Das Jahr 1946 - Erste Hälfte
Verfasst: 8. September 2013 19:24
1. Januar 1946: Stundenlang hatte die Feindliche Artillerie unsere Stellungen unter schwersten Beschuss genommen – nachdem sie verstummt war rückten feindliche Panzer vor. Aufgesessen, GI‘s. Da der Führer unseres Korps nicht aufzufinden war und alle anderen Offiziere ausharren wollten musste ich Funkverbindung zu den umliegenden Verbänden herstellen. Im Norden liegt der Lake Erie, von dort konnte ich also keine Unterstützung erwarten. Im Süden liegt jedoch das berühmt berüchtigte LXXVII Armeekorps unter Führung von Schlieper welches umgehend Unterstützung versicherte und Teile der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ losschickte. Das XLI Armeekorps versicherte, es würde, sofern benötigt, in den nächsten Stunden Verstärkung schicken. Doch bis dahin müssen wir noch weiter in den Kratern der Artillerie ausharren und versuchen den Gegenstoß des Gegners aufzuhalten – doch er schiebt sich immer weiter in unsere Stellungen herein.
Gerade fuhr ein Sherman neben meinem Krater her. Ich hatte Glücklicherweise noch eine einzige Granate in der Hand. Ich klemmte sie so gut es ging an den Panzer, zog den Stift und sprang zurück in meinen Krater. Im nächsten Moment explodierte auch schon die Granate. Im ersten Momente passierte nichts, aber dann hörte ich wie aus dem Panzer geschrieben wurde „Go out of it!“ – doch da flog der Sherman auch schon in die Luft. Die Granate muss es irgendwie geschafft haben den Motor in Brand zu stecken, dieser hat dann die Munition zur Detonation gebracht. Als ich dann hoffnungslos nach hinten blickte glaubte ich zu träumen:
Die Verstärkung der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ traf ein! Kurz nachdem sie das Feuer auf den Feind eröffnet hatten versuchte der Feind noch zu entkommen. Doch unsere Kanonen ließen noch viele ihrer Panzer brennen. Von überall her hörte man das schreien Amerikanischer Panzersoldaten, welche es irgendwie geschafft hatten aus ihren Panzern zu klettern – doch ihre Kleidung stand in Flammen! Von überall her roch man verbranntes Fleisch, Menschliches Fleisch! Dazu das schreien der verbrennenden Soldaten. Es war ein schrecklicher Anblick, noch jetzt riecht man über das gesamte Feld die verbrannte Haut der Soldaten – widerlich!
Nachdem dieser Angriff des Feindes zurückgeschlagen war zogen wir uns auf die Hügelkette zurück um von dort einen besseren Überblick zu haben. Nach langem verhandeln mit der geschickten Verstärkung konnten wir erreichen, dass diese noch einige Tage bei uns stationiert bleiben würden. Somit begannen wir ihre Panzer irgendwie mit Büschen und Ästen zu verstecken.
Nachtrag Abend: Der Rest des Tages blieb glücklicherweise Ruhig, doch der Wind weht direkt in unsere Richtung und man hat das Gefühl jeden einzelnen Tommy zu riechen, welcher verbrannt dort unten auf dem Feld liegt.
5. Januar 1946: Seit zwei Tagen versucht der Feind nun schon unsere Stellungen hier oben zu durchbrechen. Die Unterstützung der Division „Das Reich“ musste zum Teil wieder abgezogen werden, da sie selbst nun Angriffe erwarten. Doch wir konnten Unterstützung des XLI Armeekorps anfordern. Diese wird jedoch wohl erst in etlichen Stunden bei uns eintreffen – bis dahin müssen wir diese Stellungen mit dem was wir haben verteidigen! Leider ist dies nicht gerade viel, einige Panzer stehen uns noch zu Verfügung und mehrere Panzerschrecks – aber nichts um weitere Großangriffe des Feindes abwehren zu können!
6. Januar 1946: Endlich, in der Nacht erreichten uns die Panzer des XLI Armeekorps – kurz danach versuchte der Feind wieder einmal unsere Stellungen zu durchbrechen. An unserem Abschnitt des Schützengrabens gelang es uns jedoch mit letzter Kraft den Angriff zurück zuschlagen, doch Gerüchten zufolge sollen Amerikanische Panzer im Norden durchgebrochen sein und nun einen Angriff auf unsere Rückwertigen Stellungen planen. Daher mussten einige Panzer abgezogen werden um diesen erwarteten Angriff abzuwehren – bisher sind diese noch nicht zurückgekommen.
10. Januar 1946: Endlich, Meldung von hinter der Front: Die wenigen Amerikanischen Panzer, denen es gelungen war, unsere Stellungen zu umgehen wurden in einem kurzen Feuergefecht mit den abkommandierten deutschen Panzern völlig aufgerieben, keiner von ihnen schaffte es zu entkommen.
Inzwischen war es wieder ruhiger geworden an unserem Frontabschnitt, der Tommy scheint gemerkt zu haben, dass wir keinen Millimeter zurückweichen ohne ihn dafür bluten zu lassen!
20. Januar 1946: Abgesehen von einigen Artillerieeinschlägen in den letzten Tagen ist es sehr ruhig geworden hier bei uns. Dafür hat es aber wieder angefangen zu schneien und das nicht zu wenig! Außerdem haben wir gestern frische Soldaten aus der Heimat erhalten, junge Spunde welche sich freiwillig gemeldet haben um für „Ruhm und Ehre“ zu kämpfen. Viel zu übermotiviert stürmten sie in die vordersten Frontgräben und ihre einzigen Fragen waren: „Wo ist der Feind?“, „Wann greifen wir endlich an?“ Den Vogel schoss allerdings ein höchstens 23 Jähriger ab. Er stolzierte, wie die Einbildung persönlich, an der Spitze der neuen Truppen voran und hielt es anscheinend nicht für Nötig unseren Brigadeführer zu grüßen. Dieser schaute nur ungläubig und schüttelte den Kopf. Die Einbildung stolzierte als nächstes auf mich zu und erkannte wohl das er es hier mit einem höheren Dienstrang zu tun hat. Als er die Hand zum Gruß erhob musste ich sie ihm ausschlagen, Grüßen eines Offiziers an der Front? Der Spinnt doch! Besser kann man einem Scharfschützen des Feindes doch keine Ziele mit Bedeutung geben. Was für ein Idiot! Ganz verdattert schaute er mich daraufhin an und als ich ihn fragte, warum er mich grüßen wollte aber an unserem Brigadeführer vorbeistolziert war, bekam er kein Wort mehr heraus und lief rot an. Die Truppe welche er mitgebracht hatte, lachte ihn aus.
23. Januar 1946: In den letzten Tagen haben sich die neuen ganz gut angestellt. Selbst Einbildung ist nicht mehr, für ihn, besonders unangenehm aufgefallen. Abgesehen von heute Mittag….
Mitten in der Essensverteilung meinte er das Wort ergreifen zu müssen. Er prustete sich auf, stellte sich vor die versammelte Mannschaft von knapp 150 Soldaten und begann eine Rede zu halten wie sie wohl noch nie an einer Essensausgabestelle gehalten wurde. Er scheint lange dafür vor seinem Spiegel zu Hause geübt zu haben, er hätte damit fast Goebbels Konkurrenz machen können. Zumindest war seine Rede genauso voller Hass gegen alles Mögliche, was „nicht Deutsch“ ist, wie die vom Humpelstilzchen. Nach einer halben Stunde war er dann aber zum Glück auch fertig, wobei kaum noch ein Kamerad ihm zugehört hatte. Spätestens nach: „Ich bin gekommen um den Deutschen Vorstoß auf meinen Schultern weiter nach Westen zu tragen und dem Feind das Fürchten vor den Deutschen Soldaten zu lehren. Für Deutschland, für Hitler – in den Kampf!“ hat ihm nur noch sein „eigener“ Zug zugehört. Und auch dieser war es, der allein für die Rede applaudierte, wobei man unter gewissen Umständen sicherlich die Feindliche Artillerie mit ins das Boot des Applaus nehmen darf, welche seit dem Ende dieser Rede, vor knapp drei Stunden, wieder ununterbrochen auf unsere Stellungen schießt.
24. Januar 1946: Ein erwarteter Angriff auf unsere Frontstellungen blieb glücklicherweise aus, auch wenn wir dafür nach dem Artilleriefeuer von gestern mehr als Sturmreif gewesen wären. Dafür hatte ich heute wieder mit Herrn Hochmut zu tun, wie er inzwischen überall nur noch genannt wird. Er fragte warum wir nicht angreifen würden? Schließlich hätte der Feind keine Munition mehr, da er das Feuern seiner Geschütze eingestellt hätte. Ich schaute ihn daraufhin nur unglaubwürdig an und wusste nicht so recht was ich auf diese mehr als idiotische Frage antworten sollte. Als Max kam und Fragte was los sei, wiederholte Hochmut seine Frage und Max sagte kalt, er könne ja aus dem Schützengrab klettern und alleine angreifen. Wenn der Feind über keine Munition mehr verfüge, bräuchte er ja alleine nichts zu befürchten. Mit so einer Antwort schien er nicht gerechnet zu haben und fühlte sich anscheinend persönlich angegriffen. Er prustete daraufhin los, dass er der beste Soldat seines Jahrganges gewesen sein und sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen müsse. Ich erwiderte daraufhin, dass er sich ja bei seinem Vorgesetzten beschweren könne. Dieser bin leider ich, da meine Einheit schwere Verluste erlitten hatte. Beleidigt zog Hochmut danach weg und ist seitdem nicht mehr gesehen worden – so wirklich scheint ihn auch keiner zu vermissen.
30. Januar 1946: Unser Vorposten berichtet seit einigen Tagen wieder von verstärkten Bewegungen des Feindes, mal sehen was da die Tage auf uns zukommt – wir dürfen gespannt sein. Gespannt vor allem darauf, wie sich Hochmut verhalten wird – seine Feuertaufe! Falls es dazu kommt.
2. Februar 1946: Endlich, Ablösung, da es in den letzten Tagen wieder ruhiger geworden ist, dürfen sich die „altgedienten“ einige Zeit ausruhen. Das heißt, vorausgesetzt der Feind greift nicht an, einen Tag einige Kilometer hinter der Front, endlich. Die neuen werden solange die Stellung halten, morgen ist es so weit.
3. Februar 1946: Endlich, der Tag ist gekommen. Wir, die „altgedienten“ haben frei, vereinbart wurde unter uns, dass wir uns am See treffen und dort, zumindest die harten unter uns, ein paar Bahnen schwimmen werden. Danach geht’s in die Ortsnahe Bar!
Nachtrag später: Verdammt! Es war ja klar, dass die jungen die Linie nicht werden halten können, wenn der Feind angreift! Als wir „weit genug“ weg waren, griff der Feind an. Massierte Artillerie- und Panzerunterstützung, kombiniert mit Massenweise Infanterie. Sie müssen einen Spion haben! Derzeit sind wir auf dem Weg zurück, aufgesessen auf den Lastern der Umgebung. Gerüchten zufolge konnte der Feind auf voller Breite an unserem Abschnitt durchstoßen – gnadenlos zurückgeworfen! Wir dürfen nun versuchen unsere Kameraden vor der Einkesselung zu bewahren und ihnen somit das Leben zu retten – allerdings brauchen wir dazu Unterstützung, welche wir gerade nicht besitzen, da diese gestern abgezogen wurde.
4. Februar 1946: Heute Nacht näherte sich eine Gruppe Soldaten unserer derzeitigen Lager- und Verteidigungsstellung. Ihnen voran stolzierte die Einbildung, als hätte er den Feind alleine zurückgeschlagen. Er selbst hatte keinen einzigen Kratzer, aber seine Kameraden hatten wohl stark bluten müssen. Das einzig gute was er dann tat war, dass er uns recht genaue Positionen über den Gegner verraten konnte – allerdings nicht ohne sich selbst in die Angriffspläne einzumischen. Denn am Morgen sollte die Unterstützung von Luftwaffe und Heer eintreffen um den Gegner wieder zurück zuschlagen.
In der Ferne hört man amerikanische Sherman Panzer rollen, aber da ist noch ein anderes Geräusch – doch niemand kennt es. Seit einiger Zeit liegen wir bereits unter leichtem Feuer feindlicher Mörser, wer weiß was da noch kommt. Oder versucht der Feind jetzt die anderen Stellungen zu umgehen? Wer weiß. Ich weiß nur, dass wir noch keine Verstärkung erhalten haben und daher einen erwarteten Angriff nicht abwehren können – doch wir müssen diese Stellung halten. So lautet zumindest der Befehl, auch wenn es unmöglich scheint. Wir liegen mitten in einer kleinen Senke und sind von allen Seiten leicht angreifbar, während der Feind sich durch das Unterholz vor tasten kann.
Nachmittag: Endlich, die Verstärkung traf endlich ein, aber das Wetter hat sich so verschlechtert, dass unsere Luftwaffe keine Angriffe fliegen kann. Nun stehen wir alleine hier und müssen Kämpfen, denn unsere eingeschlossenen Kameraden berichten von einem Zangenangriff des Feindes und der Hoffnungslosigkeit einiger. Unser Entsatzangriff muss aber noch warten, da der Feind sich vor uns verschanzt hat und nur durch die Luftwaffe zurückgeworfen werden kann.
5. Februar 1946: Endlich, in den Morgenstunden klarte es auf und die Luftwaffe startete unverzüglich mit mehreren Bombern und Stukas – auf die ist immer Verlass! Sehr schnell hatten sie ihre tödliche Fracht abgeworfen und unsere Truppen stürmten vor – zu aller Überraschung waren die Verteidigungsstellungen des Feindes jedoch geräumt. Alles zerstört, aber kein Feind aufzufinden – weit und breit. Wir dachten erst an einen Hinterhalt, doch um diesen effektiv legen zu können ist die Umgebung zu zerbombt.
Wir ziehen also weiter, jederzeit bereit dem Gegner zu begegnen, aber weit und breit tut sich nichts.
6. Februar 1946: Heute Nacht hatten wir den ersten Feindkontakt, unsere Spitze traf auf einen kleinen Haufen betrunkener GI‘s, sie waren sehr redsam, was uns von großem Nutzen ist. So erfuhren wir bspw., dass es sich hierbei um eine Großoffensive des Feindes handelt, da wir im Süden so leicht vorstoßen, greifen sie im Norden an. Allerdings hatten sie nicht mit so großer Gegenwehr gerechnet, weder bei ihrem ersten Angriff, noch jetzt. Es scheint, als würden sich die letzten Widerstandsnester deutscher Landser tapfer halten, kein Durchkommen für den Feind.
10. Februar 1946: Nach härtesten Kämpfen konnten wir ein erstes einbrechen in den Feindlichen Kessel erreichen. Eine schmale, aber effektive Bresche konnte geschlagen werden. Schon bald werden wir unsere Kameraden daraus holen und dann den Amerikanischen Kessel sprengen!
20. Februar 1946: Heute trafen wir mit den überlebenden im Kessel zusammen und werden nun versuchen, gemeinsam aus dem Kessel auszubrechen. Doch, wie die Divisionsleitung heute mitteilte, wird dies kein einfaches Unterfangen werden, da die Bresche, welche wir geschlagen haben, von unseren Nachschubeinheiten nicht gehalten werden konnte und wir nun selbst eingeschlossen sind.
21. Februar 1946: Um 3Uhr in der Früh eröffnete unsere Artillerie das Feuer auf einen kleinen Bereich der feindlichen Linien, dort werden wir versuchen durchzubrechen. Nach 10 Salven aus den Geschützen rollten unsere Panzer vor und sollten die Verteidigungslinien des Feindes durchbrechen. Zusammen mit den Pionieren traten sie den Weg in das Ungewisse an. Die Infanterie sollte solange noch bei den Geschützen bleiben und helfen die Kolonne für die Abfahrt fertig zu machen. Diese Arbeit wurde uns jedoch erheblich dadurch erschwert, dass feindliche Jabos unseren Aufmarsch angriffen und unter Feuer nahmen. Ebenso schien das Feuer unserer Artillerie nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein, da unsere Panzer schnell um Unterstützung riefen. Nachdem wir nun allerdings keine Unterstützung schicken konnten, mussten sich unsere Panzerverbände wieder zurückziehen. Nun hocken wir wieder im Schützengraben und warten auf Unterstützung von außen…
22. Februar 1946: Der Feind beschießt unsere Stellungen nun seit gestern Mittag mit Artillerie und seiner, kleinen, Luftwaffe. Doch die Führung konnte Funkkontakt zu Divisionen der Waffen-SS herstellen und sie versicherten uns, einen Einbruch in den Kessel von Süden zu wagen. Vorteilhaft an dieser Sache ist, dass der Tommy bereits beim bloßen nennen von SS Divisionen es mit der Angst zu tun bekommt. Gegen 9Uhr am Abend soll ein gemeinsames Artilleriefeuer den Gegner dezimieren, um dann erneut mit der Panzerspitze vorzubrechen. Bis dahin heißt es: Stellung halten!
Eintrag Nachmittag: Endlich, die feindliche Artillerie hat aufgehört uns zu beschießen! Gegnerische Jabos haben schon vor Stunden aufgehört ihre Fracht auf uns zu werfen – doch irgendetwas ist im Busch! Feindliche Kommandos hört man schreien, sie wollen wohl angreifen. Vorsichtshalber hat unser Kommandeur uns in Verteidigungsstellung gehen lassen – Verdun?
23. Februar 1946: Zum Glück erfolgte kein Angriff des Feindes, sodass pünktlich mit dem Feuer auf die Feindlichen Stellungen begonnen werden konnte – sofern meine Landseruhr richtig geht. Es muss sich recht schnell herumgesprochen haben das Verbände der Waffen-SS einen Entsatzangriff durchführen, denn so schnell habe ich den Tommys noch nie rennen gesehen.
25. Februar 1946: Der Entsatzangriff war ein voller Erfolg – wir sind befreit! Ohne unsere Kameraden der Waffen-SS hätten wir es wohl nicht so einfach gehabt, dort heile heraus zu kommen. Wie unsere Divisionsleitung heute bekanntgab, sollen wir wohl für einen letzten Angriff gegen den Feind bereitgestellt werden, allerdings nur als Reserve. Danach ginge es dann in einen Urlaub – über die Länge wurde allerdings geschwiegen…
28. Februar 1946: Nun scheinen endlich vernünftige Verbindungen zur Heimat zu bestehen, denn es wurde über den Landserempfänger mitgeteilt, dass Schweden der Alliierten Fraktion beigetreten ist. Ebenso vermute ich, dass wir in wenigen Tagen mit dem Gegenangriff beginnen werden, denn die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Schwere Geschütze werden in Stellung gebracht und auch die Waffen-SS bringt ihr Material und ihre Soldaten in Stellung.
1. März 1946: Der Schlaf wurde uns verboten und so sitzen wir nun hier unter unseren Planen und warten was da kommen mag – in Landsermunde wird von dem Angriff berichtet. Warum auch sonst sollte man uns verbieten zu schlafen?
2:55Uhr, die Artillerie eröffnet das Feuer.
Über unsere Köpfe hinweg fliegen deutsche Bomber ihre Angriffe und auch Stukas unterstützen den Beginn mit all ihren Kräften – wir müssen es schaffen!
Nach stundenlangem Artilleriefeuer mit Bomberunterstützung starten im Morgengrauen nun gerade die Panzer ihre Motoren – auch ich muss mich nun fertig machen. Berichten zufolge sollen wir etwas Nördlich unserer derzeitigen Position den Angriff verstärken.
5. März 1946: Das Dauerfeuer unserer Artillerie scheint den Gegner nicht großartig überrascht zu haben, er hockte in seinen Stellungen, hinter seinen MG’s, hinter seinen Pak’s und erwartete unseren Angriff. Wir waren etwa auf Höhe eines Pz. IV als dieser von einer gegnerischen PaK getroffen wurde und explodierte. Der Kamerad links von mir wurde tödlich getroffen – rettete mir jedoch wohl so das Leben.
Nach schweren Kämpfen und großen Verlusten konnten wir den Gegner aus seinen errichteten Stellungen vertreiben und haben somit einen großen Schritt gemacht. Als nächstes wird es dann hoffentlich die versprochenen freien Tage geben…
10. März 1946: Was bilde ich mir eig. ein? Freie Tage an der Front? Wäre ja auch zu schön gewesen – durften Drecksarbeit machen. Eine Schneise für unsere Panzer in einen Wald schlagen und ein etwas sumpfiges Gebiet mit den gefällten Bäumen für unsere Panzer präparieren... Nun stehen wir hier und warten darauf neue Befehle zu bekommen vom Divisionskommandeur…
Desto länger wir hier sitzen desto mehr Zeit hat der Tommy sich einzubuddeln.
12. März 1946: Anscheinend gab es Probleme mit dem Nachschub weshalb wir eine Pause einlegen mussten. Landser ohne Zigaretten können nämlich nicht kämpfen! Inzwischen taut der Schnee weg, sodass wir im Schlamm sitzen.
15. März 1946: Ein neuer Angriff hat begonnen, gestern Morgen stürmten wir vor. Aufgrund des Terrains müssen wir auf Panzerunterstützung im großen Stil verzichten – doch der Gegner ist nicht vorbereitet, sodass wir die ersten beiden Verteidigungsstellungen bereits überrannt haben. Einzig und allein die letzte Verteidigungsposition wird vom Gegner noch stark gehalten. Doch das Wetter ist schlecht und somit können wir weder auf Artillerie noch Luftunterstützung hoffen – wir müssen da alleine durch!
20. März 1946: Nach tagelangen Kämpfen und schwersten Verlusten konnten wir nun endlich diese Verdammte Position erobern und somit die Höhe 112 – von hier hat man einen wunderbaren rundum Blick über die ansonsten eher Flache Gegend. Darum ist sie für uns so wichtig.
Kurz nachdem der Feind geflohen war, kam Hochmut zu mir und fragte ob es nun geschafft sei. Ich dachte er bezöge sich auf diese Höhe und bejahte dies. Daraufhin drehte er sich um und meinte, dann könne er ja nun nach Hause gehen wenn der Krieg gewonnen sei. Er sei nur traurig, dass er nur eine Handvoll Amerikaner hätte ins Jenseits schicken können. Danach ging er einfach weg – ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust ihn aufzuhalten.
21. März 1946: Ein Wunder ist geschehen! Zwar hat die USA noch nicht kapituliert aber wir wurden aus der Front herausgelöst. Das OKW vermutet keine weiteren Angriffe und so sollen andere Teile unserer Armee unseren Abschnitt mit übernehmen. Wir haben frei, zumindest bis 1. April, dann müssen wir uns pünktlich um 14Uhr bei unseren Vorgesetzten melden.
25. März 1946: Was ich heute gesehen habe, mag ich nicht so recht glauben. Es kann nicht wahr sein! Ich ging gemütlich spazieren in einem kleinen Wäldchen, als ich plötzlich ein Feuer sah. Ich rannte hin und sah, wie Angehörige der Einsatzgruppen die Bewohner des Bauernhofes heraus gezerrt, danach an eine Wand gestellt und exekutiert haben. Danach gingen sie zu einer Scheune, feuerten durch die Tür, warfen Handgranaten und zündeten auch dies an. Wer oder was sich darin befunden hat konnte ich leider nicht herausfinden, da ich dafür hätte aus meinem Versteck gehen müssen. Aber ich denke in den nächsten Tagen werde ich die Gegend nochmal aufsuchen und schauen was dort los ist.
26. März 1946: Ich glaub es nicht, gestern Abend ging ich in eine Bar und trank dort gemütlich ein oder zwei Bier. Da kam plötzlich einer der SS Männer von dem Bauernhof herein und bot mir an, mich zu ihnen in das Haus gegenüber zu setzen. Zuerst stutzte ich ein wenig, doch dann willigte ich ein und ging mit ihm herüber. Dort waren noch etwa zwei Dutzend weitere SS Männer, die Hälfte war ebenfalls an dem Bauernhof beteiligt gewesen. Wenn ich ehrlich bin, war mir ein wenig unwohl bei der Sache. Aber die haben so gekippt das sie bereits kurze Zeit so dicht waren, dass sie wie aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Irgendwann kamen wir dann auch zum Thema „Bauernhof“. Sie erzählten, oder besser lallten, dass es sich wohl um eine Familie gehandelt hätte, welche eine Gruppe Amerikanischer Soldaten versteckt gehalten hatte. Dafür hätten sie halt nun „bezahlen“ müssen. Dies wurde mir dann in allen Einzelheiten genau erklärt, was sie wie gemacht haben – widerlich! In diesem Augenblick habe ich mich für diese Kameraden geschämt.
Aber wenn ich dieses Verbrechen melde, dann wird gefragt werden woher ich das weiß. Ich muss schweigen, auch wenn es noch so schwer sein wird.
27. März 1946: Ich habe nurnoch wenige Tage Urlaub und weiß nicht so recht wie ich sie nach den Ereignissen der letzten Tage verwenden soll. Hier will ich nicht bleiben, aber ich weiß auch nicht wo ich sonst hin könnte.
1. April 1946: Schon ist mein „Urlaub“ wieder rum – letztendlich war ich dann doch in der Ortschaft geblieben. Glücklicherweise war der SD allerdings wieder weiter gezogen. Nun beginnt der Kriegsalltag wieder.
2. April 1946: Die Truppe ist endlich wieder zusammen – als letztes, mit deutlicher Verspätung – kam, wer sonst, unser geliebter Hochmut. Dafür hat er dann auch gleich einen Einlauf bekommen – der hätte mit Zylinder noch im Panzer springen können! Wir müssen auch gleich schon wieder Marschbereitschaft herstellen, der Tommy soll sich zurückgezogen haben, sodass wir seine Überbleibsel nun übernehmen können.
3. April 1946: In den frühen Morgenstunden sind wir los gezogen, Richtung Westen. Ohne Gegenwehr konnten wie die Ortschaft Euclid nehmen. Eine Geisterstadt. Alle Einwohner haben sich zurückgezogen, alles stehen und liegen gelassen. Das hat für uns den Vorteil, dass wir nicht irgendjemanden aus seinem Haus ausweisen müssen und somit der Divisionsstab recht schnell eine Bleibe gefunden hat. Auch Offizieren haben eine nette Bleibe gefunden…
9. April 1946: Noch immer liegen wir in Euclid – gemütlich gemacht haben wir es uns hier inzwischen. Durch gute Verbindungen zum Divisionsstab konnte ich allerdings in Erfahrung bringen, dass wir noch einige Zeit hier bleiben werden. Somit werde ich wohl heute Abend zusammen mit Max die Bar besuchen – er ist ein guter Trinker!
10. April 1946: Über unsere Vorgesetzten haben wir heute erfahren, dass das XVI Armeekorps unter Kienitz die Provinz Corpus Christ erreicht hat – die Grenze zu Mexiko. Das bedeutet, alle Verbindungen zum Meer im Osten und Süd-Osten der USA gehören uns. Damit können wir den Feind nun nach Nord-Westen treiben. Vorausgesetzt der Mexikaner fällt uns nicht in den Rücken.
11. April 1946: Neuigkeiten vom Europäischen Kontinent, nicht direkt von Deutschland, aber unserem Verbündeten Spanien: sie haben sich mit Portugal verkracht und diese haben ihnen daraufhin den Krieg erklärt. Man darf gespannt sein, wer diesen Konflikt gewinnen wird. Beide Nationen haben nicht gerade die modernsten Heere…
15. April 1946: Noch immer sitzen wir in unserer netten Ortschaft und es gibt noch immer keine Hinweise darauf, dass wir in den nächsten Tagen weiterziehen werden – so meine Quellen aus dem Divisionsstab. So habe ich allerdings wenigstens Zeit, meine Truppe auf den Häuserkampf zu schulen und so stürmen wir eine Wohnung nach der anderen. Die Bewohner sind ja eh weg und somit können wir uns das erlauben. Bisher konnte ich jedoch leider nur Mängel finden. Liegt wohl daran, dass die meisten aus Stalingrad nicht mehr sind und durch neue Frischlinge ersetzt wurden die absolut keine Ahnung haben – viel zu tun in der nächsten Zeit also.
23. April 1946: In den letzten Tagen konnte ich meinen Soldaten ein wenig was beibringen was den Häuserkampf angeht. Morgen werden wir wohl einen Industriekomplex stürmen. Man vermutet dort einige Amerikanische Partisanen. Mein Trupp wurde auserwählt diese Mission anzuführen.
Nebenbei bekamen wir wieder Nachricht aus der Heimat, die Schweiz ist den Alliierten beigetreten und die Portugiesen stehen an der ehemals Französischen Grenze. Da haben die Spanier ja tolle Arbeit geleistet. Derzeit ist man wohl dabei, eine Unterstützungsarmee aufzubauen um die Spanier zu entlasten.
25. April 1946: Die Stürmung des Industriekomplexes war ein voller Reinfall, nichts außer Staub und Spinnen hat man dort gefunden. War wohl eher eine Probe für uns als ein Ernstzunehmender Einsatz. Doch er legte weitere Mängel unserer Truppe offen, an denen wir nun arbeiten werden. Wir haben knapp eine Woche Zeit dazu, da es früher wohl nicht losgehen wird wie heute öffentlich verkündet wurde.
28. April 1946: Akuter Schlafmangel macht sich unter meinen Soldaten breit, ich erwarte, dass sie an ihre Grenzen gehen – körperlich sowie seelisch – und darüber hinaus! Zwar können sich nicht alle damit anfreunden, aber ihre Beschwerden bei ihrem Vorgesetzten, mir, bleiben ungehört. Wer kämpfen und siegen will muss Top Fit sein! Doch vor allem die jungen haben ihre Probleme damit, während Max das Ganze mit einem Müden Lächeln über sich ergehen lässt.
Und wieder gab es Neuigkeiten aus der Heimat, Spanien erhält Unterstützung durch unsere Luftwaffe. Ein entsprechendes Kontingent, die Legion Condor, wurde von Hermann Göring aufgestellt.
2. Mai 1946: Die Bismarck hat im Golf von Mexiko ein schweres Gefecht geschlagen, eines der schwersten die es in dieser Hälfte der Welt bisher gegeben hat.
Durch die Übermacht des Feindes musste sie sich leider aus dem Kampfgeschehen zurückziehen, doch nicht ohne das ihre mächtigen 38er weiter feuerten. Sie schaffte es, sich im dichten Nebel der Küste zu verstecken und von dort ihren Taktischen Rückzug anzutreten. Nach erstem zwischenankern an einem Hafen in Kalifornien wurde das Schlachtschiff zurück ins Reich beordert, zu stark seien die Schäden. Dort wird die Besatzung dann vom Führer persönlich ausgezeichnet werden – für ihren tapferen Kampf gegen eine weite Überlegenheit amerikanischer Kriegsschiffe.
5. Mai 1946: Endlich, wir marschieren weiter. Heute konnte Cleveland genommen werden. Wie erwartet, ohne Gegenwehr.
6. Mai 1946: Immer mehr deutsche Soldaten treffen an der Grenze zu Mexico ein. Will man sich nun auch noch Mexico genehmigen oder die USA von Süden her weiter aufräumen?
7. Mai 1946: Die Legion Condor erzielt große Erfolge gegen die Portugiesen. Doch weitere Streitkräfte befinden sich bereits in der Ausbildung, damit wir die Spanier auch auf dem Landweg unterstützen können.
9. Mai 1946: In einem riesigen Kessel konnte die Stadt Chicago eingeschlossen werden. Nur wenige Amerikanische Einheiten sollen sich in diesem befinden, doch ihr Widerstand ist mörderisch!
16. Mai 1946: Der Kessel wird von Tag zu Tag kleiner und alle verfügbaren Truppen der Gegend beteiligen sich an dieser, sich langsam schließenden, Zange. Ihr Zentrum bildet die Stadt Chicago, ich bezweifle jedoch, dass sich die Amerikanischen GIs hierhin großartig zurückziehen werden. Uns gegenüber stehen Truppenteile der 101st Airborne Division und sie weichen keinen Meter zurück, ohne uns dafür bluten zu lassen! Viele Kameraden mussten bereits ihr Leben opfern.
22. Mai 1946: Die Spanier geraten immer weiter in Bedrängnis, heute konnten Portugiesische Panzerverbände die Vororte von Toledo erobern. Damit sind sie nur noch wenige Kilometer von Madrid entfernt. Unsere Legion Condor fliegt Angriff um Angriff, doch die Portugiesen fügen ihnen schwere Verluste mit ihrer FlaK zu. Anscheinend können nur Bodentruppen den Vorstoß aufhalten…
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten, zwar nicht aus Europa, aber von unserem Frontabschnitt. Vor wenigen Tagen war es dem Feind gelungen, kleinere Verbände von uns in der Nähe von Detroit einzukesseln, dieser Kessel wurde heute von unserer Division gesprengt und viele Tausend Amerikanische GIs ergaben sich. Somit gibt es nur noch kleine Widerstandsnester im Kesseln von Chicago.
27. Mai 1946: Wie vermutet, der Tommy zieht es lieber vor zu kapitulieren als in Chicago die Entscheidung zu suchen. Der Kessel ist eingenommen. Unser nächstes Ziel lautet nun: Mountain Home. Irgendwo weit im Westen…
3. Juni 1946: Nachdem die Fieseler Fi 103 bereits weitgehend in der Heimat erprobt wurde, erfolgt nun ihre Feuertaufe in Amerika. Dort soll sie die nächste Offensive unterstützten, aber dies wird wohl noch ein wenig dauern. Viel dringender wird sie dabei eigentlich in Spanien gebraucht, zwar wird heftig um Madrid gekämpft und unsere Luftwaffe erzielt erstmals größere Erfolge, doch noch ist der Sieg dort nicht unser.
18. Juni 1946: Endlich, nach langem und beschwerlichen Fußmarsch konnten wir heute Mountain Home erreichen.
30. Juni 1946: Der Spanische Widerstand scheint vollkommen gebrochen zu sein, denn heute konnten die Portugiesen die Hauptstadt Madrid erobern. Jedoch unter schwersten Verlusten, da unsere Luftwaffe Flug um Flug geflogen ist!
Gerade fuhr ein Sherman neben meinem Krater her. Ich hatte Glücklicherweise noch eine einzige Granate in der Hand. Ich klemmte sie so gut es ging an den Panzer, zog den Stift und sprang zurück in meinen Krater. Im nächsten Moment explodierte auch schon die Granate. Im ersten Momente passierte nichts, aber dann hörte ich wie aus dem Panzer geschrieben wurde „Go out of it!“ – doch da flog der Sherman auch schon in die Luft. Die Granate muss es irgendwie geschafft haben den Motor in Brand zu stecken, dieser hat dann die Munition zur Detonation gebracht. Als ich dann hoffnungslos nach hinten blickte glaubte ich zu träumen:
Die Verstärkung der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ traf ein! Kurz nachdem sie das Feuer auf den Feind eröffnet hatten versuchte der Feind noch zu entkommen. Doch unsere Kanonen ließen noch viele ihrer Panzer brennen. Von überall her hörte man das schreien Amerikanischer Panzersoldaten, welche es irgendwie geschafft hatten aus ihren Panzern zu klettern – doch ihre Kleidung stand in Flammen! Von überall her roch man verbranntes Fleisch, Menschliches Fleisch! Dazu das schreien der verbrennenden Soldaten. Es war ein schrecklicher Anblick, noch jetzt riecht man über das gesamte Feld die verbrannte Haut der Soldaten – widerlich!
Nachdem dieser Angriff des Feindes zurückgeschlagen war zogen wir uns auf die Hügelkette zurück um von dort einen besseren Überblick zu haben. Nach langem verhandeln mit der geschickten Verstärkung konnten wir erreichen, dass diese noch einige Tage bei uns stationiert bleiben würden. Somit begannen wir ihre Panzer irgendwie mit Büschen und Ästen zu verstecken.
Nachtrag Abend: Der Rest des Tages blieb glücklicherweise Ruhig, doch der Wind weht direkt in unsere Richtung und man hat das Gefühl jeden einzelnen Tommy zu riechen, welcher verbrannt dort unten auf dem Feld liegt.
5. Januar 1946: Seit zwei Tagen versucht der Feind nun schon unsere Stellungen hier oben zu durchbrechen. Die Unterstützung der Division „Das Reich“ musste zum Teil wieder abgezogen werden, da sie selbst nun Angriffe erwarten. Doch wir konnten Unterstützung des XLI Armeekorps anfordern. Diese wird jedoch wohl erst in etlichen Stunden bei uns eintreffen – bis dahin müssen wir diese Stellungen mit dem was wir haben verteidigen! Leider ist dies nicht gerade viel, einige Panzer stehen uns noch zu Verfügung und mehrere Panzerschrecks – aber nichts um weitere Großangriffe des Feindes abwehren zu können!
6. Januar 1946: Endlich, in der Nacht erreichten uns die Panzer des XLI Armeekorps – kurz danach versuchte der Feind wieder einmal unsere Stellungen zu durchbrechen. An unserem Abschnitt des Schützengrabens gelang es uns jedoch mit letzter Kraft den Angriff zurück zuschlagen, doch Gerüchten zufolge sollen Amerikanische Panzer im Norden durchgebrochen sein und nun einen Angriff auf unsere Rückwertigen Stellungen planen. Daher mussten einige Panzer abgezogen werden um diesen erwarteten Angriff abzuwehren – bisher sind diese noch nicht zurückgekommen.
10. Januar 1946: Endlich, Meldung von hinter der Front: Die wenigen Amerikanischen Panzer, denen es gelungen war, unsere Stellungen zu umgehen wurden in einem kurzen Feuergefecht mit den abkommandierten deutschen Panzern völlig aufgerieben, keiner von ihnen schaffte es zu entkommen.
Inzwischen war es wieder ruhiger geworden an unserem Frontabschnitt, der Tommy scheint gemerkt zu haben, dass wir keinen Millimeter zurückweichen ohne ihn dafür bluten zu lassen!
20. Januar 1946: Abgesehen von einigen Artillerieeinschlägen in den letzten Tagen ist es sehr ruhig geworden hier bei uns. Dafür hat es aber wieder angefangen zu schneien und das nicht zu wenig! Außerdem haben wir gestern frische Soldaten aus der Heimat erhalten, junge Spunde welche sich freiwillig gemeldet haben um für „Ruhm und Ehre“ zu kämpfen. Viel zu übermotiviert stürmten sie in die vordersten Frontgräben und ihre einzigen Fragen waren: „Wo ist der Feind?“, „Wann greifen wir endlich an?“ Den Vogel schoss allerdings ein höchstens 23 Jähriger ab. Er stolzierte, wie die Einbildung persönlich, an der Spitze der neuen Truppen voran und hielt es anscheinend nicht für Nötig unseren Brigadeführer zu grüßen. Dieser schaute nur ungläubig und schüttelte den Kopf. Die Einbildung stolzierte als nächstes auf mich zu und erkannte wohl das er es hier mit einem höheren Dienstrang zu tun hat. Als er die Hand zum Gruß erhob musste ich sie ihm ausschlagen, Grüßen eines Offiziers an der Front? Der Spinnt doch! Besser kann man einem Scharfschützen des Feindes doch keine Ziele mit Bedeutung geben. Was für ein Idiot! Ganz verdattert schaute er mich daraufhin an und als ich ihn fragte, warum er mich grüßen wollte aber an unserem Brigadeführer vorbeistolziert war, bekam er kein Wort mehr heraus und lief rot an. Die Truppe welche er mitgebracht hatte, lachte ihn aus.
23. Januar 1946: In den letzten Tagen haben sich die neuen ganz gut angestellt. Selbst Einbildung ist nicht mehr, für ihn, besonders unangenehm aufgefallen. Abgesehen von heute Mittag….
Mitten in der Essensverteilung meinte er das Wort ergreifen zu müssen. Er prustete sich auf, stellte sich vor die versammelte Mannschaft von knapp 150 Soldaten und begann eine Rede zu halten wie sie wohl noch nie an einer Essensausgabestelle gehalten wurde. Er scheint lange dafür vor seinem Spiegel zu Hause geübt zu haben, er hätte damit fast Goebbels Konkurrenz machen können. Zumindest war seine Rede genauso voller Hass gegen alles Mögliche, was „nicht Deutsch“ ist, wie die vom Humpelstilzchen. Nach einer halben Stunde war er dann aber zum Glück auch fertig, wobei kaum noch ein Kamerad ihm zugehört hatte. Spätestens nach: „Ich bin gekommen um den Deutschen Vorstoß auf meinen Schultern weiter nach Westen zu tragen und dem Feind das Fürchten vor den Deutschen Soldaten zu lehren. Für Deutschland, für Hitler – in den Kampf!“ hat ihm nur noch sein „eigener“ Zug zugehört. Und auch dieser war es, der allein für die Rede applaudierte, wobei man unter gewissen Umständen sicherlich die Feindliche Artillerie mit ins das Boot des Applaus nehmen darf, welche seit dem Ende dieser Rede, vor knapp drei Stunden, wieder ununterbrochen auf unsere Stellungen schießt.
24. Januar 1946: Ein erwarteter Angriff auf unsere Frontstellungen blieb glücklicherweise aus, auch wenn wir dafür nach dem Artilleriefeuer von gestern mehr als Sturmreif gewesen wären. Dafür hatte ich heute wieder mit Herrn Hochmut zu tun, wie er inzwischen überall nur noch genannt wird. Er fragte warum wir nicht angreifen würden? Schließlich hätte der Feind keine Munition mehr, da er das Feuern seiner Geschütze eingestellt hätte. Ich schaute ihn daraufhin nur unglaubwürdig an und wusste nicht so recht was ich auf diese mehr als idiotische Frage antworten sollte. Als Max kam und Fragte was los sei, wiederholte Hochmut seine Frage und Max sagte kalt, er könne ja aus dem Schützengrab klettern und alleine angreifen. Wenn der Feind über keine Munition mehr verfüge, bräuchte er ja alleine nichts zu befürchten. Mit so einer Antwort schien er nicht gerechnet zu haben und fühlte sich anscheinend persönlich angegriffen. Er prustete daraufhin los, dass er der beste Soldat seines Jahrganges gewesen sein und sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen müsse. Ich erwiderte daraufhin, dass er sich ja bei seinem Vorgesetzten beschweren könne. Dieser bin leider ich, da meine Einheit schwere Verluste erlitten hatte. Beleidigt zog Hochmut danach weg und ist seitdem nicht mehr gesehen worden – so wirklich scheint ihn auch keiner zu vermissen.
30. Januar 1946: Unser Vorposten berichtet seit einigen Tagen wieder von verstärkten Bewegungen des Feindes, mal sehen was da die Tage auf uns zukommt – wir dürfen gespannt sein. Gespannt vor allem darauf, wie sich Hochmut verhalten wird – seine Feuertaufe! Falls es dazu kommt.
2. Februar 1946: Endlich, Ablösung, da es in den letzten Tagen wieder ruhiger geworden ist, dürfen sich die „altgedienten“ einige Zeit ausruhen. Das heißt, vorausgesetzt der Feind greift nicht an, einen Tag einige Kilometer hinter der Front, endlich. Die neuen werden solange die Stellung halten, morgen ist es so weit.
3. Februar 1946: Endlich, der Tag ist gekommen. Wir, die „altgedienten“ haben frei, vereinbart wurde unter uns, dass wir uns am See treffen und dort, zumindest die harten unter uns, ein paar Bahnen schwimmen werden. Danach geht’s in die Ortsnahe Bar!
Nachtrag später: Verdammt! Es war ja klar, dass die jungen die Linie nicht werden halten können, wenn der Feind angreift! Als wir „weit genug“ weg waren, griff der Feind an. Massierte Artillerie- und Panzerunterstützung, kombiniert mit Massenweise Infanterie. Sie müssen einen Spion haben! Derzeit sind wir auf dem Weg zurück, aufgesessen auf den Lastern der Umgebung. Gerüchten zufolge konnte der Feind auf voller Breite an unserem Abschnitt durchstoßen – gnadenlos zurückgeworfen! Wir dürfen nun versuchen unsere Kameraden vor der Einkesselung zu bewahren und ihnen somit das Leben zu retten – allerdings brauchen wir dazu Unterstützung, welche wir gerade nicht besitzen, da diese gestern abgezogen wurde.
4. Februar 1946: Heute Nacht näherte sich eine Gruppe Soldaten unserer derzeitigen Lager- und Verteidigungsstellung. Ihnen voran stolzierte die Einbildung, als hätte er den Feind alleine zurückgeschlagen. Er selbst hatte keinen einzigen Kratzer, aber seine Kameraden hatten wohl stark bluten müssen. Das einzig gute was er dann tat war, dass er uns recht genaue Positionen über den Gegner verraten konnte – allerdings nicht ohne sich selbst in die Angriffspläne einzumischen. Denn am Morgen sollte die Unterstützung von Luftwaffe und Heer eintreffen um den Gegner wieder zurück zuschlagen.
In der Ferne hört man amerikanische Sherman Panzer rollen, aber da ist noch ein anderes Geräusch – doch niemand kennt es. Seit einiger Zeit liegen wir bereits unter leichtem Feuer feindlicher Mörser, wer weiß was da noch kommt. Oder versucht der Feind jetzt die anderen Stellungen zu umgehen? Wer weiß. Ich weiß nur, dass wir noch keine Verstärkung erhalten haben und daher einen erwarteten Angriff nicht abwehren können – doch wir müssen diese Stellung halten. So lautet zumindest der Befehl, auch wenn es unmöglich scheint. Wir liegen mitten in einer kleinen Senke und sind von allen Seiten leicht angreifbar, während der Feind sich durch das Unterholz vor tasten kann.
Nachmittag: Endlich, die Verstärkung traf endlich ein, aber das Wetter hat sich so verschlechtert, dass unsere Luftwaffe keine Angriffe fliegen kann. Nun stehen wir alleine hier und müssen Kämpfen, denn unsere eingeschlossenen Kameraden berichten von einem Zangenangriff des Feindes und der Hoffnungslosigkeit einiger. Unser Entsatzangriff muss aber noch warten, da der Feind sich vor uns verschanzt hat und nur durch die Luftwaffe zurückgeworfen werden kann.
5. Februar 1946: Endlich, in den Morgenstunden klarte es auf und die Luftwaffe startete unverzüglich mit mehreren Bombern und Stukas – auf die ist immer Verlass! Sehr schnell hatten sie ihre tödliche Fracht abgeworfen und unsere Truppen stürmten vor – zu aller Überraschung waren die Verteidigungsstellungen des Feindes jedoch geräumt. Alles zerstört, aber kein Feind aufzufinden – weit und breit. Wir dachten erst an einen Hinterhalt, doch um diesen effektiv legen zu können ist die Umgebung zu zerbombt.
Wir ziehen also weiter, jederzeit bereit dem Gegner zu begegnen, aber weit und breit tut sich nichts.
6. Februar 1946: Heute Nacht hatten wir den ersten Feindkontakt, unsere Spitze traf auf einen kleinen Haufen betrunkener GI‘s, sie waren sehr redsam, was uns von großem Nutzen ist. So erfuhren wir bspw., dass es sich hierbei um eine Großoffensive des Feindes handelt, da wir im Süden so leicht vorstoßen, greifen sie im Norden an. Allerdings hatten sie nicht mit so großer Gegenwehr gerechnet, weder bei ihrem ersten Angriff, noch jetzt. Es scheint, als würden sich die letzten Widerstandsnester deutscher Landser tapfer halten, kein Durchkommen für den Feind.
10. Februar 1946: Nach härtesten Kämpfen konnten wir ein erstes einbrechen in den Feindlichen Kessel erreichen. Eine schmale, aber effektive Bresche konnte geschlagen werden. Schon bald werden wir unsere Kameraden daraus holen und dann den Amerikanischen Kessel sprengen!
20. Februar 1946: Heute trafen wir mit den überlebenden im Kessel zusammen und werden nun versuchen, gemeinsam aus dem Kessel auszubrechen. Doch, wie die Divisionsleitung heute mitteilte, wird dies kein einfaches Unterfangen werden, da die Bresche, welche wir geschlagen haben, von unseren Nachschubeinheiten nicht gehalten werden konnte und wir nun selbst eingeschlossen sind.
21. Februar 1946: Um 3Uhr in der Früh eröffnete unsere Artillerie das Feuer auf einen kleinen Bereich der feindlichen Linien, dort werden wir versuchen durchzubrechen. Nach 10 Salven aus den Geschützen rollten unsere Panzer vor und sollten die Verteidigungslinien des Feindes durchbrechen. Zusammen mit den Pionieren traten sie den Weg in das Ungewisse an. Die Infanterie sollte solange noch bei den Geschützen bleiben und helfen die Kolonne für die Abfahrt fertig zu machen. Diese Arbeit wurde uns jedoch erheblich dadurch erschwert, dass feindliche Jabos unseren Aufmarsch angriffen und unter Feuer nahmen. Ebenso schien das Feuer unserer Artillerie nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein, da unsere Panzer schnell um Unterstützung riefen. Nachdem wir nun allerdings keine Unterstützung schicken konnten, mussten sich unsere Panzerverbände wieder zurückziehen. Nun hocken wir wieder im Schützengraben und warten auf Unterstützung von außen…
22. Februar 1946: Der Feind beschießt unsere Stellungen nun seit gestern Mittag mit Artillerie und seiner, kleinen, Luftwaffe. Doch die Führung konnte Funkkontakt zu Divisionen der Waffen-SS herstellen und sie versicherten uns, einen Einbruch in den Kessel von Süden zu wagen. Vorteilhaft an dieser Sache ist, dass der Tommy bereits beim bloßen nennen von SS Divisionen es mit der Angst zu tun bekommt. Gegen 9Uhr am Abend soll ein gemeinsames Artilleriefeuer den Gegner dezimieren, um dann erneut mit der Panzerspitze vorzubrechen. Bis dahin heißt es: Stellung halten!
Eintrag Nachmittag: Endlich, die feindliche Artillerie hat aufgehört uns zu beschießen! Gegnerische Jabos haben schon vor Stunden aufgehört ihre Fracht auf uns zu werfen – doch irgendetwas ist im Busch! Feindliche Kommandos hört man schreien, sie wollen wohl angreifen. Vorsichtshalber hat unser Kommandeur uns in Verteidigungsstellung gehen lassen – Verdun?
23. Februar 1946: Zum Glück erfolgte kein Angriff des Feindes, sodass pünktlich mit dem Feuer auf die Feindlichen Stellungen begonnen werden konnte – sofern meine Landseruhr richtig geht. Es muss sich recht schnell herumgesprochen haben das Verbände der Waffen-SS einen Entsatzangriff durchführen, denn so schnell habe ich den Tommys noch nie rennen gesehen.
25. Februar 1946: Der Entsatzangriff war ein voller Erfolg – wir sind befreit! Ohne unsere Kameraden der Waffen-SS hätten wir es wohl nicht so einfach gehabt, dort heile heraus zu kommen. Wie unsere Divisionsleitung heute bekanntgab, sollen wir wohl für einen letzten Angriff gegen den Feind bereitgestellt werden, allerdings nur als Reserve. Danach ginge es dann in einen Urlaub – über die Länge wurde allerdings geschwiegen…
28. Februar 1946: Nun scheinen endlich vernünftige Verbindungen zur Heimat zu bestehen, denn es wurde über den Landserempfänger mitgeteilt, dass Schweden der Alliierten Fraktion beigetreten ist. Ebenso vermute ich, dass wir in wenigen Tagen mit dem Gegenangriff beginnen werden, denn die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Schwere Geschütze werden in Stellung gebracht und auch die Waffen-SS bringt ihr Material und ihre Soldaten in Stellung.
1. März 1946: Der Schlaf wurde uns verboten und so sitzen wir nun hier unter unseren Planen und warten was da kommen mag – in Landsermunde wird von dem Angriff berichtet. Warum auch sonst sollte man uns verbieten zu schlafen?
2:55Uhr, die Artillerie eröffnet das Feuer.
Über unsere Köpfe hinweg fliegen deutsche Bomber ihre Angriffe und auch Stukas unterstützen den Beginn mit all ihren Kräften – wir müssen es schaffen!
Nach stundenlangem Artilleriefeuer mit Bomberunterstützung starten im Morgengrauen nun gerade die Panzer ihre Motoren – auch ich muss mich nun fertig machen. Berichten zufolge sollen wir etwas Nördlich unserer derzeitigen Position den Angriff verstärken.
5. März 1946: Das Dauerfeuer unserer Artillerie scheint den Gegner nicht großartig überrascht zu haben, er hockte in seinen Stellungen, hinter seinen MG’s, hinter seinen Pak’s und erwartete unseren Angriff. Wir waren etwa auf Höhe eines Pz. IV als dieser von einer gegnerischen PaK getroffen wurde und explodierte. Der Kamerad links von mir wurde tödlich getroffen – rettete mir jedoch wohl so das Leben.
Nach schweren Kämpfen und großen Verlusten konnten wir den Gegner aus seinen errichteten Stellungen vertreiben und haben somit einen großen Schritt gemacht. Als nächstes wird es dann hoffentlich die versprochenen freien Tage geben…
10. März 1946: Was bilde ich mir eig. ein? Freie Tage an der Front? Wäre ja auch zu schön gewesen – durften Drecksarbeit machen. Eine Schneise für unsere Panzer in einen Wald schlagen und ein etwas sumpfiges Gebiet mit den gefällten Bäumen für unsere Panzer präparieren... Nun stehen wir hier und warten darauf neue Befehle zu bekommen vom Divisionskommandeur…
Desto länger wir hier sitzen desto mehr Zeit hat der Tommy sich einzubuddeln.
12. März 1946: Anscheinend gab es Probleme mit dem Nachschub weshalb wir eine Pause einlegen mussten. Landser ohne Zigaretten können nämlich nicht kämpfen! Inzwischen taut der Schnee weg, sodass wir im Schlamm sitzen.
15. März 1946: Ein neuer Angriff hat begonnen, gestern Morgen stürmten wir vor. Aufgrund des Terrains müssen wir auf Panzerunterstützung im großen Stil verzichten – doch der Gegner ist nicht vorbereitet, sodass wir die ersten beiden Verteidigungsstellungen bereits überrannt haben. Einzig und allein die letzte Verteidigungsposition wird vom Gegner noch stark gehalten. Doch das Wetter ist schlecht und somit können wir weder auf Artillerie noch Luftunterstützung hoffen – wir müssen da alleine durch!
20. März 1946: Nach tagelangen Kämpfen und schwersten Verlusten konnten wir nun endlich diese Verdammte Position erobern und somit die Höhe 112 – von hier hat man einen wunderbaren rundum Blick über die ansonsten eher Flache Gegend. Darum ist sie für uns so wichtig.
Kurz nachdem der Feind geflohen war, kam Hochmut zu mir und fragte ob es nun geschafft sei. Ich dachte er bezöge sich auf diese Höhe und bejahte dies. Daraufhin drehte er sich um und meinte, dann könne er ja nun nach Hause gehen wenn der Krieg gewonnen sei. Er sei nur traurig, dass er nur eine Handvoll Amerikaner hätte ins Jenseits schicken können. Danach ging er einfach weg – ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust ihn aufzuhalten.
21. März 1946: Ein Wunder ist geschehen! Zwar hat die USA noch nicht kapituliert aber wir wurden aus der Front herausgelöst. Das OKW vermutet keine weiteren Angriffe und so sollen andere Teile unserer Armee unseren Abschnitt mit übernehmen. Wir haben frei, zumindest bis 1. April, dann müssen wir uns pünktlich um 14Uhr bei unseren Vorgesetzten melden.
25. März 1946: Was ich heute gesehen habe, mag ich nicht so recht glauben. Es kann nicht wahr sein! Ich ging gemütlich spazieren in einem kleinen Wäldchen, als ich plötzlich ein Feuer sah. Ich rannte hin und sah, wie Angehörige der Einsatzgruppen die Bewohner des Bauernhofes heraus gezerrt, danach an eine Wand gestellt und exekutiert haben. Danach gingen sie zu einer Scheune, feuerten durch die Tür, warfen Handgranaten und zündeten auch dies an. Wer oder was sich darin befunden hat konnte ich leider nicht herausfinden, da ich dafür hätte aus meinem Versteck gehen müssen. Aber ich denke in den nächsten Tagen werde ich die Gegend nochmal aufsuchen und schauen was dort los ist.
26. März 1946: Ich glaub es nicht, gestern Abend ging ich in eine Bar und trank dort gemütlich ein oder zwei Bier. Da kam plötzlich einer der SS Männer von dem Bauernhof herein und bot mir an, mich zu ihnen in das Haus gegenüber zu setzen. Zuerst stutzte ich ein wenig, doch dann willigte ich ein und ging mit ihm herüber. Dort waren noch etwa zwei Dutzend weitere SS Männer, die Hälfte war ebenfalls an dem Bauernhof beteiligt gewesen. Wenn ich ehrlich bin, war mir ein wenig unwohl bei der Sache. Aber die haben so gekippt das sie bereits kurze Zeit so dicht waren, dass sie wie aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Irgendwann kamen wir dann auch zum Thema „Bauernhof“. Sie erzählten, oder besser lallten, dass es sich wohl um eine Familie gehandelt hätte, welche eine Gruppe Amerikanischer Soldaten versteckt gehalten hatte. Dafür hätten sie halt nun „bezahlen“ müssen. Dies wurde mir dann in allen Einzelheiten genau erklärt, was sie wie gemacht haben – widerlich! In diesem Augenblick habe ich mich für diese Kameraden geschämt.
Aber wenn ich dieses Verbrechen melde, dann wird gefragt werden woher ich das weiß. Ich muss schweigen, auch wenn es noch so schwer sein wird.
27. März 1946: Ich habe nurnoch wenige Tage Urlaub und weiß nicht so recht wie ich sie nach den Ereignissen der letzten Tage verwenden soll. Hier will ich nicht bleiben, aber ich weiß auch nicht wo ich sonst hin könnte.
1. April 1946: Schon ist mein „Urlaub“ wieder rum – letztendlich war ich dann doch in der Ortschaft geblieben. Glücklicherweise war der SD allerdings wieder weiter gezogen. Nun beginnt der Kriegsalltag wieder.
2. April 1946: Die Truppe ist endlich wieder zusammen – als letztes, mit deutlicher Verspätung – kam, wer sonst, unser geliebter Hochmut. Dafür hat er dann auch gleich einen Einlauf bekommen – der hätte mit Zylinder noch im Panzer springen können! Wir müssen auch gleich schon wieder Marschbereitschaft herstellen, der Tommy soll sich zurückgezogen haben, sodass wir seine Überbleibsel nun übernehmen können.
3. April 1946: In den frühen Morgenstunden sind wir los gezogen, Richtung Westen. Ohne Gegenwehr konnten wie die Ortschaft Euclid nehmen. Eine Geisterstadt. Alle Einwohner haben sich zurückgezogen, alles stehen und liegen gelassen. Das hat für uns den Vorteil, dass wir nicht irgendjemanden aus seinem Haus ausweisen müssen und somit der Divisionsstab recht schnell eine Bleibe gefunden hat. Auch Offizieren haben eine nette Bleibe gefunden…
9. April 1946: Noch immer liegen wir in Euclid – gemütlich gemacht haben wir es uns hier inzwischen. Durch gute Verbindungen zum Divisionsstab konnte ich allerdings in Erfahrung bringen, dass wir noch einige Zeit hier bleiben werden. Somit werde ich wohl heute Abend zusammen mit Max die Bar besuchen – er ist ein guter Trinker!
10. April 1946: Über unsere Vorgesetzten haben wir heute erfahren, dass das XVI Armeekorps unter Kienitz die Provinz Corpus Christ erreicht hat – die Grenze zu Mexiko. Das bedeutet, alle Verbindungen zum Meer im Osten und Süd-Osten der USA gehören uns. Damit können wir den Feind nun nach Nord-Westen treiben. Vorausgesetzt der Mexikaner fällt uns nicht in den Rücken.
11. April 1946: Neuigkeiten vom Europäischen Kontinent, nicht direkt von Deutschland, aber unserem Verbündeten Spanien: sie haben sich mit Portugal verkracht und diese haben ihnen daraufhin den Krieg erklärt. Man darf gespannt sein, wer diesen Konflikt gewinnen wird. Beide Nationen haben nicht gerade die modernsten Heere…
15. April 1946: Noch immer sitzen wir in unserer netten Ortschaft und es gibt noch immer keine Hinweise darauf, dass wir in den nächsten Tagen weiterziehen werden – so meine Quellen aus dem Divisionsstab. So habe ich allerdings wenigstens Zeit, meine Truppe auf den Häuserkampf zu schulen und so stürmen wir eine Wohnung nach der anderen. Die Bewohner sind ja eh weg und somit können wir uns das erlauben. Bisher konnte ich jedoch leider nur Mängel finden. Liegt wohl daran, dass die meisten aus Stalingrad nicht mehr sind und durch neue Frischlinge ersetzt wurden die absolut keine Ahnung haben – viel zu tun in der nächsten Zeit also.
23. April 1946: In den letzten Tagen konnte ich meinen Soldaten ein wenig was beibringen was den Häuserkampf angeht. Morgen werden wir wohl einen Industriekomplex stürmen. Man vermutet dort einige Amerikanische Partisanen. Mein Trupp wurde auserwählt diese Mission anzuführen.
Nebenbei bekamen wir wieder Nachricht aus der Heimat, die Schweiz ist den Alliierten beigetreten und die Portugiesen stehen an der ehemals Französischen Grenze. Da haben die Spanier ja tolle Arbeit geleistet. Derzeit ist man wohl dabei, eine Unterstützungsarmee aufzubauen um die Spanier zu entlasten.
25. April 1946: Die Stürmung des Industriekomplexes war ein voller Reinfall, nichts außer Staub und Spinnen hat man dort gefunden. War wohl eher eine Probe für uns als ein Ernstzunehmender Einsatz. Doch er legte weitere Mängel unserer Truppe offen, an denen wir nun arbeiten werden. Wir haben knapp eine Woche Zeit dazu, da es früher wohl nicht losgehen wird wie heute öffentlich verkündet wurde.
28. April 1946: Akuter Schlafmangel macht sich unter meinen Soldaten breit, ich erwarte, dass sie an ihre Grenzen gehen – körperlich sowie seelisch – und darüber hinaus! Zwar können sich nicht alle damit anfreunden, aber ihre Beschwerden bei ihrem Vorgesetzten, mir, bleiben ungehört. Wer kämpfen und siegen will muss Top Fit sein! Doch vor allem die jungen haben ihre Probleme damit, während Max das Ganze mit einem Müden Lächeln über sich ergehen lässt.
Und wieder gab es Neuigkeiten aus der Heimat, Spanien erhält Unterstützung durch unsere Luftwaffe. Ein entsprechendes Kontingent, die Legion Condor, wurde von Hermann Göring aufgestellt.
2. Mai 1946: Die Bismarck hat im Golf von Mexiko ein schweres Gefecht geschlagen, eines der schwersten die es in dieser Hälfte der Welt bisher gegeben hat.
Durch die Übermacht des Feindes musste sie sich leider aus dem Kampfgeschehen zurückziehen, doch nicht ohne das ihre mächtigen 38er weiter feuerten. Sie schaffte es, sich im dichten Nebel der Küste zu verstecken und von dort ihren Taktischen Rückzug anzutreten. Nach erstem zwischenankern an einem Hafen in Kalifornien wurde das Schlachtschiff zurück ins Reich beordert, zu stark seien die Schäden. Dort wird die Besatzung dann vom Führer persönlich ausgezeichnet werden – für ihren tapferen Kampf gegen eine weite Überlegenheit amerikanischer Kriegsschiffe.
5. Mai 1946: Endlich, wir marschieren weiter. Heute konnte Cleveland genommen werden. Wie erwartet, ohne Gegenwehr.
6. Mai 1946: Immer mehr deutsche Soldaten treffen an der Grenze zu Mexico ein. Will man sich nun auch noch Mexico genehmigen oder die USA von Süden her weiter aufräumen?
7. Mai 1946: Die Legion Condor erzielt große Erfolge gegen die Portugiesen. Doch weitere Streitkräfte befinden sich bereits in der Ausbildung, damit wir die Spanier auch auf dem Landweg unterstützen können.
9. Mai 1946: In einem riesigen Kessel konnte die Stadt Chicago eingeschlossen werden. Nur wenige Amerikanische Einheiten sollen sich in diesem befinden, doch ihr Widerstand ist mörderisch!
16. Mai 1946: Der Kessel wird von Tag zu Tag kleiner und alle verfügbaren Truppen der Gegend beteiligen sich an dieser, sich langsam schließenden, Zange. Ihr Zentrum bildet die Stadt Chicago, ich bezweifle jedoch, dass sich die Amerikanischen GIs hierhin großartig zurückziehen werden. Uns gegenüber stehen Truppenteile der 101st Airborne Division und sie weichen keinen Meter zurück, ohne uns dafür bluten zu lassen! Viele Kameraden mussten bereits ihr Leben opfern.
22. Mai 1946: Die Spanier geraten immer weiter in Bedrängnis, heute konnten Portugiesische Panzerverbände die Vororte von Toledo erobern. Damit sind sie nur noch wenige Kilometer von Madrid entfernt. Unsere Legion Condor fliegt Angriff um Angriff, doch die Portugiesen fügen ihnen schwere Verluste mit ihrer FlaK zu. Anscheinend können nur Bodentruppen den Vorstoß aufhalten…
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten, zwar nicht aus Europa, aber von unserem Frontabschnitt. Vor wenigen Tagen war es dem Feind gelungen, kleinere Verbände von uns in der Nähe von Detroit einzukesseln, dieser Kessel wurde heute von unserer Division gesprengt und viele Tausend Amerikanische GIs ergaben sich. Somit gibt es nur noch kleine Widerstandsnester im Kesseln von Chicago.
27. Mai 1946: Wie vermutet, der Tommy zieht es lieber vor zu kapitulieren als in Chicago die Entscheidung zu suchen. Der Kessel ist eingenommen. Unser nächstes Ziel lautet nun: Mountain Home. Irgendwo weit im Westen…
3. Juni 1946: Nachdem die Fieseler Fi 103 bereits weitgehend in der Heimat erprobt wurde, erfolgt nun ihre Feuertaufe in Amerika. Dort soll sie die nächste Offensive unterstützten, aber dies wird wohl noch ein wenig dauern. Viel dringender wird sie dabei eigentlich in Spanien gebraucht, zwar wird heftig um Madrid gekämpft und unsere Luftwaffe erzielt erstmals größere Erfolge, doch noch ist der Sieg dort nicht unser.
18. Juni 1946: Endlich, nach langem und beschwerlichen Fußmarsch konnten wir heute Mountain Home erreichen.
30. Juni 1946: Der Spanische Widerstand scheint vollkommen gebrochen zu sein, denn heute konnten die Portugiesen die Hauptstadt Madrid erobern. Jedoch unter schwersten Verlusten, da unsere Luftwaffe Flug um Flug geflogen ist!