmächte; Aufbau einer Spionagereserve (20 Spione)
      - Diplomatische Haltung: Gut Freund mit möglichst vielen
      - Großangelegte Umstrukturierung der Truppen in fünf Fronten:

Bild

Die geplanten Fronten (detailliert):
    - Nordfront: Marschall Woroschilow (Karelien, Nördliches Weißrussland, Leningrad)
    - Westfront: Marschall Blücher (Weißrussland)
    - Südwestfront: Marschall Tuchatschewski (Westliche Ukraine)
    - Südfront: Marschall Budjonny (Südwestliche Ukraine, Krim, Kaukasus)
    - Fernostfront: Marschall Jegorow (Mongolei, Amurprovinz, Kamtschatka, Baikalregion)

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    Kapitel 4.1: Artjom

    Beitragvon Nymka Mactep » 18. April 2013 00:42

    Nachdem nun der Einjahresplan 1936 legitimiert ist, ist es an der Zeit, diesen auch umzusetzen. Wir lösten das auf eine einfache, wenn auch erfolgversprechende Art: Jeder Marschall hat die Vorgaben des Planes in der ihm zugeteilten Front alleine durchzusetzen; dafür hat jeder Zeit bis zur abschließenden Sitzung des "Gremiums" Ende November 1936. Es gilt also keine Zeit zu verlieren! Folglich steige ich in den nächsten Zug, und fahre meiner Front, der Nordfront, leicht angespannt entgegen. Angespannt nur, da die Umstrukturierungen eine völlige Abkehr von der bisherigen Struktur erfordern. Jedes Korps, jede Armee, jede Division muss neu zusammengesetzt werden. Alleine die logistischen Probleme und die Tatsache, dass die Frontkommandanten sich dagegen sträuben würden, dass wir die Vorgaben ja vielleicht gar nicht einhalten könnten, das beunruhigt mich auf dieser Fahrt.

    Bild

    Nach ein paar Stunden Fahrt und ein Mittagessen später bin wieder in Leningrad. Wunderbar! Weit weg von diesem Moskau, Iossif und seinen Hunden. Weit weg von den Spitzeln Iossifs, die jeden noch so kleinen Verstoß gegen seine Ideologie melden. Endlich wieder dort, wo man in Ruhe arbeiten kann. Also an die Arbeit!
    Der Weg zum (alten)Stabsquartier des Militärbezirks ist nur kurz: Das Quartier liegt mitten in der Stadt. Das ist auch das erste, was ich ändere. Der Stab ist zu verweichlicht, weiß nicht über die reale Situation an der Front bescheid. Folglich verlegte ich das Quartier kurzerhand etwas weiter nördlich von Leningrad: In einen Wald. Doch dabei bleibt es nicht. Ich besorgte mir auch einen einfachen Schützen für meinen Stab; er sollte unserem Stab einen Eindruck geben, wie so ein "gemeiner Schütze" denkt. Dieser Schütze dort, der sieht doch perfekt aus:

    Bild


    Ich: "Freundschaft, Volksverteidiger!"

    Der Rotarmist: "Freundschaft, Genosse Woroschilow!"

    Ich: "Nun, mein Freund, ich möchte nicht aufdringlich wirken, aber ... dürfte ich ihren Namen erfahren?"

    Der Rotarmist: "Genosse Woroschilow, das dürfen Sie!"

    Ich: "Oh, das ist sehr freundlich von ihnen, aber ihr Name? Wie lautet der?"

    Der Rotarmist. "Genosse Woroschilow, den kenne ich doch schon; Sie müssen ihn mir nicht sagen!"

    Ich: "Nein den kenne ich ja eben nicht. Also, wie heißen Sie?"

    Der Rotarmist: "17. Schützendivision, 135. Schützenregiment, 789. Battalion, 234. Zug, 7. Schütze, Genosse Woroschilow!"

    Ich: "Aber nein! Das will ich doch nicht wissen! Ihren ganz normalen Namen möchte ich wissen. Oder, formulieren wir die Frage um: Wie spricht ihr befehlshabender Offizier Sie an?"

    Der Rotarmist: "Hohlkopf, Genosse Woroschilow!"

    Ich: "Warum wundert mich das jetzt nicht? Also hören Sie mal zu ..."

    Ein weiterer Rotarmist ruft aus der Ferne: "Hohlkopf, hör auf zu quatschen und komm endlich her! Du weißt, dass wir sonst Ärger mit Sergej bekommen!"

    Ich: "Ach, wissen Sie was: Ich nenne Sie einfach Artjom, in Ordnung?"

    Artjom: "Wie Sie wünschen, Genosse Woroschilow!"

    Ich: "Nun gut, hätten Sie dann Interesse an einer Stelle als "Stabsschütze" ?"

    Artjom: "Nein, eigentlich nicht, Genosse Woroschilow!"

    Ich: "Das war keine Bitte, sondern ein Befehl! Also kommen Sie nun, Artjom!"

    Artjom: "Zu Befehl, Genosse Woroschilow! Wussten Sie übrigens, dass ich wirklich Artjom heiße?"

    Ich: "*Seufz*, Nein, das wusste ich nicht, Artjom ..."

    Mit meinem neuem "Stabsschützen", wissend das ich eine gute Wahl mit ihm getroffen habe, mache ich mich nun auf den Weg zur ersten Besprechung meines Stabes ....

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    Kapitel 4.2: Im "Laubwald"

    Beitragvon Nymka Mactep » 21. April 2013 09:04

    5. Januar 1936, Stabsquartier der Nordfront:

    Mit meinem "neuen" Stabsschützen inspizieren ich das neue Stabsquartier der Nordfront, dass, seit meiner Verlegung in einen Wald, liebevoll als "der Laubwald" bezeichnet wird, obwohl hier eigentlich Nadelbäume stehen. Es ist sonnig mit angenehmen -15 Grad Celsius im Schatten. Ich betrete das Stabsquartier: Es ist eine hochmoderne und gut klimatisierte Meisterleistung sowjetischer Ingenieurskunst. Es ist ein Zelt im Wald. *Hnngr*. Aber das ist ja noch zu verkraften; schließlich hat ein Zelt im schneebedeckten Wald bei -15 Grad Celsius doch seine Vorteile! Allerdings müssten mir erst welche einfallen ... Zurück zur Arbeit: Ich rufe meinen Stab, eben in diesem Zelt, zusammen: Die Offiziere drehen sich um und innerhalb von Sekunden stehen alle um den provisorischen Kartentisch herum. Mein Blick schweift durch die Menge: "Alle, bis auf Oberst Petrovlikow und Major Geschnew sowie dem "Stabsschützen", Artjom, das bist du, melden sich bitte beim Bautrupp 7!". Endlich ist dieses Gesindel, dass hier nur seine Zeit absitzt, weg, und macht was sinnvolleres, als auf die Karte zu starren. Im Zelt stehen jetzt nur noch: Oberst Petrovlikow, ein Offizier mit ausreichend Fronterfahrung, den ich mir von den Truppen "ausgeliehen" habe, Major Geschnew, mein, ähhhh, nennen wir einfach mal meinen "Ersten Generalstabsoffizier", dem "Stabsschützen" Artjom sowie meiner Wenigkeit, dem Marschall der Sowjetunion Kliment J. Woroschilow.

    Bild

    Ich: "Freundschaft, Genossen!"

    Alle anderen: "Freundschaft, Marschall Woroschilow!"

    Ich: "Nun, gut. Schön euch wider zu sehen. Ist irgendetwas während meiner Abwesenheit vorgefallen?"

    Geschnew: "Sie meinen, außer diesem Schützen, der ja förmlich an ihnen klebt?"

    Ich: "Ja und wo wir gerade dabei sind: Dieser "STABSschütze", mit Namen Artjom, ist unser neuer Experte in Sachen Truppenmoral ... "

    Geschnew: "Experte für Truppenmoral?! Na, wenn Sie meinen, dass wir sowas bräuchten ..."

    Ich : "Ja, das meine ich wohl!

    Petrovlikow: "Wie war's in Moskau, Chef?"

    Ich: "Sie wissen das doch: kalt, alt und Stalins Gestalt!"

    Petrovlikow: "Jaa, wie konnte ich das nur vergessen?"

    Geschnew: "Irgendwelche neuen Anweisungen?"

    Ich: "Nun, neue "Einjahrespläne" sollen die Rote Armee reformieren und die Rüstungsindustrie lenken. Aber sagen Sie das niemandem, sonst werde ich erschossen ..."

    Petrovlikow: "Wie sehen denn diese "Reformen" aus?"

    Ich: "Nun, wir sollen unsere Streitkräfte mit denen der Arkhangelsker Front vereinigen und die neue "Nordfront" bilden, welche sich dann aus Armeen und Korps nach dem Vorbild des Planes richtet. Dafür bekommen wir etwa 100 Bombenflugzeuge sowie schwere Artillerie und Panzerabwehrkompanien im Laufe dieses Jahres zugeteilt. Ende November müssen die Umformungen einen vorweisbaren Fortschritt erreicht haben, da zu jenem Zeitpunkt eine weitere Sitzung abgehalten wird."

    Geschnew: "Das könnte sich als schwierig herausstellen. Viele Frontkommandeure werden sich wehren.."

    Ich: "Das befürchte ich ja. Aber verschwenden wir keine Zeit. Meine Herren, über wie viele Streitkräfte gebieten wir momentan?

    Petrowlikow: "Im Moment mit der Arkhangelsker Front zusammen etwa: 58461 Mann, gegliedert in: 13 Infanteriedivisionen, 300 Tanketten vom Typ T-27, 200 Jagdflugzeuge vom Typ Polikarpov I-15 und die Baltische Flotte."

    Ich: "Nun, gut. Dann machen wir uns daran diese Truppen zu umstrukturieren ..."

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    Meldungen 1,2 Quartal 1936

    Beitragvon Nymka Mactep » 21. April 2013 10:00

    Wichtige Meldungen der PRAWDA innerhalb des ersten Halbjahres 1936:

      - 7.1.: "Die Handelsbeziehungen mit dem Deutschen Reich wurden intensiviert. Unser Land wird großen Nutzen aus den neuen Verträgen ziehen."

      - 19.1.: "Das Deutsche Reich hat erneut aufgerüstet und das Rheinland remilitarisiert. Das Vereinte Königreich und die 3. Republik Frankreichs sind geschockt, Konsequenzen von dieser Seite bleiben jedoch aus. Die Sicherheit der Union ist jedoch keineswegs gefährdet; die Rote Armee ist stark genug, uns alle zu schützen."

      - 19.1.: "Gerüchte über einen Zwischenfall bei den Japanischen Streitkräften verbreiten sich. Noch ist nichts näheres bekannt."

      - 6.2.: "Der britische König Georg V. ist heute verstorben. Die Welt wird diesen rauchenden Briefmarkensammler bestimmt nicht vermissen."

      - 9.2.: "Gerüchten zufolge sind amerikanische Entwürfe über verbesserte Maschinenteile gestern gegen 19:00 aus der Universität von Kalifornien gestohlen worden. Bis jetzt weiß niemand, wer dahinter steckt."

      - 5.3.: "Der Verteidigungsminister Marschall Woroschilow meldet, dass erste Umstrukturierungen der Roten Armee erfolgreich verlaufen seien. Die Stärke der Roten Armee wächst und wächst!"

      - 9.3.: "Der amerikanische Kriegsminister George Henry Dern ist heute verstorben. Er ist Vorbote für das, was allen Feinden des Sozialismus passieren wird"

      - 23.3.: "Die neuen Küsten-U-Boote M77 und M78 sind vom Stapel gelaufen. Mögen sie den Feinden des Sozialismus das Fürchten lehren!"

      - 25.3.: "Die Presseabteilung der Regierung gab heute bekannt, dass der Wehrdienst für Männer in wehrfähigem Alter von zwei auf zukünftig einem Jahr gesenkt werden soll."

      - 12.4.: "Die ersten neuen schweren Geschütze vom Kaliber 7,6 cm sind heute an die Rote Armee ausgeliefert worden. Mögen sie zur Verbreitung des Sozialismus auf der Welt beitragen!"

      - 1.5.: "Die französische Regierung hat bekannt gegeben, weitere soziale Reformen durchzusetzen. Der Kreml begrüßt dies."

      - 6.5.: "Das Militär putschte gegen die im Frühjahr gewählte Regierung. Die faschistischen Truppen unter Franco erhalten angeblich Unterstützung von außerhalb."

      - 22.5.. "Der Verteidigungsminister gab heute bekannt, dass die spanische Regierung auf Hilfslieferungen aus der Sowjetunion hoffen kann. Innerhalb der nächsten Monate sollen 1500 Militärberater entsandt werden."

      - 1.6.: "Gerüchten zufolge sind amerikanische Entwürfe über einen neuen Treibstofftank gestern gegen 18:00 aus der Universität von Kalifornien gestohlen worden. Bis jetzt weiß niemand, wer dahinter steckt."

      - 3.6.: "Der Abessinienkrieg ging zugunsten Italiens aus. Letzte äthiopische kapitulierten gestern."

      - 17.6.: "Die Handelsbeziehungen mit dem Deutschen Reich wurden erneut intensiviert. Unser Land wird großen Nutzen aus den neuen Verträgen ziehen."

      - 20.6.: "Der Tod des Kriegsfürsten, der autokratisch in Guangdong regierte, gab den Kuomintang die Möglichkeit, die Provinz ihrem Regime wieder unterzuordnen."